• Feuerlandkirsche

wieder in Japan

Feuerlandkirscheによる17日間のアドベンチャー もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2025年10月30日

    Vorwort, Anreise & Ankunft

    10月31日, 日本 ⋅ 🌧 17 °C

    Tag 1 / 30./31. Oktober - Anreise

    Unsere letzte Japan-Reise liegt inzwischen 9 Jahre zurück, 2016 war das. Daß es eine Wiederholung geben wird, stand eigentlich von Anfang an fest, geplant und gebucht war alles für April 2020. Aber nun weiß man ja - 2020 war das Jahr, in dem die Welt plötzlich stillstand, und natürlich kippten damit alle Pläne. Da im Frühjahr alles kurz vor knapp storniert werden musste, gab es noch eine Umbuchung auf den Herbst, noch wusste man ja nicht, wie es weiter geht. Also nochmal gehofft, nochmal neu und umgeplant - nur, um wieder alles stornieren zu müssen.

    So gingen weitere 4 Jahre in's Land, bevor wir Japan planungstechnisch wieder in Angriff genommen haben - natürlich alles komplett neu. Geändert hat sich vor allem, obwohl Japan bzw. Asien generell inzwischen wieder boomen, daß viel weniger Flüge angeboten werden als vor Jahren. Einige Ziele, wie Nagoya, werden ab Dtl. gar nicht mehr angeflogen, und die Flugpreise haben sich beinahe verdoppelt.
    Daher haben wir bereits 11 Monate vor der geplanten Reise unsere Flüge gebucht, um noch einigermaßen vernünftige Preise zu bekommen, für Herbst 2025. Einigermaßen vernünftige Preise allerdings bekommt man jetzt nicht mehr, wie früher, für Direktflüge mit LH oder ANA - nein, Kröten muss man auch hier schlucken. Und so buchten wir die Route über Taipeh mit China Airlines. Heißt, knapp 12 Stunden bis Taipei, 3 Stunden dort Zwischenstop und nochmal 3 weitere Stunden nach Tokyo Narita. So weit, so gut. Es war ja noch so ewig hin, bis Herbst 2025....
    Doch Zeit vergeht ja schnell, im Frühjahr begann ich dann, mich nach Hotelzimmern umzusehen bzw. überhaupt erst mal zu überlegen, wohin genau es denn nun gehen soll.
    Heraus kam schließlich der Plan, erst mal 3 Tage in Tokyo zu bleiben, dann zum Fuji und schließlich wieder nach Kyoto. Von Kyoto kommen wir halt irgendwie nicht los, das ist hier "unsere" Stadt. Dieses Mal 6 Nächte, da bleibt genügend Zeit, den einen oder anderen Tagesausflug zu machen. Die Hotelpreise sind auch nicht von schlechten Eltern, zumindest, wenn man nicht in einer 11qm - Kammer zu zweit in einem 120cm schmalen Bett nächtigen und sich auch ein bisschen aufhalten möchte, dazu haben wir ja noch weitere Wünsche, es soll möglichst immer in der Nähe eines Bahnhofs sein, um gut an und wegzukommen... Nun ja, ich hab mich damit lange und immer wieder neu beschäftigt, umgebucht, storniert, neugebucht, mit vielfachen Meilen nochmal neu - immer auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau. Zu manchen Zeiten hatte ich 3 bis 4 Buchungen parallel, immer wieder aussortiert - auch das kann manche Abende füllen.
    Die Transfers im Land zu buchen war schon anspruchsvoller, japanische Websites sind da eher unkomfortabel, um überhaupt erst zu recherchieren, wie man am Besten zum Fuji kommt und von dort dann nach Kyoto - Überlandbusse waren in der Auswahl, JR-Züge mit Umsteigeverbindungen, alles mühsam. Tokyo hat ja mehrere riesige Bahnhöfe und von jedem gibt es verschiedene Möglichkeiten - man muss sich am Ende nur entscheiden. Buchen kann man am Ende eigentlich inzwischen alles online (2013 und 2016 haben wir unsere tickets noch am Bahnhof gekauft), allerdings erst 4 Wochen vor dem jeweiligen Reisetag und oft nur Nachts nach 23 Uhr. Zu gewöhnlichen deutschen Zeiten, Nachmittags und Abends, sind die Seiten regelmäßig "under maintenance" - ja klar - ist dann in Japan halt mitten in der Nacht. Muss man aber alles vorher rausfinden, sonst wird man wahnsinnig.
    Irgendwann entdeckte ich tatsächlich noch die beste und bequemste aller Möglichkeiten, nämlich eine Nonstopverbindung von Tokyo Shinyuku nach Fujikawaguchicko. Ein spezieller Expresszug, der aber nur 3 mal am Tag fährt und ich natürlich nicht die ersten beiden am ganz frühen Morgen wollte. Da ich deshalb Bedenken hatte, der könnte recht schnell an unserem gewünschten Datum ausgebucht sein, wollte ich den unbedingt reservieren - und hier versagte jede Seite. So musste ich tatsächlich, was ich ja absolut ungerne tue, über eine externe Buchungsplattform gehen, so eine Art Get your Guide oder Expedia auf Asiatisch - alles gut, wenn's klappt. Wenn aber nicht, wehe, du benötigst einen Support. Ich hoffe einfach das Beste.

    Aber ich schweife ab - jedenfalls verging die Zeit bis zur Reise nun immer schneller und plötzlich stand sie quasi vor der Tür.
    Jetzt erst wurde uns so richtig bewusst, was für eine wirklich lange und ermüdende Anreise uns da bevorsteht, aber was solls, das muss jetzt eben werden.

    Natürlich - es wurde. Mit Weckerklingeln vor 5 Uhr am Morgen ging's also los, pünktlicher Abflug vom Terminal 2 in Frankfurt war 10:35 Uhr. Der Flug selber relativ angenehm, ruhig, und das Catering von China Airlines bekommt ein Lob - wirklich leckeres Essen. Allerdings, wer unbedingt Inflight-Entertainment nutzen möchte, sollte gewarnt sein - die Filmauswahl war insgesamt dürftig und beschränkte sich zu 98% auf Fantasy-Comic-Action und Martial-Arts. Ganze 2 deutsche Filme, vielleicht noch 3 ältere Werke, die überhaupt eine deutsche Synchro hatten.
    Auch die Wartezeit in Taipei verging relativ entspannt, wobei wir inzwischen ein Zeitplus von 7 Stunden hatten - für uns war jetzt 2 Uhr Nachts und langsam meldete sich das Schlafbedürfnis.
    In Tokyo erwarten uns dann erst mal die Einreiseformalitäten, dummerweise hatte ich zwar vorab das Anmeldeformular online ausgefüllt, selbstverständlich für uns beide, aber der QR-Code war dann, warum auch immer, nur mir zugeordnet. Also standen wir in verschiedenen Schlangen, denn Stefan musste nun leider noch die Papierkärtchen ausfüllen. Nun ja. Dann erst mal Geld gezogen und ich habe mir eine Sim-Karte geholt, denn wenn man nicht online ist, geht ja heutigentags fast nichts mehr. Nicht nur, um auf "zeitgemäße" Art und Weise von A nach B zu finden, was in einer so riesigen Stadt gegenüber einem herkömmlichen Stadtplan durchaus vorteilhaft ist, sondern auch, um vorgebuchte Tickets als QR-Code verfügbar zu haben, die Menschen jederzeit über WhatsApp über den aktuellen Status zu informieren (natürlich nicht notwendig, aber schon ganz nett) und vieles mehr. Während das Mädel am Stand die Karte direkt in mein Handy fütterte und es ohne Probleme funktionierte, kämpfte Stefan - wieder erfolglos - mit der E-Sim. Nichts zu machen, das verflixte Ding läuft einfach nicht.
    Dann zum Keisei - Skyliner, der direkten Schnellzugverbindung nach Ueno, wo wir auch dieses Jahr wieder, wie die beiden Male zuvor, ein Hotel gebucht haben. Der Skyliner fährt ungefähr jede Viertelstunde und es dauert fast eine Stunde bis an's Ziel. Leider gibt es unser uralt-gemütlich-abgeranztes, aber supergünstiges Hotel direkt am Ueno-Park nicht mehr. Schade.
    Also müssen wir uns umorientieren, und wir müssen ein Stück laufen. Als wir den Bahnhof verlassen, regnet es. Wie schlecht. Zwar kein Wolkenbruch, aber ein stetiger Regen, die Jacken sind gut nass, und für die bunte und geschäftige Gegend, die kleinen Gassen, die Lädchen und Restaurants und Verkaufsstände - kurzum, alles, was das Bahnhofsviertel hier so nett macht, haben wir keinen Blick. Tropfnass kommen wir an in einem der ungezählten APA-Kettenhotels. Günstig ist diese Unterkunft keineswegs, dafür wird auch hier an der Serviceschraube abwärts gedreht - man empfängt die Gäste an einem winzigen Stehpult, die ohnehin kleine Lobby, falls man das überhaupt so nennen möchte, ist voller nasser Menschen und fast komplett zugestellt mit Reisegepäck. Vom Stehpult wird man dann mit seinem Pass zu einem self-check-in-Gerät gelotst, wo man alles selber eintragen muss, den Pass scannen und auch direkt mit der Karte zahlen. Schöne neue Welt.

    Eine weitere Stunde Zeitverschiebung ist hier noch hinzugekommen, also +8 Stunden gegenüber zu Hause - als wir endlich im Hotelzimmer aufschlagen, irgendwann nach 16 Uhr am Nachmittag des 31.10., sind wir einfach nur platt. Der Regen hört auch nicht mehr auf, es wird ohnehin jetzt schnell dunkel - außer ein paar Kleinigkeiten zum Essen aus einem der vielen Minimärkte hier ringsum zu holen ist jetzt nur noch Ruhe angesagt.
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  • Erst mal in's HardRock Ueno Eki

    11月1日, 日本 ⋅ ☁️ 21 °C

    Samstag, 01.November

    Guten Morgen Tokyo. Wir haben ausgeschlafen, denn niemand zwingt uns, hier um 7:30 ein Marathon-Programm durchzuziehen, und aus dem Fenster unseres Zimmers im 15. Stock sehen wir nicht nur auf ein Häusermeer, sondern auch, daß die Sonne scheint. Perfekt.
    Zum Frühstück gibt's den Einkauf von gestern aus dem Kühlschrank - leckere Sandwiches, gekochte Eier in der Schale, die schon gesalzen sind (!), Nudelsalat, fertigen Starbucks-Kaffe, süße Teilchen. Alles lecker. Ist sicher nicht jedermann's Ding, sich so zu verpflegen, aber hier passt das. Allzu viele Gedanken darüber, ob das nun gesund ist oder nicht bzw. wieviel Plastikfolie zur Verpackung verwendet wurde, sollte man sich dabei nicht machen. Wozu auch.

    Es ist schließlich später Vormittag, bis wir mal so losgehen. Erster Stop - natürlich - das HardRock Cafe in Ueno Station.
    Und da wir hier auch gleich Beute schlagen, bringen wir die Beutel doch mal gleich wieder ins' Hotel, denn rumschleppen ist doof.
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  • Yanaka Ginza

    11月1日, 日本 ⋅ ☁️ 21 °C

    Im zweiten Anlauf schaffen wir es dann aber doch, den Bahnhof zu verlassen - und zwar dieses Mal mit einem Zug bzw. dem lokal Train der Skyliner-Gesellschaft. Ist ja auch in Japan so, daß es einige verschiedene Zugbetreiber gibt.

    Da wir nicht nur die schon bekannten sights wiederholen wollen, haben wir als Ziel das Yanaka-Viertel. Hier gibt es noch ein paar recht ursprünglich anmutende Straßenzüge mit kleinen Anwohnerhäusern und einen sehr großen und durchaus interessanten Friedhof.
    So bummelt man durch diese ruhige Gegend, erreicht aber dann natürlich auch wieder belebteres und beliebteres Gebiet - die Yanaka-Ginza. Hier zieht sich bergab so eine Art Portobello-Road-Market, und jede Menge Menschen schieben sich durch das Angebot von BoHo made in China über allerlei Food und Kitsch bis Kunst. Ist nett.
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  • Asakusa Tempel (muss sein)

    11月1日, 日本 ⋅ 🌙 19 °C

    Zum späteren Nachmittag dann der Asakusa-Tempel - der muss sein, auch zum dritten Mal.
    Die Dämmerung beginnt schon kurz nach 16 Uhr, ein paar Bilder kann man noch vom Skytree machen, bevor es gegen 17 Uhr schon vollends dunkel ist. Doch die Nakamise-Dori - die Straße voller Souvenirstände, die schnurgerade auf den Tempel zuführt, ist rappelvoll.
    Nun könnte ich ja behaupten, diese Menschenmassen wären hier früher nicht gewesen, aber gerade hier war schon vor Jahren ein Hotspot und voll.

    In den letzten Stunden haben wir noch ein paar Nachrichten mit Sabiji ausgetauscht, bisher kennen wir uns nicht persönlich, aber zufällig überschneiden sich unsere Aufenthalte hier in Tokyo und heute Abend wollen wir das noch für ein kleines Miniforentreffen nutzen. Wir verabreden uns für 18:30 Uhr am Hard Rock im Bahnhof Ueno, verwerfen das eigentlich vorgesehene "Schmatz" Beerhouse (german-style Kraut & Bratwurst) aber nach Inaugenscheinnahme kurzerhand zugunsten eines direkt gegenüber gelegenen japanischen Restaurants. Hier haben wir einen wirklich netten Abend zusammen.
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  • Teamlab borderless

    11月2日, 日本 ⋅ ☁️ 19 °C

    Sonntag, 02. November

    Tag 2 in Tokyo - heute ist es bewölkt, aber auch angenehm mild, und nach unserem Zimmerfrühstück stromern wir heute zu unserem einzigen vorgebuchten "Event". Ich hatte Tickets für eines der beiden hier in der Stadt befindlichen "Digital Art Museum" Team-Lab gebucht, Teamlab Borderless, um genau zu sein. Diese Installation, Räume voller sich bewegender, virtueller Bilder wollte ich unbedingt sehen.
    Mit der Metro eine halbe Stunde etwa entfernt, entspannt erreichen wir das Gebäude voller edler und teurer Restaurants und Geschäfte. Obwohl wir eine halbe Stunde vor unserer gebuchten Zeit da sind, können wir sofort reingehen - erst mal in völliger Finsternis einen Gang entlang, bevor sich plötzlich eine Zauberwelt aus bunten Farben vor einem auftut.
    Es flattert und blüht, alles ist in Bewegung, ständig ändern sich die Motive - lange Gänge, Spiegelwände, dann wieder große Räume mit faszinierenden Installationen, manches interaktiv, spektakulär. In den Gängen gibt es keine Wegweiser, man findet vielleicht gar nicht alle Räume, kommt an anderen mehrfach vorbei.
    Die Highlights allerdings sind die nicht ausschließlich auf virtuellen Effekten basierenden Räume, sondern ein Raum voller leuchtender Kugeln, einer mit Kristallschnüren oder der sogenannte Mikrokosmos, in dem sich eine Art Universum aus leuchtenden Bällen um einen herum bewegt. Wiedergeben in Worten kann man das eigentlich kaum, auch Bilder geben die Atmosphäre nur schwer wieder. Wirklich nur schön.
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  • am Tokyo Tower & weiteres

    11月2日, 日本 ⋅ ☁️ 19 °C

    Vom Teamlab aus ist es dann nicht weit zum Tokyo-Tower, daher statten wir diesem "alten" Wahrzeichen der Stadt auch noch einen kurzen Besuch ab, ohne allerdings dieses Mal die Aussichtsplattform zu besuchen.
    Zu wolkig ist das Wetter, ohnehin waren wir schon oben. Daher beschränken wir uns auf die Etage mit den Souvenirläden und saugen einfach ein bisschen Atmosphäre in uns auf, bevor wir zurück zur Metrostation gehen.
    So einen wirklichen Plan haben wir ohnehin nicht für heute, ich brauch allerdings einen neuen Kartenleser für mein Laptop, denn meine SD-Karte von der Kamera kann nicht gelesen werden. Immerhin hab ich den Laptop nicht zuletzt deshalb überhaupt dabei, um die Flut an Bildern immer gleich nochmal zusätzlich zu speichern.
    Also suchen wir ein "Big Camera" - so ein riesiger Elektronikmarkt, in dessen Etagen man allerhand bestaunen kann. Wer sich für all den Technikkram, 2000 verschiedene Kopfhörer und die 4K-Fernseher mit 85" interessiert, kann hier Stunden zubringen.
    Nach diesem "Erlebnis" ist es dann schon nach 15 Uhr und wir kehren erst mal ein, denn der kleine Hunger klopft an. Wir finden ein gemütliches Vietnamesisches Restaurant im Untergeschoss, und als wir wieder ans' Tageslicht kommen, ist dieses auch schon kurz vor dem Verschwinden - will heißen, kurz nach 16 Uhr.
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  • Cross Shinyuku Vision (die Katze)

    11月2日, 日本 ⋅ ☁️ 16 °C

    Als vages Wunschprogramm hatte ich noch Shinyuku auf dem Schirm, bzw. eine dort befindliche 3D-Installation einer Katze. Klingt bescheuert? Ja, wahrscheinlich. Aber wenn man schon mal hier ist....
    Also Shinjuku. Ist sowieso ok, da mal vorbeizuschauen, denn immerhin werden wir übermorgen hier den Zug finden müssen.
    Es wird jetzt schon rasend schnell dunkel, eigentlich hätte ich gerne noch die "blaue Stunde" erwischt, um Bilder zu machen, aber das wird schonmal nix mehr.
    Als wir schließlich in Shinjuku-Station ankommen, trifft uns fast der Schlag. Es gibt hier eigentlich grade gar keinen Bahnhof mehr mit vernünftigen Wegen, sondern nur eine riesige Baustelle. Ein einziges, wenn auch letztlich hochfunktionales, Provisorium. Alle Ausgänge, die man nehmen sollte, um besagte Installation sehen zu können - gibt es nicht mehr. Es schieben sich gefühlt tausende Menschen kreuz und quer durch endlose Gänge, immer wieder verliert man komplett die Orientierung, wir finden einfach keinen Ausgang aus diesem Moloch. Als wir endlich draußen sind, wird's nicht besser - nirgends ein Zugang in die Richtung, die Google Maps uns weist... es ist zu verzweifeln.
    Irgendwann, nachdem wir - erfolglos - ein Kaufhaus durchquert haben auf der Suche nach dem Weg, finden wir endlich eine Unterführung und dann doch noch die Katze.

    Cross Shinjuku Vision heißt das offiziell - etwa auf der Höhe des 15 Stocks ist ein übergroßer Bildschirm, auf dem sich in 3D täuschend echt eine Katze rekelt und spielt und wirklich plastisch erscheint. Natürlich stehen Menschenmassen, das Spektakel zu bestaunen, aber die kurzen Katzen-Sequenzen werden immer wieder von bunter Werbung unterbrochen. Nun ja.
    War's das wert?
    Jein, aber konnte man ja vorher nicht wissen, was ein Stress um das bisschen buntes Licht war. Und nun müssen wir schließlich auch noch wieder zurück in das furchtbare Chaos in diesem Bahnhof, um nach Ueno zu kommen.
    Lehre daraus - wir werden übermorgen wohl noch deutlich früher losmüssen, als ich bisher gerechnet hatte.
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  • Meiji-Schrein

    11月3日, 日本 ⋅ ☀️ 19 °C

    Montag 3. November

    Knallblauer Himmel lacht uns heute an, aber dabei ist es deutlich kühler als gestern, ein kalter Wind weht, als wir Richtung Bahnhof gehen. Heute mit der JY-Line, Yamanote - und da ist der Weg relativ weit bis zur Station Okachimachi. Zumindest laufen wir lange in unterirdischen Gängen - daß es überirdisch vom Hotel aus sehr viel kürzer wäre, verstehen wir erst bei der Rückfahrt. Aber viel besser heute so ausprobiert, denn morgen müssen wir dieselbe Linie nehmen nach Shinjuku zur Weiterreise.

    Jedenfalls haben wir heute gar keinen so rechten Plan, sind unentschlossen, was anzufangen wäre. Vorschlag daher - der Meiji-Schrein. Zwar wurde er erst nach 1912 zu Ehren des Meiji-tennō und seiner Frau errichtet, ist jedoch einer der bekanntesten Shintō-Schreine Tokyos.
    Zum Heiligtum führt ein breiter, gekiester Weg unter hohen Bäumen, hier ist es kalt und tief schattig, vom Sonnenlicht "draußen" sieht nichts . Und es sind jede Menge Menschen unterwegs - 2016 waren wir hier auch schon einmal gewesen, jedoch verblasst die Erinnerung natürlich, aber ich bin mir doch recht sicher, daß es so voll wie heute nicht war.

    Um vor der Wand mit den vielen schönen Sake-Fässern ein Foto zu machen, muss man fast ein bisschen anstehen. Mengen an Menschen drängen sich vor der eigentlichen Tempelhalle, der Zugang ist ohnehin gesperrt. Nun ja - kein wirkliches Highlight.

    Also zurück den langen Weg im Schatten - und was jetzt? Wir können uns für nichts so wirklich erwärmen. Shopping-Center? Ach, ne, muß auch nicht... Also dann doch zurück, die ganzen 14 Stationen (30 Minuten) bis "nach Hause", wo wir eine kleine Rast im Hotel einlegen.
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  • Stippvisite im Ueno Park

    11月3日, 日本 ⋅ 🌬 15 °C

    Am späteren Nachmittag noch ein Bummel auf vertrautem Terrain - dem Ueno-Park. Aber auch hier können wir uns heute nicht begeistern, der kalte Wind straft den blauen Himmel lügen, schon werden die Schatten wieder lang und es wird ungemütlich. Dazu kommt, daß wir mal nach unserem alten Hotel schauen wollten, was ich gerne auch wieder gebucht hätte... kein Wunder, daß es nicht mehr möglich war - es ist ganz einfach nicht mehr da. Es klafft eine Baulücke genau dort, wo es früher stand. Weg für immer, abgerissen. Sicher wird in 2 Jahren dort etwas schickes, modernes und 5mal so teures stehen.

    Der Shinobazu Pond, also der große See, auf dem sonst bunte Tretboote fuhren, ist zugewuchert mit verblühtem Lotus und der Park verströmt nichts von dem Flair, das er zur Frühlingszeit hat.
    Nostalgie ist halt manchmal trügerisch.

    So drehen wir auch heute nochmal eine Runde im Elektronikkaufhaus - selbstverständlich gibt's auch eines am Ueno-Bahnhof - Vorwand heute: ein Datenkabel für's Handy, denn ich habe dummerweise nur Ladekabel dabei. Das Yodobashi hier ist witzig - ein handtuchschmales Gebäude, quasi ein Flat Iron, mit immerhin auch 7 Stockwerken voller buntem Kram.
    Die Straßen und Gassen rund um den Bahnhof und unter der Hochtrasse der Bahn bersten inzwischen beinahe vor Menschen, es ist ein Geschiebe und Gedrängel, alle Essensstände und kleinen Restaurants sind brechend voll.
    Auch bei uns meldet sich der kleine Hunger, wobei wir natürlich eine etwas ruhigere Straße vorziehen. Fündig werden wir nicht weit vom Hotel - und es gibt richtig gesundes Zeug - Sashimi, Rettichsalat, bittere Sprossen und Blattgrün - na ja, meins ist das alles nicht. Einzig die feinen Scheibchen Roastbeef finde ich lecker.
    Noch ein paar Kleinigkeiten für unser Frühstück morgen kaufen - und so neigt auch dieser Tag sich schon dem Ende zu.

    Morgen müssen wir dann weiterziehen - 10:30 Uhr startet unser Zug nach Fujikawaguchiko.
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  • Willkommen in Fujikawaguchiko

    11月4日, 日本 ⋅ ☁️ 12 °C

    Dienstag, 4. November

    Unsere Verbindung heute nach Kawaguchiko hat perfekt geklappt - auch mit den Koffern zum Bahnhof Okashimachi zu kommen, war simpel, und es gab sogar einen Aufzug zum Bahnsteig. Die 30 Minuten bis Shinjuku hatten wir sogar einen Sitzplatz und da wir heute diesen Bahnhofsmoloch nicht verlassen mussten, brauchten wir auch fast nur einen Anlauf, um den Bahnsteig zu finden, ab welchem der "Fuji-Excursion" Limited Express fuhr. "Fast" nur einen Anlauf, weil ich ständig nach JR-Ausschilderung gesucht habe, der Zug allerdings von Chuo-Line (gehört aber auch zu JR) betrieben wird.
    Egal, alles gut, wir hatten wirklich reichlich Zeit und auf dem Bahnsteig gibt's sogar ne Raucherkabine. Nervig allerdings - eigentlich immer, aber heute war's wieder extrem - die permanente Geräuschkulisse. Es vergehen keine 10 Sekunden, ohne daß ein Lautsprecher plärrt, Musik dudelt und die selbe Ansage wieder und wieder in japanisch und englisch kommt. Dieser Dauerbeschallung ist man hier an jeder Metrostation ausgesetzt, im Zug, in jedem Kaufhaus - überall eigentlich. Hin und wieder kann man das ausblenden, heute fand ich es aber wieder besonders schlimm.

    Der Zug fuhr pünktlich, allerdings war ich von Anfang an verwundert, daß nirgends vorher jemand die tickets sehen wollte. Im Waggon gab es auch Palaver, irgendwie gabs Stress um die Plätze - wie kann das sein? Für diesen Zug muss man eine Sitzplatzreservierung haben, ich hab's einfach nicht verstanden. Jedenfalls standen Menschen im Gang und vor dem Abteil war's richtig gerammelt voll, Menschen auf dem Fußboden sitzend - waren wir jetzt vielleicht doch mit der Deutschen Bahn unterwegs???
    In moderat-zügigem Tempo also fuhren wir dahin und schon kurz nach dem Start konnte man tatsächlich - in Bruchteilen von Sekunden zwischen Häusern zwar nur, aber wirklich und wahrhaftig, den Fuji sehen!!! Halleluhja - es war uns der Wettergott hold, so viel Glück muss man haben.
    Mit der Zeit verließen wir städtische Gebiete, es wurde die Landschaft grüner und bergiger und der Fuji-San kam näher und näher. Obwohl das natürlich völliger Blödsinn ist, aus einem fahrenden Zug heraus und durch spiegelnde Scheiben Fotos zu machen, konnte ich mir das nicht verkneifen und drückte viel zu oft auf den Auslöser. Und wieder einen Mast, eine Hauswand, ein Gebüsch getroffen.... egal, Freude pur.

    Relativ genau 2 Stunden benötigt der Zug bis Kawaguchiko, hält dabei öfters, als ich angenommen hatte. Als wir den Zielbahnhof erreicht hatten, schien die Sonne und ab da hatten wir den Fuji nur noch im Gegenlicht, bis zum Abend. Das ist zwar ein Wermutstropfen, aber zu verschmerzen.
    Der gesamte Menschenpulk zuckelte nun zum Ausgang, und da wurden tatsächlich die tickets kontrolliert - und vermutlich auch etliche Schäfchen noch zur Kasse gebeten.
    Zwar bot das Hotel, wo wir die nächsten 2 Nächte unterkommen, ein Shuttle an, leider aber nicht in der nächsten Stunde. Und laufen mochten wir den Kilometer mit Gepäck natürlich auch nicht, also in der Taxischlange angestellt. Es war nach 13 Uhr, im Hotel konnten wir natürlich nicht einchecken, sondern wurden ohne Umstände zu einer langen Wand von Gepäck-lockern geschickt, um erst mal die Koffer aufzubewahren.
    Nun war der Tag zu schön, um hier sinnlos rumzusitzen, also bestellte ich ein Taxi zu einem Ort namens Oshino Hakkai. Das ist ein nachgebautes Dorf, also traditionelle Häuser, Wassermühlen, malerisch gelegen zwischen Teichen... Soviel in der Theorie.
    In der Praxis leider gnadenlos überlaufen, Mengen an Menschen, Fressbuden, Souvenirshops - also das volle Programm. Nun gut, trotzdem, was solls. Nach kaum einer Stunde hatten wir mehr als genug von dem Auflauf und machten uns auf die Suche nach einer Bushaltestelle. Taxi schön und gut, aber halt auch relativ teuer für die kaum 10Km, das muss ja nicht zweimal am Tag sein.
    Nur - wo zur Hölle fährt hier der Bus? Daß Busse fahren, hatte ich ja vorab recherchiert, nur wo? Google war tatsächlich keine Hilfe, zwar führte er einige Verbindungen auf, doch der angezeigte Weg zu einer Haltestelle pendelte unentschlossen, führte mal in's Nichts, mal waren wir angeblich schon zu weit... den lauten Ortskern hatten wir längst hinter uns gelassen, nirgends etwas nützliches in Sicht. Erste Stimmungseintrübung beim männlichen Teil der Reisegruppe, um nicht zu sagen, permanentes maulen. Natürlich, ich war schuld, denn an dieser Stelle war meine Vorabrecherche mal nicht 110% perfekt - und das nun ausgerechnet hier im Nirgendwo. Mea Culpa.
    Bis wir nach mindestens 25 Minuten rumlaufen schließlich an einem Cafebüdchen ein Busschild fanden und uns auf Nachfrage von der freundlichen Lady im Shop auch bestätigt wurde, daß wir hier richtig sind. Endlich.
    Nur - wir stehen und stehen und stehen.... zwar werden es durchaus mehr Menschen, die hier eintrudeln, aber ein Bus ist nicht in Sicht. Nicht nach 10, 15, 30, 40 Minuten - es wird langsam kälter, schattig, es ist inzwischen 16 Uhr und wir stehen und stehen.

    Muss ich noch erwähnen, wieviel üble Laune sowas erzeugen kann? Da nützt auch der majestätischste Berg im Hintergrund nichts, wenn einem kalt wird und das rumstehen kein Ende nimmt.

    Doch jetzt sitze ich ja im Hotel, also - es kam natürlich doch noch ein Bus. Daß dieser nun ungefähr 50mal unterwegs angehalten hat, klar, war ja ein ganz normaler Local-Bus, und bis Kawaguchiko-Station beinahe eine Stunde benötigt hat, ist nun inzwischen vergessen. Im Lawson - ja, ganz genau der, mit dem Fuji-Blick - deckten wir uns noch mit Essen und Getränken für heute Abend ein und erwischten dieses Mal tatsächlich den Shuttle zum Hotel. Und das ganz ohne Wartezeit.
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  • Lucky Day am Fuji

    11月5日, 日本 ⋅ ☁️ 12 °C

    Mittwoch, 5.November

    Lucky Day!!!
    Heute "mussten" wir für unsere Verhältnisse eher zeitig aufstehen, denn hier im Hotel gibt's ein Complimentary Frühstück, und das nur bis 9 Uhr. Gut, einem geschenkten Gaul.... wirklich nicht toll. Aber egal, so hatten wir den Vormittag zur Verfügung. Ich hab mal kurz um die Ecke vom Hotel geschaut - ja, er war da. Also der Fuji. Und natürlich, "da" ist er immer - aber eben nicht immer zu sehen. Zwar war es relativ wolkig, doch weitestgehend freie Sicht.

    Also orderte ich wieder ein Taxi, zur Cureito Pagoda.
    Wohl jeder, der je Bilder von Japan gesehen hat, kennt dieses fast schon ikonische Bild mit der Pagode im Vordergrund, wahlweise Kirschblüte oder rotem Laub und stolz dahinter der Fuji-San.
    DAS wollte ich also auch.

    Selbstverständlich wäre man auch dorthin mit den öffentlichen Transportmöglichkeiten gekommen, hätten wir jedoch erst wieder zum Bahnhof gemusst und dann gute 30 Minuten laufen. Nein, jetzt war grade Wetter, es sind auch nur 7 km, also die schnelle Variante.
    Abgesetzt wurden wir am Zugang zum Park, 500 Stufen seien es bis nach oben gab uns der freundliche Taxifahrer mit auf den Weg. Und nach ein paar bunten Fressbüdchen begann auch schon die Treppe - wobei es auch einen Serpentinen-Fußweg direkt daneben gibt. Unter bunt verfärbtem Laub geht's aufwärts - und es dauert gar nicht lange, bis man schon gute Aussicht zum Berg hat. Daher bleibt man ohnehin immer wieder mal stehen und drückt auf jedem Treppenabsatz gefühlte 20 Mal auf den Auslöser - außer Puste kommt man da kaum.

    Und ebenfalls erfreulich, nach dem Menschengewühl gestern hatte ich Schlimmes erwartet, es war definitiv nicht überrannt. Natürlich nicht etwa leer, aber völlig in Ordnung, man konnte jederzeit Bilder machen, kein Gedränge, wirklich angenehm.
    Hätten wir noch Sonne gehabt, wär's die Kirsche auf der Torte gewesen, aber wer mag schon diese klebsüßen Dinger. 😉
    Ich war wirklich begeistert.
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  • Oishi Park, Kawaguchiku Lake

    11月5日, 日本 ⋅ ☁️ 12 °C

    Den Weg nach unten gingen wir dann aber doch zur Bahnstation Fujiyoshida. Die hier pendelnden Nahverkehrszüge sind alle knallbunt, richtige Eyecatcher. Wieder in Kawaguchiko abgekommen, suchten wir uns einen der Sightseeing-Busse, die hier in 3 Linien rings um den See fahren und alle Naselang anhalten. Mein zweites Ziel für heute war der Oishi-Park am Lake Kawaguchiko. Die Fahrt im gerammelt vollen Bus dauerte zwar beinahe 40 Minuten, dafür aber bekamen wir eine Rundfahrt am Seeufer entlang, wo sich viele Hotels und Vergnügungszonen aneinander reihen.

    Inzwischen hatte es sich mehr bewölkt und der Fuji hatte sich eine Mütze aus Wolken übergezogen, war aber immer noch gut genug zu sehen. Gepflegte Spazierwege führen durch eine schöne Gartenanlage, auch wenn leider die farbenprächtigen Kochia-Sträucher, die eigentlich feuerrot sind, schon braun und vertrocknet waren. Ja, alles kann man eben nicht zu jeder Jahreszeit haben, hier wäre etwas früher im Jahr sicher bunter gewesen, doch so viel Glück, wie wir heute hatten ist einfach mehr als genug. Noch einen Kaffee mit Fuji-Blick - Herz, was willst du mehr.
    Und wie auf Bestellung - kaum waren wir zurück an der Bushaltestelle, kam auch schon die rote Linie, mit der's zurück ging. Hier war die Endstation, der Bus also leer, und wir bekamen schon keinen Sitzplatz - wie voll so ein Bus während der Fahrt noch gestopft werden kann, ist schon fragwürdig.
    Bezahlen übrigens kann man alle Öffi's hier auch mit der Pasmo- oder Suica-Karte, die man ja ohnehin von Tokyo hat, auch aufladen funktioniert völlig einfach am Automaten.
    Und das Bargeldland Japan akzeptiert inzwischen erfreulicher Weise fast überall Kreditkarten. In den Lebensmittelmärkten, selbst heute im Taxi - das ist natürlich viel angenehmer, als alle Weil wieder Bargeld am ATM holen zu müssen.

    Praktischer Weise gibt es eine Haltestelle dieses Sightseeing-Busses auch ganz in der Nähe unseres Hotels, und auch hier gibt's einen Lawson, wo wir für's Abendessen einkauften.
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  • Spaziergang am Nachmittag

    11月5日, 日本 ⋅ ☁️ 11 °C

    Am späteren Nachmittag, kurz vor der Dämmerung, bin ich dann nochmal eine kleine Runde gelaufen, und da fing es an zu tropfen. Der Fuji-San war nicht mal mehr zu erahnen.

  • Unterwegs nach Kyoto

    11月6日, 日本 ⋅ ☀️ 19 °C

    Donnerstag, 6. November

    Heute war nur ein Reisetag, nach dem Schmalspur-Frühstück hieß es Aufbruch nach Kyoto. Aber nicht, ohne vorher nochmal den Blick an der Ecke auf den Fuji zu suchen. Ja, eigentlich, genau da hätte er sein müssen. Hier, genau hier, hab ich gestern das erste Bild aufgenommen. Und heute? Nichts. Ganz einfach wie vom Erdboden verschwunden. Nicht mal ein schemenhafter Umriss ist zu ahnen, wenn man es nicht ganz genau wüsste, würde man's nicht glauben, daß hier gestern einer der mächtigsten und bekanntesten Vulkankegel der Welt zu sehen war.
    Da kann man wirklich nur noch mal extra dankbar sein für das Glück, welches wir hier hatten.

    Der Hotelshuttle bringt uns dann zum Bahnhof und dort haben wir noch viel Zeit und betrachten ungläubig das Chaos ringsum. Erst mal den korrekten Bussteig zu finden, kreuz und quer sind Menschen unterwegs und Busse aller Farben und Linien haben Mühe, zwischen den engen Bordsteinen überhaupt zu manövrieren. Obwohl dieser Bahnhofsvorplatz nicht groß ist, herrscht nur Wirrwar - oder vermutlich genau deshalb. Dieser Bahnhof ist einfach für den stetig zunehmenden Strom an Touristen nicht gut gerüstet, alles ist zu eng hier, nirgends vernünftige Anzeigetafeln, sondern tatsächlich nur laminierte Karten, auf denen steht, wohin welcher Bus fährt. An jedem der 4 Fernbussteige halten allerdings auch noch lokale Busse, nirgends gibt es einen (lesbaren) Timetable.
    Am Ende funktioniert natürlich doch alles, und kurz vor 11 Uhr sitzen wir im Highwaybus nach Mishima. Auch diese Verbindung hatte ich natürlich vorgebucht. Die Fahrt ist unspektakulär, gute 2 Stunden - und es ist weiterhin kein Fuji-San sichtbar.
    Mishima ist die Stadt, ab der man dann in die Schnellzüge in alle anderen Teile des Landes umsteigen kann, eben auch nach Kyoto. Hier haben wir auch noch eine gute Stunde Zeitpuffer, es gibt sehr nette Warteräume, direkt mit einem gut sortierten Shop für alles, was man grade so benötigt. Natürlich futtern wir hier auch ein Sandwich.

    13:45 Uhr - pünktlich auf die Minute - kommt der Hikari-Shinkansen nach Kyoto an. Obwohl wir das ja schon kennen, ist es doch faszinierend, wie diese pfeilschnellen Züge am Bahnsteig vorbeidonnern. Einsteigen und zack - los geht's - Aufenthalt 1 Minute - Abfahrt 13.46 Uhr.
    Die Reise ist kurzweilig, der in den bergigen Gegenden noch bewölkte Himmel wird mehr und mehr strahlend blau. Städte, Dörfer, Landschaften fliegen nur so vorbei.

    Kyoto ist wieder so ein bisschen wie "heimkommen", vertraute Wege rund um den Bahnhof, vertrautes Hotel direkt um's Eck und noch ein kleiner Bummel mit Blick zum Kyoto-Tower.
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  • ein Tag in Kyoto (1)

    11月7日, 日本 ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute also Kyoto, es ist schönes Wetter, angenehme Temperatur.
    Einen echten Plan haben wir nicht, nach dem Frühstück (haben wir her im Hotel dabei, und dieses ist ein "richtiges" mit Buffettauswahl, warmen Speisen und Eiern nach Wunsch) überlegen wir, uns - nach 2013 - doch nochmal den Kiyomizu-dera-Tempelkomplex anzusehen, der wunderschön oberhalb der Stadt im Wald liegt und einer der bekanntesten hier ist. Aber nach dem Blick auf die Bushaltestelle verwerfen wir den Gedanken ganz schnell wieder - eine Schlange von Wartenden von mindestens 50 Metern. Never.
    Wir hatten ja schon erfahren, daß Kyoto mittlerweile völlig überlaufen ist, so schlimm es uns dann aber doch nicht vorgestellt. Also Plan B. Ist ja nicht so, daß es hier nicht genügend andere, eben deutlich weniger bekannte, Tempel gäbe.

    In direkter Nähe ist der Higashi Hongan-ji, ein wirklich großer Tempelkomplex, der bereits um 1600 errichtet wurde. Die Haupthalle Goeido ist Kyotos größtes Holzgebäude.
    Von dieser Anlage ist es nicht weit zum Shōseien Garden. Wenn dieser auch sicher nicht der schönste Landschaftsgarten ist, so kann man hier doch auch ganz nett ein halbes Stündchen verbringen.

    Vom Garten gehen wir weiter durch ruhige, aber durchaus interessante kleine Nebenstraßen, über den Fluß und dann an diesem entlang.
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  • Ein Tag in Kyoto (2)

    11月7日, 日本 ⋅ ☀️ 18 °C

    So erreichen wir dann das - wiederum belebte - Gion-Viertel.
    An der großen Hauptmagistrale, wo sich ungezählte Shops und Restaurants aneinanderreihen, gibt es seit 2019 auch ein HardRock Cafe bzw. einen Rockshop, dem wir natürlich einen Besuch abstatten.

    Dann ein kleiner Schwenk ins' historische Gion-Viertel. Natürlich ist das Geisha-Viertel inzwischen auch eine der Touristenattraktionen, Kostümverleih für die Touristen inclusive (was an den meisten einfach lächerlich aussieht, die zB rothaarig sind, dunkelhäutig oder Hijab tragen....) und die sicherlich genervten Anwohner haben an allen möglichen Seitenstraßen Schilder mit Foto-Verbot angebracht.

    Durch die Parkanlage des Kennin-ji-Tempel (der leider geschlossen hat) gehen wir zurück in die Richtung Bahnhof, kommen dabei noch an einem kleinen Tempel vorbei, der irgendwas mit Wildschweinen zu tun hat - dem Zenkyo-an Temple.
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  • Kyoto-Tower (3)

    11月7日, 日本 ⋅ ⛅ 19 °C

    Mit der Metro - hier funktioniert unsere Pasmo-Card übrigens nicht mehr) kürzen wir den Weg ein kleines bisschen ab, leider fährt diese nur eine Station in "unsere" Richtung, aber der Kyoto-Tower grüßt schon über die Dächer und ist auch bald erreicht.

    Und warum waren wir eigentlich noch nie dort oben?
    Also - dann jetzt. Sicher ist der Kyoto-Tower weder besonders hoch (100m) noch besonders spektakulär, dafür aber auch vollkommen stressfrei. Ticket, Aufzug, Aussicht.

    Inzwischen ist es auch schon kurz nach 16 Uhr, in einer guten Stunde ist es ohnehin wieder dunkel - also für heute genug gelaufen, im Bahnhof holen wir uns ein paar süße Kekse und Kaffee (die Alternative wäre ein stickiger, überfüllter Starbucks gewesen) und legen die Füße hoch.
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  • Nara - kleine Hirsche und große Tempel

    11月8日, 日本 ⋅ ☀️ 17 °C

    34 Km sind es von Kyoto nach Nara, mit der Kintetsu-Linie, die auch vom großen Bahnhof aus verkehrt, dauert die Fahrt etwa 40 Minuten. Natürlich will jeder nach Nara, denn die Attraktion schlechthin sind die im dortigen Nara-Park frei lebenden kleinen Sikahirsche.

    Und der Ansturm ist echt mega, schon die Bahn ist voll, verlässt man die Station dann schiebt sich ein Strom an Menschen die Straße bergan. Noch ist es eine nahezu normale Straße, breit und mehrspurig, Häuser und Business - und dann plötzlich steht das erste dieser kleinen Kerlchen vor Dir und schaut dich mit großen Augen an. Mitten im Gewühl, direkt an der Hauptstraße... und dann ist da noch eins, und ein weiteres. Natürlich weiß man das vorher, aber wenn man das dann plötzlich erlebt, ist man doch absolut verblüfft und kommt aus dem staunen und grinsen gar nicht mehr raus.

    So geht man weiter, irgendwann dann natürlich kommt man in den Park, bleibt immer wieder stehen, macht gefühlt hunderte Bilder und Videos.
    Vor lauter Hirschen vergisst man glatt, daß im dem sehr weitläufigen Nara-Park auch viele wirklich sehenswerte Tempel stehen. Die sind allerdings eher schwierig zu finden, die Ausschilderung ist dürftig.
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  • Tōdai-ji & Nigatsu-dō-Tempel

    11月8日, 日本 ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir suchen den Tōdai-ji - und Wow!!
    Darauf war ich echt nicht vorbereitet - eine solch gewaltiges Tor (aus dem Jahr 1199 ) haben wir bisher wohl noch nicht gesehen, geschweige denn den eigentlichen Tempel.
    Der "Große Tempel des Ostens“, 1708 (neu) aufgebaut mit einer Breite von 57 Metern, einer Tiefe von 50 Metern und einer Höhe von 48 Metern ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt.

    Die im Inneren befindliche, aus Bronze gegossene Figur des Großen Buddha wurde im Jahr 751 (!!!) fertiggestellt. Alleine ist die Figur 15 m hoch, mit Sockel ca. 18 m und 452 t schwer.
    751 - ein Jahr, in dem in Europa kaum erst das Frühmittelalter begonnen hatte und im Westen das Frankenreich erblühte, Karl der Große war gerade geboren. Und in Japan schufen 50.000 Zimmerleute und 37.000 Metallschmiede dieses Meisterwerk.
    So etwas kann man sich wirklich kaum vorstellen, diese Wucht und Größe läßt einen nur ehrfürchtig werden.

    Und obwohl relativ viele Menschen hier sind, ist es hier nicht so überlaufen, vermutlich, weil doch viele der zahllosen Besucher vor allem wegen der Tiere hier sind, nicht wegen der Tempel und Schreine. Ohnehin bräuchte man wohl mehrere Tage, um hier alles zu sehen, die paar Stunden, die wir hier sind, sind eigentlich viel zu wenig.

    Östlich des Tōdai-ji, an einem Berghang, folgt der Nigatsu-dō-Tempel. Auch dieser stammt ursprünglich aus dem 8.Jh., wurde jedoch bei einem Brand zerstört und 1669 neu errichtet. Hier oben ist es fast ruhig, im schattigen Innenbereich verschnaufen wir eine Weile, ehe es zurück in's Gewühl und zu den Hirschen geht.

    Hier gibt's auch noch die Reiskekse zu kaufen, die man den Tierchen füttern darf, an anderen Stellen waren die bereits ausverkauft. Und kaum hatte ich ein Päckchen dieser Dinger in der Hand (es sind ja kaum 6 oder 8 Stück und federleicht) war ich in Sekunden umringt von den Rehlein, die plötzlich fordernd wurden und mich knufften und am Rock zogen - unglaublich. So schnell konnte ich kaum klar denken, da waren meine Hände auch schon leer.
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  • Kasuga-Taisha & zurück nach Kyoto

    11月8日, 日本 ⋅ ⛅ 18 °C

    Die Zeit rennt nur so, wir wollen noch zum Kasuga-Taisha.
    Alle Wege, die dorthin führen, sind gesäumt von steinernen Laternen - ein ganzer Wald davon. Wieder etwas, was unbeschreiblich schön ist - und hier teilen sich die Wege wieder Mensch und Hirsch. Es wird jedoch immer voller und den eigentlichen Tempel sehen wir uns dann gar nicht an, zu voll, schon die Vorhöfe können die Menge an Menschen kaum fassen, wobei es anscheinend gerade eine Zeremonie gab und deshalb viele festlich gekleidete Japaner hier sind.

    Das alles ist heute so unendlich viel Input, mehr geht nicht. Es ist bereits kurz vor 16 Uhr, die Sonne steht bereits tief und noch haben wir einen relativ weiten Weg zurück zur Kintetsu-Station, die natürlich ebenfalls nicht gerade gähnend leer ist.
    Aber die Züge pendeln regelmäßig zwischen Nara und Kyoto, d.h. sind leer, wenn sie hier eingesetzt werden und mit viel Glück ergattern wir Plätze zum sitzen.

    Was für ein Tag - müde und geschlaucht, aber happy!
    Morgen soll es übrigens regnen, mal sehn, was wir dann machen.
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  • Fushimi Inari-Taisha

    11月9日, 日本 ⋅ ☁️ 16 °C

    Sonntag, 9. November

    Es regnet!
    Genau, wie vorhergesagt. Wahrscheinlich sind's nicht die 20 Liter, die noch gestern in der App angezeigt wurden, aber doch genug, um alles in nassem Grau versinken zu lassen.

    Nun könnte man natürlich meinen, es ist heute möglicherweise nicht so voll an den ganzen Highlight-Tempeln, aber wirklich überprüfen wollen wir das dann doch nicht. Macht keinen Spaß bei Regen.
    Und auf irgendwelche lauten, knallbunten und vermutlich überfüllten Shoppingcenter hab ich ehrlicherweise auch nicht die geringste Lust. Also gammeln wir im Zimmer rum.

    So etwa gegen 15 Uhr wird das Grau ein bisschen heller, die ersten Konturen der umliegenden Berghänge schälen sich aus dem Dunst. Zwar nieselt es immer noch, aber bevor ich den Zimmerkoller kriege, beschließen wir, uns doch nochmal zum Fushimi-Inari aufzumachen. Meine erste Wahl wäre das zwar nicht, denn dort waren wir 2013 und diese Anlage hinterläßt wirklich einen prägenden Eindruck, so besonders ist sie. Aber Inari ist ohne große Umstände erreichbar - nur 2 Stationen mit der JR-Nara-Linie, und ist für einen kurzen Abstecher wirklich prima geeignet.

    Als wir Inari erreichen, es tropft weiterhin, sind natürlich trotz des schlechten Wetters genügend Menschen da. Sicher all die Reisegruppen, die ja ihre Programme ohne Rücksicht auf das Wetter durchziehen müssen, aber auch jede Menge Paare und kleinere individuelle Trüppchen. Sogar Eltern, die Klein- und Kleinstkinder mit Buggy über die nassen Stufen und ausgetretenen Stellen bergan schieben - die Welt ist einfach verrückt.

    Den Weg bergan durch die unzähligen roten Tori hat man also nie alleine. Hin und wieder kann man aber schon mal eine Lücke lassen, bevor der nächste Menschenpulk durch's Bild läuft, um selber ein Foto ohne andere Touristen zu schießen.
    Und obwohl es mit der Zeit auch dämmerig wird, der Strom an Menschen verebbt kaum.

    Bis zum Gipfel gehen wir nicht, es ist uns zu naß, es tropft überall und unter der Kapuzenjacke schwitzt man nur elend, denn warm ist es ja trotzdem - irgendwann drehen wir also rum.
    Inzwischen ist es dunkel, ohne Stativ sind nur noch schlechte Bilder möglich, grelle Natriumlampen beleuchten den Weg punktuell.
    Es war schon schön, aber die Faszination, dieses erste Staunen, das hat heute natürlich gefehlt.
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  • ein Ausflug nach Kobe

    11月10日, 日本 ⋅ ⛅ 17 °C

    Montag, 10. November

    Die Tage vergehen so schnell - fast ist unser Aufenthalt hier schon wieder vorbei.

    Aber heute war erst mal wieder ein richtig schöner Tag. Heute sind wir in Kobe gewesen, eigentlich ursprünglich mal angedacht wegen dem originalem Kobe-Beef, aber letzten Endes haben wir das ausgelassen. Nicht, weil es uns doch zu teuer gewesen wäre, nein, mit den Preisen hatte ich mich vorher vertraut gemacht, sondern einfach, weil wir keinen Hunger hatten und es schade gewesen wäre, ohne echten Appetit es einfach nur mal so um des reinen Essens willen zu probieren.
    Kobe hat aber auch völlig ohne Beef überzeugt, hätte ich nicht erwartet.

    Unterwegs waren wir mit einem Rapid-Train auf der JR-West-Line, der hält nur 5 Mal und braucht etwa 50 Minuten bis Kobe-Station. Übrigens sind die Fahrpreise der lokalen Linien hier unschlagbar günstig - nach Nara haben wir pro Strecke 720 Yen bezahlt, das sind knapp 4 Euro, und für die 60 km heute nur 1110 Yen pro Fahrt - 6 Euro.
    Und diese Strecken werden alle paar Minuten bedient, verpasst man einen Zug, kommt garantiert innerhalb der nächsten 10 Minuten schon der nächste. Natürlich nutzen diese Verbindungen auch deutlich mehr Menschen, trotzdem kann ich mir das kaum erklären. Es gibt einen ganz interessanten Wikipedia-Artikel zum Bahnverkehr in Japan und demnach sind die privaten Bahnlinien "hochprofitabel". Und das, obwohl dieser riesige Gleiskörper, oft sind 4, 5 Gleise nebeneinander, im ganzen Land doch instandgehalten werden muss und auch in Japan die Gesellschaft altert bzw. Arbeitskräfte weniger werden... Vielleicht sollte die Deutsche Bahn ihre CEO's hier mal zum hospitieren herschicken.

    Aber genug abgeschweift, zurück zu unseren Tag.

    Die JR-Station entlässt uns in eine gößere Shoppingmall, alles sehr weitläufig und kaum Menschen - soweit schon mal angenehm. Draußen dann kommen wir direkt zur Waterfront mit schönem Blick zum Kobe-Port-Tower, aufs' Wasser und eine moderne Skyline. Auch hier flanieren nur wenig Leute. Bis zum Kobe-Port-Tower ist es nicht weit, die Sonne scheint, und wir beschließen, einfach hochzufahren - was hier ohne jegliche Wartezeit möglich ist. Obwohl der Turm nicht wirklich hoch ist, hat man einen hübschen Blick auf die Berge ringsum und die Stadt davor. Nett. Eine Etage tiefer gibt's ein Cafe, in dem wir einkehren. Die Aussicht kann man hier gleich nochmal ringsum genießen, denn das Cafe dreht sich.
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  • Motomachi-Street

    11月10日, 日本 ⋅ ☀️ 16 °C

    Von der Waterfront geht man dann vielleicht 15, 20 Minuten bis zur historischen Motomachi Shopping Street mit traditionellen, vielen second hand und modernen Geschäften. Die überdachte Arkade ist wirklich lang und erneut äußerst angenehm zu gehen, da einfach niemand drängt und man nirgends aus dem Weg gehen muss, total entspannt. Fast hätten wir vergessen, wie das sein kann.
    Nach einer Weile biegen wir zur Chinatown ab. Hier ist es voller, natürlich unendlich viel bunter und wie in jeder vernünftigen Chinatown voller Freßbuden und Ständen, die verführerisch duften und allerlei Leckeres anpreisen.
    Unser Weg hat uns nun automatisch in Richtung Sannomiya-Station geführt, einen kurzen Blick werfen wir noch auf den eher kleinen, dafür aber sehr alten Ikuta-Schrein und beschließen damit unseren Ausflug nach Kobe.

    Durch die früh einsetzende Dämmerung ist ohnehin immer nicht viel dran an den Tagen, aber eigentlich haben wir auch alles gesehen.
    Es gäbe noch die Möglichkeit, etwas außerhalb der Innenstadt eine Reihe alter Sake-Brauereien zu sehen. Daß hätte mich wirklich sehr interessiert, aber es sind wohl nur Ausstellungen und Museums-Shops zugänglich, mit einem echten Besuch einer Sakebrauerei hat das wenig zu tun, daher haben wir diesen Programmpunkt kurzerhand gestrichen.

    Insgesamt jedoch hat mir Kobe wirklich gefallen - alles nicht spektakulär, dafür unangestrengt und nett.
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  • Kyoto's zwei Gesichter

    11月11日, 日本 ⋅ ⛅ 16 °C

    Es hat ja nun wohl jeder schon davon gehört / gelesen wie absolut overcrowded Kyoto ist. Und ja, auch wir müssen in diese Kerbe schlagen - jeder, der hier erstmalig herkommt und die klassischen Höhepunkte wie den Goldenen Pavillon, Kiyomizu-dera - Tempel usw. sehen möchte, der kommt tatsächlich Jahre zu spät. Zu spät, um all das in Ruhe sehen und vor allem auch genießen zu können.
    Aber Kyoto ist groß und es gibt hier so unglaublich viele Tempel - wenn man sich also ein wenig abseits bewegt, hat man auch nach wie vor noch Ruhe.

    Heute, an unserem letzten Tag hier in der Stadt, haben wir beides ausprobiert.

    Zunächst die paar Meter zum Busbahnhof, wo heute vormittag deutlich weniger los war als vor 3 Tagen. Aber unser Bus war auch nicht die hochfrequentierte Linie 206 zum Goldenen Tempel, sondern die No.50, ein "gewöhnlicher" Citybus, der aber etwa die gleiche Richtung fährt. Wir standen zwar an, aber nicht mitten unter Touristen und auch kaum 5 Meter vor dem Einstieg, sogar einen Sitzplatz bekamen wir.

    Vielleicht noch ein paar Sätze zum Busfahren hier in der Stadt. Pasmo oder Suica funktionieren hier nicht, wie "früher" auch muss man mit Kleingeld zahlen, wobei man es nicht mehr 100% passgenau haben muss, bis 1000-Yen-Scheinen wird gewechselt. Man zahlt beim Verlassen des Busses vorne beim Fahrer.
    Mittlerweile sind in den Bussen auch relativ große Screens, und wenn nicht 30 Menschen davor stehen, kann man alle Haltestellen gut und in Englisch sehen. Die Fahrt kostet immer noch so wenig wie vor 12 Jahren - 230 Yen, um genau zu sein. Egal, ob man nur 4 oder 17 oder 23 Haltestellen weit fährt.

    Der Bus hält natürlich gefühlt alle 30 Meter und mindestens 20 Mal (u.a. auch am Nijo Castle), bevor wir unser Ziel erreichten - einen Tempel namens Kitano Tenman-gū Shrine.

    Nie gehört? Wir auch nicht.
    Jedenfalls ist er im Jahr 942 erbaut worden und gilt als Hauptschrein der vielen Tenmangu-Schreine überall in Japan. Und - ich will nicht sagen, daß dort niemand war, nein, natürlich nicht - aber eben auch nicht viele Besucher.
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  • Der Goldene Pavillon

    11月11日, 日本 ⋅ ⛅ 16 °C

    Aber natürlich hatte ich diesen Shrine nicht völlig grundlos ausgesucht, denn von hier sind es zu Fuß kaum 20 Minuten bis zum Kinkaku-ji, dem Goldenen Tempel.
    Der wurde zwar "erst" 1397 erbaut, ist und bleibt aber nunmal Kyotos' Hauptsehenswürdigkeit.

    2013, bei unserem ersten Besuch hier, war Frühling, Lilien blühten am See, in dem die Insel mit dem Gebäude liegt, überall konnte man frei gehen, auch in der weitläufigen und schönen Parkanlage.

    2025, anstehen am Eingang zum Ticketschalter etwa 5 Minuten, also erfreulich schnell, aber eine trügerische Hoffnung. Die Tickets können übrigens tatsächlich nur bar gezahlt werden.
    Und dann geht das durchschleusen los. Gemeinsam in einem Strom von hunderten anderen, insbesondere dutzenden Schülergruppen, wird man auf den Rundkurs geschickt. Ein Abweichen ist in keine Richtung möglich, alle Pfade, die irgendwo anders hingeführt hätten, abgeriegelt und "one way only".
    Zwar sehen die Fotos vom Goldenen Pavillon selber noch ganz genauso traumschön aus - aber wehe, man dreht sich um.
    Eigentlich ist das nur Stress pur - muss nun jeder selber entscheiden, ob und wenn ja wie er Kyoto künftig besuchen möchte.

    Ich glaube zwar, daß Japan für uns auch weiterhin eine Option für künftige Reisen bleiben könnte, aber mit Kyoto sind wir dann auch durch. Behalten wir es weitestgehend in schöner Erinnerung, ohne diese komplett vom jetzigen Zustand überlagern zu lassen.

    Den Nachmittag verbrachten wir noch ein bisschen mit Kaufhausbummel - man staunt ja doch immer wieder über all die bunten Dinge, nicht zuletzt die elektronischen Gadgets und Helferlein, die verrückten Süßigkeiten und und und.

    Morgen checken wir aus und reisen mit dem Shinkansen zurück nach Tokyo.
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