• Kathi.
Feb 2019 – Feb 2020

Kanada

"Barfuß" durch Kanada Read more
  • Mit Bixi durch Montréal

    July 3, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 23 °C

    6 Uhr, der Wecker klingelt. Wir packen unsere 7 Sachen und laufen zum Bagel Café. Frisch gestärkt geht es dann mit Bixi in die Innenstadt. Bixi, das ist in etwa wie die MVG-Räder in München. Es gibt an jeder Ecke Stationen. Das Leihen kostet 5,25C$ pro Tag pro Person. Eine der Spielregeln ist, dass man ein Rad nur länger als eine halbe Stunde benutzen darf, wenn man mehr Geld bezahlt. Da wir das nicht wollen, tauschen wir die Räder immer wieder aus. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten klappt das prima. Die Bewegung bekommt uns nach den letzten Tagen im Auto ziemlich gut.

    In der Innenstadt angekommen, laufen wir aufgrund der Menschen und des Verkehrs meist zu Fuß.

    Es ist brutal heiß, mindestens 30°C und das auf Beton. Ähnlich wie gerade in Deutschland. Wir schlendern durch den Park 'Mont Royal'. Dort gibt es Schatten und Aussicht über die Stadt. Eine Stadt, in der weder V noch ich sein wollen. Wir haben genug von Städten. Montréal ist schön, keine Frage. Wenn aber das Frühstück, das Radfahren und das Eis die Highlights des Städtetrips sind, sollte man weiterziehen. Als dann noch die Jazzmusik des gerade stattfindenden Festivals an unser Ohr dringt ist uns klar: ab aufs Rad, zurück zum Bus und rauf auf den Highway.

    Leguanos sind geliefert (ein netter Besuch bei Freunden) und es gibt nichts, was uns hält. Wir brauchen Natur. Seen. Einöde. Highways. KANADA!

    Benzinpreis: C$ 1,34/l (= 0,91€), daher vertagen wir das Tanken
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  • Irgendwo in der Pampa...

    July 3, 2019 in Canada ⋅ 🌙 18 °C

    Endlich raus aus den Städten! Jetzt wird gecampt. :-) Wir sind beide begeistert von diesem Rastplatz. 24h-Toiletten, Picknick Area und frisches Trinkwasser, daneben ein See. Irgendwo in Québec am Highway 117. Wir wollten einfach raus aus der Stadt und Land gewinnen. Nun sind wir beide glücklich und gespannt auf unseren Roadtrip.Read more

  • Thunderbay

    July 5, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 21 °C

    km: etwa 1.000
    Schlafplatz: Wildcampen am 'Dog River' bei Thunderbay (0 C$)
    Wunderschön, trotz der Millionen Mücken. Das beste: auf dem Weg begegnet uns ein Stachelschwein (bisher hatte ich die nur tot am Wegrand gesehen gesehen)

    Wow, die Thunderbay-Region ist vielleicht hübsch!!! Hügelige Landschaft mit Seen, einer schöner als der andere.

    Wir legen einen Fahrtag ein. Wir stoppen an jeder Visitor-Info für Wasser - wie aufregend!
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  • Manitoba, the land of 100.000 lakes

    July 6, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    gefahrene km: +/- 1.200
    Nachtquartier: Motel in Grand Rapids (110 C$)

    Nun, nach 2 Tagen fast ununterbrochener Fahrt und zahlreichen Tankstopps sind wir in Manitoba angekommen. Das 'Land der 100.000 Seen' zeigt uns bisher, gut 50 km nach seiner Hauptstadt 'Winnipeg' weite Grünflächen & Rapsfelder: rechts grün soweit das Auge reicht, zur linken Seite gelb. Keine Tiere, keine Hügel, keine Häuser - nichts und ein Highway mittendurch. Je weiter wir jedoch in den Norden vordringen, umso schöner wird es: Seen, Bäume - irgendwie hübsch.

    Ganz anders ist der Start am Morgen. Wir brechen um 6 Uhr auf. Wir wollen so viel Strecke wie möglich hinter uns bringen. Es ist kalt und neblig. Nach dem genialen Sonnenuntergang am Vorabend, als der 'rote Ball' hinter den Hügeln versinkt und die spiegelglatten Flüsse und Seen mit blau-lila Licht umschmeichelt wartet Ontario (nahe Thunderbay) mit einem gleichfalls mysteriösen Sonnenaufgang auf. Der Transcanada Highway schlängelt sich geschmeidig durch schönste Seenlandschaft. Es bleibt neblig und kühl, was für eine Wohltat nach den über 30°C der Vortage.

    Am Straßenrand entdecken wir 2 Elche, wie sie gemütlich ihr Frühstück zu sich nehmen. Wunderschöne Tiere!

    4 Tankstopps legen wir heute ein: 1,44 - 1,28 - 1,19 - 1,12 C$/l (also von 0,98€ auf 0,74€). Auswahl gibt es oft keine, eher muss man froh sein, wenn man eine Tankstelle findet.

    Wir gewinnen heute eine Stunde. Daher können wir länger fahren, als geplant - 15 Stunden! Das hab ich noch nie geschafft, glaub ich.
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  • Little Limestone Lake, MN

    July 7, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 21 °C

    Unser heutiger Trip führt uns als erstes an den 'Little Limestone Lake' im Zentrum Manitobas. Und ich muss sagen: die Fahrt hat sich gelohnt! Man kommt sich vor, wie in der Karibik. Das Wasser könnte etwas wärmer sein, aber was solls, rein ins kühle Nass!

    Als ich wieder aus dem See möchte, werde ich von einer Horde Bremsen umzingelt. Überhaupt sind diese Viecher grad überall. Zu hunderten schwirren sie um den Bus, wo wir auch halten. Durch die Hitze sind es dieses Jahr wohl besonders viele. Bisher lassen sie uns meist in Frieden, auch wenn das gesumse ziemlich nervig ist. Dafür schwirren auch viele Libellen um uns herum - leichtes Fressen die Bremsen. Meine Haut hat leichte Irritationen. Ob das Wasser wohl doch nicht so toll ist für die Haut? Vielleicht wars auch die Sonne. Gegen später ist alles wieder normal.

    Der 'Little Limestome Lake' ist touristisch nicht erschlossen und das soll auch so bleiben. Zelten ist mit Sondergenehmigung erlaubt. Leider sehen wir ziemlich viel Müll herumliegen. Auch hier, in die entlegensten Gebiete dringt der Mensch mit seinem Müll vor und schafft es nicht, die Cola-Dose und das Müsliriegel-Papier wieder mitzunehmen. Wirklich schade.
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  • Pisew Falls, MN

    July 7, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 27 °C

    Gefahrene km: 805
    Benzinpreise: 1,18C$, 1,27C$, 1,16C$
    Übernachtung: Red Deer River Provincial Park (0 C$)

    Stop Nr. 2 auf unserer Tour durch Manitoba. Ich wollte diese Wasserfälle gerne sehen und durch Zufall hat das gut zu Vroni's Limestone Lake gepasst - weniger als 2 Stunden voneinander entfernt. Ich hätte am liebsten die 22 km Wander-Tour zu den Kwasitchewan Fällen gemacht. Das dann ein andernmal ;-)

    Auf jeden Fall ist dieser Wasserfall mit den Iguazu Wasserfällen der schönste, den ich je gesehen habe.

    Was für ein wundervoller Tag!!

    Wir wollen noch so weit wie möglich fahren. Auf der Weiterreise Richtung Saskatchewan geht uns fast das Benzin aus. Eigentlich tanken wir immer, sobald uns Benzin in die Finger kommt. Allerdings kommen wir mit dem System der einen Selbstbediener-Tankstelle nicht zurecht. "Da kommt ja gleich noch eine an der Kreuzung in ein paar Kilometern." sind wir uns sicher. Ja, eigentlich schon. Aber die Zapfsäulen sind alle "out of order". Glück muss der Mensch haben. An der nächste Tanke ein paar hundert Kilometer weiter kehrt die Tankstellenwärterin grad nochmal um, weil sie ihre Lunchbox vergessen hatte. Und versorgt uns mit der kostbaren Flüssigkeit.

    Wir kommen in ein Unwetter. Grad, als mir die Scheibenwischerflüssigkeit ausgeht und ich zu Vroni sage "Mist, ich brauch Wasser für die Scheibe", fängt es an zu tröpfeln. Vielleicht hätte ich spezifizieren sollen, WIEVIEL Wasser ich benötige. Ich komme mir vor, wie in der Waschanlage: es haut runter, was das Zeug hält, der Scheibenwischer rackert sich auf höchster Stufe ab, von links und rechts haut es den Wind gegen den Van. Nach den Schotterstraßen zum Little Limestone Lake heute eigentlich ganz gut, auch wenn wir nicht super-schnell vorankommen. In Ontario wären die 90 km/h Höchstgeschwindigkeit. Hier in Manitoba ist 100 erlaubt.

    Unser Navi führt uns auf eine Landstraße, die völlig abrupt in eine Schotterstraße wechselt. Hm, lieber umdrehen. Mir hat es davor schon mal die Reifen weggezogen, als ich durch eine zu tiefe zu lange Pfütze gefahren bin. Interessant, wie schnell der Körper reagiert: Schweißausbrüche, Herzrasen, Zitteranfall - ich muss wirklich bald mal zur Hypnose. Vielleicht wird das dann besser.

    Ein paar überflüssige Kilometer zurückgelegt. Zumindest sehe ich aber mein erstes lebendes Stinktier. Als wir die Straße entlang cruisen, liegt da plötzlich ein schwarzer Ball auf der Straße. Nachdem wir auch schon eine Baseball Cap auf dem Highway überfahren haben, wundert mich auch der Ball nicht, auch wenn wir uns fragen, was das ist. Als wir dann umdrehen, läuft ein kleines Stinktier über die Straße. Es hatte sich wohl zusammengerollt. Gut, dass ich es davor zwischen meine Reifen genommen hatte.

    Ansonsten sehen wir heute allerlei Braunreiher, falls es sowas gibt (sehen aus wie unsere Graureiher, aber braun). Auch eine kleine Familie aus 3 läuft an der Straße entlang.
    Davor springt mir ein Rebhuhn (oder ähnliches) fast mit dem Arsch ins Gesicht. Ich wollte mich ins Gebüsch schlagen, als das Tier auf Angriff geht und aufgeplustert auf mich zueilt. Der Vogel hat mit Sicherheit sein Nest dort in der Nähe. Wenn schon so ein winziges Wesen so tapfer ist, kann ich mir ausmalen, wie wohl ein Kojote, Wolf oder Bär reagiert, wenn er auf Verteidigung programmiert ist.

    Zurück auf dem Highway kommen wir wieder in dieses Unwetter. Hübsch ist es ja schon, der dunkle Himmel und die zahlreichen Blitze, die sich wie Adern über den Himmel ziehen. Nichtsdestotrotz halten wir gerade noch rechtzeitig, bevor es richtig losgeht. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit weit und breit, ein Campingplatz von Parks Canada, kostenlos und für jedermann nutzbar. Wir sind allein, als wir eintreffen. Gegen später gesellt sich noch ein Camper dazu. Ein toller Platz am See mit kleinen Tischchen, Feuerstelle und Plumsklo.
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  • Welcome to Sasketchewan, SK

    July 8, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 18 °C

    Saskatchewan, die Provinz in der man seinem Hund tagelang zusehen kann, wenn er davonrennt. In der Tat. In Manitoba fährt man schon durch unendliche Weiten. Hier ist es noch extremer. Rapsfelder, Weideflächen, Getreide soweit das Auge blicken kann. Praktischerweise sieht man auch die Rehe von weit her auf die Straße zurennen, so dass lediglich eine geringe Kollisionsgefahr besteht.

    Wir brechen um 6 Uhr Morgens auf. In der Nacht traktieren uns tausende Mücken. Als Stadtmensch bin ich das nicht so gewöhnt.

    Wir kommen nochmal in starken Regen und unser Highway wird über ein paar Kilometer zu einer Schotterstraße. Keine gute Kombination und gepaart mit meiner Angst tuckere ich mit 50 km/h durchs Land, bis wir endlich wieder "festen Boden" unter den Füßen haben. Der Kaffee in der nächsten Ortschaft ist dringend notwendig. Bei A&W bekommen wir umsonst einen Kaffee. Einfach so. Nicht deswegen hat A&W Wendy's als meine liebste Burger-Kette hier in Kanada abgelöst. Im Gegensatz zu Wendy's verwendet A&W nämlich biologisch abbaubares (Burgertüten)Papier, Gläser, & Metall für Getränke & Pommes, wenn man im Lokal isst, und Fleisch ohne Medikamente & Hormone. Nicht, dass es Vroni und mir im Moment etwas bringt. Wir machen eine Darmsanierung und essen neben unserem Flosamen/Heilerde-Cocktail lediglich Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.

    Durch Zufall stellen wir fest, dass wir schon wieder durch eine Zeitzone geflitzt sind (warum haben an einem Montag um 9 Uhr alle Geschäfte noch geschlossen?). Sehr praktisch, so haben wir wieder eine Stunde gewonnen. Mein Tipp also, falls das auf der Reiseliste steht: Kanada von Ost nach West bereisen, damit keine wertvolle Reisezeit verschenkt wird.
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  • Manitou Lake - das Tote Meer Kanadas, SK

    July 8, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 21 °C

    Badepause an einem der wenigen Salzwasserseen Kanadas, der wegen seines hohen Salzgehalts auch "The dead sea Canadas" genannt wird.

    Mann, ist das toll! Entspannt auf dem Wasser liegen und die Seele baumeln lassen.

    Nach etwa 3 Stunden Fahrt (keine Ahnung, wieviel genau, mit den ganzen Zeitverschiebungen und dadurch, dass das Auto noch in der Nova Scotia Zeitzone fährt verliere ich den Überblick) erreichen wir den See. Es hat mittlerweile um die 23°C, die Sonne stattet uns auch wieder einen Besuch ab. Nach einer Brotzeit geht es ab ins "Meer". Das Wasser ist angenehm kühl. Was für eine Wohltat. Ein schönes Fleckchen und verrückt, das Salz auf der Haut zu schmecken. Das Beste: keine Mücken, keine Bremsen - NICHTS. So kann man es aushalten :-)
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  • Saskatoon - Oil change

    July 8, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    gefahrene km: +/- 950
    Übernachtung: Marshall Field, Acadia Valley, Campingplatz (10 C$)

    Saskatoon soll ganz nett sein. Für uns ist es Mittel zum Zweck: einkaufen und Ölwechsel. Beides läuft problemlos, außer, dass es hier kein Vollkornbrot gibt. Dafür schiebt Canadian Tire mich ein, etwa ne Stunde später, die wir für die weitere Planung nutzen, sitzen wir bereits wieder im Auto Richtung Alberta. Nach 100 km müssen wir die Reifen nochmal festziehen. Wir stellen uns etwas doof an und bekommen nicht mal die Plastikkappe herunter, um an die Schrauben zu kommen (ich dachte Vroni weiß alles über Autos, aber sie hat auch seit Jahren schon keins mehr und hatte auch noch nie einen Van von GMC). An der nächsten Tanke fragen wir die Jungs - alles super easy, super fest und weiter gehts.

    Die erste Übernachtungsmöglichkeit lassen wir links liegen. Zwar auf der Strecke und schön, aber die Klos zugenagelt und wo sollen wir hier im Flachland von Saskatchewan einen Baum finden? Gott sei Dank kann ich nur sagen, denn "Marshall Field" ist fantastisch! So sauber und ruhig.
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  • Dinosaur Provincial Park

    July 9, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach einer mückenfreien, kühlen Nacht wache ich ausgeschlafen kurz nach sechs auf. Ich erkunde den Zeltplatz. Es ist ein Sportgelände. Ich laufe ein paar Runden auf dem Baseballfeld, bis ich die Sportgeräte und den Spielplatz entdecke. Endlich mal wieder etwas meine Muskeln trainieren.

    Wir Frühstücken gemütlich und machen uns auf zum 'Dinosaur Provincial Park'. Hier freu ich mich schon lange drauf. Dinosaur Provincial Park ist ein UNESCO Weltnaturerbe. Es beherbergt die meisten Disosaurierfossilien weltweit. Und es liegt mitten in den Badlands.

    Wir machen die paar kurzen Trails. Ich hatte mich auf ein umfangreiches Wanderprogramm eingestellt, aber soviele Möglichkeiten gibt es hier gar nicht, da man die Wege nicht verlassen soll. Meines Erachtens reicht es allerdings. Es ist ja doch nur ein Canyon ;-)
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  • Drumheller

    July 9, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 15 °C

    gefahrene km: 487 km
    Übernachtung: Walmart Parkplatz Drumheller (0€)

    We made it! Endlich in Drumheller. Wer unserer Reiseroute gefolgt ist, kann den ein oder anderen Schlenker sehen. Wir bemerken etwas spät, dass wir nicht genug Benzin für unseren Trip durchs Nirgendwo nach Drumheller haben und müssen umkehren. Auch fahren wir einen Umweg, da das Navi sich plötzlich nicht mehr meldet, ich versunken bin in meinem Hörbuch und Vroni schläft. Und am Abend suchen wir ewig nach einer Bleibe. Am Ende bleibt uns nichts anderes übrig und wir bleiben auf dem Parkplatz des Walmart in Drumheller. Alle Motels sind voll. Es ist etwas unheimlich, da die Polizei gerade vor Ort ist und wir nicht wissen warum. Aber es sind schon einige andere Wohnwägen vor Ort und als die Polizei ohne Festnahmen und Eskalationen wieder abrückt, sind wir mehr oder weniger beruhigt.

    Doch ohne diese Umwege hätten wir a) den Kojoten nicht gesehen, der über ein Feld läuft und uns beobachtet und b) wäre der Abend nicht so perfekt gelaufen, mit Sonnenuntergang bei der Suspension Bridge und den Hoodoos.

    Drumheller ist Dinosaurier-Hauptstadt und Heimat des größten Dinosauriers der Erde :-D
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  • Horseshoe Canyon

    July 10, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 17 °C

    Um 8 öffnet Walmart seine Türen. Punkt 8 stehen wir vor seiner Tür. Die Nacht war ok. Ich schrecke zwar ein paarmal auf, als ein paar Camper zur Truppe stoßen, aber im Großen und Ganzen hab ich gut geschlafen.

    Heute geht es zum 'Horseshoe Canyon'. Dort Frühstücken wir gemütlich mit Blick auf den wunderschönen Canyon. Wir wollen wandern gehen und werden erneut entäuscht. Es gibt nur einen freigegebenen Pfad durch den Canyon. Und dieser ist 1,9 km lang (haha). Nur weil die Familien hier auf den Hügeln rumtollen, müssen Vroni und ich nicht auch dazu beitragen, diese schöne Natur zu zerstören, indem wir auf den sandigen Hügeln rumkraxeln und bleiben auf dem Weg. Kurz überlegen wir, noch zum 'Horsethief Canyon' zu fahren. Aber das ist auch nur wieder ein Canyon und so machen wir uns auf nach Banff. Nochmal billig tanken in Calgary (1,08C$), bevor es in die Tourihochburg geht.
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  • Banff

    July 10, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 15 °C

    km: 163
    Unterkunft: Hotel in Banff (302C$)

    Die Fahrt von Calgary nach Banff ist wundervoll! Endlich Berge! So majestätisch, wie sie vor uns in den Himmel ragen. Ich fühl mich näher an zu Hause als irgendwo anders.

    Wir suchen uns eine überteuerte Unterkunft und starten los nach 'Bankhead', einer Geisterstadt. Hier wurde früher Kohle abgebaut. Dann wurde die Stadt verlegt. Ein paar Ruinen stehen noch und ein kleiner Zug. Wir wussten nicht, dass es eine geführte Tour ist und noch weniger, dass sie von einem Elch geführt wird. ;-) Auf jeden Fall war der Trip sehr einzigartig.

    Ein weiterer ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.
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  • Lake Louise

    July 11, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 7 °C

    Gefahrene km: 89
    Übernachtung: Overflow Campsite Lake Louise (0€)

    Fairview Mountain und Sattleback ist eine mittelschwere, wenig begangene Tour mit Gipfelanstieg an steilem Geröllhang.

    Höhenmeter: 1050 m
    Länge: 9,5 km
    Dauer: ca. 4:45
    (für Kathi: 2,5 Stunden + halbe Stunde am Gipfel ;-) )

    Nach einer entspannten Nacht in einem flauschig warmen Bett weckt uns der Wecker um 7. Um 9 geht es los Richtung Lake Louise, von Banff etwa 40 Minuten Fahrt. Während Banff noch ziemlich ausgestorben ist, ist auf dem Highway No. 1 schon allerhand Verkehr. Und eine riesige Anzeige warnt: 'Lake Louise Parking Full'. Na prima. Von einem Overflow-Parkplatz fahren Shuttelbusse. Dann eben das. Oder auch nicht - eine schier endlos erscheinende Schlange wartet bereits auf einen der Busse. Wirklich nicht. Wir fahren weiter. Wir versuchen unser Glück beim Moraine Lake - auch zu. Ich muss ziemlich dringend ein Klo aufsuchen, der nächste Rastplatz ist meiner. Und - welch ein Glück - grad als ich aus dem Klo komme wird ein Parkplatz frei, in den ich ohne langes überlegen den Van hinein befördere. Dann laufen wir eben zum See! Googlemaps zeigt uns einen Weg parallel zur Straße an und, obwohl viele die gleiche Idee wie wir zu haben scheinen, haben wir diesen schönen Waldweg allein für uns.

    Ich denke zurück an vor 15 Jahren, 2004 im Juni. Da fanden wir am Lake Louise die 3 Reisebusse viel, die hinter uns eintrafen und flüchteten auf einen Trail. Kaum weg vom See, trafen wir auf keine Menschenseele. Das wird wohl nicht mehr so einfach sein. Aber weniger als direkt am See werden es bestimmt sein.

    Am See angekommen, machen wir auch erst mal ein paar Fotos. Dann starten wir eine Wanderung aus meinem Rother-Buch. An einer Weggabelung geht es zum "Fairview Lookout". Das hört sich toll an! Dann erst mal das. 20 Minuten später haben wir den schönsten Ausblick auf den See. :-)

    Da es noch nicht mal Mittag ist, entscheiden wir uns dafür, auch noch die geplante Tour zum "Fairview Mountain" zu machen. Insgesamt ist sie auf 4:45 Std. geschätzt. Die Tour ist ganz nett, wir sehen Murmeltiere, Chipmunks und etwas, das aussieht wie ein Chinchilla ohne Schwanz. Blick auf den See: keiner. Das letzte Stück ist ziemlich steil und gerölllastig ausgeschrieben. Vroni hat keine Lust darauf und so läuft sie langsam zurück Richtung See, ich mache mich auf zum Gipfel, 2744m. 4 Schweizer, die gerade heruntermarschieren schätzen die Dauer auf 40 Minuten. Damit kann ich arbeiten. Nach 35 Minuten Wadel-, Oberschenkel- und Willenstraining stehe ich auf dem Plateau mit prächtigem Rundumblick bis nach Jasper und, ist das dort der Peyto Lake? Blick auf den See: naja. Aber für mich hat es sich trotzdem rentiert: toller Ausblick, super Training und endlich mal wieder etwas verausgabt!
    Nach einer halben Stunde mache ich mich auf den Weg nach unten. Etwa 30 Minuten später sitze ich neben Vroni auf der Bank am See. Ich liebe es, Berge runterzurennen!!

    Moraine Lake ist immer noch dicht, daher suchen Vroni und ich uns ne Bleibe. Es wird der kostenlose Overflow-Parkplatz. Dann eben morgen ganz früh zum See. Wir bekommen den Tipp, schon um 4 Uhr dort zu sein und nochmal ne Runde zu schlafen. Das erste Mal können wir zum Abendessen unsere Campingstühle benutzen. Bisher wurden wir von Mücken daran gehindert, hier in den Bergen ist es dagegen so wundervoll ruhig.

    Aus dem Bus haben wir einen schönen Ausblick auf den Highway No. one ;-) mit Regenbogen. Müde von der Tour schlafen wir noch bei Tageslicht ein.
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  • Moraine Lake

    July 12, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 8 °C

    gefahrene km: 340
    Übernachtung: Campground Kimberley, 21$

    'Consolation Lakes' ist ein gemütlicher Waldspaziergang zwischen zwei monumentalen Bergseen.
    Höhenmeter: 170m
    Strecke: 6,7km
    Dauer: etwa 1:45

    Um 3 Uhr klingelt der Wecker. Schlaftrunken setze ich mich hinters Lenkrad. Ein schöner Sternenhimmel begleitet uns durch die Nacht. Zwei, drei Autos sind bereits auf dem Highway No. 1 unterwegs. Wir sind die einzigen, die die 11 km lange Straße zum Moraine Lake abbiegen. Auf dem Parkplatz stehen bereits ein paar Autos, obwohl ein Parkverbot von 23-7 Uhr gilt. Wir schlafen nochmal ne Runde, bis es um 6 allzu unruhig wird.

    Wir schälen uns aus dem Auto. Wow, ist das voll hier. Alle Parkplätze sind schon belegt. Der Hügel mit Blick auf den Moraine Lake (1880m) ist bevölkert von Fotografen, die den Sonnenaufgang festhalten wollen. Wir biegen daher gleich auf den Weg Richtung 'Consolation Lakes' ab. Das ist eine ca. 1:45 Std.-Wanderung aus meinem Rother-Wanderführer. Und hier ist es so ruhig! 2 Leute kommen uns entgegen und als wir nach etwa 40 Minuten an dem wunderschönen See (1960m) ankommen, sitzen dort auch nur 2 und ein Hund. Wir sind beeindruckt. In dem aalglatten See spiegeln sich der gegenüberliegenden Quadra Mountains (3173m) und Bident Mountain (3084m), rechts von uns ragt Mt. Babel mit 3101m in die Höhe.

    Nach einer halben Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Jetzt kommen schon ein paar mehr Leute, aber es ist immer noch verhältnismäßig ruhig.

    Zurück am Morain Lake wagen wir uns nach oben auf die Aussichtsplattformen. Jetzt, gegen 8 Uhr ist es eigentlich relativ ruhig, zumindest hätte ich es schlimmer erwartet. Und Vroni und ich sind beide begeistert. Ich hab mich damals schon, 2004, als wir völlig allein hier am Abend am See waren (weil wir unsere Uhren beim Zeitzonenwechsel falschrum gedreht hatten und daher nicht bemerkten, wie spät es eigentlich schon war) in diesen See verliebt. Und er hat rein gar nichts von seiner Schönheit verloren.

    Und nun machen wir uns auf Richtung Kimberley. Morgen ist Spartan Race.

    Wir fahren durch den Kootenay NP. Dort machen wir kurzen Halt an der 'Kootenay Lodge' (oder so). Wir überlegen, ob wir hier waschen sollen. Als wir auf die Infos dort warten, spricht mich plötzlich jemand von der Seite an. 'Mensch Kathi' sagt Nick, der Allgäuer, mit dem ich auf Neufundland unterwegs war. Ich bin ziemlich baff. Manchmal ist es fast erschreckend, was für Zufälle es gibt. Als wir uns nach der Fähre in North Sydney voneinander getrennt hatten, wusste er noch nicht, wohin seine Reise geht. Wir hatten auch keinen Kontakt.

    Schließlich in Kimberley angekommen – die Landschaft auf der Fahrt Richung Radium Hot Springs ist übrigens atemberaubend schön! - hole ich meine Startnummer ab und wir versuchen, eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. In der Visitor Information wird uns angeboten dass, wenn wir nichts finden, einfach dort auf dem Parkplatz schlafen können – wie nett!

    Wir fahren zum RV Park. Dort ist zwar alles voll, aber wir können einfach auf der Wiese unser Zelt aufschlagen, bzw. auf einem Parkplatz die Nacht verbringen. Besser geht’s ja nicht. Die Duschen und Klos sind auch top. Kurz Abendessen und wir fallen um halb 10 (es ist noch hell) ins Bett.
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  • Spartan Race, Kimberley, Rocky Mountains

    July 13, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 15 °C

    Benzin: 1,29 C$
    McLeod Meadows Campground: 21,50$

    Ich wache mehrmals in der Nacht auf. Ab 5 Uhr bin ich dann so nervös, dass ich nicht mehr wirklich schlafen kann. Um kurz vor 6 Uhr stehe ich auf, nehme meinen Flopulver-Heilerde-Shake und packe meine Sachen für den Race. Da ich mich entschieden habe, die Darmsanierung weiter zu machen, packe ich ein Glas Erdnussbutter für nach dem Lauf ein. Die Proteinbars darf ich sicher nicht essen. Noch ein Müsli essen und los geht’s.

    Am Gelände treffe ich auf Tessa, die mir „feierlich“ meine Silbermedaille überreicht. Das ist das schöne an dem Lauf heute: egal, wie ich abschneide, ich bringe Silber mit heim ;-)

    8 Uhr fällt der Startschuss. Viel mehr Männer als Frauen rasen los. Bereits auf den Toiletten merkt man wieder, dass es ein männerdominierter Sport ist – vor der Herrentoilette zieht sich eine lange Schlange durch den Raum, bei den Frauen treffe ich hingegen nie mehr als 2 Mädels (4x Angstbisln ;-) )

    Die Route zieht gleich an, den Berg hinauf, ein paar Hindernisse (keine Burpees :-) ), dann im Eilschritt nach unten. Und dann wird’s ungemütlich: steil, gefühlt fast senkrecht geht es den Berg hinauf. Ich verfolge die Straße von Spartanern sich nach oben quälen. Es ist schon ziemlich warm. Mein Muskelkater von der Wanderung vor 2 Tagen macht sich bemerkbar, jeder Schritt ist eine Qual. Und es geht so weiter. Runter kann ich Gott sei Dank einfach laufen lassen und wieder Zeit reinholen. Einige der Läufer treffe ich so immer wieder – sie überholen mich bergauf, ich sause bergab an ihnen vorbei. Was mich sehr freut: ich muss KEINE Strafburpees machen, sogar der Speerwurf und auch beide Hangelhindernisse sitzen dieses Mal. 35 Burpees sind es trotzdem, da ein Hindernis geschlossen wird (einen Zementsack den Berg rauf und runter tragen) und stattdessen 30 Burpees . Insgesamt geht es 5 Mal den Berg rauf und runter. Beim zweiten Mal wird mir schummrig, ich muss mich alle paar Schritte hinsetzen und Pause machen, damit ich nicht ohnmächtig werde. Ich bin kurz am Überlegen, ob ich aufgebe und frage mich, wen ich als Kontaktadresse angegeben habe, wenn mir etwas passiert. Ob es an meinen Muskelkater, dem fehlenden Training, oder der Darmsanierung liegt – oder allem zusammen – ich weiß es nicht. Die Hitze trägt sicher auch ihren Teil bei. Hätte mir nicht ein Mädel eine handvoll Nüsse angeboten (eigentlich hatte ich nach einem Burger gefragt) und ein Typ Skittels – ich weiß nicht, ob ich den Lauf durchgehalten hätte. Beide Male merke ich, wie neue Energie durch meinen Körper fließt. Bei jedem Berg denke ich „Das muss jetzt aber der letzte sein.“ Und schon kommt der nächste Baumstamm, den wir nach oben tragen müssen. 'Und wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Sandsack her.' Ganz am Ende, als ich dachte, ich packs wirklich nicht mehr, kommt noch der Sandsack, den Berg runter und wieder rauf. Ein Spartaner kommt gerade den Berg rauf und übergibt sich in die Wiese. Genau so fühle ich mich! Irgendwie packe ich es doch und hab auch noch letzte Reserven, um den Hang hinuter zu laufen, mich am Seil über die Wand zu ziehen und (hoffentlich) beim Fire-Jump in die Kamera zu lächeln. Ich sammle Medaille, T-Shirt und Proteinbars (für meine Wanderungen) ein, packe meine Tasche (die ich beim Stand deponiert hatte), verziehe mich in ein schattiges Plätzchen und klappe zusammen. Mit letzter Kraft schaufel ich mir noch etwas Ernussbutter in den Mund. Dann liege ich einfach da in der Hoffnung, nicht ohnmächtig zu werden.

    Vroni sammelt mich kurz darauf ein. Wir fahren zurück zum Campingplatz, ich dusche genüßlich und stopfe Couscous mit Spinat und Kichererbsen in mich hinein, das Vroni für mich zubereitet. Also doch kein Burger. Während des Laufs hatte ich mir zwar einen Burger versprochen und entschieden, die Kur abzubrechen, aber die paar Tage (bis Mittwoch) halte ich jetzt noch durch (und denke nicht an die rettenden Skittels, die natürlich keineswegs auf dem Speiseplan der Darmsanierung stehen).

    Kurzes Nickerchen und es geht zurück Richtung Rockies, abermals durch den wunderschönen Kootenay Provincial Park.
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  • Peyto Lake / Columbia Icefield / ...

    July 14, 2019 in Canada ⋅ 🌧 7 °C

    ... Athabaska Falls

    km: 360
    Unterkunft: Wapiti Campground (40C$)
    Tanken: 1,24 C$

    Nachdem wir zeitig im Bett waren, wache ich dementsprechend früh auf. Um 9:30 geht es dann los, zurück über Radium Hot Springs nach Lake Louise. Je weiter wir in den Banff National Park vordringen, umso schlechter wird das Wetter. Es schüttet aus Kübeln, als wir in Lake Louise eintreffen. In der Visitor Information bekommen wir schlechte Nachrichten: das Wetter soll die nächsten Tage so bleiben, kleine Besserung am Dienstag. Japser das gleiche. Aber man kann nie wissen in den Bergen. Wandern fällt damit erstmal flach. Die Seen können wir trotzdem ansehen und erstmal wollten wir ohnehin einen Kaffee trinken. Als der leer ist, hat es schon aufgehört zu regnen. Wir buchen einen Campingplatz nahe Jasper (wir bekommen den letzten Platz!) und fahren Richtung 'Peyto Lake'. Auf der Fahrt schüttet es, doch als wir aus dem Auto kraxeln, klart es auf und wir haben tatsächlich Sonne (den Leuten, die uns entgegenkommen ergeht es wohl nicht so gut; sie sind alle durchweicht). 'Peyto Lake' hat sich verändert. Ich erinnere mich an einen sehr kurzen Weg zum See. Das ist wohl neuerdings nur noch der Busparkplatz. Es ist eine kleine Wanderung. Meine Oberschenkel schmerzen bei jedem Schritt – was für ein Muskelkater! (Auf dem Rückweg fangen meine Füße aber schon wieder an zu rennen :-) ) Der See ist so schön, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

    Wir fahren weiter. Häufig halten Autos am Straßenrand – Bären. Heute ist ein idealer Tag, um Bären zu sehen. Nicht zu heiß und wenn es aufhört zu regnen kommen sie meist raus aus dem Gebüsch. Wir halten nicht an. Vroni und ich haben beide schon genug Bären gesehen und sind wegen der Natur hier. Nächster Stopp ist das 'Columbia Icefield'. Eisfelder haben wir zwar auch beide schon genug gesehen, aber ich möchte gerne den Unterschied zu 2004 sehen. Und der ist gewaltig! Es ist erschreckend, wie sehr sich der Gletscher in den letzten Jahren zurückgezogen hat. Damals sind wir entspannt auf dem Eisfeld herumgelaufen. Zumindest im Juni. Als ich im August nochmals dort war, war das wegen Gletscher- bzw. Eisspalten verboten. Mittlerweile kommt man ohne Tour nicht mal in die Nähe des Eises. Der Gletscher schmilzt natürlich schon länger als durch die von uns verursachte Klimaerwärmung. Als wir am 'Athabasca Fall' ankommen wird dort erklärt, dass das ganze Tal vor Urzeiten voll Eis war. Es ging hierbei um die Fische, die hier leben. Beschleunigen tun wir den Vorgang mit Sicherheit.

    Nächster Stopp also die 'Athabasca Falls'. Diese hatten mich damals sehr beeindruckt. Und auch Vroni ist baff. Wasserfälle sind einfach was tolles! Und natürlich haben wir wieder Glück mit dem Wetter. Die Sonne scheint, während wir den kleinen Weg um die Fälle herumlaufen. Erst danach regnet es wieder.

    Kurz darauf erreichen wir unseren Campingplatz. Die Sonne lacht und wir genießen unser Abendessen auf dem wunderschönen weitläufigen Gelände. Kanada ist wirklich toll zum Campen!

    Im Übrigen haben wir hier in BC auch ein paar Mücken, aber die sind viel netter und nicht ganz so zahlreich wie im Osten. Wir hatten gestern zwei im Bus beherbergt. Sie haben die Nachtruhe eingehalten und uns nur bis zum Schlafengehen belästigt und dann wieder ab 6 Uhr in der Früh. Dafür sind sie flinker und lauter als ihre Verwandten im Osten.
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  • Maligne Canyon

    July 15, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 18 °C

    Es regnet, als ich gegen 6 Uhr aufwache. Fast bin ich versucht, über den Campingplatz zu joggen. Meine Beine sind allerdings immer noch von Muskelkater geplagt, also dreh ich mich nochmal rum. Bis wir aufstehen und unser Müsli gefrühstückt haben, klettert auch die Sonne über die Berge. Dem Ausflug zum Maligne Canyon steht also nichts im Weg.
    Dort angekommen (trotz der kurzen Fahrt dauert es ewig, weil die Leute die Straße blockieren, weil Rehe, REHE, am Wegrand weiden und ein 4er-Gespann älteren Semesters das Gaspedal nicht zu finden scheint (30km/h? Wirklich?)) starten wir die Tour. Ich hatte einen relativ kurzen Weg im Canyon in Erinnerung und wir nehmen nichts mit außer unserer Kamera. Wie es aussieht, hat 'Parks Canada' in den letzten 15 Jahren das Wegenetz ausgebaut. Man kann hier nun einige Stunden verbringen. Wir machen eine etwa 1,5 Stunden dauernde Rundtour. Dann reicht es uns, wir fahren zurück nach Jasper, holen uns einen Kaffee und setzen unsere Reise gen Vancouver fort.
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  • Camping am See - Kamloops

    July 15, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Gefahrene km: 495
    Übernachtung: Pioneer Park Kamloops (0C$)

    Nach einem kurzen Stopp in der Visitor Info im Mt. Robson Nationalpark, in der ich mir gleich Infos zum Berg Lake Trail hole, den ich für Ende September gebucht habe (einer der Touren, die man schon Monate im Voraus buchen muss) lassen wir die anmutigen Rockies mit den angenehmen Temperaturen hinter uns im Rückspiegel kleiner werden und steuern auf das im Sommer bis zu 40°C heiße Kamloops zu.
    Das Wetter ist wechselhaft wie üblich in den Bergen. Von Sonne über sintflutartige Regenfälle ist alles dabei.

    Obwohl Kamloops nicht sehr groß ist fühle ich mich sofort wieder vom Großstadtjungle verschlungen. Die Visitorinfo ist sehr schön und von dort ist es nicht mehr weit bis zum auserkorenen Schlafplatz, den wir, wie so viele Male über die IOverlander-App gefunden haben. Es ist ein öffentlicher Park mit Strand, auf dem auch Hunde zugelassen sind. Ich beobachte lange einen Border Collie, der genau wie Bonnie ist. Ich vermisse "meine" Bonnie schon sehr!
    Es sind extrem viele Hunde hier, alle Größen, von Dackel bis Dobermann. Alle kommen miteinander aus, es ist Harmonie pur. Vroni und ich spielen Karten, bis sich fast alle aus dem Park entfernen. Neben uns hat sich noch ein weiterer Camper niedergelassen. Bis 23 Uhr ist noch ein reges kommen und gehen, dann kehrt etwas Ruhe ein. Nur der Zug, der direkt hinter dem Parkplatz abfahrbereit steht, ist ziemlich laut. Und das soll dir ganze Nacht so bleiben - da helfen auch keine Oropax, wenn so ein Ding anfängt zu tuten.
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  • Princeton, BC

    July 16, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Gefahrene km: 438,50
    Campingplatz: 20C$

    Okanagan Valley - das Südtirol Kanadas

    Heute gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Wir starten früh in Kamloops, nach einer unruhigen Nacht mit viel Zuggehupe. Kurz teuer getankt (1,31C$), Kaffee bei Tim Hortens und ab gehts Richtung Peachland (ja, so heißt hier eine Stadt und es gibt hier tatsächlich Pfirsiche). Dort hüpfe ich in den erfrischenden Okanagan Lake (hier ist es im Kontrast zu den Rockies wieder extrem heiß) und über Penticton zum Ziel, dem 'Spotted Lake'. Leider ist dieser grad nicht erreichbar und von der ferne nicht sehr spektakulär. Bilder im Internet zeigen zahlreiche unterschiedliche Farbkombinationen des zahlreiche unterschiedliche Mineralien enthaltenen Sees. Bei den Ureinwohneren Kanadas ist der See ein heiliger Ort.

    Unser Ausflug war dennoch ein Erfolg. Wir decken uns mit frisch geernteten Aprikosen, Kirschen, Blaubeeren und Säften ein, gönnen uns am ersten Tag nach der Darmsanierung ein Eis und erfreuen uns der wunderschönen Landschaft des Okanagan Valleys, dem Südtirol Kanadas, wie ich es nenne. Die (Wein-)Berge, das Klima - sehr ähnlich wie Südtirol, gleich kommen wir nach Naturns ;-)

    Unser Zeltplatz ist super-idyllisch und wir beobachten dir Weißkopfseeadler, die hier am Fluss ihr Nest mit einem Jungen haben.
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  • Hope - Othello Tunnels

    July 17, 2019 in Canada ⋅ 🌧 16 °C

    Schöne Grüße aus Hope :-)

    Heute ist ein regnerischer Tag. Vroni und ich entschließen uns daher, einen Café-Tag einzulegen. Hope eignet sich hervorragend dafür.

    Der Morgen hatte auch verregnet begonnen, so dass wir bis 9 Uhr ausgeschlafen haben. Es war endlich mal schön ruhig (außer der Nachtbaustelle, die allerdings nur Vroni gehört hat, ich hab geschlafen beim konstanten Rauschen des Baches).

    Auf unserem Weg zu den Othello Tunnels bzw. Coquihalla Canyon Provincial Park - Gott sei Dank kommen wir an. Ich fahre uns fast den Hang hinunter, als ich meine Wasserflasche zu verstauen versuche und nicht auf die Straße schaue. Mann, was für ne Schrecksekunde!! - regnet es in Strömen. Als wir bei den Tunnels ankommen, nieselt es nur noch etwas. Die Tunnel, die von 1915 bis etwa 1961 die Zugverbindung hier im südlichen Teil von British Columbia waren sind wirklich spektakulär. Jetzt ist ein Teil der Strecke Teil des 'Trans Canada Trail'.

    Hier in Hope können wir auch endlich zu einem normalen Preis tanken. In BC ist es echt teuer, teilweise 1,44C$ (= 0,98€ - haha) und in Hope ist es wenigstens wieder bei 1,33 (=0,91€).
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  • Chilliwack

    July 17, 2019 in Canada ⋅ 🌧 17 °C

    Gefahrene km: 215
    Unterkunft: Royal Hotel (130C$)
    Sprit: 1,31

    Wir liegen hier in einem flauschigen Bett vor dem Fernseher und schauen einen schlechten Film mit vielen Werbeunterbrechungen, ein Glas extrem guten Wein aus dem Okanagan Valley in der Hand, die Chipstüte nebendran. Ich kann nicht sagen, dass wir uns das verdient haben, aber warum nicht trotzdem machen?

    Als wir uns aus Hope davonmachen, schüttet es aus Kübeln. Der Gedanke an das Gerenne zu einem Klohaus auf einem Campingplatz macht keinen Spaß. Wir sind uns daher einig: es soll heute ein Hotel werden. Daran ändert auch die Sonne nichts, die uns ab Chilliwack begrüßt (wir haben aber auch ein Pech ;-) )

    Von Chilliwack selbst bekommen wir nicht viel mit. Für alle Reisenden, die bei der DKB sind kann ich jedoch bestätigen: bei der Scotiabank kann man nach wie vor kostenlos Geld abheben. Bisher haben wir von Ontario bis hierher dort an jeder Filiale Geld ohne Zahlung einer Gebühr erhalten.
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  • Novran Falls

    July 18, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Gefahrene km: 183,80
    Übernachtung: Klahani Campground in Sqamish (36,75C$)

    Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Besuch eines Ökoladens brechen wir auf Richtung Whistler. Kurz nach Vancouver machen wir eine kleine etwa 15km lange Tour zum "Novran Fall". Die 4 Stunden Gehzeit laufen wir durch Wälder, an einem Fluss entlang. Es ist wunderschön. Auf dem Rückweg sehen wir sogar einen Luchs! Wo gibts denn sowas?! Als Vroni sagt "Eine Katze", denke ich, ich komme mal wieder ihren Gedankensprüngen nicht hinterher oder aber, es ist schon wieder jemand mit seiner Katze spazieren (das war am Maligne Canyon der Fall). Als ich ins Gebüsch blicke starrt ein Luchs zurück, keine 3 Meter entfernt. Wir starren uns eine Weile an. Außer seiner Schwanzspitze, die nervös hin und her wedelt, bewegt er sich kein Stück. Dann blicke ich weg und gehe weiter. Er tut es mir gleich. Tolles Erlebnis!

    Nach der Wanderung gibt es eine Pizza, bevor wir uns Richtung Squamisch aufmachen. Ich hatte ganz vergessen, wie schön es hier an der Westküste ist! Auf der Straße nach Whistler, auf der wir grad fahren, hab ich vor 15 Jahren Autofahren "gelernt". Damals mit meinem Toyota Camry hab ich hier die kurvenreiche Straße dazu genutzt, auszutesten, was das Auto so hergibt in den Kurven. Mittlerweile ist es eine 4-spurige Straße. Vor den olympischen Winterspielen 2006 gab es nur eine Spur pro Seite.

    Als wir am Zeltplatz eintreffen, fängt es gerade an zu regnen. Einer frühen Nachtruhe steht daher nix im Weg.
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  • Whistler Train Wreck Site

    July 19, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Gefahrene km: ca. 250
    Übernachtung: Canada's Best Value Inn (130C$)

    Heute machen wir uns um 9 Uhr auf den Weg. Erst machen wir einen Abstecher zu den 'Shannon Falls', mit 335m Fallhöhe dem dritthöchsten Wasserfall in BC. Also dem dritthöchsten BEKANNTEN Wasserfall. Schon ganz hoch, ja.

    Wir fahren weiter nach Squamish, frühstücken im A&W, unserer bevorzugten Fast-Food-Kette. Dort versuche ich, mit vielen Telefonaten herauszufinden, ob ich nun meinen deutschen Führerschein gegen einen kanadischen eintauschen muss. Ist alles gar nicht so einfach und ich mach natürlich nichts nach Plan.

    NORMALERWEISE muss man, nachdem man sich eine gewisse Zeit in einer Provinz aufgehalten hat - z.B. nach 90 Tagen in BC, 120 im Yukon etc. - seinen deutschen Führerschein gegen einen kanadischen tauschen, da der deutsche hier seine Gültigkeit verliert. Das setzt allerdings auch voraus, dass man einen festen Wohnsitz und einen Job hat. Spätestens nach sechs Monaten muss man angeblich seinen deutschen Führerschein ohnehin eintauschen, UNABHÄNGIG, in welcher Provinz man sich aufhält.

    Ich fahre im Moment quer durch Kanada und zudem auf die Versicherung von jemand anderem. Die Frage ist also, ob die Versicherung im Falle eines Unfalls meinen Führerschein als gültig anerkennt oder nicht. Jede Provinz hat hier unterschiedlichen Regeln und da ich hier (noch) nicht für Geld arbeite, keine feste Adresse habe und kein 'Resident' bin, gilt das eigenlich für mich nicht. Allerdings bin ich auch nicht "nur" ein 'Visitor', denn dann hätte ich nur für sechs Monate eine Aufenthaltsgenehmigung. Ich befinde mich also in einer Grauzone und hab einfach mal bei der Versicherung in Nova Scotia nachgefragt. Diese würde wohl zahlen. Aaaalso. Was mache ich nun? Es riskieren? Meinen Führerschein abgeben? Ich möchte das eigentlich gar nicht. Wie mein Pass ist es irgendwie ein Stück Identität. Obwohl eigenlich ist es nur ein Stück Plastik.
    Ich halte euch zu diesem Thema auf dem Laufenden (falls jemand zufällig die Antwort parat hat UND die gesetzliche Grundlage - her damit! ;-) )

    In der Zwischenzeit befinden wir uns in Whistler, auf dem Weg zum 'Whistler Train Wreck'. Es ist ein kurzer Spaziergang. Hier sind Teile eines Zuges entgleist, sieben an der Zahl sind im Wald zerstreut. In den 50er-Jahren ist das Ganze passiert, warum ist nicht endgültig geklärt. Tote gab es wohl nicht; die Züge waren mit Holz beladen. Mittlerweile ist aus dem Gelände eine sich ständig veränderndernde, öffentliche Kunstgalerie geworden. Es ist erwünscht, dass sich Graffitikünstler austoben und teilweise ist es eine BMX-Strecke (ob die noch genutzt wird, weiß ich nicht).

    Damit neigt sich unser Roadtrip langsam dem Ende zu. Es waren 3+ unvergessliche Wochen, in denen wir so viele tolle Sachen gesehen und erlebt haben. Schöner hätte es nicht sein können :-)
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