Via Francigena-Franziskusweg

July 2023 - May 2024
An open-ended adventure by Maya Read more
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  • Day 4

    3.Etappe-St.Maurice Abtei

    July 4, 2023 in Switzerland ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Abtei der Augustiner Chorherren ist sehr besonders, da es das einzige Kloster überhaupt ist, das ununterbrochen seit 1500 Jahren besteht. Die Reliquien der Märtyrer wurden im 4. Jh. hier nach römisch "Agaunum" gebracht und sind seit dem 12.Jh. in dem vergoldeten Reliquienschrein enthalten. Über viele Jahrhunderte bzw. seit über einem Jahrtausend sind hier Pilger auf dem Weg nach Rom hergeströmt, um dem Hl . Mauritius zu huldigen. Man kann heute noch alle Bauphasen der verschiedenen Kirchenbauten erkennen, auch die Krypta zur Verehrung der Reliquien des Hl Mauritius ist noch erhalten. Der Klosterschatz ist entsprechend wertvoll, mit Stücken aus dem 1.Jh.v.Chr, aufwendigen Email -und Silber-und Goldverzierungstechniken.
    Auf der Ausgrabungsfläche sind auch zahlreiche Gräber ab der Römerzeit zu sehen.
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  • Day 5

    4.Etappe-St. Maurice-Martigny

    July 5, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 16 °C

    Um acht Uhr bin ich los, und nach kurzer Zeit merkte ich ein Ziehen unter dem rechten Knie, das bis heute Abend anhält. Tja, ich wollte eigentlich morgens Yoga machen, um der Verschlimmerung der verkürzten Muskulatur vorzubeugen. Das hat sich schnell gerächt und ich hab brav nachmittags die Übungen nachgeholt. Die Füße waren auch ziemlich schnell müde, schon nach weniger als 10km taten sie weh. Nach dem grausamen zweiten Tag war dieser Tag der zweit schlimmste. Am Ende lief ich langsam, schließlich waren es nur 18km (mit bisschen Verlaufen im Wald) und ich war um 14 Uhr da. Das Bett ist im Keller, sehr interessant, die Küche hat was von Weinkeller und es gibt ein modernes WC und Dusche. Und es kostet nur 20CHF, also hab ich mir heute Känguruhsteak geholt, ja, genau, mein Körper braucht was Gutes, da zahl ich eben das doppelte als für einen Döner.
    Dafür esse ich ja mittags nichts. Heute kommt noch eine Pilgerin, die erste, die ich treffe! Sie ist aus Zürich.
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  • Day 6

    5.Etappe-St.Maurice-Orsières

    July 6, 2023 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute habe ich eine Pilgerin aus der Schweiz auf dem Weg kennengelernt und später sind wir zusammen bis zum Schluss gelaufen. Sie hat schon den ganzen Jakobsweg in dem gleichen Jahr (2013) wie ich meinen in Portugal gemacht habe. Entsprechend ist die redselige Dame (63) fit und hat für die gleiche Strecke viel kürzer gebraucht als ich. Okay, es war ihr erster Tag und sie hat die Hälfte meines Gepäcks und läuft nur bis Ivrea. Die Füße taten weh, die Hüften, aber das Ziehen unter meinem Knie war besser. Und sie hat mich mit ihrem Tempo motiviert bis zum bitteren Ende zu laufen, es waren 22km und 750 hm. Der Weg war sehr schön, auch wenn es viel Schotterweg war. Nach Ankunft waren wir Bier trinken, das beste isotonische Getränk für eine Pilgerin, und abends das erste Pilgermenü mit Spaghetti Carbonara, lecker. Wieder Mal war ich allein in der Pilgerunterkunft, Esther hat in einem Hotel übernachtet.Read more

  • Day 7

    6. Etappe-Orsières-Bourg Saint-Pierre

    July 7, 2023 in Switzerland ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute bin ich mit einem Kaffee und zwei Croissants zum Frühstück allein los, ich wusste, ich treffe irgendwann auf Esther. Immerhin konnte ich mein Stativ jetzt mal benutzen und habe Videos für meinen Videofilm gemacht-diese werden dann am Ende zusammen geschnitten. Ich möchte noch meinen Blog von Lateinamerika zu Ende schreiben, dann wird dort mein Videotagebuch platziert.
    Ich traf auf eine andere ältere Schweizerin und wir liefen, als auch Esther kam, zu dritt ein Stück. Den Rest lief ich allein und wir sahen uns in der Herberge wieder. Heute Abend gehen wir zusammen zu Abend essen, ich hab jetzt schon richtig Hunger. Blasen und Füße sowie Hüften tun nach wie vor weh, zumindest bekomme ich keine neuen Blasen mehr, da kaum Asphalt. Ich habe mich einfach an den Schmerz gewöhnt. Wer pilgern will, muss halt leiden.
    Heute waren es 15 km und 930hm
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  • Day 8

    7. Etappe-Bourg St.Pierre-Col St.Bernard

    July 8, 2023 in Switzerland ⋅ ☁️ 6 °C

    Heute morgen haben wir zusammen gefrühstückt und es war ein super Einstieg für den Aufstieg. Eine Sache war aber anders: meine Füße, meine Hüfte schmerzten nicht gleich zu Anfang und nur ein kleines Ziepen der Blasen. Mal abwarten, was nach paar Kilometern passiert. Die Landschaft wurde indes immer schöner, bald kamen wir an den Stauseen und tranken dort einen Kaffee. Witzig war, dass Margrit, kurz bevor wir direkt an den schwarzen Kühen vorbei gehen mussten, sagte, diese Rasse, die Eringer, seien etwas aggressiv. Aber die Bauern waren dabei, so blieben sie ruhig.
    Langsam und stetig ging es bergauf. Leider war ein Ultra-Marathon zur gleichen Zeit und der Weg aber sehr schmal, so dass wir Wanderer dauernd stoppen und auf die Seite stehen mussten-nervig, wenn man bergauf geht. Und es kamen mehrere Hundert Läufer. Hier war es, als ich schneller lief als die beiden und wir uns erst auf dem Pass wieder trafen. Als der Weg von den Läufern weg abzweigte, mache ich drei Kreuze und war gut gelaunt und entspannt. Und ich fühlte mich das erste Mal seit sieben Tagen gut, ich fühlte mich stark und fit und war auch schnell oben. Nach zwei Bier traf Vale ein und kurze Zeit später Margrit und Esther. Sie standen noch mit einem verletzten Läufer, bis der Heli kam. Ich hatte vor dem Abendessen mit Vale noch Zeit, auf die andere Seite des Sees zu gehen und ein Bier zu trinken. Für mich war das die schönste Tour bisher, auch landschaftlich.
    Hier auf dem Gran Bernadino Pass ist das Hospiz aus dem 12.Jh., gegründet und bis heute von den Augustiner Chorherren geführt. Schon die Römer haben hier einen Tempel gebaut und der Pass war noch zu Zeiten von Napoleon 1800 ein wichtiger Alpenübergang. Die Bernhardiner Hunde wurden seit dem 17. Jh. bis heute hier oben gezüchtet, heute mehr als soziale Tiere, früher als Lawinenhunde.
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  • Day 9

    8. Etappe- Col St Bernard-Echevennoz

    July 9, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute gab es ein süßes Frühstück (das mag ich nicht) und wir sind gemütlich zu zweit um neun los. Keine steilen Abstiege wie befürchtet, sondern stetig bergrunter durch Wiesen und über angenehme Pfade. Nach einer Stunde stießen wir auf Esther und liefen zusammen bis St Rhemy, wo wir ein Bierchen tranken. In Etroubles haben wir bei einer älteren Frau Mittagessen gegessen, Melone mit Schinken, Weißwein und Pasta, perfekt, um Energie zu tanken und die letzten 2km bis Echevennoz zu gehen. Insgesamt waren es 15km und 1300hm herunter. Hier, auf der italienischen Seite, ist es auf der Höhe natürlich deutlich heißer. Mit meinen Blasen ist es vorbei, die neue Herausforderung heißt Hitze.
    Ich bin froh, dass die beiden dabei sind, es ist wirklich eine schöne Bereicherung.
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  • Day 10

    9. Etappe-Echevennoz-Aosta

    July 10, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Ich habe das Gefühl wir fressen nur und laufen. Gestern Abend gab es noch das Pilgermenü und heute morgen frisch gemachte Himbeermarmelade und dann ging es lange durch den schönen, kühlen Wald und später stetig bergrunter in das heiße Aosta-Tal. Mittags haben wir uns nochmal ein Menü geholt und hatten noch vier Kilometer über heißen Asphalt bis Aosta. Uns geht's heute gut, wir haben uns eine schöne Ferienwohnung zu dritt gegönnt mit Waschmaschine und Dachbalken. Nach einem kühlen Getränk sind wir uns Aosta anschauen gegangen und essen heute Abend wieder Pasta und Co. Sehr gut, dass wir dabei die Kalorien stetig wieder abbauen....Read more

  • Day 10

    Aosta

    July 10, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 34 °C

    Aosta hat überall interessante römische und mittelalterliche Architektur zu bieten. Sie war unter Kaiser Augustus eine Militärkolonie (Augusta Praetoria). Vieles der heutigen, christlichen und zivilen Bauten wurden auf römischen Vorbauten aufgebaut. In der Übergangszeit von der Antike zum Mittelalter fiel die Stadt unter ostgotische, byzantinische und langobardische Herrschaft. Auch hier, wie in Saint-Maurice, übten danach die Grafen von Savoyen im Aosta-Tal ihre Macht aus. Mehrmals über Hunderte von Jahren wurde das Aosta-Tal von französischen Truppen besetzt.
    Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde aus dem frankoprovenzalischsprachigen Aosta durch die Industrie und den zugezogenen Arbeitskräften eine vornehmlich italienischsprachige Region.
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  • Day 11

    10. Etappe-Aosta-Nus

    July 11, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 33 °C

    Auch wenn wir gestern Abend nicht mehr so viel zu Essen bestellt haben, es war genug. Die Bruschetta war ok, aber kein Vergleich zu jener meines Bruders! Heute morgen in der schönen Unterkunft hatten wir zwei Kaffee, dann am Augustus-Tor ein vorher gekauftes Frühstück, Focaccia. Es sollte ein langer Tag werden. Erstmal ging es über Asphalt zu einer Burg, der Weg daran vorbei war aber wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass wir einen Umweg über einen Berg mit über einer Stunde extra in der Hitze gehen musste. Absolute Hitze, um die 36 Grad im Schatten. Und sehr viel Asphalt. Völlig durstig kamen wir um kurz nach eins an, das Bier schmeckte hervorragend erfrischend. Nachdem wir zunächst erfolglos eine Übernachtung gesucht hatten, gingen wir in ein von Google Maps empfohlenes Lokal. Da saß eine alte Frau vor dem "Restaurant" und führte uns in ein museumartiges Zimmer. Wir hatten das Gefühl, dass wir für immer ihre Gefangene werden würden. Sie wird mästen und dann aufessen, lachten wir. Zudem sollten wir schön die Hände vor dem Essen waschen. Ein Gericht nach dem anderen wurde aufgetischt. Eine Vorspeise, zwei Vorspeisen, danach überbackene Auberginen und dann Pasta mit selbstgemachter Tomatensauce und als Hauptgericht Fleisch. Dann konnten wir im bed and breakfast einchecken und Siesta machen.Read more