• Maya Uramowicz
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  • Maya Uramowicz

Via Francigena-Franziskusweg

Otwarta przygoda według Maya Czytaj więcej
  • Perugia-Palazzo

    13 września 2023, Włochy ⋅ ☁️ 26 °C

    Das Nationalmuseum befindet sich im schönsten Gebäude der Stadt, im Palazzo dei Priori. Es wurde 1292 erbaut und hatte zahlreiche Erweiterungen (vor allem bis 1500). Es enthält die größte Kunstsammlung Umbriens mit bedeutenden Werken von Piero della Francesca und Perugino. Ich habe mich entschieden, vor allem Fotos der Architektur zu zeigen statt der Gemälde. Die Fresken zeigen in Hintergrund die Stadt Perugia (Benedetto Bonfigli, 1454). Etruskische Elfenbein-Bischofsstäbe und Patene (Hostienschale) mit Emaille. Die Urne ist eine Wahlurne für die Aufgaben der Gilden (Zusammenschluss von Kaufleuten), der nur mit vier verschiedenen Schlüsseln, die unterschiedliche Besitzer hatten, gleichzeitig geöffnet werden konnten, um Betrug zu vermeiden. Czytaj więcej

  • Perugia-Etruskischer Brunnen

    13 września 2023, Włochy ⋅ ☁️ 26 °C

    Dieser etruskische Brunnen zeigt eine bedeutende Ingenieursmeisterleistung und diente als größte Wasserversorgung der Stadt im 3.Jh.v.Chr. Der Brunnen, der auch als Zisterne benutzt wurde, hat eine zylindrische Form und ist über 30 Meter tief, mit einem Durchmesser von maximal 5,60m. Er hat ein Fassungsvermögen von 424 Kubikmetern. Die Abdeckung mit Travertinblöcken ohne Verwendung von Mörtel, also trocken ineinandergesteckt, ist eine weitere Spitzenleistung. Czytaj więcej

  • Perugia-Stadt

    13 września 2023, Włochy ⋅ ☁️ 25 °C

    Perugia-der antike lateinische Name Perusia, wurde schon zur Zeit der Villanova-Kultur von den Etruskern im 9./8.Jh.v.Chr. besiedelt, und gehörte im 5.Jh.v.Chr. zum Zwölfstädtebund.
    Im 3.Jh.v.Chr.eroberten die Römer die Stadt und errichteten einen Befestigungsring um die Stadt. Nach dem durch Octavian (später Kaiser Augustus) gewonnenen Krieg (41/40vChr.) brannte die Stadt nieder und wurde wieder von Kaiser Augustus aufgebaut.
    Im 6. Jh. hatte Perugia wieder seine Bedeutung gewonnen und hatte eine starke Festung. Die Eroberung der Stadt wechselte zwischen den Ostgoten, Byzantinern und Langobarden.
    Im Mittelalter war Perugia heute Verbündete Roms gegen den Kaiser und stellte sich 1198 unter den Schutz des Papstes Innozenz III. Beherrscht wurde sie, ähnlich wie in toskanischen Stadtstaaten, von guelfischen Kaufleuten und machten diese zu einem wichtigen Handelszentrum im 13. Jh.
    1473 gelangte der Verlobungsring Mariens durch Diebstahl aus Chiusa nach Perugia und wird heute noch in der Kathedrale verehrt. Nach dem Salzkrieg (Salzsteuer durch Papst eingeführt) wurde die Stadt für drei Jahrhunderte dem Kirchenstaat unterworfen.
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  • 60. Etappe- Greccio-Terni

    12 września 2023, Włochy ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach der Lodi (Morgengebet) sind wir steil hoch durch den Wald. Hier gab es mal wieder Fliegen. Und ich musste auf die Toilette und der Kaffee fehlte auch. Aus einem Gebüsch kamen plötzlich zwei weiße Kühe heraus.
    Ein paar Kilometer weiter nach dem Aufstieg kamen wir an einer Camping Bar vorbei, dort gab es dann alles, was das Herz begehrte. Und einen animalischen Rezeptionisten.
    Dann erreichten wir Stroncone, wieder eine schöne Altstadt auf einem Hügel, wo wir zu Mittag Pizzastücke und Radler zu uns nahmen, mit schönem Ausblick. Die letzten 10km zogen sich vor allem am Ende über Asphaltstraßen, unsere Unterkunft war dann auch noch 2,5km von der Innenstadt entfernt. Abends fuhren wir mit dem Bus in die Stadt, waren aber doch etwas enttäuscht, da diese relativ unspektakulär war. Vielleicht sind wir von den vielen schönen Dörfern etwas verwöhnt. Von dem Ehrenamtlichen, der uns die Unterkunft in einer Sonntagsschule zur Verfügung gestellt hat, wurden wir bei ihm zu Hause zum Essen eingeladen. Es gab reichlich zu essen, Pasta mit Fleisch, gebratenes Gemüse, Rotkohl, Linsen und Omelette. Der Schwager ist Rumäne und hatte natürlich auch noch einen Schnaps anzubieten.
    Julian fährt morgen früh zurück, ich mit dem Zug nach Perugia, keine Angst, hier bekomme ich bergauf und bergrunter viele Kilometer zusammen...
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  • 59. Etappe -Rieti-Greccio

    11 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach dem Frühstück sind wir über die Brücke am Fluss entlang und leider eine Zeit lang über eine Landstraße, bis es bergauf zum schönen Kloster Fontecolombo ging, wo Franziskus in der Höhle die Regeln für den Orden aufschrieb. Der Weg bergrunter war durch den Schotter sehr rutschig und ich musste langsam und konzentriert gehen, was sehr anstrengend ist. Danach sind wir noch durch das Dorf Contigliano durchspaziert. Der letzte Abschnitt ging durch die schwüle Hitze bergauf und ich war ziemlich erschöpft. Seit zwei Tagen habe ich eine Entzündung im Bauchraum, was ich zwei Mal im Jahr habe, aber natürlich bin ich etwas dadurch geschwächt. Morgen ist das wieder weg.
    In Greccio haben wir uns das Dorf angeschaut, ein Toast und Piadine gegessen und sind noch drei Kilometer zum Kloster, wo wir auch übernachten.
    Nach der Dusche haben wir uns das Kloster angeschaut. Hier hat Franziskus das lebendiges Krippenspiel erfunden und daraus entstand die Weihnachtskrippendarstellung. Und das Kloster ist einer der ältesten Aufenthaltsorte von Franziskus mit seinen Brüdern. Wie immer einfach, kleine Zellen.
    Abends mussten wir zum Essen die drei Kilometer nach Greccio laufen, aber es hatte sich gelohnt: wunderbarer Ausblick auf die Berge und das Tal, irrwitzige , kitschig-rustikal überladene Ausstattung, wenig Auswahl, aber gutes Essen: Antipasti mit Schinken, Salami und Ziegenfrischkäse der Region, Cannelloni mit Pilzen und Trüffeln, Ravioli mit Käse und Fleisch in pikanter Sauce und selbstgemachtes Eis in Obstschalen. Zurück im Dunkeln zum Kloster, morgen nach Terni.
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  • 58. Etappe-Poggio Bastone-Rieti

    10 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute sind wir gemütlich gestartet, wir hatten von unserem Balkon eine schöne Sicht auf das vom Morgennebel verhangene Tal.
    Dann sind wir hoch zur Bar und Kirche, um dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Nach Cantalice, einem weiteren schönen Dorf auf einem Hügel ging es weiter zum Kloster La Fortuna. Unterwegs dachte ich mir, wenn ich in Rom ankomme und noch den Weg von Lucca nach Siena laufen möchte, brauche ich noch ein Credenziale, ein Stempelheftchen, schwer zu bekommen, eigentlich bekommt man das nach Hause per Post zugeschickt. Fünf Minuten später kamen wir an einem Haus vorbei, mit lauter aufgehängtem Schrott aus vergangenen Jahrzehnten und ein Mann rief uns zu sich. Wollt ihr einen Stempel? Alte Briefmarken? Ich sagte, ich brauche eigentlich ein credenziale. Kurze Zeit später kam er mit verschiedenen Credenziali zurück. Wow, wie bestellt! Kleine Wunder gibt es immer wieder ...
    Das Kloster hatte gerade zu gemacht und ich fragte den Schlüsselmeister,ob er uns für fünf Minuten nochmal aufmachen könne. So konnten wir kurz einen Blick hinein werfen.
    Wie immer zogen sich die letzten fünf Kilometer, aber es war völlig in Ordnung, denn wir hatten heute wenig Aufstiege und nur 17km zu laufen. Wir waren also schon relativ früh da und tranken ein schlechtes handcraft Bier von einem street food Marktstand. Danach checkten wir im B&B ein, ruhten uns aus und gingen in die Stadt zur Kathedrale, die innen renoviert wird, tranken dort noch Bier und gingen über drei Umwege bis zum Kulturvereins-Restaurant, das von einem Max Planck Institutsforscher der Genetik betrieben wird, der, als er nach seiner jahrelangen Tätigkeit in Deutschland, in Italien als überqualifizierter Arbeiter abgewiesen wurde und ein Restaurant eröffnete.
    Morgen gehen wir die Variante nach Greccio und weiter nach Terni, dann werde ich mir per Bus doch noch Perugia anschauen und zurück in Rieti, Richtung Rom laufen.
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  • 57. Etappe-Piediluco-Poggio Bastone

    9 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute morgen war noch nicht klar, ob wir noch eine Nacht länger bleiben oder weiter laufen, denn Julian ist erkältet und gestern ging es ihm nicht gut. Aber er hat sich fit genug gefühlt heute die 1300hm und 22 km anzugehen. Nach einem Kaffee und Croissant mit viel Sahne machten wir uns auf den Weg. Am See entlang und dann durch den Wald stetig aber angenehm bergauf.
    Wir gingen nach unserem ersten Anstieg durch die schöne Altstadt in Labro, kamen dann an eine Straße, die uns zu der einzigen Bar führte, stärkten und mit Panini und Saft und dann ging es steil bergauf zu der Buche, unter welcher der Hl. Franziskus vor einem Gewitter Schutz gesucht hatte. Hier mussten wir etwas improvisieren, weil der Weg schläft ausgeschildert war. Am Ende nochmal bergauf waren wir in Poggio Bastione angekommen, aßen nochmal einen kleinen Snack, ruhten aus und liefen zum Kloster hoch. Danach wieder in die Altstadt, Aperol Spritz mit schönem Sonnenuntergang. Hier gibt es ein billiges und ein teures Restaurant, wir gingen in das zweite hinein und fragten nach einem Tisch. Es waren ca 10 Tische unbelegt und der Kellner sagte kurz, nein alles voll. Kurz darauf kam eine Franziskanische Schwester und fragte, ob wir uns zu ihnen setzen und essen möchten. Ah,da ist ja die große Gruppe, weswegen wir nicht im Kloster schlafen konnten. Vier Leute seien abgesprungen, wir könnten gern mitessen. Zwei hätten sie schon eingeladen, zwei Flüchtlinge, die mit dem Boot gekommen seien, alle machten zudem eine Spende für für die beiden. Ich fand es so rührend, dass mir die Tränen kamen.
    Der gleiche unfreundliche Kellner sagte, es gäbe für uns nur noch das zweite Gericht. Uns war es recht, Hauptsache etwas warmes zu essen. Nein Sitznachbar war Freiburger und wir verabredeten uns für Freiburg. Die Schwester kam aus Gengenbach, da bin ich auch jedes Jahr.
    Auf dem Platz gab es ein Konzert, da haben wir uns ein paar Lieder angehört. Es trat eine Cover Band auf, die Lieder von Lucio Battisti, einem bekannten Pop-Sänger aus den 70/80ern, spielte. Es ist hier sein Geburtsort.
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  • 56. Etappe-Ceselli-Piediluco

    8 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 15 °C

    Nachdem wir Tonia auf den Bus gebracht hatten, sind wir uns kurz Ceselli anschauen gegangen. Hier liegen ja alle Dörfer auf extra Hügeln. Und so gingen wir ohne viel auf und ab am Fluss entlang, bis wir schon früh Ferentillo erreichten für unseren ersten Stopp. Da trafen wir plötzlich mehrere Pilger, die ankamen oder von dort in die andere Richtung liefen. Seit Assisi hatten wir sehr wenige gesehen, und jetzt plötzlich einige auf einmal.
    Danach ging es noch kurz flach und dann bergauf durch den Wald. Wir entschieden uns, den Umweg von 1 km zu den Wasserfällen von Marmore zu gehen und uns diese anzusehen. Für Pilger war es umsonst, die anderen zahlen stolze 12€ Eintritt. Ein römischer Konsul hat diesen 271 v.Chr. künstlich angelegt und er ist der höchste (165 Meter) je von Menschenhand angelegte Wasserfall der Welt. Dafür hat der Konsul einen Kanal bauen lassen. Seit der industriellen Revolution dient der Wasserfall noch heute für die Energieerzeugung in Wasserkraftwerken mittels Schleusen.
    Danach mussten wir wieder zurück und steil hoch hinter dem Wasserfall weiter. Die letzten fünf Kilometer zogen sich wie jeden Tag, erst ging es am Kanal entlang, dann schräg über den Berg bis Piediluco, wo wir am See ein leckeres Bier tranken und zwei Frauen aus Lettland mitnahmen, damit sie auch einen Schlafplatz hatten.
    Abends noch ein Spaziergang am See und in einer einfachen Bar Carbonara und danach ins Bett.
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  • 55. Etappe-Spoleto-Ceselli

    7 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 19 °C

    Morgens um 06:30 Uhr klingelte der Wecker, wir gingen Richtung Spoleto, bis wir entschieden, da wir am Tag zuvor die gleiche Strecke wie nach Spoleto zu der Unterkunft liefen und der Weg nur an viel befahrenen Straßen entlang ging, mit dem Bus 3km bis Spoleto zu fahren.
    Dort frühstückten wir, schauten uns beiläufig die Stadt an und sollten die Stadt über ein römisches Aquädukt in den Wald verlassen. Diese Brücke war aber seit sechs Jahren gesperrt und wir mussten einen langen Umweg runter an die Straße und rauf über die Straße gehen, bis wir auf der anderen Seite der Brücke waren. Dann ging es lange stell bergauf nach Monteluco, dort befindet sich ein Kloster, in welchem auch Franziskus war. So klein diese Zimmer und Türen!
    Danach ging es durch den Wald mit einem wunderschönen Blick über die Berge. Dann kamen immer mehr bemalte Steine mit der Aufschrift Sensati oder anderen Bildern. Kurze Zeit später erreichten wir einen Weg mit Gemüsegarten, einem verlassenen Steinhaus, noch mehr bemalte Steine, Dekorationen und anderen Spielereien. Dann traf ein Mann ein, der sich am Brunnen frisch machte - hast du das alles gemacht? Fragte ich. Ja, ich wohne hier, kommt in mein Haus, das ist in der Nähe, und ich mach euch einen Kaffee.
    Mario ist hier vor 1 Jahr und 3 Monaten auf dem camino vorbei gelaufen und hat entschieden zu bleiben. Vorerst wohnte er in seinem Zelt, auch im Winter und vor wenigen Monaten ist er in die Nähe gelegene Kapelle umgezogen. Das wird toleriert. Hier hat er einen Ofen eingerichtet und kocht sich seinen Kaffee über einem Teelicht. Zwei Sessel hat er aus Spoleto hier hoch geschleppt. Der Altar mit dem Fresko aus dem 15. Jh. macht den kleinen Raum noch gemütlicher. Er hat sogar einen Teppich. Sein altes Leben in Rom hat er aufgegeben. Er möchte ein ruhiges Leben führen, verlassen könne er den Ort jederzeit. Als er noch in Zelt wohnte, hat ihn ein Wolf knurrend geweckt, da er sein Essen im Zelt haben wollte. Morgens hat der Wolf ihm den Rest eines Rehkitzes vor das Zelt hingelegt.
    Wir verabschiedeten uns von Mario und gingen nach Ceselli herunter. Dort hatten wir ein B&B, ein Apartment für uns allein. Die Frau brachte uns in das bildhübsche Dorf Scheggino, damit wir dort gut zu Abend aßen. Unsere Zimmernachbarin saß auch mit uns am Tisch, das Essen war sehr gut, die Wurst-Produkte aus eigener Schlachtung und Herstellung.
    Der Abend war unser letzter zu dritt, Tonia musste am nächsten morgen zurück fahren.
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  • 54. Etappe-Foligno-Spoleto

    6 września 2023, Włochy ⋅ 🌙 17 °C

    Ich hab sehr gut und fest geschlafen, und als der Wecker um 05:45 Uhr klingelte, dachte ich, ach, ich muss heute nicht so lange laufen. Doch, und zwar DIE längste Strecke überhaupt seit Beginn an! Ich wollte ja die anderen einholen und musste eine Etappe länger laufen, also insgesamt drei Etappen... Ich hab es gerade ausgerechnet: 40km, 1.500hm bergrunter und 1.650hm bergauf! Ja, kein Wunder, dass man mich Maya, die Maschine oder Mercedes nennt.
    Aus Foligno heraus war es genauso blöd wie hinein zu laufen, durch Vororte, Industrie, Asphalt. Ich sah ein Schild, mit der Ortsangabe "Rom", das erste Mal mit Km-Anzeige: noch 225km!
    Es ging dann durch Olivenhaine, hier hatte ich kurz nicht aufgepasst und bin Berg hoch statt anzubiegen. Aber ich habe auf dem camino gelernt, nicht einen anderen Weg zu laufen, um an den richtigen aufzuschließen, sondern zurück zu gehen.
    Um 09:30 erreichte ich Trevi, wirklich eine schnuckelige Stadt. Ich musste seit vielen Kilometern dringend aufs Klo, eine laufende Kommunikation zwischen dem Geist und dem Körper, ein Zusammenspiel, ein Kompromiss und große Dankbarkeit. Viel Aufmerksamkeit, mehr als im Alltag, schenkt man seinem Körper. Viel zu selten bedankt man sich bei ihm, oder? Ich sage: Danke liebe Füße, dass ihr täglich so viele Kilometer geht, danke, lieber Rücken, dass du meinen Rucksack buckelst mit viel mehr Gewicht, als du gewohnt bist, und danke lieber Darm, dass du wartest, bis es soweit ist, lieber Magen, dass du erst spät etwas zu Essen bekommst. Ich massiere meine Füße, mache Yoga und esse Obst und trinke Bier. Alles gut für den Körper und den Geist.
    Teils über steile Waldwege, aber auch über schattenlose Schotterwege ging es bergauf und ich beschloss, noch einen Abstecher in das befestigte Mini-Dorf Campello Alto (ein paar Höhenmeter mehr und nochmal 2-3km extra). Der Weg nach Poreta ging über Oliventerrassen, dort endlich, gab es eine Frau mit 20 Katzen, die für Pilger immer ihren Laden auf macht und belegte Brötchen zubereitet. Hier aß ich mein Käse Brötchen und trank ein Bier und ruhte mich eine Stunde aus.
    Danach ging es wieder zum Castello hoch, ich nahm den längeren Weg über die Burg, und bis zu einem kleinen Dorf mit schönem Blick über das Tal, dann viel bergrunter über rutschige Schotterwege. In Eggi, wenige Kilometer vor Spoleto, sagte mir ein Mann, hier gibt's eine Bar, da kannst was trinken, oh ja, es gab gezapftes Bier! Bis zur Unterkunft musste ich den camino verlassen, der Weg ging noch vier Kilometer dahin über eine viel befahrene Straße. Die Unterkunft war wunderschön, ich hatte ein Zimmer für mich, ich freute mich, meine Pilgerfreunde wieder zu sehen, und nach der einstündigen, sehr interessanten Führung der Schwester durch die Geschichte des Ortes und der Kirche, sind wir zu Fuß nochmal über einen Kilometer gelaufen, um neun aufgewärmte Pizza Stücke zu essen. Danach waren wir sehr müde und ich bin beim Schreiben fünfmal eingeschlafen.
    Die Kirche in San Sabino (vor Spoleto) war auch wichtig für Franziskus, hier hatte er seinen Traum, der ihn zurück nach Assisi brachte, um nicht in den Kreuzzug zu ziehen, sondern sich Gott zu widmen.
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  • 53. Etappe-Assisi-Foligno

    5 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir haben morgen zu dritt gefrühstückt, mussten aber warten, bis die einzige offene Bar 15 min nach der eigentlichen Öffnungszeit aufmachte. Danach verabschiedeten wir uns-denn ich lief den Bergweg und die anderen beiden den Talweg. Kaum war ich aus dem Stadttor heraus gelaufen, fing schon der Wald an und der sehr steile und lange Aufstieg. Zum Glück am Anfang, wenn man noch viel Energie hat. Ich war sehr schnell und schaffte in einer halben Stunde 300-400hm. Kurze Zeit später erreichte ich das Eremo, das Kloster und schaute es mir an, kurz vorher überlegte ich, ob ich es besichtigen sollte und war froh, dass ich diesen wichtigen und mystischen Ort besucht hatte.
    Nachdem ich dachte, ich könnte durch den Wald des Klosters auf meine Route anschließen, ging ich durch dessen Wald und musste alles wieder zurück, da kein Weg auf die Straße führte. Ich hab gelernt, dass Abkürzungen immer in Umwegen enden. Ja, in der Stadt mögen Umwege die Ortskenntnisse erhöhen, aber auf dem camino brauche ich das eher nicht.
    Schließlich erreichte ich den Kammweg unterhalb des Monte Subasio und ging dort entlang. Abgelenkt durch Sprachnachrichten achtete ich nicht auf den Weg und sah die Zeichen nicht. Ich hatte einen Weg per GPS track gespeichert und tatsächlich, der Weg führte oberhalb. Also ging ich zurück, stapfte durch die kratzenden Disteln und bemerkte, dass es dort gar keinen Weg gab. Also wieder runter auf das Schild gucken, um zu merken, dass ich doch richtig gelaufen war! So hatte ich durch die Besichtigung des Klosters und meinen zwei Irrwegen viel Zeit gebraucht. Ich kam in Spello an, der Weg führte durch das ganze Dorf, so dass ich mir alles angucken konnte. Auf dem Platz holte ich mir eine Crescia/Torta, ein flaches belegtes rundes Brot mit Käse und Schinken, später noch ein affogato.
    Ich war also noch weit entfernt von dem Ziel, ich wollte ja wie die anderen nach Trevi. Nur eine Stunde ging es weiter nach Foligno, aber über Asphaltstraßen mit viel Verkehr. Um halb vier war ich auf dem Platz und trank ein Bier. Die ganze Zeit schon sagte mein Inneres mir, ich solle in Foligno bleiben. Um vier Uhr buchte ich mein Zimmer in einem B&B und eine halbe Stunde später bekam ich ein Einzelzimmer.
    Ich musste auch noch meine technischen Geräte laden etc, so dass ich erst um kurz vor sieben in die Stadt zurück ging. Ich trank ein Aperol Spritz und machte mich auf den Weg zu einer Taverne. In einem großen Gewölbekeller mit vielen Räumen aus dem Mittelalter, war auch alles so eingerichtet. Wie bei uns die Fastnachts-Zünfte, werden in den Mittelalter-Zünften Trommel und Blechinstrumente gespielt, eine Wirtschaft betrieben, Feste veranstaltet und eine Woche im Jahr gefeiert, was in dem Pferdeturnier endet. Dabei müssen mit der Lanze irgendwelche Ringe aufgespießt werden, in Foligno gibt es zehn Stadtteile, in jedem ist eine Zunft mit einer anderen Königin und einem König, Wappen etc.
    Ich hab in der Rione Badia gegessen. Nochmal muss ich betonen, dass ich mich am liebsten in Brauereien, auf Festen oder in diesem Fall in einer Taverne allein zum Essen aufhalte, statt in einem Restaurant mit dem Handy zu sitzen, da diese Stille und Ernsthaftigkeit kaum auszuhalten sind. Danach ging ich glücklich ins Bett und schlief sofort tief und fest ein.
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  • 52. Etappe-Valfabbrica-Assisi

    3 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir gingen eigentlich fast den ganzen Tag zusammen zu viert, stetig bergauf durch den Wald und dann sahen wir unser Ziel von Weitem-Assisi. Ich freute mich sehr darauf. Circa fünf Kilometer vor unserem Ziel machten wir unter Olivenbäumen ein schönes Picknick, ich wusste aber, dass Tommaso und Luz auf uns in Assisi warteten und ging mit Niklas wieder weiter, steil eine Asphaltstraße hinauf bis zur Basilika, dort war gerade Messe und die beiden besuchten diese. Wir gingen in eine Bar, das erfrischende Gezapfte trinken, bald darauf traf Tommaso und zwei Minuten später auch Tonia und Julian ein. Es war sehr schön, dass wir alle zusammen waren, schade, dass Luz nicht da war und das blieb auch bis zum Abend so. Wir schauten uns die Stadt an, wunderschön, jede Gasse sehenswert und hinter jeder Ecke eine Erinnerung, Geschichte zum Anfassen über den Hl. Franz von Assisi, große, bedeutende Kirchen, Klöster. Sehr viel zu sehen. Um halb sechs verabschiedeten wir uns von Niklas und Tommaso, da sie ihren Pilgerweg hier beendet hatten. Ich lief zur Unterkunft außerhalb der Stadt über eine schöne Zypressenallee. Und nach der Dusche wieder zurück in die Stadt, um mit den beiden zu Essen. Das war wunderbar und wir entschieden sofort, morgen wieder hier her zu kommen. Ich wollte mir die Zeit nehmen, einen ganzen Tag Assisi anzuschauen. Ich hatte Pasta mit Trüffeln Cacio e Pepe, die anderen Pizza mit guter typischen gelben Tomaten. Der Abend war sehr nett und ich ging erst nach 22:30 zurück zum ostello. Czytaj więcej

  • 51. Etappe-Gubbio-Valfabbrica

    2 września 2023, Włochy ⋅ ☀️ 28 °C

    Mit Luz bin ich um 05:15 Uhr los gelaufen, nach einer Stunde trafen wir die Italienerin aus dem Zimmer beim Kaffee in der Bar. Es ging zunächst an der Straße und am Fluss gerade aus und flach, aber da es noch so früh war, sind wir gut vorangekommen. Nach vier Stunden waren wir an dem eigentlich angedachten Ziel angekommen (16km), da wir ja aber wussten, dass das Kloster wegen einer Hochzeit zu hatte, mussten wir die Etappe bis Valfabbrica weiterlaufen. Wir konnten aber kurz in die Kirche und auch unsere Wasserflaschen auffüllen, da die Gesellschaft noch nicht eingetroffen war.
    Nochmal 1000hm und 22km. Es wurde immer matschiger und uns kam ein Pärchen vom Comer See entgegen, die sich Plastiktüten über die Füße gestülpt hatten. "Es wird noch schlimmer". Wir zogen unsere Schuhe aus und wateten durch das knöchelhohe Wasser. Sehr kalt, aber ich fand es sehr angenehm, ein bisschen Kneipp Bad für die Füße und Schlamm, bestimmt sehr gesund. Wir konnten auch an dem Bach unsere Füße waschen.
    Kurze Zeit später lief ich etwas schneller als Luz und machte nach einem anstrengenden Aufstieg bei einem Brunnen Pause, bis ich sah, dass daneben zwei Esel stehen. Vier Minuten, nachdem ich weiter gelaufen war, wurde ich von einer Familie, die in ihrem Garten an der Straße saß, her gerufen. Setz dich zu uns, iss etwas. Tatsächlich wollte ich kurze Zeit später Mittagessen, ich hatte mir in der Bar Panini gekauft. Aber Grillfleisch und Wurst, Brot, Bier, selbstgemachter Kuchen, Kaffee, Feigen aus dem Garten und selbstgemachter Walnuss-Likör-war doch viel besser und geselliger als ein Panini. Ich hatte viel Spaß und die haben sich auch gefreut und ich ging nach guten 45 min weiter. Luz hat mir später erzählt, sie sei bei den Eseln und deren beiden alten Besitzern hängen geblieben. Und kurze Zeit später nochmal bei der Familie und nochmal wurde sie in einer Bar eingeladen.
    Der Weg ging viel durch den Wald, ohne Fliegen und ich war um fünf vor Ort. Nach dem Einchecken auf dem Hautplatz, ging ich mit dem jungen deutschen Pärchen, die wir an der Bushaltestelle kennengelernt hatten, als Tommaso nach f in Gubbio abfuhr, ein Bier trinken, nachdem sie glücklich nach Tagen im Zelt in meiner Unterkunft duschen konnten. Danach trank ich noch ein Bier mit Niklas, Julian und Tonia und kurze Zeit später traf auch Luz mit der Italienerin ein. Sie quatschte mit einer Brasilianerin, einer Balletlehrerin, die uns sofort auf einen Saft bei sich einlud und fragte, ob wir Pasta essen wollen. Wir lehnten dankend ab, da es ein wichtiges Stadtfest direkt auf unserem Platz gab. Seit Tagen. Wir aßen dort und tranken Wein. Keine Musik. Immer mehr Leute trafen ein, und wir fragten, was denn noch passieren würde. Um elf wurden die Familien, die morgen in einem mittelalterlichen Reitturnier gegeneinander antreten, vorgestellt. Es war auch eine bekannte TV-Moderatorin und Schauspielerin eingeladen, Adriana Volpe.
    Nach viel Wein gingen wir ins Bett, wissend, dass wir nur eine kurze Etappe am nächsten Tag machen müssen.
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