Portugal
Prainha das Poças

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    • Dag 70

      Sagres

      22. november 2023, Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

      Am Morgen geht es für uns voller Tatendrang weiter, sagen noch kurz Tschüss und auf ins nächste Abenteuer. Wir steuern frohen Mutes, den großen Parkplatz vor der Festung, in Sagres (Fortaleza de Sagres) an, mit der Hoffnung dort auch die Nacht verbringen zu können.
      Guter Ausgangspunkt und hier stehen trotz Verbotsschilder mindestens 60-70 Wohnmobile und Kastenwagen (natürlich fast alles Surfer), in einer entspannten und gelassenen Atmosphäre.
      Da stellen wir uns doch einfach mal mit dazu.😊
      Gehen noch einwenig spazieren, schauen uns die riesige Festung von außen an, bewundern die sagenhafte Aussicht und wandern bis zum angesagten Surferstrand (Praia do Tonel) runter.
      Genießen noch das Strandfeeling und die Leichtigkeit der Surferjungs, bis zum nahenden Sonnenuntergang.
      Toll hier einfach nur zu sitzen und den knackigen Boys, bei ihrem Versuch die beste Welle zu erhaschen, zu zuschauen.😁

      Zurück am Womo machen wir es uns schon gemütlich, bis die GNR aufkreuzte.
      Sie klopfte an die Wohnmobile und wir bekommen nur kleine Brocken von:......" wieso bis 22 Uhr darf ich doch stehen und nachher fahre ich doch weg!"...so ungefähr mit.🙄
      Also bloß weg, bevor die GNR auch bei uns anklopft. So standen wir, für diese Nacht, irgendwo in Sagres, unruhig am Straßenrand. 😏 fragt lieber nicht wo!

      Am nächsten Morgen, noch ganz müde um die Augen, schauen wir uns aber noch den südwestlichsten Punkt Europas an.
      Der kalte Wind am Capo de São Vicente, pustet uns die letzte Müdigkeit aus den Gesicht, aber die letzte Bratwurst vor Amerika sahen wir trotzdem nicht.
      Stimmt, die hat wohl wirklich Winterpause😉
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    • Dag 65–66

      Sagres

      12. april, Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

      Frühmorgens wurde zeitig unser Müsli gegessen und zusammen verstauten wir das Dachzelt zurück in seine Box.

      Wir steuerten als Erstes den "Praia da Falésia" an. Ein Strand, auf den man von extrem steilen Felswänden hinunterblicken kann. Das Gestein ist dabei weiss und rot gefärbt.

      Mit einer Treppe gelangt man auch auf den Sandstrand selber. Von unten sah alles weniger mächtig aus. Wir beobachteten noch einen Moment die Wellen, gingen kurze Zeit später wieder zum Klapfi. 

      Die Benagil Höhle in Lagoa war das nächste Highlight. Die Höhle hat zwei Höhleneingänge und hat auch in der Decke ein riesiges Loch. Im Innern der Höhle befindet sich ein Sandstrand. Die Höhle ist nur per Boot oder mit Schwimmen erreichbar. Vom Benagil Strand schwimmt man gute 100 Meter bis in die Höhle. Durch Googeln sollte der Wasserstand um 12:15 Uhr am tiefsten sein. 

      Freudig unser eigenes "Boot" dabei zu haben und per Zufall um 12:00 Uhr die Höhle zu erreichen, machten wir uns auf den Weg zur Höhle.

      Für den Mut, im Atlantik mit unserem Doppeldonut Böteln zu gehen und im Alleingang in die Höhle zu gelangen, gab es im Aldi noch zwei Kaffees, 1 Rosé und eine Chips-Packung für 6.88 Euro. Momentan haben wir die besten Chips von Südeuropa entdeckt. Sie haben einen Tomaten-Zwiebel-Geschmack.

      Nach längerem Suchen fanden wir den perfekten Parkplatz für Klapfi. Wir schnappten unseren Doppeldonut, die wasserfeste Tasche, unsere Badeschuhe und alles andere Benötigte und liefen die Treppen zum Strand herunter.

      Unten angekommen, mussten wir kurz Schlucken. Die Wellen waren gigantisch gross und brachen immer wieder weiss schäumend ineinander zusammen. 

      Bevor wir uns in die Wellen schlagen wollten, überlegten wir uns, kurz Auskunft beim dortigen Stand-Up-Paddelverleih zu holen. Wie wir es bereits erahnten, war dieser zu. Wegen schlechter Wetterbedingungen bleibt sie den heutigen Tag zu. Enttäuscht, aber einsichtig, kehrten wir zum Klapfi zurück. Die Schwimmsachen wurden deponiert und mit Trekkingschuhen montiert liefen wir erneut zum Strand.

      Man konnte über einen steileren Anstieg auf einer Strasse die Höhle von oben betrachten. Durch die sehr grosszügige Absperrung um das Höhlenloch sah man genau gar nichts. Ein Übertreten der Absperrung gäbe eine Busse zwischen 30 und 300 Euro.

      Wir liessen uns nicht unterkriegen, weil wir heute ein Ass im Ärmel hatten. Die Drohne.

      Der Wind war stark, aber nicht zu stark für die Drohne, welche bis 35 km/h Wind aushalten kann. 

      Tim versuchte seinen ersten Flug und er klappte relativ gut. Leider sah man auf dem Drohnenflug nicht wirklich etwas, weil wir nicht genug tief flogen. Die Angst, durch einen Windstoss gegen die Höhlenwand zu fliegen, war zu gross. Nach einem weiteren Überflug liessen wir es bleiben.

      Das Schöne an der Algarve ist, es gibt genügend Höhlen und Felsformationen, welche man auch ohne Boot oder Drohne bestaunen kann. Wir liefen weiter den steilen Felswänden entlang bis zum "Praia da Marinha". 

      Immer wieder entdeckten wir Höhlen, interessante Felsformationen und ständig auf einer atemberaubenden Höhe. Die Felsküste war manchmal steiler und manchmal hatte man fast das Gefühl, das Meer zu berühren. Das Meer tobte und man konnte genau erkennen, wo das Meer den Felsen abtransportiert. 

      Einmal erkannte man sogar einen Elefanten in den Steinformationen, mit ein bisschen Hilfe von der Google Maps Markierung. 

      Der Wind legte sich gegen 15:00 Uhr und wir versuchten noch zwei weitere Drohnenvideos. Durch die Angst, die Drohne über dem Meer zu verlieren, liessen wir sie nicht allzu weit weg fliegen. 

      Durch unseren bisher wenig gefahrenen Kilometer in Portugal fuhren wir bis nach "Ponta da Piedade". Lagos werden wir ein anderes Mal machen, wenn wir irgendwann wieder in Portugal stehen. Die Felsformation gilt als die schönste der Algarve. 

      Leider war die Treppe mit den 200 Stufen zum Leuchtturm abgesperrt, der Hauptsteg um die Felsformationen genau betrachten zu können. Bisher der einzige Nachteil, in der Nebensaison zu reisen. Die Sehenswürdigkeiten werden auf den Sommer vorbereitet. 

      Ohne uns unterkriegen zu lassen, liefen wir weiter über kleine, andere Wege bis ganz noch vorne auf die Felsen. Der Anblick war noch atemberaubender als bei der Benagil Höhle. Die Felsen ragten aus dem Meer empor wie Könige. Das Sonnenlicht liess alles im saftigen grün erstrahlen und die Blumen schmückten die Felsen. Wir waren gefesselt von der Schönheit.

      Nachdem wir den Anblick mit unseren Augen aufgesogen haben, packten wir direkt die Drohne aus. Wir bekamen zwei wunderschöne Drohnenaufnahmen hin. Einmal fliegt sie von uns weg und beim zweiten Mal stellte sich Jasmin freiwillig auf den höchsten Punkt der Gegend, um die Drohne um sich fliegen zu lassen. Tim, mit der Höhenangst, kontrollierte den Flug von weiter unten. 

      Das Beste während jeder Drohnenaufnahme ist die blanke Panik, dass die Drohne wegfliegt, abstürzt oder von einer Möwe attackiert wird. 

      Langsam wurde es Zeit wieder weiterzuziehen. 

      Wir fuhren zu unserem letzten Ort wie auch Stellplatz. In "Sagres" fanden wir für uns eigentlich untypischen Stellplatz. Einen Stellplatz inmitten unzähliger anderer Wohnmobile und Camper. Es war für uns leider zu schwierig, einen legalen Stellplatz in der Algarve zu finden. Die meisten hatten Kommentare wie Bussen oder waren weit ab vom Schuss. Wir redeten uns den Stellplatz etwas schön, morgen früh sind wir sowieso schnell wieder Weg, durch die ruhige windgeschützte Nacht.

      Als wir in "Sagres" ankamen, gab es erstmal einen Sprint an den Strand "Praia do Tonel" um herunterzublicken. Wir standen auf einer steilen Felswand und konnten der Sonne zuschauen, wie sie im Meer verschwand. Wie bisher, war auch dieser Sonnenuntergang grossartig. Im Meer konnte man noch ein paar Surfer bei ihrem letzten Wellenritt beobachten.

      Zwischen einer tschechischen Familie und einem österreichischen Ehepaar fanden wir Windschatten. Wir holten den Herd und die Gasflasche ins Auto, um später kochen zu können.

      Die vielen Erlebnisse und die dazugehörige Erschöpftheit führten zu einem immer grösseren Verzug der Tagebucheinträge. 

      Damit Jasmin etwas aufarbeiten konnte, kümmerte sich Tim um das Kochen. Die geplanten Pasta und Pesto und Reispfannen dieser Woche fielen ins Wasser, als Tim das Ablaufdatum des Burger- und Hähnchenfleisches anschaute. Das Hähnchen ist noch bis am Sonntag und die Burger bis am Montag gut.

      Da Foodwaste für uns nicht infrage kommt, gab es logischerweise heute Hähnchen. Wir hatten eine gute Portion Hähnchen gekauft, um drei Mahlzeiten abzudecken. Heute gab es die für Montag geplanten Fajitas. Dazu gab es Gurke, Tomaten, Feta, Guacamole und Salsasauce. Die Tortillas waren aus Vollkornteig. 

      Somit stiegen die Ausgaben auf 40 Euro. 

      Tim bereitete alles vor und würzte das Fleisch genau richtig. Es schmeckte vorzüglich und wir assen beide je vier Fajitas. Das restliche Fleisch packten wir in unsere Tupperware.

      Der längst fällige Abwasch liess sich nicht mehr länger nach hinten schieben. Die letzten Gabeln und Messer waren aufgebraucht.

      Obwohl Jasmin für den heutigen Abwasch eingeteilt war, übernahm Tim netterweise diesen für sie. Währenddessen konnte sie einen weiteren Tagebucheintrag schreiben. 

      Nach einer Stunde konnte Tim nicht mehr geduckt stehen, war aber auch fertig und Jasmin schrieb seit zehn Minuten nur noch mit einem Auge. 

      Um morgen nicht komplett zerstört zu sein, weil es bereits 01:00 Uhr war, ging es ins Bett.

      Schon lange nicht mehr hatten wir eine so schlechte Nacht. Der Wind tobte, das Dachzelt quietschte und irgendwas schlug ständig gegen das Dachzelt.

      Die Ohrenstöpsel halfen, leider konnten sie das Quietschen nicht genug abdämpfen.

      Einnahmen: 0.00 €
      Ausgaben: 6.88 €
      - Lebensmittel: 6.88 €
      Restbudget der Woche: -42.97 €
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    • Dag 67

      DIE SPUR DES LEBENS

      13. februar, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

      Man muss nur
      früh genug
      aufwachen
      um die Sonne
      zu sehen.

      Man muss nur
      nah genug kommen
      um die Furchen
      in einem Gesicht
      zu erkennen.

      Wege der Tränen
      Spuren der Freude
      Zeichen des Alters
      Deiner Jugend
      Meines Herzens.

      Man muss nur
      genau zuhören
      um die Nuancen
      zu verstehen
      die zwischen deinen
      Worten sich öffnen.

      Man muss nur lange
      genug den Atem
      anhalten um sich
      selber zu spüren
      die Wahl
      zwischen dem Ausatmen
      und
      dem Luftholen
      zu begreifen.

      Man kann die Sterne
      nur sehen
      wenn die Nacht
      schwarz
      ist wie die Risse
      in der Haut
      deiner geballten Faust
      ums Leben geklammert.

      Zwei Schritte vorwärts
      dann bleibt er
      stehen
      atmet langsam
      und du siehst
      die Jahre
      wie sie die Brust
      heben und senken

      Zwei Schritte
      und sie hat ihren Arm
      eingehakt
      dass du nicht stolperst.

      Ich sehe jeden Tag
      Bilder des Lebens
      um uns herum
      und müsste Geschichten
      erfinden um sie wieder
      vergessen zu können.

      Eingebrannt bleiben sie
      in meinem Herzen
      der Seele
      im Verstand
      um wieder aufzuwachen
      wenn ich nicht damit
      rechnen kann.

      Eine Linie auf deiner Haut
      das Bild eines Lebens
      die Spur des Blutes
      ein Rest Kaffee
      das Boot liegt hochgezogen
      im Sand
      seine Hand berührt das Tau
      mit diesem Hauch
      einer Liebe
      die du nur verstehen
      kannst
      wenn du überlebst.

      Die Bilder sind entstanden an einem Tag unter Menschen, die unseren Weg gekreuzt haben, mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Freude am Leben.

      Sam und Amy, die mir einen kleinen, von ihr bemalten Stein schenkt, auf dem
      Good Karma steht.

      Der Junge, der seinen Vater Peter nennt, der auf einem Boot lebt, und manchmal bei uns in Deutschland, wie er erzählt.

      Die GNR, die neben mir stehen bleibt, spiegelnde Sonnenbrille, Bom Dia, ich weiß, der Parkplatz ist privat, er nickt und wünscht mir einen guten Tag.

      Das alte Ehepaar, das langsam an unserem Bus vorbeigeht, stehenbleibt, weitergeht, nur in ihrer Welt nicht meine Welt braucht.
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    • Dag 56

      SAGRES

      4. marts, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

      Mittags bin ich kurz in einer Werkstatt, ich versuche die Reparatur der Rückfahrkamera zu organisieren. Das gelingt mir leider nicht und wir fahren weiter ans Ortsende von Sagres wo es das schöne Kastell gibt. Da ich es bereits gesehen habe, lasse ich Johann dort alleine hineingehen. Ich telefoniere zwischenzeitlich mit einer weiteren Werkstatt.
      Dann beobachte ich die Drachenflieger und am Nachmittag fahren wir gemeinsam zum Hafen um frischen Fisch zu essen dort ist auch die Auktionshalle wo Fisch versteigert wird. Wir genießen frischen Fisch und sehen denn Beginn der Auktion welche Mo-Fr ab 15 Uhr stattfindet.
      Dann fahre ich Johann noch hinaus zum Leuchtturm und dann geht's weiter zurück nach Sagres wo wir noch eine Partie Karten spielen.
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    • Dag 102

      Sonnenaufgang in Sagres 🚐🌅☀️

      25. oktober 2023, Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

      Heute früh sind wir direkt am Strand in Sagres aufgewacht. Da konnten wir uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen.

      Hier waren allerdings keine surfbaren Wellen, deswegen haben wir entschieden wieder zurück an die Westküste zu fahren.

      Auf dem Weg dahin haben wir noch in Vila do Bispo im Secondhand-Surfshop angehalten und 2 lange Wetsuits besorgt. Der Winter steht schließlich vor der Tür ☺️😉🏄🏾‍♂️.
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    • Dag 16

      Sagres

      13. januar 2020, Portugal ⋅ ☁️ 13 °C

      We like this place a lot. Stayed overnight in the Aire near the old Fort that we found on camper contact on the most westerly part of Europe with at least another fifty motorhomes parked there. Watched the Atlantic waves crashing against the rocks and spent a couple of hours wandering around the old Fort complex and watching the local fishermen casting their rods from the clifftops.Læs mere

    • Dag 66

      Sagres

      10. juli 2021, Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

      Waren 4 Tage in Sarges direkt am Meer. Ich war wieder beim Surfen 🏄‍♂️. Die Wellen hier sind aber um einiges größer und stärker als in albufeira. Kleine Anfangs Schwierigkeiten aber nach einer Weile ging es dann schon 👍🏻 unsere italienischen Freunde von Lagos waren auch zufällig wieder da 👍🏻 wir haben den Sonnenuntergang in Lagos am Leuchtturm geschaut. Atemberaubend aber sehr windig 🌬
      Zum Abschluss haben noch zusammen gekocht ! Christina Käse späzle im Omnia Backofen und Tiramisu von unseren Freunden ! 10 von 10 ;)
      Weiter gehts
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    • Dag 136

      Sagres

      14. december 2022, Portugal ⋅ 🌧 18 °C

      Nach mehreren Nächten auf dem Campingplatz standen wir mal wieder frei.
      Auch heute hat es wieder größtenteils geregnet aber die Regenpause haben wir genutzt um uns eine Burg in der Nähe anzuschauen.
      Sonst konnte man mal wieder nicht viel machen 🤷🏼‍♀️ Jedes Mal wenn man sich rausgewagt hat für einen Spaziergang mit Nelly wurde man nach spätestens fünf Minuten wieder klitschnass 😂
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    • Dag 93

      Jour 53 - La fin du monde!

      20. august 2016, Portugal ⋅ ☀️ 27 °C

      Comme on a dit à Mamy, on n'a pas encore fait le tour on est déjà arrivé à la fin! 😂

      Géraldine voulait venir ici depuis qu'elle avait vu le film "Terra Estrangeira!"
      Isso aqui é a ponta da Europa. Isso aqui, é o fim do mundo... (Ici c'est le pointe de l'Europe. Ici c'est la fin du monde...)

      Et pour arriver ici on s'est tapé une monté à 20%!!! 😓
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    • Dag 56

      Aussteiger

      2. februar, Portugal ⋅ ☀️ 17 °C

      Als ich aus dem Seitentürfenster schaue, blickt mich aus dem Gras ein Hundegesicht an. Vielleicht geht es dir auch so, dass du immer wieder in der Natur Gesichter siehst. Gerade in Felsformationen, die sich vom blauen Himmel abheben, begegnen mir immer wieder Gesichter. Manchmal nur Augen, eine Schnauze, oder wie vor einigen Jahren im Schwarzwald ein Wolf, der in einem Wasserfall steht, sich umdreht und mich anschaut.

      Ich habe die beiden Bilder am Anfang des Beitrages gepostet, um dir die Möglichkeit zu geben, ob du es auch erkennen kannst. Beim Wasserfall musst du eventuell das Bild vergrößern, es geht um den schmalen Wasserlauf rechts, während es im Gras die dunkle Stelle ist, die ich meine. Obwohl ich natürlich glauben will, dass es sich nicht um echte Tiere handelt, kann ich mich der Faszination dieser Bilder kaum entziehen.

      Heute sind wir schon im Dunklen rausgegangen, halb sieben in Portugal ist noch Nacht, die Laternen erhellen lediglich die gepflasterten Ŵege. Hilde möchte gerne in den schmalen Pfaden zwischen dem hohen Schilf schnüffeln, aber das müssen wir auf später verschieben. In der Nacht hat es so abgekühlt, dass die Gräser im Licht so glänzen, als hätten sie Besuch vom Väterchen Frost bekommen.

      Hilde schaut mich oft mit traurigen Augen an, diese großen Kullerblicke ohne blitzendes Bernstein. Keine Aufregung, nur eine Form von Traurigkeit, die ich nicht ergründen kann.

      Wir hatten uns in zehn Tagen mit Anja in Lagos verabredet und versuchen seit zwei Tagen Sagres zu verlassen. Aber keine Richtung gefällt mir. Entweder erdrücken mich Wald und Berge, gewundene Straßen ohne gute Möglichkeiten zum Spaziergang. Oder der Verkehr auf der Hauptstraße zwischen den bekannten Orten an der Algarve und Huelva in Spanien erschlägt mich.

      Fahre ich in den Norden, wo ich herkomme, oder in den Westen, so muss ich auf den gleichen Weg zurückkommen oder durchs Landesinnere fahren. Und dann kenne ich vieles hier in der Umgebung, die gefüllt ist von Mitteleuropäern, die geblieben sind. Eine Art Enklave in diesem Landstrich, die sich nicht wirklich mit den Einheimischen vermischt hat, auch wenn ihre Fahrzeuge zwischenzeitlich portugiesische Kennzeichen tragen.

      Vermutlich empfinden das sogenannte Auswanderer durchaus anders, und nur mir als Nichtsesshaftem fallen solche Unterschiede auf. Der Tankwart vor einigen Wochen oben im Alentejo, dessen Eltern vor dreißig Jahren aus England ausgewandert sind, ist zweisprachig aufgewachsen, weil er in Portugal zur Schule gegangen ist, aber die Eltern durchgehend englisch gesprochen haben. Wie er sich fühlt, sei schwierig zu sagen, er habe halt einen anderen Status als die Einheimischen.

      Mir begegnen sie an den Stränden, aus ganz unterschiedlichen Herkunftsschichten ergeben sich ähnliche Gespräche wie diese in den Hostals in aller Welt. Es geht mehr oder weniger um den Austausch von Informationen, selten um den Lebensinhalt, der mich wirklich interessiert. Natürlich gibt es Unterschiede, wie ich aus den Gesprächen mit Georg und Jessi weiß, wobei ich trotzdem überlege, ob mein Hinterfragen wirklich gewünscht ist. Will 'man' sich wirklich in die Karten schauen lassen.

      Ich habe schon Bewunderung über jemanden, der sich bewusst für ein Leben in einem fremden Land entscheidet, dort entgegen aller Ungewissheit alt werden möchte. Das Wetter ist ja nur ein Faktor. Andere bleiben genau deswegen in Skandinavien. Ist Integration wirklich gewünscht, oder macht es die Vielzahl der Gleichgesinnten einfach, nicht darüber nachdenken zu müssen. Im Norden Europas sind die Zeichen dann eben auf Einsamkeit und Abstand gerichtet. Ich will und kann auch niemand über einen Kamm scheren, geschweige denn mir ein Urteil bilden, das mir übrigens gar nicht zusteht.

      Tatsächlich bleibe ich der Fragende, auch was meine eigene Motivation angeht. Ich glaube, dass es keinen Unterschied macht, wo ich leben würde, wenn ich mich sesshaft machen würde. Tatsächlich würde ich vereinsamen oder den Leuten auf den Geist gehen, die sich mir nähern. Und möglicherweise deshalb fühle ich mich in diesen Enklaven unwohl, fehl am Platz, wie man so sagt.

      Sie haben und leben ein Zusammengehörigkeitsgefühl, in das ich mich nicht integrieren kann, selbst wenn ich das müsste. Ich bin und bleibe ein Außenseiter. Trotz aller Bemühungen über die Jahrzehnte meines Lebens habe ich nirgendwo wirklich andocken können. Immer war und bin ich zugereist, lediglich in dem mir gehörenden Raum bin und war ich Zuhause, was sich im blauen Bus nochmal extremer darstellt.

      Bleiben können und Weggehen wollen sind Eckpunkte meines Lebens und Wohlbefindens. Kontakte knüpfen und sie pflegen gehört genauso dazu wie der Rückzug in die gewünschte Einsamkeit und Ruhe. Von allem, was mich binden könnte, halte ich Abstand. Auch wenn ich nicht verneinen kann, dass es hin und wieder die Sehnsucht gibt, etwas an diesem Zustand zu verändern.

      Die Bilder sind von unseren Ausflügen nach Monchique und dem Barragem de Bravura, einem Stausee oberhalb von Odiáxere. Und natürlich von den Stränden in Sagres und Vila do Bispo. Gestern habe ich mich entschieden, dass wir noch bis Sonntag in Sagres bleiben und dann Richtung spanischer Grenze unterwegs sein werden. Wenn ich mir Zukunft wünschen könnte, dann würde ich nächstes Jahr im Februar nach Sagres wiederkommen, und später in den wärmeren Monate den Norden Portugals bin hin zur spanischen Grenze reisen.
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