NOR-NL-Kombi

June - July 2019
Juni/Juli 2019, erst Norwegen ohne, dann Holland mit Matti Read more
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  • Day 12

    Voller Erfolg

    June 22, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    Samstag ist Bettenwechsel. D.h. alle unsere Nachbarn mussten abreisen und wir hatten den Fjord praktisch für uns alleine. Außerdem waren die Gezeiten und das Wetter günstig und wir hatten neue Glücksbasecaps. Es konnte also nichts schief gehen. Tatsächlich lief es heute für uns sehr gut auf dem Wasser. Neben einer Menge Makrelen gab es auch Seelachs und Köhler. Und das Beste: Schweinswale direkt an unserem Boot! Das ist einfach ein tolles Erlebnis.

    Makrele von der Muurikka war dann das heiss ersehnte Abendmahl. Ich kannte Makrelen bisher eigentlich nur geräuchert und fand sie immer ziemlich langweilig. Frisch gebraten sind sie aber was wirklich leckeres, wegen dem hohen Fettanteil sehr saftig und vom Eigengeschmack her sehr aromatisch.
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  • Day 13

    Die Jagd nach dem Fjord-Chicken - Teil 2

    June 23, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Vor zwei Jahren haben wir es schon mal versucht. Man sagte uns, hier gäbe es einen Fisch namens Leng, der wie Hühnchen schmecken soll. Gesehen habe ich den noch nie, gegessen wahrscheinlich auch nicht und gefangen sowieso nicht. Dieses Jahr hatten zumindest unsere Nachbarn mal einen aus dem Wasser gezogen. So konnten wir ihn uns immerhin mal anschauen. Was dann aber heute geschah, war einfach unglaublich, weil unerwartet. Wir cruisten so an unserer Lieblingsstelle herum und plötzlich zog es ganz gewaltig an der Angel. Tatsächlich ging ein Leng an unser Opfermakrelenstück und wir schafften es, ihn sicher ins Boot zu holen. Was für eine Freude! Glücklich fuhren wir zurück und disponierten kurzfristig unseren Speiseplan um. Eigentlich sollte er heute fischlos bleiben, aber der Leng hatte natürlich Vorrang.

    Der Abend war einer dieser seltenen perfekten Abende: sonnig, warm, ein leckerer Fisch auf dem Teller und dazu das Glücksgefühl eines erfolgreichen Tages. Und wie schmeckt der Leng nun? "Hühnchen" trifft es nicht ganz, aber festes Fleisch, kaum Gräten und ein feines Aroma, wirklich was ganz besonderes.
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  • Day 14

    Ein ruhiger Tag auf dem Wasser

    June 24, 2019 in Norway ⋅ 🌧 14 °C

    Die beste Zeit zum Angeln ist, wenn das Wasser in den Fjord hineinläuft. Heute ist die Flut für gegen 16 Uhr angekündigt. Idealerweise sind wir deshalb immer so ca. 4 Stunden vorher auf dem Wasser. Wir leben also nach der Tide. Das bedeutet, heute morgen ist genug Zeit zum Abhängen oder Einkaufen. In 18 km Entfernung ist ein Landhandel. Der wird heute Morgen angesteuert. Schließlich waren wir zwei Tage nicht einkaufen.

    Nach einem späten Frühstück geht es wieder raus auf's Wasser. Heute ist der Fjord spiegelglatt. So können wir ganz problemlos die Seite wechseln, wie es uns passt. Sonst ist die Überfahrt ja wegen des Wellenganges oft schwierig. Nicht so heute. Der Fang ist zwar nicht so üppig, aber wir sind trotzdem ganz zufrieden.

    Der Dorsch, der Köhler und die beiden kleinen Rotbarsche bilden unser Abendessen. Die Makrelen kommen ins Salz für unser Projekt "Räuchermakrele norwegische Art".
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  • Day 15

    Heute wird geräuchert

    June 25, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Es kommen immer mehr Makrelen in den Fjord, die den Seelachs verdrängen. Da wir sie nicht filetieren wollen, stellt sich die Frage: wie verarbeiten? Am Bootshaus gibt es eine Räuchereinrichtung, die unser Vermieter uns eingeladen hat zu nutzen. Er erklärt uns die einzelnen Arbeitsschritte und das Projekt "Räuchermakrele Norwegische Art" ist geboren. Heute Vormittag ist Ebbe, also haben wir Zeit, uns dem Räuchern zu widmen. Die Fische hatten wir schon gemäß Anleitung vorbereitet: 24 Stunden salzen, 8 Stunden wässern, 12 Stunden trocknen. In den Wacholderrauch sollen sie dann 30-45 Minuten. Aus denen wurden zwei Stunden, weil vermutlich die Trocknungszeit bei unseren Fischen zu kurz war. Aber geschmacklich waren unsere ersten Geräucherten 1A. Für den zweiten Versuch am Freitag haben wir jedenfalls wertvolle Erkenntnisse gesammelt.

    Nachmittags ging es nochmal raus auf's Wasser, weitere Makrelen angeln. Wir verstehen inzwischen immer weniger, warum die Makrele so einen negativen Ruf hat. Frisch gebraten ist sie lecker und saftig und kaltgeräuchert auch sehr aromatisch. Was ab morgen gefangen und nicht mehr frisch gegessen werden kann, werden wir so aufgeklappt einfrieren und mitnehmen.
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  • Day 16

    The day of the mackerel

    June 26, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Durch das häufige Kochen auf der Muurikka haben wir einen hohen Holzverbrauch. Das Räuchern hat die Situation nochmal verschärft. Unserem Vermieter, der uns das Holz bisher immer zur Verfügung stellte, wollten wir nicht weiter zur Last fallen, und beschlossen daher, selbst für Nachschub zu sorgen. An der Straße war ein Hof, bei dem einige Holzsäcke herumstanden. Wir fuhren dorthin und fragten einfach, ob das Holz zu verkaufen wäre. Wir wurden uns schnell einig und so packten wir unseren Kofferraum voll. Das sollte für die letzten Tage reichen.

    Der Angeltag war heute schwierig. Wind aus Norden und Westen drückte in unseren Fjord. Wir erhofften uns auf der anderen Seite etwas Windschatten, mussten aber erstmal durch die Wellen rüberkommen. Patschnass drüben angekommen war von Windschatten aber nicht viel zu spüren. Dafür aber umso mehr von den Makrelen. Wie zur Bestätigung meiner gestrigen Aussage hatten wir heute fast ausschließlich Makrelen an der Angel. Nur der allerletzte Biss war ein kleiner Seelachs.

    Nach dem anstrengenden Ritt auf den Wellen wurde erstmal die Sauna angeschmissen. Ich weiss, Sauna klingt für euch in Deutschland gerade ziemlich absurd und angesichts der aktuellen Wetterprognosen für Deutschland sind wir ganz froh über unsere erfrischenden 15 Grad.

    Die frischen Makrelen wurden heute mal direkt auf dem Grill zubereitet. Die größeren aufgeklappt, die kleineren so, wie sie sind. Die kleinen erinnern mich geschmacklich sehr an Sardinen. Dabei sind sie gar nicht verwandt. Während Makrelen mit den Thunfischen verwandt sind, gehören Sardinen zur Familie der Heringe.
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  • Day 17

    Ich würde gerne noch mindestens einen..

    June 27, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    .. Monat bleiben!

    Die Tage verlaufen recht ähnlich und doch wird es nie eintönig. Das Grundgerüst ist ein erster Kaffee auf der Terasse mit Blick auf den Fjord, ein ausgiebiges Frühstück, Angeln auf dem Fjord, dann wieder essen und den Tag ausklingen lassen in diesem wunderbaren Abendlicht über dem Fjord.

    Zum Frühstück gibt es Eier in allen möglichen Varianten- gekocht, gespiegelt, gebraten mit Speck und Zwiebeln, als Tortilla (naja, eher langsam gestocktes Ei mangels geeigneter Pfanne) mit Süßkartoffeln, als Omelette mit Speck und Zwiebeln und zerlassenem Käse oder als Bauernfrühstück mit Speck und geschmälzten Zwiebeln und Pellkartoffeln vom Vortag.

    Abends dreht sich natürlich alles um den gerade gefangenen Fisch. Der kommt meist auf die Muurikka, eine langstielige, tellerförmige Pfanne, die einfach perfekt ist fürs Draußenbraten und uns schon etliche Jahre auf Reisen begleitet. Der Fisch ist je nach Größe filetiert, als Steak in Scheiben geschnitten oder im Ganzen, wird leicht gesalzen und gemehlt und dann im heißen Öl gebraten. Alternativ haben wir den Fisch direkt auf einem Rost über Holzfeuerglut gegrillt, da hat man noch mehr vom Aroma des Holzfeuers, aber weniger Knusper und mehr Risiko, dass der Fisch zerfällt.
    Etwas aufwendiger in der Zubereitung ist Kochfisch, jedoch zweifelsohne eine lohnenswerte Anstrengung! Am besten eignet sich Fisch mit weißem, festen Fleisch. Wir haben diesmal Seelachs und Pollack genommen, wobei letzterer eigentlich zu weich ist. War aber trotzdem lecker. Der Fisch wird in großzügige Stücke geteilt und dann in einem Sud aus Petersilienwurzel, Karotten und Porree gegart. Dann wird aus Mehlschwitze, dem Sud und ganz viel Petersiliengrün eine helle Soße gebastelt.
    Eigentlich geht für mich nichts über Salzwasserfisch, noch am Fangtag gegessen. Die diesjährige Krönung ist aber die kaltgeräucherte Makrele, weil wir das zum ersten Mal probieren. Der lange Anlauf aus Salzen, Wässern, Trocknen, und dann Räuchern dauert mindestens 2 volle Tage. Doch das steigert die Vorfreude, und das Ergebnis des allerersten Versuchs war direkt spektakulär!
    Zum Fisch gibts immer Salat und/oder Kartoffeln. Hier in Norwegen kaufen wir meist sogenannte Mandelkartoffeln, wobei die Form eher Cashewkernen als Mandeln gleicht. Sie sind schön klein und, als Pellkartoffeln gekocht, schnell gar. Für meinen Geschmack sind sie etwas zu mehlig, aber dafür sehr aromatisch. Ein bisschen Salz und Butter drauf, oder ein Klecks Aioli- vorzüglich!
    Gestern saß ich im schaukelnden Boot und meine Gedanken schweiften und ich musste an Bubba aus Forrest Gump denken, als ich mir immer mehr Wege aufzählte, wie ich noch Fisch zubereiten könnte 😋
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  • Day 17

    Wind und Sonne

    June 27, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Das mit dem schwierigen Wind hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Deshalb beschlossen wir, nicht zu queren sondern auf unserer Fjordseite zu bleiben. Wir mussten erst nachmittags raus, weil das Wasser erst um 19 Uhr seinen Höchststand erreichen sollte. Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir zum Dorschgrund, den Bereich nennen wir so, weil wir hier unseren ersten Dorsch gefangen haben, und ließen uns vom Wind parallel zum Ufer treiben. Auf der Speisekarte für heute stand Kochfisch. Dass das schwierig werden würde auf dieser Fjordseite, war klar. Aber immerhin konnten wir einen Pollack fangen, so war das Abendessen gesichert. Und dann mussten wir auch schon zurück, weil das Halbfinale unserer U21 anstand. Die Rückfahrt gegen Wind und Wellen wurde "feucht-fröhlich", ein richtiger Rodeoritt, der viel Spaß gemacht hat.Read more

  • Day 18

    Freitag ist Räuchertag

    June 28, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 17 °C

    Für die heutige Räucheraktion sind wir perfekt vorbereitet: 12 gut abgehangene Makrelen, 1 norwegischer Billigkäse, trockenes Holz, ausreichend Wacholder und Sonne, die für optimale Bedingungen in der Räucherkammer sorgt. Das Ergebnis ist dann auch sehr überzeugend. Wir sind jedenfalls begeistert und befinden den Fisch für gut genug, um ein Exemplar unserem Vermieter zu schenken. Der ist schwer beeindruckt. Er hätte ja schon viele Räucherversuche seiner Gäste gesehen, die meisten davon hätte er dann später in der Mülltonne wiedergefunden und niemand hätte es jemals so perfekt zuende gebracht wie wir.

    Stolz wie Oskar machen wir uns auf unsere letzte Angeltour. Heute ist Abendangeln angesagt, weil Hochwasser erst um 20:30 Uhr ist. Ein paar schöne Seelachse für die Truhe hätte ich gerne noch, denn die Kühlbox sollte besser voll sein für den Transport. Das klappt leider nicht ganz, auch weil gleich am Anfang die Spitze einer Angel zerbricht. Empfindliches Teil das! Unter damit erschwerten Bedingungen holen wir immerhin noch drei Seelachse ins Boot. Drei weitere Bisse springen wieder vom Haken. Schlechte Quote heute.

    Aber so isses eben. Das macht ja auch ein bisschen den Reiz aus, dass man sich nie sicher sein kann, dass es gut läuft. Andere mögen enttäuscht sein von diesem Fjord und seinen angeblich wenigen und kleinen Fischen. Wir sind zufrieden so wie es ist. Wir konnten jeden Tag frischen Fisch essen, waren jeden Tag draußen und können sogar noch was mit nach hause nehmen.
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  • Day 19

    Abschied vom Kross Fjord

    June 29, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute ist es stürmisch, die Wolken hängen tief, und wir müssen abreisen. In den vergangenen 2 Wochen hatten wir uns wirklich häuslich eingerichtet, so dass wir den ganzen Vormittag mit Packen beschäftigt waren. Noch ein ausgiebiges Frühstück aus Räuchermakrele, Rührei und Salat, dann brechen wir auf in Richtung Stavanger.
    Es war mir, wie auch beim ersten Mal vor 2 Jahren, ein großes Vergnügen! Der Fjord hat uns auch diesmal genug gegeben, dass ich mich als passionierte Freizeitköchin austoben konnte 😋
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  • Day 19

    Abreise nach Stavanger

    June 29, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Das Wetter hat uns die Abreise heute etwas erleichtert. Bei dem Wind, der heute deutlich stärker war als in den ganzen zwei Wochen zuvor, wären wir heute sicher nicht auf's Wasser gegangen. Mit dem Packen unserer sieben Sachen konnten wir uns zum Glück Zeit lassen. Es wurden keine neuen Gäste erwartet. So dauerte es bis zum frühen Nachmittag, bis wir alles im Auto verstaut hatten. Für die Rückreise nach Stavanger wählten wir diesmal eine andere Route, länger zwar als auf der Hinfahrt, aber dafür mit nur einer Fährverbindung. Auf dem Campingplatz nahe dem Flughafen stellten wir unsere Zelte auf und fuhren zum Dinner nach Stavanger. Hier war heute Abend der Teufel los. Laute Musik dröhnte aus den Boxen der Hafencafés. Dieses Wochenende hat in Norwegen die Urlaubssaison angefangen. Das merkt man ;-)Read more