E1-Schweden-4

August - September 2019
Die vierte E1-Tour in Schweden:
Siljanleden,
Vasaloppsleden,
Södra Kungsleden (Sälen->Grövelsjön)
E1-Tag: 125-139
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  • An Göteborg

    August 11, 2019 in Sweden ⋅ 🌧 17 °C

    Sturm sollte es geben in der Nacht von Samstag auf Sonntag, meinem Anreisetag nach Schweden. Doch er blieb aus, es war eine ruhige Überfahrt. Pünktlich um 9:15 Uhr legt die Stena Scandinavia am Kai in Göteborg an.
    Bevor ich das Schiff verlasse, wird mir auch die Gaskartusche wieder ausgehändigt, die ich in Kiel beim Durchleuchten des Gepäcks abgeben musste.
    Es kann los gehen! Also auf zur 4.Wandertour auf dem E1 durch Schweden.
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  • Göteborg Sightseeing (1)

    August 11, 2019 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Es ist mittlerweile das fünfte Mal, dass ich in Göteborg weile. Bei jedem Besuch lerne ich die Stadt ein wenig besser kennen. Heute gönne ich mir den ganzen Tag zum Schauen. Direkt nach dem Ausbooten geht's los. Kumpel geschultert und ab dafür.
    Das erste Ziel ist Slottskogen, ein Park für die Menschen Göteborgs. Hier gibt es heimisches Wild zu sehen - kostenlos. Dazu gehören auch Elch und Rentier. Die Elche machen sich rar, aber ein Rentier kriege ich zu sehen, wenn auch nur aus weiter Entfernung. Putzige Pinguine gibt's dafür aus nächster Nähe zu bestaunen.
    Als Nächstes will ich einen Blick über die Stadt werfen, dafür schlendere ich nach Annedal, dort gibt es hoch oben einen Aussichtsturm. Der Weg hinauf ist mit dem schweren Kumpel auf dem Buckel recht beschwerlich und die Sicht ist nicht so toll wie erhofft, denn es beginnt zu regnen. Kumpel und ich müssen uns erst mal regensicher verpacken, bevor es weiter gehen kann.
    Nun geht's nach Skansen Kronan, dem achteckigen Turm einen Hügel weiter, der Rest einer ehemaligen Festung ist. Hier war ich schon beim letzten Mal, also mach ich, das ich bei dem Regen schnell weiter komme. Viel sieht man eh nicht.
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  • Göteborg Sightseeing (2)

    August 11, 2019 in Sweden ⋅ 🌧 16 °C

    Nahe Skansen Kronan liegt Haga, offenbar ein MUST für Göteborg-Besucher. Bei dem andauernden Regen ist hier allerdings nicht so viel los wie bei meinem letzten Besuch. Die meisten der Touristen sitzen bei dem anhaltenden Schauer in den zahlreichen und wirklich zauberhaften Cafés. Ich jedoch schlendere vorbei und passiere bald den Järntogsbrunnen, dessen fünf nackte Frauenkörper es mir schon beim letzten Mal angetan hatten. Sie sollen die 5 Kontinente symbolisieren. Heute interessiere ich mich für Europa und Amerika.
    Mir tun allmählich die Füße weh, Kumpel ist aber auch recht schwer. Die 5kg Lebensmittel, die neben meinen normalen 10kg Gespäck in seinem Bauch ruhen, zerren gewaltig.
    Ein Abstecher noch in die Domkyrkan und ein bißchen Windowshopping in der Einkaufsmeile, dann habe ich auch schon meinen Ruheplatz für heute erreicht.
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  • Barken Viking

    August 11, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Für heute Nacht habe ich auf dem ehemaligen Schulschiff Viking angeheuert, meine Koje liegt Backbord im Bug, der Fußboden ist deshalb schräg, das Bett glücklicherweise aber waagerecht ausgelotet. Ein Bullauge hat sie auch, das man öffnen kann. So höre ich das Wasser plätschern und bekomme frische Luft in die kleine Kabine.
    Die Viking wurde vor mehr als 100 Jahren auf Kiel gelegt und blickt auf eine lange, wechselvolle Vergangenheit zurück. 1998 ist sie zu einem Hotelschiff geworden.
    Wer mit offenen Augen über und unter Deck unterwegs ist, kann einiges entdecken.
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  • SJ

    August 12, 2019 in Sweden ⋅ 🌧 18 °C

    Von Göteborg ist es ein ganz schöner Ritt mit der Statens Järnvegar (SJ), der Schwedischen Eisenbahn.
    Die Route: Göteborg C -> Katrineholm C -> Sala stn > Bolänge C -> Leksand. 4 x Umsteigen bei sechs Stunden Fahrt. Vom superschnellen Schnellzug bis zur bummeligen Regionalbahn war alles dabei. Schneller ginge es schon, aber nur für denjenigen, der rechtzeitig gebucht hat. Hatte ich aber nicht, weil ich keinen Plan hatte, wo ich mit der Wanderung starten wollte. So musste ich nehmen, was übrig blieb.
    Aber nun bin ich ja da - in Leksand.
    Leksand, die Zweite. Denn hier war ich schon einmal.
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  • Day 1

    Die 4. Schwedentour

    August 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

    Dieses Mal führte mich der E1 über den Siljansleden, den Vasaloppsleden und den Südlichen (Södra) Kungsleden.

    Siljansleden (E1-S7)
    Die ersten 3 Etappen ging es den Siljansleden um den östlichen Teil des Siljan-Sees, der vor 365 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstand.
    Die Tour beginnt in Leksand, wo im Mai meine letzte E1-Wanderung endete. Nicht immer folgte ich dem offiziellen E1-Weg, nutze bald auch den "Romboleden", einem Pilgerweg, und am dritten Tag meinen eigenen Weg über die Sollerön-Insel. Statt 90km war der Abschnitt so nur 66km lang, endete aber wie der E1 in Mora. Übernachtet habe ich auf Campingplätzen. Entspanntes Wandern!

    Vasaloppsleden (E1-S8)
    4 Tage ging es dann für 100km von Mora nach Sälen auf dem meist breiten und exzellent ausgebauten Vasaloppsleden. Auf dieser Strecke finden Lauf- und Radrennen statt, im Winter auch Skilanglaufrennen. Während ich auf dem bestens markierten Weg unterwegs war, gab es ein 90-km Hiking-Rennen. Meine Befürchtungen, es sei zu voll, haben sich nicht bestätigt, auch wenn mehr als 6.500 Läufer auf der Strecke gewesen sein sollen.
    Zehn Übernachtungshütten gibt es entlang des Weges, die ausschließlich Wanderern vorbehalten sind. Alle sind mit acht Schlafplätzen (mit Matratzen), Tischen und Bänken ausgestattet, Wasser gibt es immer in der Nähe. Ein sehr komfortabler Wanderweg, der überwiegend durch waldreiches Gelände führt! Über die moorigen Abschnitte sind Planken gelegt, so das die Schuhe trocken bleiben,

    Södra Kungsleden (E1-S9)
    Heißa, nun geht es auf's Fjäll! Ab Sälen geht es für einige Tage auf über 900 Höhenmeter, was in Schweden jenseits der Baumgrenze karge Landschaften bedeutet. Das ist aber in keinster Weise langweilig - im Gegenteil! Weiße Flechten, grünes Moos, rote Heide, niedrige Wälder mit Krüppelkiefern und -birken, zahlreiche Geröllfelder, klare Bäche und eiskalte Gebirgsseen verzauberten mich. Auch wenn der Königsweg von zahlreichen Wanderern begangen sein soll, ich bin nur wenigen von ihnen begegnet.
    Alle zwanzig Kilometer gibt es an idyllischen Plätzen eine Hütte, die entweder offiziell zum Übernachten gedacht ist oder als Schutzhütte mit Holzpritsche (wo das Übernachten nur im Notfall gestattet ist), dazwischen noch Shelter, die eher einer Tagesrast dienen. Seinen Wasservorrat kann man überall auffüllen, so das ich durchschnittlich mit nur einem halben Liter Reserve unterwegs war.
    Die Tour endete in Grövelsjön an der schwedisch/norwegischen Grenze.
    Früher endete der E1 hier, heute wird er auf der norwegischen Seite weiter geführt, um schließlich am Nordkap zu enden.
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  • Day 1

    Warten auf Frühstück im Hotell Leksand

    August 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

    Erst um acht Uhr gibt's Frühstück im Hotel. Zeit also für einen kleinen Marktbummel. Im Mai, als ich das letzte Mal hier stand, wurde der Marktplatz gerade komplett neu gestaltet. Nun ist alles fertig. Das ging erstaunlich schnell.
    Das Frühstück werde ich gleich ausgiebig genießen, es gibt die nächsten drei bis vier Tage bis Mora voraussichtlich ja nur noch aus der Tüte.
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  • Day 1

    Leksand> Olsnäsgården

    August 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach ausgiebigem Frühstück geht's in Leksand auf den Siljansleden. Doch die Beine wollen noch nicht so recht. Bei Steigungen schmerzt das linke Knie, das ist neu. Der Rucksack ist wieder zu schwer. 5kg Lebensmittel sind drin plus 10kg für den Rest. Später wird es besser werden, man muss sich halt jedes Mal auf's Neue einlaufen.
    Nach 10km muss ich mich entscheiden: weiter auf dem Siljansleden (und damit dem E1) oder den Gransberget hinauf. Ich möchte gerne dem Siljansee nahe bleiben, der Siljansleden jedoch folgt verschlungenen Waldpfaden, die vom See wegführen. Vom See sieht man dann wenig. Daher entscheide ich mich für den Berg und folge nun dem Romboleden, einem Pilgerweg, der bis nach Trondheim führen soll. Da will ich ja noch mal irgendwann hin. Mit dem Leden werde ich mich beschäftigen, wenn ich wieder zu Hause bin. Vielleicht eine Alternative zum E1?
    So folge ich dem Pfad hinauf zum Gransberget- Gipfel. Das kostet Schweiß, denn es ist mittlerweile warm geworden. Die Anstrengung wird mit einem imposanten Blick auf den Siljansee entlohnt. Hier beginnt die längste Abfahrtspiste des kleinen Skigebietes "Granberget". Der Pfad führt die Piste steil hinab, die Oberschenkel brennen.
    Kurz vor dem Etappenziel lerne ich mal, wie sich schlecht gepflegte Wanderwege anfühlen. In einer Einschlagfläche hört die ohnehin magere Markierung des Romboledens ganz auf. Ich muss über Gräben hüpfen und eine Weile herumirren, bis ich Dank Navi und Kompass (neu dabei) wieder auf eine Wegmarke treffe. Ich bin erleichtert, denn es ist kein schönes Gefühl, durch den Wald zu irren. Ich kam mir verloren vor.
    Olsnäs ist erreicht, nun peile ich den Campingplatz an, der direkt am Siljan liegt. Doch was ist das? Nix los hier. Kein Wohnwagen, kein Zelt, das angrenzende Hostel geschlossen. Es ist schon "off season", seit einer Woche sind die Sommerferien der Schweden vorbei. Ein einziger Wohnwagen steht auf dem großen, gepflegten Rasen, davor sitzt ein holländisches Pärchen beim Nachmittagskaffee. So habe ich großes Glück, ihretwegen ist nämlich der Sanitärbereich offen. Ich schlage erleichtert mein Zelt auf, nehme eine heiße Dusche, den müden Knochen ist sie hoch willkommen und erkunde dann die Umgebung. Es gibt einen Badesteg, die Badeleiter lädt zum Schwimmen im See ein. Doch das lasse ich, der gerade frisch geduscht ist. Die Füße lasse ich im See baumeln und den Blick über den großen See schweifen. Über mir blauer Himmel, doch am Ende des Sees (dort muss Mora sein) dunkle Wolken und vereinzelter Strichregen. Was für ein Glück ich habe!

    Die Nacht ist still, aber kalt. Ich bin sehr froh, dieses Mal wieder den Daunenschlafsack dabei zu haben. Geschlafen habe ich wie ein Murmeltier.
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  • Day 2

    Olsnäsgården>Sollerön

    August 14, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Wettervorhersage für heute:
    Um sechs Uhr soll es zu regnen beginnen und den ganzen Tag schauern. Um fünf klingelt der Wecker, das Zelt soll trocken in den Rucksack kommen.
    Das klappt auch, der Regen setzt prompt ein, als alles im Rucksack verstaut ist.
    Der Schauer ist von kurzer Dauer, der Himmel aber bleibt grau.
    Die Beine wollen heute schon lieber wandern als gestern.
    Der Romboleden bleibt wild, mündet leider auf eine Landstrasse, führt eine Weile auf ihr entlang, biegt wieder ab, um sich schließlich wieder mit dem Siljansleden zu vereinigen. Damit bin ich zurück auf dem E1!
    Kurz darauf gibt es eine Überraschung am Svarttjärnen: dort steht ein Shelter, kunstvoll gebaut wie eine kleine Kapelle, noch recht neu, mit Blick auf den kleinen See, natürlich nicht zum Übernachten gedacht, sondern zum Rasten und Besinnen. Baden könnte man auch prima, doch dafür ist es mir gerade zu ungemütlich. Ich bleibe lange zur Mittagsrast und wünschte mir, dass alle Hütten so prima wären. Vielleicht ist ein Pilgerweg anders als der E1?

    In Mångberg muss ich - wie gestern schon - wählen. Wieder fällt meine Entscheidung gegen den E1, der erneut im Wald verschwindet, um im weiten Bogen nach Mora zu führen. Ich aber möchte weiterhin dem Siljan nahe sein, deshalb wähle ich den anderen Weg, der komischerweise ebenfalls ein Siljansleden ist.
    Gibt es davon mehrere?
    Bevor es runter zum See geht, muss ich noch ordentlich steigen. Am Gipfel des Ekorrberget hat ein Scherzkeks eine Glocke aufgehängt, auf der steht: "did you make it- ring the bell". Habe ich gemacht. 🤗
    In Gesunda ist das Vandrahem geschlossen, ich hatte damit schon gerechnet. Also noch 2 km weiter über die Brücke auf die Insel Sollerön, die nur gut mit dem Auto zu erreichen ist. Zu Fuß bereitet das wenig Spaß, aber im Ergebnis wird alles gut. Mich erwartet ein vorzüglicher Campingplatz. An der Rezeption gönne ich mir erst einmal einen Kaffee und ein Lakritzeis. Mmmhhh! Nun kann ich einchecken. Mein Zelt kommt direkt an den See. Heute bade ich auch, danach dusche ich ganz heiß. Der Siljan ist recht kalt, mann oh Mann!
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