Hanni unterwegs

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  • Day 53

    Pjatigorsk, Uspenskoje

    November 14, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 7 °C

    Es geht mit großen Schritten, aber da wir ja nicht so schnell sind, langsam Richtung Kaukasus. Die Straße auf der ich eben unterwegs bin heißt auch schon Kaukasus und es gibt auch schon sehr schöne Berge. Heute musste ich schon den 2. Gang benutzen. Pjatigorsk sollte wohl auch ein Heil/Kurbad sein, dachte, das probiere ich mal. Maps.me fand auch gleich das passende und dann bin ich heute morgen los und am Ziel gab es auch gleich einen Exerzierplatz in einer Kaserne, die fanden es zum Glück lustig... Die Stadt an sich scheint recht nett zu sein, so ein bisschen am Berg. Dann habe ich kurz überlegt und bin dann weitergefahren. Auf der rechten Seite der Kaukasus und links erst riesige Felder, oft von riesigen alten ausgetrockneten Flüssen durchzogen. Später wurde das dann immer mehr steppenartig, es liefen dann auch mal Kühe, Pferde und viele Hunde über die Straßen und es gibt richtige Cowboys. Immer wieder diese riesigen Flussbette, meistens ohne Wasser, und die anderen auch sehr wenig. Habe auch zwischendurch gestaunt, als es heute 2 mal mitten im Nichts plötzlich heftige Kontrollen von Militär und Polizei gab, mit allem drum und dran. Jetzt gerade hab ich auf der Karte gesehen, dass dies immer eine andere Republik war .Habe noch ungefähr 250 km bis Tifflis, werde aber morgen noch in Russland bleiben. Vielleicht schaue ich mir morgen noch Nazran, scheint eher so ein bisschen groß zu sein. Vielleicht werde ich mich auf die Suche nach einem russischen Bad machen, das ist ja auch erstmal dann die letzte russische Stadt. Es waren ganz schön viele Kontrollen und diese auch ganz schön heftig. Ich fahre ja auch durch die Republik Nord und Süd Ossetien, das sind wohl so Republiken, die sich von Russland lösen wollen. Die letzten 15o km waren auch alle Brücken schwer bewacht, ich wurde gestern 6 mal richtig kontrolliert. Bis auf eine waren alle sehr korrekt, aber das eine Mal wollten sie einfach nur Geld. 1000 R ca. 15€, war zwar doof, dass ich es ihm gegeben habe, aber ich wollte einfach nur weiter. An jeder Hütte in der ein Polizist ist, hängt auch so ein Antibestechungs/Korruption Plakat. Gestern wurde es dann schon ekelhaft, richtig nebelig und kalt und so ging ich nochmals in ein Banjo. Dort wird man einfach wie Merkel gefragt, wie wir Deutschen über die Pläne der beiden Republiken denken. Das Bad wird wohl von der Stadt betrieben und es wurde in den letzten 20 Jahre nichts mehr gemacht. Völlig heruntergekommen, aber es gab einen völlig geilen Holzofen in der Mitte des Raumes. Außerdem war sauber und ich blieb da, bis sie mich rauswarfen, um 9 Uhr, da sind aber auch fast keine Fußgänger mehr unterwegs. Na ja, heute früh heftigster Nebel und ich bin von Vladikavkaz los Richtung Georgien. Musste noch tanken und brauche Motorenöl. Beides ist eigentlich an jeder Ecke zu bekommen, die Tankstelle hatte aber kein Öl. Noch 2 mal kontrolliert worden, dann kam ich auch an die russische Grenze, es ging relativ flott, ne gute Stunde und dann ein wenig Niemandsland. Dann kam die Grenze Georgien und auch da gibt es keinen Hanomag. Das dauert dann. Direkt hinter der Grenze sollte ich noch eine KFZ Versicherung abschließen, auch da gab es keinen Hanomag. Der schickte mich zu ihrem Hauptsitz. Die Versicherung gilt für 30 Tage und ist 9 mal so teurer wie ein Cappuccino. Ich kenne den Kurs noch nicht und gerade ohne Netz ist das schwierig. Bisher sind es nur ganz kleine, nicht sehr schöne Dörfer, die Burg liegt direkt an der Straße und war das Erste, was mich anhalten lies. Dann nach Georgien rein und es war ein wunderschöner Tag, die Berge sind gewaltig. Bin dann aber auch nur 60 km gefahren und stehe die erste Nacht in Georgien am Aragwi. Russland war sehr schön, schon auch erstaunlich ist mit welchem immensen Aufwand Russland das macht. Ich finde es trotzdem ein sehr gutes Land und freue mich später wieder auf Russland. Bin jetzt auf dem Weg nach Batumi, laut Markus subtropisches Klima. Das könnte ich auch gebrauchen!Read more

  • Day 54

    Gori, Höhlenstadt Uplistsikhe, Batumi

    November 15, 2019 in Georgia ⋅ 🌙 16 °C

    Heute morgen mit dunklem Himmel auf dem Weg nach Batumi. Habe 2—3 mal angehalten, ich brauche ja irgendwie auch Geld und eine Simkarte. Wie gestern schon geschrieben muss man nicht anhalten. Links und rechts Häuser, der Fluss und schroffe Felsen. Ich bin erst einmal nicht nach Tifflis, da muss ich ja vermutlich auf dem Rückweg eh durch. Ca. 25 km vor Tifflis bin ich abgebogen und nach Gori, das war die erste große Stadt. Der erste Eindruck war gemütliche und orientalische. Es gibt fast keinen dicken Mercedes usw .mehr, die Straßen sind auch nicht mehr ganz so gut, aber fast jeder spricht Englisch.
    Beim obligatorischen Stadtrundgang stand dann irgendwann ein kleines Häuschen unter einem Dach und direkt dahinter dieser pompöse Burgartige Baustil — es ist Joseph Stalins Geburtshaus und ein Museum, das habe ich mir gegönnt. Als Oberhaupt der Stadt thront die alte Burg, die gerade laut Tafel von der EU gesponsert wird. An die andere Art zu tanken muss ich mich erst gewöhnen, bisher waren Tankstellen häufig wie bei uns, nur musste man erst bezahlen und dann tanken. Hier steht eine Säule vorm Haus und dann eben auch nur Cash zu bezahlen. Und es gibt viel weniger. Bin dann nach Uplistsikhe, 5000 Menschen sollen hier mal vor 4000 oder 6000 Jahren gelebt haben, das war leider zu und nun steh ich hier auf dem Parkplatz. Ich werde bewacht wie alles wichtige, ich kann saubere Toiletten benutzen und mir morgen früh ein wenig Kultur gönnen. Na ja, kurz gesagt, es gibt schönere und interessantere Höhlenstädte, aber es gab einige mystische Details, die doch auch gut sind. Dann habe ich gleich auch noch eine gute Werkstatt für den Ölwechsel gefunden, um auch mal den Ölfilter zu säubern, obwohl er aussah wie aus dem Laden. Dann los in Richtung Meer. Georgien finde ich Landschaftlich ganz toll, jedoch liegen Plastikflaschen ÜBERALL. Es gibt heftig Wind in den Tälern, wo es bisher überhaupt nicht touristisch ist. Das soll am Meer anders sein, aber hier im Inneren - nichts. Von Gori ging es dann 50 km Autobahn und dann wieder rein in die Berge. Das gehört wohl noch zum Kaukasus und war total chaotisch. Die bauen da gerade die Schnellstraße komplett durch die Berge, der Verkehr war heftig und hier fahren die LKWs auch wirklich anders als bei uns. Darauf war ich auch gar nicht eingestellt, ich dachte eher so ein leichter Berg ab zum Meer, aber nun auf der anderen Seite ist es doch um einiges wärmer, aber genau so windig. Zestaoni ist die erste Stadt nach den Bergen und besteht aus einer Fress- und Werkstattmeile. Da habe ich mir einen Hamburger gegönnt und bald saßen bestimmt 7 Hunde mit am Tisch. ES gibt Hunde ohne Ende und es laufen mehrere Streichelzoos auf der Straße rum, ist schon witzig. Habe irgendwo am Fluss geschlafen und obwohl heftiger Wind war, kam heute früh ein Mensch mit 3 Kühen, ließ die Kühe an den Flussauen laufen, hing so ein Gitterrost aus einem Bett wie ne Hängematte auf und legte sich rein — wettertechnisch war wirklich sehr ungemütlich. Habe mich heute auch dermaßen verfahren und die Hanni ganz schön zerkratzt, es war wirklich fast zum heulen. Ich musste über eine Bahnlinie, habe dann einen Tunnel gefunden, aber dafür war ich zu hoch. Bin ewig diesen Bahnversorgungsweg gefahren, der dann einfach aufhörte. Ich war das erste Mal richtig froh, dass die Hanni Allrad hat, aber den Luftfilter hat es halb abgerissen. War wirklich nicht schön, dafür bin ich in Kutaisi auf den Markt, gelandet und anstatt einer Flasche Saft Essig gekauft. Dann bin ich weiter gefahren und von Polizei angehalten worden, weil ich nicht geblinkt habe. Muss 40 Lari ca. 11€ innerhalb von 30 Tagen bei einer Georgischen Bank bezahlen. Die haben auch die Versicherung kontrolliert und mich blasen lassen, nett, neugierig und korrekt. Na ja, so kam die Dunkelheit schneller als gedacht und ich möchte dann nicht mehr fahren. Hab es dann aber doch noch bis Batumi geschafft, das "Las Vegas des schwarzen Meers" oder "Dubai". Eine Glitzerwelt, schon beim Reinfahren, aber halt auch eine traumhaft schöne Landschaft. Es gibt richtig nett gelegen einen Parkplatz, kostet 10 Lari und ist bei Maps.me als Wohnmobil Platz gekennzeichnet. Markus, du hast recht, jetzt hat es noch 12 Grad. Ich werde mir in den nächsten 2 Wochen die Küste bis zur türkischen Grenze ansehen.
    Plastikmüll ist hier ein echtes Problem, zumindest bis jetzt im Landesinneren.
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  • Day 55

    Batumi,Iran,Sarpi,Gonio-Apsaros Fortress

    November 16, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 17 °C

    Wenn man sich diese immer größer, immer höher, immer noch ein bisschen extravagantere Betonklötze, von denen die meisten eh leer stehen, wegdenken könnte, wäre es eine super Stadt in wunderschöner Lage, mit einer sehr schönen Altstadt und sehr lebendige Märkten. Aber was hier zumindest angefangen wird, ist schon erschreckend und weiß Gott nicht schön, aber um diese Jahreszeit doch auch ruhig und beschaulich. Vieles, was ich bisher auch so mitbekomme, ist irgendwie wie ein langsames wach werden der Georgier. Es ist wirklich ein schönes Stück Erde, aber man muss auch sagen, vieles ist einfach zweckmäßig und vieles völlig lieblos gemacht. Die Georgier sind keine Macher...
    Dank Tagesschau App bekomme ich schon auch ein wenig mit, was gerade so passiert und da haben mir die Meldungen vom Iran ganz schön auf den Magen geschlagen. Ich habe ja noch Zeit, aber so wie es aussieht, kann und will ich da gerade nicht hin. Jetzt, 3 Tage später bin ich mir immer noch nicht so ganz im Klaren, was ich machen kann: Türkei, Adana, Mersin ist eine Überlegung, das Auto für zwei Monate in den Zollhafen - auch eine Überlegung. Oder einfach mental dran glauben, dass es einen milden Winter gibt und ein Teelicht ausreicht, hat es ja bisher auch. Wir Deutschen können bis zu einem Jahr hierbleiben, das Auto allerdings nur 90 Tage...
    Heute wollte ich ein bisschen südlich fahren, aber es geht gar nicht weit. Von Batumi die Küstenstraße entlang bin ich erst bis nach Gonio gefahren. Da habe ich ein paar Badewannen von den Römern bestaunt, war der Einzige, abgesehen von ein paar Kühen und Hunde, wie überall. Und auf diesen 15km habe ich bestimmt 4 tote Hunde am Staßenrand gesehen. Dann ging es noch weiter bis nach Sapri. Das entpuppte sich als Grenzdorf zur Türkei, eine Hälfte nur georgisch. Bin dann auch gleich wieder umgedreht, es gibt auch nur Meer, Straße und steile Berge, erst jetzt kurz vor Batumi gibt es wieder Strand. Und da steh ich nun, habe seit 2 Tagen so ein bisschen Männergrippe. Erst wollte ich noch zu Petra Fortress, das soll eine Burgruine aus der Byzantinische Zeit sein und dann war es das auch schon hier. Was es hier im Überfluss gibt. ist sehr sehr schöne Natur. Was natürlich auch super ist, ist das Essen. Total lecker, sehr guten Tee und sehr guter Wein. Also von daher ist es schon so ein kleines bisschen paradiesisch. Batumi, wenn man sich die Strandmeile mal weg denkt, ist für mich auch eine tolle Stadt. Und vor allem hatte ich richtig tolles Wetter, heute Nacht ein bisschen Regen aber schon beim Aufstehen strahlend blauer Himmel.
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  • Day 63

    Batumi, wenig Worte dafür zum Heulen...

    November 24, 2019 in Georgia ⋅ ⛅ 9 °C

    Und die wenigen, kann eh nur ein Raucher verstehen: Gestern der letzte Tabak, habe ich schon ganz vorsichtig aufgemacht! Dann Fahrrad gefahren, Tabak verloren — und nicht mehr gefunden!

  • Day 67

    Petra Fortress, Mtirala National Park

    November 28, 2019 in Georgia ⋅ ⛅ 11 °C

    Na meine kleine MÄNNERGRIPPE war doch sehr zäh und so lag ich bis Sonntag. Und selbst da bin ich nur kurz, aber immerhin 5km mit dem Fahrrad Brot holen gefahren. Montag ging dann und so dachte ich, ich fahr mal zu dieser Burg. Sie liegt sehr schön, es wird auch Green Cap genannt und oben drauf thront eben diese Burg. Schon auf der Hinfahrt fiel mir auf, dass da Menschen am Straßenrand sitzen und Leitern und Besen aus Bambus herstellen und um so natürlich gleich einen Käufer zu finden. Es stellte sich heraus, dass das Petra in einem richtig groß Bambuswald steht. Nun das Übliche: komme hin, packe meine 7 Sachen zusammen, um dann vor verschlossenen Tatsachen zu stehen. Umbau... und derTyp wurde fast böse, als ich wenigstens von außen Fotos machen wollte. Erstmal war die Reaktion völlig absurd, aber dann habe ich heute erfahren, dass die bei dem Umbau einen kleinen Goldschatz gefunden. Es war ein herrlicher, warmer Tag und so fuhr ich zum Mtirala National Park. Das war schon ein bisschen ein Erlebnis mit der Hanni da hoch, die Straßen doch sehr schmal, steil und manchmal richtig schlecht. Es geht vom Stand weg 25 km hoch und mit jedem Kilometer wird es einsamer und ursprünglicher. Es gibt dann eine nette Rangerstation (war aber schon nicht mehr besetzt). Oben war dann, ursprünglich wohl ein Bauernhof, umstrukturiert in einen kleinen Freizeitpark. Ansonsten läuft man 7 bzw. 8 km zu einem superschönen kleinen See und ein bischen weiter zu einem Wasserfall. Habe dann auch für uns ein schönes Plätzchen gefunden. Kam dann auch noch in den Genuss einer extrem Quad-Tour. Ich durfte bei dem Guide hintendrauf, um die zahlenden Gäste zu filmen. Sind da dann 2 Stunden rumgefahren, einmal umgekippt, aber für mich war es auch wunderschön. Wir sind da an Ecken vorbeigekommen, wo ich niemals hingekommen wäre. Und es ist wirklich schön da oben. Um diese Zeit ist eh nichts mehr los, die denken gerade nur daran, was vor dem Schnee noch alles zu tun ist, aber auch im Sommer kommen wohl nicht all zu viele Menschen hier hoch. Es ist auch gleich ein ganz anderes Klima gewesen und es wurde eine ganz schön kühle Nacht, am nächsten Nachmittag wollte ich dann nach Poti oder zumindest in die Richtung und gekommen bin ich bis runter ans Meer. Da wollte eine kleine Pause machen und landete neben einem Campingplatz, auf dem es allerdings weder Klo noch Wasser gibt. Am Strand lernte ich dann zwei Männer kennen und es stellte sich heraus, dass einer hier einen Container gemietet hat und es Strom gibt. Na ja, auch eine Möglichkeit für mich zu stehen. Der Vermieter und der, der den Container gemietet hat, sind Georgier und dann gibt es noch einen jungen Russe. Das Ganze stellte sich als mehr als angenehm heraus. Stehe jetzt erstmal hier und werde von hier aus die Gegend erkunden. Mal ganz kurz zur Geschichte Georgiens: als 1992 die Sowjetunion zusammenbrach, traf es wohl einige von diesen Staaten sehr heftig. Hier in Georgien waren die nächsten 10 Jahre wohl super heftig und laut Aussagen ging es ums nackte Überleben. 2002 gab es dann wohl eine Art friedlicher Revulution und erst seitdem geht es wohl so langsam bergauf. So auch mit dem Land. Wir waren gestern den ganzen Nachmittag in so völlig mondänen sowjetischen Ferienanlagen, die so langsam vor sich hin rotten und dazwischen die zum Dschungel mutierenden Tee Plantagen. Völlig abgefahren und immer wieder riesige, uralte Eukalyptus Bäume. Heute haben wir uns hier einen Stromanschluss gemacht und nach anfänglichen Startproblemen haben wir jetzt Strom. Es wurde wettertechnisch merklich kühler und es regnet schon den ganzen Tag. Ich könnte jetzt auch ein paar Tage bei der Mandarinen-Ernte helfen, die müssen wohl auch vor dem Frost geerntet sein. Egal wo man hier läuft, es gibt noch so vieles, was man sich Gutes vom Baum pflügen kann. Kobuleti ist von hier der nächste Ort, habe mir da mal das Ethnographic Museum angeschaut und wer begrüßt mich mit väterlichen Gesichtszügen? Unser allzeit geliebter Joseph S.Read more

  • Day 70

    Ein paar Campingplatz Impresionen

    December 1, 2019 in Georgia ⋅ 🌧 11 °C

    Na nun bin ich immer noch hier und werde es auch noch eine Weile bleiben. Es ist mit der wärmste Ort in der Umgebung, direkt am Meer. Ein schöner, ruhger Platz mit Blick zum Meer als dem "Schlafzimmer". Ich muss nur den Strom bezahlen und vor allem sind es gute Menschen hier. Wir teilen uns ja den Platz durch zwei: Gilo wohnt in den Containern und ich im Wäldchen. Dazu gehört noch Maxi, ein junger Russe, der die Welt entdecken will. Er arbeitet aber gerade so ein bischen bei einem aus dem Dorf, kommt aber jeden Mittag. Ebenfalls dazu gehören inzwischen ca 15/16 Hunde und 3 ganz kleine Kätzchen. Ganz oft kommen auch einige Männer aus dem Dorfe und überraschen uns mit irgendwelchen tollen und vor allem leckeren Völlereien. Bis gestern war es auch vom Wetter immer so, dass wir gut auf dem Feuer kochen konnten. Heute haben wir noch eine Plane über die Feuerstelle aufgehängt, da es schon den ganzen Tag regnet. Und es soll kalt und nass bleiben. Ich möchte von hier aus in den nächsten Tagen mit den Minibussen (ÖV), so oft es das Wetter mitmacht, in die Berge reinfahren. Vermutlich auch nach Tifflis. Das ist so genial und super billig, für das Geld kann ich die Hanni noch nicht mal anlassen!
    Tendenziell sieht es gerade so aus, als ob ich nun erst mal hierbleibe. Jedoch muss ich das Auto nach 90 Tagen aus Georgien ausführen und ich habe ab 30.12 ein Visa für Aserbaidschan, welches 90 Tage gültig ist. Baku ist vom Wetter her fast gleich. Dann hat mich ja Udo noch auf die Idee gebracht, mit der Fähre entweder nach Turkmenistan (Visa—hab ich noch nicht) oder nach Kasachtan (dort braucht man kein Visa). So ein klitze kleines bisschen hoffe ich ja in dem Fall schon, dass die Klimaforscher recht haben. Sollte es zu kalt werden, fahtre ich über die Türkei nach Hause, ich will kein erfrorener Held sein. Aber in die Türkei zum überwintern? Nein.
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  • Day 77

    Poti,Kobuleti,Bobokvati

    December 8, 2019 in Georgia ⋅ ☁️ 8 °C

    Habe nun doch die letzten 3 Tage Mandarinen geerntet,genauso wie Trauben.Ilo hat ein Traumgrundstück oben am Bergvorsprung,unten Meer,Berge,und im Hintergrund der Kaukasus schon beeindruckend.Hier wurden überall Terrassen für die Mandarinen Bäume in den Bergen angelegt,die Dörfer sind völlig übergangslos an den Südhängen.gab dann ein tolles Essenmit reichlich Wein und diversen 60%;finde die georgier haben eine gesunde Lebenseinstellung .Es war ja auch immer das hoffen auf meiner Reise soviel wie nur viele Kontakte zu haben und dadurch Land und Leute zu verstehen,leider ist der Übersetzer völliger Mist,versuche schon lernen ,aber ,leider kommen dann Viel zu schnell die Grenzen .
    Bin zwischendurch auch mal nach Poti gefahren,Poti gehört zu Georgien,Hafenstadt,und fast schon Grenzstadt zu Abkhazia,da wo ich seither war ist ja die Autonome Republik Adjara.Poti Heute ist eine Stadt die ihre schönsten Tag auch vor langer Zeit gesehen hat,irgend wie wie vergessen worden,es gibt einen Größeren Hafen und ansonsten,Straßenzüge an denen der Zahn der Zeit kräftig nagt.Für mich war es ganz gutmachen auch mal mit dem Mini Bus System auseinander zu setzen.Die fahrt nach Poti war auch schon schön,Kobuleti ist bestimmt 15 km lang,Strand,Haus,Straße,Haus,riesiger Naturpark mit Flussdeltas und riesige Seen.Es ist erstaunlicherweise auch noch viel relativ Grün,viel Laub auf den Bäumen und dahinter dann immer der Kaukasus ganz weiß.
    Ist gerade sehr entspannt alles da das Wetter jetzt auch wieder besser wird,die nächsten 10 Tage immer 14/8.
    Mein sozusagen Mitbewohner muss sofort aus den Container ausziehen,war gerade eh ein paar Tage nicht da und mit den kleinen Hunden ist es moralisch Ganz schön schwierig,gestern starb leider einer.Was hier für Hunde auftauchen,völlig fertige,ist nicht schön.
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  • Day 82

    Wein,Kobuleti,Tsikhisdziri,Kuhlo

    December 13, 2019 in Georgia ⋅ ☁️ 2 °C

    Die Tage vergehen. Ich passe mich dem Leben hier immer mehr an und ein Brot kaufen geht auch schon einigermaßen. Ist aber auch herrliches Wetter und es spielt sich hier vermutlich schon immer alles an der Straße ab. Habe schon richtig Glück gehabt mit dem Platz und vor allem mit den Menschen hier,aber gerade dadurch ist es halt ohne Sprache auch schei... Kann das eigentlich gar nicht verstehen, wie das ganze funktioniert. Mir scheint es so, als ob hier keiner irgendwie arbeitet—aber alles kostet Geld. Na ist nicht mein Ding, aber spannend.
    In den letzten 4 Tagen sind zwei der Welpen gestorben, es ist auch schon sehr kalt nachts . In ihrer Hütte blieben sie nicht mehr und haben dann letztendlich mit den großen Hunden unter der Hanni gewohnt. Zwei wurden heute von irgendwem als Haushunde geholt und von den vier, die noch da sind, wird es einer auch kaum schaffen und die anderen auch nur solange sie Futter bekommen. Selbst für drei der schon größeren wird der erste Winter schon sehr hart. Durch das Meer ist es immer so nasskalt.
    Bin seit Sonntag alleine auf dem Platz und gerade die Hundegeschichte ist ganz schön hart für mich und ich ich hatte auch schon die Überlegung, einen anderen Platz zu suchen.
    Gestern ging die Vorbereitung für die Wein Abfüllung los. Ilo verkauft seinen Wein, ist auch ein toller Wein. In den nächsten Tagen sollen nun 150 Flaschen abgefüllt werden,wird bestimmt ein Abenteuer,werde es berichten.
    Zwei richtige georgische Brote durfte ich bei einem Bäcker für mich backen. Die werden in die Ofenseite geklebt und fallen weg, wenn sie fertig sind. War schön und haben auch toll geschmeckt. Meisten backen wir hier so ein ganz traditionelles Maisschrotbrot im Feuer.
    War diese Woche auch noch in Batumi, musste ja Simkarte und Autoversicherung verlängern. Hätte ich mir sparen können, muss beides am Automaten gemacht werden. Und die stehen an fast jeder Straßenecke Hanni kann nun erstmal bis 13. Januar in Georgien bleiben, Simkarte von Beline,30GB ca 8€.
    Der Ofen funktioniert inzwischen auch schon fast perfekt, benutze ihn auch schon ab und zu mal. Aber so schön das auch sein könnte, würde ich heute alles mit Gas machen, Gas ist bisher überalleinfach und billig zu bekommen.
    Ansonsten ist es sehr schön in der Hanni zu wohnen. Es wird immer ein bisschen heimeliger. Winter ist nun mal keine wirklich sehr angenehme Reisezeit, obwohl es hier durch die immergrünen Mandarinen gar nicht wie Winter aussieht. Gestern schlug ein weiterer Versuch, das Abendbrot vom Meer zu bekommen, trotz aktivem körperlich Einsatzes fehl. Das Netz mindestens 30 Meter im Meer zu verankern und am nächsten Morgen auch wieder einholen, war hart. Das Wasser hat wohl noch 13/14 Grad, aber draußen waren es 4 Grad. ,1 kleines Fischlein war dann doch zu wenig.

    So, in Kuhlo angekommen. Ein größeres Gebirgsdorf mit sehr dominanter Kirche. Hab heut an einer Messe teilgenommen ,wollte eigentlich nur die Kirche anschauen und dann war diese Messe mit dem Bischof . Ein Schauspiel! Ansonsten hat das Dorf an sich nichts, außer die Lage und eine Seilbahn, die zwei Dörfer verbindet. Schon vor über 100 Jahre gebaut und ich werde mich da morgen reintrauen.
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  • Day 87

    Kuhlo,Goderdzi

    December 18, 2019 in Georgia ⋅ 🌙 8 °C

    Bin gestern Abend von meinem kleinen Ausflug zum Goderdzi Pass zurück, wollte ja mit der Seilbahn nach Tago. Aber leider oder Gott sei Dank fuhr sie nicht. Da es noch recht früh und kalt war und der erste Bus erst um 13 fahren sollte, lief ich erst mal los. Sind von Kuhlo noch ca. 30 km. Die Straße ist bis Kuhlo für Georgische Straßen gut. Hinter Kuhlo wurde es aber anders und ich bin froh, dass ich sie Hanni nicht zugemutet habe. Wäre aber kein Problem für sie gewesen, wir sind schon viel schlechtere „Straßen" gefahren. Man kann hochfahren, aber es war teilweise heftigst vereist und es gab zwei Erdrutsche. Es waren den ganzen Tag um die 0 Grad, nichts halbes und nichts ganzes. Es war einfach alles feucht und der Schnee richtig nass. War schade. Bin dann losgelaufen und schon gleich hielt einer an und nahm mich bis zum nächsten Dorf mit. DAs ging so dreimal und zwischen drin bin ich immer wieder gelaufen, bestimmt die halbe Strecke. Es ist schon irre, es gibt in diesem Tal wohl über 40 Dörfer. ICH bin durch einige gelaufen, habe aber fast keinen Menschen gesehen. Bin nicht ganz hoch zum Pass gelaufen, die letzten 5 km wollt ich dann doch nicht mehr, da ja auch der Rückweg in Ermangelung von Verkehrsmitteln völlig unklar war. Bin bis zu dem Goderdzi Resort, dort sah es nach zu aus. Also zurück zum ersten Dorf, um dann zu erfahren dass es erst in drei Stunden einen Minibus geben soll. Ich hab doch vorher eine Mitfahrgelegenheit gefunden, aber dann nochmal 1,5 Std. wegen Straßensperre gestanden War, man glaubt es kaum, doch ein ganz schön abenteuerlicher Tag, Ich bin dann noch bis Shuakhevi gefahren und habe mich bei einem sehr netten und gastfreundlichen (tolles Essen, super eigenem Wein und Schnaps) Polizisten eingemietet und den Abend mit drei Monteure mit deutsch-georgischen Händen und Füßen sprechend, verbracht. Am nächsten Morgen dann um das Dorf gelaufen, die bauen eine Kirche, dann noch ein paar schöne Dinge auf dem Weg nach unten angeschaut. Abends bin ich wieder bei der Hanni angekommen. Heute regnet es schon den ganzen Tag in Strömen, soll zum Abend aufhören und dann die nächsten zehn Tage wieder ganz gut werden. Die beiden Tage waren nun wirklich genial - Sonne pur, T-Shirt-Wetter. Aber sobald sie weg ist richtig kalt.
    Gestern ist hier ein großer schwer verletzter Hund angekrochen gekommen, der die Hinterbeine nicht mehr bewegen kann. Ist so übel, der hatte wohl eine heftige Begegnung, vermutlich mit einem Auto. Es gibt hier so viel Elend bei Mensch und Tier, ganz ganz schlimm.
    Les gerade ein Buch, da geht es unter anderem um Kampfläufer. Bis vor kurzem wusste ich gar nichts von denen, in Deutschland leben in der Unterleutener Heide noch 15 Brutpaare und hier werden Sie geschossen und als Delikatesse gut verkauft .
    Morgen früh um kurz nach 8, wie lange bin ich nicht mehr so früh aufgestanden, fahren Illia, Maxim und ich 250 kg Mandarinen, die heute noch sortiert wurden, nach Kutaisi ( hatte mich dort bei der Herfahrt so übel verfahren). Er will versuchen, mehr Geld zu bekommen. Hier im Dorf gibt es für 1kg 3—5 Cent, er hofft dort auf 15—20 Cent. Freu mich schon auf die Eisenbahn. Werde dann ein paar Tage versuchen, an den Süd Kaukasus zu kommen. Viele Georgier sagen ja, dass die Republik Abkhazia das schönste Stück Georgien sei. Von hier aus kann man den Kaukasus über dem Meer sehn, aber für einigermaßen gute Fotos bräuchte man schon etwas anderes, als ein Handy zum fotografieren. Zum Angucken ist es jeden Tag aufs Neue beeindruckend - massiv, gewaltig—schön.
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  • Day 89

    Kutaisi,Gelati,Motsameta Monastery,

    December 20, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 4 °C

    Hab’s geschafft nicht zu verschlafen und so ging die Reise um halb 9 los. Das mit den Mandarinen scheint gängig zu sein, kamen gegen 12 in Kutaisi an und schon am Bahnsteig standen die Händler. Man wurde sich zwecks Preis schnell einig. Manche vom Dorf haben nicht alle verkauft sondern wollten ihr Glück selbst in die Hand nehmen und vor dem Bazar ihre Decke ausrollen. Für das Zugticket hat jeder 1 Lari für ca. 150 km bezahlt. Das Zugfahren hat sich im Osten die letzten 50 Jahre nicht verändert.
    Kutaisi war wohl mal spirituell, theologisch und auch politisch sehr bedeutsam und ist heute zweitgrößte Stadt Georgiens. Es hat eine nicht so schöne Neustadt, aber eine schöne kleine Altstadt und oben drüber diese riesen Kathedrale. Sie wurde wie vieles hier in der UdSSR-Zeit zweckentfremdet und war kurz vor dem Verfall. Jetzt wurde sie aufwendig wieder aufgebaut und ist wie Gelati Monastery und Montsameta Monastery Weltkulturerbe.Würde gerne wissen wollen, wieviele Treppenstufen von mir begangen wurden - sehr viele, aber es hat sich gelohnt . Der Ausblick und das Bauwerk sind klasse, dazu Frühlingshaft warm. Durch die Stadt fliest ein völlig vermüllter Fluss mit herrlichen weißen Felsbadewannen.
    Heute morgen zu Fuß auf den Weg gemacht, Bus fuhr erst 1 Std.später. Ich wurde fast sofort mitgenommen und bis fast vors Tor von Motsameta Monastery gefahren. Motsameta — Ort der Märtyrer und wurde im 11. Jahrhundert auf diesen alten Ort gebaut. Auch hier ist alles super schön gemacht und so oder so ein Gottesplatz.
    Eigentlich direkt gegenüber ist Gelati Monastery. Ich bin runter zum Fluss, aber eine Hängebrücke, die keine mehr war, lies mich doch zurück zur Straße und ich wurde auch sofort wieder mitgenommen. Es trampt hier echt jeder. Gelati ist schön, man sagt, jeder Georgierer muss mal hier gewesen sein. Auch ein grosser König liegt hier. Es wird wie wild an allem gebaut, was die Kulturerbe- Menschen halt brauchen. Auch der ganze Komplex ist mehr oder weniger überall noch ein bisschen Baustelle, aber auch hier ein wirklich beeindruckender Platz.
    Wollte ja noch mal ein bisschen näher an den Kaukasus, von Kutaisi aus geht das eigentlich nicht, da ja Südossetien dazwischen ist. Deshalb bin Ich jetzt erstmal bis Senaki Von hier aus gibt es eine Straße nach Mestia. Allerdings muss ich den selben Weg zurück, solange noch so Wetter ist. Zum Elbrus werde ich es versuchen.
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