Hackney

Mein Morgen begann damit, dass um vier Uhr morgens der Wecker der neuen Mitbewohnerin klingelte und sie daraufhin mit sehr viel Hass begann ihr Bett abzuziehen. Man ist grundsätzlich darum gebeten, aber um diese Uhrzeit ist es meistens ok, wennan an der Rezeption Bescheid sagt, dass man es wegen der anderen nicht gemacht hat🙈😅

Auch für mich klingelte der Wecker dann gegen halb sieben, ich wollte in Ruhe frühstücken, packen, mich von Peter verabschieden und um um 9.15 Uhr startete eine vom Hostel organisierte Tour im Botanischen Garten.

Peter war schon fast fertig mit frühstücken, aber er trank noch seinen Kaffee mit mir. Linda gesellte sich noch dazu und wir verabschiedeten uns. Ganz anders sich von jemandem zu verabschieden, den man auf jeden Fall wiedersehen wird🤗.
Gegen halb neun begann ich mit meiner Packaktion. Die anderen Mädels in meinem Zimmer waren wach, aber aufgrund des Regenwetters und der fürchterlichen Nacht hatten sie beschlossen im Bett zu bleiben😅 Wir quatschten uns so dermaßen fest, dass ich mich am Ende mega beeilen musste🤭

Dann ging es mit der Tram in den Botanischen Garten. Die Tour wurde von einer Aborigines Frau gegeben. Sie sah super europäisch aus und war erfrischend offen.
Im Gegensatz zu Neuseeland erfährt man in Australien quasi nichts über die Ureinwohner und gesehen hatte ich bisher auch niemand, der dem typischen Hautton oder ähnliche optische Merkmale aufweist. Sie erklärte uns die Bedeutung verschiedener Pflanzen und Bäume. Welche für Medizin, Haus, Essen oder Wasserversorgung genutzt wurden.
Mein Highlight: der Bottletree. Dieser Baum mit dehnbarem Stamm ist in der Lage riesige Mengen Wasser zu speichern. Man muss lediglich herausfinden wo der aktuelle Wasserstand ist und knapp darunter ein Loch bohren. Gefiltertrs Trinkwasser 🚰
Die Menschen des Botanischen Gartens hatten vor vielen Jahren versucht ein Schild an diesem Baum anzubringen, mit dem Erfolg, dass das Auslaufende Wasser die Schrauben zum rosten brachte und das Schild abfiel😂 bis heute hat der Baum zwei Löcher 😆

Die Tour war super, die Guide sprach auch über Traditionen wie das abbrennen von Waldteilen und die Gefahren die, die die unkontrollierten Buschbrände mit sich bringen, seitdem man den Aborigines verbietet ihre Traditionen weiterzuführen. Hart und traurig!

Von der Tour aus machten wir uns auf den Weg zum Markt. Im Bus hatte ich dann meine zweite Begegnung mit den Ureinwohnern Australiens und keine schöne. Eine Gruppe von vier Frauen dunkler Hautfarbe, eine unglaublich betrunken. Sie torkelte durch den Bus, rannte gegen Haltestangen und bettelte jeden um Zigaretten an. Der Geruch im Bus war nahezu unerträglich. Eine Frau mittleren Alters bugsierte die Gruppe am dritten Stop irgendwie aus dem Bus raus. Wirklich schlimm.

Am Markt angekommen war ich wirklich traurig, dass ich nichts einkaufen konnte. Ich würde heute Nacht über eine Grenze fahren und es ist nicht erlaubt Obst, Gemüse oder Nüsse über die inneraustralischen Grenzen zu bringen. Es war trotzdem schön hindurch zu schlendern und wir beschlossen hier zu essen. Vegane Paella für mich, Falafelboul für Linda.
Wir verbrachten unseren letzten Nachmittag durch die Stadt schlendernd. Eine alte Kirche, bunte Papageien, eine megaleckere heiße Schokolade 🥰

Gegen zwanzig nach 17 Uhr brachte Linda mich zum Bus. Sehr spannend. Ich war die einzige Touristin. Zwei Asiaten, ein weiterer Europäer, vermutlich Australia und ca 10 Aborigines. Alle sahen Recht verwahrlost aus. Ungekämmt, teilweise barfuß, die Kinder mit dreckigen Gedichten und der Geruch... Wow, wie sollte ich das im Bus überstehen?😱

Das alles lenkte mich vom härtesten Abschied ab seitdem ich angefangen habe zu reisen. Aber ich war echt traurig 🥹

Der Busfahrer drehte die AC auf höchste Stufe. Es half total was den Geruch anging, aber ich frohr soooo doll❄️
Wir hielten noch einigeale in der Zeit bis zehn. An einer Gaststätte hatte ich eine sehr seltsame Begegnung mit einem der aborigini Männer. Ich hielt ihm den Mülleimer auf, weil seine Hände voll waren und er bedankte sich mit "Thank you Miss!" Dieser Satz überkam mich wie ein Schauer. Miss, ich kannte diese Verwendung aus Filmen über die Apartheid. Gruselig!

Ich schaffte es tatsächlich ein wenig zu schlafen, aber es war so kalt im Bus, dass ich immer wieder aufwachte.🌨️Read more