• Christina.reist
Okt 2015 – Jul 2016

Eight awesome months

Pengembaraan 263hari oleh Christina.reist Baca lagi
  • Vorbereitung auf den Südpazifik

    9 Mac 2016, New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Planung der kommenden Wochen war schwierig. Im Südpazifik liegen so viele kleine, aber wunderschöne Inselstaaten. 2010 war ich schon mal im Pazifik, auf Hawaii, und das war fantastisch. Die meisten Europäer verwerfen den Südpazifik als Reiseziel aber, sobald sie die Flugkosten sehen. Die Flüge von Europa sind sehr, sehr teuer.

    Mein Gedanke war also, wenn ich dort sowieso auf dem Weg nach Asien vorbei komme, kann ich dort auch einen Zwischenstopp einlegen. Dieser Gedanke war, wie ich nach vielen Stunden Recherche und Gelese nun weiß, etwas naiv. Wer ein sehr begrenztes Budgt oder einen strikten Zeitplan hat, der wird den Südpazifik schnell von seiner Liste streichen. Die Inselstaaten sind sehr klein, haben somit auch kleine Bevölkerungszahlen, und sind geografisch sehr isoliert. Flugverbindungen zwischen den Inseln, z.B. zum Islandhopping von West nach Ost, sind nur sehr begrenzt vorhanden. Oft gibt es nur eine wöchentliche Flugverbindung, da ist striktes Planen der Route angesagt (wobei man gleichzeitig mit Verspätungen und Ausfällen seitens der Fluggesellschaften rechnen muss).

    Nichtsdestotrotz klingt der Südpazifik traumhaft schön. Hier also mein Plan für die nächsten Wochen: Erstmal Samoa, und von dort über die Datumsgrenze nach Amerikanisch Samoa &hopsen&. Die Flüge kann ich allerdings erst vor Ort buschen, da Onlinebooking nicht möglich ist. Von Amerikanisch Samoa gehts dann zurück nach Samoa, da Amerikanisch Samoa nur an die USA und Samoa angebunden ist. Falls alles klappt fliege ich am 25. März nach Fidschi.

    Eigentlich wäre ich gerne noch weiter auf die Salomonen geflogen, aber das hätte mein Budget gesprengt, da ich wieder zurück nach Fidschi fliegen müsste, um dort eine internationale Anbindung nach Asien zu bekommen.

    Und weil ich keinen günstigen Flug von Nadi (Fidschi) nach Asien gefunden habe, habe ich mich spontan zu einem Umweg über Sydney entschlossen, von woaus es weiter nach Singapur geht.

    Ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen, bin mir aber auch darüber bewußt, dass das Reisen ab jetzt nicht mehr so bequem und einfach sein wird. Sprachliche Barrieren, wesentlich größere kulturelle Unterschiede, weniger bzw. Backpacker-unfreundlichere Infrastruktur und Nahverkehr, gesundheitliche Aspekte, das extreme Wetter (im Südpazifik ist noch Regenzeit, in Asien wird es sehr heiß sein). Von daher bin ich vor allem auch gespannt.
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  • Land Nr. 33

    11 Mac 2016, Samoa ⋅ 🌧 26 °C

    Der kleine Staat Samoa, ist "mein" 33. Land. Quick facts: tropisch-heiß und hohe Luftfeuchtigkeit, insgesamt 10 Inseln, aber zwei große Hauptinseln, nicht mal 100.000 Einwohner. Samoa war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Zeit lang eine deutsche Kolonie. Hauptwirtschaftszweige: Agrarprodukte und Tourismus, aber vor allem Abhängigkeit von Entwicklungshilfe und im Ausland arbeitenden Familienangehörigen (man sagt, dass mehr Samoaner im Ausland als im Land selbst leben). Die frühen Missionare haben hier ganze Arbeit geleistet, die Menschen sind sehr gläubig. Das gemeinschaftliche Zusammenleben in Familienverbänden und im Dorf ist sehr wichtig. Traditionen, Bräuche und Hierarchien werden von allen, auch den jüngeren Generationen, gepflegt und akzeptiert.

    Am Freitag Abend lande ich also in Samoa. Obwohl es schon zehn ist, ist es noch super heiß. Das Gepäck wird hier noch handverladen - allerdings ist mein Trekkingrucksack ziemlich nass. Wovon? Keine Ahnung.

    Gleich am Flughafen lerne ich Celine aus Deutschland und Melanie aus den USA kennen, mit denen ich die folgenden Tage verbringe. Die Hauptstadt Apia ist nun wirklich keine Schönheit, und so fahren wir am Sonntag mit einem Mietwagen Richtung Süden. Wir haben uns für eine Unterkunft am Lalemanu Beach entschieden. Zu Dritt beziehen wir ein(e) Fale, eine einfache Hütte in traditioneller Bauweise aus Naturmaterialien. Der Strand und das Wasser sind traumhaft, das Essen ist auch super, und wir treffen hier sehr interessante Mitreisende. Kaum normale Urlauber, alle hier reisen seit längerem um die Welt.

    Die folgenden Tage verbringe ich mit Schwimmen, Strandspaziergängen, Papayas, Bananen und Kokosnuss essen und mit dem Mietwagen über die Insel zu cruisen. Beim Fahren muss man aufpassen, dass man kein umherstreunenes Huhn oder Schwein anfährt. Jedes Dorf hat ein offenes Versammlungshaus, das Zusammenleben findet weitestgehend draußen statt, und die Verstorbenen werden vor dem Haus begraben. Irgendwie sympathisch.

    Es ist noch Regenzeit und regnet auch öfters, da es aber sehr heiß ist, ist das nicht schlimm. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt allerdings auch nichts trocknen. Luxusprobleme.
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  • Abseits bekannter Pfade: Amerik. Samoa

    19 Mac 2016, American Samoa ⋅ ☁️ 22 °C

    Celine und Melanie reisen einige Tage vor mir ab. Zurück in der Hauptstadt verderbe ich mir den Magen und liege im Fieberkoma. Kein Drama, zum Glück kein Denguefieber! Nach zwei Tagen bin ich wieder fit und buche einen Flug nach Pago Pago, der Hauptstadt von Amerikanisch Samoa. Drei Stunden später sitze ich auch schon im Flugzeug. 

    Der dreißigminütige Flug von Samoa nach Amerikanisch Samoa ist ein Erlebnis an sich - die Maschine ist winzig, wir sind ca. zwanzig Passagiere und zwei Piloten. Es ist enger als im Bus, und den Piloten kann man über die Schultern schauen. Zwischen Samoa und Amerikanisch Samoa verläuft die Datumsgrenze, ich fliege vom Freitag in den Donnerstag, einen Tag in die Vergangenheit. 

    In Amerikanisch Samoa angekommen will ich in die Touristinformation, weil ich noch keine Unterkunft gebucht habe. Die Tatsache, dass kaum ein Busfahrer oder Taxifahrer weiß, wo sich diese befindet, ist bezeichnend für Amerikanisch Samoa: es gibt kaum Touristen hier (einige Geschäftsreisende) und kaum touristische Infrastruktur. 

    Die netten Mitarbeiter des Tourismusbüros helfen mir aber tatsächlich und buchen mir ein Zimmer in einer günstigen Unterkunft. Das Zimmer ist allerdings so schrecklich, dass ich in der Nacht das Licht anlasse und mich in mein Moskitonetz einwickele, um mich vor etwaigen Ungeziefer zu schützen. Ich war wohl nicht nur zufällig der einzige Gast. Am nächsten Tag ziehe ich in Evelanis Motel um, eine kleine Pension, sehr familiär und mit viel Charme.  

    Wiegesagt, Amerikanisch Samoa ist überhaupt nicht touristisch. Ich verbringe die Tage hauptsächlich damit, mich in die verschiedenen Buslinien zu setzen und über die Insel zu fahren. Busfahren ist wie Autoscooter: die Busse sind halb offen, die Musik ist laut und schrill, die Busse sind bunt, individuell dekoriert und blinken (Es gibt einen Titanic-Bus, und "God is my provider" gefällt mir als Leitspruch auch ziemlich gut ;-))

    Die Samoaner sind so nett, aufgeschlossen und aufmerksam, und so komme ich im Bus mit vielen Einheimischen ins Gespräch. Mit Australiern, Neuseeländern und Amerikanern ist man vertraut, Besucher aus Deutschland sind etwas exotischer. Als ich an einem Abend mal keinen Bus mehr zurück in die Stadt bekomme, halten mehrere Autofahrer an und fragen, wohin ich möchte, ob man mir ein Taxi rufen solle oder man mich ein Stück mitnehmen wolle. 

    Ansonsten verbringe ich viele Stunden an einsamen Stränden, schnorchele, schwimme und beobachte Fruit Bats, tagaktive Riesenfledermäuse. Leider sind viele Strände in Amerikanisch Samoa und Samoa total vermüllt, man hat einfach noch kein Gefühl dafür, dass Plastik- und Aluminium nicht von allein verschwindet. 

    Das Wochenende verbringe ich einer Strandhütte in Alega, auch hier bin ich neben Andrea aus Hawaii der einzige Gast. Die Hütte und der Strand sind toll und ich lasse mich von den Gastgebern mit selbstangebauten Köstlichkeiten versorgen: rote gebackene Bananen, Omelette mit Avocado, Papaya und Kokosnuss. In der Strandbar lerne ich eine Gruppe amerikanischer Lehrer kennen, die für ein Jahr in Amerikanisch Samoa arbeiten.  

    Am Montag fahre ich auf die Insel Aunu'u. Auch hier fragen mich die Einheimischen gleich, was ich denn auf der Insel mache. Ich bin mal wieder der einzige Tourist. Ich laufe über die Insel, vorbei an schönen Buchten, Klippen, Bananenplantagen, und illegalen Mülldeponien. 

    Am Dienstag fliege ich zurück nach Samoa. Den Flieger teile ich mir mit einer samoanischen Großfamilie, damit ist der Flieger auch voll. 

    Wie war Amerikanisch Samoa? Sehr interessant. Ich bin froh, dass ich mich für das ungewöhnliche Reiseziel Amerikanisch Samoa entschieden habe. Es gibt keine touristische Infrastruktur, es ist also nur was für Leute, die sich selbst organisieren können. Allerdings sind die Unterkünfte und Essen ziemlich teuer und die Auswahl ist sehr begrenzt. Das Highlight sind die Samoaner, die unglaublich nett, herzlich, aufgeschlossen, hilfsbereit sind. Als amerikanisches Außenterritorium wird mit US Dollar gezahlt und alle Menschen sprechen neben samoanisch auch englisch. Amerikanisch Samoa ist ein merkwürdiges Hybrid: einige Elemente amerikanischen Lebensstils (schweres Essen, schwere Autos, ein wenig Industrie, Laptops und Smartphones haben hier schon Einzug gehalten, weniger traditionelle Kleidung), aber auch traditionell samoanische Lebensweise (Dorf- und Familienleben). So erzählen mir die Lehrer, dass körperliche Züchtigung in der Schule Gang und Gebe ist. Die Natur in Amerikanisch Samoa ist eindrucksvoll und dramatischer als in Samoa: es ist sehr grün, tropisch und ziemlich hügelig.
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  • Zurück in (die Zukunft:) Samoa

    22 Mac 2016, Samoa ⋅ 🌧 29 °C

    Am Dienstag fliege ich zurück nach Samoa. Eine halbe Stunde später, und schon ist es Mittwoch. Eigentlich wollte ich mit den verbleibenden zwei Tagen noch auf die Insel Savai'i fahren. Allerdings hatte ich ganz vergessen, dass am Wochenende Ostern ist. Da hier alle so gläubig sind, kommt das öffentliche Leben an Sonn- und Feiertagen nahezu zum Erliegen. Auch die Fähren werden nur eingeschränkt fahren. Also bleibe ich in Samoas Hauptstadt Apia und fahre mit einem Mietwagen über die Insel Upolu. Das Wetter ist super und ich verbringe den Nachmittag an einem zufällig ausgewählten Dorfstrand im Süden der Insel. Der Strand ist nicht perfekt, dafür gibts tolle Muscheln, viele Fische und blaue Seesterne.  

    Samoa hat mir sehr gut gefallen. Trotz Regenzeit gibt es viele Sonnenstunden. Es gibt paradiesische, unberührte Sandstrände und viel Regenwald. An den Stränden in der Nähe von Siedlungen gibts aber auch häufig Müll. Ich habe hier interessante Reisende getroffen und die Samoaner sind einfach toll. Das Land ist so klein, dass so etwas wie Anonymität nicht existiert. Man wird überall angesprochen und im Vorbeigehen wurde ich oft angelächelt und gegrüßt.

    Der Lebensstandard ist bescheiden. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass den Menschen hier etwas fehlt oder dass es den Menschen schlecht geht. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung steht in einem festen Arbeitsverhältnis, und Einkommen dienen der gesamten Familie. Dadurch gibt es für den Einzelnen aber auch kaum einen Anreiz, ambionierte Ziele zu entwickeln und zu verfolgen. In meinem Alter haben samoanischen Frauen schon längst mit der Familienplanung abgeschlossen. Die Taxifahrer, deren Lieblings-Small-Talk-Thema die Familie ist, sind erstaunt, wenn ich auf die Frage "How many children?" mit "None yet" antworte. Frauen und Männer trifft man selten zusammen an, sondern eher in geschlechtlich getrennten Kleingruppen.

    Samoa hat, wie Amerikanisch Samoa und Tonga auch, ein großes Problem mit dem Übergewicht seiner Bevölkerung. Die angehenden Ärzte, die ich in Apia kennenlerne, erzählen von den vielen Diabeteserkrankungen, die sie hier behandeln müssen.

    Die kleinen Bevölkerungszahlen und die festen Dorfverbünde führen dazu, dass Samoa ein sehr sicheres Land ist. Die zu befürchteten Konsequenzen einer Straftat innerhalb des Dorfverbunds haben abschreckende Wirkung, zudem gibt es kaum urbane Strukturen.
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  • Unbeschwerte Tage in Suva...

    27 Mac 2016, Fiji ⋅ ⛅ 29 °C

    An Karfreitag fliege ich auf die Fidschi-Inseln. Ich lande in Nadi, fahre aber sofort mit dem Bus weiter in die Hauptstadt Suva. Die Busfahrt ist ein guter Einstieg, um mich mit Fidschi vertraut zu machen. Viereinhalb Stunden, der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt, und es ist superheiß.

    In Suva treffe ich mich mit Peter aus Neuseeland, der gerade nach Zyklon Winston mit der neuseeländischen Airforce zum Aufräumen hier ist. Die ersten drei Nächte in Suva sind wir in der Colo-i-Suva Rainforest Lodge. Im Regenwald gehen wir in kleinen Pools schwimmen. Das ist nicht ganz so romantisch wie es klingt – es ist Ostersamstag und alle Welt unterwegs.

    Sonntags fahren wir nach Pacific Harbour. Es regnet und es ist den ganzen Tag grau. Wir haben trotzdem einen wunderschönen Tag, der Strand und das Meer ist super. Und ich kann meine Muschelsammlung um einige wunderschöne Exemplare erweitern. Wir lassen den Abend an der Strandbar ausklingen und nehmen ein rasendes Taxi zurück in die Stadt. In den Taxis kann man sich selten anschnallen, und auf dieser Fahrt hätte ich das definitiv gerne getan. In Fidschi überholt man, wenn man denkt, dass man schneller ist als das vorausfahrende Auto. Der Gegenverkehr spielt dabei eine marginale Rolle.
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  • Ein Pechvogel auf Fidschi

    4 April 2016, Fiji ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Mittwoch, meinem letzten Tag in Suva, gehe ich nach dem Auschecken aus dem Hotel mit Pete frühstücken. Am Nachmittag wollte ich den Bus zurück nach Nadi nehmen. Als ich zurück ins Hotel komme, ist mein Trekking-Rucksack, der sicher im Gepäckaufbewahrungsraum des Hotels verstaut schien, verschwunden. Zunächst war unklar, ob die Person, die ihn mitgenommen hat, ein (angeblicher) Kurierfahrer,  ihn verwechselt hat. Also konnte ich nichts weiter tun als abwarten. Wertgegenstände und Papiere waren nicht in dem Rucksack, aber meine gesamten Klamotten, einige Dinge mit ideellem Wert und Dinge wie die Reiseapotheke, die nur mit einigem Aufwand wieder zu besorgen sein würden. Der Rucksack war mehr als acht Jahre ein treuer Begleiter, war mit in den USA, in Asien, in Australien. Das macht mich dann doch ein wenig traurig.

    Als nach 24 Stunden nichts passiert, gehe ich zur Polizei. Allerdings kann (will) man hier ohne einen vollständigen Namen auch nicht viel machen.

    Nach zwei Tagen resigniere und akzeptiere ich und mache mich mit meinem nun sehr handlichen Gepäck (fast 100% Second Hand) auf nach Nadi. Von hier aus möchte ich auf die Yasawa Inseln, um mir doch noch ein paar schöne Tage auf Fidschi zu machen. Also wieder fünf heiße unbequeme Stunden im Bus. Am nächsten Morgen nehme ich dann die Fähre zur blauen Lagune aus dem gleichnamigen Film. Es ist leider grau, aber die Stimmung ist gut und im Resort angekommen lerne ich auch gleich Alina und Julia aus Deutschland kennen, mit denen ich die nächsten Tage verbringe. Wir schwimmen, spielen ein bisschen Volleyball, und genießen die Rundumversorgung im Resort.

    Am nächsten Tag geht meine Fidschi-Pechsträhne aber leider weiter. Es gibt Zyklonwarnungen für die nächsten Tage, und es sei unklar, ob und wann die Fähren fahren. Es ist Sonntag, mein Flug nach Sydney geht am Donnerstag Morgen. Anstatt noch eine weitere Nacht in der blauen Lagune zu bleiben, entscheide ich mich daher für ein Resort auf einer Insel näher der Hauptinsel.

    Die Fähre, die nur einmal Tag fährt, kommt mit sechs Stunden Verspätung. Da ist es schon dunkel, und es stürmt bereits. Mir ist ein bißchen unwohl, bei dem Gedanken, nun einige Stunden auf einem Boot zu verbringen, aber da es die nächsten Tage nicht besser sein soll, habe ich sowieso keine Wahl. Die nächste Stunde wird grausam. Das Schiff schwankt stark, ich habe wirklich Angst. Um mich herum seekranke Menschen, und draußen tobt ein Sturm. Und der Gedanke, dass es die nächsten Stunden so weiter geht.

    Nach einer Stunde hat sich die Lage ein wenig entspannt. Aufgrund der Wetterlage werden wir allerdings zurück zum Festland gebracht. Na toll, ich war genau eine Nacht auf den Yasawas...In den nächsten Tage gibt es zwei Zyklonwarnungen, die eine Fährfahrt zurück auf die Yasawas für mich zu unsicher machen. Ich will nicht auf den Inseln festsitzen und meinen Flug verpassen.

    Die Innenstadt von Nadi ist mittlerweile vom Starkregen überflutet, ebenso einige Straßen, und so kann ich nicht mal raus aus Nadi. Also sitze ich meine restlichen Tage auf Fidschi mit Alina, die in einer ähnlichen Situation ist, im Hostel von Nadi ab. Ich bin so froh als endlich Donnerstag Morgen ist und ich zum Flughafen fahre. Mein Flug soll um neun gehen, und um drei Uhr am Nachmittag heben wir dann auch endlich ab. Wegen des Zyklons konnten keine Maschinen landen, weshalb wir erst auf unser Flugzeug warten mussten.

    Vielleicht tue ich Fidschi unrecht, aber ich habe mich gefreut, das Land zu verlassen und ein neues "Reisekapitel" zu beginnen. Zum einen, weil Sydney in meiner Erinnerung eine tolle Stadt ist, zum anderen weil ich in Fidschi so viel Pech hatte. Vermutlich muss ich Fidschi irgendwann nochmal eine Chance geben.

    Wie ist Fidschi? Fidschi kommt mir nach den überschaubaren Inseln von Samoa riesig vor. Und es ist ein bißchen westlicher, es gibt mehr urbane Gebiete, mehr Landwirtschaft, mehr Supermärkte.

    Viele Fidschis sind nett und hilfsbereit, andere eher mürrisch. Außer im Taxi komme ich hier aber kaum mit Einheimischen ins Gespräch. Die Fidschis, die im Tourismus arbeiten, fand ich ziemlich unfreundlich. Die Gegend um Nadi ist voll mit Resorttourismus und Pauschalurlaubern - nicht mein Fall. Wenn ich an der Hotelrezeption, bei der Polizeirezeption, auf der Fähre  oder im Restaurant eine Frage stelle oder eine Bitte habe, wurde ich öfters ignoriert. Es kann sein, dass die Person direkt vor einem, die einen mit Sicherheit verstanden hat, einem den Rücken zuwendet oder einer Kollegin widmet. Wenn man nach ein, zwei Minuten noch nicht weggegangen ist, bekommt man vielleicht eine vage Antwort, nicht unbedingt eine konkrete Information oder eine Antwort auf die Frage, die man eigentlich gestellt hat.
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  • Ein magischer Sonnenuntergang in Sydney

    9 April 2016, Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem Fidschi-Supergau war ich geradezu euphorisch, endlich in Sydney angekommen zu sein. 

    Ich übernachte bei Arnie und Lorraine in Paddington, die ich über die Helpx-Plattform kontaktiert habe. Man kann gegen Kost und Logis arbeiten, z.B. im Haushalt mithelfen, babysitten, Renovierungsarbeiten erledigen, etc. 

    Das Haus der Beiden ist im hippen Stadtteil Paddington und total urig und gemütlich. Ich habe ein schönes Zimmer und fühle mich sehr wohl. Als Gegenleistung putze ich die Fenster und öle ein paar Möbel - für mich ein super Deal.

    In Sydney muss ich zwar einiges erledigen, um wieder "reisefähig" zu sein, wie z.B. eine Reiseapotheke zusammenstellen und mehr als ein Satz Klamotten zu verfügen, aber trotzdem habe ich noch ein wenig Zeit, diese wunderschöne Stadt zu genießen, die ich einfach sehr gerne mag. Ich laufe so viel, dass mir die Füße weh tun, aber das Wetter ist jetzt, Anfang Herbst, total angenehm (etwa wie im deutschen Sommer). Am letzten Abend erlebe ich auf der Fähre einen wunderschönen Sonnenuntergang.

    Australien stand eigentlich nie auf meiner Prioritätenliste für diese Reise, vor allem, weil Australien so groß ist, dass ich es nur schwer in drei Wochen bereisen möchte (das habe ich ja bereits einmal - und habe ca. 5% des Landes gesehen). Aber die vier Tage Sydney haben mich auf jeden Fall wieder neugierig gemacht und motiviert, nach Australien zurück zu kommen.
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  • Im asiatischen Schmelztiegel

    13 April 2016, Singapura ⋅ ⛅ 33 °C

    Sechs Tage bin ich in Singapur - das ist relativ lange, aber ich habe für die nächsten Wochen noch rein gar nichts geplant, d.h. einiges meiner Zeit in Singapur geht fürs Recherchieren, Lesen von Reiselektüre und Blogs anderer Reisende drauf. Das ist nicht so schlimm, denn es ist sehr heiß hier, aber mit ganz viel Eiskaffee oder der lokalen Variante (gebrühtem Kaffee mit Eis und gesüßter Kondensmilch, erstaunlich lecker) ziemlich erträglich. 

    Für große Unternehmungen weit über die Stadtgrenzen nehme ich mir keine Zeit und Ziele wie Sentosa Island sind mir zu touristisch. Durch die Stadt schlendern ist interessant und Natur werde ich bald mehr als genug haben. Ich erkunde vor allem die unterschiedlichen Stadtviertel und genieße das asiatische Essensangebot in den Hawker Stalls. Das sind Essensmärkte, die alles Mögliche für wenig Geld im Angebot haben. Und so lecker! Ich bin hier jeden Tag zweimal, vor allem Indisch hats mir mal wieder angetan, zudem Japanisch, Thailändisch, Malayisch.

    Singapur gefällt mir auf Anhieb. Es ist wohl der beste Einstieg nach Asien, quasi Südostasien für Anfänger. Es ist ein deutscher Traum - alles ist geregelt: wo man wann Alkohol kaufen und trinken darf, wo man in der Metro zu warten und zu stehen hat, wie weit die nächste Metro-Station entfernt ist, die Taxis haben auf dem Dach eine Anzeige, die mitteilt, ob der Fahrer frei ist, und das Leitungswasser kann man problemlos trinken. Nichts kann hier zum Chaos führen. Ach ja, und so viele deutsche Autos habe ich seit sechs Monaten nicht mehr gesehen.

    Und trotzdem gibt es diese unsortierten, wuselden Viertel wie Little India, die nicht so aufgeräumt und sortiert wirken. In Singapur gehts vor allem um eines: um Konsum. Ich habe noch nie so viele Shoppingmalls auf einem Haufen gesehen wie hier. Die einen bieten mehr Luxusartikel, die anderen weniger, aber im Endeffekt sind die alle ziemlich langweilig, weils genau der gleiche Kram wie überall ist. Streifzüge durch Little India, Kampong Glam und das nicht ganz so authentisch wirkende Chinatown gefallen mir schon besser. Das muss eh sein, schließlich besitze ich neben zwei Paar Schuhen (alten Sandalen und Flipflops) keine Schuhe. Mein neuer Rucksack ist bei der Abreise aus Singapur jedenfalls schon wieder voll!

    Ansonsten finde ich das harmonisch wirkende kulturelle Miteinander toll. Hier leben viele Expats aus aller Welt, viele Inder, Malaien, Chinesen. Gut, man weiß nie, wie die Leute zuhause reden, aber von meinem außenstehenden Blick wirkt es jedenfalls so. Eindrucksvoll ist das in Chinatown, wo auf 100 Metern ein buddhistischer Tempel, ein hinduistischer Tempel und eine Moschee Platz finden. . 

    Nun bin ich also in Asien, es sind weniger als zwei Monate. Fast alle Flüge sind gebucht, grobe Routen stehen fest. Der Blick auf den Kontostand wird langsam unangenehm und Zuhause ist gar nicht mehr so weit entfernt :-)

    Aber zuerst gehts einmal nach Krabi. Ich habe eine tolle (alternative und weniger touristische) Route für Südthailand ausgearbeitet und freue mich auf klares Wasser und tolle Sandstrände.
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  • Ao Nang, Railae Beach, Hong Island

    17 April 2016, Thailand ⋅ ⛅ 35 °C

    Meine Erwartungen an Südthailand sind ehrlich gesagt gering. Ich lande in Krabi und bin einige Tage im schönen Glur Hostel in Ao Nang untergebracht. Ao Nang soll eher eine Durchgangsstation sein. Erstaunlicherweise fühle ich mich aber ganz wohl. Das Hostel ist toll und ich lerne nette Mitreisende kennen. Die Saison ist fast zuende, es sind nicht mehr so viele Touristen unterwegs und so ist Ao Nang zwar immer noch sehr touristisch, aber auch ganz entspannt.

    Mit den Leuten aus dem Hostel: Astrid aus Deutschland, Flavia aus Brasilien, Dillon aus den USA und Angel, Carolina und Karim aus Spanien verbringen wir einen faulen Tag am Railay Beach, nur eine kurze Bootsfahrt von Ao Nang entfernt. Am nächsten Tag mieten wir uns ein Longtailboot und lassen uns von Fahrer Nuk auf mehrere Inseln und in eine Lagune schippern. Das Boot zu mieten ist super, denn so kann man den Tagesausflüglern aus dem Weg gehen, die anscheiend alle zur gleichen Zeit mit dem gleichen Programm an der gleichen Bucht abgeladen werden. Dann steht man zwar auf einem schönen Fleckchen Erde, diesen muss man aber mit 1.000 anderen Touris teilen. Nicht ganz mein Fall.
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  • Zweiter Stop in Südthailand: Koh Lanta

    20 April 2016, Thailand ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach drei Tagen löst sich unser Grüppchen auf, alle schwirren in unterschiedliche Richtungen. Ich habe mich für die Insel Koh Lanta entschieden. Relativ groß, ein bißchen ursprünglicher und auch wenn hier Tourismus groß ist, so hat man doch das Gefühl in Thailand zu sein. Koh Lanta ist ziemlich weit im Süden, schon nah an der malaysischen Grenze, daher ist es eher muslimisch geprägt.

    Ich habe einen Bungalow in einem kleinen familiengeführten Resort für mich alleine. Wenn man hier last minute bucht, kann man echte Schnäppchen finden. Frühstück bekomme ich auf meiner Veranda mit Meerblick serviert - herrlich. Aber natürlich ist das nicht der passende Ort um andere Backpacker kennenzulernen.

    Ich mache lange Strandspaziergänge und fahre mit einem Tuktuk in die Altstadt. Viel zu sehen gibts nicht, aber ganz nett und mit Eiskaffee und eiskaltem Mangosmoothie auch bei der Hitze ganz erträglich.

    Am letzten Tag auf Koh Lanta mache ich eine Tagestour nach Koh Rok, einer Insel deren Ökosystem als Nationalpark geschützt ist. Eigentlich wollte ich hier campen, um die Massen der Tagestouristen zu umgehen. Allerdings bekam ich von allen Seiten nur zu hören, dass Camping zur Zeit nicht möglich sei. Aber mit solchen Infos sollte man in Thailand ja auch eher vorsichtig umgehen. Allerdings ist es tatsächlich so, der Campingplatz hat gerade kein Wasser. Die Tour ist ganz nett, viele Deutsche zusammen auf einem Boot, und das Schnorcheln macht Vorfreude auf Ko Surin.
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  • Camping auf Ko Surin

    24 April 2016, Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Am nächsten Morgen nehme ich den Bus zurück aufs Festland und fahre weiter Richtung Norden. Khao Lak, ebenfalls ein Touristen-Hub (sehr viele Deutsche!), ist für mich nur der Ausgangspunkt um auf die Surin Inseln zu kommen. Hier merke ich, dass Nebensaison ist: Ich habe den gesamten Sieben-Bett-Dorm für mich alleine. Von hier aus organisiere ich den Transport und die Übernachtung auf die Inseln. Am Abend esse ich in einem kleinen Restaurant, in dem sich nur Thais befinden. Obwohl ich wie immer "Mai Phet" - nicht scharf - bestelle, kann ich nur ein Fünftel von meiner Suppe  essen. Danach geht der feuerspeiende Drache nach Hause.

    Dann gehts nach Ko Surin. Zunächst mit dem Minibus voll mit deutschen Tagesausflüglern nach Khuraburi, dem Anleger für die Boote. Dann gehts mit einem Speedboot auf die Inseln. Peter und Susanne aus Ulm (ehemals Bitburg) und ich sind die einzigen auf dem Boot, die im Nationalpark campen werden.

    Ko Surin galt als Tauch- und Schnorchelparadies, aber auch hier bleichen seit Jahren die Korallen aus. Die Inseln sind aber absolut traumhaft - und nachdem die Tagestouristen weg sind, müssen wir den Strand nur mit einer Handvoll anderer Camper teilen. Die Bilder sprechen wohl für sich.

    In den nächsten zwei Tagen gehe ich mit meinem &persönlichen& Schnorchelguide (niemand anderes hatte über den gleichen Anbieter gebucht) Adi, einem Moken (Seenomaden), rund um die Inseln schnorcheln. Leider kann Adi nicht gut englisch und am Anfang können wir kaum miteinander kommunizieren. Nach einiger Zeit klappts aber ein wenig, und im Wasser gehts eh mit Händen und Füßen. Adi kann super tauchen und zeigt mir viele Tiere und Pflanzen im Wasser. Die Korallenriffe sind in einem solala Zustand, trotzdem schnorcheln wir mit Abertausenden von Fischen, von kleinen Clownfischen bis zu Riffhaien. Die Schildkröten, auf die ich mich sehr gefreut habe, bleiben aber mein Highlight.

    Nach drei entspannten Tagen nehme ich das Boot zurück aufs Festland und dann den Nachtbus nach Bangkok. Von hier fliege ich nach Mandalay in Myanmar. Myanmar stand bei meiner Reiseplanung schon sehr früh fest, die Vorfreude auf das touristisch noch wenig erschlossene Land ist riesig.
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  • Tamat perjalanan
    6 Julai 2016