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- 2022年3月30日水曜日
- ⛅ 28 °C
- 海抜: 海水位
ペルーPunta Máncora4°5’50” S 81°3’1” W
Die Panamericana bis Máncora

Am 28.03 hieß es Abschied nehmen aus Lima. Gleich am Morgen fahren wir zum Flughafen und holen unseren kleinen Mietwagen ab. Nachdem eine völlig überforderte, aber sehr nette Mitarbeiterin ca. eine Stunde wild in ihre Tasten hämmert, unsere Papiere kopiert, abfotografiert, verlegt und während der ganzen Wartezeit so gut wie kein Wort mit uns wechselt, kramt sie irgendwann dann doch einen Autoschlüssel heraus und ein kleiner Hyundai steht vor der Tür. Als wir glücklich im Auto sitzen und endlich los wollen, macht uns ein vorbeikommender Passant darauf aufmerksam, dass die Reifen etwas mehr Luft vertragen können und damit auch völlig Recht. Nach dem ganzen Warten und dann noch die Karosserie nach möglichen Macken absuchend, haben wir das gar nicht gemerkt. Wir sprechen nochmal mit der netten Dame, die meint, es genüge, die Reifen an der nächsten Tankstelle aufzupumpen, vertrauen darauf, füllen alle Reifen auf und fahren endlich los.
Wir fahren noch ohne konkretes Ziel auf der berühmten Panamericana in Richtung Norden und sind schon nach wenigen Kilometern völlig überrascht und teils schockiert. Einmal aus der Großstadt Lima draußen, wird uns erst richtig klar, dass wir in der Wüste sind und vor uns liegen unfassbar große „informelle Siedlungen“. Zwar sind die Behausungen zumeist kleine Steinhäuschen, allerdings erkennt man doch deutlich, dass hier alles eben nur mit dem Vorhandenen irgendwie zusammengeschustert ist. Die Wege zwischen den Häusern sind reiner Wüstensand, Wasserleitungen gibt es nur vereinzelt und auch sonst ist die Armut nicht zu übersehen.
Andererseits sieht man, wie Menschen mit Wasserschläuchen den staubigen Boden bewässern bzw. irgendwo hin Wasser vergießen, wo es zumindest für uns überhaupt keinen Sinn macht.
Nach einiger Zeit hören dann auch dieses Siedlungen auf und vor uns erstreckt sich die einsame und wirklich wahnsinnig schöne Panamericana mitten durch die Wüste und immer wieder mit dem Blick auf den Pazifik. Zugleich ist die Wüste aber auch immer wieder von massenweise Müll verschmutzt, teils in völlig einsamen Gegenden, teils vor bzw. nach und in den kleinen Ortschaften, durch die wir kommen 😕. Das ist richtig traurig zu sehen, zugleich denken wir, dass gerade in diesen ärmlichen Orten die Menschen sicherlich andere Probleme als den Naturschutz haben, zu dem auch einfach keine funktionierende Infrastruktur besteht. Der Anblick, wie die Menschen ihre Plastikflaschen in aller Öffentlichkeit und selbstverständlich aus dem Autofenster werfen, ist für uns wahnsinnig ungewohnt, wann haben wir zu Hause so etwas das letzte Mal gesehen?
Die Straße der Panamericana hingegen ist hervorragend ausgebaut, dafür bezahlt man auch alle 50-80 km eine Maut von ungefähr 2,50 € und so kommen wir an unserem ersten Tag bis in das ca. 450 km entfernte Chimbote, wo wir eine Nacht in einer super günstigen, aber schönen (und sehr pinken) Unterkunft übernachten, bevor es weiter in das knapp 600 Kilometer entfernte Piura geht. Wir wollen nun doch erst mal für einige Tage an die schönen Strände ganz im Norden Perus, bevor wir uns wieder auf Sightseeing-Tour begeben.
Am nächsten Morgen werden wir aber erst einmal
mit einem platten Hinterreifen überrascht 😡🤯. Hätten wir vielleicht doch auf ein anderes Auto bestehen sollen? Wir pumpen den Reifen (und zur Sicherheit auch die anderen drei) erstmal wieder auf und wollen sehen, wie weit wir damit kommen und schaffen es dann auch mit einer Zwischenbefüllung bis nach Piura, wo wir erstmal Kontakt zur Autovermietung aufnehmen und hoffen auf eine Lösung. Die ganze Zeit mit einem Reifen, der zwar langsam aber stetig Luft verliert, wollen wir dann doch nicht fahren.
Am Mittwochmorgen geht es dann nach dem erneuten Aufpumpen des Reifens auf die letzten 200 km bis nach Máncora und unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht.
Bei knapp 30 Grad, die sich wie 40 anfühlen, kommen wir in unserer kleinen, einfachen Unterkunft direkt am wundervoll einsamen Strand an und springen sofort in die Wellen. Die Sonne hier, fast am Äquator, ist ungewohnt stark und wir müssen höllisch aufpassen, dass wir (noch) weiße Kartoffeln (die Kartoffel kommt übrigens ursprünglich aus Peru 💡) uns nicht innerhalb kurzer Zeit total verbrennen. Aber wir sind so richtig glücklich, hier angekommen zu sein, sitzen nach dem erfrischenden Bad auf der Terrasse am Meer, schauen den Gezeiten und den aus dem Meer hüpfenden Fischen zu, quatschen über die ganzen Eindrücke auf der Fahrt hierher und recherchieren ein bisschen über das Leben in Peru.
Am Freitag, nachdem wir mit unserer Mietwagenfirma schon einige Male hin und her geschrieben haben, sie uns aber nur gebeten haben, selbst eine Werkstatt irgendwo aufzusuchen, steht dann plötzlich ein „Mechaniker“ vor unserer Unterkunft und will unseren Reifen wechseln 🤣. Ok, das ist schonmal super, hätten wir aber auch selber geschafft. Dann fahren wir ab jetzt eben erstmal mit dem Ersatzreifen und versuchen den kaputten Reifen noch irgendwo flicken zu lassen 😬🤷🏻♀️.
Die restlichen Tage hier machen wir nicht viel, geniessen die Ruhe, die Sonne und das Meer, leben so in die Tage hinein, gehen morgens am Strand joggen, haben wie kleine Kinder Spass mit unseren kleinen Surfbrettern und den Wellen, lassen die Drohne fliegen, schlemmen uns durch das frische Obst vom Markt und testen ein paar der zahlreichen Restaurants in der Umgebung.
Der Besitzer des Hostels freut sich über uns und wie wir den Aufenthalt hier genießen. Robert ist ein super netter und lustiger Australier Anfang 50, der seit 11 Jahren in Peru lebt. Erst hat er in seinen 30ern Asien und in seinen 40ern Südamerika bereist, will nun das Hostel hier und seine Wohnung in Lima verkaufen (ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl?? 🤩😉), um seine 50er in Europa zu verbringen.
Das klingt doch nach einem tollen Plan!!
Am Dienstag geht es dann weiter ins Inland, denn es stehen nun ein paar Natur-Highlights an und wir sind schon ganz gespannt darauf 😍🤩.
Erst mal müssen wir aber schauen, wie weit wir überhaupt kommen, denn in Peru finden gerade überall Streiks aufgrund der gestiegenen Benzin- und Lebensmittelpreise statt und es werden auf den Straßen immer wieder Barrikaden aufgebaut und angezündet, teilweise gab es ein paar gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind hier also auch schon ankommen und machen es mit den Folgen der Pandemie für viele noch schlimmer.
Wir werden sehen, was uns erwartet…もっと詳しく
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- 2022年4月5日火曜日
- ⛅ 19 °C
- 海抜: 2,359 m
ペルーChachapoyas6°13’54” S 77°52’9” W
Chachapoyas und der Gocta Wasserfall

Wir packen am Dienstag etwas missmutig unsere Sachen, verabschieden uns von Robert, tauschen noch Nummern (für eventuelle Verkaufsverhandlungen 😉) aus und machen uns auf den Weg in Richtung Inland und Berge.
Máncora und vor allem das Máncora Beach Haus hat uns wirklich sehr gut gefallen und wir hätten ewig hier bleiben können, wollen aber unbedingt auch noch etwas von den Anden sehen. Und so tanken wir voll und rollen erst einmal los. Wie befürchtet, kommen wir nach knapp 100 km Fahrt bereits wieder zum Stehen, die erste Straßensperre von Streikenden zwingt uns zum Halten. Eine Handvoll Männer haben ein paar alte Autoreifen und anderen Müll in Brand gesetzt und lassen keinen durch. Unsere schlaue Idee, die Barrikade über eine Schotterpiste zu umfahren, funktioniert nicht, da die Straße einfach vor einem Hügel endet. So blöd sind die Herren dann auch nicht 😄. Nach einer guten halben Stunde kommt aber bereits die Polizei und kurz darauf dürfen wir und alle anderen Wartenden dann weiterfahren. Wir müssen auf der weiteren Strecke an diesem Tag noch zwei mal wegen solcher Barrikaden stoppen, einmal kommen wir mit der Zahlung von 5 Sol (~1,20 €) weiter, einmal hängen wir uns einfach an einen LKW, der durchgelassen wird und schummeln und so mit durch. Schließlich kommen wir aber besser als erwartet voran und in dem kleinen Örtchen Olmos an. Bei unserer Ankunft ist es dort wie ausgestorben, wir finden nicht so richtig etwas zum Essen und wollen daher noch den Supermarkt im Nachbarort aufsuchen. Auf dem Weg dorthin werden wir aber mit einer neuer Straßensperre überrascht, diesmal mit etwas größerer Rauchwolke und vielen Polizisten auf der einen und Locals auf der anderen Seite. Zwei Männer aus dem Dorf geben uns zu verstehen, dass wir hier schleunigst verschwinden sollen, also wenden wir den Wagen und wollen aus sicherer Entfernung dem Treiben zuschauen. Allerdings fallen plötzlich „Schüsse“, (wir vermuten oder hoffen, es sind Schreckschusspistolen, wissen aber auch nicht genau wie das normalerweise klingt) und die Einheimischen rennen mit Steinen bewaffnet umher, so dass wir uns nun doch ganz aus der Ecke entfernen 🏃🏻🏃🏽♀️ und ins Hotel zurück gehen, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. Dann gibt es heute eben nur Brot mit Käse und etwas angetrocknete Donuts 🍩🤨😅.
Am nächsten Morgen hat sich die Lage beruhigt und so langsam kommen wir dann auch in die Berge und schlängeln uns langsam über endlose Serpentinen immer weiter hinauf, die Sonne wechselt sich mit dichtem Nebel ab und während ich „etwas“ panisch zwischen Tankanzeige und Google Maps auf der Suche nach der nächsten Tankstelle hin und her schaue, sind wir von der Aussicht völlig hin und weg. Irgendwann geht es dann auch wieder bergab (was mich entspannt) und plötzlich müssen wir wieder anhalten. Dieses Mal aber nicht wegen des Streiks, eine Baustelle versperrt den Weg. Wir stehen hier ca. eine Stunde, bevor uns die ersten Autos wieder entgegenkommen und anschließend wir endlich weiter können. Vermutlich wird hier hin und wieder die ganze Straße gesperrt, um kleinere Bauarbeiten durchzuführen. Aber nun rollen wir mit den letzten Tröpfchen Benzin in das Örtchen Pucará, die Reichweite wird schon gar nicht mehr angezeigt und gleich zwei Tankstellen sorgen dafür, dass ich langsam wieder atmen kann 🥵🤯😅. Manu versteht den ganzen Wirbel nicht, er kennt halt seinen Hyundai 😆 😂 und lässt den Wagen tiefenentspannt volltanken.
Nach einer kurzen Pause geht es dann weiter, wir essen in Bagua Grande noch zu Mittag und kriegen hier ein ganzes Menü (Suppe, Hühnchen mit Reis/Nudeln und Limo) für je 2 €. Wir hätten zwar bei unserem Hunger sicherlich alles gegessen, es war aber auch wirklich lecker. Nach nur kurzer Weiterfahrt stehen wir allerdings schon wieder an einer Baustelle, immerhin an einer Stelle, an der ein paar Locals kalte Getränke, Eis und andere Snacks verkaufen, denn hier stehen wir nun 2,5h. So langsam haben wir uns etwas an die Lebensweise hier angepasst und auch verinnerlicht, dass wir es momentan weder eilig haben noch an der Situation etwas ändern können, hören Podcast, betrachten das Treiben auf der Straße und warten einfach 🤷🏽🤷🏻♀️. Es ist bereits dunkel als wir weiterfahren können und so kommen wir erst kurz vor 21 Uhr in Chachapoyas an.
Wir checken in unserem Hotel ein und finden zufällig noch ein tolles und schön eingerichtetes Restaurant zum Abendessen. Im El Batán Del Tayta wird uns der Cocktail „Caspiroleta de Hormigas“ empfohlen, ein Cocktail mit Vanille, Zimt, einem Hauch von Kaffee, Panela aus Cocachimba, aromatischen Kräuter aus der Region und einer Prise Milchcreme, garniert wird das Ganze mit einigen gerösteten Hormigas Ameisen 🐜😳. Sie soll sehr gesund sein und noch besser für die Haut. Manu zögert (nach einem kurzen prüfenden Blick, ob sie wirklich tot sind) nicht lange und wirft sich die erste Ameise in den Mund, während ich noch überlege, wie schlecht meine Haut eigentlich ist 🤷🏻♀️.
Ok, eine probiere ich auch, sie schmecken relativ unspektakulär nach gar nichts, sind knusprig und lassen sich mit dem wirklich leckerem Cocktail gut runterspülen. Mir hat aber mein Kopf längst verklickert, dass ich insbesondere diese Beinchen irgendwie ekelig finde. Während Manu die restlichen Tiere vergnügt verspeist, setze ich meine daher möglichst würdevoll auf den Untersetzer und schlürfe den Cocktail ohne Einlage 😁.
Das Essen ist dann aber für uns beide super lecker. Als Vorspeise gibt es für mich „Barachos“, eine Art Wan-Tan, gefüllt mit Schweinefleisch, etwas Käse, Pfefferminze und Vanille als Topping und Karob-Sauce. Manu isst das „Leche de tigrillo“, einen Mix aus Forellenstücke, frischem und geröstetem Mais, Garnelen und Huacatay.
Danach gibt es dann das „Tropezones del chaesique“ (Fusion von peruanischen und orientalischen Aromen, hergestellt aus Ananasstücken, Schweinerippchen mit süß-saurer Sauce, serviert mit gebratenem Reis und Wan-Tan) und das „Milanesa Shacshina“ (Spiegeleier und gebratene Kochbananen auf paniertem Hühnersteak serviert mit Pommes frites und Salat). Zwar klingt das ein oder andere erstmal seltsam, es war aber alles richtig lecker und wir können müde und pappsatt ins Bett.
Den nächsten Tag lassen wir ruhig angehen, die lange Fahrt steckt uns doch noch in den Knochen. Wir schlendern ein wenig durch die hübsche Stadt und müssen hier auf fast 2.500 Metern die Badesachen gegen Jeans und Pulli eintauschen. Nach den wirklich heißen und schwülen Tagen am
Meer, tut uns das aber auch ganz gut. Wir besuchen noch den Mirador del Cañon de Huancas Sonche in der Nähe von Chachapoyas. Eigentlich haben wir aufgrund von Fotos anderer Besucher nicht so viel erwartet, wurden dann aber von dem 11 km langen und 962 m tiefen Canyon völlig überrascht und waren begeistert. Allerdings sind wir nach dem kurzen Aufstieg auf hier fast 3000 Höhenmeter so außer Atem und spüren die Auswirkungen das erste Mal so richtig. Das kann ja noch heiter werden 😮💨😮💨.
Am Freitag geht es dann morgens direkt in das knapp 1h entfernte Cocachimba. Wir können bereits am Vormittag hier in unser schönes Zimmer mit Blick auf den Gocta Wasserfall einchecken und machen uns auch kurz darauf auf den Weg dorthin. Die Wanderung beginnt direkt an unserer Unterkunft und führt schnell durch dichten Regenwald. Zwar sind wir nicht mehr ganz so hoch wie in Chachapoyas, dafür ist es unglaublich schwül und warm und wir sind beide nach kürzester Zeit völlig durchgeschwitzt, dazu geht es stetig nur bergauf oder bergab und wir empfinden die Wanderung als wirklich anstrengend. Auf dem Weg sehen wir bereits immer wieder den Wasserfall aus der Ferne, halten erfolglos Ausschau nach dem auffällig orangefarbenen Andenfelsenhahn (das ist auch der Nationalvogel Perus), bekommen dafür einen kleinen Hund als kurzzeitige Wegbegleitung und sind nach knapp 5,5 km endlich angekommen. Wow!
Der Gocta Wasserfall wurde von Stefan Ziemendorff, einem deutschen Entwicklungshelfer erstmals 2002 während einer Expedition in dem unwegsamen Naturreservat erblickt, Ende Februar 2006 kehrte Ziemendorff mit einem peruanischen Forschungsteam zurück, um die Vermessung vorzunehmen. Es war gar nicht so einfach, ein Team zu finden, das ihm den Weg zeigte, da sich zwei Mythen um den Wasserfall ranken, dessen Nähe die Nachfahren der Chachapoya fürchteten und dessen Existenz sie deshalb angeblich geheim zu halten suchten – lange konnte man den Gocta auf keiner Karte finden. So geht die Legende von einer schönen Meerjungfrau aus, die in der Lagune des Wasserfalls wohnt, einen Schatz beschützt und Männer zu sich in die Tiefe zieht (was ich zu verhindern weiß ☝🏻). Die andere Legende handelt vom Bauer Juan Mendoza, der auf unerklärliche Weise in der Nähe des Wasserfalls verschwunden sei; dem Glauben nach wurde Mendoza in einen Felsen verwandelt und muss sich nun mit seinen Schultern der gewaltigen Wassermassen wehren, die von oben herabstürzen.
Schlussendlich fand Stefan Ziemendorff aber ein Team und die Vermessung ergab eine Gesamthöhe des eigentlich aus zwei Fällen bestehenden Gocta von 771 Metern. Er und die Einheimischen berufen sich dabei auf Angaben der National Geographic Society (das tun wir im Übrigen auch), die auch unterbrochene Wasserfälle zulässt und so stehen wir also vor dem drittgrößten Wasserfall der Welt 🥳🥳.
Wir verbringen hier noch einige Zeit, die Sonne strahlt uns an und wir bewundern einfach ein weiteres Wunder der Natur 🤩🤩.
Eine Meerjungfrau ist übrigens nicht aufgetaucht und so können wir uns irgendwann auch gemeinsam wieder auf den Rückweg machen und schleppen uns am Ende die letzten Stufen zu unserem Zimmer hoch. Nach dieser insgesamt nicht wahnsinnig langen, aber super anstrengenden Wanderung sind wir fix und fertig.
Nach einer heissen Dusche und etwas Entspannung treibt uns der Hunger aber noch einmal ins Dorf, über dem mittlerweile ein dichter Nebel hängt. Die Restaurants haben leider alle zu und so setzten wir uns in die einzige kleine Bar im Ort. Bereits darauf eingestellt, sich mit etwas Bier sättigen zu müssen, kriegen wir hier aber dann neben einem eiskalten Bier noch einen einfachen und leckeren Burger und können dann tot müde, aber glücklich und satt ins Bett fallen.もっと詳しく
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- 2022年4月8日金曜日
- ☁️ 22 °C
- 海抜: 1,812 m
ペルーCocachimba6°3’20” S 77°53’36” W
Gocta Wasserfall

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- 2022年4月9日土曜日 13:00
- ⛅ 16 °C
- 海抜: 3,363 m
ペルーCusco13°31’35” S 71°58’28” W
Aus den Anden in die Anden

Am Samstag ging es nach einer erholsamen Nacht und mit etwas schweren Beinen dann wieder auf die Straße. Die nächsten Tage heißt es „Kilometer machen“, damit wir es noch mit genügend Zeit in den Süden bzw. die südlichen Anden Perus schaffen.
Und so fahren wir am ersten Tag aus der schönen Region Amazonien in Richtung Küste zurück. Wir schlängeln uns schwindelerregende und enge, einspurige Straßen in den Anden hinauf, winden uns durch dichten Nebel bis auf 3.500 Meter hoch und rollen das ganze dann wieder hinunter. Die Aussicht ist atemberaubend, auch wenn man aufpassen muss, nicht zu viel in die Tiefe zu blicken. Ein bisschen mulmig wird einem zum Teil schon, aber zum Glück herrscht nur wenig Gegenverkehr und so können wir auch noch die ziemlich große, aber zum Glück nicht angriffslustige Vogelspinne 🕷 beim Überqueren der Straße beobachten. Nach unseren Recherchen, handelt es sich um eine Lasiodorides Polycuspulatus, die super giftig, gefährlich und riesig ist und wir damit total mutig sind 🤣😅.
Wir kommen noch bis nach Celendin, bevor wir am nächsten Tag weiter bis nach Trujillo fahren. Sonntags scheint in den Dörfern so etwas wie ein Viehmarkt stattzufinden, auf jedem Dorfplatz sind gefühlt alle Einwohner versammelt, inklusive Kühen, Stieren, Schweinen in gross und klein und was es noch so alles zu ver- und kaufen gibt. Daneben werden Hühnchen-Flügel und andere Leckereien gegrillt. In jedem Fall ein lustiges Treiben.
Auf dem weiteren Weg kommen wir an den sog. "Ventanillas de Otuzco", also „Fenstern von Otuzco“ vorbei, einer archäologische Stätte, kurz vor der Stadt Cajamarca. Das Gebiet mit seltenen Formationen aus Vulkangestein, diente als Grabstätte für prä-Inka Zivilisationen und als Lagerstätte für die alten Inka. Otuzco ist die Nekropole einer prä-Inka Zivilisation. Hunderte von Galerien und einzelnen Nischen, die Fenstern ähneln, wurden in den Fels gehauen. Doch um die Toten in diese kleinen Fenster zu schaffen, wurden diese zuerst in eine Art Grab gelegt und als nur noch Knochen übrigwaren, wieder ausgegraben, um dann endlich die Knochen mit Hab und Gut dieser Person in die neue Grabstätte zu legen. Später entleerten die Inka diese Nischen für einen anderen Zweck, nämlich der Lagerung von Getreide und als sicheren Ort gegen den Wind, um die Inhalte frisch zu halten.
In Cajamarca können wir uns dann auch seit langem mal wieder in einem größeren Supermarkt mit mehr Auswahl für die weiteren Fahrten eindecken und kommen schließlich mit Einbruch der Dunkelheit in Trujillo an.
Wir sind nun wieder auf der uns bereits bekannten Panamericana und können so am Montag auf autobahnähnlichen Straßen bis nach Lima durchfahren.
Dort angekommen, fühlen wir uns bei einem kleinen Spaziergang und Abendessen tatsächlich gleich wieder ein wenig wie zu Hause und sind fast ein wenig traurig, nur eine Nacht hier zu verbringen. Aber die Anden im südlicheren Peru rufen nach uns und so geht es am nächsten Morgen direkt weiter. Wir machen einen kurzen Halt in dem kleinen Ort Huacachina, der in einer Oase, der Laguna de Huacachina liegt und nur ca. 100 Einwohner zählt. Der Ort ist von etwa 100 m hohen Dünen umgeben, die zu den größten des Landes gehören. Die Oase mit etwa 25 mm Niederschlag im Jahr, wird von einem unterirdischen Fluss aus den Anden gespeist, der mineralhaltiges Wasser mitführt, und sie so lange Zeit als Heilbad nutzbar machte. Wegen des durch den Tourismus gestiegenen Wasserverbrauches fiel der See 1988 trocken. Daraufhin wurden Rohrleitungen verlegt, über die zusätzliches Wasser aus Ica zugeführt wird. Wie hieraus schon deutlich wird, ist der Ort stark vom Tourismus geprägt und das merkt man auch schon beim ersten Ankommen. Anbieter von Wüstenbuggies und Sandboarding Touren rennen unserem Auto nach und lassen erst locker, als wir den Ort nach einer kurzen Durchfahrt wieder verlassen. Zugegeben, die Oase inmitten der feinsandigen Wüstendünen geben ein tolles Bild
ab, die Tourismus-Maschinerie schreckt uns aber auch etwas ab, sodass wir uns erst auf dem Rückweg und wenn die Zeit es zulässt, hier noch etwas länger aufhalten wollen.
Von daher geht es für uns nun langsam, aber sicher wieder in die Berge, und wir schaffen es noch bis Puquio, einem kleinen Dorf auf etwas über 3000 m Höhe. Schon auf der Fahrt und nun auch hier spüren wir beide leichte Kopfschmerzen und die Beine fühlen sich etwas lommelig (schwäb.) / schwammig (bayer.) an. Wir kommen beim kurzen Spaziergang durch das Dorf, in dem es ständig auf und ab geht, total schnell außer Atem und sind froh, als wir uns in dem optisch und physisch eiskaltem Zimmer zumindest ein bisschen erholen können 🥶😮💨.
Während der ganzen Fahrt vom Gocta Wasserfall bis nach Cusco übernachten wir in kleinen, einfachen Hotels, die Auswahl war in den kleinen Orten auch nicht groß und zahlten meistens nur insgesamt etwa 10 € die Nacht. Bis auf das letzte Hotel in Puquio waren die Unterkünfte trotz des günstigen Preises wirklich nett, gemütlich und sauber und auch die Mitarbeiter super freundlich und zuvorkommend. Nur das oft mit angebotene Frühstück war in der Regel so mickrig wie der Preis 😅, zwei trockene „Brötchen“ mit Nichts, mal ein Ein-Ei-Omelette, dazu lauwarmer Kaffe… wenn es mal Marmelade und/oder Butter gab, war das schon ein Highlight. Zum Glück sind wir beide aber sowieso nicht so die Frühstücker 😅. Ansonsten kann man sich aber über den Tag in jedem noch so kleinen Örtchen mit Hühnchen, gebraten, gekocht, gegrillt, paniert oder in einer Suppe verköstigen lassen. Wir können jedenfalls langsam kein „Pollo 🐓“ mehr sehen 😅.
Auf der letzten Etappe bis nach Cusco ging es dann noch einmal richtig hoch hinaus, bis wir auf einer wunderschönen Hochebene mit Blick auf schneebedeckte Gipfel, Lagunen und viele kleine total süße Alpakas auf 4.500 m ankamen. Auch wenn man natürlich weiß, dass sich die Höhe auf den Körper auswirkt, wirklich am eigenen Körper gespürt haben wir das noch nie. Es ist ein ganz seltsames Gefühl, neben den leichten Kopfschmerzen fühlt es sich beim Gehen teilweise an, als hätte man es verlernt. Man muss sich stark darauf konzentrieren, ein Bein vor das andere zu setzen und hat dabei das Gefühl, als würde man watscheln 🐧. Ganz schwer zu beschreiben 😅.
Die Locals haben ein ganz einfaches Mittel: Koka. Die natürliche Form des Kokains verfügt über eine milde stimulierende Wirkung und wird nicht als Droge angesehen. Man findet beispielsweise Koka-Limonade oder Süßigkeiten, die damit versetzt sind, die Locals kauen auch gerne einfach mal die Koka-Blätter pur. In Máncora haben wir von einem österreichischem Pärchen einmal Kokablätter zum Kauen probiert, sie schmecken allerdings widerlich und das zerkaute Zeug klebt und hängt einem überall im Mund und zwischen den Zähnen. Wir werden daher versuchen, erstmal darauf zu verzichten und bei Bedarf nur die anderen Verzehrformen probieren 😉😅.
Schließlich, nach 5 Tagen Fahrt und über 2.000 km kommen wir dann am Mittwochabend endlich in Cusco an, wo wir die nächsten Tage verbringen werden.
Mehr dazu dann im nächsten Bericht 😉.もっと詳しく
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- 日66
- 2022年4月13日水曜日
- ⛅ 8 °C
- 海抜: 4,867 m
ペルーCerro Chupica14°2’12” S 71°15’8” W
Cusco und die Rainbow Mountains Pallcoyo

Endlich in Cusco!
Nach 5 Tagen und etwas über 2.000 km haben wir es aus den Anden in die Anden bis nach Cusco geschafft.
Cusco ist „das Herz der Anden“ und mit einer Höhe von 3.400 m und ca. 115.000 Einwohnern eine der höchst gelegen Städte Perus. Sie war einst die Hauptstadt des Inkareichs und ist heute der Ausgangspunkt für zahlreiche Touren zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, wie zum Beispiel zu der lange verborgenen Inkastadt Machu Picchu oder den erst seit 2015 bei Touristen dank Social Media wirklich bekannten und beliebten Rainbow Mountains.
Kurzer geschichtlicher Hintergrund:
Um 1200 herum legte der „erste Inka“ Manco Capac gemeinsam mit seiner Schwester hier den Grundstein für das, was wir heute als Cusco kennen. In den nächsten 250 Jahren konnte sich Cusco immer weiter entwickeln. Seine Herrscher ließen die so typischen Terrassenfelder anlegen, auf denen Mais und Getreide angebaut wurde, Kanäle bauen, die die Stadt mit frischem Wasser versorgten und der Handel blühte. Cusco war nicht nur das kulturelle, sondern auch das wirtschaftliche Zentrum des Inka-Reiches, so lange, bis der 11. Inka Huayna Capac 1493 das Inka-Reich übernahm. Er verlegte die „Hauptstadt“ nach Quinto – und irgendwie sollte das der Anfang vom Ende werden. Denn er teilte das Reich kurz vor seinem Tod in zwei Teile auf: den Nördlichen, den er seinem Sohn Atahualpa zusprach und das seinen Sitz in Cajamarca hatte, sowie seinem Sohn Huascar, der den Süden mit Cusco behielt. Wie man sich denken kann, konnte das gar nicht gut gehen und schon bald bekriegten sich die beiden Brüder bis aufs Blut. 1532 überrannten die Truppen Atahualpas Cusco, nahmen Huascar gefangen und richteten ihn hin, sodass Atahualpa zum alleinigen Herrscher aufstieg. Viel Freude hatte er allerdings an seiner neuen Position nicht, denn noch im gleichen Jahr fielen die Spanier unter Pizarro in Cusco ein und zerstörten dabei fast die gesamte Stadt. Ein letzter Aufstand der Inka 1535 mit 100.000 Mann brachte fast den Sieg über die Spanier, wurde aber in letzter Sekunde abgewendet.
Damit endete nicht nur die Hochzeit der Inka, sondern auch die Bedeutung von Cusco. Pizarro gründete Lima an der Küste Perus, welches sich schnell zum neuen Zentrum des Landes entwickelte. Cusco hingegen existierte weiter als kleine, relativ unbedeutende Kolonialstadt – bis zu dem Tag, an dem Machu Picchu wiederentdeckt werden sollte.
Als 1911 die Überreste der auf einem Berg liegenden Inka-Stadt Machu Picchu wiederentdeckt wurden, erwachte neues Interesse an der Region und plötzlich war Cusco wieder „angesagt“. Schnell entwickelte sich die Region zu der Touristenattraktion Perus, schaffte es aber trotz des neuen Besucheraufkommens seine Ursprünglichkeit zu bewahren.
Doch auch jetzt noch war das Glück Cusco nicht immer hold: immerhin wurde die Stadt mittlerweile zwei Mal – zum ersten Mal in 1650 und nochmals in 1950 – fast bis auf die Grundmauern durch Erdbeben zerstört. Die massiven Inka-Mauern und einige der Kolonialgebäude haben aber auch dies überlebt und zeugen heute noch von der reichen und turbulenten Geschichte Cuscos.
Heute zieht die quirlige Stadt jedes Jahr zahlreiche Touristen an und kann mit vielen Hotels, guten Restaurants und schönen Cafés aufwarten und wir freuen uns schon seit Tagen auf diesen Ort.
Leider geht es Manu aber nach unserer Ankunft hier direkt nicht so gut, anfangs dachten wir noch, es läge an der Höhe (was sicher auch dazu beigetragen hat), wir haben am ersten Abend auch beide immer noch etwas Kopfschmerzen. Allerdings entwickelt sich das Unwohlsein mit Kopfschmerzen zu Schüttelfrost mit Fieber und so muss er leider die ersten Tage im Hotel verbringen und mit viel Flüssigkeit und Elektrolyten versorgt werden 😔😔.
Evtl. war auch eines der letzten Essen einfach nicht vertraglich. Mich hat es unfairer- aber glücklicherweise nicht erwischt, da kommt es mir wohl zugute - Zitat Manu: „immer alten Abfall zu essen“ - 🤨🤣🥳.
Und so schlendere ich erst einmal alleine durch die Stadt, zum Plaza de Armas, durch die kleinen Gassen drumherum, wimmele die dutzenden Straßenhändler ab, schnaufe mit anderen Touristen um die Wette, um die Stufen zu Aussichtsplattformen zu bezwingen und beobachte aus dem einen und anderem netten Café das bunte Treiben. Mir gefällt die Stadt wirklich gut, noch schöner wäre es, wenn wir sie auch zu zweit noch erleben können 🙁✊🏻❤️.
Am Samstagmorgen ist bei Manu eine deutliche Besserung zu spüren und wir wollen eigentlich den letzten Tag in Cusco verbringen. Allerdings haben wir beide auch immer noch die Bilder von den Rainbow Mountains im Kopf, die nicht weit weg von hier liegen und als Tagesausflug von Cusco aus besichtigt werden können. Die „richtigen“ Rainbow Mountains Vinicunca sind momentan gesperrt , da sich die beiden Regionen, in denen sie liegen, nicht einigen können, wer die Eintrittsgelder (ca. 4 € p.P.) bekommt. Daher können wir „nur“ die Rainbow Mountains Pallcoyo auf der anderen Bergseite besuchen. Die Fahrt dorthin soll ca. drei Stunden dauern, die Wanderung ca. 45 Minuten (zum Vinicunca Mountain müsste man knapp 2h einfacher Weg der Wanderung einplanen, was wir heute vermutlich eh nicht mehr geschafft hätten). Nachdem Manu mir also versichert hat, dass es ihm wirklich wieder gut geht, lassen wir die Stadt links liegen und werfen uns kurzerhand in unsere Wanderklamotten und fahren kurz nach 09:00 Uhr vom Hotel los.
Nach knapp zwei Stunden nehmen wir erst den falschen Abzweig und kommen direkt zur „Absperrung“ auf dem Weg zum Vinicunca Mountain, das heißt 5-7 Einheimische springen auf und stellen sich uns in den Weg, um uns dann aber freundlich zu sagen, dass der Weg gesperrt ist. Den richtigen Weg zu unserem Ziel teilen sie dann auch noch mit uns und so kommen wir kurz darauf zu einer engen, einspurigen Schotterpiste, die uns steil und kurvig bergauf bringt.
Die touristischen Touren aus Cusco starten immer schon früh morgens gegen 04:00 Uhr und kommen uns daher nun in zahlreichen Kleinbussen auf ihrem Rückweg entgegen. Das aneinander vorbei kommen ist ein echtes Abenteuer. Der/die peruanische Autofahrer/in an sich, erleben wir als dauernd (licht)hupend, aber in keiner Weise vorausschauend fahrend 🙄. Die wenigen Ausbuchtungen auf dieser Strecke, die ein Überholen zumindest erleichtern würden, werden im Zweifel ignoriert, Hauptsache das Fahrzeug kommt nicht zum Stehen. Und so quetschen sich ein Kleinbus nach dem anderen an uns vorbei, während wir schwitzend am Abgrund stehen 😅🙈. Aber irgendwann haben wir es dann nach oben zu einem kleinen Parkplatz geschafft, auf dem neben uns nur noch ein weiteres Auto steht. Dafür hat sich der Stress schon wieder gelohnt, die Massen sind weg!
Schon von hier aus sehen wir ein paar kleine Rainbow Mountains und können es kaum erwarten, den Wanderweg zu gehen. Der Wanderweg dauert einfach zwar „nur“ 45 Minuten, durch die niedrige Sauerstoffkonzentration auf 5000 m Höhe kann man diese aber gefühlt nur in Zeitlupe gehen, da man sonst extrem schnell außer Atem kommt 😵💫. Ein 10 m Sprint fühlt sich hier an wie ein 800 m Lauf 😅.
Ich merke zumindest, dass die paar Tage mit Spaziergängen in Cusco geholfen haben und fühle mich nicht mehr so schummrig, während Manu wieder ein wenig das Watscheln anfängt und nach einiger Zeit wirres Zeug redet bzw. das Sprechen kurzzeitig verlernt zu haben scheint 😅🤣🫢.
Aber dann eröffnet sich uns das wohl wunderschönste Naturschauspiel, welches wir bisher gesehen haben. Mit offenen Mündern und großen Augen können wir irgendwie gar nicht fassen, wo wir hier gerade stehen und was für eine traumhafte Landschaft wir hier ganz alleine betrachten dürfen. Egal in welche Richtung wir schauen, es ist einfach einzigartig 🥹🥹🥹.
Wir bauen oben zum Abschied noch einen sog. Apachata - Steinhaufen zu Ehren der Gottheit Pachamama, die mehreren indigenen Völkern der Anden Südamerikas als personifizierte Erdmutter gilt, die Leben in vielfacher Hinsicht schenkt, nährt, schützt und zu ritueller Kommunikation fähig ist. Pachamama ist die Vermittlerin zwischen Ober- und Unterwelt und wird heute als Faktor für Identität, sozialpolitischen Widerstand und als Hoffnung auf ein umfassenderes Leben angesehen. Es kann also nicht schaden und so bedanken wir uns noch bei diesem wundervollen Fleck Erde ❤️❤️, bevor wir wieder hinab steigen.
Völlig beseelt von diesem Erlebnis fahren wir die nun ohne Gegenverkehr nicht mehr ganz so schreckliche Strecke wieder hinab und weiter bis zu unserem Hotel, wo wir ziemlich kaputt und glücklich ankommen. Wir sind sehr froh, diesen Tag doch noch für dieses Erlebnis genutzt zu haben.
Morgen geht es dann zu unserem letzten Stopp hier in Peru: Die lange verborgene Inka Stadt Machu Picchu.もっと詳しく
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- 日70
- 2022年4月17日日曜日
- ☁️ 18 °C
- 海抜: 2,450 m
ペルーMontaña Huayna Picchu13°9’46” S 72°32’42” W
Machu Picchu & diese Sache mit dem Karma

Am Sonntag packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg in Richtung Agues Calientes, oder auch Machu Picchu Stadt.
Die Strecke führt uns mal wieder durch tolle Landschaften und durch das Urubamba - Tal, bis wir die letzten 30 km auf einer Schotter- und Buckelpiste vor uns hin schleichen. Auch hier zeigen uns die Peruaner mal wieder, dass sie es vorziehen, sich lieber bei 5 cm Spielraum an anderen Autos vorbeizuquetschen, anstatt einmal 30 Sekunden zu warten. Die Buckelpiste ist mal mehr, mal weniger schlimm, führt aber irgendwann dazu, dass die vom
Vortag eh schon leicht herunterhängende Plastickabdeckung vorne unter dem Auto komplett verbogen ist, nur noch an einer Schraube hängt und ansonsten auf dem Boden schleift. Da wir ja schon Erfahrung haben, wird auch dieses Teil kurzerhand abmontiert 😅.
Nach ca. 5,5h Fahrt kommen wir dann am Wasserkraftwerk (Hidroelectrica) und parken hier den Wagen. Weiter kommt man mit dem Auto nicht, die letzten 10 km werden wir immer an den Bahngleisen entlang bis nach Agues Calientes laufen. Die Strecke geht nur leicht bergauf, ist aber nach einer Weile auch wegen der großen Steine im Gleisbett ziemlich anstrengend zu gehen. Züge kommen hier nur selten und wenn, dann sehr langsam und sich früh durch das Horn ankündigend, vorbei. Die Strecke ist schön und führt immer am wilden Fluss Urubamba entlang, einen ersten Blick auf die Inkastadt Machu Picchu können wir auch schon erhaschen, bis wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit es dann geschafft haben 🥳🥳. Angekommen in Agues Calientes sind wir erst einmal etwas erschrocken. Kein kleines Dorf mit den üblichen, kleinen Behausungen erwartet uns, sondern teilweise riesige Hotelbunker, tausende Lichter, Restaurants und natürlich Souvenierläden. Das hätten wir uns aber natürlich auch denken können, immerhin gehört die Ruinenstadt Machu Picchu zu einem der neuen sieben Weltwunder.
Wir finden unser Hotel, das unser Zimmer scheinbar bereits an andere Gäste vermietet hat (es ist immerhin schon 19 Uhr 😂) und uns daher in einem benachbarten Hotel unterbringt, das aber völlig ok ist.
Nach einer lauwarmen Dusche überwinden wir die Müdigkeit und gehen noch in ein tolles Restaurant im Ort. Als Vorspeise gibt es eine typisch peruanische Suppe für Manu und mit Mozarella gefüllte Aubergine, serviert mit Tomatensauce, Balsamico-Essig-Sauce und Parmesan für mich. Als Hauptspeise probiert Manu eines der süßen Alpakas 🥹, d.h. gegrilltes Alpakafilet mit Champignonsauce auf Süßkartoffel- und Karottenpüree, während ich die Steinpilz-Gnocchi mit Pecorino-Käse-Sauce und weißen Trüffelöltropfen teste. Das Essen ist hervorragend, Alpaka schmeckt übrigens ziemlich lecker, ist am ehesten mit Rind zu vergleichen und steht häufig auf der peruanischen Speisekarte. Da wir in Cusco die vielen guten Restaurants leider auslassen mussten, freuen wir uns umso mehr, das hier ein wenig nachholen zu können.
Papp satt und zwei Aperol Spritz später gehen wir zurück ins Hotel und gehen schlafen.
Am nächsten Morgen können wir entspannt in den Tag starten, unser Ticket zum Machu Picchu erlaubt den Eintritt erst um 11 Uhr. Man kann zwar zu Fuß über einige Treppen hoch zur Inkastadt wandern, wir entscheiden aber, uns zwei Bus-Tickets für die 15minütige Fahrt nach oben (und zurück) zu gönnen. Schließlich müssen wir am nächsten Tag auch wieder die 11 Km zum Auto zurück laufen.
Der Besuch des Machu Picchu ist an sich eine echt teure Angelegenheit. Fährt man, wie die Meisten, mit dem Zug aus Cusco bis nach Agues Calientes, zahlt
man je nach Ticket zwischen 80 € und 180 € one way pro Person. Das Bustickets hoch zum Machu Picchu und zurück für uns beide kostet insgesamt knapp 50 €, und der Eintritt nochmal 80 € für uns beide 🤯. Aber so ist das eben mit Touristenattraktionen.
Pünktlich um elf öffnen sich dann für uns die Tore zu diesem einen der sieben neuen Weltwunder 🥳. Es war kein einfacher Weg hierher, viele Autostunden und Höhenmeter, kalte Hotelzimmer und zahlreiche Pollos waren nötig, aber nun stehen wir hier im Sonnenschein. Ein schönes Gefühl 🥹🥰.
Tatsächlich halten sich auch die Massen an Touristen in Grenzen, wir haben es uns deutlich schlimmer vorgestellt. Und so spazieren wir durch diese alte, aber sehr gut erhaltene Ruinenstadt aus dem 15. Jahrhundert zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu („junger Berg“) und des Berges gleichen Namens („Machu Picchu“) in den Anden.
Wir passieren u.a. den Sonnentempel, der von den Inkas erbaut wurde, um der Sonne in Machu Picchu Tribut zu zollen und ihr Opfer darzubringen. Dieser Stern war eine der wichtigsten Gottheiten der Inka-Zivilisation. Somit konnten nur die Priester und die Elite des Reiches diesen Tempel betreten.
Sehr beeindruckend ist auch der „Temple of Condor“, wohl eines der spektakulärsten Beispiele dafür, was die Inkas mit den Steinen in ihrer natürlichen Position machen konnten und einer der erstaunlichsten Tempel in Machu Picchu . Der Tempel des Kondors ist aus einer natürlichen Höhle entstanden, die angepasst und geformt wurde, um die Flügel eines riesigen Vogels darzustellen. Darunter findet man einen großen Stein, in den der Kopf und Hals des Kondors gemeißelt wurde.
Der Andenkondor ist der größte Vogel Südamerikas und hatte für die Zivilisation der Inkas den Status eines Gottes, sodass Kopf und Hals des Vogels als Altar fungierten. In der kleinen Höhle unter den Flügeln des Kondors wurde eine Mumie entdeckt, sodass vermutet wird, dass dieser Altar als ein Opferaltar genutzt wurde und hier auch Gefangene zu Ehren des Kondors geopfert und auf diesem Altar platziert wurden.
Unser Ticket erlaubt es uns außerdem noch den Huchuy Picchu zu besteigen, eine kurze steile Wanderung auf den Gipfel dieses Berges mit einer tollen Aussicht auf Machu Picchu 🥰.
Kurz vor dem Ausgang entdecken wir noch ein süßes Tierchen und fragen eine Dame neben uns, was das für ein Tier sei, der buschige Schwanz verwirrt uns. Sie erklärt uns trocken, es sei ein Viscacha, deren Fleisch hervorragend schmeckt. Aha, ok 🤣. Viscachas sind eine Nagetierart aus der Familie der Chinchillas. Es sind in Südamerika lebende Tiere mit bis zu 8 Kilogramm Gewicht, die in Gruppen unterirdische Baue bewohnen oder eben in Machu Picchu in der Sonne ein Nickerchen machen.
Mit dem Bus geht es im Anschluss wieder runter ins Dorf und nach einer kleinen Erholung im Hotel gehen wir auf den riesigen Markt und spazieren an den unendlich vielen Souvenirläden vorbei, bevor wir am Abend noch einmal ein gutes Essen zum Abschied genießen dürfen.
Und so machen wir uns am Dienstagmorgen bereits um 07:00 Uhr auf den 11 km langen Marsch zurück zu unserem Auto. Nach einer Weile fällt uns ein, dass wir kaum noch Bargeld haben, um den Parkplatz zu bezahlen bzw. etwaige Mautstellen bedienen zu können. Da wir schon über die Hälfte des Weges geschafft haben, ist ein Umkehren keine Option mehr und so müssen wir den „Parkwächter“ unangenehmer Weise mit 20 statt 30 Sol abspeisen, damit wir noch 7 Sol für die Maut übrig haben, bis wir eine Bank finden. Ganz glücklich war er natürlich nicht, wir auch nicht, aber er ließ uns freundlicherweise fahren 😌.
Nach nicht einmal 10 Minuten Fahrt schlägt das Karma aber bereits zurück. Die Schotterpiste zurück zur Landstraße ist nach einen Bergrutsch unbefahrbar und wird nun erstmal provisorisch freigeschaufelt. Vor 12 Uhr geht hier nichts mehr ☹️. Dabei sind wir extra früh aufgestanden und losgelaufen 🤯.
Wir sind leicht genervt, aber können es ja doch nicht ändern und versuchen daher wenigstens ein bisschen Schlaf nachzuholen. Ich unterhalte mich noch kurz mit zwei Peruanern, die als Guides für den Machu Picchu arbeiten und daher gut Englisch sprechen. Sie freuen sich sehr, dass wir durch Peru reisen und das Land so schön finden, entschuldigen sich für die Fahrweise der Peruaner/innen und um unser Karmakonto wieder aufzufüllen, gebe ich ihnen ein paar Zigaretten („the Germans are sooooo friendly and nice“ 😅).
Als es endlich weiter geht, haben wir beschlossen, direkt und über Nacht bis Lima durchzufahren und dort dann in Ruhe alles für den Weiterflug zusammenzupacken. Das heißt, ca. 20h liegen vor uns und wir sollten am frühen Mittwochmittag in Lima sein.
Wir fahren und fahren und fahren, immer weiter durch die Anden und kommen zwar langsam aber stetig voran. Auch bei guten Strassenverhältnissen kann man meistens nicht viel schneller als 50 km/h fahren. Wir meistern noch einen weiteren, provisorisch wiederhergestellten Weg durch Matsch und Schotter. Auch hier muss vor Kurzem ein halber Berg heruntergekommen sein und unser Wagen hat ganz schön zu kämpfen, aber kommt schließlich durch 😰.
Leider scheint das Karma es trotzdem noch nicht gut mit uns zu meinen, denn gegen ca. 22 Uhr stehen wir erneut vor den Folgen eines Bergrutsches der die Straße komplett verschwinden lässt. Auch hier waren Bagger bereits im Einsatz, allerdings ist der Weg vor uns für uns unüberwindbar. Selbst die zwei Pickups mit Allradantrieb, die an uns vorbei rauschen, müssen nach wenigen Metern aufgeben. Es gibt kein Durchkommen 😓.
Wir sind hin und hergerissen. Sollen wir warten, bis irgendwann die Bagger erneut zum Einsatz anrücken, ohne zu wissen, wann das genau der Fall sein wird, oder die ganze mühsam geschaffte Strecke zurückfahren und den einzig möglichen anderen Weg nehmen?
Da wir aufgrund der Mietwagenrückgabe und des Flugs nach Bogota zeitlich langsam etwas in Stress geraten, entscheiden wir uns leicht verzweifelt für Variante 2, wenden den Wagen und fahren die ganze Strecke wieder zurück. Als wir auf die Alternativroute kommen, wird es bereits hell und wir haben erneut knapp 20 h Fahrt vor uns 😭😭😭. Viel darf nun auch nicht mehr dazwischen kommen…
Wir wechseln uns mit dem Fahren und Schlafen ab und während wir uns eigentlich schon in Lima in einem netten Restaurant mit einem Cocktail in der Hand gesehen haben, sitzen wir weiterhin im Auto und Kurven durch die Berge 😰.
Funfact: eine Mautstelle haben wir noch nicht passieren müssen, aber schon längst einen Bankautomaten gefunden. Somit hätten wir dem Parkwächter eigentlich immerhin 27 Sol geben können und das Karma hätte vielleicht nicht ganz so schlimm zurückgeschlagen 🤦🏽♀️.
Kilometer um Kilometer fahren wir weiter, machen nur zum Pinkeln, Essen und Platztausch Pause und werden auf der ganzen Fahrt sicherlich 10 Mal von der Polizei kontrolliert. Einer schaut sich das Chaos im Auto sogar ganz genau an, wurschtelt im Kofferraum und unter den Sitzen herum und findet im Handschuhfach unseren Vorrat an billigen Zigaretten aus Ecuador (~ 1 € pro Schachtel). Er schaut mit großen Augen und leicht gierig, sodass Manu ihm eine Schachtel schenkt, was ihm ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, er uns weiterfahren lässt und das Karma nun hoffentlich endlich beruhigt ist 🤨🧐.
Aber nein, kurz vor Lima gegen 04:00 Uhr morgens, teilt uns eine nette Dame bei der Mautstelle mit, dass die Strecke vor uns wegen eines Brandes gesperrt ist (wieder ein Streik?). Also navigieren wir uns mit Google Maps über die alte, ursprüngliche Panamericana und stehen plötzlich mit vielen LKWs im Stau, die völlig unkoordiniert jeden Zentimeter Platz für sich beanspruchen wollen. Einer fährt uns fast den Spiegel ab, der am Ende aber noch unversehrt dran ist, während am LKW ein Plastikteil halb abgebrochen herumhängt (Karma?😅).
Und so kommen wir nach über 30 h Autofahren und ca. 47 Podcasts später fix und fertig am 21.04 um kurz nach 05:00 Uhr am Flughafen an. Wir geben den Wagen fast genau so zurück, wie wir ihn erhalten haben 😂 und kriegen nun doch ganz entspannt unseren Flug nach Bogotá 😌.
Was für ein Ende der tollen Zeit in Peru - und bis auf diesen echt anstrengenden Abschluss, war der Roadtrip mit dem Auto wunderbar und hat es uns ermöglicht, so viele schöne Ecken zu sehen und Momente zu erleben.もっと詳しく
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- 日73
- 2022年4月20日水曜日
- ☀️ 22 °C
- 海抜: 37 m
ペルーFlughafen Lima12°1’21” S 77°6’33” W
Peru - ein Rückblick

Nach einem guten Monat in Peru ist es mal wieder Zeit für einen kurzen Rückblick:
Unsere Route zusammengefasst:
Lima 🚘 über die Panamericana Nord nach Mancora
🚘 & 🚶🏽♀️🚶🏽♂️Gocta Wasserfall und die nördlichen Anden
🚘 über die Panamericana Süd nach Cusco
🚘 &🚶🏽♀️🚶🏽♂️Rainbow Mountains
🚘 &🚶🏽♀️🚶🏽♂️& 🚎 Machu Picchu
Unsere Highlights:
Lima - eine tolle Stadt, herrlich gelegen und mit seinen zahlreichen Vierteln super abwechslungsreich und kulinarisch wundervoll.
Máncora - ein wunderschöner Abschnitt von Perus Küste, unsere Unterkunft mit dem lustigen und netten Australier (Aussi 🐶).
Gocta Wasserfall - extrem harte Wanderung, um dorthin zu gelangen, die sich aber mehr als gelohnt hat und uns einen wunderschönen Tag beschert hat.
Rainbow Mountains - dünne Luft und das mit Abstand schönste Naturerlebnis, das wir bisher erleben durften.
Machu Picchu - ein Must See, wenn man in Peru zu Gast ist. Wir hatten es uns noch touristischer vorgestellt und waren sehr froh, dass wir den Weg auf uns genommen haben!
Die peruanischen Anden - eine wahnsinnige Landschaft. Im Norden mit tiefen Schluchten, spitzen Berggipfeln und abenteuerlichen Straßen, im Süden zum Teil mit unendlich weit wirkenden Hochplateaus, Lagunen und unzähligen Alpakas.
Die Peruaner/innen empfanden wir als unglaublich freundlich, humorvoll und meistens mit einem Lächeln im Gesicht, wenn wir uns mal wieder nicht verständigen konnten. Wir haben mittlerweile gelernt, was es heißt, sich mit Menschen zu unterhalten, ohne deren Sprache zu sprechen und wie schön es sein kann, dennoch in seinen Anliegen ernst genommen und nett behandelt zu werden.
Genervt hat:
Die peruanischen Fahrkünste… sorry, aber da müssen wir etwas ausholen, denn neben der Nettigkeit und Freundlichkeit außerhalb des Straßenverkehrs, ist diese Art von egoistischem, unvorrausschauendem und idiotischem Fahrverhalten (ganz besonders auf Landstraßen) natürlich hochgradig fremdgefährdend und zugleich derart lebensmüde, dass dieser Fahrstil selbst bei uns „Frohnaturen“ dazu führte, unsere Selbstbeherrschung komplett über Bord zu werfen 👹☠️🤬🤯😤.
Die Strassenblockaden an einigen Tagen - allerdings war dies auch ein Erlebnis (inkl. Schusswechsel😱) - genervt hat bzw. traurig ist dabei viel mehr, dass dies auch hier auf dem von der russischen Regierung gegen die Ukraine geführten Krieg beruht.
Zur Corona-Situation lässt sich eigentlich nur das, was wir zu Chile geschrieben haben, wiederholen.
Für die Einreise war nur eine vollständige Impfung nötig, diese musste aber auch bei vielen Supermärkten für den Einlass nachgewiesen werden!!
Ansonsten wurden ebenfalls überall im öffentlichen Raum Masken getragen und es herrscht auch hier, zumindest gefühlt, eine hohe Akzeptanz.もっと詳しく
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- 日74
- 2022年4月21日木曜日
- 🌧 13 °C
- 海抜: 2,574 m
コロンビアSiete de Agosto4°40’12” N 74°4’11” W
Bogotá

Willkommen in Kolumbien 🇨🇴🥳.
Nach dem Höllentrip durch zwei peruanische Tage und Nächte, kommen wir nach einem dreistündigen Flug, von dem wir nichts mitbekommen, in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota an. Die Einreise ist unkompliziert, wir benötigen nichts weiter als eine online ausgefüllte Erklärung zu unserem Impfstatus, werden sehr freundlich begrüßt und erhalten unsere Stempel in die Pässe.
Anders als in Lima, wo wir beim Herausgehen aus dem Flughafen buchstäblich erschlagen wurden von Taxi- und Busfahrern, geht es hier deutlich gesitteter zu, was uns in unserem Zustand auch ganz gut tut 😌. Und so kommen wir am frühen Abend mit einem spottbilligen Taxi in unserem kleinen, aber sehr coolen Airbnb an und sind erstmal froh, eine Dusche nehmen und die Beine hochlegen zu können.
Reisen kann anstrengend sein 🤫😅.
Wir wohnen hier am Rande der sog. Zona “T”, auch Zona Rosa genannt, dem hippen Stadtteil Bogotá's, in dem viele gute Restaurants und Bars beheimatet sind. Der Stadtteil ist sehr belebt und vor allem bei der Mittel- und Oberschicht beliebt, daher findet sich hier entsprechende Polizeipräsenz und man kann sich auch Nachts in diesem Teil der Stadt recht sicher bewegen. Und da wir die letzten Tage kaum etwas gegessen haben, raffen wir uns auch heute Abend noch mal auf und machen einen kleinen Spaziergang durch die Zona Rosa, essen eine Kleinigkeit und stoßen auf unsere Ankunft in Bogota an.
Die ca. 7,5 Millionen-Einwohner-Metropole liegt auf 2640m Höhe (was uns zum Glück nun keine Schwierigkeiten mehr macht) in der zentralen Hochebene Kolumbiens und bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Man sieht von überall aus die saftig grünen Wälder an den Berghängen und wir freuen uns über die Abwechslung zu der eher trockenen und kargen Vegetation, die uns vielerorts in Peru begleitete.
Nachdem wir uns für den Anfang ausgeschlafen haben, besorgen wir uns im nahe gelegenen Supermarkt ein paar Lebensmittel, müssen dann aber feststellen, dass der Herd in unserer Küche keine Power hat. Wasser „erhitzen“ dauert eine halbe Stunde, zum Kochen bringen wir es aber nicht. Und so bummeln wir nach ein wenig Müsli erst einmal in unserem schicken Viertel umher und stöbern in den zahlreichen Einkaufsläden nach ein paar neuen Klamotten, denn das ein oder andere Teil in unserem doch recht überschaubaren Sortiment gibt so langsam den Geist auf. Einige Stunden und ein gekauftes Shirt für mich später, sind wir aber wieder fix und fertig und müssen uns eingestehen, dass die letzten Tage immer noch an uns zehren. Und so verbringen wir auch die nächsten Tage sehr gemütlich, planen nichts Großes und leben in den Tag hinein.
Große Outdoor-Aktivitäten sind sowieso nicht möglich, da momentan Regenzeit herrscht, was zumindest in Bogotá sehr viel und auch lang anhaltenden Regen, begleitet von ohrenbetäubendem Donner bedeutet.
Es zieht jeden Tag relativ plötzlich eine dunkle Wolkendecke auf und dann heißt es, sich schnell ins Trockene zu bringen. Solche Regengüsse haben wir schon lange nicht mehr erlebt.
Wir schaffen es aber noch im Trockenen zu einem Besuch des Stadtteils La Candelaria, dem kulturellen Zentrum und Regierungsviertel der Stadt, das zwar in einigen kleinen Gassen voll von schönen Graffitis und anderen Malereien, ansonsten aber eher etwas schäbig daher kommt. Wir hatten uns von dem Viertel etwas mehr versprochen, die bemalten Gassen sind zwar wirklich hübsch, allerdings so vollgestopft mit Touristen-Touren, dass man die Lust verliert, hier länger zu verweilen. Und auch der Plaza de Bolivar, wo sich die Kathedrale und das Rathaus von Bogotá befinden, scheint seine besten Zeiten schon hinter sich zu haben. Wir hatten eigentlich geplant, den Cerro Monserrate, der gleich in der Nähe mit 3152m über der Metropole thront und den man mit einer Seilbahn erreichen kann, zu besichtigen. Leider fiel dann aber dieser sicherlich sensationelle Ausblick auf die Stadt ins Wasser und wir fuhren erst einmal zurück in die Zona Rosa.
Zu unserem Glück, schauen auch die Kolumbianer sehr gerne und überall Fußball, und so begnügen wir uns in „unserem“ Viertel mit der Champions League, während draußen das nächste Gewitter tobt. Dabei freunden wir uns mit unseren Tischnachbarn an, die uns (mittags um 2 Uhr) von ihrem kolumbianischen Schnaps, dem Aguardiente, kosten lassen; ein Schnaps aus Anis und Zuckerrohr, der mit seinen 29 Vol. -% wie leichter Ouzo schmeckt 🤭. Wir quatschen ein wenig über Kolumbien und Bogotá, Fußball in Deutschland, unsere Reise und alles Mögliche andere. So kann man seinen Nachmittag auf jeden Fall auch verbringen 😁.
Als es irgendwann aufhört zu regnen, beschließen wir den heutigen, nun eh schon angeschwippsten Tag zum Barhopping zu nutzen und ziehen weiter, füllen unsere Reisekasse im Casino auf und ich bekomme eine gratis kolumbianische Tanzstunde 🤣. Für meine sonst eher zappeligen Tanzmoves, gar nicht so schlecht oder 💃🏼💃🏼?
An der nächsten Bar werden wir plötzlich von unseren, erst vor wenigen Stunden verabschiedeten neuen Freunden lauthals begrüßt, an ihren Tisch eingeladen und so verbringen wir den restlichen Abend mit diesen netten Menschen, einigen Bieren, lustigen Geschichten aus der ganzen Welt und sind froh, wie aus einem etwas frustrierenden Start in den Tag ein solcher Spaß werden kann. Als die Jungs jedoch merken, dass der deutsche Bierkonsum kein Gerücht ist, müssen einige die weiße Flagge hissen, wir tauschen noch Nummern aus, versprechen uns gegenseitig, uns zu unseren Hochzeiten einzuladen 🤣 und verabschieden uns in die Nacht ❤️.
Der nächste Tag beginnt zum Glück mit Dauerregen, sodass wir entsprechend unserer körperlichen Verfassung auch keinen Grund sehen, wirklich aktiv zu werden und verbringen daher den Tag mit Netflix, dem besten Sushi der Welt und der Planung für die Weiterreise.
Wie uns schon Juan am Vortag versicherte, ist Bogotá auch einfach keine super tolle Stadt, so dass wir auch kein schlechtes Gewissen haben, hier nicht aktiver gewesen zu sein. Die Stadt hat uns irgendwie nicht so richtig gefesselt, sie ist vor allem riesig, meist vom Verkehr verstopft (allerdings kommt man hier ohne ein Dauerhupkonzert aus) und abgesehen von der Zona Rosa, etwas runtergekommen.
Von dem her war es toll, ein paar Einheimische getroffen zu haben, ein bisschen zu feiern und sich auszutauschen, bevor es jetzt wieder fit und voller Tatendrang in die mit Sicherheit wundervolle Natur geht 🥳🥳.もっと詳しく
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- 日83
- 2022年4月30日土曜日
- ⛅ 20 °C
- 海抜: 1,985 m
コロンビアSalento4°38’24” N 75°34’19” W
Salento und das Cocora-Tal

Am Samstag haben wir uns aus Bogotá verabschiedet und uns morgens um halb sieben Uhr in den Bus in Richtung Armenia gesetzt. Der Bus ist relativ modern, hat sehr bequeme Sitze, die man ziemlich weit nach hinten klappen kann und bietet wirklich viel Beinfreiheit. Allerdings steht einer damit halbwegs entspannten und ca. 8 stündigen Fahrt leider (wieder mal) nur die etwas anstrengende Fahrweise des Busfahrers entgegen. Als es in die Bergregion geht, wird nur Vollgas gegeben, vor der Kurve massiv abgebremst, um danach wieder Vollgas zu geben. Der Bus hat auch echt Power und so werden langsamere LKW auch mal in Kurven und anderen unübersichtlichen Stellen überholt. Zum Glück sehen wir nicht alles, was sich da vorne auf der Straße anspielt und versuchen hauptsächlich, irgendwie zu schlafen bzw. uns mit Podcasts abzulenken, um eine aufkommende Übelkeit zu unterdrücken 🤢.
Nach knapp 6h machen wir ca. 30 Minuten Pause in Ibagué, können hier einmal aussteigen und uns eine Kleinigkeit zu essen kaufen, bevor es auf den letzten Streckenabschnitt geht. Auf diesen verändert sich die Fahrweise natürlich nicht und so schreckt der ganze Bus noch einmal auf, als der Busfahrer versucht, einen Hund mit Jungen nicht tot zu fahren. Ob ihm das gelungen ist, haben wir nicht mehr gesehen 😵🤐.
Als wir in Armenia angekommen, sind wir erstmal froh, aus dem Bus aussteigen zu können und schnaufen durch. Wir sind zwar super pünktlich angekommen, eine Verspätung würde ich allerdings hier auch liebend gerne in Kauf nehmen, wenn die Fahrt dadurch sicherer wird. Aber vielleicht sind wir mittlerweile auch einfach zu ängstlich, zu spiessig, oder fahren einfach zu selten Bus… oder alles zusammen 🤷🏻♀️.
In Armenia müssen wir aber nun noch in einen Kleinbus umsteigen, der von vielen Locals genutzt wird und uns in das kleine Dorf Salento bringt. Und diese Fahrt in dem kleinen und engen Bus ist dank des super entspannten Fahrers solch eine Wohltat, dass wir nach etwas weniger als einer Stunde glücklich in dem bunten Örtchen Salento in den Anden ankommen.
Die Gemeinde hat knapp 8000 Einwohner und ist ein viel besuchtes Touristenziel, insb. als Ausgangspunkt für Ausflüge zu Kaffeefarmen sowie in das Cocora-Tal.
Nachdem wir unser Gepäck in ein schönes, kleines Hostal gebracht haben, spazieren wir noch ein wenig durch die wenigen Gassen und sind total verzaubert, von den vielen bunt bemalten Häusern mit den beleuchteten Balkonen, den zahlreichen hübschen Cafés, Bars und Restaurant und den in alle Richtungen offenen Geschäften. Wir fühlen uns hier gleich richtig wohl und verlängern unseren Aufenthalt noch am selben Abend von den geplanten drei auf fünf Nächte 😅.
Nach unserer ersten Nacht, genießen wir den super leckeren, lokalen Kaffee zum Frühstück und machen uns dann mit zwei gemieteten Fahrrädern auf dem Weg, ein wenig die Umgebung zu erkunden. Die sog. Kaffeeroute führt zunächst stetig bergab und an zahlreichen Kaffeefarmen vorbei, die auch tägliche Führungen anbieten. Da wir nun etwas mehr Zeit haben, ist eine solche Tour erst für die nächsten Tage geplant und wir radeln erst einmal weiter, machen hier und da Fotos, bis wir den Quindío River erreichen. Es geht nun noch einmal etwas die Berge hoch, bis wir in eine kleine Siedlung kommen, wo Kinder mit Wasserbottichen spielen und ein junger Mann uns erst wild gestikulierend aufhält und dann darum bittet, ihm zu folgen. Wir verstehen relativ schnell, was er uns sagen will: da vorne geht’s nicht so einfach weiter. Zwischen zwei Behausungen muss ein riesiger Erdrutsch einfach den Weg (und andere Häuser 😵😔??) in die Tiefe gerissen haben, es klafft jedenfalls ein ziemlich großes Loch dazwischen. Über einen sehr schmalen und steilen serpentinenartigen Weg, kommt man aber zu einer kleinen provisorischen Brücke aus Bambusstämmen einige Meter unter der eigentlichen Straße und kommt auf der anderen Seite wieder hoch zur Straße. Der junge Mann schnappt sich kurzer Hand nacheinander unsere Räder und trägt sie auf die andere Seite, worüber ich sehr glücklich bin, da der Weg sehr steil und eng ist und beim Versuch, mich und das Rad dort runterzukriegen, meine Beine schlottern lässt. Zum Dank (und wie erwartet) bekommt er ein paar Pesos und wir drei sind happy 😅👌🏽.
Nun kann es weitergehen und kurz nach diesem Erlebnis, kommen wir an einen total schön hergerichteten Stand mit Sitzgelegenheiten, wo es die besten frischen Säfte geben soll. Da wir durch die hohe Luftfeuchtigkeit (~ 85 %) schon beim
Bergabrollen ganz schön ins Schwitzen gekommen sind, kommt und so eine fruchtige Erfrischung gerade recht und wir machen hier eine kleine Pause. Wir schauen dem netten Kellner dabei zu, wie er das frische Obst heranträgt und haben kurze Mixzeit später zwei eiskalte und leckere Säfte (Ananassaft für Manu und Brommbeersaft für mich) vor uns stehen. Dazu gibt es noch ein kleines Konfekt, ein sog. Bocadillo, welches aus Guavengelee gemacht wird und in Südamerika anscheinend gerne gegessen wird. Zu Recht, wie wir finden, es schmeckt wirklich gut.
Nach dieser Stärkung geht es dann auf den Rückweg, was bedeutet, dass es nun stetig bergauf geht 🥵. Wir strampeln also aus dem wunderschönen Tal die Straße, die wir schon mit dem Bus gekommen sind, immer weiter hinauf und kommen komplett durchgeschwitzt und schnaufend, aber auch sehr glücklich über die schöne Tour, wieder in Salento an. Mit schmerzenden Hintern und frisch geduscht geht es noch zum Abendessen und so schnell ist dann der erste Tag hier auch schon wieder vorbei.
Den nächsten Tag bummeln wir durch die Gassen, steigen zur Aussichtsplattform hinauf, mischen uns unter die anderen Touristen und Einheimischen, schlendern auf dem belebten Plaza Bolívar mit der Kirche Nuestra Señora del Carmen umher und genießen diesen Ort bei Café und frischer Pasta. Viel mehr passiert heute nicht, denn für Morgen ist dann die größere Wanderung im Cocora Tal geplant.
Und so geht es am nächsten Morgen mit den sog. Willy vom Placa Bolívar direkt ins ca. 11 km entfernte Cocora Tal. Die Jeeps fahren los, wenn sie voll sind und voll heißt hier auch wirklich voll. Acht Menschen werden auf die Rückbänke gequetscht, weiter vier können sich auf das Trittbrett hinten stellen und dann geht es los. Zwanzig Minuten später kommen wir am Parkplatz an und können bei wunderbarem Sonnenschein los laufen. Zum Glück haben wir den Rat von unserer Gastgeberin befolgt und sind nicht am Wochenende hierher gekommen, denn heute sind insgesamt nur wenige Touristen mit uns hier. Und so wandern wir durch das wunderschöne Tal und zu den zwei offiziellen Aussichtspunkten, mit tollem Blick auf diese wahnsinnig großen Palmen. Sie wehen dabei mit ihren doch dünn wirkenden Stämmen im Wind auf und ab, so dass man glaubt, sie brechen jede Sekunde ab.
Good to know:
Das Cocora Tal ist berühmt für die Quindío-Wachspalme, die sonst nur in sehr wenigen anderen Gegenden Kolumbiens vorkommt. Sie kann bis zu 60 Meter hoch und rund 200 Jahre alt werden, die ausgewachsenen Palmen haben eine dicke Wachsschicht auf der Rinde. Sie gilt als die größten Palmenart der Welt, wurde 1801 von Alexander von Humboldt entdeckt und ist seit 1985 der Nationalbaum Kolumbiens.
Leider gibt es immer weniger Exemplare der imposanten Palme, die ein wichtiger Bestandteil des hiesigen Ökosystems ist und deren Früchte zahlreichen Insekten, Vögeln und Säugetieren als Nahrung dient. Ein Großteil des umgebenden Waldes wurde abgeholzt, um Weidefläche für Vieh zu schaffen. Dies hat zur Folge, dass das Vieh die Keimlinge frisst, so dass es kaum noch junge Bäume gibt. Neben dieser Bedrohung werden die jungen Palmwedel außerdem übermäßig für die Palmsonntagsprozession und andere religiöse Feste verwendet. Auch hierzu versuchen vereinzelte Kampagnen ein Umdenken einzuleiten, da vielen Kolumbianer/innen wohl gar nicht bewusst ist, dass ihr geliebter Nationalbaum vom Aussterben bedroht ist.
Neben dem Valle de Cocora wird allerdings geschätzt, dass in der aufgrund des Bürgerkrieges bislang wenig erforschten Region Tochecito 70% des kolumbianischen Gesamtbestandes wachsen könnten. Die Hoffnungen ruhen daher auf diesem heute wieder sicheren Gebiet. Mit Sorge beobachten aber Wissenschaftler, dass sich auch dort immer mehr Farmer ansiedeln, was wiederum zu einer Bedrohung der Wachspalme führen könnte.
Als wir die Wanderung fortsetzen wollen, kommen uns bereits ein paar andere Wanderer entgegen und teilen uns mit, dass der Weg weiter oben gesperrt ist und der insgesamt ca. 12 km lange Rundweg nicht gegangen werden kann 😓. Etwas traurig kehren wir daher wieder um und setzen uns stattdessen noch in ein schönes Restaurant im Tal und können das für Salento typische Essen, eine Forelle aus dem Cocora-Tal, genießen. Das ist schon auch in Ordnung 😋.
An unserem letzten Tag setzen wir uns direkt wieder in ein Willy, diesmal aber in die andere Richtung, zur Kaffeefarm Don Elias. Hier bekommen wir mit drei Franzosen zusammen eine kleine, aber sehr nette und informative Führung von Jesus.
Good to know:
Da Kaffeesträucher nur unter bestimmten Umständen wachsen, die man ausschließlich in den Gebieten um den Äquator findet, ist es nicht verwunderlich, dass die Länder Brasilien, Vietnam, Kolumbien und Indonesien die vier größten Kaffeeproduzenten der Welt sind. Obwohl es gut 60 verschiedene Kaffeesorten gibt, sind nur zwei für den Weltmarkt von Bedeutung: Arabica (Coffea Arabica) und Robusta (Coffea Canephora). Während Arabica-Pflanzen erst ab einer Höhe von 400 bis 2.100 m wachsen, wächst die Robusta-Pflanze auf 0 bis 900 m.
Für das Pflanzen neuer Sträucher verwenden die Kaffeebauern etwa acht Wochen altes Saatgut. Dabei wird die Bohne, frei von Fruchtfleisch und Hülle, einige Zentimeter tief in einen idealerweise leicht sauren Boden gedrückt. Nach fünf bis sechs Wochen pflanzen die Bauern die Setzlinge in Einzelbehälter um. Nach weiteren acht Monaten sind die Sträucher groß genug, um sie auf der Plantage zu den anderen Sträuchern zu pflanzen.
Nach drei bis vier Jahren trägt der Kaffeestrauch zum ersten Mal Früchte. In den meisten Anbaugebieten wird einmal, je nach Art und Nähe zum Äquator in manchen Gebieten auch zweimal jährlich geerntet.
Wann geerntet wird hängt von der Lage des Anbaugebiets ab: Nördlich des Äquators werden die Früchte zwischen September und Dezember geerntet. Befindet sich das Anbaugebiet südlich des Äquators, wird zwischen Mai und August geerntet. Und daher helfen wir fünf Jesus gerne ein bisschen in der gerade stattfindenden Erntezeit.
Es gibt verschiedene Arten der Ernte, das Picking (nur die einzelnen Reifen Früchte werden geerntet), das Stripping (die ganze Pflanze wird auf einmal abgezogen, wobei alle Früchte in ein auf dem Boden liegendes Tuch fallen) und die maschinelle Ernte (alle Früchte werden mit einem Mal geerntet).
Jesus und viele Bauern hier im Kaffeeanbaugebiet wenden das „Picking“ an und erhalten durch die Verarbeitung ausschließlich reifer Früchte die höchste Qualität.
Ist diese sehr arbeits- und zeitintensive Arbeit geschafft, wird die Kaffeekirsche in einer speziellen Maschine, den Pulper, weitestgehend vom Fruchtfleisch befreit und dann für zwölf bis
36 Stunden in einem Wasserbecken gelagert. Dort findet ein Gärungsprozess statt. Anschließend werden die Bohnen getrocknet, entweder mechanisch mit Heißluft, oder wie hier an einem
speziellen Trockenplatz (Patio).
Die getrockneten Bohnen werden sodann geröstet. Je länger Kaffeebohnen geröstet werden, um so dunkler fällt ihre Farbe aus und desto intensiver ist ihr Geschmack - denn bei einer länger andauernden, schonenden Röstung werden komplexere Aromen freigesetzt. Die sog. „Dark Roasts" sind vor allem in
Südeuropa, insb. Italien (Espresso) beliebt.
Nun müssen die gerösteten Bohnen nur noch gemahlen werden und mit heißem Wasser zu dem von vielen so heiss geliebten Kaffee zubereitet werden. Lecker!
Die Tour hat uns super gefallen, Jesus war witzig und konnte alles wunderbar erklären, die Gruppe war angenehm klein und fühlte sich überhaupt nicht wie eine Massenabfertigung an. Zudem war das ganze Gelände neben den Kaffeesträuchern, voll mit Bananen-, Limetten-, Orangen- und anderen Obstbäumen und sah einfach total schön aus.
Anschließend ging es mit dem Jeep wieder nach Salento, wir besorgten uns noch zwei Bustickets für den nächsten Tag nach Medellin und schauten das (wirklich krasse) Champions League Halbfinale mit völlig ausrastenden Kolumbianern in einer kleinen Bar an 🤪🤪.
Wir würden sagen, das waren richtig schöne Tage in diesem kleinen Dorf, das so freundlich und offen daher kommt und von einer ganz tollen, hoffentlich noch lang erhaltenen Natur umgeben ist.もっと詳しく
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- 2022年5月7日土曜日 11:42
- ⛅ 22 °C
- 海抜: 1,551 m
コロンビアQuebrada La Doctora6°10’8” N 75°36’20” W
Medellín

Am Donnerstagmorgen verabschiedeten wir uns aus Salento und die nächste Busfahrt nach Medellín startete. Dieses Mal war es zum Glück eine sehr angenehme Fahrt und auch wenn sie anstatt 8h fast 11h dauern sollte, kamen wir sicher am Abend am Busbahnhof von Medellín an.
Medellín ist die Hauptstadt des Departements Antioquia und nach Bogotá die zweitgrößte Stadt des Landes. Die 2,5-Millionen-Einwohner-Stadt befindet sich im breitesten Teil der als Valle de Aburrá bekannten Region in der zentralen Andenkette und erstreckt sich an beiden Ufern des Flusses Medellín.
Einst war diese Metropole Medellin eine der gefährlichsten Städte der Welt. Nirgends wurden täglich mehr Menschen erschossen als hier. Drogen und Gewalt regierten den Alltag und die Stadt war fest in der Hand von Drogenbaron Pablo Escobar, einst der meistgesuchte Mann der Welt. Regierung und Polizei galten als korrupt. So war die Stadt in etwa der letzte Ort, den man als Tourist bereisen wollte. Glücklicherweise hat Medellin diese dunklen Zeiten mittlerweile (mehr oder weniger) komplett hinter sich gelassen. Die Stadt hat sich seit dem Tod Pablo Escobars in nur zwei Jahrzehnten zu einer der modernsten und sichersten Städte in Südamerika entwickelt. Das Wall Street Magazin hat Medellín 2012 sogar zur innovativsten Stadt der Welt ernannt.
Medellín wird auch als „Stadt des ewigen Frühlings“ bezeichnet, da die Temperaturen selten über 30 Grad klettern oder unter 16 Grad fallen. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 22 Grad.
Nach einer erholsamen Nacht machen wir uns erst am späten Vormittag auf den Weg zum Park Arví, einer riesigen Grünfläche mit 16.000 Hektar Wald und 54 km langen Wanderwegen.
Wir fahren einige Stationen mit der Metro, bevor es per Metrocable (Seilbahn) die Hügel hinauf geht.
Das Netz der Metro de Medellin mit 42 km und nur zwei Linien, ist sehr überschaubar. Zusätzlich gibt es noch die Seilbahnlinien, die an das Metronetz angeschlossen sind und mit dem Metroticket mitgenutzt werden können.
Die Seilbahnen haben für die Paisas (so nennen sich die Einwohner von Medellin selbst) einen ganz praktischen Zweck: sie binden die Armenviertel an den Berghängen ans Stadtzentrum an. Für Touristen bietet sich aus den Gondeln und von den Haltestellen ein atemberaubender Blick auf die Millionenstadt und das Aburrá-Tal. Den Seilbahnen wird außerdem zugeschrieben, dass sie dazu beigetragen haben, die Stadt von einer der gefährlichsten der Welt in ein florierendes, innovatives Reiseziel zu verwandeln.
Wir genießen in jedem Fall die Fahrt über den Dächern der Stadt und können uns trotz des noch anhaltenden Regens kaum sattsehen. Es ist wirklich beeindruckend, wie sich die Stadt die Hänge der Anden hoch schlängelt und nicht aufzuhören scheint.
Die Seilbahn, die zum Park führt, muss noch einmal extra bezahlt werden und schwebt mit uns dann die letzten 25 Minuten über unendlich scheinenden Wälder bis zum Parkeingang. Hier erfahren wir, dass das Bewandern des Parks ~ 10€ pro Person kosten soll 😵 (ja, wir hätten uns vielleicht vorher einmal näher informieren sollen 😅) und sind zunächst etwas unschlüssig, was wir nun tuen sollen. Zum einen würden wir sehr gerne ein wenig in der Natur umherwandern, haben allerdings von der Seilbahn auch die vom Regen mittlerweile sehr matschigen bzw. komplett gefluteten Wege gesehen.
Wir beschließen daher, erst einmal die Straße am Park entlangzugehen und wollen auf diesem
Weg zu einem Teil des Parkes kommen, wo es Wanderwege und den See Embalse Piedras Blancas geben geben soll. Der Weg dorthin dauert ca. 30 Minuten und führt die ganze Zeit an einer so gut wie nicht befahrenen kleinen Straße am Rande des Parks entlang. Allerdings werden wir und ein weiterer Tourist durch einen netten Herren gestoppt, der uns unmissverständlich klar macht, dass der Weg gefährlich ist und es zu Überfällen kommen kann. Wir stehen also erneut etwas unschlüssig herum, schließen uns dann aber dem anderen Touristen an und wollen mit dem Bus, im Zweifel mit dem Taxi zu unserem Ziel fahren. Beides lässt aber auf sich warten und nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir uns alle drei einig, dass das heute keinen Sinn mehr macht. Die Zeit ist schon so weit fortgeschritten (der Park schließt um 17 Uhr), dass sich für uns der Eintrittspreis auch nicht mehr lohnt und so gehen wir nach einem kleinen Mittagessen etwas enttäuscht zurück zur Seilbahn. Immerhin ist aber nun die Sonne herausgekommen und wir kriegen auf der Rückfahrt noch einmal einen tollen Blick auf die Stadt geboten.
Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt, gehen wir zurück ins Hotel und machen uns für unsere Abendveranstaltung fertig. Es geht in das Estadio Atanasio Girardot zum Spiel Atlético Nacional gegen Deportivo Pereira. Atlético Nacional ist neben dem Ortsrivalen Independiente Medellín der Fußballverein aus Medellín und zählt als alleiniger kolumbianischer Rekordmeister mit insgesamt 16 Meistertiteln zu den bedeutendsten Vereinen Kolumbiens.
Allerdings hatte auch hier Herr Pablo Emilio Escobar Gaviría, der eine große Leidenschaft für Fußball hatte, seine Finger im Spiel. So soll er 1989 die Schiedsrichter eindrücklich darauf hingewiesen haben, dass sein Verein die Copa Libertadores (der wichtigste südamerikanische Vereinsfußballwettbewerb, vergleichbar mit der europäischen Champions League) gewinnen müsse, was er dann auch tat. Im Sport fand Pablo einen schnellen, einfachen und profitablen Weg, sein illegales Geld zu waschen und seiner größten Leidenschaft nachzugehen.
Zum Glück sind diese Zeiten jetzt vorbei und so laufen wir bei strömenden Regen von unserem Hotel mit den zahlreichen Fans zum Stadion. Hier geht plötzlich alles ganz schnell, denn während wir uns eigentlich erst nach einem Ticketverkaufsstand umsehen wollen, stehen wir bereits am Einlass zum Stadion, der von der Polizei gesichert ist, ein Typ zieht seine zwei Dauerkarten über den Scanner, wir werden hineingewunken und stehen für ein paar Euro auch schon im Stadion 😜.
Hier gibt es Unmengen an Essen und alkoholfreies Dosenbier, was erklärt, wieso die meistens Fans vor Spielbeginn noch vor dem Stadion herumstehen 😅. Aber allmählich füllt sich das Stadion, die Grün-weißen Fans sind natürlich eindeutig in der Überzahl und machen schon vor Spielbeginn ordentlich Lärm. Eine ganze Blaskapelle mit Trommlern versammeln sich auf den oberen Rängen der Fankurve und die Party ist eröffnet.
Zugegebenermaßen, der Fussball, der uns hier präsentiert wird, ist unterirdisch, für den Drittplatzierten einer ersten Liga noch viel mehr, aber die Fans dafür umso grandioser. Ohne Pause jubeln, singen und tanzen sie die 90 Minuten durch und selbst nach dem 0:1 Rückstand werden sie nur noch lauter. Dabei stehen die hart gesottenen auf dem Oberrang direkt und ohne Geländer an der Kante und halten sich, während sie wild hüpfen und tanzen, dabei nur an den Fahnen fest. Das wäre bei unserem Sicherheitsfanatismus natürlich undenkbar, die Begeisterung ist hier aber richtig krass und schön anzusehen.
Am Ende geht das Spiel (mit viel Glück für unser Team) 1:1 aus und wir hatten auf jeden Fall einen tollen Abend.
Am nächsten Morgen werden wir von Juan abgeholt und lassen uns die nächsten Stunden von ihm die Stadt zeigen. Wir haben eine private Tour bei ihm gebucht und starten an dem Haus, wo sich Pablo’s Escobar zuletzt versteckt hielt und auf dessen Dach Pablo Escobar starb. Während es offiziell heißt, er sei dort von Sicherheitskräften erschossen worden, sagt der Sohn Escobars, er habe Selbstmord begangen. Während er sich versteckte, war seine Familie eine Geisel des kolumbianischen Staates. Escobar musste befürchten, dass man sie umbringen würde. Also beschloss er, alle Sicherheitsregeln zu verletzen und mehrfach das Telefon zu benutzen, damit die Sicherheitskräfte seinen Unterschlupf orten würden. Als das geschah, schossen sie ihm ins Knie und in die Schulter – dann tötete er sich selbst. Von ihm stammte der Satz: Besser ein Grab in Kolumbien als eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten.
Als nächstes geht es in die berühmt-berüchtigte Comuna 13, einst das ärmste und gefährlichste Viertel der Stadt. Hier gab es vor nicht all zu langer Zeit noch die höchste Mordrate weltweit, das Viertel war fest in der Hand skrupelloser Drogenkartelle paramilitärischer Milizen, es tobte ein unerbittlicher blutiger Bandenkrieg und Korruption war an der Tagesordnung.
Nach dem Tod Pablo Escobars, beschloss die Regierung gegen Bandenkriege und Drogengangs durchzugreifen. Am 16.10.2002 ließ das neugewählte Staatsoberhaupt ein Exempel statuieren: die „Operation Orion“, bei der bis zu 3000 Einsatzkräfte mit Black Hawk Hubschraubern in das Viertel einfielen. Das Ausmaß der Offensive führte auch tatsächlich dazu, dass sich die Milizen, nachdem sie in den ersten Stunden Widerstand geleistet hatten, zurückziehen mussten. Was jedoch nichts daran änderte, dass die Hubschrauber die Dächer des Viertels weiter unter Beschuss nahmen und die gepanzerten Fahrzeuge wahllos um sich schossen, was die verzweifelten Einwohner in großer Zahl aus ihren Häusern trieb. Das Ergebnis waren 355 willkürliche Festnahmen ohne Haftbefehl sowie, offiziellen Angaben zufolge, 39 verletzte Zivilpersonen, sieben Verschwundene und drei tote Polizisten. Heute ist jedoch weit mehr über die Opfer bekannt. Die Überlebenden, die Familien der Opfer und selbst einige ehemalige Paramilitärs haben bestätigt, dass viele der "Verschwundenen" an einem Ort namens La Escombrera verscharrt wurden – einer Mülldeponie, die sich im höher gelegenen Teil der Comuna 13 befindet. Da von offizieller Seite keine wirkliche Unterstützung bei der „Suche“ nach Vermissten zu erwarten ist, so erzählt uns Juan, gibt es immer wieder Versuche von Hinterbliebenen, dort zu buddeln und irgendetwas (wie z.B. einen Familienring) zu finden, was den traurigen Verbleib einer vermissten Person bestätigen würde.
Für viele Bewohner der Comuna 13 ist die Vergangenheit immer noch schmerzhaft und wird durch Kunst, insbesondere mit der Hip-Hop-Bewegung, und Graffiti als Kulturgut dargestellt. Und so ist das Viertel heute berühmt für tolle Straßenmalereien und Graffities, auf den Strassen geht es bunt und laut zu und Scharen an Touristen pilgern täglich in das Viertel, das als eine der Haupttouristenattraktionen der Stadt gilt. Dazwischen tummeln sich Straßenverkäufer, die ihre Leckereien verkaufen und Gruppen junger Tänzer, die ihr Können zu dröhnenden Hip Hop Beats und Reggaton unter Beweis stellen.
2011 wurde die große Open-Air-Rolltreppe eingeweiht, die es den Anwohnern ermöglicht, sicher und vor allem deutlich einfacher (umgerechnet 28 Stockwerke in 6 Minuten) auf den Berg zu gelangen.
Dennoch sollte man nicht den Eindruck haben, dass hier nun alle seinen rechten Gang geht. Zwar ist es mittlerweile kein Problem, sich hier (tagsüber) aufzuhalten und durch die Straßen zu gehen, das Gebiet wird aber weiterhin von kriminellen Gangs regiert, die sich Machtkämpfe liefern und ihre sehr konkreten Interessen verfolgen: die Kontrolle des Drogenhandels und –verkaufs, der Prostitution, der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger, der Schutzgelderpressungen und des Kleinhandels.
Und auch Juan hält sich an die hier geltenden Regeln und lässt hier und dort einige Pesos liegen, um im Gegenzug seine Touren hier durch das Viertel unternehmen zu können.
Nach diesen ganzen Eindrücken sind wir ganz schön platt. Die Geschichten sind wirklich grausam anzuhören, das Viertel heute mit den vielen Farben richtig schön und durch die (wie ich finde, wahnsinnig guten) Strassentänzer lebendig und offen. Irgendwie ist das alles schwer zusammenzukriegen.
Nachdenklich geht es nun zurück zum Auto und wir machen uns auf den Weg zum öffentlichen Friedhof der Stadt. Hier liegt Pablo Escobar neben seiner Familie begraben. Auf seinem Grab liegen immer frische Blumen und auch hier zahlt Juan an einen anderen Typen ein paar Pesos …
Etwas befremdlich schauen wir einer Reisegruppe zu, wie sie in Escobar-Shirts neben dem Grab posieren und sich in „coolen“ Posen ablichten lassen 🙄😐. Juan erklärt uns, dass man, gerade in Medellín, aufpassen sollte, wie man sich in der Öffentlichkeit zu ihm äußert, die meisten Kolumbianer stehen seiner Person sehr negativ gegenüber, viele haben seine Opfer in der eigenen Familie zu beklagen und könnten durchaus nicht immer nur friedlich auf solchen Tourismus reagieren.
Der nächste und letzte Stopp ist der Parque Conmemorativo Inflexión. Einst stand hier das Wohnhaus von Escobar, welches vor noch nicht all zu langer Zeit gesprengt wurde und wo nun seit 2019 den 46.612 Opfern des Drogenhandels mit einer 70 Meter langen schwarzen Steinmauer, durchbohrt von 46.612 winzigen Löchern, gedacht.
Auf der Rückseite findet man einen erschütternden Zeitstrahl über die Von den Drogenkartellen verübten Bombenanschlägen ab 1984. Spätestens jetzt wird uns nochmal klar, dass es hier nicht um kleinkriminelle Bandenkriege und Gangster mit ein paar Waffen ging (was natürlich nicht weniger schlimm ist), sondern über Jahre ein wirklich blutiger und grausamer Krieg geherrscht hat.
Die Statue „Der Friedensstifter“ ist eine Hommage an die toten, vermissten und verletzten Polizisten, ihre Familien und diejenigen, die weiterhin der zerstörerischen Macht des Drogenhandels ausgesetzt sind. So wurden u.a. Notfälle simuliert, um zahlreiche Polizisten in einen Hinterhalt zu locken und zu erschiessen. Es gab eine Menge Geld für die Polizeimarken…
Außerdem befinden sich noch einzelne Steine mit den Namen bekannter Personen, die ebenfalls den Drogenkartellen zum Opfer fielen. Darunter der Verleger des El Espectador, Cano Isaza, der Präsidentschaftskandidat Luis Carlos Galán und die oberste Richterin, Myriam Rocio Velez, um nur einige zu nennen.
Juan lässt uns zum Abschied an einem Steak-Restaurant in El Poblado raus, wo wir ein hervorragendes kolumbianischen Steak und leckeren chilenischen Wein bekommen, den heutigen Tag noch einmal Revue passieren lassen und nicht zu vergessen, auf 3 Monate Weltreise anstoßen 🥂 !!
Und da wir schon mal hier sind, verbringen wir auch den Abend in El Poblado, dem Ausgeh-Viertel von Medellín und schlagen uns hier zum Abschied aus der Stadt noch die Nacht um die Ohren 🍻🥰.
Uns hat Medellín richtig gut gefallen, wie sich die Stadt an den Berghängen der Anden ausbreitet und nicht aufzuhören scheint, das mittlerweile so bunt daherkommende Viertel Comuna 13, die modernen Seilbahnen und Metro und die Tatsache, was diese Stadt in den letzten 20 Jahren aus sich gemacht hat. Die grausame Geschichte dahinter haben wir zumindest ein wenig besser verstanden und sind froh, diese von einem Local so unzensiert und nicht verherrlicht dargestellt bekommen zu haben. Zugegebenermaßen hatte der Name Pablo Escobar auch für uns etwas Faszinierendes an sich, sicherlich auch verstärkt durch die ein oder andere Serie. Nun, am Ort des Geschehens und mit viel mehr Hintergrundwissen, denkt man doch noch einmal differenzierter darüber und ist hier und da auch einfach mal sprachlos. Hoffentlich entwickelt sich die Stadt (und auch Kolumbien insgesamt) weiterhin in eine friedlichere Richtung.もっと詳しく

旅行者Völlig irre! Die Vorliebe für Buntes und Lautes! Jetzt weiss ich auch ,warum ich bei der Idee Reise nach Kolumbien innerlich zurückschrecke,gute Nachrichten kriegt man ja meistens nicht so mit! Ganz viele Eindrücke, das muss man an einem Tag alles erstmal aushalten, aber Ihr habt ja jetzt Erfahrung aus 3 Monaten
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- 2022年5月10日火曜日
- ☁️ 22 °C
- 海抜: 1,893 m
コロンビアGuatapé6°14’3” N 75°9’35” W
Guatapé

Aus Medellín ging es nun mit dem Bus in das 2h entfernte Guatapé.
Guatapé ist eine kleine Gemeinde mit ca. 9000 Einwohnern und wurde als eine ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde durch den Bau des Stausees Peñol-Guatapé in den 1970er Jahren zu einem Tourismuszentrum.
Der Stausee wurde zur Stromerzeugung für Medellín errichtet, auf dessen Grund das ursprüngliche Dorf El Peñol liegt. Zehn Jahre dauerte es bis der Rio Nare den Stausee endlich gefüllt hatte. Die Planungen für die große Staustufe nahmen Anfang der 1970er-Jahre keine besondere Rücksicht auf die Dorfbewohner. Den Bewohnern wurde eine lächerliche Entschädigung gewährt, 22 alte Menschen blieben auch angesichts des steigenden Wassers in ihren zerstörten Häusern und starben dort. Auch der Friedhof sollte einfach geflutet werden, was zu zahlreichen Protesten und dem
Umsetzen der Gräber führte. In dem neuen Dorf gab es für die alten Einwohner kaum Platz. Mit ihrer geringen Entschädigung konnten sie sich die neuen Häuser nicht mehr leisten und zogen in die Elendsquartiere Medellins oder anderer großer Städte Kolumbiens. Viele Proteste folgten. Das neue El Peñol wurde ohne einen zentralen Platz in der Mitte gebaut, damit die Einwohner keinen Platz hatten, wo sie sich etwa versammeln konnten, um weiter zu protestieren. Und so ist El Peñol vielleicht das einzige Dorf in Antioquia oder in ganz Kolumbien, das keinen Dorfplatz hat. Nur eine eigenartige Boje in Kreuzform erinnert an den Turm der Dorfkirche des alten Dorfes El Peñol.
Heute ist der Stausee auch ein Freizeit- und Erholungsgebiet, viele gut betuchte Menschen haben hier Ferienhäuser, so auch einst Herr Escobar.
Das Örtchen Guatapé selbst ist bekannt für das wunderschöne Zentrum, welches mit bunt bemalten Häusern und engen Gassen, kolumbianischer Musik und kulinarischen Köstlichkeiten in dieser tollen Landschaft auf seine Besucher und uns wartet.
Und so erfreuen wir uns schon bei unsere Ankunft an der lebendigen kleinen Stadt, schlendern durch die Gassen und bewundern die vielen künstlerischen Bemalungen an den Häusern, die ihre Geschichten erzählen.
Für den nächsten Tag mieten wir uns einen Roller und fahren zunächst zum 220 m hohen „Fels von Guatapé“ (oder auch Fels von El Peñol). Die Städte Guatapé und El Peñol liegen seit langem im Streit über ihren Gebietsanspruch. Einwohner von Guatapé begannen ihren Anspruch dadurch zu unterstreichen, dass sie den Namen ihrer Stadt auf den Fels malen wollten. Nachdem die Einwohner von El Peñol dies bemerkten, beendeten sie die Weiterarbeit durch einen Aufmarsch, sodass heute an der Nordseite nur in weißer Farbe ein großes „G“ und ein unvollständiges „U“ zu sehen ist.
In eine Felsspalte wurden Treppen hineingebaut, sodass die Besucher heute nach sehr steilen 659 Stufen oben auf einer Plattform die 360 Grad Aussicht genießen können.
Dabei sind die Treppen für den Auf- und Abstieg auf architektonisch eigenartige Weise, ineinander verschlungen, verwinkelt und doch voneinander getrennt. Mal führen die schmalen und sehr steilen Stufen ins Innere des Felsens, dann wieder nach Außen mit beeindruckendem Panoramablick auf die einzigartige Landschaft. „El Peñon“ ist der Legende nach ein Meteorit, der hier vor Urzeiten niedergegangen sein und magische Kräfte haben soll.
Schweißgebadet kommen auch wir oben an und haben mal wieder Glück. Wo der Tag noch regnerisch begonnen hat, kommt nun pünktlich zu unserer Ankunft hier oben zwischen den Wolken die Sonne durch und gibt dem ganzen so noch einen schönere Atmosphäre 😍. Wir können richtig weit sehen und den verwinkelten Stausee mit seinen vielen Inseln von hier oben bewundern. Kaum zu glauben, dass dies alles künstlich angelegt wurde. Selbst die ehemaligen Skeptiker und Gegner der Vorhabens finden nun die ganze Umgebung sehr schön und gelungen (anders werden das aber mit Sicherheit die komplett aus der Gegend Vertriebenen empfinden).
Als es sich so langsam füllt, treten wir den Rückzug an und fahren mit dem Roller in die andere Richtung bis nach San Rafael. Unterwegs gibt es noch einen kleinen Chorizo-Snack und wir halten Ausschau nach einem passenden Ort, an dem Manu etwas fischen kann. Wir fahren den Fluss auf- und abwärts aber leider ist hier alles entweder Privatgrund oder so zugewuchert, dass keine Chance besteht, ans Ufer zu gelangen.
Also geht es weiter zum Wehr Santa Rita, wo das Wasser des Stausees je nach Wasserstand in den Río Nare abgelassen werden kann. Heute liegt die Schussrinne allerdings trocken und ist daher weniger spektakulär.
Eigentlich wollten wir noch zum Haus von Pablo Escobar, der Hacienda la Manuela, welche nach seiner Tochter benannt wurde und sein letzter Bau war. Es benötigte fünf Jahre bis die wunderschöne Hacienda mit Pflanzen aus aller Welt, einer Disko, türkischem Bad, Sauna und Swimmingpool fertiggestellt wurde.
Der Bau wurde im Jahre 1993 durch eine Bombe des Cali Kartells zerstört, sodass heute nur noch die Grundmauern stehen. Nach dem Anschlag kamen viele „Plünderer“, die nach Kokain und Dollarscheinen in den Doppelwänden suchten. Ob sie erfolgreich waren, wissen wohl nur sie 😅.
Leider kommt man aber auf dem Landweg nur über mehrere Privatgrundstücke und massiv schlechte Straßen dorthin, eine Bootstour mit vielen anderen Touristen und Partymusik hat uns nicht so richtig gereizt. Wir lassen daher Escobar Escobar sein genießen stattdessen in Guatapé bei gutem Essen den Abend, bevor es dann weiter in Richtung Karibikküste geht.もっと詳しく
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- 2022年5月13日金曜日
- ☁️ 29 °C
- 海抜: 18 m
コロンビアLago del Cabrero10°25’48” N 75°32’10” W
Cartagena

Aus Guatapé fahren wir heute mit dem Bus zurück nach Medellín und nehmen dann den Flieger nach Cartagena. Da der 1h Flug nur 4€ mehr als die 16h Busfahrt kostet, ist die Entscheidung schnell gefallen 😮.
Noch vor ein paar Tagen war nicht ganz klar, ob es überhaupt „möglich“ ist, an die Karibikküste Kolumbiens zu kommen, da es Anfang Mai einige „kleinere“ Anschläge und Schießereien in der Gegend und auf der Route zwischen Medellín und der Karibikküste gab. Einige Busunternehmen haben daher auch für einige Tage komplett den Betrieb eingestellt. Verantwortlich dafür war wohl der Golf-Clan (Clan del Golfo), das aktuell mächtigste Verbrechersyndikat Kolumbiens. Die Gruppe arbeitet mit dem mexikanischen Sinaloa-Kartell zusammen und ist gegenwärtig für die Hälfte des kolumbianischen Kokain-Exports verantwortlich.
Der mutmaßliche Clan-Anführer, Dairo Antonio Usuga, alias „Otoniel“, wurde Ende 2021 verhaftet und am 04.05.22 an die USA ausgeliefert. Ihren Unmut über die Auslieferung hat der Clan mit einigen angezündeten Getreidetransportern, Reisebussen (ohne Insassen) und eben Kugelhagel in kleinen Ortschaften deutlich zum Ausdruck gebracht. Allerdings hatten sie bereits auch schon das Ende dieses „Protests“ bekanntgegeben 🧐, sodass bei unserer Abreise erstmal alles wieder beruhigt war.
Wir kommen daher ohne Probleme am Abend am Flughafen von Cartagena an und müssen erst mal nach Luft schnappen. Uns schlägt auch um neun Uhr Abends eine Temperatur von um die 30 Grad entgegen, aber viel schlimmer ist die Luftfeuchtigkeit von gefühlt 200%. Während wir noch vor dem Flughafen stehen, fängt der Schweiß an zu laufen und wir warten vergeblich auf einen kleinen Windstoß, der aber einfach nicht kommt 🥵. Also fahren wir schnell zu unserer Unterkunft, die Gottseidank eine Klimaanlage hat und müssen erstmal duschen.
Als wir am nächsten Tag das erste mal aus unserem privaten Kühlschrank an die Luft gehen, ist die Luft noch genauso stickig wie am Vorabend und wir wissen nun, dass aus den gelesenen Reiseberichten keiner übertrieben hat.
Nichts desto trotz geht es heute erst einmal in das Szeneviertel der Stadt, Getsemani. Hier treffen sich die jungen Leute, es gibt Straßenmusiker, Essensstände und zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants. Nach unserem 20 minütigen Spaziergang dorthin zieht es uns auch direkt in eine etwas gekühlte Bar, in der „zufällig“ auch das englische Pokalfinale zwischen Liverpool und Chelsea übertragen wird 😅. Von daher können wir uns hier erst einmal bei eiskaltem Bier trocknen lassen und jubeln mit einer super netten kanadischen Familie dem Sieg von Liverpool entgegen. Nach dem Spiel sitzen die Vier aus Vancouver schon an unserem Tisch und wir quatschen Stunde um Stunde über unsere Reisen, werden nach Vancouver eingeladen, essen zwischendurch noch Kleinigkeiten und haben plötzlich einen ganzen Tag mit diesen tollen Menschen verbracht 👌🏽.
Am nächsten Tag wollen wir dann aber doch noch etwas von der Stadt sehen 🤣.
Cartagena de Indias wird auch als „Perle der Karibik“ bezeichnet, ist eines der beliebtesten Reiseziele in Kolumbien und gilt als schönste Kolonialstadt Südamerikas. Vor allem die farbenfrohe Altstadt bietet an jeder Straßenecke einen neuen, wunderschönen Blick auf kleine, bunt verzierte Häusergassen mit blumenbehangenen Holzbalkonen, kleine Boutiquen und einladende Restaurants.
Cartagena de Indias wurde 1533 von den Spaniern als einer der ersten Städte in der Neuen Welt gegründet und erhielt den Namen von der gleichnamigen Stadt im Südosten Spaniens. Zur Unterscheidung bekam sie den Zusatz „de Indias“. Von Anfang an kam der Stadt in der Geschichte Kolumbiens eine wichtige Rolle zu, was vor allem an der günstigen, aber geschützten Lage am Meer lag. In Cartagena wurde der Welthandel mit Gold, Silber und Edelsteinen abgewickelt, doch galt die Stadt auch als Umschlagplatz für Sklaven aus Afrika. Zusammen mit Havanna (Kuba) und San Juan (Puerto Rico) gehörte Cartagena zu den wichtigsten Hafenstädten der Neuen Welt. Das machte die Stadt zu einem perfekte Ziel für Angriffe von Piraten und Freibeutern. Um die Stadt zu schützen, wurden daher zahlreiche Festungen rund um die Stadt erbaut, die heute noch das Stadtbild prägen. So erhielt die Stadt auch ihren Beinamen „die Heroische“, denn die mutigen Bewohner der Stadt kämpften von der Gründung Cartagenas bis zur Unabhängigkeit in hunderten Schlachten und trotzten Eroberern, Piraten, Freibeutern, später auch Guerilleros und Milizionären. Nach einem Angriff des Piraten Sir Francis Drake wurde im 16. Jahrhundert eine 11 Kilometer lange Stadtmauer, genannt „Las Murallas“, rund um Cartagena errichtet. Zusätzlich wurden zwei zwei Forts gebaut, welche die Stadt vor Angriffen vom Meer aus schützen sollten. Die schönste Kolonialstadt Südamerikas steht als „die ummauerte Stadt“ zusammen mit dem Castillo San Felipe de Barajas schon seit 1984 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.
Wir spazieren daher einfach drauf los, über die Stadtmauer, von der aus man auch die Skyline mit zahlreichen Hochhäusern, die etwas an Miami erinnert, erblicken kann, weiter in die Altstadt. Einen Plan braucht man hier nicht, wir laufen einfach drauf los und finden an jeder Ecke eine neue Schönheit und sind trotz der Hitze wirklich begeistert. Die farbenfrohe Umgebung macht direkt glücklich 😍.
Am Plaza de Santo Domingo
genießen wir noch ein schönes Mittagessen, während wir ununterbrochen die Straßenverkäufer abwimmeln/ignorieren müssen 😅. Der Platz wird auch von Theaterleuten, Musikern, Tänzern und anderen Künstlern besucht, die ihre Shows neben der Kirche von Santo Domingo und der Skulptur „Gertrudis“ von Meister Fernando Botero anbieten, so dass wir während des Essens unzählige Male Rapkünste zu den Beats von Dr. Dre „bewundern“ dürfen 😂.
Die Skulptur „Gertrudis“ soll Glück bringen, wenn man ihren Hintern berührt und einem Paar eine sehr lange Beziehung bescheren, wenn es ihre Brüste berührt. Auf beides verzichten wir in diesem Fall und hoffen, dass uns beides auch so vergönnt sein wird 😌.
Die Gegend rund um die Hochhäuser, die aus der Ferne ganz schön aussieht, ist, wie wir finden, keinen Besuch wert. Außer den, aus der Nähe etwas heruntergekommen wirkenden Betonklötzen, gibt es hier rein gar nichts und auch der sich hier befindende Stadtstrand ist wenig einladend. Wir halten unseren Besuch dort daher kurz, holen unsere frische Wäsche ab und besuchen noch die Mall, unweit von unserer Unterkunft. Manu bekommt ein neues Handy, da sein altes den Geist aufgegeben hat und ich gönne mir ein luftiges Sommerkleid, denn Cartagena ist nur ein kurzer Zwischenstopp, bevor wir die letzten zwei Wochen am Strand bei gleichen klimatischen Bedingungen, einige Kilometer weiter östlich verbringen wollen 🌞🫠.
Die Mall ist modern und klimatisiert, allerdings befinden sich direkt um sie herum riesige Slums mit Obdachlosen, die der Hitze schutzlos ausgeliefert sind und mitten in riesigen und übel riechenden Müllbergen leben. Der Kontrast zwischen der einkaufenden Masse in und der schlimmen Armut außerhalb der Mall ist hart zu sehen. Entsprechend wird uns auch gesagt, wir sollen gerade Abends die Gegend unbedingt meiden 😔.
Unser kurzer Besuch hier hat sich für uns gelohnt, wir hatten eine schöne Zeit und gerade die Altstadt und Getsemani waren, wie erwartet, super schön. Dennoch bleibt immer ein etwas bedrückendes Gefühl, wenn eine Stadt so krass konträre Seiten aufzeigt und nur ein Bruchteil der Bevölkerung von der Schönheit und dem damit einhergehenden Tourismus profitieren kann 🫤.もっと詳しく
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- 2022年5月18日水曜日
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コロンビアPalomino11°14’58” N 73°33’35” W
Palomino - Auszeit

Falls sich jemand gefragt hat, wieso hier nichts mehr kommt: wir haben zwei Wochen in Palomino einfach nur rumgehangen und das schöne Leben hier genossen 😍.
Aber ein bisschen gibt es doch zu berichten.
Von Cartagena ging es am Mittwoch noch im Morgengrauen zum Busbahnhof, um unsere letzte Station in Kolumbien, Palomino, anzusteuern.
Das kleine 4000 Seelen-Örtchen liegt ca. 300 km nordöstlich von Cartagena direkt am karibischen Meer und inmitten des kolumbianischen Dschungels und nur noch 180 km von Venezuela entfernt.
Wir haben uns hier ein kleines Zimmer mit eigener Küche, Bad und Hängematte auf dem Balkon gemietet und werden erst mal mit einem
Stromausfall begrüßt 😅. Auch hier sind etwa 30 Grad und 99% Luftfeuchtigkeit. Da es sich im Zimmer ohne Ventilator nicht aushalten lässt, gehen wir erst mal auf die eine „Hauptstraße“, auf der sich das ganze Leben abspielt, mit vielen kleinen Hotels, Restaurants, Bars, Cafés und kleinen Shops und gönnen uns ein schönes Mittagessen.
Ein Stromausfall kommt hier öfter vor, die meisten Restaurants haben aber immerhin Notstromaggregate. Nach einigen Stunden schaltet sich der Strom in der Regel dann auch wieder ein, etwas gewöhnungsbedürftig ist es aber schon. Wir nutzen diese Zeit aber dann einfach zum sonnenbaden und „abkühlen“ im 25 Grad warmen Meer 🤣.
Der Strand ist vielleicht nicht der klassische Karibikstrand, das Meer ist durch die Wellen und den dadurch aufgewirbelten Sand am Ufer eher etwas trübe, allerdings finden wir es hier doch traumhaft schön. Man kann kilometerweit alleine am Wasser unter Kokusnusspalmen spazieren, die bis ins Meer reichen und man erhascht hinter dem Dschungel immer wieder einen tollen Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada, wenn diese nicht (wie meistens) in eine Wolkendecke gehüllt sind. Der Strand ist über weite Strecken naturbelassen, man sieht jedoch deutlich, wie er sich immer weiter abträgt und ins Landesinnere verschiebt.
Während Palomino noch vor einigen Jahren hauptsächlich vom Drogenschmuggel und Kokainanbau gelebt hat und das Gebiet das Schlachtfeld paramilitärischer Gruppen war, ist es jetzt ein richtiger Touristenmagnet, auch wenn die ganze Gegend weiterhin von regierungsfremden Gruppen kontrolliert wird. Die Gewalt hat zum Glück stark abgenommen, sodass gerade in Palomino keine Gefahr herrscht, von Alleingängen in die Gebiete der Sierra Nevada wird aber dennoch dringend abgeraten.
Zum Glück haben wir eh nicht all zu viel vor und wollen hier zwei Wochen ein bisschen runterkommen, entspannen und vor allem in Ruhe die weitere Zeit nach Südamerika planen.
Von daher leben wir entspannt in den Tag hinein, bekommen am Strand den frischsten Fisch, den wir uns auf einem ganzen Tablett von Fischen aussuchen dürfen, serviert, pflücken Mangos von unserem Balkon aus direkt vom Baum und pflegen die tausenden Moskitostiche, die wir jeden Morgen zählen 🙄.
Die Lebensmittelgeschäfte geben nicht all zu viel an Auswahl her, für Salat und verschiedene Nudelvariationen genügt es aber 😌 und ansonsten testen wir uns durch die wirklich tollen Restaurants vor Ort 🤩.
Da es in Palomino keinen Bankautomaten gibt, lassen wir uns mit dem Motorrad-Taxi ins nächste Dorf fahren und mieten uns für einen anderen Tag dann auch selbst einen Roller. Der Quebrada Valencia „Wasserfall“ liegt ca. 30 Minuten und eine kleine Wanderung von Palomino entfernt, ist allerdings aufgrund des wenigen Wassers momentan nicht so spektakulär wie erwartet und leider kein bisschen erfrischend 🥵. Allerdings kriegen wir so noch ein paar tolle Blicke auf Kolumbiens Küste zu sehen.
Nicht weit von hier befindet sich außerdem der bei Kolumbianern und Touristen gleichermaßen beliebte Tayrona Nationalpark, den wir allerdings ausgelassen haben. Ein reiner Tagesausflug rentiert sich kaum, da man zu den mit Sicherheit wahnsinnig tollen und die Menschen aus aller Welt anziehenden Stränden ein paar Stunden wandern muss (der Park hat nur bis 17 Uhr geöffnet) und der Eintritt dazu noch ~ 20€ p.P. kostet. Außerdem finden wir den menschenleeren Strand bei uns eigentlich super genug und verspüren daher auch keine Lust, uns mit zahlreichen anderen Menschen für die besten Photos in die Schlange zu stellen 🤷🏻♀️.
Und so verstreichen die Tage auch hier wie im Fluge und wir müssen selber über uns lachen, wenn wir uns daran erinnern, wie unsicher wir bezüglich der Regensaison waren und ob es sich überhaupt rentiert, hier her zu kommen. Nun, zwei Wochen später, haben wir unsere Bräune wieder maximal auffrischen können, haben einen einzigen Starkreden erleben dürfen (natürlich als wir auf dem Roller zum Bankautomaten saßen 🤣) und konnten sonst ausschließlich Sonne genießen.
Uns haben die zwei Wochen gut getan, die schwüle Hitze hat dazu beigetragen, dass wir nicht sonderlich aktiv waren, was ja auch das Ziel war und ab Donnerstag geht es dann weiter: der nächste Roadtrip durch den Südosten der USA wartet auf uns - dann gibt es sicherlich auch wieder ereignisreichere Berichte für euch 😉.もっと詳しく
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- 日116
- 2022年6月2日木曜日
- ⛅ 28 °C
- 海抜: 15 m
アメリカMiami Beach Botanical Garden25°47’32” N 80°8’7” W
Einreise USA - als Miami ins Wasser fiel

Nach rund 4 Monaten Südamerika heißt es nun Abschied nehmen. Und der wurde uns gar nicht mal so einfach gemacht.
Am letzten Tag in Palomino fand noch einmal ein großer Stromausfall statt, der dazu führte, dass wir unser letztes Bargeld für das bereits bestellte und gekochte Mittagessen aufbrauchen mussten. Somit hatten wir kein Bargeld mehr, um am nächsten Morgen in das nächste Dorf zu unserem Bus zu kommen, kein Bargeld um die bereits gewaschene Wäsche im Hostal zu bezahlen und überhaupt, so gar kein Bargeld mehr zu haben, ist doof.
Also mussten wir wohl oder übel noch einmal mit dem Tuk-Tuk zu dem Geldautomaten und das Risiko in Kauf nehmen, dass dieser (wie es wohl regelmäßig der Fall ist) kein Geld ausspuckt. Dann hätten wir nicht nur kein Bargeld für die oben genannten Dinge, sondern auch kein Bargeld für den Mototaxi- Fahrer 🤯.
Bei der Bank angekommen, warteten vor uns bereits 20 Menschen in einer Schlange und nach ca. 40 bangen Minuten des Wartens und 4 abgelehnten Kreditkarten, hatten wir dann endlich die Scheine in der Hand 😰😅.
Den Tuk-Tuk Fahrer haben wir dann gleich für die Abholung am nächsten Morgen reserviert, damit wir den ersten Bus um 7 Uhr nach Barranquilla bekommen. Pünktlich um 6 Uhr ging es los, bis das Tuk-Tuk dann plötzlich den Geist aufgegeben hat 🤯. Unser Fahrer telefonierte kurz und eine Viertelstunde später kam ein neues Tuk-Tuk. Langsam wurde es aber zeitlich etwas knapp und als dann noch der Busticketverkäufer nicht verstehen wollte, wie er korrekt unsere Personaldaten aus dem Reisepass ins System eingeben sollte, war der Bus dann auch weg 🤨.
Aber wir sind ja so gscheid, und haben genug Puffer in die Planung eingebaut 🤣, so dass wir mit dem nächsten Bus ohne weitere Probleme mittags in Barranquilla ankamen, wo wir dann auch noch rechtzeitig den von den USA zur Einreise geforderten negativen Corona-Test bekommen haben und so stand der Reise nach Miami nichts mehr im Weg.
Am 02.06 ging es also dann am Flughafen Barranquilla los mit unzähligen Sicherheitschecks. Neben dem Esta-Antrag, mussten wir bereits am Check-In erst Photos und Fingerabdrücke abgeben, danach noch tausend Fragen zu unserer Herkunft, unserem geplanten Aufenthalt in den USA, dem Alter unserer Backpacks 🤷🏻♀️, unserer Ausreise aus den USA und vieles mehr beantworten. Als das alles geschafft war, wurden unsere Handgepäckstücke noch komplett auseinander genommen inkl. Geruchstest an der Packung Salz 😅, bis wir dann endlich im Flieger saßen. Nach knapp 3h Flugzeit landeten wir in Miami und trafen dort Edvan, der uns seinen Chrysler Minivan für 4 Wochen über eine Carsharing Seite zur Verfügung stellt. Auch in den USA sind die Preise für Mietwagen und Hotels derart angestiegen, dass wir zum Glück diese bezahlbare Option gefunden haben. In dem Minivan lassen sich alle hinteren Sitzreihen im Boden versenken und wir bekommen eine fast schon luxuriös große Schlaffläche 😍.
Der erste Halt war daher Walmart, um uns mit dem nötigsten Campingequipment einzudecken. Auch wenn wir beide schon mehrmals in den USA waren, kamen wir hier doch wieder viel ins Staunen. Hier ist einfach alles 1-20 Nummern größer als in Deutschland, sei es das riesige Saure-Gurken-Glas, die Autos, Supermärkte und dazugehörige Parkplätze oder auch ziemlich viele Menschen 😅🙈. Das ist einfach immer wieder krass zu sehen.
Nachdem wir das Auto campingfähig ausgestattet hatten, fuhren wir bei einem atemberaubenden Sonnenuntergang nach Miami Beach.
Wir schlenderten noch über den Ocean’s Drive und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Leider war für Freitag und Samstag ein Tropensturm vorhergesagt, der auch am Freitagmorgen nicht lange auf sich warten ließ und jegliche Aktivität im Freien unmöglich machte. Es schüttete einfach aus allen Löchern, die Straßen waren geflutet und auch zum Schlafen konnte bei den schwülen 30 Grad kein Fenster im Auto offen gelassen werden, ohne das Auto komplett nass werden zu lassen. Nach einer sehr verschwitzten Nacht entschieden wir daher, Miami auf dem Rückweg noch einmal ausgiebig zu besuchen und steuerten erstmal Fort Myers auf der anderen Seite des südlichen Florida-Fingers an - dort sollte der Sturm bereits vorüber sein!もっと詳しく
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- 日118
- 2022年6月4日土曜日
- ⛅ 27 °C
- 海抜: 4 m
アメリカMatanzas Pass Preserve26°26’37” N 81°55’47” W
Fort Myers

Am frühen Nachmittag kommen wir in Fort Myers Beach an und werden vom Wetter nicht enttäuscht. Durch unsere schlaue App, über die gute Wildcamping- Stellplätze geteilt werden, halten wir bei der Beach Baptist Church und werden direkt von Pastor Shawn herzlich willkommen geheißen. Wir dürfen hier ohne Probleme stehen, es gibt Duschen, Toiletten, eine Waschmaschine und Fahrräder, alles kostenlos nutzbar 🤩 (Spenden sind natürlich gerne möglich, aber kein Muss). Also werfen wir uns in unsere Badesachen und verbringen den restlichen Tag am wundervoll weißen Sandstrand und freuen uns über die offensichtlich richtige Entscheidung, Miami erstmal verlassen zu haben.
Zum Glück ist der Parkplatz, wo wir schlafen, so groß und von hohen Hecken geschützt, so dass wir alle Türen und den Kofferraum in der Nacht komplett offen lassen können und zumindest ein bisschen „Wind“ abbekommen können. Ein Moskitonetz haben wir uns nach dem zweiten Tag und völlig durchgestochenen Armen und Beinen dann auch noch schnell zugelegt und so lässt es sich dann doch ganz gut schlafen.
Am nächsten Tag treffen wir dann noch Tim in Port Charlotte, von dem wir eine Autokühlbox über Craigslist.com (das amerikanische Ebay Kleinanzeigen) für wenig Geld bekommen 👍🏽 und fahren an den nahe gelegenen Peace River zum
Angeln.
Hier springen die Fische schon sichtbar aus dem Wasser, zwei beißen auch direkt an, befreien sich aber auch gleich wieder und es rasen immer wieder Jetskies, ohrenbetäubend laute Airboats und andere kleine Boote vorbei. Wir verbringen den ganzen Tag hier und packen erst am Abend (leider ohne Fisch) wieder zusammen und machen uns auf den Weg zu unserer Baptistenkirche.
Baptisten sind übrigens Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie, deren wesentliches Merkmal die Taufpraxis ist. Nach baptistischem Verständnis setzt eine im biblischen Sinne gültige Taufe das persönliche Glaubensbekenntnis des Taufbewerbers voraus. Eine Säuglingstaufe wird deshalb abgelehnt. Dem Begriff Erwachsenentaufe begegnen Baptisten kritisch, da nach ihrer Auffassung der Glaube nicht an Altersgrenzen festgemacht werden kann. Sie bezeichnen ihre Taufpraxis lieber als Gläubigentaufe.
Die Baptisten glauben an einen direkten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Betens und der Beziehung zu Gott. Je öfter du betest, desto besser geht es dir.
Baptisten lehnen auch so einiges ab, zum Beispiel dürfen baptistische Frauen keine Hosen tragen, Popmusik ist unchristlich, Fernsehen und Tanzen sind verboten, ebenso wie Sex vor der Ehe, Homosexualität wird abgelehnt … es kann sich ja jeder seinen Teil dazu denken.
Wir wurden hier freundlich aufgenommen und konnten ungestört und mit reichlich Luxus einige Tage hier verbringen, bekehren wollte uns auch keiner und meine Shorts durfte ich auch tragen 😏.
Am letzte Montag wollten wir eigentlich zu aller erst eine Werkstatt aufsuchen, weil der Minivan irgendwie Probleme mit der Automatikschaltung hat. Irgendwie liegt ein Fluch auf uns was Mietwagen auf dieser Reise angeht 😞🙈. Er schaltet viel zu schnell hoch, leider aber nicht mehr runter und stottert dann natürlich so vor sich hin, piepst unregelmäßig und ohne Hinweis vor sich hin und das nervt (wenn sich zufällig jemand mit einem Chrysler Country & Town Minivan besser auskennt, gerne melden!!). Als wir jedoch los fahren, tritt der Vorführeffekt ein und das Auto fährt, als wäre nie etwas gewesen. Von daher entscheiden wir, erstmal zu hoffen, dass sich das Problem von selbst gelöst hat und falls nicht, wir hier ja jederzeit Werkstätten finden würden. Also fahren wir lieber auf die Insel Sanibel, die für ihren Muschelstrand berühmt ist. Der ganze Strand ist einfach voll mit kleinen und großen Muscheln und die Menschen sammeln sie teilweise mit Schaufeln und Sieb auf.
Die ganze Insel ist wirklich traumhaft schön, mit dem türkisblauem Meer (das unglaublich warm ist und keinerlei Erfrischung bietet), dem feinen Strand mit all seinen Muscheln und den zahlreichen Palmen am Straßenrand. Allerdings ist auch hier, wie mittlerweile an so vielen Orten, der Zugang zum Strand an den meisten Stellen den Eigentümern der tollen Villen vorbehalten, lediglich zwei-drei öffentliche Zugänge inklusive teuren Parkplätzen sind für den Pöbel vorhanden.
Immerhin habe ich die Parkgebühren für 2h wieder reingeholt, indem ich am Strand des niederen Volkes einen 10$ - Schein gefunden habe 🤑🤑.
Länger können wir auch nicht bleiben, denn so langsam ziehen dunkle Gewitterwolken auf und wir machen uns auf den Rückweg. Bei den Baptisten nutzen wir dann den restlichen Tag dazu, unsere Sachen mal wieder etwas zu sortieren, kleine Ausbesserungen an sich aufgelösten Nähten etc. vorzunehmen und zu waschen.
Als nach dem Abendessen dann noch ein richtiger Regenguss herunterkommt, ist es endlich etwas abgekühlt und wir können richtig gut schlafen.
Am nächsten Tag geht es wieder an die Ostküste Floridas, in den Jonathan Dickinson State Park.
State Parks sind in den USA natur- und denkmalgeschütze Gebiete, die von den Regierungen der einzelnen Bundesstaaten unter besonderen Schutz gestellt sind. Im Unterschied zu den unter Bundesverwaltung befindlichen Nationalparks, umfassen die State Parks in der Regel eine wesentlich kleinere Fläche und dienen häufig auch der Naherholung. Laut der Dachorganisation der State Parks existieren auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten über 8.500 State Parks, die eine Fläche von über 75.600 Quadratkilometer umfassen 🤯. Es bestehen zahlreiche kostenpflichtige State Parks, wie den Jonathan Dickinson State Park, die gepflegte Grünanlagen, sanitäre Einrichtungen und geeignete Picknick- sowie Übernachtungsmöglichkeiten vorhalten.
Dort sind wir mit Chris, einem Freund von Manu, der gerade mit dem Fahrrad die Ostküste vom Norden in den Süden unterwegs ist, verabredet.
Da wir auf dem Weg noch etwas Zeit haben, halten wir spontan an einem Fluss auf dem Weg und Manu fischt uns direkt einen Schwanzfleckbuntbarsch zum Abendessen, während ein kleiner Alligator 🐊 unbeeindruckt vorbeischwimmt.
Am Nachmittag treffen wir uns dann am Eingang des State Parks mit Chris und beziehen unseren Campingplatz für die Nacht. Der Park ist riesig groß und nach einem kurzen Spaziergang kommen wir an eine schöne Uferstelle des angrenzenden Flusses, wo Manu und Chris noch einmal die Angel werfen und versuchen, das Abendessen noch etwas üppiger zu gestalten. Zum Glück haben wir aber noch ein paar Würstchen und Brot besorgt 😅 und so verbringen wir den Abend nach einem rosafarbenen Sonnenuntergang mit Grillen (der Schwanzfleckbuntbarsch schmeckt total lecker), tauschen unsere Erlebnisse aus und quatschen bis in die Nacht hinein.
Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass der Rotwein nicht ganz gut gewesen sein muss und kommen nur langsam in die Gänge 🥴. Nichts desto trotz packen wir irgendwann zusammen, verabschieden uns von Chris und während er sich weiter in Richtung Süden aufmacht, steht für uns die nächsten zwei Tage Orlando auf den Plan - ab in die verrückte Welt der Freizeitparks 🏰🎡🎢🎈.もっと詳しく
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- 日123
- 2022年6月9日木曜日
- ⛅ 31 °C
- 海抜: 45 m
アメリカUniversal Studios28°28’23” N 81°27’57” W
Orlando

Als wir in Orlando ankommen, können wir schon aus der Ferne in jeder Himmelsrichtung die Achterbahnen und andere verrückte Fahrgeschäfte sehen, alles leuchtet und blinkt. Die Straßenschilder verweisen auf Disney World, die Universal Studios und Sea World, um nur die größten zu nennen 🤯.
Dazwischen versuchen aber auch noch andere kleinere Freizeitparks mit den großen mitzuhalten.
Die erste Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz von der Tankstelle von 7-Eleven, wo ich den Mitarbeiter frage ob es ok sei, wenn wir hier übernachten. Er hat nichts dagegen, wir sollen uns nur unauffällig verhalten. Das tun wir und machen uns nach einer ungestörten Nacht früh morgens nach einer Katzenwäsche und frischem Filterkaffee dann auf den Weg ins Vergnügen. Heute geht es in die Universal Studios und die Erwartungen sind hoch, die Preise waren es schließlich auch 😱. Aber Manu, der schon mal die Universal Studios Hollywood besucht hat, hat (zu recht) angemerkt, dass man das einfach mal gesehen haben muss, wenn man schon mal da ist. Und es stimmt auch, das sind eben auch die USA 🇺🇸.
In den Universal Studios geht es vor allem um die entsprechenden Serien und Filme, es gibt zahlreiche 3D/4D - und Stunt Shows und Nachbauten der Filmkulissen, Requisiten und vieles mehr. Und ich muss sagen, ich war echt baff. Auf die kleinsten Details wurde geachtet und die Shows sind technisch und optisch so dermaßen gut gemacht, da kann man schon mal Respekt haben. Man verschwindet jedes Mal für kurze Zeit voll und ganz in die Filmwelt, bevor man wieder in die brennende Sonne hinausgeht und das nächste Highlight aufsucht.
Natürlich lassen sich zu jedem Thema noch jede Menge an völlig überteuerten Souvenirs erwerben und wir staunen nicht schlecht, wieviele Menschen richtig zuschlagen. Gefühlt jedes zweite Kind läuft im
Harry Potter Umhang rum und bekam auch noch den Zauberstab für mindestens 59 US$ dazu. Aber auch die Erwachsenen zelebrierten ihren Besuch mit verrückten Gruppen-Shirts in allen Varianten 🤣🙈.
Aber das nur am Rande. Wir haben jedenfalls richtig viel Spaß, besuchen die Transformers, lassen uns von den Stunt-Leuten zu den Jason Bourne Filmen beeindrucken, fliegen mit Harry Potter und seinen Freunden durch die Gringotts Bank und ausgerechnet die 3D Show der Simpsons setzt mir richtig zu (der kleine Junge vor mir wurde aber auch alle paar Sekunden ohnmächtig, es war also wirklich nicht ganz ohne 🤣🙈).
Nach einem langen Tag und 20.000 Schritten in der glühenden Hitze Floridas geht es dann zum Parkhaus zurück, wo wir feststellen müssen, dass sich keiner von uns gemerkt hat, wo wir eigentlich geparkt haben 😬. Ganz schön blöd bei einem solch riesigen Parkhaus, da waren wir bei der Ankunft wohl schon zu aufgeregt 🤣🙈.
Nach einer geschlagenen Stunde und jeweiligen gegenseitigen Beteuerungen, an welche Ecke und welchen Stock man sich noch zu 100% erinnert (nichts davon hat gestimmt), finden wir endlich den einen weißen Minivan, der sich öffnen lässt und fahren tot müde auf einen etwas größeren Parkplatz einer Einkaufsmeile und freuen uns bereits auf den nächsten Tag.
Die Universal Island of Adventure ist quasi ein „normaler“ Freizeitpark, wiederum thematisch den Filmen zugeordnet, also mit vielen Achterbahnen usw., allerdings sind diese auch nicht ganz normal 😱. Ich habe ja immer etwas Respekt vor krassen Achterbahnen, letztes Jahr im Europark war das einmal schon ganz schön grenzwertig. Aber das hier hat dann doch auch noch mal alles übertroffen, was wir bisher so gefahren sind. Auch hier passt es eben mal wieder, alles etwas größer, schneller, krasser 😅. Beschleunigungen, die dir die Luft nehmen, Loopings in alle Richtungen und das alles in Sitzen, bei denen man gefühlt nur mit einer kleinen Haltevorrichtung um den Bauch gesichert wird. Aber es hat (auch mir) richtig Spaß gemacht. Selbst die vermeintlich harmlos wirkende „Hagrids Magical Creatures Motorbike Adventure” war krass, aber den Kleinen scheint das weniger auszumachen 🤷🏻♀️.
Auch hier gab es tolle 3D/4D Shows, vor allem die durch Hogwarts war richtig toll 🤩, weil auch hier auf so viele Kleinigkeiten geachtet wurde und man oft gar nicht unterscheiden konnte, ob man sich gerade wirklich in einem Raum fortbewegt oder nur eine Leinwand abgespielt wird. Wirklich beeindruckend!
Nach dem zweiten Tag haben wir uns den Parkplatz gemerkt und sind mit schmerzenden Füßen noch eine Stunde Richtung Norden gefahren, wo wir an ein großen Truckerstopp für die Nacht hielten, nach zwei durchschwitzen Tagen duschen konnten und dann auch zu nicht mehr viel anderem im Stande waren.
Auch wenn ich zu Beginn etwas skeptisch war, natürlich auch einfach wegen der Kosten, und ob das jetzt wirklich so was Besonderes ist - das war es und ich bin froh, dass Manu den Vorschlag gemacht hat 😘. Zwei Tage pures Vergnügen, viel Lachen, Staunen, alte Filmerinnerungen wieder aufleben lassen und das ganze Drumherum waren toll und beeindruckend.
Mit diesem Gefühl schliefen wir dann auch ziemlich schnell ein, bevor wir gegen 03:00 nachts von einer Taschenlampe, die ins Fenster geleuchtet wird, aufwachen. Wir hatten den Kofferraum einen guten Spalt weit offen, um nicht ganz einzugehen und durch diesen unterhielten wir uns nun plötzlich völlig verschlafen, mit einem Polizisten. Es ging dabei nicht darum, dass wir hier nicht hätten stehen dürfen, er und seine Kollegen, die uns insgesamt mit 5 Sheriff-Autos umzingelt haben, suchten offenbar eine Frau. Wir fragten, ob wir den Kofferraum auf machen sollen, damit er erstens besser sehen kann, dass wir hier nur schlafen und wir uns auch besser verstehen können. Das wurde aber direkt strikt abgelehnt. Ich musste mich einmal ausweisen und sagen, ob es mir gut geht und ob Manu mein Partner ist, dann glaubte er uns irgendwann, entschuldigte sich total freundlich, dass er uns mitten in der Nacht geweckt hat und die 5 Wagen fuhren weiter 😰.
Wir waren froh, dass sie weg waren, ein wenig mulmig war uns schon, da man merkte, dass es irgendwas Ernstes sein musste, das sie verfolgen und wir auf keinen Fall irgend einen falschen Eindruck machen wollten.
Nach dieser Nacht ging es dann wieder raus aus dem Trubel und rein in die Natur - die Blue Ridge Mountains warten auf uns 😍.もっと詳しく
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- 日126
- 2022年6月12日日曜日
- ⛅ 34 °C
- 海抜: 58 m
アメリカRawls Creek34°2’46” N 81°11’29” W
Saluda River - South Carolina

Auf dem Weg zu den Blue Ridge Mountains machen wir noch Halt in South Carolina, am Rande der Stadt Columbia. Hier finden wir einen Parkplatz an einer Bootsrampe, die in den eiskalten Saluda River führt und wo zahlreiche Locals bei den knapp 42Grad Celsius Abkühlung suchen 🥵. Am Abend fahren aber allmählich alle zurück und wir bleiben unter dem Vollmond und Sternenhimmel alleine zurück. Hier können wir wunderbar und ungestört bei offenen Türen schlafen.
Am nächsten Tag beschließen wir, hier noch einen Tag und eine Nacht zu verbringen und Manu macht sich direkt zum Angeln auf den Weg, während ich eine Runde Joggen gehe, bevor es wieder so unglaublich heiß wird. Abkühlung und Katzenwäsche gibt es dann im Anschluss auch im Fluss, der allerdings wirklich sehr kalt ist und mich einiges an Überwindung kostet 😅.
Kurze Zeit später kommt Manu mit einer Regenbogenforelle zurück und damit haben wir das Mittagessen gesichert 🥳. Am Rande des Flusses konnte er außerdem süße Schildkröten und Fischotter beobachten 😍.
Ein etwas seltsamer Typ, der sich hier wohl auch erfrischen will, spricht uns an und neben leichten Verständigungsschwierigkeiten (er spricht total seltsames Englisch mit einem verrückten Dialekt und beschwert sich über seine Mitmenschen, dass er immer so schlecht verstanden wird), merken wir, dass er sich wohl einfach nur etwas unterhalten will und hören einfach mal zu. Als er Manu mit dem Fisch sieht, erklärt er ihm erstmal, wie die Forelle richtig auszunehmen und zuzubereiten ist und übernimmt die Aufgabe dann auch direkt. Seiner Meinung nach, muss sie auf jeden Fall entschuppt werden, was wir bisher immer tunlichst vermieden haben, um die Haut schön knusprig zu bekommen. Aber wir lassen ihn mal machen 🤷🏻♀️.
Wir grillen den Fisch in der Pfanne und bieten ihm natürlich auch etwas an, aber außer einem kleinen Stück, das ihm halbwegs schmeckt, möchte er nichts, da er eigentlich keinen Fisch mag 😅.
Er schenkt Manu dann noch sein Messer und kommt mit Cola und Rum vorbei und erklärt uns, als wir ihm
unsere Becher hinhalten, wie man das bei ihm so macht: Cola - Rum - Cola nacheinander aus der Flasche trinken, Kopf schütteln, runterschlucken. Ok, so gehts natürlich auch.
Irgendwann zeigt er uns noch seine offenen Wunden an den Knöcheln, die nicht wirklich schön aussehen. Er weiß nicht was das ist, wir auch nicht, und so schenken wir ihm eine Pilzsalbe, die wir noch dabei haben. Zumindest schlimmer werden kann es wohl nicht, vielleicht hilft es ja. Als er sich dann verabschiedet und schon im Auto sitzt, schafft er es irgendwie doch noch, Stunden lang auf dem
Parkplatz zu bleiben, mit sich selbst zu reden, pult nun mit einem Kugelschreiber in den Wunden herum und sprüht sich irgendwas darauf (es sieht eher nach einem Reinigungsmittel aus und erinnert mich an den griechischen Opa und seinen Glasreiniger aus dem Film „My big fat Greek Wedding“). Als ich vom Schwimmen im Fluss zurückkomme, fragt er dann aber noch allen Ernstes, ob er nicht vielleicht mein Urin haben könnte. Das solle ja schließlich helfen. Einem Arzt oder gar seinem eigenen Urin vertraue er nicht. Etwas perplex muss ich ihn aber leider enttäuschen, ich möchte mein Urin für mich behalten und bitte ihn, es doch erstmal mit seinem Urin zu versuchen 🙈.
Zum Glück kommt kurz darauf ein weiteres Auto und er hat einen neuen Gesprächspartner, bis er nach einiger Zeit dann doch wegfährt.
Auch wenn der Typ total freundlich und nett war, wurde es auf Dauer etwas anstrengend, weil wir ihn kaum verstehen konnten und er eben irgendwie auch ganz schön seltsam war. Vermutlich ist er einfach etwas einsam, wir wünschen ihm auf jeden Fall gute Besserung und alles Gute ✌🏼.
Und so verbringen wir den restlichen Tag hier ohne viel Bewegung, angeln noch ein bisschen und kühlen uns regelmäßig ab, bis es dunkel wird und die letzten Besucher abfahren und wir für die letzte Nacht hier ins Auto krabbeln. In den Blue Ridge Mountains soll es dann auch etwas kühler werden!もっと詳しく
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- 日127
- 2022年6月13日月曜日
- ⛅ 37 °C
- 海抜: 1,046 m
アメリカPrice Lake36°8’20” N 81°44’10” W
Blue Ridge Mountains - North Carolina

Am Morgen machen wir uns gleich von South Carolina auf den Weg und steuern einen Campingplatz am Price Lake in den Blue Ridge Mountains an. Der Blue Ridge Parkway führt in weiten Teilen entlang der Bergkämme der Appalachen, schlängelt sich bergauf- und ab und gibt immer wieder großartige Aussichten auf die Blue Ridge Mountains frei. Diese sind dafür bekannt, dass sie in einen schönen bläulichen Dunst gehüllt sind, besonders wenn man sie aus der Ferne betrachtet. Dieses Phänomen wird durch die von den Waldpflanzen freigesetzten Kohlenwasserstoffe erzeugt, die mit Ozonpartikeln in der Luft reagieren und Aerosole bilden. Feuchtigkeit, die auf diesen Aerosolen kondensiert, erzeugt die weißlich-blaue Nebelbildung und erklärt auch die Namensgebung.
Am Campingplatz angekommen spazieren wir erst einmal die knapp 3 Km um den See herum, angeln, lesen und genießen die schöne, ruhige Umgebung mitten in den Bergen. Auf dem See sind keine Motorboote erlaubt, was auch sehr angenehm ist, baden soll man wegen der Schlangen aber auch nicht 😅.
Da wir am ersten Tag kein Angelglück haben, mieten wir uns für den zweiten Tag nach einer morgendlichen Laufrunde ein Paddelboot und schippern damit auf dem See herum. Und diesmal klappt es auch, gleich drei Fische sichern uns ein leckeres Abendessen, das wir auf dem offenen Feuer zubereiten 🤩😋.
Neben unserem Platz fällt dann noch ein Jugendlicher vom Fahrrad und schlägt sich sein Gesicht auf. Zum Glück haben wir Nurse Manu 👨🏽⚕️dabei, der ihn mit geübten Handgriffen verarztet und den offensichtlich leicht unter Schock stehenden Vater beruhigt. Das Karmakonto sollte also auch wieder etwas gefüllt sein.
Am nächsten Tag fahren wir den Blue Ridge Parkway weiter zu einem anderen Campingplatz (Wildcamping ist in der ganzen Region nicht erlaubt). Der Parkway ist auch dafür bekannt, eines der schönsten Wildnisgebiete der Vereinigten Staaten zu sein. Und so halten wir auf dem Weg immer wieder und kriegen noch einen tollen Aussichtspunkt, den Rough Ridge Lookout, mit Blick auf den sogenannten Grandfather Mountain, zu sehen. Gerne währen wir noch in den Grandfather State Park gefahren, allerdings waren uns 28$ Eintritt pro Person 😱🤯🤯 dann zu viel, um einen Park zu besuchen 😞.
Unser zweiter Campingplatz im Gebiet des Mount Pisgah liegt mitten im Wald und ist nicht ganz so schön, wie der erste. Allerdings kann man von hier aus direkt ein paar Wanderungen starten. Das mache ich dann am nächsten Morgen auch direkt, während Manu noch einmal sein Angelglück versuchen will und die Gewässer in der Umgebung abfährt.
Ich wandere also die dann doch gar nicht so lange Strecke zum Mount Pisgah hoch, auf dem aber leider ein riesiger Fernsehturm steht und die Aussicht etwas ruiniert. Der Weg ist aber sehr schön und kaum besucht. Auf dem Rückweg verirre ich mich noch ein wenig, kann so aber wenigstens die Strecke auf gut 11 Km erweitern und komme dann auch glücklich über die Bewegung an unserem Platz an. Auf dem Weg habe ich noch etwas Feuerholz gesammelt, wurde beim Eingang zum Campingplatz dann direkt darauf aufmerksam gemacht, dass es aber nicht erlaubt sei, Äste usw. von Bäumen zu brechen oder zu schneiden. Das machen wohl einige Gäste hier regelmäßig 🙄😣.
Nachdem ich das Feuer angemacht habe, kommt nach einiger Zeit auch Manu zurück und hatte einen sehr deprimierenden Angeltag. Die Umgebung ist eher fürs Fliegenfischen geeignet und so hatte er leider keinen Erfolg. ABER: auf dem Rückweg läuft vor ihm dann tatsächlich ein Schwarzbär über die Straße 🐻! Die Begeisterung ist ihm anzumerken und wir freuen uns beide über das Erlebnis. So hatte sein Ausflug doch noch was Gutes.
Zum Abendessen gibt es heute dafür Grillfleisch und wir feiern mit Dosenbier, Lagerfeuer und Torte 😍😍 in meinen Geburtstag rein.
Am nächsten Tag geht es dann noch kurz zu einem Wasserfall, der auf dem Weg lag und dann direkt weiter nach Nashville, wo wir meinen Geburtstag noch feiern wollen 🥳💃🏼.もっと詳しく
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- 日132
- 2022年6月18日土曜日
- ☀️ 30 °C
- 海抜: 133 m
アメリカMetro Riverfront Park36°9’44” N 86°46’28” W
Nashville

Am Morgen hieß es dann schnell alles einpacken und ab nach Nashville, Tennessee. Wir kommen gegen 15 Uhr dort an, haben aber auf dem Weg noch eine Zeitzone überquert und ich damit eine Stunde länger Geburtstag 🥳🤩.
Nashville ist bekannt als „The Music City“ schlechthin und gilt mit seinen ca. 700.000 Einwohnern als eine der am schnellsten wachsende Stadt in den USA.
Der wohl berühmteste Musiker, der hier für einige Zeit zu Hause war, ist Jonny Cash und das kann man auch an jeder Ecke sehen. Aber auch andere Künstler wie Bob Dylan, Neil Young, The Byrds, Leonard Cohen oder Simon and Garfunkel folgten und bedienten sich der Nashville Cats, der Top-Studiomusiker der Stadt.
Der Broadway mit seinen Honky Tonks (Bars, die Country-Musik zur Unterhaltung ihrer Gäste bieten) ist die Country-Hauptstraße. Tagtäglich, von Mittag bis weit nach Mitternacht, gibt es in den Kneipen Livemusik. Die Bands spielen nur für Trinkgeld und die Chance, entdeckt zu werden.
Unweit dieses berühmten Broadway, können wir das Wochenende umsonst parken und auch schlafen. Der Platz befindet sich direkt am Cumberland River und gegenüber des riesigen Footballstadions der Tennessee Titans. Leider ist die Saison bereits vorbei. Im Open-Air-Stadion finden das ganze Jahr über auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt, so wie auch dieses Wochenende. Am 19.06 ist zum einen der amerikanischer Vatertag und seit 2021 wird außerdem der sog. Juneteenth (offiziell Juneteenth National Independence Day; auch Black Independence Day, Jubilee Day, Emancipation Day) begangen. Dieser Gedenk- und Feiertag gilt zur Erinnerung an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung der Vereinigten Staaten aus der Sklaverei, wonach am 19. Juni 1865 die sog. Union Soldiers die Nachricht an die noch versklavten Menschen in Galveston, Texas überbrachten, dass sie frei seien. Mit diesem Tag ist das effektive Ende der Sklaverei in den USA gekennzeichnet. Da der 19.06.2022 auf einen Sonntag fällt, wird er zudem auch am Montag, den 20.06.2022 als Feiertag gefeiert.
Und so hören wir jetzt schon das Festival aus dem Stadion gegenüber, tauschen noch schnell die Camper- durch „Ausgeh“Kleidung und steuern los in Richtung Innenstadt. Schon an der ersten Kreuzung zum Broadway werden wir fast erschlagen. Hier ist vielleicht was los. Während wir noch dachten, um die ruhigere Mittagszeit hier angekommen zu sein und gemütlich in den Samstagabend starten zu können, tummeln sich hier bereits unzählige Touristen und Einheimische, in jeder Bar spielen Countrybands Livemusik und ein Junggesellinnenabschied nach dem anderen fährt in offenen Bussen an uns vorbei. Na, das kann ja heiter werden 😜.
Wir finden eine relativ leere Bar, bestellen uns ein eiskaltes Bier, mit dem wir noch mal auf den Geburtstag anstoßen, lauschen der Band und beobachten die anderen Gäste in ihren Cowboystiefeln ☺️. Die Stimmung ist super und als langsam die Sonne untergeht ziehen wir weiter. Ich muss zwischendrin zum Auto zurück, um mir einen Pulli zu holen, obwohl draußen noch locker 30 Grad herrschen. Die Bars und Restaurants sind aber so dermaßen runtergekühlt, dass ich jedes Mal nach kurzer Zeit mit einer Gänsehaut da sitze 🥶 (gleiches gilt im Übrigen auch regelmäßig für die Supermärkte hier). Den anderen Leuten scheint das allerdings nichts auszumachen 🤷🏻♀️, ich denke aber, man übertreibt es hier ein wenig 😅🙈.
In einem anderen Lokal kommen wir mit einem netten jungen Mann, Ende 20 ins Gespräch, der ursprünglich aus Chicago kommt, aber wegen der in Tennessee nicht geltenden bundesstaatlichen Einkommensteuer nach Nashville gezogen ist. Er will wissen wo wir herkommen und wir reden ein wenig über die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA. Da wir hier überall die „Waffen verboten“ Schilder an den Türen sehen, kommen wir natürlich auch zu diesem Thema. Er sieht zwar auch ein, dass es vielleicht etwas irrsinnig erscheinen kann, wie leicht man legal eine Waffe besitzen kann und im Vergleich dazu zum Beispiel die Alkoholgesetze zum Teil unfassbar streng sind (es wird wohl noch eine Übersicht über unseren schrägsten Erlebnisse zum Ende der USA Reise geben). Er selbst hat aber natürlich auch eine „kleine“ Waffe, zur Selbstverteidigung, wie er sagt und lädt Manu auch sofort ein, einmal im Wald ein bisschen schießen zu gehen 🙈🤯. Wie das aber zu (meinem) Glück so oft mit Barbekanntschaften ist, verabschiedet er sich irgendwann und wir hören nie wieder etwas von ihm 😜.
Der Abend endet pünktlich um 3 Uhr nachts, die Sperrstunde wird strickt eingehalten und so gehen wir in der nächtlichen Sommerluft zu unserem fahrbaren Zuhause zurück. Wir schlafen mehr oder weniger gut, mit leicht geöffnetem Kofferraum für wenigstens etwas Luft und werden auch nicht gestört.
Der nächste Tag beginnt entsprechend müde, die Hitze lässt aber ein Ausschlafen nicht zu. Es wird hier momentan ein Hitzerekord nach dem anderen gebrochen und wir beschließen daher, das klimatisierte „Bayerische Bierhaus“ am Stadtrand und mit wenigen Leuten zu besuchen, um einmal zu sehen, wie die Amerikaner unsere Küche interpretieren 😝. Das Bier ist gut, die „Käsespätzle“ - eher nicht so, der Apfelstrudel super (vermutlich, weil nicht selbstgemacht) 😜 und ansonsten gibt es auch viel Lustiges zu sehen und hören 🤣🙈.
Zum Abschluss des Sonntags wollen wir uns dann noch das Fußballspiel von Nashville SC gegen Kansas City anschauen, was sich als totaler Reinfall herausstellt. Uns ist schon klar, dass „Soccer“ nicht DER Nationalsport in den USA ist. Aber während die sportliche Leistung bei uns mal wieder eher Kreisliganiveau hat, haben die Fans in Kolumbien wenigstens alles rausgerissen. Hier scheint so ein sonntägliches Erstligaspiel eher ein nettes Come together mit viel Essen zu sein 🙈🙈. Dabei fängt alles ziemlich vielversprechend an, mit Feuerwerk, live Auftritt von irgendeinem Musiker, live gesungener Nationalhymne und noch mehr Feuerwerk. Aber dann kommt leider nichts mehr, so dass wir dann auch das Spiel zur Halbzeit verlassen und sind früh schlafen gehen.
Am Montag besuchen wir nur noch das Grab von Jonny Cash und seiner ganzen Familie und fahren danach raus aus der Stadt, kühlen am Old Hickory Lake etwas ab, beobachten einen Waschbär beim
Fressen und planen die weitere Route.
Wir haben uns aufgrund der horrenden Preise für jegliche Museen und auch, weil wir nicht die totalen Country Musik Fans sind, dafür entschieden, weder das Jonny Cash Museum noch die Country Music Hall of Fame zu besuchen und freuen uns erstmal wieder auf etwas Natur.もっと詳しく
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- 日135
- 2022年6月21日火曜日
- ☀️ 35 °C
- 海抜: 99 m
アメリカDodds Creek36°56’34” N 88°10’27” W
Land between the lakes

Am nächsten Tag geht es weiter nach Kentucky, zum sog. Land between the lakes, einem nationalen Erholungsgebiet der Vereinigten Staaten zwischen dem Lake Barkley und dem Kentucky Lake . Es wurde 1963 von Präsident John F. Kennedy zum nationalen Erholungsgebiet und 1991 zum UNESCO -Biosphärenreservat erklärt (und 2017 durch die derzeitige US- Regierung wieder aus dem Programm genommen). Das Programm wurde 1971 von der UNESCO ins Leben gerufen und zielt darauf ab, eine wissenschaftliche Grundlage für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt zu schaffen.
Die Flüsse Tennessee und Cumberland fließen in der nordwestlichen Ecke von Middle Tennessee und Western Kentucky sehr nahe beieinander, getrennt durch einen Landabschnitt, der schon früher als "Between the Rivers" bekannt war.
Nachdem der Cumberland River in den 1960er Jahren aufgestaut und ein Kanal zwischen den beiden künstlichen Seen gebaut wurde, wurde Land Between the Lakes zur größten Binnenhalbinsel der Vereinigten Staaten.
Nach der vielen Schwitzerei in Nashville, checken wir hier auf einem State Park Campground ein und freuen uns mal wieder auf etwas Comfort in Form einer Dusche. Der Campingplatz ist riesig, jeder Stellplatz hat ausreichend Platz, der Bereich der Zeltplätze, den wir nutzen, ist komplett leer und wir können uns einen schattigen Platz mit Blick auf den Kentucky Lake aussuchen.
Nach der Ankunft erkundet Manu erstmal den See nach Angeloptionen und fischt immerhin noch einen wunderschön bunten, nur leider sehr kleinen Bluegill, also Blauen Sonnenbarsch, der sich zudem schon so in den Köder verbissen hatte, dass er nicht zurück ins Wasser geworfen werden konnte. Ich schlage währenddessen unser Lager auf und werfe das abendliche Lagerfeuer an.
Auch hier kann man sich wieder für ca. 8 € teures Feuerholz kaufen, das so gut brennt, dass man locker drei Packungen am Abend verheizen kann. Wir haben auf der Hinfahrt durch den Park aber zum Glück einen ganzen Haufen an totem Holz herumliegen sehen, sodass wir kurzer Hand mit dem Auto die paar Meter zurückfahren, alles, was das Auto hergibt, einladen und so wunderbar den ganzen Abend am Feuer sitzen können und die wenigen Happen Barsch schmecken hervorragend.
Am nächsten Morgen macht sich Manu auf, unser Mittagessen zu fischen, während ich eine Wanderroute in Angriff nehme. Der Weg ist nicht sonderlich spannend und führt hauptsächlich durch einen eher unspektakulären Wald, der offensichtlich schon lange nicht mehr von Menschen begangen wurde 🕸. Alle paar Meter laufe ich durch die feinen Fäden eines Spinnennetzes und je länger ich gehe und je mehr ich schwitze, wird das mehr und mehr ekelig. Ein riesiges Netz inklusive Beute kann ich zum Glück noch rechtzeitig sehen 😨🙈.
Es gibt ein paar alte Gemäuer aus der Zeit der Entstehung des Land between the lakes, aber ansonsten wurschtel ich mich bis an den kleinen Strand vor und überlege, mich kurz zur Abkühlung ins Wasser zu werfen und zu waschen. Das Wasser ist aber gefühlte 30 Grad warm und plötzlich fliegen hier zudem Unmengen an Heuschrecken und anderem Getier herum, sodass ich ziemlich schnell den Rückweg antrete. Ja, ja, die Natur kann so schön sein, wären nur diese ganze Viecher nicht 🤣🙈.
Manu ist währenddessen zum Teil auf dem gleichen Weg unterwegs, versucht vergebens sein Angelglück, bis wir uns kurze Zeit später und beide etwas enttäuscht wieder am Campingplatz treffen. Irgendwie ist hier weder das Wanderparadies, noch ein optimaler Angelspot (zumindest ohne Boot) 😫.
Wir erholen uns erstmal, machen uns frisch und fahren zum Supermarkt im nächsten Dorf. Irgendetwas müssen wir ja essen.
Als wir zurückkommen, ist die Laune wieder super, wir sitzen im Schatten und beobachten die total süßen Gürteltiere und die Rehe, die regelmäßig bei uns vorbeischauen und machen trotz der Hitze bereits ein großes Feuer, um die perfekte Glut für das Abendessen zu bekommen.
Für viel zu wenig (!) Geld haben wir ein riesiges und wahnsinnig leckeres Stück Rind bekommen, das wir auf den Grill werfen. Dazu gibt es Bratkartoffeln 🤩.
Jemand muss uns beim Essen wohl beobachtet haben, denn mitten in der Nacht scheppert es auf einmal an der offenen Seitentür und ein hungriger Waschbär macht sich an unserem Kochutensilien zu schaffen 🤣. Wir kriegen ihn kaum verscheucht, die Lust auf was Essbares scheint größer zu sein. Erst die Taschenlampe in seinem Gesicht führst dazu, dass er sich aus dem Staub macht. Am nächsten Morgen sehen wir an seinen (zugegeben, irgendwie süßen) Fußspuren, dass er es noch einmal versucht haben muss, wir als erfahrene Camper aber natürlich alles Essbare sicher verstaut haben 😜.
Am nächsten Morgen gönnen wir uns noch eine letzte Dusche, bevor es heute schon weiter nach Memphis geht. Die Zeit vergeht schneller, als wir das geplant haben und so müssen wir die restlichen Tage nun etwas priorisieren.もっと詳しく
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- 日137
- 2022年6月23日木曜日
- ☀️ 34 °C
- 海抜: 75 m
アメリカHandy Park35°8’23” N 90°3’10” W
Memphis

Vom Land between the lakes bis nach Memphis, Tennessee sind es knapp 4 h, die wir mit einem kleinen Umweg zum mittlerweile etwas heruntergekommenen Fort Defiance State Park, wo der Ohio River und der Mississippi ineinander fließen, verbinden.
Der Mississippi ist ein 3778 Kilometer langer Strom in den Vereinigten Staaten, der dem Lake Itasca im nördlichen Minnesota entspringt und rund 160 Kilometer südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko mündet. Auf seinem Weg durchquert der Mississippi nahezu das gesamte Staatsgebiet der USA von Nord nach Süd und fließt durch acht US-Bundesstaaten. Das Mississippidelta bei New Orleans bildet eines der größten Mündungsgebiete weltweit.
Der Ohio River übertrifft hier, wo er in den Mississippi mündet, diesen sogar an Wasserführung, in jedem Fall sehen beide Flüsse gigantisch aus und der kurze Besuch hat sich deswegen schon gelohnt. Die Dimensionen sind dann doch andere, als wir sie vom Lech und der Spree gewohnt sind 😅.
In Memphis angekommen, parken wir das Auto kostenlos in einem schickeren Wohnviertel, ca. 15 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt und marschieren erstmal los. Allerdings wird uns auch hier schnell klar, dass die Hitzewarnungen auf Google Maps kein Scherz waren 🥵. Aber Memphis gefällt uns auf den ersten Blick schon sehr gut, besser sogar als Nashville, weil hier einfach alles etwas gediegener und kleiner ist, weniger Touristen und schon etwas abgerockt. Nach einem ersten Besuch in der berühmten Beale Street, die als Heimat des Blues gilt, müssen wir uns erstmal in einer Bar etwas abkühlen, man bekommt draußen kaum Luft und der Schweiß läuft in Strömen.
Memphis ist die Heimat von Gründern und Pionieren verschiedener amerikanischer Musikgenres, darunter Memphis-Soul, Memphis-Blues, Gospel, Rock n' Roll, Rockabilly, Memphis-Rap, und mehr. Auch hier sind große Namen Programm. So haben zum Beispiel Aretha Franklin, Johnny Cash, „The King“ Elvis Presley und so viele andere hier ihre Karriere gestartet.
Und die Beale Street, in der wir nun sitzen, ist ein nationales historisches Wahrzeichen und zeigt den Einfluss, den Memphis auf den amerikanischen Blues hatte, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, als E-Gitarren Vorrang vor dem ursprünglichen akustischen Sound aus dem Mississippi-Delta hatten. Zudem wurde sie nach der Bourbon Street in New Orleans (hierzu ein anderes mal 🤯) zum zweitbeliebtesten Unterhaltungsviertel Amerikas gewählt.
Wir treffen hier eine Biker Gang aus Ohio, die eine kleine Tour durch Amerika macht und offensichtlich das Leben genießen. Die Jungs sind großartig und wir verbringen eine ganze Weile mit Ihnen, quatschen und lachen, während im Hintergrund natürlich eine Live Band spielt, den Song „Walking in Memphis“ wollen sie aber aus uns nicht erklärbaren Gründen nicht zum Besten geben 🤨. Memphis wird immerhin in mehr Liedern erwähnt als jede andere Stadt der Welt.
Währenddessen klettern die Temperaturen stündlich über den jeweils alten Rekord bis auf 42,5 Grad Celsius, und wir wissen nicht, wie wir so auch nur eine Minute im Auto überleben wollen. Und so huschen wir von Lokal zu Lokal und sind froh, als die Sonne untergeht, auch wenn es leider dadurch nicht wirklich kühler wird. Da die Bürgersteige auch hier um 3 Uhr nachts hochgeklappt werden, können wir auch nicht länger in den kalten Bars rumhängen und gehen zum Auto zurück. Aber wie wir bereits befürchtet haben, können wir die Nacht keine Minute schlafen und sitzen wie Strassenkinder auf dem Gehweg vor unserem Auto rum, drinnen kann man es einfach nicht aushalten. Irgendwann müssen wir der Realität ins Auge blicken und entscheiden uns schweren Herzens ein Hotel anzusteuern. Wie überall in den USA, sind die Preise „nach“ Corona explodiert, aber die Aussicht auf gar keinen Schlaf und ab spätestens 9 Uhr morgens wieder volle Hitze, lässt uns die Entscheidung dann trotzdem schnell treffen. Wir packen ein paar frische Sachen zusammen und machen uns auf den Weg, klappern drei Hotels ab, bis wir im Hilton mit einem bezahlten Early check-in schon am Morgen ein Zimmer bekommen. Es ist unvorstellbar, wie man sich über eine Dusche und ein großes Bett in einem klimatisierten Zimmer freuen kann. Durch den frühen Check-in können wir sofort die verlorene Nacht an Schlaf nachholen und sind so froh, dann noch den halben Tag und eine Nacht hier sein zu dürfen.
Nach diesem Luxus, können wir am nächsten Morgen frisch und ausgeschlafen ganz früh noch zum National Civil Rights Museum laufen und zumindest den geschichtsträchtigen Standort besuchen. Es befindet sich neben dem Lorraine Motel, in dem
Dr. Martin Luther King, Jr. der wohl berühmteste Gast war. Ursprünglich war er Pastor, bis er in den 50er und 60er Jahren zu einem der bekanntesten Sprecher der Bürgerrechtsbewegung wurde und sich für das Ende der Rassentrennung aussprach und durch seine eindringlichen und ergreifenden Reden weltberühmt wurde. Am bekanntesten ist dabei wohl seine Rede mit dem Titel „I have a dream“, die er 1963 bei dem Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit hielt. Ein Jahr später wurde ihm für sein Engagement für soziale Gerechtigkeit der Friedensnobelpreis verliehen. Im gleichen Jahr wurde die sogenannte Racial Segregation in den Vereinigten Staaten offiziell abgeschafft.
Er übernachtete mehrmals in dem Motel, als er die Stadt besuchte, zuletzt im Frühjahr 1968, als er nach Memphis kam, um den sog. Poor People March zu unterstützen. Am 4. April 1968 verließ er Zimmer 306 und unterhielt sich mit Freunden auf dem Parkplatz darunter. Er bat den Saxophonisten Ben Branch, an diesem Abend bei der Kundgebung „Take My Hand, Precious Lord“ zu spielen. Als King sich umdrehte, um zurück in sein Zimmer zu gehen, traf ihn eine Kugel in den Hals, woran er sofort starb.
Das Motel wurde zwar zunächst weiter geführt, aber das Zimmer 306 wurde nie wieder vermietet. Stattdessen wurde es zu einem Denkmal und der Raum so erhalten, um genau festzuhalten, wie er in dieser tragischen Nacht aussah.
Zwei große Autos – ein weißer Dodge Royal von 1959 mit limonengrünen Lamellen und ein weißer Cadillac von 1968 – parken vor dem Motel. Ein großer weißer Kranz hängt auf dem Balkon vor Zimmer 306, um an die Stelle zu erinnern, an der King zum Zeitpunkt des Attentats stand.
Für die Tat wurde James Earl Ray, ein ehemaliger Soldat, angeklagt und verurteilt, der zum Zeitpunkt des Anschlags ein Gästehaus gegenüber des Hotels von King bewohnte und aus dem Badezimmerfenster den Schuss abgefeuert haben soll. Die Beamten fanden das Gewehr sowie ein Fernglas mit Fingerabdrücken von Ray.
Um der Todesstrafe zu entgehen, legte Ray auf Geheiß seiner Anwälte ein volles Geständnis ab, dass er jedoch bereits kurze Zeit später wiederrief. In dem Gerichtsverfahren wurde er wegen Mordes zu 99 Jahren Haft verurteilt.
Es halten sich jedoch auch noch zahlreiche Verschwörungstheorien, die die Mafia, das FBI oder auch das Militär verantwortlich für den Mord machen. Beweise gibt es dafür bislang nicht. Ray ist mittlerweile verstorben.
Nach diesem kurzen Besuch, der so viel Geschichte in sich trägt, geht es noch kurz zum Sun Studio. Elvis Presley und Johnny Cash machten dort ihre ersten Aufnahmen und wurden daraufhin entdeckt und später weltberühmt. Das Studio ist für Führungen geöffnet, aber auch hierfür sind wir zu früh dran. Von außen sieht es wunderbar unspektakulär aus, klein und in die Jahre gekommen, so dass man sich die Geschichte aber um so besser vorstellen kann.
Unser letzter Stopp ist Graceland, die Heimat von Elvis Presley, dem am zweithäufigsten besuchten Privathaus in den Vereinigten Staaten neben dem Weißen Haus in Washington. Wie erwartet, ist die ganze Gegend mittlerweile ein riesiger Tourismus-Tempel, man zahlt für den Parkplatz, wird mit einem Shuttle Bus zum Haus gefahren und hat leider keine andere Möglichkeit, das Anwesen zu besichtigen. Zwar ist hier mittlerweile alles geöffnet, auf diesen jetzt schon vollen und überteuerten Trubel haben wir aber keine Lust und schießen daher nur ein paar Bilder von der Mauer aus.
Und damit verlassen wir Memphis, eine wirklich schöne, sehr saubere und einladende Stadt, die dazu viel zu erzählen hat. Das nächste Mal kommen wir dann aber im Winter 😅.もっと詳しく
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- 日139
- 2022年6月25日土曜日
- 🌧 32 °C
- 海抜: 12 m
アメリカNapoleon House29°57’14” N 90°3’51” W
New Orleans

Von Memphis ging es nun endlich in Richtung New Orleans - der Wiege des Jazz. Die erste Nacht verbringen wir nach einigen Fahrstunden noch im Fontainebleau State Park, direkt am Lake Pontchartrain und quasi gegenüber der Stadt, bevor wir am nächsten Morgen über die fast 40 km lange Lake Pontchartrain Brücke nach New Orleans fahren.
Zuerst besuchen wir den New Orleans City Park, einen 5,3 km² großen öffentlicher Park in New Orleans, der fast doppelt so groß als der Central Park in New York City ist.
Der City Park beherbergt die weltweit größte Sammlung ausgewachsener lebender Eichen, von denen einige älter als 600 Jahre sind. Der Park war ursprünglich ein Ort für Duelle. Im 18. Jahrhundert verteidigten Männer ihren Stolz und ihre Ehre, indem sie sich unter den Eichen im heutigen Stadtpark duellierten, der damals jedoch ein normalerweise ruhiger Ort war, der vom Rest der Stadt abgeschieden war.
Es beginnt leicht zu regnen und wir erfreuen uns an der kleinen Abkühlung und schlendern einfach ein wenig umher. Der Park ist wirklich riesig und sehr schön, es gibt angelegte Seen, einen Skulpturen Park, Sportplätze und einiges mehr. Als der Regen immer stärker wird, gehen wir doch lieber zurück zum Auto und machen uns auf in die Innenstadt.
Das French Quarter ist das historische Zentrum und älteste Viertel der Stadt. Bekannt ist das Viertel vor allem für sein pulsierendes Nachtleben und die bunten Häuser mit gusseisernen Balkonen. Was in Nashville der Broadway und in Memphis die Beale Street sind, ist hier die Bourbon Street. New Orleans ist die Heimat des Jazz und so gibt es hier unzählige Jazzclubs und -bühnen, die aber an diesem
Morgen noch still sind. Wir spazieren bei leider immer noch anhaltenden Regen durch die Straßen des Viertels und sind relativ schnell etwas enttäuscht. Zwar sehen die Häuser mit den Balkonen wirklich ganz hübsch aus, allerdings kommt das ganze Viertel mit seinen kaputten Straßen mit üblen Schlaglöchern, Müll an allen Ecken, insgesamt etwas heruntergekommen und vor allem einem üblen Gestank daher. Eigentlich wollen wir hier ein gemütliches Frühstück zu uns nehmen und die letzten Tage der USA planen. Nach kurzer Zeit ist uns aber der Appetit wirklich vergangen. Neben einigen Kot-Haufen, die offensichtlich nicht von einem Hund stammen und ihren Geruch verbreiten, riecht es auch aus einigen Lokalen und an einigen Ecken eher unappetitlich nach altem Fett und undefinierbaren anderen Sachen 🤢🤢. New Orleans hat wohl auch einige Probleme mit dem Abwassersystem, welches regelmäßig von Fett verstopft ist. Wir wollen uns das Ausmaß des Gestankes gar nicht bei der sonst üblichen Hitze vorstellen. Mit schlechter werdenden Laune überlegen wir, was wir machen wollen und können uns auch nicht vorstellen, hier irgendwo mit gutem Gefühl im Auto schlafen zu können. Also heißt es, abhaken und weiter, bevor wir hier nur unnötig Geld ausgeben und uns nicht wohl fühlen 🥴.
Und so machen wir uns nach nur wenigen Stunden und ohne Lust noch Fotos zu machen (sorry), auf den Weg an die hoffentlich schönere Golfküste. Wir merken, dass nun auch die letzte Woche in den USA angebrochen ist und damit, wie das auch schon in den Ländern davor der Fall war, ein wenig die Luft raus ist. Wir freuen uns aber dennoch auf die letzten Tage in Florida 🤩.もっと詳しく
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- 日140
- 2022年6月26日日曜日
- 🌧 29 °C
- 海抜: 9 m
アメリカOld River30°17’6” N 87°29’46” W
Orange Beach und Apalachicola Forest

Die Flucht nach vorne und raus aus New Orleans hat sich gelohnt. Am Nachmittag kommen wir am wunderschönen Orange Beach, direkt an der Grenze zwischen Alabama und Florida an.
Der ewig lange Strand ist unfassbar weiß und fein, so langsam gehen die Menschenmassen nach Hause und wir können auf einem freien Parkplatz direkt am Strand unser Lager aufschlagen und in Ruhe die Aussicht genießen.
Der Morgen kommt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang daher und wir verbringen den halben Tag am Strand, bis es uns zu voll und heiss wird. Die Mittagshitze verbringen wir daher lieber im Waschsalon und fahren danach noch an einen Angelspot. Ein Pärchen aus Texas neben uns zieht einen Fisch nach dem anderen aus dem Meer und plötzlich zieht auch an Manu‘s Angel ein ziemlich starkes Meerestier. Leider macht es sich wieder frei und wir können nur vermuten, weiß es war. Kräftig auf alle Fälle. Kurze Zeit und einiges an Kraftaufwand später liegt dann aber doch ein Catfish vor unseren Füßen und Manu hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht 😁. Wir lassen das Angeln damit auch gut sein, irgendwer muss den Fisch ja auch essen. Also geht es zurück zu unserem Parkplatz, der mittlerweile auch wieder leer ist und Manu muss erst mal schauen, wie man den Fisch überhaupt richtig zubereitet.
Das Fleisch ist von der Konsistenz her ganz anders, viel fester als wir es von „normalen“ Fischen kennen, Schmeckt aber auch total gut.
Satt und glücklich geht es ins Bett und am nächsten Morgen noch zu unserem letzten Stopp, in den Apalachicola National Forest, bevor es zurück nach Miami geht.
Wir bleiben hier bis Freitag auf einem kleinen Campingplatz am Ochlockonee River, sammeln Feuerholz, machen Lagerfeuer und grillen, leben in den Tag hinein und versuchen die letzten Wochen in den USA Revue passieren zu lassen. Wir müssen selber die Fotos durchstöbern, um alle Stationen zusammenzubekommen 😅.
Ansonsten heißt es, die Weiterreise vorzubereiten, zu überlegen, wie wir das Campingequipment flugtauglich verpackt bekommen, Lebensmittel aufbrauchen, usw. Diese Zeit fühlt sich immer etwas blöd an, man hat keine Lust mehr, viel zu unternehmen und wartet mehr auf die Abreise und macht sich nur noch Gedanken darum, ob man an alles gedacht hat. Aber so ist das nun mal.
Und so machen wir uns am Freitagmorgen dann auf die ca. 8h-Fahrt zurück nach Miami.もっと詳しく
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- 日142
- 2022年6月28日火曜日
- ⛅ 31 °C
- 海抜: 13 m
アメリカChesley Island30°0’6” N 84°28’39” W
Ochlockonee River State Park

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- 日145
- 2022年7月1日金曜日
- ⛅ 30 °C
- 海抜: 6 m
アメリカIsle of Normandy25°51’4” N 80°8’38” W
Miami

In Miami angekommen, checken wir am Abend für die nächsten und letzten zwei Tage in einem „schicken“ Motel in Miami Beach ein, das billigste was noch zu haben war und für uns auch voll in Ordnung, auch wenn es schon leicht in die Jahre gekommen ist. Lustig ist, dass wir hier 100$ Kaution hinterlegen müssen, das komplette Zimmer aber mit Sicherheit keinen Zehner mehr wert ist 😅. Aber so können wir hier in Ruhe unsere Sachen noch mal waschen, alles packen, die Campingsachen gut verpacken und vor allem vor der ewig langen Reise noch duschen.
Nachdem wir am nächsten Tag das Auto geputzt haben und im Waschsalon waren, schlendern wir nur noch ein bisschen durch die Stadt, gehen ein letztes Mal essen und sind bereit für den Abflug am nächsten Tag. Die Campingausrüstung verpacken wir in einem Karton, den wir bei Walmart mitgenommen haben, verkleben alles gut mit Panzertape und hoffen, dass das so durch geht.
Da unser Flug von Miami nach New York am nächsten Morgen um einige Stunden verschoben wird, können wir noch einmal ausschlafen, übergeben das Auto und auch das Gepäck wird anstandslos angenommen. Und so bleibt uns zum Abschluss noch ein schöner Blick aus dem Flieger auf Miami 🤩.もっと詳しく
旅行者Da läuft ein Pferd 😳 wie cool 🤣
旅行者leider zu schnell für uns😂
旅行者Das Nächste kommt bestimmt 🤠👍
旅行者Yeehaw🤠