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- Day 98
- Monday, May 23, 2022
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 16 m
MexicoBrisas de Zicatela15°50’21” N 97°2’43” W
Abstecher zur Pazifikküste

Nach längerer Zeit im Hochland haben wir mal wieder Lust auf das Meer und so geht es weiter nach Puerto Escondido direkt am Pazifik. Die Entfernungen in Mexiko sind so groß, dass wir ganze 12 Stunden unterwegs sind, was im Nachtbus aber ganz gut klappt 🚍
Der Ort ist bei Surfern beliebt, da am nahegelegenen Playa Zicatela riesige Wellen entstehen. Mathias wagt sich mit einem Anfängerkurs auch auf's Brett 🏄🏼♂️ Der Surflehrer ist allerdings ein wenig irre und startet direkt in den hohen Wellen. Das ist frustrierend und nimmt die Lust auf weitere Surfstunden 🙄
Im Norden von Puerto Escondido besuchen wir eine gemeinnützige Organisation, welche die Eier von Meeresschildkröten sammelt und bewacht, um die Überlebenschancen des Nachwuchses zu steigern. Gegen eine Spende dürfen wir beim Freilassen der frisch geschlüpften Baby-Schildkröten helfen 🐢 Was toll klingt, stellt sich leider als Massenveranstaltung heraus. Über 100 Leute erkaufen sich quasi den nächsten Instagram-Shot, über die Schildkröten oder die Arbeit der Organisation lernen wir kaum etwas.
Ansonsten bietet Puerto Escondido viele alternative Cafés und Bars. Das Preisniveau ist jedoch sehr hoch, da der Tourismus hier in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Beim Frühstück erwartet uns eine besondere Überraschung. Wir bestellen Chilaquiles, ein mexikanischer Klassiker mit Nachos. Allerdings sind diese mit einer lokalen Spezialität garniert: Chapulines, das sind gegrillte Heuschrecken. Na dann, guten Appetit! 🦗
Während der Pandemie ist Puerto Escondido auch zum Zufluchtsort für Esoteriker geworden. Wir lernen beispielsweise Yvonne kennen. Beim abendlichen Bier berichtet sie uns bald vom Universum, ihrer Energieaura und wie das Flourid in der Zahnpasta die Zirbeldrüse verkalkt. Jetzt möchte sie in Kryptowährungen investieren, das hat sie in einer Online-Finanzakademie gelernt. Dann kann ja nichts mehr schief gehen! 🧘🏼♀️Read more
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- Day 102
- Friday, May 27, 2022
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 1,552 m
MexicoOaxaca de Juárez17°3’43” N 96°43’18” W
Farbenfrohes Oaxaca

Nach unserem Ausflug zur Pazifikküste fahren wir nach Oaxaca, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Auf der Busfahrt heißt es: Gut festhalten! Es geht sechs Stunden kurvig durchs Gebirge und wir sind froh, dass wir die Reisetabletten dabei haben 🚍
Die ersten Tage in Oaxaca sind sehr regnerisch, da ein Hurrikan über das Land zieht 🌧 Aber in einem Talkessel bei über 1.500 Metern Höhe müssen wir uns da keine Sorgen machen. Danach können wir die schöne Kolonialstadt ganz neu entdecken ☀️ Die indigene Kultur ist hier weniger zu spüren, aber Oaxaca ist total bunt und es ist immer etwas los. Wir beobachten mehrere Hochzeiten, welche öffentlich auf dem zentralen Platz vor der Kathedrale gefeiert werden ⛪️
Die Region ist neben Kunsthandwerk (Alebrijes) auch für kulinarische Highlights bekannt. Und da wollen wir mit einigen Mythen über die mexikanische Küche aufräumen: Burritos, Reis mit Bohnen und Chili con Carne sind hier keine typischen Gerichte 🌯 Stattdessen dreht sich alles um Tortillas, die in Form von Tacos, Quesadillas oder Empanadas mit verschiedenen fleischlastigen Füllungen zubereitet werden 🌮 Wir probieren auch Mezcal, einen hippen mexikanischen Agavenschnaps.
Natürlich gehören auch ein paar Ausflüge dazu, zum Beispiel zum Baum von Tule 🌳 Die mexikanische Sumpfzypresse ist mit 46 Metern Umfang der dickste Baum der Welt 😲 Historisch wurde die Region bis zur spanischen Eroberung von Zapoteken und Mixteken bewohnt. Wir besuchen die beeindruckenden Ruinen der ehemaligen Hauptstadt Monte Albán, welche auf einer Bergkuppe errichtet wurde.Read more
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- Day 110
- Saturday, June 4, 2022
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 2,146 m
MexicoDe Analco19°2’27” N 98°11’39” W
Pulque in Puebla

Es geht weiter nach Norden. Unsere letzte Station vor Mexiko-Stadt heißt Puebla und das hat einiges zu bieten. Bekannt ist die Stadt für das Keramikhandwerk und im historischen Zentrum sind viele Fassaden mit Keramik verziert. Zusammen mit den über 360 Kirchen ergibt das ein richtig schönes Stadtbild ⛪️ In der Calle de Dulces, der Straße der Süßigkeiten, verkauft tatsächlich jedes Geschäft ausschließlich Süßes, da können wir nicht widerstehen 🍬 Auffällig sind auch die vielen deutschen Autos in den Straßen von Puebla. Die mexikanische Niederlassung von VW hat hier ihren Hauptsitz und wir werden ab und zu auf Deutsch angesprochen 🚗
Direkt am ersten Abend treffen wir uns mit Eike, dem Bruder einer Freundin. Er erzählt uns vom Leben und den Eigenheiten in Mexiko. Eike arbeitet als Dozent in einer privaten Universität und zeigt uns ein paar Tage später auch seinen Arbeitsplatz. An der Uni gibt es strenge Sicherheitsvorkehrungen, da hier der Nachwuchs der mexikanischen Oberschicht ausgebildet wird 👨🏻🎓 Den Abend lassen wir in Eikes Lieblings-Pulqueria ausklingen. Pulque ist ein leckerer alkoholhaltiger Saft aus fermentierten Agaven und gilt als mexikanisches Nationalgetränk 🍶 Es wurde schon von den Azteken getrunken und später von den Spaniern zu Mezcal und Tequila destilliert 🥃
Ein Spektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen: Viele Mexikaner sind große Kino-Fans und so gehen wir in den neuen Jurrasic World mit 4D-Erlebnis 🦕 Neben wackelnden Kinosesseln werden wir passend zur Filmszene auch angepustet, mit Wasser besprüht oder in den Rücken geboxt 📽 Danach sind wir ziemlich durch den Wind und auch unsere Spanischkenntnisse haben wir wohl etwas überschätzt. Na, immerhin waren die Dinos großartig 😅
Ein Ausflug führt uns ins nahe gelegene Cholula. Hier steht gemessen am Volumen die größte Pyramide der Welt. Ein Großteil der Pyramide ist noch nicht freigelegt und die spanischen Eroberer haben es sich nicht nehmen lassen, eine Kirche auf dem Hügel zu errichten ⛪️Read more

TravelerHallo ihr zwei, bei Nacht ist alles so überwältigend anzuschauen. Super Bilder von euch. Auf welcher Höhe steht ihr bei dem einen Bild. Wo ist der Punkt? Last es euch weiterhin so gut gehen!

Michelle und MathiasVielen Dank 😊 Das war auf einem Aussichtsturm in einem Park zu Gedenken der Schlacht vom 5. Mai. Das war die entscheidende Schlacht 1862 gegen die französische Armee hier in Puebla. Der Turm ist 48 Meter hoch und man kann mit einer Seilbahn fahren 🚡
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- Day 119
- Monday, June 13, 2022
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 2,245 m
MexicoRoma Norte19°24’58” N 99°9’54” W
Sightseeing in Mexiko-Stadt

Das Ziel unserer Mexiko-Route ist Mexiko-Stadt oder auch CDMX (Ciudad de México). Mit über 22 Millionen Einwohnern zählt die Metropolregion um die Hauptstadt zu den größten der Welt. Wir bewegen uns allerdings nur in den Stadtteilen, die als relativ sicher gelten. Statt einer Wellblechhütten-Wüste erleben wir hier ein modernes und grünes Mexiko, das uns sehr an Spanien erinnert. Dennoch sind wir unterwegs sehr vorsichtig, achten ständig auf unsere Wertsachen und sind vor Einbruch der Dunkelheit zurück in der Unterkunft 📵
In Mexiko-Stadt gibt es so viel zu entdecken, dass selbst eine Woche mit straffem Touri-Programm vieeel zu kurz ist.
- Im Nationalmuseum für Anthropologie tauchen wir umfassend in die präkolumbische Geschichte Mexikos ein. Einige der Kulturen kennen wir bereits, von den Mayas an der Grenze zu Guatemala bis hin zu den Azteken hier in der Hauptstadt ⚱️
- Im historischen Zentrum bestaunen wir die majestätischen Gebäude aus der frühen Kolonialzeit. Mexiko-Stadt wurde auf den Ruinen der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán errichtet. Diese lag in einer Sumpflandschaft, was heute noch an den schief stehenden Häusern zu erkennen ist 🏛
- Auf dem Plaza Garibaldi treffen wir auf Mariachis, endlich ein Mexiko wie wir es uns vorgestellt hatten! Kleine Musikergruppen mit großen Sombreros ziehen durch die Bars und bieten ihre herzzereißenden Gesangskünste an 🎺
- Sehenswert ist auch die UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México). Sie ist die älteste und mit über 360.000 Studierenden eine der größten Universitäten auf dem amerikanischen Kontinent. Der Campus ist so riesig, dass es ein eigenes komplexes Busnetz nur für das Uni-Gelände gibt. Man munkelt, dass sich hier zwei deutsche Touristen sogar einmal verfahren haben... 👨🏽🎓
- Frida Kahlo zählt zu den bedeutensten Malerinnen Lateinamerikas. Das ehemalige Wohnhaus dient heute als Museum über ihr Leben und zeigt einige ihre Werke 🎨
- Ein besonderes Spektakel ist Lucha Libre, mexikanisches Wrestling. Bunt verkleidete und maskierte Männer und Frauen bieten sich dramatische Schaukämpfe in einer Arena. Zunächst ziemlich schräg, aber am Ende fiebert man dann doch mit, welches Team gewinnen wird 🤼🏽♂️Read more
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- Day 124
- Saturday, June 18, 2022
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 2,245 m
MexicoRoma Norte19°24’58” N 99°9’54” W
Ausflug über Teotihuacán

Ein besonderes Highlight in Mexiko steht uns noch bevor. Wir wollen die Ruinenstadt Teotihuacán nordöstlich von Mexiko-Stadt erkunden. Und das geht natürlich am einfachsten... mit einem Heißluftballon! 😁 Es ist hier ein großes Event, bei Sonnenaufgang über die Ruinen zu schweben, und für uns ist es auch die erste Ballonfahrt überhaupt.
Wir starten mitten in der Nacht und werden zum Startpunkt der Ballons gebracht. Die ersten können wir im Morgengrauen schon am Himmel beobachten, während unser Gefährt gerade vorbereitet wird. Dann geht es los: Zunächst schweben wir über den nahegelegenen Wohnort, dann nähern wir uns der Ruinenstadt und steigen immer höher und höher 🎈 Es ist ein atemberaubender Anblick, wir können uns gar nicht satt sehen. Nach etwa einer Stunde in der Luft bringt uns unser Ballonfahrer wieder sicher auf den Boden. Wir stoßen mit Sekt an und bekommen ein leckeres Frühstück... begleitet von Mariachi-Musik 🎺
Danach dürfen wir uns Teotihuacán aus der Nähe anschauen. Was aus der Luft schon beeindruckend aussah, erscheint jetzt noch viel riesiger. Allein die Sonnenpyramide ist die drittgrößte der Welt, nach Cholula und Cheops. Mit bis zu 200.000 Einwohnern gehörte Teotihuacán in seiner Blütezeit zu den größten Metropolen weltweit und dennoch ist bis heute wenig über die Erbauer dieses Meisterwerks bekannt. Die Stadt wurde gegen 700 n. Chr. verlassen und erst Jahrhunderte später von den Azteken erneut entdeckt. Diese gaben ihr den heutigen Namen, die "Stadt der Götter" 💫
Die letzten Tage in Mexiko-Stadt verbringen wir etwas ruhiger und entdecken sogar ein Spiele-Café in der Nähe unserer Unterkunft. Mit unserer großen Leidenschaft für Brettspiele wird aus "Nur mal kurz gucken!" ein langer Spieleabend, das haben wir echt vermisst 🎲
Damit endet unser Besuch in Mexiko und wir ziehen ein kleines Fazit: Im Fokus standen vor allem die Kolonialstädte, welche auf unserer Route von Süden bis zur Hauptstadt immer moderner und prunkvoller wurden. Dabei haben wir jede Menge über die verschiedenen indigenen Kulturen der Mayas, Zapoteken, Mixteken und Azteken gelernt. Positiv war auch das vielseitige Essen in Mexiko, wir sind große Fans von Chilaquiles zum Frühstück und Esquites als Abendsnack 🌮 Allerdings erinnert uns der regelmäßige Anblick von schwer bewaffneten Polizeikräften auch immer wieder an die unstetige Sicherheitslage im Land.Read more

TravelerAtemberaubende Bilder von euch . Super ihr zwei Physiker, Ballone fahren so haben wir es gelernt. 😅 Caro und ich haben es auch probiert und waren ebenso beeindruckt. Wie klein alles wirkt. Ich glaub, ihr müsst noch ein Jahr dranhängen... euch geht es gut....Wir freuen uns auf das nächste Siedlerspiel mit euch.🤣

Michelle und MathiasOhja, wir waren auch überrascht wie sanft und ruhig die Ballonfahrt war. Das hatten wir uns ruppiger vorgestellt 😊 Das nächste Siedlerspiel kommt bestimmt 👍🏼
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- Day 129
- Thursday, June 23, 2022
- 🌧 24 °C
- Altitude: 1,593 m
ColombiaQuebrada La Cueca6°12’42” N 75°33’46” W
Mit der Seilbahn durch Medellín

Nach vier Monaten in Mittelamerika wollen wir unsere Reise nun in Südamerika fortsetzen und starten in Kolumbien 🇨🇴 Mathias war 2016 bereits in Bogotá und an der Karibikküste, deshalb lassen wir diesen Teil aus und fliegen nach Medellín in der Bergprovinz Antioquia.
Medellín unterscheidet sich sehr vom kolonialen Stadtbild, das wir aus Mexiko kennen. Im Zentrum gibt es keine historische Altstadt zu entdecken, stattdessen ist es vor allem laut und eng. Einzig der Plaza Botero zeigt etwas Charme mit seinen lustigen Bronze-Figuren. Fernando Botero zählt zu den bedeutensten Künstlern Lateinamerikas und ist für Gemälde und Skulpturen mit überzeichneten Proportionen bekannt. Sie sind extrem dick! 🖼
Der Ruf Medellíns wird leider immer noch von seiner dunklen Vergangenheit überschattet. In den 1980er Jahren litt die Stadt unter den Drogenkriegen des Medellín-Kartells und zählte Anfang der 90er zu den gefährlichsten Städten der Welt. Auch wenn einige Souvenier-Shops Artikel zum berüchtigten Drogenbaron Pablo Escobar anbieten, so meiden die meisten Einwohner seinen Namen in der Öffentlichkeit. Viele haben Angehörige während der Kämpfe verloren. Dieser Teil der Geschichte wird in Kolumbien allerdings eher verdrängt statt aufgearbeitet 🕊
Seitdem hat sich in Medellín viel getan, um die Kriminalität zu bekämpfen. Infrastruktur-Investitionen in Millionenhöhe zielen darauf ab, die armen Stadtviertel mit dem Zentrum zu verbinden und den Zugang zu legaler Arbeit zu erleichtern. Und das funktioniert. Die Stadt verfügt über eine moderne saubere Metro, auf die die Einwohner sehr stolz sind 🚝 Wir können eines der ehemaligen Problemviertel besuchen, die Comuna 13 in Hügellage am Stadtrand. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen und jetzt hat man sogar ein System aus Rolltreppen mitten in das ärmliche Wohngebiet gesetzt 🏘 Außerdem wurden mehrere Seilbahnanlagen errichtet, um die Menschen kostengünstig zur nächsten Metrostation zu bringen. Wir sind so fasziniert, dass wir einen ganzen Tag mit Metro und Seilbahn durch die Gegend fahren und uns die Stadt von oben anschauen 🚡 Medellín zählt heute zu den Vorzeigeprojekten Lateinamerikas. Die Drogen-Kartelle gibt es leider immer noch, sie operieren allerdings im Dschungel und lassen die Städte durch Schutzgeldabkommen weitestgehend in Ruhe 🌿Read more
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- Day 134
- Tuesday, June 28, 2022
- 🌧 19 °C
- Altitude: 1,886 m
ColombiaGuatapé6°14’7” N 75°9’46” W
Oh, wie schön ist Guatapé

Für viele ist Guatapé nur ein Tagesausflug etwa zwei Stunden östlich von Medellín. Wir nehmen uns etwas mehr Zeit und bleiben ein paar Tage hier. Und das ist eine super Entscheidung, denn Guatapé entpuppt sich als wirklich positive Überraschung. Die Bilderbuch-Landschaft und das milde (wenn auch wechselhafte) Wetter begeistern uns sofort 🌤
Der kleine Ort liegt bei etwa 1.900 Metern Höhe am riesigen Stausee Guatapé-Peñol. Der Stausee wird primär für die Stromerzeugung genutzt und liefert ganze 70% des kolumbianischen Strombedarfs. Durch das malerische Landschaftsbild mit den vielen kleinen Inseln und Halbinseln wird die Region vor allem von Kolumbianern als Erholungsgebiet genutzt 🏞
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Fels von Guatapé, ein riesiger Inselberg aus Granit, den man schon aus der Ferne emporragen sieht. Wir stapfen die 675 Stufen bis zur Spitze und werden mit einem unglaublichen Ausblick belohnt. Am nächsten Tag steht eine Radtour an, um den Felsen aus allen Winkeln bestaunen zu können 🚴🏼♀️ Wir radeln durch das hügelige Gelände und können uns am Ende mit einem Sprung in den Stausee erfrischen 🏊🏼♂️ Das eigentliche Highlight der Tour ist allerdings unser Guide Marcel, ein US-Amerikaner, der 20 Jahre als Pilot bei der Navy war, eine Surfschule in Costa Rica betreibt und jetzt einen Fahrradclub in Kolumbien aufbaut. Er unterhält uns mit lustigen Anekdoten aus seinem Leben und gibt uns Tipps für die weitere Reise.
Der Ort Guatapé ist auch total schön mit seinen bunten Straßen, verzierten Häuserfassaden und verträumten Cafés ☕️ Defintiv einer unserer Lieblingsorte auf der bisherigen Reise 😊Read more

Michelle und MathiasEs ging eigentlich, wir haben ja alle paar Stufen eine Fotopause gemacht 📷

Michelle und MathiasAuf jeden Fall, das war ein fantastischer Ausblick. Und wir haben sogar ein paar Stunden gutes Wetter erwischt 🌤
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- Day 138
- Saturday, July 2, 2022
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 1,048 m
ColombiaQuebrada Coquito6°14’54” N 75°0’39” W
Eine Woche im Yoga-Camp

In Guatapé bekommen wir einen vielversprechenden Tipp für ein Yoga-Aschram in der Nähe. Das ist ein klosterähnliches Meditatioszentrum nach indischem Vorbild 🧘🏼♀️ Und da wir auf der Reise keinen strengen Zeitplan haben, können wir uns das spontan mal genauer anschauen. Also geht es mit dem Bus nach San Rafael und dann weiter mit dem Tuk Tuk bis ans Ende der Welt 🛺
Das Aschram ist schön im kolumbianischen Dschungel gelegen und von mehreren Flüssen umgeben. In der Hauptanlage bekommen wir ein kleines Zimmerchen, es gibt Gemeinschaftsbäder und mehrere Tempel für die Yoga-Übungen 🛕 Hier dürfen wir eine Woche lang Teil der spirituellen Gemeinschaft sein und am strengen Tagesablauf teilnehmen:
- 5:30 Uhr: Weckruf durch die Glocke 🔔
- 6:00 Uhr: Morgenmeditation, die wir irgendwie immer verpassen 😴
- 8:00 Uhr: Erste Yoga-Session
- 10:00 Uhr: Frühstück 🥗
- 13:00 Uhr: Snack
- 16:00 Uhr: Zweite Yoga-Session
- 18:00 Uhr: Abendessen 🥘
- 19:00 Uhr: Abendmeditation
Das Essen ist komplett vegan, wird nach Ayurveda zubereitet und schmeckt unfassbar lecker 😋 Vielleicht liegt es daran, dass die Gerichte vor der Ausgabe mit Mantras besungen werden 🎶 Wir haben jedenfalls selten so gut und abwechslungsreich gegessen und freuen uns jeden Tag riesig auf die Mahlzeiten. An Getränken gibt es ausschließlich Tee und Saft. Wer hätte gedacht, dass uns bei all der Abstinenz vor allem ein guter Kaffee fehlen würde. Daher schleichen wir uns einmal zur nächstgelegenen Farm, wo es zum Glück ein kleines Käffchen gibt 😄
Im Camp lernen wir Elena aus Moskau und ihren frisch Verlobten James aus Toronto kennen, neben uns die einzigen Kurzzeitgäste. Wir verstehen uns gut und unternehmen ein paar kleine Aktivitäten, wie eine Nachtwanderung oder Schwimmen im Fluss. Den Fluss besuchen wir fast jeden Tag, er ist wirklich traumhaft klar und sehr erfrischend 💦 Ansonsten trifft man sich meistens in der Nähe der Rezeption, wo es ab und zu mal ein schwaches Internetsignal gibt 📧
Nach einer Woche ist Michelle Yoga-Profi und Mathias hat es zumindest einmal ausprobiert 🧘🏼♂️ Dann geht es auch schon wieder zurück in die Zivilisation. Das leckere Essen werden wir definitiv vermissen, die vielen Insekten und hunderte Mückenstiche eher nicht 😅Read more
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- Day 146
- Sunday, July 10, 2022
- 🌧 19 °C
- Altitude: 1,980 m
ColombiaSalento4°38’2” N 75°34’14” W
Im Kaffee- und Palmenparadies

Nach einer Woche Kaffeeentzug im Yoga-Retreat können wir es kaum erwarten, die Kaffeeregion Kolumbiens zu besuchen. Von Medellín aus fahren wir etwa zehn Stunden mit dem Bus nach Süden quer durch die Ausläufer der Anden. In einer grünen Hügellandschaft erreichen wir das kleine Örtchen Salento 🏞
Auch hier sind die Gebäude wieder so schön bunt und an jeder Ecke laden süße Cafés dazu ein, den hervorragenden Kaffee aus der Region zu probieren. Mit seinen milden Arabica-Bohnen erlangt der kolumbianische Hochland-Kaffee weltweit große Beliebtheit. In der Gegend um Salento liegen viele Kaffeefarmen, in denen man den gesamten Produktionsprozess miterleben kann. Und so werden wir Kaffeebauern für einen Tag und lernen viel über den Anbau und die Verarbeitung 👨🏼🌾👩🏼🌾 In traditioneller Tracht ernten wir zunächst die Kaffeekirschen, später werden die darin enthaltenen Bohnen getrocknet, geröstet und gemahlen. Am Ende der Tour steht natürlich ein frisch gebrühtes Käffchen. Mhhh! ☕️
Bei Salento liegt noch eine weitere Sehenswürdigkeit, die sogar den kolumbianischen 100.000-Peso-Schein ziert: Das Cocora-Tal ist landschaftlich wunderschön und beheimatet hunderte der riesigen Quindio-Wachspalmen 🌴 Mit bis zu 60 Metern Höhe ist der Nationalbaum Kolumbiens echt beeindruckend. Bei einer tollen Wanderung durch das Tal versucht Mathias, eine der Palmen zu erklimmen - hat leider nicht ganz geklappt 🙈
Während unserer Woche in Salento wohnen wir in einem schönen Reihenhäuschen und können auf dem Balkon frühstücken, abends kochen und Netflix schauen - ein kleines bisschen Alltag auf der Reise 🏡 Nach ein paar Tagen kennen wir alle wichtigen Geschäfte und werden sogar von den Nachbarn gegrüßt 😄 Wir testen auch neue Früchte und entdecken die Granadilla für uns. Sie schmeckt wie eine süße Maracuja und lässt sich direkt aus der Schale löffeln. Lecker!Read more

Cool, dort waren wir auch wandern und die Jeepfahrt war abenteurerlich ;-) wunderschön [Sanny]

Michelle und MathiasOhja, die Jeeps waren witzig. Bei der Wanderung zur Kaffeefarm sind wir bei einem hinten drauf gesprungen und stehend mitgefahren. Komm fahr mit mir, im 4x4... 😄

Michelle und MathiasDafür war die Zeit zu knapp, wir haben wohl vorher zu viele Fotostopps eingelegt 😉 Aber wir hatten in Costa Rica schon viele Kolibris gesehen, da war das okay.
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- Day 153
- Sunday, July 17, 2022
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 2,654 m
ColombiaSede F CUN4°35’52” N 74°4’8” W
Bogotá, Hauptstadt der Streetart

Unser letzter Stopp in Kolumbien ist die Hauptstadt Bogotá und dabei läuft so einiges schief. Unser Bus aus Salento benötigt wegen Baustellen mal wieder ganze zehn Stunden, so dass wir erst im Dunkeln ankommen. Der Busfahrer lässt uns irgendwo am Stadtrand aussteigen und es beginnt zu regnen, Jackpot! 🙄 Wir flüchten uns zunächst an eine Tankstelle, wo uns viele Taxis mitnehmen wollen. Wir steigen lieber nicht ein, da Taxifahren in Bogotá nicht immer sicher sein soll, vor allem nicht nachts. Stattdessen warten wir fast eine Stunde bis sich ein gnädiger Uber-Fahrer findet und uns zur Unterkunft bringt.
Doch damit noch nicht genug. Am nächsten Morgen erwischt es nun Mathias mit einer Lebensmittelvergiftung, also zwei Tage mit Fieber im Bett 🤒 Michelle stromert derzeit alleine durch das Viertel, in dem man sich als Tourist einigermaßen sicher bewegen kann. La Candelaria ist für eine lebhafte Streetart-Szene bekannt und tatsächlich gibt es kaum eine Fassade, die nicht farbenfroh verziert ist 🎨 Bei einer Stadtführung und Streetart-Tour gibt es viele interssante Hintergrundinfos zur Geschichte. Abgesehen von den Wandgemälden ist Bogotá nicht unbedingt schön, aber dennoch sehr authentisch. In der Fußgängerzone ist immer viel los und man kann einige schräge Gestalten beobachten.
Als es Mathias wieder besser geht steht ein Besuch im Goldmuseum an, welches verschiedene Goldschmiedetechniken und indigene Kunststücke präsentiert 🏺 Im Botero-Museum (der mit den dicken Figuren) haben wir viel Spaß dabei, uns verrückte Geschichten hinter den Gemälden auszudenken 🖼 Toll ist auch der Aufstieg zum Monserate, dem Hausberg von Bogotá. Das ist nicht wirklich hoch, aber bei 2.600 Höhenmetern Ausgangslage kommen wir schon schnell außer Puste. Von oben gibt es dann einen tollen Ausblick über die Stadt 🏙 Am Abend probieren wir Chicha, ein Inka-Bier aus fermentiertem Mais. Komisch, alle anderen tragen ihren Chicha in einer Papiertüte, was es wohl damit auf sich hat? 😄 Später erfahren wir, dass Chicha hier eigentlich verboten ist, aber in kleinen Mengen geduldet wird 🍶
Damit endet unser Trip durch Kolumbien, ein Land das uns in vielfacher Hinsicht positiv überrascht hat. Sei es die wunderbare Landschaft in Guatapé und Salento oder die ungeplante Woche im Yogo-Retreat 🏞 Unsere Unterkünfte in Kolumbien waren auch richtig schön und bei dem niedrigen Preisniveau lässt es sich sehr unbeschwert reisen. Beispielsweise kann man mit einem Menú del día für gerade einmal zwei Euro satt werden. Der positive Wandel Kolumbiens ist überall spürbar, wir sind gespannt was die Zukunft bringt 🇨🇴
Etwas wehmütig verlassen wir dieses wunderschöne Land und wollen auf jeden Fall noch einmal wieder kommen, um die Karibikküste zu bereisen. Wir freuen uns aber auch schon auf Ecuador, was richtig viel zu bieten hat ✈️Read more

Michelle und MathiasLeider nicht. Das war ein Weihnachtsgeschenk für die Reise. Wer weiß, wo sie noch hingehen wird... 😄
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- Day 158
- Friday, July 22, 2022
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 2,822 m
EcuadorLa Alameda0°13’4” S 78°30’17” W
Ankunft in Ecuador

Nach einem spektakulären Landeanflug erreichen wir Quito, mit 2.800 Metern die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Auf 40 Kilometern Länge erstreckt sich Quito auf einem schmalen Plateau in den Anden, umgeben von hohen Bergen und Vulkanen. Da der Flughafen knapp südlich des Äquators liegt, betreten wir nun zum ersten Mal die Südhalbkugel, hier dreht sich alles anders herum 🙃 Auf dem Weg zur Unterkunft geraten wir mal wieder in den Feierabendverkehr und verbringen fast drei Stunden im Taxi 😑
Für einen ersten Überblick über Land und Leute nehmen wir an einer Free Walking Tour teil 🇪🇨 Interessant ist, dass neben Öl und Bananen auch Schnittblumen und Kakao zu den Hauptexportgütern zählen 💐 Eine weitere Besonderheit ist die Abschaffung der eigenen Landeswährung, dem ecuadorianischen Sucre. Seit der schweren Wirtschaftskrise und Hyperinflation im Jahr 2000 gilt der US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel Ecuadors 💸 Diese offizielle Form der Dollarisierung findet man übrigens auch in Panama und El Salvador.
Im historischen Zentrum Quitos finden wir tolle Kolonialbauten und schöne Aussichtspunkte, zum Beispiel von den Türmen der beeindruckenden Basílica del Voto Nacional ⛪️ Aber auch hier heißt es: Bei Einbruch der Dunkelheit lieber nicht mehr draußen sein! Eine tolle Abwechslung bietet da der jährliche Nachtlauf, der einzige Tag im Jahr, an dem es wohl sicher ist, nachts durch die Stadt zu gehen. Wir ziehen mit einer Gruppe aus unserem Hostel los und feuern im strömenden Regen die Läufer an 🏃🏽♀️ Anschließend kehren wir noch in einer Bar ein und probieren Canelazo, ein beliebtes Heißgetränk der Andenregion mit Zimt, Lulosaft und Zuckerrohrschnaps 🥃
Für unsere Route durch Ecuador haben wir zwar schon ein paar tolle Tipps im Gepäck, aber es gibt noch keinen festen Plan. In den ersten Tagen macht uns auch die Höhe ganz schön zu schaffen. Wir fühlen uns schlapp und appetitlos und das regnerische Wetter macht auch nicht unbedingt Lust auf Wandertouren 🌦 Deshalb beschließen wir kurzerhand, zunächst die Galapagos-Inseln zu besuchen. Wir buchen die Flüge ab Quito und freuen uns riesig, denn in ein paar Tagen geht es auch schon los... 😊Read more

Michelle und MathiasJa, aber war ganz schön knapp mit dem Rasiermesser manchmal. Keine Ahnung, wo wir da gelandet sind, ein Friseur mit Sammelleidenschaft 🙂
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- Day 165
- Friday, July 29, 2022
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 9 m
EcuadorPuerto Ayora0°44’28” S 90°18’40” W
Auf nach Galápagos!

Die Galápagos-Inseln liegen am Äquator etwa 1.000 km westlich der ecuadorianischen Küste. Die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und einige der Inseln zeigen auch heute noch vulkanische Aktivität. Die isolierte Lage mitten im Pazifik ermöglichte die Entwicklung vieler endemischer Tier- und Pflanzenarten, welche nur hier auf den Inseln existieren. Um dieses einzigartige Ökosystem zu schützen, sind 97% der Galápagos-Inseln Naturschutzgebiet 🐢
Viele erkunden die Inseln mit einer Kreuzfahrt. Aber jeden Tag volles Programm und alle Aktivitäten unter Zeitdruck - das ist so gar nicht unser Ding. Wir wollen die drei Hauptinseln Isabela, Santa Cruz und San Cristóbal lieber auf eigene Faust entdecken und nehmen uns dafür einen ganzen Monat Zeit. Das ist ganz schön lang, aber die hohen Flug- und Einreisekosten sollen sich auch lohnen. Auf den Inseln soll alles sehr teuer sein, weshalb wir unseren Ausflug gut vorbereiten. In Quito wird noch kräftig eingekauft: Müsli, Nudeln, Tomatensoße, Reis, Tee, Kekse... insgesamt über 6 kg Lebensmittel sind mit an Bord 🥫 Dabei achten wir auf die Einfuhrbestimmungen, denn Früchte, Samen und Milchprodukte sind streng verboten und das wird auch mehrfach kontrolliert. Auch für neue Sonnencreme müssen wir mit über 30 $ tief in die Tasche greifen. Aber das ist am Äquator dringend notwendig. Die UV-Strahlung ist hier so heftig, dass man sich permanent eincremen muss, selbst bei dichter Wolkendecke ⛱️
Und dann kann es endlich losgehen. Wir fahren zum Flughafen in Quito und registrieren uns für 20 $ pro Person zunächst für Galápagos, wobei alle gebuchten Unterkünfte und Rückflugtickets vorgewiesen werden müssen. Dann wird unser Gepäck gescannt. Zusätzlich zur Flugsicherheitskontrolle wird hier geprüft, dass wir keine verbotenen Lebensmittel, Samen oder Tiere mitbringen. Da alle Touristen für den Flug die höchste Buchungskategorie wählen müssen, fliegen wir heute mal Premium Economy 🤷🏼♂️ Der Unterschied ist kaum spürbar und nach nicht einmal zwei Stunden Flug sehen wir auch schon die ersten kargen Inseln aus Vulkangestein ✈️
Wir landen auf der Insel Baltra und hier geht der Spaß so richtig los. Nach einer kleinen Einreisegebühr von nur 100 $ wollen wir unser Gepäck abholen. Ein Spürhund prüft es gerade auf unerlaubte Substanzen. Vier Koffer werden herausgefischt... oh oh, wer versucht hier wohl heimlich Mandarinen nach Galápagos zu schmuggeln? 🍊 Unsere Rucksäcke sind zum Glück nicht betroffen und wir dürfen weiter. Für läppische 5 $ fährt uns ein Shuttlebus ganze fünf Minuten zum Pier, von wo wir mit einem kleinen Boot auf die Insel Santa Cruz übersetzen. Hier dürfen wir wählen: Auf den nächsten Bus warten oder für 25 $ ein Taxi in den Hauptort von Santa Cruz nehmen. Tatsächlich entscheiden wir uns für das teure Taxi, denn wir haben es eilig. Wir wollen die 15-Uhr-Fähre von Santa Cruz nach Isabela nehmen 🚤 Und so kommen wir gegen 13 Uhr auch rechtzeitig am Fährhafen an. Womit wir nicht gerechnet haben: Alle Fähren nach Isabela sind heute bereits ausgebucht, die nächste geht erst morgen früh um 7 Uhr... na klasse! 🙄 Wir kommen hier heute also nicht mehr weg und müssen uns ziemlich frustriert eine Unterkunft für eine Nacht suchen. Nach ein paar Versuchen finden wir ein Hotel, wo uns eine alte Dame noch ein Zimmer anbieten kann. Wir erklären unsere ungeplante Notsituation und bekommen sogar noch ein bisschen Rabatt. Am Abend schauen wir uns noch die Promenade von Santa Cruz an und stolpern bald über den ersten Seelöwen, der es sich zwischen den ganzen Menschen gemütlich gemacht hat. Wahnsinn! Viele Tiere hier auf den Inseln kennen keine natürlichen Feinde und haben daher auch kaum Scheu vor Menschen 🦭
Am nächsten Morgen sind wir noch vor Sonnenaufgang unterwegs zur Fähre, die uns jetzt hoffentlich mit nach Isabela nimmt. Und über diese Fährfahrten haben wir jede Menge Horrorgeschichten gehört, immerhin geht es mit einem eher kleinen Schnellboot für etwa zwei Stunden über den Ozean 🌊 Michelle wirft direkt eine Reisetablette ein, Mathias lebt lieber am Limit. Auf dem Fährboot gibt es schonmal keine Schwimmwesten - komisch, sonst bekommt man in jedem knietiefen Tümpel solche Dinger umgeschnallt und hier auf offener See nicht? 🤷🏼♂️ Und dann geht's looos... nach gerade einmal fünf Minuten versagt einer der drei Motoren. Es wird etwas dran rumgewerkelt, hilft aber nicht viel. Während der Reparaturversuche wird das Boot von den Wellen nur so hin und her geworfen. Na, das kann ja heiter werden! Wir fahren mit zwei Motoren weiter, aber nicht wirklich langsamer, nur lauter. Dazu der Wellengang und Dieselgeruch, was für ein wunderbares Erlebnis 🥴 Während der Fahrt schlafen so ziemlich alle ein oder übergeben sich oder starren einfach stoisch auf den Horizont 🛥
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich die Insel Isabela. Hier geht der Bezahl-Irrsinn direkt weiter. Neben den Fährkosten von 30 $ pro Person haben wir auf Santa Cruz bereits 1 $ für die Benutzung des Piers (!) und 1 $ für ein Wassertaxi vom Pier zur Fähre gezahlt. Jetzt gibt es wieder 1 $ für das Wassertaxi von der Fähre zurück zum Pier und als Bonus noch 10 $ "Eintritt" für die Insel 💸 Aber nun genug über die Gebühren gejammert, wir haben es uns ja so ausgesucht. Es ist nur beispielhaft, wie hier an jeder Ecke abkassiert wird, damit alle am Tourismus mitverdienen. Nicht ohne Grund gehört Galápagos zu den reichsten Regionen Ecuadors 💰 Immerhin haben wir auf Isabela eine hübsche Unterkunft mit eigener Küche. Wir kaufen die fehlenden Lebensmittel ein und staunen über die Preise, vor allem die der Milchprodukte: 4,50 $ für einen halben Liter Joghurt und 6,80 $ für zehn Scheiben Sandwichkäse, läuft! 🧀 Nach dieser aufregenden Anreise können wir nun etwas zur Ruhe kommen und die Insel erkunden...Read more
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- Day 166
- Saturday, July 30, 2022
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 8 m
EcuadorIsabela Island0°57’15” S 90°57’48” W
Radtour mit Riesenschildkröten

Die Insel Isabela ist die jüngste und größte der Galápagos-Inseln. Sie hat die Form eines Seepferdchens und besteht im Wesentlichen aus sechs Vulkanen, die über die Zeit zusammengewachsen sind. Es gibt nur einen kleine Ortschaft im Süden der Insel, der Rest ist Vulkangestein mit karger Vegetation 🌵 Wenn nicht gerade ein Kreuzfahrtschiff anlegt, ist auch im Ort wenig los. Teilweise schlendern wir alleine über die sandigen Wege, vorbei an verlassenen Strandbars, die von einer belebteren Zeit zeugen. Auch wenn es uns zunächst ein wenig überrascht, so wissen wir die Gemütlichkeit von Isabela schnell zu schätzen.
Für unsere erste Aktivität schwingen wir uns auf's Fahrrad 🚴🏼♂️🚴🏼♀️ Es gibt eigentlich nur einen interessanten Weg raus aus dem Ort und der führt zur Mauer der Tränen. Auf Isabela gab es bis 1959 eine Strafkolonie und die Gefangen mussten eine ziemlich sinnlose Mauer aus Vulkansteinen errichten. Das eigentliche Highlight des Ausflugs wartet aber am Wegesrand: In der Gegend leben einige Riesenschildkröten und wir sind gespannt, ob wir welche sehen werden. Die Schildkröten werden über 150 Jahre alt und können ein ganzes Jahr lang ohne Nahrung auskommen. Ihre Population wurde in den letzten Jahrhunderten jedoch stark durch Piraten und Walfänger dezimiert, welche sie einfach lebendig mit auf ihre Schiffe nahmen, um sie später zu verspeisen. Heute sind die Schildkröten natürlich streng geschützt und auf den drei Hauptinseln gibt es Aufzuchtstationen, um die Regeneration zu unterstützen 🐢
So radeln wir über sandige Dünen und staubige Wege und hören schon bald ein Rascheln im Gebüsch. Und tatsächlich knabbert hier gerade eine Riesenschildkröte an einem Kaktus. Wahnsinn! Wir machen ein paar Fotos, düsen weiter und sehen auch schon die nächste Schildkröte direkt auf dem Weg sitzen. So geht es die ganze Zeit weiter, bis wir schließlich die Mauer der Tränen und einen Aussichtspunkt erreichen. Auf dem Rückweg kommen wir auch an ein paar kleinen Lagunen, schönen Strandabschnitten und einem Lavatunnel vorbei. Aber eigentlich freuen wir uns auf noch mehr coole Schildkröten. Am Ende des Tages haben wir bestimmt acht bis zehn der imposanten Tiere getroffen. Manche waren eher ängstlich und haben sich im Panzer verkrochen, andere waren ganz schön neugierig und wollten in unsere Fahrradreifen beißen. Die Tour hat so viel Spaß gemacht, dass wir sie ein paar Tage später direkt wiederholen. Und dabei geht es noch wilder zu, denn wir können das Paarungsspektakel der Riesenschildkröten live miterleben 🥰
An einem anderen Tag steht eine Vulkanwanderung auf dem Programm. Wir wollen uns Sierra Negra anschauen, den größten und aktivsten Vulkan der Insel. Der Krater ist mit etwa neun Kilometern Durchmesser so gigantisch, dass man das gegenüberliegende Ende kaum erkennen kann. Wir sind sprachlos, so etwas haben wir noch nicht gesehen. Es geht weiter am Kraterrand entlang und wir staunen permanent über die schwarze Wüste, die sich neben uns erstreckt. Unser Guide erzählt dabei viel über die Flora und Fauna der Insel. Beispielsweise stellen eingeschleppte Tiere wie wilde Schweine oder Ziegen eine große Bedrohung für das ursprüngliche Ökosystem dar, so dass sie in den letzten Jahren systematisch gejagt wurden. Nach etwa zwei Stunden biegen wir vom Kraterrand ab, um den Vulkan Chico zu besuchen. Auf dem Weg kommen wir durch eine surreale Mondlandschaft, in der es kaum noch Vegetation gibt. Stattdessen sind die verschiedenen Lavaströme der letzten Ausbrüche zu erkennen und wir fühlen uns hier wie auf einem anderen Planeten 🌋 Nach einem fantastischen Ausblick über die Insel machen wir uns wieder auf den Rückweg. Insgesamt sind wir heute 16 Kilometer gelaufen, da freuen wir uns schon auf die anstehenden Wasseraktivitäten... ☀️Read more
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- Day 170
- Wednesday, August 3, 2022
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 13 m
EcuadorPuerto Villamil0°57’20” S 90°57’59” W
Schnorcheln mit Seelöwen

Jetzt sind wir schon ein paar Tage auf den Galápagos-Inseln und haben noch gar nicht das Meer und seine Bewohner erkundet. Das ist bei Wassertemperaturen um die 16 °C auch gar nicht so einladend. Zur Zeit bringt der kalte Humboldtstrom nährstoffreiches Wasser aus der Antarktis in das Galápagos-Archipel. Unter Wasser ist also richtig viel los, da heißt es Zähne zusammenbeißen und abtauchen 🌊
Wir starten mit einer gebuchten Tour zu den Tintoreras-Felsen in der Nähe von Isabela. Kaum sind wir zehn Minuten unterwegs, da wird das Boot plötzlich langsamer. Unser Guide hat Pinguine entdeckt! Find Penguins, check ✔️ Die Galápagos-Pinguine sind mit etwa 1.200 Individuen die seltenste Pinguinart und auch die einzige, die man nördlich des Äquators antreffen kann 🐧 Wir betreten eine der kleinen Inseln aus Vulkangestein und stolpern direkt über eine Ansammlung von schwarzen Meerechsen (Iguana Marina). Auch diese sind auf den Galápagos-Inseln endemisch und wir haben bei unserer Radtour schon einige davon gesehen. Sie erinnern uns an kleine Drachen oder Dinosaurier. Es ist ist die einzige Leguanart, die ihre Nahrung im Meer sucht. Vormittags erwärmen sie sich auf den schwarzen Felsen, um nachmittags ins kalte Wasser abzutauchen und Algen zu fressen. Michelle ist fasziniert von diesen einzigartigen Geschöpfen, während Mathias lieber Abstand von den kleinen Monstern nimmt. Hier auf Tintoreras sind gerade ein paar Jungtiere geschlüpft, Jurrasic Park lässt grüßen 🦎 Unser Guide führt uns zu einer Lagune, in der wir eine Gruppe Weißspitzen-Riffhaie beobachten können. Diese ruhen sich hier tagsüber ein wenig aus und gehen lieber nachts auf Futtersuche 🦈 Als wir gerade weitergehen wollen, kommt auch noch ein wunderschöner Adlerrochen vorbeigekrochen.
Zur Tour gehört auch ein Schnorchelgang 🤿 Im Neoprenanzug springen wir ins kalte Meer und entdecken direkt eine Gruppe von acht bis zehn Grünen Meeresschildkröten. Es ist wunderschön, diese riesigen Meeresbewohner bei ihren ruhigen eleganten Bewegungen zu beobachten. Doch viel Zeit zum Staunen bleibt nicht. Unser Guide signalisiert uns, dass es weiter geht. Wie im Entenmarsch wird unsere Gruppe durch das Riff geführt, es gibt noch einige Fische und Seesterne zu sehen 🐠 Nach etwa 20 Minuten ist der Schnorchelgang auch schon beendet und wir gehen mit gemischten Gefühlen aus der Tour: Es war toll, zwischen den großen Schildkröten zu schwimmen, aber in einer großen Gruppe unter Zeitdruck macht es nur halb so viel Spaß.
Zum Glück gibt es auf Isabela auch einen frei zugänglichen Schnorchelspot, die Bucht Concha de Perla 🐚 Diesen nehmen wir uns für die nächsten Tage vor. Wir leihen uns die Ausrüstung und können uns nun die Zeit selbst einteilen, viel besser 👍🏼 Und während Mathias gerade auf der Suche nach einer Schildkröte gemütlich durch das Wasser schnorchelt, schießt plötzlich ein dunkler großer Schatten aus dem Augenwinkel hervor. Zunächst erschrocken, welches schnelle Tier sich hier nähert, wird klar: Ein Seelöwe ist interessiert 🦭 Will er sein Revier verteidigen? Nein, er will wohl nur spielen und schwimmt immer wieder frontal auf Mathias zu, um dann im letzten Moment abzudrehen. Manchmal macht er sogar Grimassen oder sprudelt Luftblasen. Verrückt! Bald gesellen sich Michelle und ein zweiter Seelöwe dazu. Zu viert schwimmen und albern wir durch die Bucht, was für ein unglaubliches Erlebnis! 🤗 Insgesamt kommen wir vier Mal zum Schnorcheln zu Concha de Perla. An einem anderen Tag sieht Mathias einen Weißspitzen-Riffhai keine zwei Meter entfernt 🦈 Okay, beim Schwimmen mit einem Hai wird einem dann doch mulmig, aber er war ganz friedlich, also der Hai. Etwas mitleidig sehen wir auch die Schnorchel-Gruppen von den Kreuzfahrtschiffen, die hier gerade mal 30 Minuten Zeit bekommen, während wir den ganzen Tag die faszinierende Unterwasserwelt erforschen können 🐠
Mittlerweile haben wir uns sehr an die Gemütlichkeit der Insel gewöhnt. Zum perfekten Insel-Feeling fehlen nur ein paar schöne Sonnenuntergänge. Die bleiben aufgrund der vielen Wolken zu dieser Jahreszeit leider aus, aber eine abendliche Portion Churros tröstet schnell darüber hinweg 🌥 Nach zehn Tagen auf Isabela heißt es dann Abschied nehmen. Sehr schade, aber es gibt für uns ja noch zwei weitere Inseln zu entdecken. Eine Fähre bringt uns zurück nach Santa Cruz 🛥Read more

Traveler16 grad Wassertemperatur... Das hat doch die Ostsee im Hochsommer. Kennt doch der Ossi...Neoprenanzug tzz... 😬

Michelle und MathiasNa mit gut Wind und Wellengang wird's schon frisch im Pazifik. Wir waren auch ein paarmal ohne Neoprenanzug drin 🥶
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- Day 176
- Tuesday, August 9, 2022
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 8 m
EcuadorPuerto Ayora0°44’32” S 90°18’39” W
Tauchgang mit Haien

Zurück auf Santa Cruz zeigt sich ein starker Kontrast zu Isabela: Statt einer entspannten Strandpromenade gibt es einen zugebauten Pier voller Restaurants, Bars, Souvenirshops und Touranbieter. Hier starten und enden die meisten Kreuzfahrten und es ist dementsprechend viel los. Wir wollen unseren Aufenthalt auf Santa Cruz eher kurz halten und haben nur vier Tage eingeplant. Für die Zeit mieten wir ein kleines Apartment mit Küche und Terrasse und sind somit nicht auf die teuren Restaurants angewiesen 🍝
Zunächst besuchen wir das Charles-Darwin-Forschungszentrum, schließlich haben die Galápagos-Inseln durch ihn weltweit Berühmtheit erlangt... oder war es anders herum? 🤔 Während der fünfjährigen Forschungsreise der HMS Beagle besuchte er 1835 das Galápagos-Archipel für etwa fünf Wochen. Charles Darwin war gerade einmal 26 Jahre alt und hat auf den Inseln viele Proben genommen und dabei Riesenschildkröten verspeist 🙄 Die Beobachtung der unterschiedlichen Finkenarten hat letztendlich zur Formulierung seiner Evolutionstheorie beigetragen.
Am zweiten Tag machen wir uns auf den Weg zur Schildkröten-Bucht, in der die Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Zunächst müssen wir einen schier endlosen Pfad durch eine Wüstenlandschaft mit Kaktusbäumen bestreiten, dann erreichen wir die wirklich schöne Bucht. Blaues Wasser, weißer Sand, aber zum Schwimmen leider zur stürmisch 🌊 Etwas weiter gibt es noch eine ruhigere Lagune, aber dort holt uns eine Nieselregenfront ein und wir kehren um. Auf dem Rückweg entdecken wir einen putzigen Blaufußtölpel 🐦 Wir haben sie auf Isabela bereits beim Jagen beobachtet, aber noch keinen so nahe gesehen. Diese einzigartigen Vögel sehen echt lustig aus und sind regelrechte Stars auf den Galápagos-Inseln. Es gibt auch alle möglichen Fanartikel, zum Beispiel blaue Socken, mit denen wir uns natürlich noch eindecken müssen😅
Auch auf Santa Cruz gibt es freilebende Riesenschildkröten im Hochland. Wir fahren mit dem Bus und laufen dann noch ein Stückchen zu einer Farm. Trotz des Regens ist das bereits ein tolles Erlebnis, da wir hier schon über 100 Riesenschildkröten im hohen Gras entdecken 🐢 Manchmal sind wir nicht sicher, ob es vielleicht doch ein Stein ist. Teilweise grasen die Schildkröten zusammen mit Kühen, echt ein skurriler Anblick 🐄 Wir erreichen die Farm, auf der man bei einer Führung noch etwas über die Urzeitreptilien lernen kann. Oder man kriecht in einen der echten Schildkrötenpanzer, um mal ein Gefühl zu bekommen, wie das so ist 😄 Der Rückweg zieht sich ein wenig, es regnet immer noch, aber das muntere Schildkröten-Zählen hält uns bei Laune.
Kann man auf die Galápagos-Inseln reisen ohne Tauchen zu gehen? Die hohen Preise halten uns zunächst ab, aber Mathias will es dann doch wagen und versucht kurzfristig für den letzten Tag auf Santa Cruz noch einen Tauchgang zu organisieren. Das ist gar nicht so einfach, aber gelingt über dubiose Wege dann doch. Die ganze Geschichte können wir gerne mal bei einem Bier erzählen, es sind immerhin folgende Charaktere verwickelt:
- Ein Pirat 🏴☠️
- Eine junge Frau, die ihren ersten Arbeitstag hat und zwischenzeitlich den Tränen nahe ist 🤷🏽♀️
- Ein Touranbieter, der nie wieder gesichtet wurde, nachdem er das Geld erhalten hatte 💰
Am nächsten Morgen geht es los auf's Tauchboot, welches an einen der einfacheren Spots anfährt. Mathias ist angespannt, denn es kann ja doch einiges schief gehen. Nach einer kurzen Einweisung bekommt er die Ausrüstung umgeschnallt und dann geht alles ganz schnell. Es wird von drei runtergezählt und schon lässt sich die Tauchgruppe rückwärts ins Wasser fallen 🤿 Das Meer ist stürmisch mit starken Strömungen, doch der Tauchguide hat alles gut im Griff. Wir tauchen zügig auf 12 Meter ab und stehen plötzlich auf dem Meeresboden. Wow! Alles ist still, wir kommunizieren über Tauchzeichen und halten nach Tieren Ausschau 👌🏼 Abgesehen von vielen bunten Fischen lässt sich bald auch eine Gruppe von drei Galapagoshaien blicken. Diese sind etwa drei Meter lang und halten zum Glück etwas Abstand. Unser Guide freut sich, denn solche großen Fische gibt es nicht jeden Tag zu sehen 🦈 Wir bewegen uns etwas weiter und entdecken eine Meeresschildkröte. Die Zeit unter Wasser vergeht rasend schnell und es wird bald wieder Zeit aufzusteigen. So langsam fällt das Adrenalin ab und Mathias freut sich über diese tolle Erfahrung. Das Boot fährt zurück auf die Insel, wo Michelle bereits in einem Café wartet und alles über das Tauchabenteuer wissen will.
Am nächsten morgen starten wir sehr früh mit der Fähre auf die dritte Insel und die Fahrt hat es echt in sich. Michelle nimmt die Reisetablette zu spät ein, leider mit üblen Folgen 🤢 Nach San Cristóbal sind es drei endlose Stunden, zum Glück ist das dann aber auch unsere letzte Fährfahrt 🛥Read more
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- Day 181
- Sunday, August 14, 2022
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 5 m
EcuadorBahía Baquerizo Moreno0°54’7” S 89°36’41” W
Inselleben mit Robben

Auf San Cristóbal fühlen wir uns direkt wohl. Es gibt mehr Infrastruktur als auf Isabela, ist aber nicht so überlaufen wie Santa Cruz. Also eine gute Mischung für eine kleine Pause, immerhin haben wir hier ganze zwei Wochen eingeplant 👍🏼
Wir wohnen die ersten Tage in einem Hostel und ziehen dann in ein kleines Apartment um. Darauf freuen wir uns schon sehr, endlich mal ein paar Tage abschalten, so ganz ohne Rucksack packen. Leider entpuppt sich die Wohnung als unangenehme Überraschung. Wir sind ja mittlerweile so einiges gewohnt, aber das hier ist es echt klein, dunkel, ziemlich schmutzig und man hört die Nachbarn durch ein sinnfreies Loch in der Wand 🙄 Nach einer Nacht im Plastikplanenbett steht fest: Hier wollen wir so schnell es geht wieder raus. Michelle findet zum Glück eine vielversprechende Alternative und die ist das komplette Gegenteil: Groß, hell, sauber, eine nette Vermieterin und wir können die Waschmaschine mit benutzen... Jackpot! 🥰 In der Nähe gibt es eine richtig gute Bäckerei, wo Mathias jeden Morgen Brötchen holt. So fühlen wir uns wie zu Hause und können ein kleines bisschen Alltag haben.
Nur etwas ist eindeutig anders auf der Insel: Man hört ständig dieses markante "öh öh öh" in der Ferne. Auf San Cristóbal leben echt viele Galápagos-Seelöwen 🦭 Sie gehören zur Familie der Ohrenrobben, erkennbar an den kleinen äußeren Ohren. Mit ihrer gespaltenen Hinterflosse können sie sich auch an Land relativ gut fortbewegen, galopierend sogar schneller als Menschen. Wir haben das Sozialverhalten der Tiere ausgiebig begutachtet und können mittlerweile die Männchen und Weibchen ganz gut unterscheiden. Ein Bulle wacht meist über einen ganzen Harem und verteidigt sein Revier mit den unverkennbaren Lauten.
Die Seelöwen findet man nicht nur am Pier, sie machen es sich natürlich auch an den Stränden der Insel gemütlich. Es ist schon ein lustiges Schauspiel, wie sich hier Menschen und Tiere direkt nebeneinander sonnen 🏖 An schönen Stränden hat San Cristóbal einiges zu bieten: Vom Familienstrand Playa Mann über das Schnorchelparadies Tijeretas bis hin zum abgelegenen Playa Baquerizo oder den rauen Playa Loberia ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wir besuchen die verschiedenen Strände und beobachten das unterhaltsame Treiben. Manchmal wagen wir uns auch zum Schwimmen und Schnorcheln in den kühlen Pazifik 🏊🏼♂️ Auf jeden Fall gehört auch ein Rundgang am Pier zu unserem täglichen Ritual auf San Cristóbal. Mit großer Freude beobachten wir Robben beim Faulenzen und Blaufußtölpel beim Jagen. Das wird auch nie langweilig, denn die Seelöwen machen eigentlich immer irgendetwas Lustiges. "Öh, öh, öh!"Read more
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- Day 191
- Wednesday, August 24, 2022
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 7 m
EcuadorBahía Baquerizo Moreno0°54’14” S 89°36’42” W
Finale auf Galápagos

Auf San Cristóbal kann man viele tolle Aktivitäten auf eigene Faust unternehmen. Natürlich werden auch unzählige Boots-, Schnorchel- und Tauchtouren angeboten. Aufgrund der hohen Preise sind wir allerdings sehr zögerlich und suchen uns in den letzten Tagen gezielt zwei dieser Touren aus.
Zunächst wollen wir bei einer 360°-Tour einmal die ganze Insel mit dem Boot umrunden 🚤 Der erste Stopp ist direkt das Wahrzeichen von San Cristóbal, ein markanter Felsen namens Kicker Rock. Der Brocken ragt über 100 Meter aus dem Pazifik und ist in der Mitte gespalten. Mit Schnorchelausrüstung springen wir vom Boot und erkunden die Schlucht in diesem Spalt 🌊 Es ist furchtbar kalt, die Wellen sind hoch und unter uns ist es mindestens 40 Meter tief. Mit etwas Glück kann man hier Hammerhaie beobachten, bei uns ist die Sicht allerdings sehr schlecht und wir entdecken immerhin einen Schwarzspitzen-Riffhai und ein paar Meeresschildkröten 🦈 Der nächste Stopp ist ein wunderschöner Sandstrand, an dem man mit Robben schwimmen kann. Die Seelöwen erwarten uns schon und springen freudig im Wasser als sich Michelle dazu gesellt 🦭 Noch voller Euphorie von dieser tollen Begegnung geht es bald zurück auf's Boot. Wir umrunden Punta Pitt, den östlichsten Punkt der Galápagos-Inseln. Von hier sind es immer noch über 1.000 Kilometer bis zum ecuadorianischen Festland. Auf dem Weg begleiten sogar ein paar Delfine unser Boot 🐬 Zum Schluss gibt es noch eine Schnorchelrunde in einer Lagune, wo wir Weißspitzen-Riffhaien, Schildkröten und sogar Adlerrochen richtig nahe kommen 🤿
Die zweite Tour führt uns mit einem 4x4-Taxi durch den inneren Teil der Insel. Wir halten bei einer Aufzuchtstattion für die Riesenschildkröten und können zum ersten Mal auch den Nachwuchs der Urzeit-Reptilien beobachten 🐢 Nach einem kurzen Strandbesuch halten wir noch an einer Lagune in der Inselmitte. Es ist allerdings so neblig, dass wir nicht einmal das andere Ufer des kleinen Sees sehen können... naja, es gibt halt auch manchmal so mittelgute Touren 🤷🏼♂️ Dafür lernen wir dabei Vivian und Thomas kennen, welche auch schon länger auf Reisen sind. Wir verstehen uns direkt super und tauschen uns stundenlang über unsere kuriosen Reisegeschichten aus.
Zum Abschluss wollen wir es noch einmal wissen und leihen uns eine GoPro sowie Schnorchelausrüstung. Wir treffen uns mit Vivian und Thomas an der Tijeretas-Bucht, um ein letztes Mal die Unterwasserwelt zu besuchen 🐠 Kaum sind wir im Wasser, umkreisen uns auch schon die ersten neugierigen Seelöwen. Neben bunten Fischschwärmen entdecken wir auch Meeresschildkröten beim Fressen, es ist wie ein riesiges Aquarium 🪸 Während die anderen frierend an Land zurückkehren, erforscht Mathias noch lange die Bucht und hat einen Riesenspaß, alle Winkel mit der Unterwasserkamera zu dokumentieren. Das Highlight ist defintiv ein Adlerrochen, welcher in einer abgelegenen Ecke seine Runden zieht.
Mit diesen wahnsinnigen Eindrücken heißt es nun leider Abschied nehmen. Die Galápagos-Inseln sind wirklich ein magischer Ort auf der Erde mit einzigartiger Tierwelt. Wir hatten hier so viele wunderbare Begegnungen und sind schon vor der Abreise sicher, dass wir dieses Naturparadies vermissen werden und auf jeden Fall irgendwann einmal wieder kommen wollen. Jetzt packen wir aber erstmal unsere Sachen und können bequem in zehn Minuten zum kleinen Flughafen von San Cristóbal laufen ✈️Read more
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- Day 199
- Thursday, September 1, 2022
- ⛅ 33 °C
- Altitude: 230 m
EcuadorRío Tarapuy0°4’11” S 76°9’49” W
Abenteuer Amazonas

Zurück in Quito bleibt nur wenig Zeit zum Durchatmen, denn wir bereiten uns direkt auf das nächste Abenteuer vor: Es geht für vier Tage in den Amazonas-Regenwald 🛖 Das ist schon länger einer unserer Wünsche und hier in Ecuador kommt man vergleichsweise einfach ohne Flug in den Amazonas. So bringt uns ein Nachtbus weit in den Nordosten des Landes und endet am frühen Morgen an einer kleinen Brücke über einen Fluss. Ab hier gibt es keine Straßen mehr, stattdessen nutzen wir die nächsten Tage kleine einmotorige Boote als Transportmittel 🛶
Wir steigen in ein solches Boot um und fahren fast drei Stunden tiefer in den Regenwald hinen. Ab jetzt begleitet uns ein Guide und es gibt die ersten Informationen zum Cuyabeno-Reservat, auch wenn wir noch etwas müde vom Nachtbus sind. Wir fahren hier auf dem namensgebenden Fluss Cuyabeno, welcher über den Napo in den Amazonas mündet und irgendwann in den Atlantik fließt. Mit etwas Glück kann man zur Mittagszeit auch Anakondas sehen, welche aus dem Wasser kommen, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Und tatsächlich entdeckt unser Guide eine Anakonda an einem im Wasser treibenden Ast 🐍 Wir sind begeistert, schließlich gab es solche Tiere bisher nur in diversen Horrorfilmen zu sehen. Die Fahrt geht weiter, bis sich ein noch größeres Tier im Wasser bewegt. Eine riesige Anakonda liegt im Gestrüpp, vielleicht fünf oder sechs Meter lang. Ihr Bauch ist fett aufgebläht, sie verdaut wohl gerade einen Kaiman 🐊 Selbst unser Guide ist aufgeregt, auch er sieht selten so eine große Wasserschlange. Wir fahren mit dem Boot näher heran und können sie sogar anfassen 😬 Irgendwann wird es ihr zu bunt, sie wechselt die Uferseite und wir fahren weiter bis zur Unterkunft.
Die nächsten drei Nächte schlafen wir in einer kleinen Dschungellodge. Die Verpflegung ist mit dabei und schmeckt sogar richtig lecker. Fernab jeglicher Zivilisation gibt es keinen Empfang und kein Internet und das ist auch gut so. So können wir mal richtig abschalten und uns nur auf die Natur und ihre Bewohner konzentrieren 🌿 Mit uns wohnen etwa zehn weitere Besucher in der Lodge und wir lernen Ilona und Theo aus Österreich kennen. Die beiden sind super lieb und wollen auch durch Ecuador bis nach Peru reisen. Mit ihrer Ukulele untermalt Ilona die ohnehin schon beruhigende Geräuschkulisse des Regenwalds. Den Nachmittag verbringen wir mit einer kleinen Kanutour und später gibt es noch eine Nachtwanderung. Bei Michelle bahnen sich allerdings Magenprobleme an, so dass sie die morgigen Aktivitäten aussetzen muss 🍵
Am zweiten Tag schaut sich Mathias mit den anderen den Regenwald genauer an. Und hier lauern echt richtig fiese Gestalten, zum Beispiel die 24-Stunden-Ameise (Bullet Ant). Ihr Stich schmerzt einen Tag lang wie der Treffer einer Pistolenkugel, da halten wir lieber Abstand 🐜 Der Feind der Riesenameise ist ein parasitärer Pilz, der die Insekten befällt und zu willenlosen Zombies macht 😵💫 Bei der Wanderung müssen wir auch auf Giftschlangen achten. Der Biss einiger Arten kann unsere Gummistiefel durchdringen und ist in wenigen Stunden tödlich. Es gibt zwar Gegenmittel, aber die nächste Straße ist ja drei Bootsstunden entfernt. Also laufen wir besser direkt hinter unserem Guide und fassen keine Äste an. Am Ende der Dschungeltour sehen wir sogar noch eine seltene Harpyie in den Baumkronen. Sie gehört zu den größten Greifvögeln der Welt und hat es auf Affen und Faultieren abgesehen 🦅 Der Ausflug war super interessant, wir haben noch Termiten probiert, die nach Zitrone schmecken, und die heilende Wirkung von Brennnesseln getestet 🌿 Es ist auch erstaunlich mit welchen scharfen Augen unser Guide Tiere im dichten Dschungel entdeckt, die wir sonst nie erkannt hätten.
Am Abend fahren wir mit dem Boot in eine große Lagune und sichten unterwegs ein paar Faultiere und auch Kaimane am Uferrand. Als wir die Lagune erreichen, wird es langsam dunkel und unser Guide schlägt eine Erfrischung im Fluss vor?! Aber wir würden ja nicht einfach vom Boot in einen trüben Fluss springen, in dem Anakondas leben und Piranhas, die einem problemlos den Finger abbeißen können. Dann gibt es ja auch noch die Legende vom Penisfisch. Also da würde Mathias definitiv nicht reinspringen... oder etwa doch? 🫣
Tag Nummer drei beginnt mit einer kurzen Bootsfahrt in den Morgenstunden. Michelle ist wieder mit an Bord und freut sich über eine Horde süßer Totenkopfäffchen in den Bäumen 🐒 Heute wollen wir ein indigenes Dorf mitten im Amazonas-Regenwald besuchen. Wir befürchten schon das Schlimmste, denn oft werden bei solchen Familienbesuchen nur unrealistische Touristenshows aufgeführt. Aber der Ausflug ist ziemlich authentisch. Wir laufen zunächst eine Stunde durch den Dschungel und unser Guide erklärt viel zum Leben der Siona-Leute und zeigt uns ihre Plantagen. Dann erreichen wir ein paar Hütten auf einer Lichtung 🛖 Heute bereiten wir unser Mittagessen gemeinsam mit einer Frau aus dem Dorf aus natürlichen Ressourcen selbst zu: Eine Maniokwurzel (Yuca) wird mit einer Machete aus dem Boden geschlagen, gereinigt, geraspelt, getrocknet, geknetet und schließlich auf einer einfachen Feuerstelle gebacken. Es gibt frisches Maniokbrot, mhhh 😋 Auf dem Rückweg zur Lodge halten wir noch Ausschau nach pinken Amazonasdelfinen und sehen immerhin ein paar Delfinrücken im Fluss 🐬 Am Nachmittag setzt dann der Regen ein und macht dem Regenwald alle Ehre. Es regnet für Stunden und die ganze Nacht hindurch 🌧 Mit Kartenspielen und einem leckeren Abendessen machen wir es uns solange in der Lodge gemütlich.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen. Wir wären gerne noch länger geblieben. Die vier Tage im Amazonas waren voller Abenteuer, aber auch gleichzeitig sehr erholsam. So abgeschnitten von der Außenwelt konnten wir mal alles andere vergessen und uns voll auf die neuen Eindrücke einlassen. Das Team von der Dschungellodge war super und wir haben viel über die Welt des Regenwalds gelernt 😊Read more

Michelle und MathiasOhja, und man hat in alle Himmelsrichtungen bis zum Horizont nur Regenwald gesehen 🌳🌴
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- Day 202
- Sunday, September 4, 2022
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,848 m
EcuadorIchimbia0°13’17” S 78°30’14” W
Akklimatisierung in Quito

Eine lange Busfahrt bringt uns aus dem Amazonas zurück nach Quito. Wir wollen nun ein paar Tage hier bleiben, um uns an die Höhe zu gewöhnen. In den nächsten Wochen haben wir mehrere Wanderungen in den Anden geplant und da wollen wir gut akklimatisiert sein. Bereits hier in Quito beträgt der Luftdruck nur noch 75% des Meeresniveaus, auf 5.000 Metern sind es gerade noch 50%. Unsere Körper sollen also vermehrt rote Blutkörperchen produzieren, damit wir nicht bei ein paar Treppenstufen außer Puste sind 🏃🏼♂️
Unser Start in Quito vor dem Galápagos-Trip war eher durchwachsen: Wir konnten uns nicht so richtig mit der Stadt anfreunden, haben uns tagelang schlapp gefühlt und das Wetter war auch blöd. Das soll jetzt alles anders werden! Statt einem Hostelzimmer gönnen wir uns ein tolles Apartment mit Panoramablick über die Altstatdt. Es wird selbst gekocht mit frischen Zutaten vom nahegelegenen Markt San Blas. Es gibt viel Obst und wir achten darauf, genug zu trinken 💪🏼 So fühlen wir uns hier richtig wohl. Nur der Kamin in unserer Wohnung ärgert uns ein bisschen, da es nicht genug Material zum Anheizen gibt. Mit ein paar YouTube-Tutorials und Tipps von Mathias' Papa gelingt es dann doch, ein gemütliches Feuerchen zu entfachen 🔥
Nach ein paar Tagen wagen wir den ersten Probelauf für unsere Akklimatisierung. Dafür eignet sich Quitos Hausberg Pichincha, ein aktiver Vulkan mit 4.776 Metern Höhe. Wir wollen nicht ganz auf den Gipfel, sondern nur schauen, wie wir in diesen Sphären so zurechtkommen. Die Seilbahn TelefériQo bringt uns vom Stadtrand auf ein Hochplateau bei etwa 4.000 Metern, womit wir unseren bisherigen Höhenrekord vom Acatenango in Guatemala bereits überschritten haben 🚠 Hier oben haben wir einen großartigen Blick auf die Stadt und das Wetter macht heute auch mit. Natürlich hat man hier auch eine Schaukel errichtet, da liegt einem Quito zu Füßen 🌤 Wir laufen super langsam los, Schritt für Schritt, und achten darauf, dass der Puls nicht explodiert und sich keine Kopfschmerzen anbahnen. Das klappt ziemlich gut und schon bald haben wir unser Tagesziel von 4.200 Metern erreicht. Ein bisschen mehr geht noch, wir setzen uns den nächsten Hügel als neues Ziel. Geschafft, die 4.300 Meter reichen uns für heute, wir essen ein paar Snacks und treten den Rückweg zur Seilbahn an. Wir freuen uns über den neuen Höhenrekord und sind echt erleichtert, dass heute alles so gut geklappt hat. Die Berge können kommen! 🤗Read more
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- Day 205
- Wednesday, September 7, 2022
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,472 m
EcuadorQuebrada Cangahua0°0’8” S 78°27’21” W
Reise zur Mitte der Welt

Nun sind wir schon eine Weile in Ecuador und haben noch nicht den namensgebenden Äquator besucht. Das soll sich heute ändern. Etwa eine Busstunde nördlich vom historischen Zentrum Quitos liegt Mitad del Mundo, die Mitte der Welt. 1736 wurde hier der Äquator vermessen und ein Monument errichtet, welches man besuchen kann.
Der Weg dorthin ist schon eine Reise an sich, denn wir fahren nicht mit dem Taxi, sondern nutzen Quitos öffentliches Bussystem 🚍 Für gerade einmal 25 Cent sitzen wir nun im vollen Pendlerbus. Um das Risiko von Taschendiebstahl zu reduzieren, wollen wir möglichst wenig auffallen. Das klappt ziemlich gut... für etwa drei Minuten 😬 Dann spricht uns der erste Ecuadorianer lautstark über zwei Sitzreihen hinweg an und fragt, ob wir aus England kommen. Wir sagen, dass wir aus Deutschland sind, er freut sich. Und der ganze Bus weiß es nun auch 🙈 Der Mann erzählt uns, dass er seit zehn Jahren Straßenhunden hilft, bückt sich kurz und holt auf einmal einen Hundewelpen aus einem Pappkarton 🐶 Ist der süß! Wir erwarten eine Masche, um nach Spenden zu fragen, aber der Mann ist einfach nur freundlich. Zwei Haltestellen später steigt er aus. Dafür kommt eine Gruppe von Musikern in den Bus und fängt an auf ihren Gitarren und Flöten zu spielen. Die Musik ist echt richtig gut und wir geben ein kleines Trinkgeld 🪇 Bald darauf müssen wir umsteigen und im nächsten Bus geht das Spektakel direkt weiter. Ein Verkäufer steigt ein und stellt seine Waren vor. Üblicherweise werden Chips, Früchte oder andere Snacks angeboten. Dieser Verkäufer hat allerdings ein ganz besonderes Produkt, welches er für alle Mitfahrer enthusiastisch anpreist: Es sind... Kugelschreiber! 😄 Wir beobachten das Schauspiel und haben etwas Mitleid. Da tingelt der arme Kerl von Bus zu Bus und hofft, dass sich jemand erbarmt, einen einfachen Kuli von ihm zu kaufen. Nach etwa zehn Minuten hat er alle besonderen Merkmale der Stifte erklärt und geht durch den Bus, um sie zu verkaufen. Zu unserer Überraschung ist die Nachfrage riesig. Alle wollen seine Kugelschreiber haben, verrückt! Wir können uns gerade so zurückhalten, auch einen zu kaufen. Dann erreichen wir bald unser Ziel, Mitad del Mundo.
Um das 30 Meter hohe Monument hat sich mittlerweile ein kleiner Freizeitpark gebildet. Es gibt Museen, Restaurants und Souvenirshops. Das Highlight ist natürlich die dicke gelbe Äquatorlinie, die wir für ein paar Fotos nutzen. Es sind auch Experimente aufgebaut, um ein Ei auf einem Nagel zu balancieren, was auf dem Äquator einfacher sein soll 🤷🏼♂️ Heutzutage ist allerdings bekannt, dass sich das französische Vermessungsteam 1736 ein wenig vertan hat und der wirkliche Äquator etwa 240 Meter weiter nördlich verläuft. Wir verlassen also das Gelände und finden daneben das kleinere Intiñan-Museum. Hier gibt es eine rote Linie auf dem Boden. Das muss er also sein, der echte Äquator. Aber die GPS-App zeigt für den Breitengrad noch keine glatte Null an... wir sind misstrauisch, auch wenn man uns versichert, dass dies mit Militärtechnik vermessen wurde 🤔 Das Museum bietet eine kleine Führung an, bei der wir Experimente auf dem "Äquator" durchführen können. Natürlich wird ein Waschbecken mit Wasser gefüllt, um den Corioliseffekt zu demonstrieren. Auf der Nordhalbkugel soll das Wasser im Uhrzeigersinn ablaufen, auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeiger und direkt auf der Linie gibt es gar keinen Strudel 💦 Als Physiker müssen wir uns hier sehr zurückhalten, den anderen den Spaß nicht zu verderben. Aber solange das Waschbecken keinen Durchmesser von mehreren Kilometern hat, wird man leider keinen Corioliseffekt beobachten können. Stattdessen hilft hier der Guide unauffällig nach, um das Wasser in die gewünschte Richtung zu lenken 🤥
Wir setzen unsere Suche nach dem tatsächlichen Äquator fort und finden diesen mit GPS-Tracker und Google Maps ganz unspektakulär noch ein Stück weiter nördlich. Da hier eine Straße verläuft, eignet sich das Gelände wohl leider nicht, um die Mitte der Erdkugel als Museum mit einer farbigen Linie in Szene zu setzen 🙄Read more

Michelle und MathiasOho, dafür müssen wir leider Punkte abziehen ⚠️ Das Monument ist nicht mit deutschen Himmelsrichtungen beschriftet 😉
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- Day 207
- Friday, September 9, 2022
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,554 m
EcuadorQuebrada Mojandita0°13’32” N 78°15’47” W
Warm eindecken in Otavalo

Für die anstehenden Wanderungen im Hochland der Anden fehlt uns noch etwas Wichtiges: warme Klamotten 🧤 Dafür fahren wir nach Otavalo und besuchen einen der größten Indiomärkte Lateinamerikas.
Im Straßenbild von Otavalo fallen uns direkt die vielen indigenen Menschen auf. Sie tragen traditionelle Trachten, bei den Frauen sind es bestickte Blusen, Röcke und mehrreihige Ketten 📿 Uns gefallen vor allem die schönen schwarzen Haare, auch viele Männer tragen sie geflochten als langen Zopf. Wir machen uns auf den Weg zu dem berühmten Markt und sind überwältigt vom riesigen Angebot an Jacken, Pullovern, Ponchos, Decken, aber auch Kunsthandwerk und Gemälden. Am liebsten würden wir alles mitnehmen, aber der Platz im Rucksack ist leider begrenzt. Mathias findet einen schönen Alpaka-Pulli und eine Mütze, das hält schonmal warm 🦙 Jetzt fehlen uns nur noch zwei schöne Ponchos, darauf freuen wir uns schon seit Tagen. Aber bei der großen Auswahl fällt uns die Entscheidung schwer und wir verschieben das auf Übermorgen.
Für den nächsten Tag steht erstmal eine Wanderung an. Wir besuchen den Meerschweinchensee "Laguna Cuicocha" 🏞 Das ist ein Kratersee vulkanischen Ursprungs auf etwa 3.200 Metern Höhe. In der Mitte liegen die zwei namensgebenden Inseln in der Form eines Meerschweinchens 🐹 Ein 13 Kilometer langer Wanderweg führt auf dem Kraterrand um den See. Wir sind akklimatisiert und kommen daher trotz starken Windes ganz gut voran. Unterwegs versuchen wir, das schlafende Meerschwein zu erkennen... naja, man braucht schon viel Fantasie 😅 Ein echtes Meerschweinchen läuft uns leider nicht über den Weg, dafür treffen wir unser erstes Lama in dieser tollen Landschaft. Witzig ist auch ein Händler, der am Wegesrand zwischen zwei Büschen einen kleinen Stand aufgebaut hat und uns Powerade verkauft.
Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen, um die Reise fortzusetzen. Doch bevor es weiter geht, haben wir hier in Otavalo ja noch ein Poncho-Projekt abzuschließen. Wir gehen also zum Marktplatz... und finden genau null Stände vor! 😲 Der Platz wird "renoviert" und der sonst täglich stattfindende Markt hat ausgerechnet heute Ruhetag. Wir können es kaum glauben, was für ein Pech. Immerhin haben ein paar wenige Läden am Rand des Marktplatzes geöffnet. Hier werden wir in letzter Minute noch fündig und müssen Otavalo nicht poncholos verlassen 👍🏼 Dann geht es mit dem Bus zurück nach Quito. Auf dem Weg müssen wir noch zwei Mal umsteigen, gar nicht so einfach bei dem Chaos an den Busterminals. Dabei sind wir auch spät dran und es wird schnell dunkel. Etwas angespannt, aber ohne Zwischenfälle, erreichen wir unser Hostel. Hier bleiben nur eine Nacht, morgen früh geht's weiter Richtung Süden.Read more
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- Day 211
- Tuesday, September 13, 2022
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 3,427 m
EcuadorRío Pugchi0°30’12” S 78°28’16” W
Klassenfahrt zum Cotopaxi

Wir fiebern schon lange auf unser nächstes Ziel in den Anden hin, es geht zum Vulkan Cotopaxi. Er gehört mit fast 5.900 Metern zu den höchsten aktiven Vulkanen der Erde. Durch seine perfekte Form und die Gletscherspitze entspricht er dem Idealbild eines Schichtvulkans und ist wunderschön anzusehen 🗻
Für den Besuch wurde uns ein dreitägiges Komplettpaket empfohlen. Zunächst bringt uns ein Minivan von Quito in ein Hostel am Rande des Cotopaxi-Nationalparks. Das Publikum ist hier eher jung und bereits bei der Ankunft fühlen wir uns wie auf einer Klassenfahrt. Alle Neuankömmlinge stellen sich in einem Kreis auf, damit die Regeln erklärt werden können: Auf der Hängematte die Schuhe ausziehen und die geliehenen Ponchos gehören zurück an ihre Haken. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber man weiß ja nie... 🤷🏼♂️ Außerdem gibt es feste Essenszeiten und am Nachmittag muss die Aktivität für den Folgetag festgelegt werden. Bevor wir in die Zimmer dürfen, gibt es noch Mittagessen, natürlich mit einem kleinen Trinkspiel 🍷 Dann bekommen wir unser kleines Häuschen zugewiesen. Es ist sehr urig, mit Kamin und Blick auf den Cotopaxi. Bei Mathias bahnen sich Magenprobleme an, so dass er den Nachmittag lieber im Bett verbringt 🏡 Für Michelle startet direkt die erste Wanderung mit der Gruppe zu einem Wasserfall in der Nähe. Dabei lernt sie Janine und Rick kennen, die Ecuador gerade auf ihrer Hochzeitsreise besuchen. Wir verstehen uns super und tauschen bis in den späten Abend allerhand Reisegeschichten aus. Dazu gibt es verschiedene Pizzen, für Mathias auch ein Stück mit Meerschweinchen 🍕
Am nächsten Tag haben wir keine Aktivität angemeldet, da Mathias noch nicht wieder ganz fit ist. Stattdessen bleiben wir in der Anlage und genießen den Ausblick auf den Cotopaxi. Es ist super Wetter und die freie Sicht auf den Vulkan bekommt man wohl nur wenige Tage im Monat. Zum Hostel gehören auch ein paar Lamas, welche wir mit Bananenschalen füttern dürfen, was für ein Riesenspaß! Die Tiere sind voll süß und freuen sich über ihr Leckerli 🦙 Am Nachmittag kommen Janine und Rick vom Pferdereiten im Nationalpark zurück. Bei Gesprächen über Gott und die Welt verfliegt die Zeit viel zu schnell. Von den beiden bekommen wir auch Fotografietipps und versuchen, den sternenklaren Nachthimmel über Ecuador einzufangen. Dann geht es aber früh ins Bett, denn für morgen steht eine Wanderung an, auf die wir uns schon seit Wochen freuen 🤗
Endlich auf zum Cotopaxi! Ein Van bringt uns so nah wie möglich an den Vulkan auf etwa 4.600 Meter. Hier ist es bissig kalt und sehr windig 🥶 Ein bisschen Übelkeit und leichte Kopfschmerzen gehören bei dieser Höhe auch dazu. Nach wenigen Minuten müssen allerdings die ersten drei aus unserer Gruppe abbrechen. Sie wollten diesen "Spaziergang" wohl nur mit einer dünnen Jacke machen und gehen nun zum Auto zurück. Schade, dabei wurde doch im Vorfeld alles so gut erklärt 🙄 Wir haben immerhin vier Schichten an Kleidung dabei. Unser Guide und fünf Andere setzen den Weg fort. Da das Wetter heute wieder mitmacht, können wir bis zur Gletschergrenze des Cotopaxi auf 5.000 Metern laufen. Es geht langsam voran, unser Guide motiviert uns mit Musik. Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir schließlich den Gletscher ❄️ Noch ein paar Fotos, dann geht es auch schon weiter zur Schutzhütte. Von hier aus starten geübte Bergsteiger die Gipfelaufstiege, und zwar gegen Mitternacht mit etwa sechs bis acht Stunden. Für uns ist das (noch) nichts, wir wärmen uns stattdessen mit einer heißen Schokolade auf und haben einen kurzen Moment zum Durchatmen. Wir freuen uns über unseren neuen Höhenrekord und sind froh, dass heute alles so gut geklappt hat 💪🏼 Nun geht es aber erst einmal zurück zum Auto. Für die Abfahrt ins Tal haben sich außerdem zwei Verrückte gemeldet, die lieber mit dem Mountainbike runter fahren wollen. Mathias düst die 1.000 Höhenmeter über eine Schotterpiste hinab. Das Andenpanorama ist dabei fantastisch und es fühlt sich so an, als möchte man nie mehr etwas anderes machen 🚴🏼♂️
Zurück im Hostel entspannen wir uns im Whirlpool und genießen unseren letzten Abend am Cotopaxi. Am nächsten Morgen hat das Wetter umgeschlagen, der Vulkan ist nun nicht mehr zu sehen. Wir besuchen noch einmal unsere Lama-Freunde, dann heißt es Sachen packen und weiterziehen.Read more
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- Day 214
- Friday, September 16, 2022
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 2,759 m
EcuadorRío Yanayacu0°55’60” S 78°36’56” W
Feuerwerk in Latacunga

Etwas weiter südlich in der Provinz Cotopaxi liegt Latacunga. Hier wollen wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um die anstehende Mehrtageswanderung vorzubereiten. Die Wäsche muss gewaschen werden und ein Friseurbesuch steht auch mal wieder an 🧺 Nebenbei haben wir etwas Zeit, uns die Stadt ein wenig anzuschauen.
Latacunga hat kaum Sehenswürdigkeiten zu bieten und trotzdem (oder gerade deswegen) gefällt es uns überraschend gut. Im Gegensatz zu Quito oder Otavalo verirren sich eher selten Touristen hierher. Dadurch ist der Ort sehr authentisch und wir haben die Möglichkeit, auch mal das ganz normale Leben der Ecuadorianer kennenzulernen. Natürlich fallen wir hier direkt auf und werden in den zwei Tagen mehrmals angesprochen, ob man ein Foto mit uns machen dürfe 📸 Das finden wir lustig und machen gerne mit. Die Menschen sind super freundlich und freuen sich, dass wir ein bisschen Spanisch sprechen können 🙂
In den Straßen entdecken wir Plakate für das anstehende Mama-Negra-Fest. Eine Vorfeier findet bereits dieses Wochenende statt, lass uns das doch einmal anschauen. Tatsächlich gibt es am Abend ein Parade mit traditionellen Kostümen. Auf einem eher unscheinbaren Platz werden riesige Metall- und Holzkonstruktionen aufgebaut. Auf den zweiten Blick erkennen wir hunderte Zündschnüre und Feuerwerkskörper 🧨 Die wollen die wackeligen Holztürme doch nicht etwa anzünden? Oh doch, genau das tun sie... was für ein Spektakel. Zusammen mit den Einheimischen genießen wir die bunte Feuershow 🎆
Am nächsten Morgen starten wir dann unsere große Tour. In den nächsten vier Tagen wollen wir die Quilotoa-Schleife auf eigene Faust erwandern. Die Tagesrucksäcke werden also kurzerhand zu Viertagesrucksäcken umfunktioniert. Platz ist nur für das Nötigste: Regenjacke, Kamera, Snacks und viel Sonnencreme. Das übrige Gepäck bleibt im Hotel in Latacunga, das holen wir später wieder ab 🎒Read more
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- Day 216
- Sunday, September 18, 2022
- ☀️ 14 °C
- Altitude: 2,935 m
EcuadorIsinliví0°45’31” S 78°52’16” W
Quilotoa-Wanderung I

Ein lokaler Bus bringt uns am Morgen von Latacunga nach Sigchos. Hier beginnt unsere mehrtägige Wanderung zum etwa 50 Kilometer entfernten Quilotoa-Krater. Dabei wollen wir ursprüngliche Dörfer passieren und abseits des Massentourismus das wunderschöne Andenhochland erleben 🏞
In Sigchos treffen wir die letzten Vorbereitungen und kaufen neben Wasser und Snacks auch ein paar Süßigkeiten, um den Kindern in den abgelegenen Dörfern eine kleine Freude zu machen. Dann kann es losgehen, wir starten unsere Tour auf etwa 2.700 Höhenmetern bei bestem Wanderwetter. Das Tagesziel ist der Ort Isinliví und mit etwa 500 Höhenmetern auf 13 Kilometern ist dies eine gute Einstiegstour zum Warmwerden. Da nicht alle Wege ausgeschildert sind, nutzen wir die Wegbeschreibung der ersten Unterkunft. Diese ist aber leider oft nicht eindeutig, was ist denn mit "nächste Kreuzung" gemeint? Vielleicht die Gabelung hier oder doch die Abzweigung da vorne? 🤔 Wir kreuzen den Rio Toachi, dann kommt es auch schon zur ersten Verirrung: An einem kleinen Bauernhof kommen drei große Hunde auf uns zugestürmt. Mathias kann sie mit seinem Wanderstock auf Distanz halten, aber hier treten wir lieber den Rückweg an. Die nächste Abzweigung führt uns wieder in eine Sackgasse. Genervt suchen wir nach dem richtigen Weg. Das gelingt dann auch, aber ein steiler Aufstieg steht noch bevor. Ab und zu treffen wir auf Einwohner der umliegenden Dörfer und Bauernhöfe. Leider sprechen sie ihre eigene Sprache und verstehen unser Spanisch nicht, können uns aber die Richtung nach Isinliví zeigen 🪧 Ziemlich erschöpft erreichen wir den kleinen Ort am späten Nachmittag und checken in der Llullu-Llama-Berghütte ein. Wir sind begeistert von der Unterkunft und bekommen ein großes Zimmer mit Balkon, Kamin und Öko-Toilette. Nur das namensgebende Lama suchen wir vergeblich, es ist wohl vor ein paar Wochen gestorben. Für uns gibt es nun erstmal eine heiße Dusche und ein Bier, um auf den erfolgreichen Auftakt anzustoßen 🍻
Voller Energie starten wir in den zweiten Tag. Heute geht es weiter nach Chugchilán und mit 700 Höhenmetern auf 15 Kilometern ist die Tour schon etwas fordernder. Ganz abenteuerlustig versuchen wir es noch einmal mit der bereitgestellten Wegbeschreibung, die uns aber keine Stunde später schon wieder auf eine falsche Fährte führt. Nun reicht's, ab jetzt navigieren wir nur noch mit dem Handy! Das trübt zwar die authentische Wandererfahrung ein wenig, aber wenigstens kommen wir so zuverlässig zum Ziel 🗺 Entlang des Rio Toachi laufen wir durch ein wunderschönes Tal und kreuzen den Fluss schließlich über einen Baumstamm. In einem kleinen Dorf kommt uns eine Gruppe von Schulkindern entgegen und fragt nach Süßigkeiten. Na klar haben wir etwas dabei. Die Kinder stellen sich brav in einer Reihe auf und Michelle verteilt Lollis und Kekse 🍭 Das geht den Kindern wohl nicht schnell genug und es bricht Chaos aus. Bevor wir uns versehen, ist die Süßigkeitentüte komplett leer. Und nicht nur das, unsere eigenen Snacks waren mit darin und sind nun auch verschwunden. Wir wurden wohl von Schulkindern ausgeraubt! 🙈 Später treffen wir auf ein paar andere Wanderer aus Deutschland, Frankreich und Venezuela. Gemeinsam schleppen wir uns den letzten langen Aufstieg aus dem Tal herauf und erreichen schließlich Chugchilán. Das Hostel ist nett eingerichtet, es gibt Tee und heiße Schokolade. Wir sind aber total platt und gehen früh schlafen, um morgen noch ein wenig Energie für den finalen Weg zum Quilotoa-Krater zu haben.
Der dritte Tag hat es in sich: Wir haben Muskelkater und können unsere Beine kaum bewegen. Dennoch sind es stolze 1.000 Höhenmeter auf 17 Kilometern, die wir heute bis Quilotoa bewältigen müssen. Keine Ahnung, ob wir das schaffen, aber wir laufen einfach mal drauf los. Die Landschaft ist unfassbar schön, wir können uns an den hügeligen Anden mit vereinzelten kleinen Siedlungen gar nicht sattsehen. Nach der Hälfte des Weges erreichen wir das letzte Dorf auf der Strecke. Am Ende unserer Kräfte müssen wir eine schwere Entscheidung treffen: Finden wir hier jemanden, der uns nach Quilotoa fährt, oder schaffen wir den finalen Aufsteig vielleicht doch noch? 😵Read more

TravelerIch tippe auf einen Tag Pausieren und dann weiter 🏃. Aber ich bin gespannt, wie es weiter geht. Es sind wundervolle Wanderwege in einer sehr geheimnisvollen, üppig grünen Vegetation - Ebene. Denn bei uns ist es auf dieser Höhe eher karg und trist.
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- Day 218
- Tuesday, September 20, 2022
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 3,865 m
EcuadorCuizán0°52’9” S 78°55’2” W
Quilotoa-Wanderung II

Da sitzen wir nun in irgendeiner kleinen Siedlung im Andenhochland und können nach drei Tagen Wandern kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen. Wir hätten es so gerne zu Fuß zum Kraterrand geschafft, aber nun warten wir auf das nächste Auto, um nach einem Transfer bis Quilotoa zu fragen 🛻 Doch das Schicksal hat andere Pläne, denn es taucht einfach niemand auf, der uns mitnehmen könnte. Wenn wir jetzt noch länger hier warten, dann schaffen wir es auch zu Fuß nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit. Also bleibt uns am Ende keine andere Wahl, als langsam loszugehen 😮💨
Der finale Aufstieg zum Kraterrand erscheint endlos, wir laufen nur noch stur bergauf und reden kaum ein Wort. Unterwegs treffen wir auf eine Frau mit Kind, welche das gleiche Ziel wie wir haben. Das motiviert uns weiter durchzuhalten. Irgendwann durchbrechen wir die Wolkendecke und es wird kalt und windig ☁️ Auf fast 3.900 Höhenmetern sehen wir kaum noch etwas, sind wir schon am Kraterrand? Die Frau zeigt uns eine kleine Hütte, in der wir einen Tee bekommen und uns aufwärmen können. Dann geht es auch gleich weiter. Tatsächlich haben wir den Rand des Vulkankraters erreicht und können auf dem Kamm bis Quilotoa laufen. Der Kessel hat einen Durchmesser von etwa drei Kilometern und in der Mitte befindet sich ein blaugrün schimmernder Kratersee. Durch den Nebel können wir ab und zu einen fantastischen Blick auf den See erhaschen, was alle Anstrengungen sogleich wieder wett macht. Es ist unglaublich schön hier oben und wir sind stolz, dass wir es bis hierhin geschafft haben 💪🏼
Am nächsten Tag gehen wir es etwas ruhiger an und verzichten auf eine Umrundung des Kraters. Stattdessen wandern wir auf einem abenteuerlichen Pfad bis zum See runter. Am Ufer bestaunen wir die Kraterwand, welche sich nun 360° um uns herum erstreckt. Wir stehen mitten in einem Vulkan an einem schimmernden See, Wahnsinn! Jetzt müssen wir nur irgendwie wieder hochkommen... Man kann sich hier sogar von Pferden hochtragen lassen, aber nach unserem Erfolg gestern fühlen wir uns heute unaufhaltbar 🤗 Die 300 Höhenmeter haben es dennoch in sich und wir fluchen bei jedem Schritt.
Wir bleiben noch eine Nacht im verschlafenen Quilotoa, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang in aller Ruhe zu genießen. Ein paar Hunde gesellen sich dazu, als die ersten Sonnenstrahlen den See berühren 🌄 Nach dem Frühstück brechen wir dann auf und fahren mit Taxi und Bus zurück nach Latacunga.
Das Abenteuer der letzten vier Tage zählt definitiv zu unseren bisherigen Reisehighlights. Neben den malerischen Landschaften und urigen Unterkünften haben wir auch die unbekümmerte Bewegungsfreiheit auf abgeschiedenen Pfaden sehr genossen 😊Read more

TravelerMega schönes Bild! 😁 Den schönen Blick habt ihr euch nach den Strapazen des Aufstiegs echt verdient.

Michelle und MathiasMeinst du eins zum Reinschwingen? Dafür war es dann doch etwas frisch 😆
Traveler
Hat’s geschmeckt? 🥴
Michelle und MathiasEs war eigentlich ganz okay, da sie in Limette und Chili eingelegt werden 🌶 Brauchen wir jetzt aber nicht jeden Tag 😆
Traveler
Was ist da drin?
Michelle und MathiasDas ist ein mexikanischer Biermix mit Salz, Limette und Tabasco. Sehr erfrischend am Strand, für abends eher nicht so 😊