Germany
Sulzberg, Markt

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Travelers at this place
    • Day 126

      Der Preis von Bildung

      August 1, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

      Stell Dir vor eines Tages würde die Polizei vor deiner Türe stehen und deine Kinder mitnehmen. Sie würden Dir sagen, sie seien hier um ihnen Bildung ermöglichen. Du siehst sie fortan noch einmal im Jahr und jedes mal, haben mehr Mühe sich auszudrücken. Eines Tages, bei ihrer Rückkehr verstehst Du sie gar nicht mehr, den sprechen mit anderer Zunge. Ihnen sind nun auch deine Bräuche fremd und sie Verhalten sich auf ganz andere Weise. Es mag vielleicht sogar ein Jahr kommen, da kehren nicht mehr alle heim.
      Diese oder ähnlich Geschichten entstammen keinem Film. Es ist die Realität für jährlich mehr als zwei Millionen Kinder.
      Lange war ich naiv im Glauben, dass Bildung immer mit Respekt und Verständnis angeboten wird und zu Autonomie, Perspektiven und einem Ausstieg aus dem Kreislauf der Armut führt.
      Was ist aber mit all jenen, denen sie aufgezwungen wird? Deren Kultur seit langer Zeit intakt ist und ohne fremde Hilfe funktioniert?

      Die Bilder und Texte, die ich in den letzten Tagen gesehen und gelesen habe erzählen Geschichten aus der ganzen Welt. Peru, Indien, Botswana, Australien und Canda um nur einige zu nennen. Ich lese von offen gelebtem Rassismus und einem kulturellen Genozid, der auf erstaunlich wenig Wiederstand stösst.
      Von entwurzelten und entfremdeten Kindern, aussterbenden Kulturen und Sprachen, physischen und psychischen Gewalt, Misshandlung und sexueller und körperlichen Ausbeutung. Von einerbso hoher Sterblichkeitsraten, dass diese "Schulen" eigene Friedhöfe besitzen.

      Es klingt für mich wie Fabriken, die Kinder verschlingen, ihnen unsere westliche Kultur indoktrieren und sie orientierungslos und ohne Wurzeln wieder ausspucken. Mit einer absoluten Gleichgültigkeit, was mit ihnen nun geschehen mag. Fabriken, deren Idee es ist sie zu "nützlichen" Menschen und "braven Steuerzahlern" zu machen. In eine Form zu pressen, die unserer "modernen" Kultur entspricht. Paradoxerweise ziemlich erfolglos aber mit unglaublich traumatisierenden Folgen.
      Diese Kinder verlieren die Fähigkeiten und das Wissen, das sie zum überleben und zur Erhaltung ihrer Kultur brauchen. Weisheiten, Rituale und Handwerk gehen für immer verloren. Und auch auf ihre Lebensweise, vorallem dann, wenn sie nomadisch oder teilnomadisch aufgewachsen sind.

      Das alles geschieht nicht in der Vergangenheit sondern täglich. Nicht verdeckt die sondern offen. Mit klaren Ansagen und Zielen der jeweiligen Regierungen. Die Zahl in der Tendenz steigend. Überall auf der ganzen Welt, an Orten, an denen derzeit noch indigene Menschen leben.
      Es ist eine perfide, perverse und äusserst aggressive Form des westlichen Kolonialismus. Es lässt Kinder ihre Eltern und Eltern ihre Kinder verlieren. Es passiert still aber äusserst beständig.

      Mich hat das Thema dazu bewogen, dass ich mir nun viel mehr Gedanken mache, welche Art von Bildung ich überhaupt unterstützen möchte. Und auch, was Bildung für mich bedeutet. Dass sie enorme Macht hat und auch beeinflusst wie und mit wem wir Kommunizieren können. Sie beeinflusst auch die Art und Weise, wie und was wir Denken. Ihr liegt die Erhaltung unseres ganzen derzeitigen Systems zugrunde. Sowohl wirtschaftlich, sozialer wie auch politischer Natur. Ihr entspringt jede Freiheit und Autonomie, die wir besitzen und sie ist eine entsprechende Schlüsselposition für den globalen Wandel. Wir sollten deshalb sehr Achtsam sein, wem wir diesen Schlüssel anvertrauen...
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    • Day 6

      Veränderungen im System

      April 3, 2021 in Germany ⋅ ❄️ 0 °C

      Der heutige Tag beginnt mit einer unglaublichen Fülle. Wir sitzen vor der Villa und der Himmel über uns gleicht einer leuchtenden, hellblauen Leinwand aus Krepppapier. Es ist einer jener Tage im Frühling oder Herbst, die ich über alles liebe. Ein leichter frischer Wind streicht über meine Haut während mich die Sonnen warm hält. Ein Tag an dem ich weder schwitze noch friere, sondern sich die Temperatur genau so einpendelt hat, dass ich versucht bin stundenlang faul draussen herumzuliegen und Sonnenlicht aufzutanken. Vor uns steht ein massives Stück eines wunderbar verzweigten Baumstumpfs auf dessen Flächen sich all die leckeren Speisen unseres Osterbrunchs präsentieren. Es gibt selbstgemachten Schokoladen- und Linsenaufstrich, frischer Apfelkuchen, aufgebackene Brötchen, Gemüseeintopf, gebratene Bananen und bunten Ostereiern. Das meiste davon wurde aus Containern gerettet. Die Stimmung gleicht dem Wetter und ist leicht und fröhlich. Gleichsam ist eine Achtsamkeit, Demut und Dankbarkeit für all die tollen Speisen und diesen einmaligen Ort zu verspüren.

      Karim sitzt neben mir. Er hat Politik-
      wissenschaften und Psychologie studiert und beschäftig sich oft und gerne mit Systemen und deren Veränderungsprozessen.
      Er beschreibt ein Modell über zwei Systeme, welche die Welt definieren, durch die wir uns bewegen.

      Zum einen das kulturelle System, das unsere direkte Umgebung widerspiegelt. Der Ort, die Menschen um uns, unsere Erziehung, unsere Erfahrungen, unser Umgang miteinander und mit uns selbst. Hier finden sich auch Glaubenssätze und Erwartungen wieder wie wir zu leben haben. Hier definiert sich, was sich geziemt und was nicht. Die "Spiele" die wir miteinander spielen, die Rollen und Masken, die wir tragen. Unser Verhalten und das unserer Verhalten der Umwelt auf uns. Es sind jene Dinge, zu welchen wir durch Achtsamkeit Zugriff erhalten und die wir direkt verändern können. Oder zumindest unsere Reaktion auf die äusseren Reize.
      Wir können sie durch eigene Entscheide massgeblich verändern.

      Daneben existiert das strukturelle System. Es liegt eine Ebene höher und umfasst den gesellschaftlichen und politischen Überwurf. Also z.B. den Zugang zu Ressourcen wie Bildung oder Privilegien wie Wahlrecht oder Privatbesitz. Es definiert die "Spielregeln" und auch wer bevorteilt oder benachteiligt wird. Missstände die darin auftauchen sind zumeist schwieriger zu erkennen, da dieses System eher träge ist und sich nur langsam wandelt. Vieles ist gewohnt und wird deshalb seltener hinterfragt.
      Das strukturelle System umfasst in gewisser Weide auch unser Denken und unsere Herangehensweise an Dinge und gibt vor wie Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen, Politik, Religion und Arbeit aufgebaut und zu verstehen sind.
      Dieses System kann von einer Einzelperson zwar in Frage gestellt aber zumeist nicht umgestossen werden. Es sind de Machtträgerinnen und die Gesellschaft als ganzes, die sie definieren.

      Im kulturellen System rückt die Perspektiven jedes einzelnen Individiums stark ins Zentrum, während sich das strukturelle System sich auf historische Werte, Gesetze und Glaubenskonzepte stützt, die in der Mehrheit der Gesellschaft tief verankert sind. Es ist eine Art oberflächliches Puzzle, das sich aus den Einzelperspektiven bestehender und vergangener Generationen zusammensetzt.

      Viele Organisationen, die sich dem Systemwandel verschreiben, beziehen sich zumeist auf eine dieser Ebenen um ihre Ziele zu erreichen. So ist der Klimastreik primär an einer Änderung des strukturelle Systems interessiert. Also der Veränderung des Spielfeldes auf dem wir uns bewegen dürfen. Dies umfasst vorwiegend die politischen Ebene (Steuern, Gesetze usw.) während andere Organisationen wie z. B. Extinktion Rebellion ihren Fokus auf kulturelle Systeme legt, in dem wir unseren Umgang miteinander und mit unserer Umwelt verändern wollen.

      Entsprechend haben solcherlei Organisationen zwar dasselbe übergeordnete Ziel unterscheiden sich aber erheblich im Weg zur Lösung und der Art wie sie ein Problem angehen und an welcher Stelle sie das derzeitige Scheitern überhaupt erkennen.
      Es stellt sich nun die Frage welcher dieser Wege fruchtbarer ist. Verlangsamt sich der Prozess nicht ungemein wenn wir Veränderung vorwiegend in unser direkten Umgebung vorantreiben bevor wir die wirklich grossen Hebel der Politik in Bewegung setzten? Dauert eine Kuluränderung letztenendes nicht zu lange bei derart dringlichen Problemen?

      Oder auch umgekehrt: Was bringt es die Oberfäche eines Systems zu verändern, wenn ihr Innenleben noch auf den alten Struktur und Denkmustern beruht? Wäre es nicht neuer Wein in alten Schläuchen? Ein neues Bühnenbild mit alten Requisiten? Wunden, die mit einer dünnen neuen Haut überzogen wurden und nach kurzer Zeit erneut wieder aufzuplatzen drohen?

      Vor vielen Jahren habe ich meinem Lehrmeister Peter eine sehr ähnliche Frage gestellt. Damals hatte ich festgestellt, dass Systeme immer an ähnlichen Mustern scheitern. Ich hatte ihn also gefragt, was sich eigentlich Verändern muss, wenn wir ein gerechtes System erschaffen wollen, das zugleich nicht wieder in alte Muster verfällt. Peter hatte damals eine klare Meinung dazu: Es sind die Menschen, die sich ändern müssen.

      Was aber wenn wir einen Schritt zurückgehen. Wenn unsere Frage nicht primär darauf zielt, wie ein neues System aussehen könnte, sondern eher die Gründe zuerforscht, weshalb solche Muster auftreten und was für Bedürfnisse sich hinter Ängsten, Projektionen und Misstrauen verstecken. Was sind denn die Gründe unter der Oberfläche, welche uns und unsere Umwelt unglücklich und krank machen und zu den gegebenen Ungleichheiten führen. Es sind also viel eher Fragen der emotionalen und sozialen Natur, als jener der Mechanik.

      Ein weiterer möglicher Weg führt darüber, sich vor den Gedanken lösen, dass eine Utopie eine feste Gestalt haben muss. Gedanken und Ziele, die vor wenigen Jahrzehnten noch Utopien waren, sind heute Realität. Eine Realität, die gerade kippt. Die ersehnte neue Welt hat uns nicht ins ersehnte Paradies sondern eine Reihe von neuen Herausforderungen mit sich gebracht. Es wäre also gesünder und realistischer Veränderungen als fortwährender Prozess zu verstehen, als Wegrichtung aber nicht als festen Zielpunkt.
      Als Leuchtsterne können uns dafür Werte und Lebensinn eine Orientierung bieten. Sie verhindern, dass wir uns in einer Trennung über das "wie" verirren und führen zu Integration statt zu Separation. Es macht es auch für andere Menschen erheblich einfacher ihre Verhalten zu verändern, wenn sie erkennen, dass ihre derzeitige Handlungsweise ihrer ehemaligen Intension nicht mehr dienlich ist. Wir können uns über diesen Weg auch mit Menschen verbinden, die uns auf den ersten Blick sehr entfernt erscheinen. Er ist konstruktiv und nicht destruktiv, wie viele derzeitige Strategien.

      Gerade beim Thema Corona ist diese Polarisierung des "wie handeln müssen" sehr stark zu spüren. Wir übersehen dabei, das beide Lager ein ähnliches Ziel und damit verbunden eine ähnlich Intension verfolgen. Mit einem Dialog der auf diesen Gemeinsamkeiten fusst, wäre eine Lösung, die alle tragen können, um einiges denkbarer als mit dem momentanen Kurs der Diffamierung, der polarisiert und separiert.

      Und genau in dieser Weise, sollten wir auch andere globale Krisen, wie z. B. den Klimawandel oder die Globalisierung angehen, die bisweilen nur klare Gewinner/innen und Verlierer/innen kennt. Ich bin zutiefst überzeugt, das jeder Mensch Werte und Überzeugen pflegt, die ich und wir allw unterstützen können. Es ist am Ende nur die Frage des "wie", die wir anders beantworten.
      Ist es nicht augenscheinlich, dass ein Mensch, der sein Leben damit verbracht hat zu etwas beizutragen, von dem er sich eine bessere Welt erhofft hat, mit starkem Wiederstand reagiert, wenn wir ihm vorwerfen er habe damit unsere Existenz bedroht?

      Wäre es auch vielleicht auch ein Ansatz mehr im Jetzt statt in der Zukunft zu leben? Dann würden ich nicht irgendwann in einem Alptraum aufzuwachen und festzustellen das meine langfristigen Mühen und Leiden ins Gegenteil geführt haben. Wir könnten einfacher alte nicht mehr zeitgemässe Muster aufgeben und sie in neue konstruktive Handlungen transformieren.
      Eine bessere Welt würde schon heute entstehen, wenn wir die Vorstellung aufgeben, dass morgen das Paradies da sein könnte.

      Dank Karim habe ich heute viele Einsichten gewonnen, die ich in meinem zukünftigen Wirken als Aktivist, in der Politik, vorallem aber in Umgang mit Menschen und mir selber weiterhelfen können. Und ich hoffe ganz stark, dass auch die nächsten Tage, Wochen und Jahre immer solcherlei Impulse für mich bereithalten mögen.
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    • Day 17

      Das Geschenk des Teilens

      April 14, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

      Draussen ist es schon wieder dunkel. Langsam, ganz langsam kriecht die Müdigkeit in meinen Körper und umhüllt mich zaghaft, wie eine federweiche warme Decke. Mein Körper fühlt sich schwer an aber auch gesättigt an. Ein weiterer Tag geht zu Ende, der voll von Austausch, von Erfahrungen und den unterschiedlichen Energien der vielen Hausbewohner*innen war. Heute konnte ich wieder aus der ganzen Fülle schöpfen und durfte wunderbare Momente und viel Lebendigkeit erfahren.
      Aus dem Wohnzimmer höre ich das Spiel einer Gitarre, begleitet Veras melancholische Stimme.
      Sie singt ein Lied, das ich auch kenne, das ich mit Sommerabenden am Lagerfeuer und dem einfachen Leben in der Natur verbinde. Es liegt viel Dankbarkeit, aber auch Demut darin und erinnert mich in seiner Botschaft wieder daran, weshalb ich eigentlich hier bin und was mich zu dieser Reise aufbrechen lies. Es tut gut dieses Lied zu hören. Es bringt mich zu mir selbst zurück und erdet mich.
      Still kletterte ich auf das kleine Podest, lege mich hin und lausche still und mit geschlossenen Augen der Musik. Es gibt hier im Haus einige Musiker*innen. Einige davon mit Liedtexten, die annähernd genial sind. Keine*r erreicht mich persönlich jedoch wie die Lieder und Texte von Vera. Es sind Gedanken zu Themen, die auch bei mir viel Resonanz auslösen und mich bewegen oder einst bewegt haben.
      Irgendwann höre ich Christians Stimme von der Küche her. Wir drei haben uns als ich hier vor fast zwei Wochen in der Villa angekommen bin, vorgenommen, jeden Tag ein "Sharing" zu machen. Wir erzählen uns jeweils, was uns heute bewegt hat, welchen Themen wir nachgegangen und auch welche Fragen uns beschäftigt haben oder neu aufgetaucht sind. Was wir gefühlt und in welchen Kontakt wir gegangen sind. Es ist eine Würdigung. Des vergangenen Tages, des Lebens und an uns selbst.
      Wir teilen um weiterzugeben, aber auch um bezeugt zu werden. Nicht selten tauchen Aspekte auf, denen wir durch den Tag wenig Beachtung geschenkt haben, deren Wert wir unterschätzt oder die uns zu einer unerwarteten neuen Erkenntnissen verhelfen. Das Teilen schafft Verbindung, Vertrauen und Tiefe. Zwischen uns als Menschen aber auch in uns selbst. Und es ist natürlich auch eine gute Möglichkeit um Gedanken und Emotionen vor dem Schlafen ablegen zu können um in die Ruhe kommen zu können. Was wir teilen, legen wir nicht zurecht. Wir schöpfen nur ab, was sich an der Oberfäche zeigt. Sind mehr Sprechrohr als Sprecher. Solche Worte fühlen sich lebendig und echt an. Ihnen wohnt eine grosse Kraft innen, zeugen sie doch von Wahrheit, Einfachheit und Gefühlen. Sie offenbaren uns uns selbst. Und das führt dazu, dass wir nicht nur Freude sondern auch Angst, Wut und Trauer den nötigen Raum geben und indem wir ihnen die selbe Stellung und Wichtigkeit eingestehen. In so manchem Moment entdecken wir, dass es unserem Gegenüber genau so geht wie uns selbst. Dass wir uns mit den selben Fragen und Themen beschäftigen. Dass wir etwas in unserem Inneren miteinander gemeinsam haben. Dass wir Menschen sind. Wir ehren damit auch diese Verbindung, die ungemein wertvoll ist.

      In einer Welt, in der unsere Mitteilungen oft auf das funktionelle reduziert wird, fehlen ebendiese Zwischentöne. Wir tuen sie als unwichtig und zeitspielig ab und verkennen damit sowohl ihren wahren Wert und ihre Funktion. Sie benennen all das, was uns in unserer Lebendigkeit und Verbindung ausweist und nährt. Und damit ganz zentrale Lebensaspekte.

      Wie kann es sein, dass soetwas als "nicht wichtig" wahrgenommen wird? Was wären wir ohne diese Zwischentöne ?
      Was bedeutet Leben ohne Sinn, Gefühle und Verbindung? Was sonst bringt uns in unserer Entwicklung weiter als ebendies?

      Wir sollten unseren reduzierten Umgang mit Worten, anderen Menschen und uns selbst überdenken und öfters den Mut aufbringen, einfach mal von innen heraus zu teilen, was uns gerade bewegt und beschäftigt. Wir alle können dies tun. Es ist die einfachste Sache überhaupt und kostet keine Kraft. Viel eher ist es eine Quelle dafür.
      Deshalb sei mutig, und lass dich überraschen, was ein solches "Sharing" mit Dir macht und sei gespannt darauf, was daraus alles wunderbares entstehen kann.
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    • Day 15

      Glaubenswelten

      April 12, 2021 in Germany ⋅ ❄️ 0 °C

      Glaubenssätze prägen und definierem unsere Realität. Könnten wir uns ein Leben ohne sie vorstellen? Wohl eher nicht. Wir würden durch einen Strudel der Eindrücke torkeln, in den wir nichts einordnen könnten und noch grössere Mühe hätten, darin zu agieren.
      Und doch sind unsere Vorstellungen von der Welt letztlich nichts weiter als persönliche oder kollektive Gedankenkonstrukte, die gleichwohl unser Bild von unserer Umwelt und von uns selbst in einem absoluten Mass prägen. Sie bilden unsere Realität und alles was uns antreibt und erhält. Sie schenken uns Erfüllung und Freude. Sie bieten uns Sicherheit, Klarheit und ein Bild von dem was wir sind. Gleichwohl sind sie auch unsere grössten Hemmer und inneren Zweifler, die uns Wut, Angst, Trauer und Schmerz bescheren.
      Sie beschränken uns im Raum, in dem wir zu Denken wagen, in unserem Handeln, in unserer Wahlfreiheit und der Fähigkeit mit anderen Mitwesen in Kontakt zu treten. Wenn wir anderen Wesen mit Vorurteilen und festen Bildern begegnen, so begegnen wir auch immer unserem Inneren, unseren Projektionen, unserer Glaubenswelt. Was ist also Realität? Existiert sie unabhängig von uns? Unabhängig von Interpretation?
      Glaubenssätze entfalten ihre Wirkung aber nicht nur in unserer Gedankenwelt. Sie beeinflussen auch unseren Körper und unsere Psyche. Können zutiefst destruktiv wirken und unsere physische und psychische Gesundheit gefährden. Sie können uns aber auch befreien und Dinge möglich machen, die wir als Grenze von Existenz und Leistung definieren würden.
      Gleichwohl sind Glaubenssätze keine starren Konstrukte. Wir können sie erforschen, ablegen oder integrieren.
      Ungesunde, uns einengende Glaubenssätze zu akzeptieren und zu transformieren befreit uns und gibt uns mehr Handlungsspielraum. Gesunde Glaubenssätze geben uns Kraft und Selbstbewusstsein. Sie sind wie eine Programmiersprache und wir der/die Programmierer*in. Wir können uns so als Gott/Göttin erfahren, weil es in unseren Möglichkeiten liegt unsere eigene Welt so umzumodelieren, wie es uns beliebt. Eine Fähigkeit, die uns als Spezies wohl einzigartig macht. Wenn wir dies allerdings nicht erkennen, so sind wir Sklaven. Wir sind ein wie ein Schiffspassagiere in einem tosenden Sturm und erkennen nicht, das es in unserer Hand liegt, die Wellen und den Wind zu zähmen.
      Die letzten Tage hat mich eine Neugier erfasst, meine eigenen Glaubenssätze zu erkunden. Und auch die Frage, ob etwas wie Glaubenssatz-Minimalismus möglich ist. Eine maximale Freiheit, die in Sicherheit fusst. Ich verspüre viel Lust meinen Handlungsspielraum zu erweitern und die Treibkräfte hinter den Glaubenssätzen zu erforschen. Ein Thema, das mich ganz bestimmt noch lange begleiten wird.
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    • Day 28

      Gedankengefängniss

      April 25, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

      Da ist etwas in mir, dass sich gross anfühlt, wie ein gefüllter und dennoch wolkig leichter Raum unter meiner Haut. Ich spüre eine sanfte Bewegung, ein sich umwälzen, ein wirblen und gleiten. Dieses Etwas in mir ist aufmerksam und wach, nimmt jede Schwingung, jede Veränderung im Raum und verwandelt sie in Empfindungen und Erleben, in Lebendigkeit. Mir ist fast so, als hätte ich einen Schieber entdeckt und hätte diesen in einem Moment der bewussten Wahrnehmung und Neugier nach oben geschoben. Was mag nun geschehen?

      Alles fühlt sich intensiver an. Ich spüre kontaktlose Berührung, ein wohliger Schauer der mich weckend, fast elektrisierend durchfährt. Ich fühle mich frei und wirklich. Als hätte ich ein Stück Realität entdeckt, dessen fehlen mir nur im Fühlen bewusst war. Als hätte sich mein Leben um eine Farbpalette erweitert, als wäre ich zu ungeahnten Tiefen hinabgetaucht, in der sich nun ganz neues Universum für mich erschliesst. Ein Gefühl der Sanftheit ist in mir spürbar und ganz deutlich, als hätte sich ein Nebelschleier gelegt, als hätte sich der Kontakt zu mir verfestigt und würde nun klarer und stärker fliessen. Wieviel deutlicher liegen meine Bedürfnisse nun vor mir. Ich nehme wahr, wenn ich etwas bewusst intensivierte oder unterdrücke aber auch wenn etwas mich überfordert oder überstimmuliert. Ich spüre die Freude und Herzlichkeit, welche andere Menschen umgibt, die Liebe und das Mitgefühl, das sie ausstrahlen. Es lässt mir Tränen in die Augen steigen. Nicht der Trauer, sondern der Berührtheit und der Schönheit, die ich in diesen Gaben und Geschenken verspüre.

      Auch der Weg, der noch vor mir liegt, ist für mich deutlicher zu erkennen, leuchtet fast wie ein Weg aus hellem Kieselstein in einer klaren Vollmondnacht. Es schwingt ein Ja in mir dafür, wie ich hier gerade bin.
      Ein Ja, wie ich es mein Kopf nicht erschaffen könnte, ein Ja ohne Zweifel, ein Ja das sich ganz und vollkommen anfühlt, bedingungslos ist und aus tiefstem Herzen an die Oberfäche dringt. Ich bin hier an diesem Ort, zur richtigen Zeit, mit den Themen die genau jetzt anstehen und den Menschen, die mich darin unterstützen können. Auch fühlen sich die Themen, die oft so verschüttet und schwer erscheinen, etwas leichter an. Als hätte sich der Raum gestreckt und es mir nun möglich macht, sie ausgraben und anschauen zu können. Ich fühle mich wie ein Heisslauftbalon, der noch am Boden ist, aber dessen Gewichte glockert und teilweise abgeworfen wurden, der ein Bedürfniss verspürt zu fliegen.
      Ich sehe deutlicher als sonst, dass auf meinem Weg noch einiges an Balast vorhanden ist, entdecke immer wieder neue Fragmente davon, die angeschaut, integriert, akzeptiert oder abgeworfen werden wollen, die sich bisweilen vor mir versteckt und doch belastet haben. Dass noch einiges an Trauer, Wut, Angst aber auch Freude auf meinem Weg liegt, der mich von den Teilen meiner Vergangenheit befreit, die mich fesselt und hemmt. Dass all diese Teile dazu beitragen, mich selber besser zu spüren und zu verstehen und mich darin bestärken weiter zu wachsen und zu suchen. Sie sind wie ein dunkler Spiegel, in dem ich mich, sofern ich den Mut aufbringe in anzusehen, selbst erkennen kann. Sie sind Schloss und Schlüssel zugleich.

      Mein Kopf ist die Tage ganz still und leer. Er wird für das, was ich hier tue nicht gebraucht. Wie oft war ich in seinem Bann gefangen, war seiner ununterbrochenen Strom hilflos ausgesetzt, wurde überschwemmt von Gedanken, die mir eigentlich nicht dienlich sind und Kreise drehen. Er sollte Werkzeug sein. Wie lange habe ich mich als Sklave gefühlt und nicht erkannt, dass er eigentlich Diener ist. Ich bin mir sicher, dass diese Stimme bald wieder da sein wird, sich aufschwingt und ich mich wieder mit Mühe schwimmend über einen Ozean der Gedanken bewegen werde, dass dieser Zustand der Klarheit und Leichtigkeit verblassen wird. Ich werde diese Fesseln noch oft sprengen, meine neue Rolle noch oft wiedererkennen und wieder verlieren müssen, um am Ende wirklich bei mir sein zu können. Doch nun kenne ich seinen Duft, die Farbe der Tür, die diesen Zugang ermöglicht, kenne das Gefühl und die Möglichkeit einer Welt, in der es anders ist. Ich werde mich daran erinnern. Und es immer und immer wieder versuchen. Ich bin zur Freiheit geboren. Und die Frage ist nicht ob, sondern viel eher wann ich sie mir gänzlich nehmen und erlauben werde.
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    • Day 14

      Vom Sinn des seins

      April 11, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

      Meine letzten Tage waren geprägt von absoluter Spontanität. Ausser unserem gemeinsamen Abendessen, der Hauspflegezeit und der grossen Runde am Sonntag existieren hier in der Villa keinerlei Fixpunkte oder Verpflichtungen. Für einmal erinnert mich keine To-Do Liste an Dinge, die erledigt werden wollen oder gar müssen. Und wenn dann ein solcher Punkt auftaucht, erledige ich ihn gleich, um alsbald in diesen angenehmen Zustand zurückzukehren. Ein solches Lebenskonzept bringt zweierlei zutage. Freiheit und die Abwesenheit von jeglichem Zwang, aber auch eine grosse Selbstverantwortung. Etwas das erstmal viel Misstrauen und Vorurteile hervorbringen kann. Ist unsere Zeit nicht zu kostbar um sie unstrukturieriert und unproduktiv zu verschwenden? Bin ich faul? Enden solche Tage nicht in Bedeutungslosigkeit?

      Wenn wir dieser Möglichkeit aber für einmal wirklich Raum geben, geschieht das Gegenteil. Es entsteht eine vielzahl von Begegnungen und Impulsen, sodass sich der Tag ohne jegliche Anstrengung füllt. Es fühlt sich an, als würde ich dem Leben die Chance geben zu expandieren. Als wäre plötzlich wieder Atmen möglich.
      Die Tage gewinnen an Kontrast und jeder davon bildet ein farbiges, stimmiges Gemälde mit einer eigenen Landschaft und ganz eigenen Farben, das Kompositionen und Kombinationen schafft, wie sie vorher noch nicht da waren.

      Ganz sicher liegt es auch an der Atmosphäre dieses Hauses und seinen Bewohner*innen. Die Menschen hier und alles was ist, ziehen mich ins Jetzt und helfen mir dabei, mich von Zwängen zu befreien, die vorallem auf eigenen Erwartungen und Glaubenssätzen beruhen. Es fühlt sich an wie das Ausziehen eines viel zu engen Kleidungsstücks. Hier ist Platz für alles, ein Blumentopf mit guter Erde und genügend Wasser, bei dem allerlei spannende Pflanzen zu wachsen beginnen, deren Samen bisweilen unbewusst in uns geschlummert haben.
      Diesen Zustand des wachsens nennt sich Sein.
      Sein ist etwas reichhaltiges, intensives und ganz und gar lebendiges. Gleichwohl ist er so fragil, wie die zarten Triebe, die es schafft. Jedenfalls dann, wenn wir ihn nur selten zulassen. Schon alleine Gedanken können uns von ihm weg, in die Welt unseres Kopfes, in die Vergangenheit und Zukunft führen, in denen viele von uns einen grossen Teil unseres Lebens verbringen. Unsere derzeitige Welt ist auf das Tun ausgerichtet und braucht dieses auch, um sich selbst zu erhalten. Wir Menschen brauchen beides. Tun ist Energie und sein Hilft uns die Richtung und Intensität der benötigten Energie zu bestimmen. Wenn wir nur noch Tun, wirkt es sich bald toxisch und destruktiv auf unsere Welt und uns selbst aus.
      Das Tub ist wie ein Feuer, dem wir Holz zuführen. Es kann und wärmen, Licht spenden und Dinge verändern, die wir in unseren Kochtopf füllen.
      Wenn wir es aber nur noch schüren ohne darüber zu reflektieren, wofür wir dies tun, so wird es alsbald ausserkontrolle geraten.
      Statt die Welt zu wärmen und zu erhellen verschlingt es sie. Tun ohne Sein ist frei von Kreativität und Sinn. Es macht uns unglücklich und längerfristig auch krank. Es ist wie eine Reise durch die Wüste, bei der wir die Oasen verschmäen um schneller ans Ziel zu kommen, um dann unterwegs zu verdursten.
      Ob auch Sein für sich so destruktiv sein kann, weiss ich nicht. Es wäre vielleicht so, als wüssten wir die Richtung der Dinge, die wir uns ersehnen, hätten aber keine Möglichkeit auf sie zu zugehen. Das Feuer mitsamt seiner Wärme und Helligkeit würden alsbald verhungern und Dunkelheit und Kälte zurücklassen. Etwas in uns findet seine Erfüllung im Tun, im Wunsch Dinge zu verändern und zu erschaffen. Ich glaube deshalb, es braucht ein Gleichgewicht aus beidem, losgelöst von jeglicher Wertung, was wertvoller ist. Und diese Erkenntnis, so scheint es mir, ist auch in diesem Haus spürbar. Einige Menschen kommen hierher um zu tun, um Dinge zu verschönern, Essen zu kochen oder Ordnung zu schaffen. Andere, sind des Tuns müde und geniessen vorerst das Sein. Sie loten die Richtung aus, in die sie gehen wollen und verlassen das Haus dann im Wissen darüber, wohin sie ihre Energie richten wollen.
      Ich hoffe irgendwann dieses Sein von diesem Haus in dem es mir so leichtfällt, auch an andere Orte mitnehmen zu können und es auch in jenen Lebenslagen zu finden, die eher im Tun verankert sind. Dieser Haus ist dafür da, dies zu üben. Vielleicht zieht es auch Dich an einen Ort wie diesen? Die Türen stehen offen und Du bist jederzeit willkommen.
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    • Day 2–3

      Camping Öschlesee

      May 1, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

      Camping Öschlesee
      GPS:N 47°40'29'' E 10°20'03''
      Tagesetappe: 331 km

      Heute fuhren wir zum Campingplatz Öschlesee im Allgäu.

      Der Campingplatz verfügt über provisorische Wohnmobilstellplätze.

      Der Platz wird von Dauercampern geprägt. Für eine Nacht ist dieser Platz als Übernachtungsplatz vollkommen ausreichend.
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    • Day 11

      SULZBERG Camping Öschlesee

      September 19, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

      AMTSZELL - SULZBERG
      60 km
      10:20 - 11:50

      CP "Öschlesee", SULZBERG
      28 € incl. V/E , Strom , WLAN

      Die Telefonate nach einer neuen Unterkunft erwiesen sich nach- wie vor schwierig. In der Nähe von Kempten fand ich dann doch einen kleinen CP, der auch noch einen Platz für uns frei hatte.
      Der Platz ist schön gelegen, mit einem angeschlossenen Restaurant und temporärem Fischstand. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Öschlesee, in dem man gut Baden kann.
      Wie der Zufall es will, standen auf dem Platz neben uns ein Ehepaar, Rainer & Jaqueline, aus Aachen. Wie sich im Verlauf der Gespräche heraus stellte, arbeitet Rainer als Betriebsleiter bei Iveco in Aachen und kennt daher unseren Schwiegersohn, der Betriebsleiter in Münster ist.
      Am Sonntag unternahmen wir mit den Beiden und dessen Schwager Maik & Erna eine 28 km - Radtour über den Iller-Radweg und kehrten anschließend in DURAU in einer Pizzeria ein.
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    • Day 11

      Volles Ferien-Programm

      September 11, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

      Heute ging es wieder direkt in der Früh los mit Fliegen. 5 Flügen waren drin und wir flogen vor allem die Prüfungsmanöver (Schnellabstieg mit dem Gleitschirm, nur mit Gewicht 90° Kurve, 8 fliegen auf einer exakten Achse) - dazu natürlich korrekter Start und gute Landeeinteilung.

      Puh puh puh 😅 das ist nicht leicht immer konsistent gut zu machen, aber wir bleiben dran!

      Dann ging es nachmittags auf ein gemütliches Eis in der Eis-Oase und dort dann Planung des restlichen Tages - weitere Flügen waren Wetterentwicklung für den Nachmittag abgesagt, also hatten wir Zeit.

      Also ging es erst zum Öschlesee für eine Runde Schwimmen (wir waren merkwürdigerweise die Einzigen! Es war herrlich, wenn auch etwas frisch :-)), dann mit Doro und Max zum Bouldern in die DAV-Halle nach Kempten und dann wieder auf den angestammten Parkplatz für die 3. Nacht. Dort noch den Tatort fertiggeschaut mit der tollen selbstgebauten Halterung - wie Kino, nur gemütlicher!
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    • Day 5

      Rund um den Öschlesee

      March 16 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

      Heute ist Schlecht-Wetter-Tag: 12Grad, windig, regnerisch, nasskalt... Da machen wir nur ein kleines Spar-Programm: ausschlafen und dann eine schöne Nordic-Walking-Runde um den vor der Tür liegenden Öschlesee; 45 Minuten später sind wir trockenen Fusses zurück im Camp und bruzzeln ein paar Frühstückseier! Nachmittag ist Bundesliga auf Sky-Go angesagt, bevor wir zum Abendessen zum Gasthof "Hirsch" ins nahe Sulzberg rollen, wo wir uns der bayerischen Küche widmen. Passt alles!Read more

    You might also know this place by the following names:

    Sulzberg, Markt

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