

Dec 19, 2021 · ⛅ 29 °C Altitude: 237 m
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Tief im Dschungel

Vier atemberaubende Tage im feucht-schwülen Amazonas-Regenwald liegen hinter uns!
Nach einer zehnstündigen, anstrengenden Nachtbusfahrt von Quito kamen wir in Lago Agrio an, einer Stadt in der Nähe der kolumbianischen Grenze und Ausgangspunkt in den Regenwald. Dort wurden wir von unserer Guide Veronica in einem langen Kahn abgeholt. Beladen mit Vorräten ging es damit noch zwei weitere Stunden auf dem Fluss "Rio Cuyabebo", einem der zahlreichen Zuflüsse des Amazonas, zu unserer Dschungel-Lodge🏞
Nach einer kurzen Erholungspause inklusive power nap sind wir wieder mit dem Boot los. Auf dem Weg haben wir bereits die ersten Tiere entdeckt - darunter Affen in den Bäumen, ein Faultier, ein Tukan, Schlangenhalsvögel und Hoatzine (bunte Hühnervögel). Von den vereinzelt hier lebenden rosa Amazonasdelphinen haben wir leider nur die Schwanzflossen gesehen. Nach Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr hat unsere Guide dann mit einer Taschenlampe Kaimane im Dickicht am Ufer aufgespürt. Diese scheuen Tiere erkennt man nur nachts durch die rote Reflektion ihrer Augen. Zurück in der Lodge sind wir nach einem vorzüglichen Abendessen bei wasserfallartigem Regen und dem Gequake eines Frosches schließlich todmüde ins Bett gefallen 😴
Der zweite Tag startete mit einer Kanutour. An einem Ufer haben wir einen Stopp eingelegt und die Angel nach einem Piranha ausgeworfen. Nach ein paar Versuchen biss tatsächlich einer an! Diesen recht großen Fisch und seine scharfen Zähne von so nah zu sehen hat uns auf jeden Fall die Lust genommen, in der Lagune zu baden 😂 Bei schwülem Wetter sind wir danach auf der Suche nach Spinnen und Insekten noch durch das dichte Grün gewandert. Leider hat es unterwegs immer wieder geregnet, aber bewaffnet mit Regenponschos und Gummistiefeln waren wir bestens ausgerüstet. Auf dem Rückweg haben wir Halt bei einem Baumstumpf in Mitten von Mangroven gemacht. Hier ist/war die Behausung einer Anakonda, die die drei Wochen zuvor dort regelmäßig beim Sonnen gesichtet wurde. Leider hatten wir nicht so viel Glück, denn die Bewohnerin war weder an diesem noch an den anderen zwei Tagen anzutreffen. Unsere Guide vermutete, dass sich das riesige Reptil aufgrund des vielen Regens wieder in das warme Wasser zurückgezogen hat.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug in eine Gemeide der indigenen Ureinwohner an. Zunächst hat uns einer der Dorfältesten gezeigt, wie man Schritt für Schritt Brot aus der Yuca-Wurzel zubereitet. Danach wurden wir von einem Schamanen in die Kräuter des Regenwaldes und die damit durchgeführten Rituale eingeweiht. Um den "Blick" seiner Patienten anzunehmen, versetzt sich ein Schamane z.B in einen Trancezustand. Dazu verwendet er einen psychedelisch wirkenden Pflanzensaft aus einer Liniane, der Ayahuasca genannt wird. Zusammen mit den anderen Leuten unserer Gruppe führte er zum Abschluss eine Reinigung und ein Glücksritual mit uns durch. Letzeres sollte sich direkt bezahlt machen. Denn bei der anschließenden Nachttour wurden wir mit Blick auf zwei Baby-Boas und einem vier Meter langen Kaiman am Uferrand belohnt!
An unserem letzten Tages sind wir um 6 Uhr morgens zu einer Vogelbeobachtung aufgebrochen, bei der wir unter anderem Eisvögel und Reiher sichten konnten. Die berühmten gelb-blauen Aras mit ihrem lauten Geschrei haben wir im Vorbeifliegen bewundert. Auf dem Rückweg mit dem Boot war uns das Glück dann nochmal ganz besonders hold: Eine Baby-Anakonda hat sich auf einem Ast mitten im Wasser gesonnt. Völlig unbeeindruckt von uns konnten wir die Schlange von ganz nah betrachten🐍
Glücklich und mit ganz viel neuen Eindrücken haben wir danach unsere (wieder sehr lange) Busreise zurück nach Quito angetreten.Read more
beim Lesen wird mir auch ganz schwül.... Selbst die Baby-Anaconda ist ja schon groß!
Im Vergleich zu der Anaconda, die wir leider verpasst haben, aber doch ganz schön klein 😉