Calendar-Year Triple Crown 24

February - May 2024
Über Find Penguins werden Jochen und ich über unsere Fernwanderung auf dem Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und dem Continental Divide Trail berichten. Folgt uns und seid gespannt auf abenteuerliche und witzige Geschichten. - > REISE ANZEIGEN Read more
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  • Day 13

    Kakerlaken auf dem Appalachian Trail

    February 13 in the United States ⋅ ☁️ -1 °C

    Gestern sind wir bei Regen und sehr spät aus dem NOC herausgelaufen und kamen erst nachts, nachdem wir 1250 Höhenmeter bewältigt hatten, am Shelter an. Viele unserer Wanderer-Kollegen hätten sich das so spät am Abend nicht mehr angetan. Ich weiß, wir sind sicher nicht die Einzigen, aber dieser Ehrgeiz, so etwas abends noch durchzuziehen, zeichnet Jochen und mich aus. Wir sind einfach ein super Team! Das habe ich gestern noch zu ihm gesagt, kurz nachdem wir losgelaufen sind.

    Heute meinte er, dass er das genauso sieht und er sich darüber freute, wie ich es gestern ausgedrückt hatte. Er ergänzte, dass wir wie Kakerlaken seien, die einfach nicht kaputt zu kriegen sind und immer weiterlaufen. Den Gedanken finde ich genial! Mir gefällt der Vergleich sehr, auch wenn Kakerlaken nicht die sympathischsten Tiere sind. Aber das Bild von zwei wandernden Kakerlaken geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich finde es witzig. 😂

    Heute Morgen mussten die Kakerlaken bei -4 °C überraschend feststellen, dass es über Nacht geschneit hat. Wie es Kakerlaken so an sich haben, genießen Sie eher die Wärme als die Kälte und blieben noch 1 Stunde liegen, bevor sie aus ihren Schlafsäcken krochen.

    Jochen, die arme Sau, musste direkt nach dem Aufstehen sein großes Geschäft erledigen. Danach hat er mir erzählt, wie das Ganze ablief. Das Privy (Plumpsklo) war zu allen Seiten hin offen und es gab nichts zum Ablegen des Klopapiers, Desinfektionsmittels und der Feuchttücher, weshalb er diese die ganze Zeit in den Armen halten musste. Als er fertig war, musste er ohne Gefühl in den Händen zu haben, seinen Allerwertesten abputzen. So stelle ich mir den Beginn eines ganz schlechten Horrorfilms vor und nicht den energetischen Start in einen Wandertag mit 23 Meilen. 😁

    Als mittags die Sonne rauskam, haben wir jeden einzelnen Sonnenstrahl genossen. Zumindest für die Zeit, als wir auf der Südseite des Berges waren. In der Sonne hatte es ohne Wind ca. 20 °C. Was für eine Wohltat, das kann ich euch sagen! Ansonsten war es eher arschkalt. Mir ist sogar das Wasser in meiner Wasserflasche eingefroren. Aufgrund der Kälte mussten wir unsere Wasserfilter stets am Körper tragen.
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  • Day 14

    Eistonne in den Smokies

    February 14 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute sind wir vom Fontana Damm aus in die Smokies gestartet. Da es morgens wieder sehr kalt war, haben wir im Fontana Hilton Shelter noch einen Kaffee getrunken, um nach weiteren 30 min festzustellen, dass es dort beheizte sanitäre Anlagen gibt. Diese haben wir genutzt, um uns aufzuwärmen. Sehr ärgerlich, dass wir nicht schon am Vorabend diesen warmen Traum mit leichter „Klo-Note“ aufgesucht haben. Es gab sogar Duschen dort! Egal, dann wird sich die Dusche in 5 Tagen so richtig rentieren. 😉

    Den ganzen Tag ging es bei Sonnenschein mit kurzen Unterbrechungen insgesamt 2700 m bergauf. Am Südhang hatten wir ohne Wind annähernd sommerliche Temperaturen, wohingegen es auf der Nordseite der Berge total verreist und kalt war. Da wird einem wieder bewusst, wie eng Freud und Leid on Trail beieinanderliegen. Manchmal liegt nur ein Bergkamm oder im Extremfall einen Meter dazwischen. Abends mussten wir die letzten Reserven aktivieren, um die steilen und vereisten Abschnitte zu meistern. Dies forderte den ersten Tribut. Seit heute spüre ich besonders meine Oberschenkelmuskulatur am linken Bein. Ich hoffe, das vergeht über Nacht.

    Den schönsten Ausblick hatten wir heute vom Derrick Knob aus. Einfach herrlich!
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  • Day 15

    Mäuseparty II auf der Bobbahn

    February 15 in the United States ⋅ ☀️ 7 °C

    Heute begann der Tag ganz entspannt mit einem dringlichen Bedürfnis um 3 Uhr nachts. Um mich erleichtern zu können, durfte ich mich in Windeseile aus meinem Quilt befreien. Bei 20 cm Kopffreiheit und den „Straps“ vom Quilt war dies kein leichtes Unterfangen. Gerade noch so konnte ich aus dem "Derrick Knob Shelter" rennen und mich zu erleichtern. Vor lauter Panik in die Hose zu machen, hatte ich nicht darauf geachtet, wo ich hinrannte. Nach dem Geschäft durfte ich bei eisigen Temperaturen und mit nur einem dünnen Merinolayer als Schlafanzug das Shelter suchen. Zum Glück fand ich meine Fußabdrücke vom Hinweg, ansonsten wäre die Aktion vielleicht wirklich in die Hose gegangen.

    Nach einer kurzen Nacht haben wir uns in Richtung Clingmans Dome aufgemacht. Dieser Berg ist mit 2015 m der höchste Punkt auf dem AT. Da man aufgrund der Bäume nicht viel sehen würde, ist auf dem Gipfel ein Aussichtsturm. Glücklicherweise hatten wir den ganzen Tag über Sonnenschein und auf dem Turm eine wunderschöne Aussicht über die Berge, die hinter und vor uns liegen. 😊

    Der Abstieg auf der nördlichen Seite hatte mehr mit einer Bobbahn gemein als mit einem Wanderweg. Am Ende brauchten wir deutlich länger als geplant und beendeten den Tag mit nur 13 Meilen und 1380 kumulierten Höhenmetern im Mt. Collins Shelter.

    Über den Tag verteilt durfte wir heute mehrere AT Hiker kennenlernen.
    Wendy & Robber, die gerne in den Sheltern Serien schauen und sich ab und an einen Joint bauen - eigentlich aber mehr mit Rauchen als mit Wandern beschäftigt sind. 😂 Sie kommen aus Florida und sind schon am 6. Januar gestartet.
    „Friendly“, der eher ein Mann der wenigen Worte ist und „Blue Man & Sin City“ aus Alaska und Florida, mit denen wir uns über den Tag verteilt sehr nett unterhalten hatten und mit denen wir das mäuseverseuchte Shelter an diesem Abend teilen.

    Dieses Mal ging der Punkt an die Mäuse. Diese unglaublich flinken Dinger hatten es geschafft, in meinen Topf zu kommen, nachdem ich ihn maximal für 1 Minute auf den Shelterboden gestellt hatte. Mit bester Laune durfte ich diesen dann mit Dr. Bronners Allzweckseife auswaschen. Meine Laune war dementsprechend gut …
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  • Day 16

    Dem Wald gehen die Bäume aus

    February 16 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute begann der Tag mal wieder um 2 Uhr nachts mit einem Sprint zum Privy. Dieses Mal war ich vorbereitet und alles ging gut. Die Nacht war für mich allerdings weitestgehend gelaufen. Ich hatte wieder mit leichten Magenkrämpfen zu kämpfen und „Blue Man“ hat den halben Wald in den Smokies abgesägt. Dank Jochen bin ich es gewohnt, neben jemanden zu schlafen, der schnarcht. Jochen schnarcht aber nicht die ganze Nacht durch und nicht in dieser Lautstärke … naja, zumindest mussten wir keine Angst haben, dass ein Bär uns in dieser Nacht besucht. :D

    Da wir am Vortag aufgrund des stark vereisten Trails nur 13 Meilen weit kamen, haben wir für heute das Cosby Knob Shelter in 28,3 Meilen als Tagesziel ausgerufen. Und peng.. die wandernden Kakerlaken haben es mal wieder geschafft - sogar in den Smokies! Insgesamt waren es heute etwa 2500 m im Auf- und 3000 m im Abstieg. Für 28 Meilen eigentlich relativ moderat.

    Belohnt wurden wir mit einer schönen Aussicht auf die Smokies und auf Gatlinburg. Generell ging der Tag heute extrem schnell rum. Morgens mussten Jochen und ich noch sehr konzentriert auf eisigen Wegen laufen. Mittags haben wir beide Musik gehört und abends sind wir zusammen mit „Jolly Green Giant“ zum Shelter gewandert. Ihn haben wir wieder nach Tagen getroffen, als wir gerade Mittagspause gemacht hatten. Mit ihm hatten wir super Gespräche über Wildtiere, Politik und Waffen. Er besitzt eine Pistole von der Firma Heckler und Koch, welche in meiner Heimatstadt Oberndorf am Neckar angesiedelt ist.

    Neben einer kleinen Blase gab es allerdings noch einen kleinen „Dämpfer“ für uns. Ich erhielt eine Sprachnachricht von Andi, dass unser Paket nicht bei ihm nicht angekommen ist. Ich hoffe sehr, dass das Paket mit unserer Sommerausrüstung und meinem Laptop nicht verloren ging. Leider können wir aber vorerst nichts machen und müssen bis Montag warten. Es bleibt also spannend!
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  • Day 17

    Jingle Bells

    February 17 in the United States ⋅ ☁️ 2 °C

    Ja Wie bereits am Vorabend über die Wettervorhersage unseres Garmin inReachs angekündigt wurde, sind wir bei ca. 15 cm Neuschnee aufgewacht. Bis um 2 Uhr hat es sehr stark geregnet, weshalb ich direkt unter dem Dach des Doppeldecker-Shelters nicht schlafen konnte. Daher hätte ich nicht gedacht, dass es wirklich noch zu Neuschnee kommen würde.

    Im Schnee sind wir zusammen mit „Jolly Green Giant“ zum „Standing Bear Hostel“ gewandert. Es lief unglaublich gut für uns, da es hauptsächlich abwärts ging und der Schnee sich als gute Dämpfung erwies. Mit 3 Mph sind wir gut vorangekommen. Obwohl es morgens -6 Grad Celsius hatte, hatten wir jede Menge Spaß bei den winterlichen Trail-Bedingungen. Zu Jingle Bells rannten wir den Berg hinunter voller Vorfreude auf ein tolles Frühstück beim Standing Bear. Als wir dort ankamen, war mein erster Eindruck allerdings „Redneck-Hölle“. Komische Leute vor einem Feuer, die aus der Ferne „Hiker-Alarm“ ruften, tendenziell eher wie Obdachlose aussahen und offensichtlich keine Wandernde waren.;-)

    Wie sich herausstellte, waren das Angestellte, die ihren Samstagmorgen kiffend am Lagerfeuer verbrachten und eigentlich sehr nett waren. Der Betreiber des Hostels „Snake Bite“ hat uns den Resupplyraum gezeigt und uns eine Fertigpizza gegeben, die wir in einer Küche bzw. einem Aufenthaltsraum aufbacken konnten. Die Pizza war ungelogen, die geilste Tiefkühlpizza, die ich je gegessen hatte! Sie schmeckte sogar besser als die Pizza aus dem Restaurant im NOC! Zudem haben wir kostenlos Kaffee und Kuchen bekommen. Eine Sitzung auf Porzellan rundete die ganze Sache noch ab und machte den morgendlichen Abstecher zu einem vollen Erfolg. :-D

    Nach der 2,5-stündigen Pause standen für uns noch ca. 16 Meilen und mit „Max Patch“ ein weiteres Highlight unserer Wanderung auf dem Programm.

    Leider kamen wir auf dem kahlen Berg „Max Patch“ erst nach Sonnenuntergang an. Eine schöne Aussicht hatten wir trotzdem, aber es war ars** kalt dort oben. Unser Thermometer zeigte - 9 Grad Celsius an. Mit dem Wind war es aber gefühlt deutlich kälter.

    Da kam es uns gerade recht, dass wir nur noch 2 Meilen zum Roaring Fork Shelter vor uns hatten. Dort haben Jochen und ich uns ein Festmahl zubereitet. Ramen mit Gemüse, Thunfisch und unserer selbst gemachten Soße bestehend aus italienischen Kräutern, Tomatenpulver, Käsepulver, Eierpulver und Butterpulver. Superlecker! Wirklich!

    „Leider“ kam kurz vor dem Essen „Jolly Green Giant“ ins Shelter und hat sich zwischen uns gelegt. Innerhalb von wenigen Minuten hat er sein Schlafzeug gerichtet und schlief ein, weshalb Jochen und ich uns nicht bei unserem Festmahl unterhalten konnten. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
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  • Day 18

    Hotsprings Burgertowm

    February 18 in the United States ⋅ ☀️ 4 °C

    Bei herrlichen - 9° Celsius sind wir vom Roaring Fork Shelter nach Hotsprings gewandert. Wasser gab es erst mal keins, da es in meiner Flasche gefroren war. Eigentlich war mir an diesem Tag aber alles egal. Ich freute mich sehr auf Hotsprings und Elmar, der Host des Sunnybank Inns.

    Als wir in Hotsprings ankamen, gab es direkt erst mal Burger aus dem „Hillbilly Market & Deli“. Ich aß einen doppelten Cheeseburger mit Bacon und einen normalen Cheeseburger. Danach war mein Bauch so voll, dass ich kaum noch einen Meter laufen konnte. Jochen aß zusätzlich noch einen Burger mit Pilzen und war noch immer hungrig. Ich weiß nicht, wo er das ganze Essen hin gepackt hat. :D

    Vor zwei Jahren war ich dort für 4 Nächte und ich hatte die Zeit dort sehr genossen. Das Sunnybank Inn wurde nach dem Sezessionskrieg gebaut und ist das älteste Gebäude in Hotsprings. Es hat den Krieg überstanden, da es während dieser Zeit ein Krankenhaus gewesen ist und von beiden Kriegsparteien verschont wurde. Nach dem Krieg wurde es zu einem Hotel umgebaut und wurde seitdem baulich nicht verändert, weshalb es sich so anfühlt, als würde man mitten in einem Museum übernachten. Mit Elmar hatte ich damals eine super Zeit und sehr spannende Gespräche über Politik, vor allem rund um den Ukrainekrieg. Obwohl er schon 87 Jahre alt ist, ist er nach wie vor am politischen Geschehen sehr interessiert. An diesem Abend haben wir zusammen mit ihm und Zeb bei Kuchen und Tee ebenfalls über politische Themen diskutiert. Wer mich kennt, der weiß, dass ich genau solche Abende liebe. :-D

    Bei einem Gespräch mit Elmer und weiteren Gästen des Sunnybank Inns änderte sich meine Laune schlagartig. Als ich Ihnen erzählte, dass wir ein Resupplypaket am Montag abholen wollten, wurde mir gesagt, dass an diesem Tag der Presidents Day ist und alle staatlichen Einrichtungen geschlossen haben. Super! In diesem Moment war klar, dass wir einen Tag länger bleiben mussten.

    Einerseits war der Gedanke daran ganz schön, aber andererseits verloren wir deshalb einen ganzen Wandertag. Den Schock musste ich erst verarbeiten und bin deshalb noch kurz vor Ladenschluss um 22 Uhr in den Dollar General gegenüber gegangen und habe mich dort mit einem Bier, Chips, einer Banane und mit elektrolytischen Getränken eingedeckt. Die Müdigkeit war dann allerdings doch größer als der Durst und das Bier blieb halb voll.
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  • Day 19

    Glück im Unglück

    February 19 in the United States ⋅ ☀️ 8 °C

    Wie sich herausstellte, hatten Jochen und ich Glück im Unglück. Die lokale Forstbehörde hatte für heute einen kontrollierten Waldbrand angesetzt, als präventive Maßnahme gegen einen richtigen Waldbrand. Dabei wird das Unterholz mit Öl verbrannt. Glücklicherweise wurde diese Aktion um einen Tag nach hinten verlegt. So konnten wir den Abschnitt zwischen Hotsprings und dem „Allen Gap“ heute wandern.

    Aber nicht ohne vorher ein reichhaltiges uramerikanisches Frühstück eingenommen zu haben - dem Skillet. Wir waren mit „Jolly Green Giant“ im Smokie Mountain Diner verabredet. Er hat noch zwei weitere Wanderer mitgemacht und wir waren in Begleitung mit Elmer. Es war eine sehr unterhaltsame Runde. Anfangs haben wir über unterschiedliche Hostels auf dem Trail gesprochen, bis das Gesprächsthema zur amerikanischen Geschichte wechselte. Jochen und ich stellten dabei beide fest, dass wir nur sehr wenig über die amerikanische Geschichte wissen und haben deshalb gespannt zugehört.

    Nach dem Essen sind wir zusammen mit „Matador“, den wir beim Frühstück kennengelernt haben und mit jeweils zwei Cheeseburgern im Rucksack für die 15 Meilen losgezogen. Nach etwa einem Drittel der Strecke musste „Matador“ den Heimweg antreten, da er sehr starke Knieschmerzen hatte. Eine nahe gelegene Straße bot ihm die Möglichkeit, zurück nach Hotsprings zu trampen.

    Für uns ging es weiter, nachdem wir jeweils zwei Burger aus dem Hillbilly Market genüsslich gegessen hatten und mit unseren Familien seit langem mal wieder telefonierten. Auf dem Weg zum „Allen Gap“ haben wir nach einer längeren Zeit „Fortune“ wieder getroffen. Er hat den nördlichen Teil des Clingman Domes übersprungen, da er Sorge hatte, dass er wegen dem Eis nicht runterkommt. Deshalb muss er die nächsten Tage wieder zurück, um diesen Teil noch zu wandern. Wir hatten dort ziemlich viel Eis und kamen deshalb nur 13 Meilen weit.

    Am „Allen Gap“ holte uns Matt ab, der bei Elmer angestellt ist. Am Ende des Tages, wieder zurück in Hot Springs, waren wir ziemlich fertig, obwohl wir nur 15 Meilen gewandert sind. Zum Abschluss gab es jede Menge Süßkram aus dem Dollar General.

    Kleine Reminder an mich selbst:
    Wenn ich wieder zurück bei der Arbeit bin, dann muss ich meinen Kollegen fragen, ob er Familie in Hotsprings hat. Die Mitarbeiter des Hillbilly Markets haben geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit meinem Kollegen.
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  • Day 20

    Tschüss Hotsprings!

    February 20 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute Morgen sind wir früh aufgestanden, damit wir noch genügend Zeit für ein ausgedehntes Frühstück im Smokie Mountain Diner hatten. Davor haben wir schnell unsere Rucksäcke gepackt und die Ausrüstung kontrolliert. Leider war das Frühstück nicht ganz so entspannt, da ich dort die Blogbeiträge der letzten fünf Tage editiert und bei FindPenguins hochgeladen hatte, das hat eine halbe Ewigkeit gedauert, auch deswegen, weil wir dort kein WLAN hatten und das mobile Internet in Hot Springs extrem langsam war. Das Essen war aber superlecker. Dieses Mal gab es Omelette mit Gemüse und anschließend teilten Jochen und ich uns Pancakes. Diese waren genial. Als Topping gab es warmen Apfelkompott.

    Nach dem Frühstück sind wir ins Post Office gesprintet. Dort lagen unser lang ersehntes Resupplypaket und unsere Bounce Box. Aus dieser haben Jochen und ich jeweils ein weiteres Paar wasserdichte Socken ausgepackt und Ausrüstung, die wir momentan für unnötig halten, eingepackt.
    Ich habe dort meine Fleecehose, Fleecejacke, Gummipuffer für meine Wanderstöcke, einen Beutel explizit für Elektronik und Sonnencreme abgegeben, um mein Basisgewicht des Rucksacks weiter zu optimieren.

    Im Post Office haben wir auch nach unserem Paket, welches auf dem Weg nach Minneapolis verloren ging, nachgefragt. Leider konnte uns der Mitarbeiter dort vor Ort nicht direkt helfen, hat sich aber sehr bemüht, herauszufinden, wo das Paket sich aktuell befindet. Vermutlich ist es auf dem Weg zu Andreas Danner, unserem Trailmanager, da wir ihn als Absender angegeben haben.

    Nach dem Post Office sind wir noch schnell zum „Outfitter“ gegangen, da wir jeweils eine neue Gaskartusche benötigten. Diese Läden am Trail sind in aller Regel super ausgestattet und man muss der Verlockung widerstehen, irgendwelche Ausrüstungsgegenstände zu kaufen, die man nicht wirklich benötigt, aber gerne hätte.
    Das Beste ist immer noch, wenn man mit seiner bestehenden Ausrüstung improvisiert. Beispielsweise konnte ich mir so einen Drysack für meine Elektronik sparen. Anstatt den alten, der zu klein und damit auch nervig war, durch einen neuen zu ersetzen, habe ich nun meine Elektronik in dem Beutel für meine persönlichen Gegenstände wie Kreditkarten und Ausweis. Weniger Gewicht, weniger Beutel, weniger packen, weniger nervig!

    Anschließend ging es mit Elmer und Matt zum Trail Head am „Allen Gap“. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung haben wir am Trail Head unseren Rucksack noch mal umgepackt und sind dann wieder losgezogen.

    Zum Sonnenuntergang hatten wir auf den Whiterock und Blackstaff Cliffs einen wunderschönen Ausblick. Außerdem haben wir das Feuer gesehen, welches an diesem Tag dort prophylaktisch gelegt wurde.

    Als wir am „Jerry‘s Cabin Shelter“ ankamen, war es schon dunkel und von drinnen rief eine Stimme „hola“. Das war Beth, eine 62-jährige AT-Thruhikerin, von der wir viel gehört hatten. Sie ist eine herzensgute Seele, die mich an meine Oma erinnerte. Ein wenig später traf „Somewhere“ noch ein, eine Wanderin, die bei „thetrek.com“ bloggt und ursprünglich auch alle drei großen Trails in diesem Jahr wandern wollte. Allerdings hat sie ihren Plan aufgegeben und möchte nach dem AT nur noch den AT laufen, da sie sich nicht von einem straffen Zeitplan einschränken lassen möchte.
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  • Day 21

    Der Berg mit der Glatze

    February 21 in the United States ⋅ ☀️ 6 °C

    Endlich haben wir es geschafft, um 5:00 Uhr aufzustehen und um 5:30 Uhr auf dem Trail zu sein. Nach einer kurzen Verabschiedung von Beth und Somewhere gings bei sehr hellem Mondschein in Richtung „Big Bold“ los. Nach etwa 15 Meilen haben wir an einem Shelter eine zweistündige Mittagspause eingelegt. Wir waren beide etwas fertig von den letzten Tagen und brauchten diese Zeit zu Regeneration. Wir konnten sogar einen kurzen Mittagsschlaf machen. Endlich!

    Als wir bereit waren, das Shelter wieder zu verlassen, kam Beth ins Shelter. Wir waren überrascht, wie schnell sie war, da sie noch am Kaffe kochen war, als wir losgegangen sind. Da sieht man mal wieder, dass längere Pausen Meilen kosten. Sie hat uns erzählt, dass sie nun zum dritten Mal auf ihre Schulter gefallen ist. Das tat mir sehr leid! Ich habe ihr daraufhin Voltaren gegeben, in der Hoffnung, dass sie wenigstens die nächsten ein bis zwei Tage von Schmerzen verschont bleibt.

    Kurz nach dem Shelter kam uns ein Mann entgegen, der uns angesprochen hat. Er fragte, ob wir Thru-Hiker seien und ob wir Lust auf Früchte, Süßigkeiten oder etwas zum Trinken hätten. Als wir unglaubwürdig schauten, fragte er, ob uns der Begriff „Trail Magic“ bekannt ist. Natürlich sagten wir! Dann bekamen wir Mandarinen, Bananen und Schokolade! Außerdem nahm er unseren Abfall ab.
    Er war supernett und hat uns von mehreren Wanderungen mit seinem Sohn auf dem AT erzählt. Nach einem kurzen Gebet, welches er für uns sprach, gingen wir weiter in Richtung „Big Bold“, welchen wir noch vor Sonnenuntergang erreichen wollten.

    Dort angekommen erwartete uns ein wunderschöner Ausblick und noch gerade ausreichend Sonne, um schöne Bilder zu schießen.

    Ein sehr freundlicher Mann schoss von uns noch ein Bild und erklärte uns den Weg zum „Bold Mountain Shelter“. Dort angekommen, ging die Suche nach Wasser los, bis ich nach circa 20 Minuten endlich die Wasserquelle gefunden hatte und wir unsere warme Mahlzeiten an diesem sehr kalten und windigen Abend zubereiten konnten, bevor wir schlafen gingen.
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  • Day 22

    Mal wieder 💩

    February 22 in the United States ⋅ ☁️ 18 °C

    Mit leichter Verspätung startete der Tag um 6:01 Uhr. Wir hatten uns für diesen Tag 29 Meilen vorgenommen und mussten dementsprechend konsequent sein. Leider gelang uns dies nicht. Ich hatte wieder Probleme mit meinem Magen und musste insgesamt vier „Catholes“ buddeln. Was nach unserer Rechnung circa 3 Meilen sind. (Und ja, es geht mal wieder ums große Geschäft 😜).

    Außerdem hatten wir hier und dort eine kurze Internet-Pause eingelegt, da Jochen zum Beispiel Schuhe bestellen wollte.
    In „Uncle Johnny‘s Hostel“ hatten wir zudem die Gelegenheit genutzt, um jeweils zwei Eis und zwei Tiefkühlgerichte zu essen, was an sich ein ganz fairer Deal war, da wir die Option hatten, in die Stadt Erwin zu trampen um dort leckere Burger zu essen.
    An sich brachte es uns aber wieder in Zeitnot und wir mussten den halben Abend rennen, um unseren anvisierten Campingplatz zu erreichen. Dieser kam kurz nach dem „Beauty Spot“, an dem wir eigentlich eine schöne Aussicht gehabt hätten, wäre es nicht schon dunkel gewesen. So gibts halt nur ein verwackeltes Bild bei Nacht. 😁

    Dort angekommen mussten wir schnell das Zelt aufbauen, da es bereits zu regnen anfing. Zur Belohnung gab es im Zelt eine besonders riesige Portion zum Abendessen.

    Anekdote des Tages:

    An einem Abend hat sich Jochen mit „Icy & Hot“ eingeschmiert und beim Dosieren völlig den Verstand verloren. 😂 Zum Glück konnte ich ihn noch bremsen, als er schon die halbe Tube auf seinen Schenkel schmierte. Das ganze Shelter roch extrem nach dieser Salbe, die ein wenig nach „Rootbeer“ riecht. Da der „Heiß-Effekt“ ausblieb, musste Jochen die halbe Nacht frieren.
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