• europa-kontour
  • Renata Popp
Eyl 2022 – May 2023

Mit den Zugvögeln südwärts

Erstmals starten wir unsere Reiseschlaufe ohne Rückkehrdatum und in der Absicht, den Winter über auf Achse zu sein. Südwärts gewiss: Südwest-Frankreich, Nordspanien, Portugal, Marokko? Es wird sich ergeben. Okumaya devam et
  • les Cagots - Segregation à la française

    28 Eylül 2022, Fransa ⋅ 🌧 15 °C

    Dank Regenwetter haben wir Gelegenheit, den aussergewöhnlichen Dachstuhl der Kirche von Monein zu besichtigen: Zimmermanns-Handwerk in beeindruckender Virtuosität.

    Hierbei erfahren wir auch Einiges zur Geschichte der Cagots: denn im Mittelalter hat sich dies- und jenseits der Pyrenäen eine beklemmende Form von Ausgrenzung etabliert. Eine ganze Bevölkerungsgruppe (Menschen, die von Kretinismus, Aussatz oder anderen Missbildungen gezeichnet waren) seien systematisch ausgegrenzt und gedemütigt worden. Dennoch - oder gerade deshalb - hätten sich unter diesen Menschen herausragende handwerkliche Fähigkeiten ausbilden können.

    Der Dachstuhl ist jedenfalls ein eindrückliches und in Frankreich einmaliges Beispiel ihrer Handwerkskunst. Unverständlich, dass diese dafür mit Undank und Ausgrenzung "belohnt" worden sind. Für Führung sowie son-et-lumière-Präsentation im Dachstuhl gilt das Prädikat "unbedingt sehenswert".

    Aufschlussreiche Information zur Geschichte der Cagots auf
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cagots
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  • Lebendige Tradition im Béarn

    29 Eylül 2022, Fransa ⋅ 🌧 10 °C

    Es regnet immer noch. Zeit für andere dringende Arbeiten wie Zäune von Dornenranken befreien, überprüfen und erneuern. Das Roden geht mir - mit einem passenden Stihl-Freischneider - mittlerweile ring von der Hand, erfordert aber dennoch ziemliche Ausdauer.

    So regnerisch der Tag, so sonnig der Abend: weil Maria aus Irland ihre Violine mitgebracht hat und weil ich mein kleines Akkordeon mitführe, haben Mylène und Jean-Paul kurzerhand zu einem musikalischen Abend eingeladen. Ein Violinist und ein Akkordeonist für traditionelle Musik des Béarn waren angekündigt. Gekommen ist an diesem Abend die ganze Singgruppe, der unsere Gastgeber angehören.

    Ein spontaner, stimmungsvoller und lustiger Abend mit viel Herzblut-Musik aus der hiesigen Tradition.
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  • Ausflug in die westlichen Pyrenäen

    2 Ekim 2022, Fransa ⋅ ⛅ 19 °C

    Unsere Workaway-Gastfamilie ist in einer Weise engagiert, wie wir das noch nie erlebt hatten. Die freundliche, unkomplizierte und fröhliche Atmosphäre und der jederzeit und für alle bereitstehen Tisch ist das Eine. Die Großzügigkeit und Schollen-Verbundenheit das Andere: ganz selbstverständlich können wir für Ausflüge ihr Auto nutzen und am Wochenende begleiten Mylène und Jean-Paul die Workawayer gar persönlich und zeigen gerne die beeindruckender Pyrenäen-Landschaft. Der Ausflug in das Vallée d'Ossau heimelt uns an und erinnert sehr an die Schweizer Berge.Okumaya devam et

  • Fête du Fromage in Laruns

    2 Ekim 2022, Fransa ⋅ ☁️ 16 °C

    Jeweils am ersten Oktober-Wochenende findet in Laruns das traditionelle Käsefest statt. Zum Abschluss des Alpsommers im Vallée d'Ossau werden hier die Käse prämiert und verkauft. Das Fest zieht zwar Tausende Besucher an, ist aber wirklich gut verankert in der Bevölkerung. Hier scheinen alle auf den Beinen zu sein und mitzuhelfen.

    Besonders schön und sinnbildlich kam diese Verwurzelung etwa da zum Ausdruck, wo Jung und Alt zu den Klängen der Saitentamburine und Hirtenflöten tanzten. Die alten Melodien sowie die Tanzschritte scheinen hier sehr geläufig zu sein.

    In einem dieser Dörfer ist noch eine alte Pfeif-Sprache (les siffleurs d'Ass) bekannt, wie dies nur noch an wenigen Orten, so auch auf La Gomera, anzutreffen ist.

    Die Käsestände, die Vorführungen zu altem bäuerlichen Handwerk und die mit Stroh bedeckten Straßen gaben eine stimmungsvolle Kulisse.
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  • Der Himmel hängt voller Trauben

    4 Ekim 2022, Fransa ⋅ 🌙 17 °C

    Nach einer ausgeprägten Regen-Woche (und im Hinblick auf eine neuerliche Regenphase zu Beginn der nächsten Woche) läuft der Wimmet diese Woche auf Hochtouren. Mit zwei weiteren Workawayerinnen aus Deutschland sowie mit Verstärkung aus dem Dorf wird jetzt geerntet was das Zeug hält, vormittags und nachmittags, mit zuweilen 17 Personen.
    War es am Montagmorgen noch leicht neblig, so folgen Dienstag und Mittwoch traumhafte Spätsommer-Tage. Man kommt regelrecht ins Winzer-Fieber, alle arbeiten Hand in Hand - und genießen danach die ausgedehnten und üppigen gemeinsamen Mahlzeiten. Sprüche und "jeu-de-mots" wirbeln über den Tisch - so geht wohl französisches savoir-vivre.

    Frühmorgens und abends erleben wir von dieser fantastischen Hügellage aus zahlreiche Variationen des südwestfranzösischen Himmels - vor dem weiten Panorama der Pyrenäen-Kette. Erhaben.
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  • Oloron Sainte Marie - Schoggiland

    8 Ekim 2022, Fransa ⋅ ☁️ 16 °C

    War das ein Gelächter, als wir im Workaway in Monein unser Schokolade-Geschenk aus der Schweiz auspacken wollten ...! Tatsächlich mussten wir, bei genauerem Hinsehen, feststellen dass "unsere" Lindt&Sprüngli-Schokolade schon seit über 50 Jahren hier in Oloron hergestellt wird, nur etwa 20km von Monein entfernt. Jean-Pauls Vater habe noch in dieser Fabrik gearbeitet. Wenn Regenwetter im Anzug sei, dann rieche die ganze Stadt intensiv nach Schokolade. Im Fabrikladen kauft man die (Ausschuss-)Schokolade im Kilopack Surprise zu 8.50 Euro. Die Globalisierung nivelliert die landesspezifischen Besonderheiten radikal.

    Oloron hat auf uns ansonsten einen abgetakelten Eindruck gemacht. Viele leerstehende Läden und Häuser, ungepflegte Quartiere, definitiv kein Must-See: bis wir zum Ende des kurzen Rundgangs auf die Kathedrale und deren umliegende Häuser stiessen. Hier sind mit den bemalten Säulen noch "Ausläufer"(?) der poitevinischen Romanik zu finden. Das Eingangstor zeigt eine berührende Darstellung der Cagots-Thematik und die Orgel macht neugierig auf ein barockes Konzert.

    In Oloron verbinden sich die Pyrenäen-Flüsse Gave d'Aspe und Gave d'Ossau zum Gave d'Oloron. Die Landschaft ist stark von diesen Flüssen geprägt; in den umliegenden Dörfern finden sich noch zahlreiche Zeugen der typischen Béarnaise-Häuser, die zuweilen kunstvoll mit Flusskieseln erbaut sind.
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  • Festen und Musizieren á la Béarnaise

    10 Ekim 2022, Fransa ⋅ ☁️ 16 °C

    Zum Abschluss der Weinlese ging's rund. Waren die Tage mit emsiger Arbeit gefüllt, so waren die Abende und das Wochenende von Musik und Festen geprägt. Am Freitagabend spielte das Musikensemble von François am Abendmarkt von Monein auf: Traditionelle okzitanische Musik und Volkstänze, "featuring Maria Dawe, unsere Workawayerin aus Irland mit ihrer Violine".

    Am Samstag besuchten wir den Herbstmarkt in Artix, wo Les Esbarrits ("die Zerstreuten"), der Chor von Mylène und Jean-Paul, ein Konzert gaben.

    Am Sonntag dann das Winzerfest im Nachbarort Cuqueron: hier sind die einheimischen Winzer mit all ihren Fans und Erntehelfern weitgehend unter sich, testen gegenseitig die Weine und lassen es sich gut gehen. Der wunderschöne Herbstsonntag und die einzigartige Aussichtslage vor der Pyrenäen-Kette geben die Kulisse. (Bloss schade, dass hier alles auf "laut" getrimmt war: Musikbühne mit Mega-Verstärkung und entsprechend hoher Gesprächs-Pegel.)

    Nach weiteren zwei Tagen, nebelfeucht zwar doch ohne Regen, konnte die Weinlese erfolgreich abgeschlossen werden. Unsere anfangs achtköpfige workaway-Gruppe wurde schrittweise kleiner - am Montagabend ein spontane Stubenmusik zum Abschied von Maria -, bis auch wir am Mittwoch wehmütig Abschied nahmen und weiterzogen. Au revoir, Mylène, Jean-Paul, Patou, Josette und alle Helfer aus dem Dorf. Mit ganz herzlichem Dank unsererseits, das war eindeutig unser bisher schönster Workaway-Einsatz.
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  • Sauvelade, Saliés-de-Béarn, Hendaye

    12 Ekim 2022, Fransa ⋅ ⛅ 16 °C

    Es hat sich einfach so ergeben: das Packen auf Pésaulhé gingen wir gemütlich an, Gespräche hier und dort, Adressen austauschen, WhatsApp-Gruppe einrichten, Geschenke einpacken (herzlichen Dank nochmals für Jurançon, FoieGras, Baskenmütze etc) ... und dann halt doch wenigstens noch zum Mittagessen bleiben.

    Entsprechend folgt eine kurvige und zügige Fahrt durch die unendlichen Hügel des Béarnais - mit einigen Perlen am Wegesrand. Das ehemalige Kloster Sauvelade, idyllisch und ruhig am Jakobsweg (via podiensis) gelegen. Der einst noble Thermalkurort Saliés-de-Béarn hat die besten Zeiten hinter sich; der Ortskern zeigt sich aber sehr malerisch.

    Dann weiter nach St.Jean-de-Luz, unser erste Stadt am Meer. Die Camper-Verbotsschilder an jeder Ecke und die fehlende Infrastruktur machen uns den Entscheid leicht: gleich weiter nach Hendaye. Hier finden wir direkt im Hafengelände einen wenig attraktiven aber ruhigen Platz für die Nacht. Abendstimmung mit Blick auf Hondarrabia, dem ersten Ort in Spanien.
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  • Getaria - ongi etorri!

    13 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 18 °C

    Der quicklebendige Fischerort Getaria empfängt uns im Baskenland - herzlich, mit allen Sinnen und voller Überraschungen.
    Als die etwas spröde wirkende Frau im Tourismusbüro merkt, dass ich mich WIRKLICH interessiere, deckt sie mich gleich mit super Info-Material ein. U.a. ein hervorragend handliches Büchlein mit den wichtigsten baskischen (Euskara) Begriffen, in katalanisch, kastellanisch, galizisch, englisch, französisch und deutsch: gelebte Diversität!

    Gleich daneben die informative Ausstellung über den wichtigsten Bürger der Stadt, Juan Sebastián Elkano: er war Kapitän auf einem der Schiffe von Ferdinand Magellan (portugiesisch Fernão de Magalhães) und - nach dessen Tod auf den Philippinen - derjenige, der die erste Weltumsegelung tatsächlich vollendete. Die Stadt baut ihr Marketing geschickt darauf auf.

    Derweil entdeckt Renata das Museum des ebenfalls hier geborenen Modeschöpfers Cristôbal Balenciaga. Das Museum scheint ein "Pilgerort" von Japanern zu sein. Eindrücklich allemal, mit stilvollen Roben und einem Hochzeitskleid, das an "St.Galler Spitzen" erinnert. Dazu eine architektonische Hülle, die den Faltenwurf der Kleider baulich aufnimmt und in der Spiegelung beweglich macht. Echt genial.

    Die Stadt birgt gute Fischlokale und die Gelateria mit dem weltbesten Eis ("El mejor del mundo" gemäss Eigenwerbung. Ich möchte den Italienern ja nicht zu nahe treten, aber es könnte tatsächlich zutreffen!). Die Tafel an einer Hauswand besagt, dass auch die Zarzuela-Sängerin und Mutter von Placido Domingo Enbil, Pepita Enbil, hier geboren sei.

    Weiter geht's der Küste entlang. Oberhalb der berühmten Flysch-Felsen nahe Zumaia finden wir unseren nächsten Übernachtungsplatz, direkt am Naturschutzgebiet und wieder mal am Jakobsweg (via costiera). Eindrückliche Ausblicke.
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  • Urdaibai VogelbeobachtungszentrumEuropäische Vogelzüge - international airport for birdsBestechendes Holzhaus beim Urdaibai-Zentrum

    Guernica - nie wieder Krieg!

    14 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute besuchten wir die Stadt Guernica. Das damalige Zentrum des baskischen Widerstands wurde am 26.April 1937, also noch vor dem 2.Weltkrieg und während der faschistischen Franco-Aera, von deutschen und italienischen Bombern in einem Grossangriff dem Erdboden gleichgemacht und abgebrannt.

    Erstaunlich und sehr beeindruckend, dass man heute - keine hundert Jahre später - durch einen vitalen und pulsierenden Ort spazieren kann. Kinderlachen, gemütliche Apéro-Runden vor den Bars, Verkehrslärm. Auf dem riesengrossen Schulhausplatz mitten in der Stadt ist ein Spielevent für Eltern und Kinder im Gange. Um den Hauptplatz beim Friedensmuseum sind die Fassaden mit großformatigen Bildern von Kindern aus aller Welt behängt.

    Die Erinnerung an die schreckliche Geschichte ist gleichermaßen und ganz selbstverständlich präsent. Grossformatige Fotos der zerstörten Stadt, eine Ausstellung mit O-Ton-Erfahrungsberichten von Zeitzeugen, der Park der Völker Europas mit den Kunstwerken von Henry Moore und Edoardo Chillida und natürlich das Mauer-Gemälde "Guernica" von Pablo Picasso - das alles sind starke und aktive Zeichen aus der "europäischen Friedensstadt" mit der einzigen Botschaft: nie wieder Krieg!

    Ein berührender und nachdenklich stimmender Besuch, gerade in dieser Zeit, da die Welt erneut ins Gegenteil schlittert.

    Da kommt mir unweigerlich der unvergessliche französische Chansonnier Boris Vian in den Sinn mit seinem starken Lied "Le déserteur":

    Monsieur le Président
    Je vous fais une lettre
    Que vous lirez peut-être
    Si vous avez le temps
    Je viens de recevoir
    Mes papiers militaires
    Pour partir à la guerre
    Avant mercredi soir

    Monsieur le Président
    Je ne veux pas la faire
    Je ne suis pas sur terre
    Pour tuer des pauvres gens
    C'est pas pour vous fâcher
    Il faut que je vous dise
    Ma décision est prise
    Je m'en vais déserter

    Depuis que je suis né
    J'ai vu mourir mon père
    J'ai vu partir mes frères
    Et pleurer mes enfants
    Ma mère a tant souffert
    Qu'elle est dedans sa tombe
    Et se moque des bombes
    Et se moque des vers

    Quand j'étais prisonnier
    On m'a volé ma femme
    On m'a volé mon âme
    Et tout mon cher passé
    Demain de bon matin
    Je fermerai ma porte
    Au nez des années mortes
    J'irai sur les chemins

    Je mendierai ma vie
    Sur les routes de France
    De Bretagne en Provence
    Et je dirai aux gens
    Refusez d'obéir
    Refusez de la faire
    N'allez pas à la guerre
    Refusez de partir

    S'il faut donner son sang
    Allez donner le vôtre
    Vous êtes bon apôtre
    Monsieur le Président
    Si vous me poursuivez
    Prévenez vos gendarmes
    Que je n'aurai pas d'armes
    Et qu'ils pourront tirer

    Quelle: Musixmatch
    Songwriter: Boris Vian / Harold B Berg
    Songtext von Le déserteur © Ed. Paul Beuscher, Editions Beuscher Arpege, Pepamar Music Corp.
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  • San Juan de Gaztelugatxe

    15 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☀️ 17 °C

    Frühmorgens als Erster auf dem Weg zur Ermitage de San Juan de Gaztelugatxe. Bezaubernd.

    Die Insel sei Drehort gewesen für den Film "Game of Thrones". Ob ich mir den auch mal anschauen sollte?

  • Bilbao - Annäherung am Sonntagmorgen

    16 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 22 °C

    Die einst heruntergekommene, sterbende Industriestadt hat sich neu erfunden. Sauber gepflegte Gassen, Grünräume und verspielte Fassaden kontrastieren mit moderner Architektur. Eindrücklich, welche Lebendigkeit hier wieder pulsiert. Das vor exakt 25 Jahren eingeweihte Guggenheim-Museum scheint eindeutig das Signal zur Trendwende gegeben zu haben.

    Zur Jubiläums-Ausstellung ist die größte Halle einem Hauptwerk von Richard Serra gewidmet. Da hat es uns definitiv "den Aermel reingezogen": zwischen den enormen Stahlplatten zu wandeln und akustische Effekte zu finden, Obertöne entstehen zu lassen, das hat uns richtiggehend fasziniert. Zwar steht auch in St.Gallen im Park neben dem Stadttheater ein "Serra". Die ganz besondere Akustik kann aber nur hier in dieser Halle zur Geltung kommen.

    In berauschender Aussichtslage hoch über der Stadt hat Bilbao einen perfekten Stellplatz eingerichtet, direkt neben einer grossen Naherholungszone, einer Cerveceria (eine Art Biergarten) und mit Blick in den Abendhimmel.
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  • Wo die Zeit sich überschlägt

    17 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ⛅ 22 °C

    Es ist letztlich derselbe Sand, ob in der Wüste oder am Meer.

    Und dieselben Muscheln haften am Fels, die schon vor 30 Mio Jahren sich hier festgesetzt hatten und dann irgendwann versteinert sind.

    So könnte es sich anfühlen, wenn irgend ein homo...iticus nach Jahrmillionen mein Skelett ausgräbt und meine Geschichte zu rekonstruieren versucht.

    Ewiger Kreislauf ... an der kantabrischen Küste, am Strand von Canallave, im Geopark Costa Quebrada. Ein Ort zum Bleiben ... und sich vom ewigen Rauschen der Wellen mittragen lassen.
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  • Was sonst noch geschah ...

    19 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute ist es genau eine Woche her, seit wir uns beim Workaway in Monein verabschiedet hatten. Unglaublich, wie dicht, abwechslungs- und eindrucksreich diese Tage waren. Wettermässig durchzogen, doch dank Küstennähe stets mild. Was die vorausgehenden Blogeinträge noch nicht erwähnten:
    - In Bakia besuchten wir das Txakoli-Museum inklusive Degustation. Sehenswert und informativ. Die Gegend rühmt sich eines speziellen Weines aus der Txakolina-Traube, die es nur hier gebe (... weder weiss noch rosa noch rot). Für meinen Geschmack ein eher kantiger Wein mit ziemlich viel Säure, "baskisch" wohl?
    - Nach dem Besuch von Bilbao verliessen wir das Baskenland; gleich über Santander hinaus ging's an die kantabrische Küste zum Playa Canavalles.
    - Tags darauf besuchten wir das alte Dorf (und eines der schönsten Spaniens) Santillana del mar. Zum Glück beizeiten am Morgen, denn ab Mittag kamen die Reisecars an. Substanz und Charakter des Ortes sind beeindruckend. Stilles Staunen beim Geburtshaus und Museum des einheimischen Künstlers Jesus Otero, der sein ganzes Leben hier verbracht hatte.
    - Beim Camping Playa Oyambre machten wir den überfälligen Dusche-Halt; ein typischer Surfer-Strand und deshalb zum Glück noch geöffnet. Auffallend, wie viele junge Familien (mehrheitlich aus Deutschland) hier offenbar ihren Elternzeit-Urlaub verbringen. (Haben wir ja vor 30 Jahren auch gemacht, bloss gab's da noch keine "Elternzeit".)
    - Das hübsche und lebhafte Städtchen San Vicente de la Barquera wurde zu unserem letzten Halt an der nordspanischen Küste. Denn wir haben aufgrund der schlechten Wetterprognose (Sturmtief vor Portugal und Galizien) beschlossen, auf Spaniens Autobahnen direkt südwärts zu ziehen - wie es bei unserem Reise-Motto "mit den Zugvögeln" ja eigentlich nahe liegt.
    - So besuchen wir zum Mittagshalt noch kurz Europas größten Sequoia-Wald (mit 85 Bäumen). Dieser mittlerweile 40-jährige "Wald" ist eigentlich ein forstwirtschaftlicher Versuch, eine von Rodung, Köhlerei und monokultureller Papierholznutzung geschundene Fläche zu regenerieren.
    - An der offenbar sehr sehenswerten romanischen Kirche San Martin in Frómista rauschen wir ungewollt vorbei; die Ausfahrt war ohne jegliche Vorankündigung einfach gesperrt.
    - Der Weg führt uns wieder nach Tordesillas, wo wir in der Karwoche bereits einen unvergesslichen Etappenhalt eingelegt hatten. Tanken, im strömenden Platzregen; kein Grund hier nochmals zu übernachten.
    - Schließlich stehen wir - auf dem Weg nach Avila - für die Nacht vor dem frisch renovierten Schloss von Arévalo. Hier sei Isabella la Catolica geboren worden und aufgewachsen. Ein stilvoller Standort für uns.
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  • Avila Wehrstadt auf dem Hügel
    Kathedrale von AvilaWohnhaus und Atelier des italienischen Malers Guido CaprottiColleccion Guido CaprottiKrypta des Karmelitinnen-KlostersPlaza Mayor in ArévaloCastello von Arévalo

    Ab durch die Mitte - von Spanien

    21 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 12 °C

    Avila - eine beeindruckende Altstadt, umgeben von 2,5 km intakter und vollständig begehbarer Wehrmauer, Unesco-Weltkulturerbe
    Avila - ein top Stellplatz nahe der Altstadt, ideal um hier zwei Regentage zu verbringen
    Avila - mit 1182 müM die höchstgelegene Provinzhauptstadt Spaniens. Die zentralspanischen Hochebenen waren in vorrömischer Zeit bereits durch Vettonen und Kelten besiedelt.
    Avila - Geburtsort und Wirkungsstätte der heiligen Theresia von Avila. Die Ordensgründerin der unbeschuhten Karmelitinnen gilt als erste christliche Mystikerin und (innerkatholische) "Reformatorin".

    Ihre reformatorische Wirkung blieb leider auf den Orden begrenzt. Oder müsste man argwöhnen, der damaligen römisch-katholischen Machtelite sei es erfolgreich gelungen, eine kritische Bewegung durch "Akzeptanz und Integration" zu bändigen? Eine Strategie, die sich leider auch heute noch tausendfach und immer wieder "bewährt", nicht nur in der Kirche.

    Trotz meiner kirchenkritischen Betrachtung gefallen mir die zahlreichen pragmatischen und lebensklugen Zitate, die Teresa von Avila zugeschrieben werden. Hier eine Auswahl:

    Bete nicht um leichtere Lasten, sondern um einen stärkeren Rücken.

    Wie selten sind doch die Menschen, die das, was sie tun, ganz tun.

    Sei gut zu Deinem Körper, damit Deine Seele Lust hat darin zu wohnen. 

    Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.

    Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.

    Es ist etwas sehr Großes, ein freies Herz und ein ruhiges Gewissen zu haben.

    Wer nichts mehr wünscht, besitzt alles.

    Unser Herr (??) fragt nicht so sehr nach der Bedeutsamkeit unserer Tätigkeiten, als vielmehr nach der Liebe, mit der wir sie verrichten.

    Teresa von Ávila (* 28. März 1515 in Ávila, Kastilien, Spanien; † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes, bei Salamanca) war Karmelitin sowie Mystikerin.
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  • Embalse Garcia de Sola, Guadiana
    Belvis de la Jara, definitiv kein Terrassen-WetterGastliches Belvis de la Jara am nächsten MorgenVon Waldbränden gezeichnetSich wandelnde LandschaftRenata's Fahrt in die ExtremaduraAm Mirador Puerto PeñaCamping in Orellana la Vieja

    Von Avila in die Extremadura

    23 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 18 °C

    Freitagnachmittag: Im strömenden Regen in Avila losgefahren - im dichten Nebel die Sierra de Gredos überquert (Puerto de Menga, 1566 müM und Puerto del Pic, 1352 müM) - im etwas verschlafenen aber gastfreundlichen Belvis de la Jara einen super ruhigen Stellplatz angesteuert.

    Samstagmorgen: mit frischen Brötchen vom Bäcker in den Tag gestartet. Renata hat sich auf der Überland-Strecke ans Steuer gewagt und ihre persönliche Herausforderung gut gemeistert.👍🙌 Bei windig-wolkig-schönem Wetter sind wir durch eine bezaubernde Landschaft gekommen, vom Einzugsgebiet des Rio Tajo/Tejo ins Einzugsgebiet des Rio Guadiana. Den drei Guadiana-Stauseen entlang bis ans Ende des dritten Sees, zum Camping Balcon de Orellana in Orellana la Vieja. Unterwegs konnten wir bereits an mehreren Plätzen Geier und Adler auf ihrem majestätischen Gleitflug beobachten.

    Diese Gegend um die Stauseen der Extremadura wird jeden Winter von Zehntausenden Kranichen als Überwinterungsplatz aufgesucht. Wir sind dafür wohl noch etwas früh - und vor allem ist gerade gar kein günstiges Flugwetter. Nun, wir hoffen und warten mal.

    Sonntag: ein ausgesprochener Bett- und Regensonntag, durchgehend feucht. Ein Gang ins Dorf, damit ich doch noch raus komm; der ausgeschriebene "Dia de los Aves" (zum europäischen Tag der Vögel) entpuppt sich jedoch als ziemlich ereignislos und unorganisiert. Nun, man kann nicht immer Glück haben. Die Bar mit dem feinen Glas Weisswein und dem vorzüglichen Blutwurst-Tapa zu 1.50€ (beides zusammen!) bleibt mir als Highlight des Tages in Erinnerung.

    Und PS: den Camping hier kann ich beim besten Willen nicht weiterempfehlen, relativ verwahrlost und überteuert.
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  • Extremadura - von Orellana nach Llerena

    24 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 21 °C

    Bereits liegt wieder eine reichhaltige Woche hinter uns und ich nutze den Aufenthalt bei Luis in Vila Verde de Ficalho (und das gute Internet), um unsere Footprints nachzutragen.

    Letzten Sonntag in Orellana war's ganztags bewölkt, kühl und regnerisch. Der "Dia de los Aves" war aber nicht nur wetterbedingt flau; die Aktivitäten waren eher schlecht koordiniert bzw kommuniziert, wenig Publikum. Die Foto-Ausstellungen im schön renovierten ehemaligen Kloster lohnten der Ambiance wegen - und wegen des "Wärters", der mir noch persönlich das besondere Ausstellungsstück erklärte: Der bemalte Handwagen für den Verkauf von hausgemachtem Eis sei in seiner Kindheit noch unterwegs gewesen. Mit dem Glücksrad hätte man bei viel Glück zwei Eis und mit sehr viel Glück gar 10 Cornets gewinnen können.

    Anderntags fuhren wir durch eine weite und karge Landschaft, viele riesige Getreidefelder, einige Stauseen mit tiefem Wasserstand; großzügige Dimensionen. Einkaufshalt im alten Provinzstädtchen Llerena. Hier hatte schon die Inquisition einen repräsentativen Sitz. Dennoch zeugt die Architektur an der Plaza de España von einer pragmatischen Grundhaltung: die grossen Galerien auf dem Kirchendach dienten zeitweilig als Tribüne für die Stierkämpfe auf dem Hauptplatz.
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  • Encuentro a Fuente del Arco

    25 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 22 °C

    Fuente del Arco bietet einen gut ausgestatteten Stellplatz, prädestiniert für ein Zusammentreffen mit lieben Freunden. Unsere Salsa-Freunde Félice und Alan sind auch mit Camper in Portugal und Spanien unterwegs. Mit etwas Absprache konnten wir hier ein unerwartetes und freudiges Wiedersehen feiern, in schwiizertütsch plaudern und Erfahrungen austauschen.

    Gemeinsam erkundeten wir die Gegend, besuchten die Ermita de la virgen del Ara (die "sixtinische Kapelle der Extremadura") und genossen ein landestypisches Nachtessen.

    Der Erfahrungsaustausch unter Campern verlief ganz pragmatisch und ohne Hemmungen: www.flexaport.de bietet ein super einfaches System (mit Ikea-Becher), um das Bord-WC zur Trenntoilette umzurüsten. Ecoflow bietet eine portable Zusatzbatterie mit integriertem Wechselrichter. Und unser Restaurant hat Nachhaltigkeit auf seine Art umgesetzt, zumindest im Männerklo. Hier wird das Pissoir automatisch gespült, mit dem Abwasser vom Händewaschen!, bitteschön.
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  • Via verde de la Jayona

    26 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ⛅ 26 °C

    Spanien birgt eine Vielzahl sehr schöner und gut ausgebauter Radrouten. Hier ist es die vor hundert Jahren stillgelegte Minenbahn La Jayona. Wo einst Eisenerz transportiert wurde, führt heute ein idyllischer und gut ausgebauter Bahntrassenweg von Fuente del Arco bis an die Bundesstraße bei Berlenga. 20km hin und 20km (gegen den Wind) zurück.

    Die abwechslungsreiche Landschaft durch Dehesas - Steineichen-besetzte Schafweiden -, Olivenhaine und Getreidefelder ist auch bei bedecktem Himmel ein Genuss. Zu viert natürlich erst recht.

    Als Highlight erblickten Alan und ich gar einen iberischen Kaiseradler auf der Lauer, beim Abflug und schließlich noch beim lautlosen Kreisen im Verbund mit seinen Kollegen. Erhaben und einzigartig.
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  • Mina de la Jayona - monumento natural

    27 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Eisenerz-Mine hart an der Grenze zwischen Extremadura und Andalusien wurde schon von den Römern genutzt.

    In der Zeit der Industrialisierung waren es belgische Ingenieure und eine französische Minen-Gesellschaft, die die Ressource erneut erschlossen. Schließlich war es der erste Weltkrieg, der die intensivste Phase der Bergbautätigkeit befeuerte; da entstand sogar eine Seilbahn-Anlage, mit der das Erz zum Bahnhof von Fuente del Arco - und von dort aus weiter zu den Hochöfen bei Cordoba - transportiert wurde. Nach dem Krieg wurde der Bergbau umgehend eingestellt.

    Immer wieder eindrücklich, unter welchen Bedingungen die Menschen früher arbeiten mussten (vom dreistündigen Arbeitsweg zu Fuss hin und wieder zurück ganz abgesehen).
    Für uns heutige "Mineure" geradezu ein Zuckerschlecken und obendrein ein interessanter Einblick.
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  • Rüber nach Portugal

    28 Ekim 2022, Ispanya ⋅ ⛅ 25 °C

    Am Donnerstag verabschiedeten wir uns von Félice und Alan und nahmen den Weg nach Portugal unter die Räder. Unterwegs lockte uns "El capricho da Cotrina" zur Besichtigung; leider ist dieses einzigartige Bauwerk aber bloß am Wochenende und nur auf Voranmeldung zugänglich. www.gaudiextremadura.es ist das absolut leidenschaftliche Werk eines (inzwischen verstorbenen) pensionierten Maurers, der für seine Tochter ein Traumgebilde gebaut hat. Tochter und Sohn wollen das Werk weiterführen und geben angeblich berührende Einblicke in dieses einzigartige Werk. Vielleicht schaffen wir es auf einer späteren Schlaufe, diesen Ort nochmals zu besuchen.
    Tank- und Übernachtungshalt in Higuera la Real, direkt vor der Stierkampfarena. Frühstückshalt auf dem Rücken der Sierra de Aracena, bereits in Andalusien. So schaffen wir es, am Freitag dank portugiesischer Zeit bereits im zeitigen Vormittag in Serpa zu sein.
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  • Erinnerungen auffrischen in Serpa

    29 Ekim 2022, Portekiz ⋅ ⛅ 22 °C

    Serpa hat für uns das Zeug zu einem Lieblingsort. Hier waren wir auf unserem Sabbatical-Reisejahr vor gut 30 Jahren schon mit unseren Kindern. Fotografisch sehr schöne Postkarten und unsere eigenen Fotos haben unsere Erinnerungen von damals wach gehalten. Der mit seinen schlichten weissen Flächen und Formen beeindruckende Ort hat für uns seinen Charakter bewahrt. Ja, mit den zahlreichen modernen Ergänzungen gar noch gesteigert: ein modern konzipierter mercado municipal lädt zu Einkauf, Begegnung, Austausch und mit der "cocina experimental" gar zum gegenseitigen experimentieren und lernen.

    Selbst die Bus-Wartehäuschen haben hier Stil. Und der jardim municipal kann mit seiner wunderschönen Anlage jedem botanischen Garten Paroli bieten. Die uralten Olivenbäume, die als Wahrzeichen vorbildlich gepflegt werden, haben eine ganz besondere Ausstrahlung. Jeder Baum ein Kunstwerk der Natur.
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  • O cante do Alentejo - Gesang verbindet

    29 Ekim 2022, Portekiz ⋅ ☁️ 19 °C

    Alan und Félice haben uns auf ein besonderes Konzert in Serpa aufmerksam gemacht: Grund genug, unsere Route entsprechend zu planen. Dabei stoßen wir unerwartet auf gleich mehrere Perlen und ein einzigartiges Erlebnis.

    Im Jahre 2014 wurde die gesangliche Tradition des Cante Alentejano in die Unesco-Liste des immateriellen Welterbes aufgenommen. Serpa bildet dabei - nicht zuletzt mit seinem Museum "casa del cante" - das Zentrum einer lebendigen Volkskultur, zusammen mit rund vierzig umliegenden Gemeinden.

    Wir erleben eine berührende CD-Taufe mit insgesamt fünf Chören. 2016 entstand im Umfeld ausgewanderter Portugiesen in Paris der "Rancho de cantadores de Paris". Dieses multikulturelle Ensemble junger Menschen hat sich zum Ziel gesetzt, den Cante Alentejano zu pflegen und im Dialog mit zeitgenössischer Gesangskultur lebendig zu erhalten. 2018 und 2019 wurde im Zusammenspiel mit traditionellen Chören der Region um Serpa die CD "Alentejo ensemble" eingespielt, deren Taufe pandemiebedingt und zu unserem Glück erst jetzt stattfinden konnte.

    Der Cante Alentejano ist ein polyphoner Chor-Gesang, bei dem ein "ponto" als Vorsänger das Lied in Stil und Rhytmus eröffnet, ein "alto" dann - eine grosse Terz höher - die moda (das Gesangsmotiv) einführt und der "coro" schließlich den polyphonen Körper bildet.
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  • Servicehalt in Vila Verde de Ficalho

    31 Ekim 2022, Portekiz ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach Serpa haben wir wieder den angenehmen und sehr persönlichen Stellplatz von Luis in Vila Verde de Ficalho angefahren. Ein guter Ort, um wieder mal in aller Ruhe Überblick zu gewinnen und Dinge nachzuarbeiten:
    - Buchhaltung machen und Rechnungen bezahlen
    - Das Logbuch nachführen
    - sieben Footprints über die vergangene Woche verfassen
    - ausgiebig Duschen, am Sonntag gar bei Sonnenschein und-Wärme in den Pool hüpfen
    - den nächsten Workaway-Einsatz recherchieren und planen
    - ausgiebige Video-Telefonate führen mit unseren Lieben zuhause
    - abhängen, ausspannen, kochen, essen, genießen
    - Zum Barbeiro (Frisör) gehen
    (.... und da einem Portugiesen begegnen, der 40 Jahre lang in Thun BE gelebt und auf dem Bau gearbeitet hat. Seit seiner frühzeitigen Pensionierung vor sechs Jahren lebt er mit seiner Frau nun wieder in Portugal. Sein gebrochenes Bärndeutsch ist dennoch verständlich, "momou", "auwäää" und "wi ne moore". So einen lustigen Haarschnitt habe ich noch nie verpasst bekommen.)

    Und überdies: hier werde ich nach Allerheiligen dem Camper neue Finken verpassen lassen. Und den selbstverschuldeten Blechschaden vom Campinggelände in Serpa werden wir möglicherweise auch noch repariert bekommen.
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  • Weberei-TraditionMarroni-ZeitEine Stadt mit maurischer Vergangenheit"Mehrfamilienhaus"Minas de São Domingo

    Mértola - im Parque do Guadiana

    1 Kasım 2022, Portekiz ⋅ ⛅ 17 °C

    Aufgrund des Feiertags (Allerheiligen) verlängern wir unseren Aufenthalt in Ficalho und warten, bis die Autowerkstatt wieder öffnet. Gelegenheit für einen sehr lohnenswerten Ausflug "über Land" nach Mértola. Der attraktive Ort gilt als "erster Hafen am Meer"; der Guadiana ist bis hierher schiffbar, über gut 70 Flusskilometer. Nicht erstaunlich, dass so manche Volksstämme - von den Kelten über die Römer bis zu den Mauren - hier ihre Spuren hinterlassen haben.

    Wir durchfahren eine unermesslich weite Landschaft; das Alentejo ist die am dünnsten besiedelte Gegend Portugals.

    Dabei passieren wir auch den ehemaligen Bergwerksort Mina de São Domingos. Dessen Bergwerk befindet sich im Zentrum einer geologischen Schwefelkiesschicht (Pyrit), die den gesamten Süden der Iberischen Halbinsel durchzieht.
    Die Sabina Mining Company habe die der Kupferförderung dienende Tagebau-Mine 1966 zwar stillgelegt, ohne sich aber um deren Sanierung zu kümmern. Eine besorgniserregende Grundwasser-Verschmutzung ist die Folge. Und bei starken Regenfällen komme es immer wieder vor, dass das stark übersäuerte Wasser der Minen-Seen in den nahen Fluss ausgeschwemmt werde. (Quelle: Wikipedia)
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