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- Dag 42
- tisdag 1 oktober 2024 13:02
- ☁️ 21 °C
- Höjd över havet: 1 238 m
ArmenienHovajur40°44’25” N 44°51’56” E
Unterwegs im Dilijan Nationalpark
1 oktober 2024, Armenien ⋅ ☁️ 21 °C
Das letzte Stück durch den Debed-Canyon ist wieder wildromantisch, eng und bei bestem Wetter zu genießen. Den Besuch des Schwesterklosters von Haghpad ( Sanahin Monastery) schenken wir uns. Zuviel klettern ist für mein Knie nicht gut. 😉
Die Stadt Alverdi macht auch einen Kulturwandel durch. Großflächige Industrie-Gebäude stehen leer, die Seilbahn rostet vor sich hin. Vor uns fahren die Mercedes Modelle, die in Deutschland vor 20 Jahren ausgemustert wurden. Dazwischen knattern die Ladas aus der Sowjet-Zeit. Überall gibt es aber schon Elektroladestationen. Was uns wundert, da viele Fahrzeuge gasbetrieben fahren. Entweder hängt der Gastank unter dem Auto, oder wie bei den Bussen, liegen die Gasflaschen auf dem Dach. Die Gasleitungen sind überall oberirdisch verlegt. Das haben wir auch schon in Georgien beobachtet.
Friedhöfe werden hier entlang der Straße errichtet. Etwas das uns total verblüfft.
So kommen wir in den Dilijon- Nationalpark. Er ist einer von 4 Nationalparks in Armenien und bekannt für seine Waldlandschaften, seine reiche Artenvielfalt, seine Heilmineralwasserquellen, seine Natur- und Kulturdenkmäler und sein ausgedehntes Wanderwegenetz. Hier, im kleinen Kaukasus hätte ich sogar wieder Lust zu wandern.
Der Highway M6 läuft gut, bis wir in die Stadt Dilijon kommen. Hier stellt sich einfach ein Bagger quer und fängt an die Hauptstraße aufzureißen. Dampfwalzen stehen bereit und auch der Teerwagen kommt angerollt.
Und der Verkehr ——— der muss sehen wo er bleibt. Das wäre in Deutschland undenkbar. Dicke LKW drehen auf der Briefmarke und verschwinden in irgendwelche Gassen. Es muss ja weitergehen. Wir machen es genauso und holpern über eine löchrige Nebenstraße weiter bis es wieder auf die Hauptstraße geht.
Wir machen eine längere Pause in dem Ort und laufen durch den Park am Peace-Square. Über allem weht stolz die armenische Flagge. Ein unschwer zu erkennendes, ehemaliges sowjetisches Denkmal ( anlässlich 50 Jahre Sowjetunion) ragt in den Himmel. Da gefallen uns die 3 Herren aus Bronze auf der anderen Seite schon besser. Es sind drei Schauspieler aus Russland, Georgien und Armenien. Wenn man sie berührt soll das Glück bringen. Wie man sicher sofort erkennen kann, glauben viele Leute daran. Wir auch! 🍀🥳
Weiter geht es an den Sevan See, den größten Süßwassersee Armeniens.Läs mer
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- Dag 42
- tisdag 1 oktober 2024 17:47
- 🌩️ 15 °C
- Höjd över havet: 1 883 m
ArmenienNorashen40°30’43” N 45°1’43” E
Sevan-See zweitgrößter Alpensee der Welt
1 oktober 2024, Armenien ⋅ 🌩️ 15 °C
Über eine gutausgebaute Strecke erreichen wir den Sevan-See auf ca. 2000 m Höhe. Ein wunderschön gelegener See, umgeben von Bergen und mit freien Zutritten ans Ufer, wo viele Leute kleine Häuschen oder Wochenendhütten haben. Nicht zugebaut, wie an vielen Seen in Europa.
Unser erstes Ziel am See ist die auf einer Halbinsel gelegene „Sewanawank- Monastery“. Diese bekannte Kloster aus dem 9 Jh. liegt auf einem Hügel. Natürlich! 150 Stufen wollen erklommen werden. Na, wenn es sonst nichts ist.
Das Kloster ist, im Gegensatz zu fast allen anderen armenischen Klöstern von keiner Wehrmauer umgeben, da dies wegen der damaligen Insellage nicht erforderlich war. Das Leben im Kloster war streng, denn das Kloster war für Mönche bestimmt, die anderenorts gesündigt hatten, sowie für armenische Adlige, die in Ungnade gefallen waren. Es gab dort weder Fleisch, noch Wein, Jugendliche oder gar Frauen.
Die Mönche waren bekannt für ihre Heilkunde, die auf den um den See wachsenden Pflanzen basierte, und einige ihrer Naturezepte sind heute noch in Gebrauch.
Das Kloster war über Jahrhunderte ein Wallfahrtsort und bestand als solcher bis 1930, als die letzen Mönche während der Stalinzeit den Ort verlassen mussten.
Heute wird die Anlage von der Armenischen Apostolischen Kirche unterhalten. Und wieder laufen Toruristen aus der ganzen Welt über die alte Klosteranlage.
Nach so viel Kultur, kehren wir noch in der Sevan-Brewery ein. Hier gibt es mehrere Biersorten, die in Plastikflaschen abgefüllt werden. Leider kann man nicht vorher ein Tasting machen. Wir entscheiden uns für Lager und Stout. Das war eine gute Entscheidung.
An unserem Übernachtungsplatz am „Karibik-Strand“ des Sees, genießen wir armenisches Bier und ein leckeres One-Pot Gericht!Läs mer
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- Dag 43
- onsdag 2 oktober 2024 17:02
- ⛅ 19 °C
- Höjd över havet: 1 049 m
ArmenienHamoyi39°44’9” N 45°14’30” E
Übern Sulema-Pass in die Weingegend
2 oktober 2024, Armenien ⋅ ⛅ 19 °C
Am Sevan-See entlang fahren wir zu unserem nächsten Ziel. Unterwegs liegt noch ein kleines Kloster, die Hayravank Monastery, in völliger Ruhe auf einem kleinen Hügel. Völlig ohne Andenkenläden und Touristenbusse. Ich bin die erste Besucherin. So schön, auf den alten Steinen herumzulaufen, die Grabsteine zu betrachten und auf den endlos weiten See zu schauen. Das Wetter will nicht so richtig. Es ist grau und dunkel auf der einen Seite und blauer Himmel auf der anderen. Wir verlassen den See und fahren Auf der gut ausgebauten M 10 über den Sulema- Pass auf 2400 Leider regnet es. Man kann sich das Wetter halt nicht aussuchen. Wir haben dennoch eine gute Sicht auf die umliegenden Berge und schauen kurz auf eine alte Karawanserei am Wegesrand. Die Selim Karawanserei ist ein herausragendes Beispiel der armenischen weltlichen Architektur des Mittelalters. Hier führte nämlich zu dieser Zeit eine wichtige Handelsstraße vorbei.
Auf dem Weg in die Weingegend um den Ort Areni kommen wir durch eine gigantische Schlucht auch „Canyonland“ genannt. Wir sind ganz geflasht, hätten wir in Armenien nicht erwartet. Solche Strecken kennen wir nur aus Amerika.
Die erste Weinprobe in einem Familienweingut war nicht wirklich gut. Zwar haben wir im heimischen Weinkeller gesessen, die Weine allerdings waren so gar nicht unser Ding. Insbesondere da sie Früchte wie Brombeeren, Granatapfel und was weiß ich noch sonst zusetzen. Wir bezahlen das Tasting und verabschieden uns höflich.
Das nächste Weingut war schon mehr nach unserem Geschmack. Ein paar Kilometer mussten wir zwar zurückfahren, wieder durch den geilen Canyon, es hat sich aber gelohnt.
Mit Marten, dem Winemaker der „Trinity-Winery“ haben wir einen Experten auf dem Gebiet des Weinanbaus. Schließlich hat auch er in Geisenheim studiert. Die Weinpreise allerdings hauen uns etwas vom Hocker. Wir bezahlen das Doppelte wie in Georgien. Die meisten Weine kosten ab 20 Euro aufwärts. Es hat sich dennoch gelohnt. Wir kaufen u.a. Wein aus der Areni-Traube. Sie ist charakteristisch für Armenien. Die Weinberge liegen ganz in der Nähe im Hochland von Vajots Dzor auf 1500 m nicht weit entfernt zum ältesten Weinanbaugebiet der Welt. Der Weinanbau in Armenien ist 6000 Jahre alt.
Unsere Wohnmobil-Garage beinhaltet jetzt kostbare Fracht. Wir freuen uns jetzt schon auf die „internationale“ Weinprobe mit unseren Freunden.
https://maps.app.goo.gl/GkaLnmTtvp13Eto7A?g_st=…
Auch haben wir in der spannenden Gegend eine exponierten Übernachtungsplatz gefunden. Alles dazu im nächsten StepLäs mer
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- Dag 43
- onsdag 2 oktober 2024 18:26
- ⛅ 14 °C
- Höjd över havet: 1 508 m
ArmenienAmaghva39°41’4” N 45°13’58” E
Die Gegend um die Noravank Monastery
2 oktober 2024, Armenien ⋅ ⛅ 14 °C
Mitten durch die Schlucht von Amaghu windet sich eine kurvenreiche Straße die zum Kloster führt. Unglaublich diese steilen Hänge, die mit der untergehenden Sonne rotbraun leuchten. Die Klippen leuchten manchmal auch ziegelrot. Wir können uns nicht sattsehen und kommen uns vor wie in Utah oder Arizona.
Das Kloster stammt aus dem 13 Jh. und war bis zum 19. Jh. Grablege einer Königsfamilie. Es ist u.a. ist bekannt für die vielen verzierten Kreuzsteine und steht seit 1996 auf der UNESCO- Weltkulturerbe Liste.
Wir können direkt unterhalb des Klosters auf dem Parkplatz übernachten. Total genial. Als alle Besucher weg sind, ist es romantisch schön hoch oben auf 1500 m. Die majestätische Bergkulisse lässt uns bis zum Dunkelwerden staunen.
Am nächsten Morgen bin ich die Erste in der Kirche! Kein Wunder, ich hab nur ein paar Meter. Bevor die Besucher kommen sind wir weg, dem nächsten Highlight entgegen.Läs mer
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- Dag 44
- torsdag 3 oktober 2024 09:44
- ☀️ 12 °C
- Höjd över havet: 1 014 m
ArmenienYnkuzats’39°43’42” N 45°11’11” E
Im Familienweingut „Areni Wine Factory“
3 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 12 °C
Tja, was soll ich sagen, auf nüchternen Magen eine interessante Weinprobe erleben, kommt auch nicht jeden Tag vor. Zumindestens spürt man die Weine bis in den großen Zeh und kann sie geschmacklich sehr gut einordnen. 😅
Beim Einkaufen liegt dieses sympathische Familienweingut einfach auf dem Weg. Die Tochter des Hauses fungiert als Generalmanagerin und lädt uns zur kostenfreien Verkostung ein. Das sei ihr besonderes Angebot, ist die Antwort auf meine Frage, was wir zahlen sollen. Sie erzählt uns die Geschichte des Weinguts und zeigt auch die Schätze im heimischen Keller. Das Weingut ist jetzt 30 Jahre alt. Es gibt auch besondere Rotweine aus der Anfangszeit. Sie kosten 200.000 DRAM, das sind umgerechnet 400 Euro.
Die Familie und auch andere Winzer in Areni produzieren hauptsächlich für den chinesischen und russischenMarkt. Deshalb auch die vielen Weinsorten, die mit Früchten süß gemacht werden. 🫣
Ganz spannend ist auch, dass es hier in Areni einen eigenen Maler gibt, der die Wein Amphoren für die Winzer wunderschön bemalt. Interessanterweise schmeckt uns der in den Amphoren hergestellte Wein nicht so gut wie der aus Georgien. Ziemlich flach im Geschmack.
Die Traubenlese hat hier noch nicht begonnen. Milena erklärt uns dass die roten Areni- Trauben, die hier auf 1700 m Höhe wachsen, wenig Regen, aber dafür viel Sonne benötigen. Deshalb beginnen sie erst Mitte/Ende Oktober mit der Ernte.
Wir besuchen auch noch den historischen „Ursprungs- Weinkeller“, der jetzt 6000 Jahre alt ist. Er befindet sich in einer riesigen Fledermaus-Höhle, die 2007 durch Zufall entdeckt worden ist. Aufgrund des konstanten Microklimas in „Areni-1“ wie die Höhle benannt wurde, wurden große Mengen außergewöhnlich gut erhaltener organischer Artefakte gefunden, darunter den ältesten Lederschuh der Welt ( 3600-3500 vor Chr.) sowie Korbwaren, Amphoren ähnliche Gefäße und Kleidung.
Die Leute hier sagen: Areni-1 ist unser Ursprung und unser Vermächtnis“! Darauf sind sie stolz. Auch die anderen Weinkellereien die wir vorher besuchten, haben uns auf dieses besondere Gebiet hingewiesen.
Ich fand den Ort auch sehr faszinierend. Wenn man diese Weinkrüge sieht und sich vorstellt, dass hier eine der ersten Weine der Welt hergestellt wurde ist das schon toll!
Auf dem Weg zum nächsten Ziel frühstücken wir dann endlich auf dem 1800 m hohen Pass, von wo aus wir ins Ararat-Gebiet fahren. Wir sehen den Heiligen Berg der Armenier zum ersten Mal in voller Schönheit. Obwohl noch viele Kilometer entfernt, geht der Anblick direkt ins Herz!Läs mer
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- Dag 44
- torsdag 3 oktober 2024 13:07
- ☀️ 21 °C
- Höjd över havet: 823 m
ArmenienKloster Chor Virap39°52’42” N 44°34’34” E
Monastery Chor Virap und der Ararat
3 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 21 °C
Der Ararat ist für Armenier ein Ort der Identität wie der schmerzlichen Erinnerung gleichermaßen. In der Zeit des Osmanischen Reiches lag hier das Hauptsiedlungsgebiet des alten Volkes. Der Erste Weltkrieg brachte den Armeniern Vertreibung und Vernichtung — es war eines der ersten großen Völkerverbrechen des 20. Jahrhunderts.
Die Türken befürchteten eine mögliche Allianz zwischen den christlichen Armeniern und den Russen. Seither ist der Ararat nicht mehr Heimat, sondern Sehnsuchts-und Erinnerungsort.
Ebenso wie der Ararat für die Armenier Idendität bedeutet, so ist es auch beim Christentum. Armenien gilt als die älteste christliche Nation überhaupt. Der armenische König Tradt lll. nahm das Christentum an und erklärte es zur Staatsreligion. Das war im Jahr 301 n.Chr.
Der heilige Gregor hatte den König bekehrt, nachdem er 13 Jahre gefangen gehalten worden war.
Am Ort seiner Gefangenschaft wurde das Kloster Chor Virap errichtet. Es liegt auf einer Anhöhe mit wunderbarem Ararat-Blick und ist eines der wichtigsten Heiligtümer Armeniens.
Und das strahlt dieser Ort und seine Umgebung auch aus. Wir sind super happy, dass wir dort sein konnten. Der Berg zeigt sich zwar etwas in Wolken und die Sonne ließ den Schnee verdunsten, so dass alles etwas verwaschen wirkt.
Wir hatten uns schon im letzten Jahr gefreut, den Ararat auch irgendwann mal von der armenischen Seite aus zu sehen! Gigantisch! Wunderbar! Atemberaubend!
Der unmittelbar hinter dem Kloster verlaufene Grenzzaun und die ewig kreisenden türkischen Hubschrauber holen dich zwar etwas aus der Verzückung, der Ort wirkt aber lange nach.
Wie schön wäre diese Welt ohne Grenzen und sich bekriegende Völker!Läs mer
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- Dag 44
- torsdag 3 oktober 2024 15:18
- ☀️ 21 °C
- Höjd över havet: 1 152 m
ArmenienKhchut40°4’45” N 44°36’46” E
Weltnaturerbe „Azat Reservoir“
3 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 21 °C
Wir können uns nicht trennen vom Ararat, deshalb bleiben wir in der Gegend, fahren durch das kleine Städtchen Ararat bis zum nahegelegenen Azat-Stausee. Er liegt auf einer Höhe von 1050 Metern und wurde direkt am Fluss Azat gebaut, dessen Oberlauf zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört. Der Stausee dient der Bewässerung des Ararat-Tals. Er ist seit 1976 in Betrieb.
Wir bleiben oberhalb des großen Reservoirs, holpern von der Hauptstraße auf eine löchrigen und ausgewaschenen Piste an den Rand und haben einen grandiosen Blick auf den schneebedeckten Berg und nach unten, wo die Autos über die Feldwege zu ihren Angelplätzen fahren.
Das Wetter spielt mit und wir fühlen uns super wohl. Der Sonnenuntergang taucht die ganze Umgebung in goldenes Licht. Zum Ende des Tages schmeckt ein „Ararat-Brandy“ hervorragend.
Wir lernen hier, dass Armenien u.a. insbesondere für Brandy und Aprikosen bekannt ist!Läs mer
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- Dag 45
- fredag 4 oktober 2024 19:14
- 🌙 15 °C
- Höjd över havet: 1 377 m
ArmenienMili40°6’53” N 44°44’28” E
Garni Tempel & Symphony of Stones
4 oktober 2024, Armenien ⋅ 🌙 15 °C
Heute bin ich bei Sonnenaufgang draußen in der morgendlichen Kälte. Der Ararat strahlt mich an! So, so schön romantisch diese Stimmung und der Blick auf den Berg! Majestätisch lässt er sich von der Morgensonne bescheinen. 🤩
Unweit des Azat-Stausees liegen einige der beliebtesten Touristenziele Armeniens.
Dementsprechend wuselig ist es auf der Straße als wir in den Ort Garni kommen. Reisebus an Reisebus am Straßenrand. Sie spucken hautsächlich Asiaten und Russen aus, die sich dann in Scharen auf das nächste Highlight in ihrem dichtgedrängten Programm stürzen.
Wir überlegen kurz, ob wir nicht einfach weiterfahren sollen. Aber gut, wir sind ja auch Touristen und wollen den berühmten Garni-Tempel auch sehen und seine Geschichte hören. Es ist ja schon verblüffend in dieser wunderschönenBergregion einen griechischen Tempel von dieser Größe zu sehen. Ein freundlicher Parkplatzwächter weist uns einen großzügigen Platz zu und hat Spaß an dem Wohnmobil. Zu mehreren schauen sie doch mal durch die Eingangstür ins Innere. Bezahlen müssen wir natürlich trotzdem. Aber 0,50 Euro sind zu verschmerzen.
Der heidnische Tempel Garni gilt als das am östlichsten gelegene griechisch/römische Gebäude mit Säulen überhaupt. Der Tempel war dem Sonnengott Mithra geweiht. Er ist sozusagen „die Akropolis von Armenien“ und das bekannteste Bauwerk und Symbol des vorchristlichen Armeniens.
Dank der Uneinnehmbarkeit und dem wunderschönen Klima, war der Ort die Sommerresidenz der armenischen Könige. In der Nähe des Tempels befindet sich ein Badehaus aus dem 3. Jh. nach Christus. Der Tempel wurde 1679 durch ein Erdbeben zerstört. Der Großteil der originalen Basalt-Bausubstanz verblieb aber an Ort und Stelle, so dass er 1969 wieder aufgebaut werden konnte. Der Tempel hat 24 Säulen, die die Stunden des Tages symbolisieren.
Der gesamte Komplex Garni gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe. Ein MUSS wenn man Armenien bereist, steht in allen Publikationen! 😇Aus diesem Grund ist es hier überall so voll.
Nahebei gibt’s gleich das nächste „Wunder“ zu bestaunen. In der Schlucht des uns bereits bekannten Azat-Flusses, die auch die Garni-Schlucht genannt wird gibt es ein Naturdenkmal das „Symphonie der Steine“ heißt.
Dabei handelt es sich um große fünf- und sechseckige Säulen, die wie ein riesiges Musikinstrument aussehen — eine Orgel. Daher kommt auch der Name „ Symphonie of Stones“.
Auf den ersten Blick scheinen sie von Menschenhand geschaffen zu sein, aber diese Säulen wurden tatsächlich von der Natur selbst als Ergebnis des Zusammenbruchs des Vulkangesteins geschaffen. Sie haben einen wissenschaftlichen Namen. Säulenfugen!
Es hat Spaß gemacht mit einem alten Armenier, dessen Hobby es ist, sein Wissen über die Gegend weiterzugeben, hier herum zu laufen. Ich hab von seinen Erzählungen nicht immer alles verstanden und deshalb auch nochmal Google befragt.
Um allerdings hierher zu gelangen gibt es vorher noch eine kleine Symphonie auf Asphalt. Dirty Harry muss 18% Gefälle meistern. Die Reifen quietschen ein wenig beim Runterfahren und in der Kurve gibt’s ein Schlieren und Schlurfen. Das hört sich eher nach einer Kakophonie an. 😅
Beim Hochfahren dann wieder Symphonie, der Allrad schnurrt wie es Kätzchen die Steigung empor. Reisebusse dürfen hier nicht runter. Was für eine Wohltat! 🤩Läs mer
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- Dag 46
- lördag 5 oktober 2024 19:06
- 🌙 12 °C
- Höjd över havet: 1 749 m
ArmenienMonastyr’ Gekhard40°8’25” N 44°49’6” E
Kloster Geghard und ein reizvolles Camp
5 oktober 2024, Armenien ⋅ 🌙 12 °C
Ganz am Ende der Schlucht des Flusses Azat, umgeben von steil aufragenden Felswänden liegt das Kloster Geghard in wildromantischer Lage. Das Felsenkloster wurde ursprünglich aus einem einzigen Stein gehauen. Es gehört mit Fluss und Schlucht zum UNESCO Weltkulturerbe.
Einige der kleinen inneren Kirchen sind vollständig aus Klippen herausgehauen, andere sind mehr Höhlen. Man muss schon auf seinen Kopf aufpassen wenn man sich innen umschaut. Die Kombination mit zahlreichen eingravierten und freistehenden Kreuzsteinen ist eine einzigartige Sehenswürdigkeit. Das erzählt mir stolz ein Armenier, der lange in Dresden gelebt hat und gerne nochmal sein Deutsch auspackt, wie er selber sagt!
Das Hauptgebäude ist die Muttergotteskirche, die eine der schönsten Kirchen Armeniens ist. Ich hab dort mal gleich für unsere Familie und ein paar Herzensmenschen Kerzen aufgestellt.
Das Kloster wurde im 4 Jh. an der Stelle einer heiligen Quelle in einer Höhle erbaut.
Wir sind immer wieder erstaunt, an welchen Orten diese Klöster entstanden und welche Kraftanstrengungen und Entbehrungen es kostet, bis ein solcher Klosterkomplex in schwindelnder Höhe erbaut wurde.
Heute ist die Straße durch die Schlucht bis zum Ende asphaltiert. Die obligatorischen Stufen müssen aber noch erklommen werden.
Im Lokal unterhalb der Kirche, das auch in den Fels gebaut wurde und obendrein noch einen tollen Blick in die Schlucht hat, erholen wir uns von soviel Göttlichkeit.
Wir verlassen dieses herrliche Hochtal (1600 m) aber noch nicht, sondern beziehen Quartier für ein paar Tage in dem nahegelegenen Camp „3G‘s.“
Ein holländisches Ehepaar hat hier ein kleines Paradies erschaffen. Ursprünglich aus beruflichen Gründen nach Armenien gekommen, haben sie Land erworben und nach und nach ihr Gelände zum Vermieten an Motorradfahrer, Rucksacktouristen und kleinere Vans zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist ein großer Kiesplatz im unteren Teil des Grundstücks hinzugekommen. Alle Overlander, die von Armenien durch den Iran auf die Arabische Halbinsel und weiter unterwegs sind, kommen vorbei. Viele lassen auch ihr Wohnmobil in einer großen Halle unterstellen, die im letzten Jahr fertig gestellt wurde. „So kam in den letzten 10 Jahren eins zum anderen“ sagt Sandra, die Chefin und wuselt durchs Gelände.
Es gibt hier alles was das Camperherz sich wünscht. Ausreichend Duschen, Waschmaschinen, Aufenthaltsräume und einen Swimmingpool. Die Ausblicke auf die umliegende Bergwelt sind wunderbar. Ach ja, der etwas seltsame Name des Camps 3G‘s bedeutet die ersten Buchstaben der Orte wo beide herkommen und jetzt leben. In Garni! Den Namen habe ich behalten. 😅
Wir haben hier in Gesprächen mit anderen Campern am Pool wieder viel gelernt. Vor allen Dingen was alles möglich ist, wenn man nichts ausschließt!
Wer weiß, vielleicht steht unser Womo auch mal in der Halle bei Sandra in Garni und wir machen Urlaub zuhause! 😉
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- Dag 47
- söndag 6 oktober 2024 11:20
- ☀️ 20 °C
- Höjd över havet: 1 132 m
ArmenienZhoghovurdneri Barekamut’yan40°11’40” N 44°31’26” E
„Frage an Radio Eriwan“
6 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 20 °C
„Ist Jerewan/Eriwan eine schöne Stadt?“ Antwort: „Im Prinzip ja, in der Regel liegt sie im Dunst und hat zwei Gesichter! 😅“
Der erste Blick auf die Stadt aus der Ferne lässt an eine Wüstenstadt denken. Wir sind auf 1000 m Höhe mitten im kleinen Kaukasus zwischen Europa und Asien. Der Ararat erhebt sich aus dem Dunst, ist aber kaum zu sehen. Er dominiert die gesamte Gegend. Der höchste Berg des Landes, der Aragaz kommt dagegen nicht wirklich zur Geltung.
Wir parken im Norden hoch über der Stadt neben dem archaischen Denkmal, der „Mutter Armeniens“. Eine 52 Meter hohe Statue, stellt eine Kriegerin mit Schwert und starkem Blick dar. Darunter befindet sich das Grab des unbekannten Soldaten. Es brennt die ewige Flamme.
Wir befinden uns im „Park des Sieges“, dem Victory Park. Allerlei Kriegsgerät aus den Weltkriegen der ehemaligen Sowjetunion ist hier ausgestellt. Im Hintergrund dann ein Vergnügungspark sozusagen aus den Nachkriegsjahren. Krasser könnte der Unterschied kaum sein.
Auf dem Weg durch den Park in die Stadt laufen wir durch die „Heldenallee“. Sie wurde zum 40. Jahrestag ( 9. Mai 1985) anlässlich des großen Sieges im 2. Weltkrieg eröffnet.
Überall auf dem Weg „Lost Places“ aus der Sowjetzeit. Oh je, denken wir, hier bleiben wir nicht lang.
Bald aber erreichen wir über alte Eisentreppen und enge Wege den „Cascade Komplex“ und damit gelangen wir über 680 Treppenstufen hinunter in das moderne Jerewan. Der obere Teil wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht fertiggestellt. Deshalb ist der Übergang zwischen Alt-und Neuzeit, so will ich es mal ausdrücken, so prägnant.
Der Architekt der Kaskade wollte die nördlichen und zentralen Teile der Stadt, also die historischen Wohn- und Kulturzentren der Stadt mit einer riesigen Grünfläche mit Wasserfällen und Gärten verbinden. Es gibt die monumentalen Außentreppen mit Stufen aus Travertin, aber auch,Gott sei Dank, innen Rolltreppen, die immens helfen in die Stadt und auch auf dem Berg zu gelangen. Allerdings muss man später nach oben dennoch 200 Stufen klettern. 😅
Dieser Cascade Komplex ist einmalig schön. Man kann stundenlang auf den Stufen sitzen, den Ararat anschauen, dem Plätschern der Wasserspiele lauschen und die Kunst bewundern, die im Park ausgestellt ist. Wir lassen uns weiter durch die Innenstadt treiben. Viele kleine Parks mit Kunstausstellungen und hübschen Plätzen machen den Unterschied zu den alten grauen Gebäuden aus einer anderen Zeit.
Uns gefällt die Stadt.
Bevor es wieder über die Kaskade nach oben geht, finden wir einen Tisch am Beginn der Treppe. Wir achten nicht auf den Namen des Restaurants, bis der Kellner mit der Karte kommt. Wir sind mitten in einem Münchner Ableger der Paulaner Brauerei geraten. Im ersten Impuls wollen wir wieder aufstehen, aber der Anblick des frischgezapften deutschen Biers lässt uns sitzen bleiben.
Frage an Radio Eriwan: „Schmeckt das deutsche Paulaner-Bier in Eriwan? Im Prinzip ja! In der Regel sind wir Kölsch Trinker. Man nimmt aber was man was man kriegen kann, wenn der Durst groß genug ist“. 😂
Wer kennt sie noch diese Witze aus dem fiktiven sozialistischen „Radiosender Eriwan“. Wir haben den Tag über immer wieder gelacht und uns an die siebziger Jahre erinnert als sie sehr populär waren.
Es gab die politischen Fragen an Radio Eriwan. aber auch die schlüpfrigen:
„Stimmt es, dass der Kapitalismus am Abgrund steht?
— Im Prinzip ja, aber wir sind bereits einen Schritt weiter.“
„Gibt es in der Sowjetunion eine Pressezensur?
— Im Prinzip nein. Es ist uns aber leider nicht möglich, auf diese Frage näher einzugehen.
„ Ist es möglich, Liebe mit offenem Fenster zu machen?
Im Prinzip ja, aber mit einer Frau wäre vielleicht besser.“
„ Können Karotten wirklich die Potenz steigern?
— Im Prinzip ja, aber sie sind so schlecht zu befestigen“.
Die Nacht verbringen wir außerhalb bei einer kleinen Kapelle und in der Nähe einer spannenden Schlucht in Ashtarak.
Der Pastor erlaubt es uns freundlich als wir fragen. Er will alle Ziele unsere Reisen wissen. Über die Fragen an „Radio Eriwan“ sprechen wir aber nicht! 😇Läs mer
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- Dag 48
- måndag 7 oktober 2024 15:55
- ☀️ 19 °C
- Höjd över havet: 1 841 m
ArmenienSev Eghts’u Tegh40°28’30” N 44°23’42” E
In der Aragaz Region
7 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 19 °C
Wir sind auf dem Weg nach Norden, fahren durch eine braune Hochgebirgslandschaft. Hier wächst fast nichts außer Kartoffeln. Die Ernte ist überall im Gange. Natürlich in Handarbeit. Maschinen gibt es hier noch nicht. Wir kommen dem höchsten Berg Armeniens, dem Aragaz immer näher. Er ist 4090 m hoch und hat auch eine Schneehaube auf seinen Zacken. Aber für mich nicht vergleichbar mit dem Ararat.
Die Gegend hat einiges zu bieten. Wir erreichen das „Armenien Letters Memorial“. Spannend! Die Leute, die dort herumlaufen, stellen sich jeweils zu den Anfangsbuchstaben ihres Namens. Wir suchen uns einfach welche aus, können sie ja nicht lesen. 😅
Ein paar Kilometer weiter in der sympathischen Bergstadt Aparan steht das monumentale „Heroic Battle Memorium“. Es erinnert an die beiden Weltkriege. Solche Denkmäler sind wir ja schon fast gewohnt. Ein Mann aus dem Ort macht uns im Wald auf ihren „Heldenfriedhof“ aufmerksam. Auf den schwarzen Grabsteinen sind junge Gesichter abgebildet. Sie schauen Dir direkt ins Herz. Der Todeszeitraum ist 2020.
er erzählt uns im gebrochenem Kauderwelsch, dass das ihre Helden aus dem Bergkarabach- Konflikt sind. Sie haben mutig in 2020 die letzte Schlacht gegen Aserbaidschan geschlagen, um ihre Unabhängigkeit in der Bergregion für Armenier zu erhalten. Wir wissen wie es ausgegangen ist. 😢
Neben dem Traurigen gibt es am Ende des Weges wieder etwas Erfreuliches.
Es stehen am Straßenrand des Highways M3 unterschiedliche Figuren aus Stein gehauen. Auf den Tafeln kann man entziffern, dass hier in Aparan 2018 ein erstes „Skulpturen Symposium“ stattgefunden hat. Viele Künstler aus allen Teilen der Welt haben sich mit ihrer Kunst beteiligt. Also muss man sich doch nicht immer nur bekriegen. 🙏
Auf der Passhöhe mit gutem Blick auf den Aragaz essen wir den leckeren „Kuchen“, im armenischen „Gata“ genannt. Wir hatten ihn am Morgen bei den Frauen in einer kleinen Bäckerei in dem Dorf Garni gekauft. Sie haben uns gezeigt, wie er gebacken wird. In einem glühend heißen Ofen in der Erde! Unglaublich was es alles gibt.
Am Ende dieses spannenden Tages finden wir im Hochgebirgtal einen wunderbaren grünen Schlafplatz neben einem plätschernden Bach.Läs mer
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- Dag 50
- onsdag 9 oktober 2024 11:47
- ☀️ 16 °C
- Höjd över havet: 1 541 m
ArmenienSurb Alek’sandria40°47’51” N 43°49’42” E
In Gyumri, letzter Tag in Armenien
9 oktober 2024, Armenien ⋅ ☀️ 16 °C
Die zweitgrößte Stadt des Landes liegt auf 1500 m und hat ca. 173.000 Einwohner. Sie wurde im Jahr 401 v. Chr. gegründet. Wir sind auf dem Weg zur Grenze und schauen uns in der Stadt ein wenig um. Sie haut uns nicht wirklich vom Hocker.
Es gibt auch hier in der Stadt eine Statue „ Mutter Armenien“. Sie ist symphatischer dargestellt. Die 200 Stufen gehe ich doch gerne zu ihr hoch. 😅
Nebenan ist noch das „Black Castle“ aus alter schwerer Sowjetzeit anzusehen. Die Festung wird jetzt als Theater genutzt. Man hat einen guten Blick bis hinüber zum Gorki-Park. Hier war der amtierende Papst zu Besuch und hat dort vor den Gläubigen gesprochen.
Einkaufen kann man in Gyumri aber gut. Wir geben unsere letzten DRAM aus und essen ganz hervorragend in einem Fischlokal, umgeben von schwimmenden Fischen in mehreren großen Becken. Sie stehen alle auf der Speisekarte und werden mit dem Netz gefangen, wenn Du einen ausgesucht hast. Wir können auf dem weitläufigen Areal mit Obstbäumen übernachten.
Bevor wir über die Grenze zurück nach Georgien fahren, (der direkte Weg in die Türkei geht nicht, die Grenzen zwischen den Ländern sind geschlossen) noch ein paar Fakten zu Armenien:
Das Land ist so groß wie unser Bundesland Brandenburg und hat ca. 3 Millionen Einwohner. Von denen leben der größte Teil in den beiden Städten Jerewan und Gyumri.
Die Straßen sind nicht wesentlich besser als in Georgien. Die Autofahrer aber genauso rücksichtslos in der Fahrweise. Wir verstehen es einfach nicht, wie man so krass fahren kann und sonst so zuvorkommend ist. Gerade eben musste eine sehr alte Frau, die sich eigentlich kaum bewegen konnte, über die Straße „rennen“. Der Fahrer ist nicht vom Gas gegangen.
Ansonsten ist dieses Armenien mehr als eine Reise wert. Ein absolutes Highlight auf unseren vielen Reisen, noch eindrücklicher als Georgien! Wir haben uns sicher und willkommen gefühlt. Die Lebensmittel sind hier etwas teurer, ja, aber dafür ist das Gas umso günstiger.
Getankt haben wir hier nicht, der Diesel hat einen hohen Schwefelanteil. Der Euro 6 Motor verträgt das nicht. Wir hatten einige Kanister Euro-Diesel aus Georgien noch zusätzlich an Bord. Es wird ein modernes Tankstellennetz aufgebaut und man versichert uns, der Diesel komme nicht mehr aus dem Iran, sondern jetzt nach der Pandemie aus Russland!?
Besonders hervorzuheben ist für Online-Junkies wie uns, die perfekte Netzabdeckung und der günstige SIM-Karten Preis (unlimited für umgerechnet etwa 10,- €). Noch in keinem anderen Land hatten wir in der Frage ein solch gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Wir werden jetzt noch einige Tage in Georgien bleiben. Es gibt noch einige interessante Ziele.
Danach geht’s in den Süden der Türkei.Läs mer
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- Dag 50
- onsdag 9 oktober 2024 16:49
- ☀️ 18 °C
- Höjd över havet: 1 127 m
GeorgienP’aravani41°28’43” N 43°17’6” E
Durch das romantische Kura-Tal
9 oktober 2024, Georgien ⋅ ☀️ 18 °C
Die beiden Grenzübergänge bei Bavra bzw. Sameba zwischen Armenien und Georgien verlaufen problemlos. Es ist nichts los an den beiden Grenzen. Also schauen die jungen Grenzbeamten gerne mal ins Wohnmobil. 😉 Ich gehe wieder jeweils zu Fuß durch die modernen Gebäude der Passkontrolle. Mein Fahrer braucht etwas länger, die Fahrzeugpapiere werden wieder hin- und her gedreht. Sie verstehen nicht, dass das Wohnmobil vorne ein Mercedes ist und hinten ein Hymer.
Wir schlängeln uns nun immer am Fluss Kura entlang durch ein enges Schluchtental. Wir übernachten unterhalb der mächtigen Festungsruine Khertvisi direkt am Fluss. Von hier aus starten einige Wanderwege auf die umliegenden Hügel. Ich betrete die lange Hängebrücke über die Kura mutig. Diese wackeligen Dinger sind nicht wirklich mein Ding. 🥳Läs mer
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- Dag 51
- torsdag 10 oktober 2024 16:23
- ☁️ 20 °C
- Höjd över havet: 1 322 m
GeorgienGhreli41°36’36” N 43°0’29” E
Festungsanlage Rabati & Kloster Sapara
10 oktober 2024, Georgien ⋅ ☁️ 20 °C
Wir sind in den Süden Georgiens gekommen um zum Einen später in die Türkei einzureisen aber auch um noch einige Perlen zu besichtigen.
Die Festungsanlage Rabati ( von arab. rabat: ein von Mauern umschlossener Ort) in Akhaltsikhe ist so eine Perle und gehört auch zu den meist besuchten Orten in Georgien. Die prächtigen Anlage stammt aus dem 12 Jh. und thront hoch über der Stadt auf einem Bergmassiv. Auf dem 7 ha großen Gelände stehen eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge.
Elf Kriege haben die starken Mauern überstanden, bis ein kaukasischer General Akhaltsikhe einnahm.
2011 ist die gesamte Anlage vollständig renoviert worden. Wir haben noch nie so ein aufwendig renoviertes Gesamtensemble besichtigt und sind begeistert.
Die Nachsaison beschert uns wenig Besucher, wir sind relativ alleine und können in Ruhe alles ansehen.
Wo wir ganz alleine sind, ist später 11 Kilometer den Berg hinauf beim Kloster Sapara, spektakulär auf einer Anhöhe gelegen. Die Anfahrt beinhaltet weite Blicke ins Tal und ein paar Engstellen mit Haarnadelkurven. Es lohnt sich aber die Strecke zu fahren.
Das Kloster besteht seit dem 9. Jh. Hier werden jetzt Priesterseminare abgehalten.
Die darüberliegende Festung ist dem Verfall preisgegeben. Sie diente wohl in früheren Jahren dem Schutz des Klosters.
Wir haben einen coolen Übernachtungsplatz mitten in der Gegend gefunden. Kühe weiden um uns herum. Der nette Hirte spricht Englisch, heißt uns willkommen und zieht später mit seinen Kühen vondannen.
Dafür sind wir plötzlich von einer Hochzeitsgesellschaft umringt, die hier oben auf dem Berg vor prächtiger Kulisse Fotos machen.
Das Witzige ist, dass wir die gleiche Gesellschaft schon beim Verlassen der Kirche in der Stadt getroffen haben. Es gab ein symphatisches Hallo von allen!Läs mer
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- Dag 52
- fredag 11 oktober 2024 13:46
- ☁️ 13 °C
- Höjd över havet: 1 250 m
GeorgienVardzia41°22’44” N 43°17’16” E
Höhlenstadt und Kloster Vardzia
11 oktober 2024, Georgien ⋅ ☁️ 13 °C
Die Fahrt von Akhaltsikhe nach Vardzia verläuft wieder am Fluss Kura entlang. Die Straße schlängelt sich durch enge Schluchten und an Bergen entlang, die später bei der Burg Khertvisi in Tuffstein übergehen. Der weichere Stein machte es möglich, dass das Höhlenkloster bzw. die Stadt Vardzia gebaut werden konnten.
Der enge Mtkvari Canyon kündigt die außergewöhnliche Gegend schon an. So konnte das Höhlenkloster bzw. die Stadt Vardzia entstehen. Die Größe dieses Klosterkomplexes und der Höhlenstadt, beeindruckt uns schon sehr. Die Anlage ist gegenüber unseres sehr schönen Naturplatzes hoch oben in den Fels gehauen. Diese, wohl am meisten fotografierte Felswand ist etwa 500 m hoch. Das Erklettern erfordert eine sehr gute Kondition, das sieht man schon von weitem. Nix für mich und mein Knie. Ich lese in meinem Reiseführer, das sehr steile asphaltierte Serpentinenwege durch ein Labyrinth von Kammern führen. 🙃
Die ersten Urspünge des Klosters sind nicht bekannt. Dennoch ist wohl belegt, das König Georgi lll und seine in Georgien sehr verehrte Tochter Königin Tamar ( wir „trafen“ sie auch schon in der Höhlenstadt Uplistsikhe) die Anlagen erheblich erweitern und befestigen ließen.
Die Höhlen waren nicht nur die Lebensstätte von fast 800 Mönchen, sondern zugleich Zufluchtsort für bis zu 50.000 Menschen. Es gab damals im 11. Jh., 2000 Säle, die auf 13 Etagen verteilt waren. Sie existieren heute nicht mehr. Ein Erdbeben hat einen Großteil vernichtet.
Ein Glücksfall war, dass es mitten im Berg eine Mineralquelle gab und ein ausgeklügeltes System von Windkanälen durch die Höhlen sorgte für frische Luft.
Diese Höhlenstadt, ist die größte ihrer Art in Georgien.
Zur Entstehung des Namens gibt es wieder mal eine Legende:
Dieser Legende nach spielte Königin Tamar als kleines Mädchen in der noch unfertigen Höhlenstadt mit ihrem Onkel, der in diesem Höhlenlabyrinth bald das Mädchen aus den Augen verlor. Darauf hin rief Tamar laut: „ Ak var dzia!“ was aus dem Georgischen übersetzt wird mit „Ich bin hier, Onkel!“ Die letzten beiden Wörter hallten um den Höhlenkomplex herum und wurden von König Georgi lll gehört. Er befahl den Kompex einfach — „Vardzia“ zu nennen.
Unser extraordinärer Stellplatz und eine kleine Wanderung auf gut ausgeschilderten Wanderwegen genügt uns heute.
Wir schauen später beim Kaffee immer wieder von unserem Logenplatz auf die gegenüberliegende Höhlenstadt und freuen uns hier zu sein. Besser kann man eine Reise nicht beenden als mit diesem Highlight! 🤩
Kurzes Fazit Georgien:
Unbedingt ein Reiseland für freiheitsliebende Wohnmobilisten. Damit meine ich diejenigen, die gerne frei stehen und auch kein Kuschelcamping mögen. Überall bekommt man Wasser aus Quellen, in den Dörfern versorgen sich die Menschen auch so. Die Tankstellenkette Gulf garantiert sauberen Diesel. Gas tanken kann man überall an der Straße am Tankwagen. Autogas kostet etwa 0,60 Cent/Liter , Euro Diesel ca. 1,00€! SIM-Karten sind unlimited , ab 7 Tage, für 6,80 zu haben! Die Lebensmittelkette Spar ist flächendeckend in Georgien vertreten. Allerdings, am Straßenrand von den Hausfrauen kaufen wir aber am liebsten.
.
Überall haben wir uns willkommen gefühlt. Die Menschen hier sind zuvorkommend und freundlich. Viele möchten gerne in die EU und haben jetzt in Kürze richtungsentscheidende Wahlen im Land.
Alle Sportarten sind hier möglich. Die Kletterer im Großen und Kleinen Kaukasus. Und natürlich die Wanderer kommen auf ihre Kosten. Die Schwarzmeerküste bei Batumi traumhaft zum Baden, usw, usw…….
Wir sind nur der Jahreszeit geschuldet etwas schneller durchs Land gefahren. Wir könnten ein paar Monate hier bleiben.
Alleine die Straßenverhältnisse und die krassen Autofahrer sind als Negativpunkt aufzuführen. Man muss hier gute Nerven im Straßenverkehr behalten und mit dem Unmöglichen rechnen, dann geht’s! 🫣
Hier ist halt ganz viel nicht reguliert oder durchorganisiert wie bei uns. Und es gibt im Restaurant keine Gläser bei nicht alkoholischen Getränken. 🥹
Schade, dass dieses spannende Reiseland so weit weg liegt. (mehr als 4000 km far from home 🥲)Läs mer
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- Dag 53
- lördag 12 oktober 2024 15:36
- ☀️ 18 °C
- Höjd över havet: 1 342 m
GeorgienVardzia41°22’52” N 43°17’3” E
Wenn man sich nicht trennen kann…..
12 oktober 2024, Georgien ⋅ ☀️ 18 °C
Wow, was für ein Anblick ist diese Felswand Vardzia. Beim ins Bett gehen ist sie beleuchtet von Scheinwerfern. Als wir aufwachen ist sie beleuchtet von der Sonne! Wie können wir da so einfach wegfahren!
Wir beschließen noch einen Tag zu bleiben und trotz Knie in die Höhlenstadt hoch zu steigen. An einem Samstag ist natürlich viel los. Dennoch krabbeln wir durch endlose Treppentunnel von einer Etage zur nächsten. Manchmal zum Schwindeln steil. Ich bin ein wenig von Höhenangst betroffen, dann werde ich kurzatmig und krieg leichte Panik. Eine Stimme hinter mir sagt: „mir geht es genauso“! Sie gehört einem jungen Mann aus Deutschland, der mir einiges von sich erzählt und wie es ihm gerade geht und das lenkt mich ab. Er und seine Freundin sind mit dem Zug unterwegs in Georgien, fahren die alte Strecke des früheren Orientexpresses. Zur Zeit haben sie für ein paar Tage einen Lada mit Dachzelt gemietet und sind auch von diesem Land sehr begeistert.
Auf jeden Fall war das ein weiterer spannender Tag in Georgien, ich bin froh dass ich heil von dieser steilen Wand runter gekommen bin.
Mein Knie bekommt jetzt einen Voltarenverband und alles ist wieder gut.
Beim Essen mit leckerem selbst gebrauten Bier im Restaurant Vardzia unweit unseres Stellplatzes, unterhalten wir uns darüber wie diese Menschen vor Hunderten von Jahren in dieser Höhlenstadt wohl gelebt haben. Dabei ist der Phantasie keine Grenzen gesetzt. 😄
Wir lesen uns wieder aus der Türkei! 🥳Läs mer
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- Dag 54
- söndag 13 oktober 2024 15:19
- ☁️ 13 °C
- Höjd över havet: 1 979 m
TurkietBüyük Ada41°4’42” N 43°17’24” E
Grenzgeschichten & Cildir See
13 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☁️ 13 °C
Grenzübergänge sind ja immer irgendwie aufregend. Heute war es erlebnisreich im positiven Sinne. Die Georgier haben uns bei der Ausreise kontrolliert, auch ins Wohnmobil geschaut und uns eine gute Reise gewünscht.
Auf der türkischen Seite ist nichts los. Allerdings viele LKW‘s, die auf ihre Abfertigung warten. Wir sind sozusagen das einzige Privatfahrzeug am Sonntag. Freundlich werden wir empfangen. Wir müssen aussteigen, das Fahrzeug vor einem Tor stehenlassen. Der junge Zöllner spricht deutsch mit uns, sagt, dass er die deutsche Sprache lernt weil seine Freundin aus Hamburg kommt. Er macht das Tor auf und schickt uns nach rechts zur Fahrzeugkontrolle.
Dort steht alles voller LKW, wir fahren weiter bis zum nächsten Schalter, die winken uns durch. Wir kommen vor die letzte Schranke. Dort schaut wieder ein junger Zollbeamte ins Fahrzeug, fragt aber vorher, ob der die Schuhe ausziehen soll (!) und woher wir kommen. Als er Köln hört, geht der Daumen hoch, er lacht und sagt: „My Friends, FC Köln und Lukas Podolski!“ 😂 Wir freuen uns natürlich!
Die junge Frau kontrolliert unsere Pässe, alles gut!
Aber ——— die Schranke öffnet sich nicht! 🧐 Wir warten eine gefühlte Ewigkeit, was ist los, alles war doch gut?! Die LKW Fahrer hinter uns werden ungeduldig. Dann wird telefoniert. Anscheinend fehlt dem Computer der jungen Frau Daten über die Fahrzeugkontrolle. Diese Station oder Halle haben wir wohl doch übersehen. Jetzt wird der junge FC Fan-Zollbeamte beauftragt, das Fahrzeug zu checken. Ach herrje, unser Wein, unsere anderen Getränke-Einkäufe…..
Dieter muss die Garage von beiden Seiten öffnen. Auch in die Kühlbox will er schauen. Er sieht die Getränke in der Box, die Weinflaschen versteckt unter Handtüchern und sagt nur immer Oh,Oh! Oh, Oh! Und grinst anschließend! Er gibt der Frau am Computer ein OK.
Die Schranke geht auf und wir können fahren! 😅
Wir atmen durch und bedanken uns bei unserem Poldi! Diese Gemeinsamkeit hat uns wahrscheinlich „gerettet“!
Wir kommen an den nahegelegenen Cildir-See. Hier hatte es gerade einen Gewitterregen gegeben. Das beschert uns einen tollen Regenbogen. Die Uhr ist jetzt wieder eine Stunde zurückgegangen. Dort wo wir hinwollen ist es dunkel, es hängen dicke Regenwolken am Himmel. Wir beschließen am See zu bleiben, legen eine Kaffee-Pause an der gleichen Stelle ein, an der wir im letzten Jahr waren. Allerdings im Juli und bei noch besserem Wetter. Egal, ich hätte nie gedacht, dass wir so schnell wieder an diesen idyllischen Cildir See kommen.
Gerade meldet sich der Muezzin, wir sind zurück in der Türkei!🇹🇷 Mit uns unsere eSim-Daten für die Türkei!
Darauf einen leckeren Raki! 😋Läs mer
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- Dag 55
- måndag 14 oktober 2024 17:07
- ☁️ 13 °C
- Höjd över havet: 1 745 m
TurkietKertkaya Deresi40°36’38” N 43°5’27” E
In der Käsestadt Kars
14 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☁️ 13 °C
Was für ein schöner Tag. Die deutsche Mannschaft hat gegen Holland gewonnen. Und wir konnten in der hintersten Osttürkei dank unseres VPN Tunnels „live“ dabei sein. Heute scheint die Sonne und wir erkunden Kars. Eine wunderbare quirlige Stadt mit mehreren Moscheen, mit Altstadtgewimmel, tollen Geschäften und leckerem Chai.
Das spannendste aber sind die vielen Käsegeschäfte in der Stadt. So viele haben wir noch nie gesehen. Kars hat eine Käsetradition
seit 1893. Dutzende von Käsesorten warten im Käsemuseum in Kars, das mit den Niederlanden konkurrieren könnte, entdeckt zu werden und es ist das erste und einzige Beispiel dieser Art in der Türkei.
Es wird erzählt in den Geschäften über eine lange Käsetradition, die bis ins Zarenreich zurückverfolgt werden kann und Schweizer die hierher auswanderten und auf der Hochebene mit der Milch von Kühen, die nur die dort wachsenden Gräser zu fressen bekamen, Käse herstellten.
Später begann das Ganze in dem kleinen Dorf Boyatepe in der Provinz Kars unweit der armenischen Grenze, auf 2000 m Höhe konkret zu werden. Hierher kam der Deutsche Alexander Kaiser, der genauso vor mehr als 100 Jahren erkannte, dass hier auf dem Hochplateau mit seinen saftigen Wiesen ideale Voraussetzungen für die Herstellung des berühmten Emmentalers bestehen. Er hinterlässt der heutigen Kooperative viele Käse Rezepturen, die im Laufe der Jahre verfeinert wurden. Mit viel Leidenschaft entsteht nicht nur irgendein Käse. Nein, es ist der türkische Kars Gravyer.
Wir probieren uns durch viele Käsesorten, werden bewirtet, die geschäftstüchtigen Türken wissen wie man es macht. Wir kehren natürlich mit vollen Taschen ins Wohnmobil zurück. Honig aus Kars kommt auch noch dazu. Eine Zwischenmahlzeit haben wir auf dem Weg nach Süden schon genommen.
Es wird Zeit, dass wir aus dem Osten über das Taurusgebirge nach Süden kommen. Hier oben( 1850 m) werden für das kommende Wochenende die ersten Minusgrade gemeldet. Wir verlassen die Gegend schon mit einem weinenden Auge.
Uns gefällt es bei den Kurden in Nordostanatolien.
Unverfälscht, rauh aber herzlich, abgehärtet vom landwirtschaftlichen Leben, geben sie was sie haben und heißen uns willkommen.
Das war auch im letzten Jahr schon so. 💚Läs mer
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- Dag 55
- måndag 14 oktober 2024
- ☁️ 16 °C
- Höjd över havet: 1 481 m
TurkietAni40°30’43” N 43°34’22” E
Ani Ruins: ehemals Haupststadt Armeniens
14 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☁️ 16 °C
Die Ruinen von Ani liegen an der „historischen Seidenstraße“ in unmittelbarer Nähe zur armenischen Grenze. Diese Überreste der einst reichen und prächtigen Stadt Ani wurden 2016 zum UNESCO Weltkulturerbes erklärt.
Die antike Stadt Ani, wo armenische, georgische, seldschukische und byzantinische Kulturen am Tor Anatoliens vom Kaukasus bis nach Zentralasien aufeinandertreffen, wird jedes Jahr von tausenden Touristen aus aller Welt besucht.
Auch mein Lieblingsmensch will schon seit über 40 Jahren dorthin und heute ist es endlich soweit.
Wir fahren vom 2000 m hoch gelegenen Cildir See nach Ani. Diese berühmten Überreste der früheren Hauptstadt Armeniens sind unser Ziel.
Während wir so dahin cruisen auf den super Straßen der Türkei, sagt die nette Stimme im Navi: jetzt rechts abbiegen! Die Strecke sieht nicht so doll aus, vielleicht ist das ein Stück der historischen Seidenstraße sagen wir uns. Es spart außerdem 20 Kilometer wenn wir hier abbiegen. Wir haben doch Dirty Harry, da kann doch nichts schiefgehen und außerdem ist es bestimmt nur ein kurzes Stück.
Was nun kommt können sich einige vielleicht denken. Es tut sich der „bulgarische Alptraum“ auf. Wir fahren auf einem lehmigen Treckerpfad fast 30 (!) über Land.
Kein Mensch weit und breit, nur Schafe und Kühe. Über uns werden die
Regenwolken dunkler. Manchmal sind die Spuren so tief, dass der Wagen trotz Untersetzung ausbricht. Wenn es wieder griffiger wird, wirbeln die Lehmbrocken polternd bis aufs Dach.
Hinter der nächsten Kurve muss doch die Straße kommen!? Was kommt ist eine bröckelige Brücke, über die vielleicht früher die Kamele gelaufen sind, aber Wohnmobile?
Es klappt aber. D.H. lässt uns nicht im Stich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir wieder auf die Straße. Und auf was für eine! Eine vierspurige Schnellstraße führt uns an den Rand der Welt, in das alte Bauerndorf Ani. Scharen von Gänsen juckeln schnatternd über die Straße, sie machen in lautem Geschrei ihrem Unmut Luft, dass sie hier in ihrem Revier auf die Seite watscheln sollen. Kurz vorher haben Kuhhirten hunderte von Rindern über die Schnellstraße getrieben. Sowas gibt es nur in der Türkei.
In dieser idyllischen Gegend also liegt die antike Stadt Ani, also das was von ihr noch übrig ist.
Schätzungsweise 100.000 Menschen lebten sicher hinter dicken Stadtmauern. Diese auf Felsen errichteten Mauern, die die Stadt umgeben sind 8 Meter hoch und etwa 4, 5 Kilometer lang. Ani galt als Wiege der Zivilisation, ihre Geschichte geht auf dreitausend v. Chr. zurück.
Sie liegt wie schon geschrieben, auf türkisch -armenischem Grenzgebiet auf einem Plateau, umgeben von einer tiefen Schlucht und dem Fluß Achurjan. Mittendrin verläuft die Grenze.
Ani ist seit dem 5 Jh. als armenische Festung nachweisbar. König Aschot der lll machte Ani im Jahr 962 zur Hauptstadt seines armenischen Reiches. Die Stadt ist auch als „Stadt der 1001 Kirchen“ bekannt.
Die weitere wechselvolle Geschichte ist bei Wikipedia eindrucksvoll nachzulesen.
Nach dem Türkisch- Armenischen Krieg von 1920 gelangte Ani an die Türkei.
Heute ist Ani eine Geisterstadt. Die einzigen „Bewohner“ sind türkische Grenzsoldaten und Touristen.
Mehr oder weniger gut erhalten sind Teile der doppelt ausgelegten Stadtmauer, die Kathedrale, einige Kirchen und Kapellen, die Zitadelle und ein Palast in Teilen.
Der armenische Ursprung und die armenische Vergangenheit der Stadt werden von offizieller türkischer Seite jedoch verschwiegen, was sehr bedauerlich ist!
Wir hatte Glück. Bei dem etwas widrigen Wetter waren wenige Touristen unterwegs. Wir sind stundenlang und 5 Kilometer weit über das Gelände gestromert, ganz versunken und zurückversetzt in die besseren Zeiten dieser einzigartigen Stadt.
Ein glücklicher Mann sitzt am Nachmittag am Steuer seines Wohnmobils und wir düsen von dannen in die sympathische Stadt Kars, auch die Stadt des Käses genannt. Dazu später mehr.
.Läs mer
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- Dag 57
- onsdag 16 oktober 2024 17:32
- ☀️ 20 °C
- Höjd över havet: 1 147 m
TurkietBingöl38°52’57” N 40°30’3” E
Das geht auf keine Kuhhaut 🙃😅
16 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☀️ 20 °C
Südwärts über das Taurus-Gebirge geht heute die flotte Fahrt. Wenn sich da nicht immer auch noch andere Verkehrsteilnehmer dazwischen drängeln würden. Wir sind sehr überrascht welche großen Viehherden hier in den Hochtälern weiden. Sie gehören vielen Besitzern, erzählt uns bei einer Pause ein älterer Mann, der auch Deutschland kennt. Manchmal sind es die Kühe aus dem ganzen Dorf die er hütet. Abends werden sie nach Hause in den Stall getrieben.
Witzigerweise übernachten wir in der Nähe eines Dorfes und erleben hautnah was es heißt wenn die Kühe nach Hause kommen. Da gibt es kein Durchkommen. Da musst du anhalten und die Rindviecher machen lassen. Denn die wissen genau wo sie hinmüssen und zweigen selbständig zu ihren Ställen im Dorf ab. Der Hüter am Ende der Herde passt auf, dass keine zurück bleibt.
Ansonsten ist die Fahrt über die Berge immer wieder interessant. Auf den vierspurigen Schnellstraßen geht es gut voran. Über mehrere Pässe kommen wir langsam nach unten. Kurz vor dem sympathischen Ort Bingöl lassen wir es uns in einem Thermalbad- bzw. See gutgehen. Das 35 Grad warme Wasser lässt meine Knie jubeln.
Bei angenehmen 21 Grad schlafen wir heute gut auf dem großen Gemeindebesucherparkplatz, umgeben von der Stadtillumination. Das genaue Gegenteil zum gestrigen grünen Wiesenplatz.Läs mer
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- Dag 58
- torsdag 17 oktober 2024 19:35
- ⛅ 16 °C
- Höjd över havet: 604 m
TurkietÇatakköprü38°9’12” N 41°12’10” E
Malabadi-Köprüsü
17 oktober 2024, Turkiet ⋅ ⛅ 16 °C
Die Malabadi-Brücke ist eine steinerne Spitzbogenbrücke aus dem 12. Jahrhundert. Sie überspannt den Fluß Batman Çayi in der Provinz Diyarbakir im Südosten der Türkei. Sie ist mit ca. 282 Metern eine der längsten Steinbrücken der Welt und eine der berühmtesten historischen Brücken Anatoliens. Sie wurde als solchen im Jahr 2016 in die vorläufige Liste des Weltkulturerbes in der Türkei aufgenommen. Sie ist mit Reliefs von Menschen
Sonnen und Löwen verziert.
Die Brücke wurde in der Vergangenheit viele Male renoviert, insbesondere in den letzten 100 Jahren. Sie war viele Jahrhunderte lang die einzige Brücke auf diesem Abschnitt des Flusses und spielte eine wichtige Rolle auf der Handelsroute nach Norden.
Ja, soweit sind wir heute schon gekommen, in der Südosten der Türkei. Ein schweres Gewitter begleitet uns heute Morgen über mehrere 2000er Pässe im Taurusgebirge. Zwischendurch mit Schneeregen. Das Wetter war nicht von schlechten Eltern. Blitze aus allen Richtungen erhellen den dunklen Himmel taghell. Skurril😫 und nicht wirklich schön. Obendrein hören wir von dem Erdbeben in Malatija. Oh nein! Das braucht kein Mensch. Wir haben nichts mitbekommen, waren noch weiter nördlich zu der Zeit.
Auf jeden Fall ist das Glas im Zweifel immer halb voll und bald reißt der Himmel auf und wir erblicken in der Ferne diese faszinierende Brücke!
Wer mal in diese Gegend kommt, unbedingt hinfahren. Wir hatten Glück, keine Reisebusse. Wir hatten die Brücke ganz für uns. Herrlisch! 😄Läs mer
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- Dag 58
- torsdag 17 oktober 2024 19:58
- ⛅ 17 °C
- Höjd över havet: 541 m
TurkietHamduni Deresi37°43’31” N 41°25’20” E
In Hasankeyf
17 oktober 2024, Turkiet ⋅ ⛅ 17 °C
An Euphrat und Tigris wurden große Stauseen angelegt. Sie sind Grundlage der Energiegewinnung und der Bewässerungslandwirtschaft.
Das Projekt umfasst insgesamt 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und Bewässerungsanlagen entlang der beiden Flüsse.
Am Oberlauf von Euphrat und Tigris liegend, bestimmt die Türkei maßgeblich, wie viel Wasser Syrien und der Irak bekommen. Der Bau der Staudämme trägt daher zu den, seit Jahrzehnten bestehenden, politischen Spannungen zwischen den Ländern bei.
Dabei versalzen durch das viele Wasser und unangepasste Bewässerungstechniken die Böden und die Ernteerträge gehen zurück.
Auch gehen kulturhistorisch wertvolle Orte verloren, z.B. Hasankeyf.
In diesen kleinen historischen Ort biegen wir zu einer Pause ab. Es ist sehr dunstig, die Konturen verschwimmen.
Die ganze Gegend erinnert uns irgendwie an den Oman. Während der blaue Tigris immer breiter wird, ist das Land drumherum sandfarben.
Die Altstadt von Hasankeyf wurde 2020 trotz internationaler Proteste im Zuge des Staudammprojektes geflutet. Die alte Brücke aus dem Jahr 1116 verschwand auch in den Fluten.
Auch die spätmittelalterliche Grabstätte war wegen des Staudammprojektes in Gefahr. Die 1.100 Tonnen schwere letzte Ruhestätte von Zeynel Bey ( Sohn der damals herrschenden Dynastie) wurde auf Räder gehievt und in einer spektakulären Aktion zu seinem zwei Kilometer entfernten neuen Standort transportiert.
Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Grabmal ist wegen seiner Kuppel und seiner aufwendigen Mosaike berühmt. Das Bauwerk hat mich wirklich fasziniert.
Gleichzeitig wurde ich an eine ähnliche Aktion in Ägypten erinnert. Dort wurde der Tempel Abu Simbel abgetragen und 64 Meter höher auf der Hochebene wieder aufgebaut um ihn vor dem ansteigenden Wasser des Nassersees, verursacht durch den Assuan-Staudamm, zu retten.
Der Wiederaufbau von Hasankeyf ist schon ziemlich fortgeschritten. Es sieht aus wie auf dem Reißbrett entworfen. Uniformierte Ferienanlagen und eine neue Brücke sollen es richten. Die Stützmauern der alten Brücke sind noch zu sehen und ein paar alte Mauern.
Der gesamte Ort hinterlässt irgendwie einen unwirklichen und künstlichen Eindruck. Wie eine Filmkulisse.Läs mer
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- Dag 58
- torsdag 17 oktober 2024 20:31
- 🌙 16 °C
- Höjd över havet: 923 m
TurkietKışla37°24’54” N 41°22’25” E
Abendstimmung in Midyat
17 oktober 2024, Turkiet ⋅ 🌙 16 °C
Was für eine spannende alte Stadt. Zum Sonnenuntergang kommen wir nach Midyat. Hier leben überwiegend Araber und Kurden. Midyat ist seit 1478 Sitz der Bischöfe und bekannt für seine 6 Kirchen und die 2020 entdeckte unterirdische Stadt.
Wir aber wollen einfach nur das südländische Flair genießen und auf uns wirken lassen. Bei waren 24 Grad schlendern die einheimischen Touristen durch die Fußgängerzonen der Altstadt. Wir werden auch des Öfteren auf deutsch angesprochen. In Nordrhein Westfalen und in anderen Bundesländern in Deutschland sind Herbstferien und die Deutsch-Türken hier im Urlaub.
Ein junger Muezzin singt mit einer betörenden Stimme live am Mikrofon in der Moschee.
Die Lautsprecher tragen diese tolle Stimme in die ganze Stadt. Das war Gänsehaut pur.
Ein wunderbarer Abschluss eines ereignisreichen Tages.Läs mer
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- Dag 59
- fredag 18 oktober 2024 16:29
- ☁️ 17 °C
- Höjd över havet: 1 002 m
TurkietMardin37°18’39” N 40°43’57” E
Die Altstadt von Mardin
18 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☁️ 17 °C
Wir sind am südöstlichsten Punkt unserer Reise angekommen, in Mardin!
Die Stadt liegt im türkischen Teil Mesopotamiens ca. 20 Kilometer von der syrischen Grenze und nicht weit von der zum Irak.
Dementsprechend herrscht hier im Grenzgebiet eine hohe Militär-und Polizeipräsenz. Wir werden von freundlichen Militärposten immer durchgewunken.
Die Stadt ist berühmt für ihre Altstadt, die aus Steinhäusern besteht, darunter islamisch bedeutsame Gebäude, wie die große Moschee Ulu Cami. Sie ist die älteste Moschee Mardins und stammt aus einer Zeit um 1176 n. Chr.
Jedes Haus besitzt einen Brunnen, und sie sind so gebaut, dass kaum ein Sonnenstrahl eindringen kann und man tagsüber das Licht anmachen muss. Der verwendetet Stein sorgt im Sommer für Kühle und im Winter für relative Wärme. Auf 1000 m Höhe gelegen können die Winter lange kalt sein.
Mardins Gründung wird auf ca. 4500 v. Chr. datiert.
Die Altstadt schmiegt sich über einen Berghang an dessen oberem Ende die große Festung thront. 500 m über der Ebene, wird sie „Adlernest“ genannt. Das Gesamtensemble gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und gilt als architektonischer und historischer Schatz.
Am faszinierenden finden wir in den Altstadtgassen den Souk. In ellenlangen verwinkelten Gassen kannst du alles kaufen was die brauchst oder einfach nur haben möchtest. Es wird gefeilscht was das Zeug hält, alle sind freundlich.
Wir treffen eine Gruppe türkischer Frauen. Die eine sagt, wir kommen aus Duisburg, ich besuche hier meine Schwestern. Es entwickelt sich ein netter Plausch über die Vorzüge der beiden Länder. Dieter lässt sich derweil beim Barbier um die Ecke glatt rasieren und die Haare schneiden. Nur an den Schnurrbart darf der Türke nicht.
Unendlich viele Treppenstufen später sind wir wieder zurück am Wohnmobil. Es gibt ein kleines privates Camp einer türkischen Familie, dort stehen wir; strategisch günstig gelegen, direkt an den Treppen hoch zur Altstadt.Läs mer
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- Dag 61
- söndag 20 oktober 2024 10:03
- ☀️ 15 °C
- Höjd över havet: 515 m
TurkietBirket İbrahim37°9’16” N 38°46’51” E
Sanliurfa, die Perle Südostanatoliens
20 oktober 2024, Turkiet ⋅ ☀️ 15 °C
Kleine Vorwarnung: der Text hat die Länge einer großen Tasse Kaffee, -Tee, oder Longdrink! 😉
Wenn Langzeitreisende wie wir, so unterwegs ihre nächsten Ziele oder Besichtigungen planen, achten sie meist nicht auf die Wochentage. Zumindest geht uns das so. Heute rächt sich das ein wenig. Wir wollen auf dem Weg nach Sanliurfa noch die älteste Tempelanlage der Welt „Göbekli Tepe“ ansehen. Dieses Bauwerk ist entstanden zu einer Zeit, als aus Jägern und Sammlern sesshafte Ackerbauern wurden. Das war so vor über 11.000 Jahren. Auf dem Göbekli Hügel wurde vom Deutschen Archäologischen Institut unter der Leitung von Prof. Klaus Schmidt Ende des 20. Jh. eine der ältesten Tempelanlagen der Menschheit ausgegraben. Die imposanten Tempelstelen gehören seit 2018 zum UNESCO- Weltkulturerbe. Die Tempelkreise sind überdacht. Und noch immer rätselt man über den Zweck der Stelen.
Es heißt, dass es bis zu 50 Jahre dauern könnte, bis die Ruinen vollständig freigelegt wären. Das zeugt von der enormen Größe dieses Heiligtums.
Dieser „Heilige Hügel, so nenne ich ihn mal, wird natürlich vom türkischen Tourismusverband gnadenlos vermarktet. Als wir durch das landwirtschaftliche Gebiet auf die Hügel zufahren, sehen wir schon von weitem, wie die PKW‘s schon weit unten auf abgeerntete Felder
zum Parken geschickt werden. Die Leute müssen dann in Shuttlebusse steigen. Wir werden durchgewunken und dürfen den Berg hoch bis vor den Eingang fahren. Dort reihen wir uns ein zwischen unzähligen Reisebussen. Was für ein Menschenauflauf. Das setzt sich an den Kassen fort. Lange Schlangen stehen dort geduldig an. Das ist leider so gar nicht mein Ding. Zwischenzeit ist uns aufgefallen, dass Wochenende ist und auch andere Menschen Zeit haben. Der hohe Eintrittspreis bringt mein Fass zum Überlaufen. Wir gehen zurück zum Parkplatz, wo gerade die wartenden Busfahrer um Dirty Harry versammelt stehen und sich das Wohnmobil ansehen. Sie freuen sich, dass Deutsche hier sind und erzählen wo sie überall Verwandtschaft haben in Deutschland. Das ist ein positiver Moment bei dem ganzen Menschengewusele um uns herum. Wir fahren langsam den Berg hinunter, während ein Bus nach dem nächsten hochkommt. Ich mache von außen noch ein Foto der Ausgrabungsstätte, lese mich weiter in die Gesamtthematik ein und mache meinen Frieden mit den alten Steinen.
Auch wenn ich sie nicht aus nächster Nähe gesehen habe, ( was wegen der Menschenmenge wahrscheinlich schwierig geworden wäre) ist die Gegend spannend und hat etwas mystisches. Es wird vermutet, dass auf den Hügeln ringsherum weitere Begegnungsstätten dieser Völker in der Erde schlummern. Man ist zu der Überlegung gekommen, dass diese Völker nicht lange sesshaft blieben, sondern auch durchaus weitergezogen sind und dabei ihre alte Wirkungsstätte zugeschüttet, quasi beerdigt haben und sich an anderer Stelle in der gleichen Weise wieder ansiedelten.
In Sanliurfa angekommen, wollen wir in dem großen modernen Einkaufszentrum mal wieder ausgiebig shoppen gehen. Denkste Puppe! Samstag ist heute und die ganze Stadt ist gefühlt zum Einkaufen unterwegs in dem Teil. Keine Chance für Dirty Harry auf dem durchaus riesigen Parkplatz einen Platz zu bekommen.
Aber das direkt gegenüberliegende Archäologische Museum nimmt uns auf seinen großen Parkplatz auf. Die Jungs am Eingang freuen sich, ein paar deutsche Worte loszuwerden und geben uns Tipps für die Besichtigung ihrer heiligen Stadt, die von allem nur Urfa genannt wird.
Als legendärer Geburtsort Abrahams und Hiobs ist sie nach Mekka, Medina, Jerusalem und Alexandria ein wichtiges Pilgerzentrum des Islam. Das Urfa nur einer Legende zufolge die Heimatstadt Abrahams war, wird sie dennoch auch „Stadt der Propheten“ genannt.
Der Ortskern um die bekannte Halil ur-Rahman Moschee wird komplettiert durch den heiligen Fischteich „Balikligöl“, den Teich Abrahams.
Er ist deshalb bedeutend und heilig, weil viele glauben, dass das der Ort ist, wo der Prophet Abraham von Nimrod, dem Gründer der Stadt, ins Feuer geworfen wurde.
Der Legende nach warf Nimrod Abraham ins Feuer, nachdem der sich weigerte, seiner Religion zu folgen. Doch Abraham überlebte die Flammen, da das Feuer in Wasser verwandelt wurde und das Brennholz zu den Karpfen wurde, die heute im Teich schwimmen.
Diese Karpfen gelten als heilig, und es ist den Besuchern nicht gestattet, sie zu fangen oder zu essen. Stattdessen wird dazu ermutigt, die Fische zu füttern.
Es ist eine Freude in dieser Stadt unterwegs zu sein. Wir spazieren durch wunderbare grüne, gepflegte Parks, laufen zu den heiligen Stätten, besichtigen die Höhlengräber, die abends eindrucksvoll illuminiert sind und bummeln durch den riesigen Basar, der insbesondere bekannt ist, für seine unglaubliche Gewürzauswahl.
Ein Beispiel türkischer Gastfreundschaft zum Schluss:
Wir wollen im Bazar den üblichen Chai ( schwarzer Tee) von einem Laufkellner trinken. Der verlangt einen horrenden Preis, den wir nicht richtig verstehen. Ein türkischer Ladenbesitzer mischt sich ein, schimpft den Typen aus und lädt uns dann auf den Chai ein. Der Möchtegernkellner macht sich aus dem Staub und wir fühlen uns wieder mal willkommen geheißen! Hos geldiniz 💚Läs mer














































































































































































































































































































































































































































































