Vietnam 2018

August - October 2018
A 35-day adventure by Arwed Read more
  • 31footprints
  • 2countries
  • 35days
  • 142photos
  • 0videos
  • 11.9kkilometers
  • 9.4kkilometers
  • Day 10

    Hoh Chi Minh City #1

    September 8, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 31 °C

    Am schnellsten kommt man von Hanoi nach Ho Chi Minh City per Flieger. Das dauert knapp über zwei Stunden. Hier soll der Ausgangspunkt für unsere Reise sein. Erstmal runter in den Süden, um dann wieder nach oben zu fahren, an der Küste entlang. Im Norden, in Hanoi, warnt uns die Familie vor Ho Chi Minh City. Dort gäbe es ein paar böse Menschen, die einem die Tasche auf der Straße rauben oder einen betrügen, wenn es ums Geld geht, manchmal sind auch Messer im Spiel. In Süden, in Ho Chi Minh, wird ab und an gefragt, ob wir aus dem Norden sind. Manchmal wird es dann verschlossen und unfreundlich. Als Tourist aus dem Westen, scheint die Himmelsrichtung meiner Herkunft im Norden und Süden das Gleiche zu bewirken.

    Erste Station ist das Hostel, danach das Stadtzentrum. Von da aus sind die Hauptattraktionen alle zu Fuß zu erreichen. Eine Kirche der Franzosen. Das Material hierfür wurde per Schiff aus der Heimat hergebracht. Eine alte Poststation der Franzosen. Immer noch in Betrieb. Der Präsidentenpalast, aka Unabhängigkeitspalast, aka Wiedervereinigungspalast, aka Norodom-Palast, ja nachdem zu welcher Zeit im Verlauf der Geschichte dieses Bauwerks. Die verschiedenen Gebäude, die auf diesem Platz errichtet wurden, zeichnen die Geschichte Vietnams gut nach. Heute steht dort ein Palast, der durch den Präsidenten Südvietnams Diem im Vietnamkrieg in Auftrag gegeben wurde, nachdem zwei abtrünnige südvietnamesische Kampfpiloten den Palast stark zerstört hatten. Vorher stand dort ein Palast, der durch die Franzosen erbaut wurde und den davor bestehenden Palast aus Holz ersetzte. Das Gebäude, sein Name und die Leuze darin änderten sich mit der Zeit. Die Franzosen, die Japaner, die Südvietnamesen, die Nordvietnamesen. Sie alle waren schon hier. Das heutige Gebäude ist eine Mischung aus genau diesen Einflüssen. Ein bisschen Ostarchitektur, westliches Design der 60er Jahre, asiatische Symbolik und Kunst, Französische Tischgedecke. Spannend sind vor allem die Räume des Alltäglichen und der Bunker. Gleich nebenan steht auch noch die Villa des Kolonialgouverneurs. Darin ein Museum zum Vietnamkrieg und der Geschichte des Palastes. Ich denke immer wieder, dass ich das jetzt erst richtig begreife, was da so alles passiert ist früher in Vietnam.
    Read more

  • Day 11

    Hoh Chi Minh City #2

    September 9, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 29 °C

    In Ho Chi Minh besuchen wir den Zoo/Botanischen Garten. So richtig super ist das nicht. Am meisten Freude bereiten die zufälligen Begegnungen mit ein paar Echsen, die den Weg kreuzen oder sonstwo rumlungern. Davor und danach schauen wir uns Hinduistische Tempel an. Gottheiten sind ähnlich wie im Buddhismus, Tempel sind farbenfroher.
    Seit kurzem gibt es auch ein Wassertaxi. Das bietet sich an, um für schmales Geld auf die nahegelegene Fast-Insel Tanh Da zu fahren. Eine halbe Stunde des Fluss entlang, kurz an Land umherspazierem und snacken (Trockenfisch und Squid). Es wird unerwartet schnell dunkel, deshalb fahren wir wieder zurück und sehen noch die leuchtende Skyline rechts von uns.
    Danach treffen wir wieder Freunde von Trang beim Essen. Sprechen über die Arbeit und Startup- Szene in Vietnam. Digitale Lösungen kommen aus allen Ecken. Vor allem Mobilität, FinTech und AI für Agrar. Einer am Tisch bietet Mikrokredite für Straßenhändler per Cellphone an. Als Abschluss Obst und Eis im Rotlichtdistrikt.
    Read more

  • Day 12

    Da Lat #1

    September 10, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 23 °C

    Von Ho Chi Minh nach Da Lat fahren wir mit dem Bus. Der Transfer von Hostel zum Bus ist ein wenig kryptisch. Zwischendurch wird bei einem der Fahrzeugwechsel unser Gepäck von uns getrennt verladen. Es soll später wieder hinzustoßen. Na dann. Großes Erstaunen kommt auf, denn der finale Bus ist ein Schlafbus. In drei Reihen sind jeweils zwei Liegen übereinander arrangiert. Jeder hat seinen eignen Schlafplatz. Wir liegen gleich in der ersten Reihe. Der Sicherheitsgurt ist bei knapp 180 Grad Neigung nur noch Accessoire. Bus ist in jedem Fall eine der gefühlt unsichersten Fortbewegungsmittel während unserer Reise. Wir kommen erst am Abend in Da Lat an und durchqueren bei der Suche nach einem geeigneten Abendessen die halbe Stadt. Wir landen schließlich in einem Laden der zu einer Pagode gehört. Hier wird vegetarisch gekocht, um etwas für die Pagode zu verdienen. Dennoch liegen in der Auslage vor dem Laden reichlich Fleischwaren umher. Rindfleisch, Hühnchenteile, Brühwurst, Rippchen. Eher BBQ als vegetarisch. Deshalb bestellen wir erstmal nur Gemüse, bis die ältere Dame uns dann darauf hinweist, dass alles in der Auslage mindestens vegetarisch ist. Saitan, Tofu, Soja. Die Hühnchenteile z.B. sind aus Zitronengras umwickelt mit einem Saitanmantel. Alles kommt in einer unwiderstehlichen Soße. Glücksgriff.Read more

  • Day 13

    Da Lat #2

    September 11, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 23 °C

    Da Lat ist recht klein. Bedeutet, da hat man schnell alles gesehen. Sowieso ist die Anziehungskraft von Da Lat nicht durch die Stadt selbst gegeben (nicht nur), sondern durch ihre Umgebung. Hauptsächlich Berge, kleinere Orte, Flüsse und Wasserfälle. Auf die höchste Erhebung nahe der Stadt, den Robin Hill, fahren wir einfach mit dem Taxi. Von dort geht ab bergab per Seilbahn über Kiefernwälder und Farmland. In der Ferne Hügellandschaft, Seen und weiter Blick. Die Talstation der Seilbahn liegt direkt an einer Farm, auf der Erdbeeren, Blumen und Gemüse wachsen. Ein wenig den Berg hinauf liegt der Eingang zum Truc Lam Tempel. Ein Komplex aus mehreren kleinen Tempeln, Gärten, Ausbildungsräumen und Terrassen. An den Dächern der Tempel sind Windspiele mit Glocken aufgehängt. Darunter sitzend spürt man zuerst den Windhauch, dann hört man die Bäume ehe die Glocken angeschlagen werden und wohlige Harmonien verbreiten. Sicher wäre ich hier weggedämmert, hätten wir nicht noch weiteres vor. Die Datanla Wasserfälle sind ganz in der Nähe. Circa eine halbe Stunde zu Fuß. Um sich dieses Naturschauspiel anzusehen, wird ein Eintrittsgeld fällig. Der Weg ist gepflastert und über Teilen verlaufen die Schienen eine Achterbahn. Der Wasserfall ist ebenfalls gepflastert, sodass Touristen hier super Fotos machen können. Es gibt Souvenirs und eine Seilbahn über dem Wasserfall. Und Statuen von Tieren und Fabelwesen aus Beton. Das ist dann doch zu viel des Guten. Auf dem Rückweg finden wir Geld. Für die Stimmung zuträglich.Read more

  • Day 14

    Da Lat #3

    September 12, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 21 °C

    Am dritten Tag in Da Lat fahren wir ins bergige Umland, ein wenig aus der Stadt hinaus. Die örtlichen Anbieter von Touren haben Trekking, Mountainbiking und Farming im Angebot. Die Landschaft hier ist dafür auch echt üppig ausgelegt. Wir entscheiden uns für einen Ausflug zu einer Kaffeeplantage, K'ho Farm etwa 25 Autominuten von Da Lat entfernt. Ein kleines Dorf, ein paar Hunde auf der Straße, ansonsten grüne Hügel. K'ho Coffee ist eine Art Familienbetrieb, gegründet vom Holländer Joshua und seiner Frau Rolan, die selbst zur Minderheit der K'ho gehört. Die bauen schon immer Kaffee in den Bergen von Da Lat an. Die Farm liefert in kleinem Maßstab verschiedene Arabicabohnen an Restaurants in Ho Chi Minh City, verkauft ein bisschen vor Ort und bietet Workshops an. Arabica ist die feinbesaitete unter den Kaffeesorten. Die meisten Plantagen bauen Robusta an. Das ist die grobschlächtige. Mehr Ertrag, weniger Geschmack. Bei Kaffee ist es anscheinend so, dass Qualität und Quantität nicht zusammen gehen.

    Zur Begrüßung gibt es Kaffee. Dann zeigt uns Dulich, der Bruder von Rolan die Farm. Er ist studierter Aggrar-Ingenieur. Er weiß alles über seine Pflanzen und erzählt gerne davon. Auf der Farm laufen Hühner umher, die sich um die Schädlingsbekämpfung kümmern. Wenn doch mal eine Pflanze befallen wird, dann ist das schon okay, meint Dulich. Schließlich müsse man auch teilen können.

    Wir sehen, riechen, schmecken, fühlen. Wir machen unseren eigenen Kaffee und lernen dabei die verschiedenen Prozesse und Arbeitsschritte kennen. Wir stampfen, sortieren, rösten, mahlen den Kaffee. Danach wird verkostet. Acht verschiedene Kaffees. Honigprozess, Waschprozess, Culi, light roast, dark roast etc. Alle schmecken und riechen anders. Meine Lieblinge sind in jedem Fall durch Waschen von der Schale gelöst. Das ist auch die gängigste Methode.
    Danach gibts noch Essen in einem Bungalow mit tollen Blick ins Tal und weitere Gespräche mit den Gastgebern. Tolles Konzept, tolle Brücke zwischen alt und neu.

    Auf dem Rückweg in die Stadt fahren wir noch zur Linh Phuoc Pagode. Alles ist ziemlich bunt. Beim zweiten Blick entpuppen sich die vielen Farben als Mosaike aus zerbrochenen Schüsseln, Bierflaschen, Fliesen und anderen Ton oder Keramikwerken. Ein wahrer Spielplatz für die Augen.
    Read more

  • Day 15

    Nha Trang #1

    September 13, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 31 °C

    Jetzt gehts an die Küste. Wieder mit dem Bus, wieder kurvige Pisten, diesmal bergab. Bevor wir Da Lat verlassen schauen wir uns noch die Pagode in der Stadt an und erfahren auf Nachfrage von zwei Mönchen, dass die auch nicht so genau wissen, warum manche Dinge auf diese Art gestaltet sind. Sie sind eben so. Bei Wikipedia heißt es, dass die Zahl 8 eine große Rolle spielt. Sie symbolisiert den achtfachen Pfad aus Samsara heraus, des ewigen Kreislauf des Leidens. Wenn man diese Pfade befolgt, so erlangt man das Nirvana. So wie Buddha.
    Danach gibts noch Fruchteis und Tee.
    Auf der Fahrt zur Küstenstadt Nha Trang passiert nichts weltbewegendes. Die Landschaft ist schön. Der Fahrstil abenteuerlich. Es gibt Fischcracker und Podcasts. So läufts dann ganz gut.
    Read more

  • Day 16

    Nha Trang #2

    September 14, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 33 °C

    Vor Nha Trang liegen einige Inseln. Eine sehr große, auf der sich ein Vergnügungspark befindet. Das Neonleuchten strahlt nachts in Richtung Festland. Daneben aber auch ein paar kleinere. Die Fischerinsel Hon Mieu oder die Strand-Insel Hon Tam. Diesr zwei haben wir und für eine Bootstour ausgewählt. Am Hafen wird verhandelt, beratschlagt und gefeilscht. Alle Inseln an einem Tag, großes oder kleines Boot, 20 oder 200 PS? Alle bieten gefühlt dasselbe an, einige lauter als andere. Reflexartig wählen wir die zurückhaltende Option. Ich frage mich, wie das ohne sprachkenntliche Begleitung ausgegangen wäre.
    Mit einem Boot, das wie ein Fischerboot aussieht, samt Kapitän, der wie ein Fischer aussieht und seinem Sohn schippern wir durch Dieselwolken zu Hon Mieu. Ein paar Doung, um die Insel betreten zu können, ein paar mehr Doung, um den Strand zu benutzen. Es gibt ein Aquarium in Form eines versteinerten Piratenschiffs, in dem heimische Fische zu sehen sind. Vom Ausguck kann man das Fischerdorf auf der anderen Seite der Insel sehen. Dort wollten wir eigentlich hin. Naja. An der anderen Insel lassen wir uns enttäuscht vorbeifahren. Dort gibt es eigentlich nur Ressorts und private Strände. Hier wird sichtlich alles gemolken und ausgewrungen. Bilder vom Boot sehen nachher dennoch super aus.

    Mittags Pho mit Seafood, sehr lecker. Dann schlafen im Hostel, es ist wirklich sehr heiß. Danach wieder Essen. Zum Abschluss beobachten wir in einer der Bars am Strand das Wetterleuchten am Horizont und genießen den frischen Wind. Die Erkenntnis des Tages: Ein Ort ist ein guter Ort, wenn man dort verweilt. Ansonsten ist es nur eine Station, ein Durchgang. Rein, raus.
    Read more

  • Day 17

    Nha Trang #3

    September 15, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 32 °C

    Am dritten Tag in Nha Trang geht es früh raus, denn gen Mittag wird es schnell sehr heiß. Wir besuchen die Cham-Türme, ein Relikt aus Vietnams Vergangenheit. Obwohl auch ein wenig Gegenwart darin steckt. Die Cham sind eine Ethnie, die vor sehr vielen Jahrhunderten aus Indonesien per Schiff auf das Land des heutigen Süd- und Mittelvietnam kamen. Sie tragen bunte Trachten, haben dunklere Haut und lockige Haare. So die Beschreibung im Sightseeing-Text. Sie erbauten in ihrem Einflussgebiet viele dieser Ziegelstein-Tempel, die stark an Angkor Wat der Khmer erinnern. Kein Wunder, denn die Khmer und die Cham waren lange Zeit enge Nachbarn, Handelspartner und Kriegsgegner. Früher waren die Cham Anhänger des Hinduismus, des Buddhismus und indonesischer Bräuche. All das spiegelt sich in ihren Bauten und Kunstwerken wieder. Heute sind die meisten Cham Muslime. Deshalb und weil sie mit den Franzosen kooperierten, wurden sie auch vom kommunistischen Norden im Vietnamkrieg verfolgt, vertrieben und getötet. Ebenso wie von den Roten Khmer. Der schwierige Stand der Cham hält bis heute an. Es gibt auch heute noch Übergriffe auf die Minderheit, ihr Eigentum und ihre Heiligtümer. Gut in Artikel unten beschrieben.

    Danach ein Spaziergang an der Küste entlang zu einer schönen Felsformation auf der Halbinsel Hon Chong. Viele ältere Damen mit Selfiestick. Danach zum Markt von Nha Trang. Dort ist gerade Mittagspause und alle schlafen. Gut so. Es gibt nämlich hauptsächlich Dinge, die niemand kaufen möchte. Das spannendste ist das Echo in der Kuppel mittig im Markt. Unsere Experimente stoßen bei den ruhenden Händlern nicht auf Begeisterung. Abend dann mit dem Zug nach Quy Nhon.

    http://news.nationalgeographic.com/news/2014/06…
    Read more

  • Day 18

    Quy Nhon #1

    September 16, 2018 in Vietnam ⋅ ☁️ 34 °C

    Quy Nhon ist eine Küstenstadt mit 200.000 Einwohnern. Die Stadt ist noch nicht sehr auf Tourismus eingestellt und deshalb bestens geeignet, um den Puls mal runter zu bringen. Wir haben einen Schlafsaal in einem Hostel für uns allein, mit Balkon, Strand in der Nähe, Essen vor der Tür. Super Basis also für eine gediegene Pause. Wir Frühstücken auf der Straße, nehmen ein Getränk in einer Strandbar, holen die Bücher raus und machen es uns auf dem Balkon gemütlich. Eine Pagode ist auch nich drin. Die Leute dort und sonst auch überall in der Stadt bereiten sich auf das Mondfest vor. Schmücken Autos, proben Tänze oder machen Musik. Ein paar Jungmönche fallen durch ihre experimentellen Frisuren auf. Schön das Ganze. Abends gibt es Seafood satt an der Promenade. Krebs, Shrimp, Muschel, Quallensalat, frittierte Squids. Es scheint eher Fastfood zu sein. Alles zweckdienlich angerichtet und in rauen Mengen. Manchmal ist noch ein wenig Gekröse dabei. Nichts was mit Bier nicht wegzuspülen wäre. Lecker.
    Beim abendlichen Verdauungsgang am Strand, sammeln wir von Linh initiiert Plastikmüll. Ein paar Kinder, die zuvor Krebse gefangen haben, machen mit. Wohl egal, was gesammelt wird.
    Read more