Sagres
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Am Morgen geht es für uns voller Tatendrang weiter, sagen noch kurz Tschüss und auf ins nächste Abenteuer. Wir steuern frohen Mutes, den großen Parkplatz vor der Festung, in Sagres (Fortaleza deЧитать далее
Am Morgen geht es für uns voller Tatendrang weiter, sagen noch kurz Tschüss und auf ins nächste Abenteuer. Wir steuern frohen Mutes, den großen Parkplatz vor der Festung, in Sagres (Fortaleza de Sagres) an, mit der Hoffnung dort auch die Nacht verbringen zu können.
Guter Ausgangspunkt und hier stehen trotz Verbotsschilder mindestens 60-70 Wohnmobile und Kastenwagen (natürlich fast alles Surfer), in einer entspannten und gelassenen Atmosphäre.
Da stellen wir uns doch einfach mal mit dazu.😊
Gehen noch einwenig spazieren, schauen uns die riesige Festung von außen an, bewundern die sagenhafte Aussicht und wandern bis zum angesagten Surferstrand (Praia do Tonel) runter.
Genießen noch das Strandfeeling und die Leichtigkeit der Surferjungs, bis zum nahenden Sonnenuntergang.
Toll hier einfach nur zu sitzen und den knackigen Boys, bei ihrem Versuch die beste Welle zu erhaschen, zu zuschauen.😁
Zurück am Womo machen wir es uns schon gemütlich, bis die GNR aufkreuzte.
Sie klopfte an die Wohnmobile und wir bekommen nur kleine Brocken von:......" wieso bis 22 Uhr darf ich doch stehen und nachher fahre ich doch weg!"...so ungefähr mit.🙄
Also bloß weg, bevor die GNR auch bei uns anklopft. So standen wir, für diese Nacht, irgendwo in Sagres, unruhig am Straßenrand. 😏 fragt lieber nicht wo!
Am nächsten Morgen, noch ganz müde um die Augen, schauen wir uns aber noch den südwestlichsten Punkt Europas an.
Der kalte Wind am Capo de São Vicente, pustet uns die letzte Müdigkeit aus den Gesicht, aber die letzte Bratwurst vor Amerika sahen wir trotzdem nicht.
Stimmt, die hat wohl wirklich Winterpause😉Читать далее
Frühmorgens wurde zeitig unser Müsli gegessen und zusammen verstauten wir das Dachzelt zurück in seine Box.
Wir steuerten als Erstes den "Praia da Falésia" an. Ein Strand, auf den man von extrem steilen Felswänden hinunterblicken kann. Das Gestein ist dabei weiss und rot gefärbt.
Mit einer Treppe gelangt man auch auf den Sandstrand selber. Von unten sah alles weniger mächtig aus. Wir beobachteten noch einen Moment die Wellen, gingen kurze Zeit später wieder zum Klapfi.
Die Benagil Höhle in Lagoa war das nächste Highlight. Die Höhle hat zwei Höhleneingänge und hat auch in der Decke ein riesiges Loch. Im Innern der Höhle befindet sich ein Sandstrand. Die Höhle ist nur per Boot oder mit Schwimmen erreichbar. Vom Benagil Strand schwimmt man gute 100 Meter bis in die Höhle. Durch Googeln sollte der Wasserstand um 12:15 Uhr am tiefsten sein.
Freudig unser eigenes "Boot" dabei zu haben und per Zufall um 12:00 Uhr die Höhle zu erreichen, machten wir uns auf den Weg zur Höhle.
Für den Mut, im Atlantik mit unserem Doppeldonut Böteln zu gehen und im Alleingang in die Höhle zu gelangen, gab es im Aldi noch zwei Kaffees, 1 Rosé und eine Chips-Packung für 6.88 Euro. Momentan haben wir die besten Chips von Südeuropa entdeckt. Sie haben einen Tomaten-Zwiebel-Geschmack.
Nach längerem Suchen fanden wir den perfekten Parkplatz für Klapfi. Wir schnappten unseren Doppeldonut, die wasserfeste Tasche, unsere Badeschuhe und alles andere Benötigte und liefen die Treppen zum Strand herunter.
Unten angekommen, mussten wir kurz Schlucken. Die Wellen waren gigantisch gross und brachen immer wieder weiss schäumend ineinander zusammen.
Bevor wir uns in die Wellen schlagen wollten, überlegten wir uns, kurz Auskunft beim dortigen Stand-Up-Paddelverleih zu holen. Wie wir es bereits erahnten, war dieser zu. Wegen schlechter Wetterbedingungen bleibt sie den heutigen Tag zu. Enttäuscht, aber einsichtig, kehrten wir zum Klapfi zurück. Die Schwimmsachen wurden deponiert und mit Trekkingschuhen montiert liefen wir erneut zum Strand.
Man konnte über einen steileren Anstieg auf einer Strasse die Höhle von oben betrachten. Durch die sehr grosszügige Absperrung um das Höhlenloch sah man genau gar nichts. Ein Übertreten der Absperrung gäbe eine Busse zwischen 30 und 300 Euro.
Wir liessen uns nicht unterkriegen, weil wir heute ein Ass im Ärmel hatten. Die Drohne.
Der Wind war stark, aber nicht zu stark für die Drohne, welche bis 35 km/h Wind aushalten kann.
Tim versuchte seinen ersten Flug und er klappte relativ gut. Leider sah man auf dem Drohnenflug nicht wirklich etwas, weil wir nicht genug tief flogen. Die Angst, durch einen Windstoss gegen die Höhlenwand zu fliegen, war zu gross. Nach einem weiteren Überflug liessen wir es bleiben.
Das Schöne an der Algarve ist, es gibt genügend Höhlen und Felsformationen, welche man auch ohne Boot oder Drohne bestaunen kann. Wir liefen weiter den steilen Felswänden entlang bis zum "Praia da Marinha".
Immer wieder entdeckten wir Höhlen, interessante Felsformationen und ständig auf einer atemberaubenden Höhe. Die Felsküste war manchmal steiler und manchmal hatte man fast das Gefühl, das Meer zu berühren. Das Meer tobte und man konnte genau erkennen, wo das Meer den Felsen abtransportiert.
Einmal erkannte man sogar einen Elefanten in den Steinformationen, mit ein bisschen Hilfe von der Google Maps Markierung.
Der Wind legte sich gegen 15:00 Uhr und wir versuchten noch zwei weitere Drohnenvideos. Durch die Angst, die Drohne über dem Meer zu verlieren, liessen wir sie nicht allzu weit weg fliegen.
Durch unseren bisher wenig gefahrenen Kilometer in Portugal fuhren wir bis nach "Ponta da Piedade". Lagos werden wir ein anderes Mal machen, wenn wir irgendwann wieder in Portugal stehen. Die Felsformation gilt als die schönste der Algarve.
Leider war die Treppe mit den 200 Stufen zum Leuchtturm abgesperrt, der Hauptsteg um die Felsformationen genau betrachten zu können. Bisher der einzige Nachteil, in der Nebensaison zu reisen. Die Sehenswürdigkeiten werden auf den Sommer vorbereitet.
Ohne uns unterkriegen zu lassen, liefen wir weiter über kleine, andere Wege bis ganz noch vorne auf die Felsen. Der Anblick war noch atemberaubender als bei der Benagil Höhle. Die Felsen ragten aus dem Meer empor wie Könige. Das Sonnenlicht liess alles im saftigen grün erstrahlen und die Blumen schmückten die Felsen. Wir waren gefesselt von der Schönheit.
Nachdem wir den Anblick mit unseren Augen aufgesogen haben, packten wir direkt die Drohne aus. Wir bekamen zwei wunderschöne Drohnenaufnahmen hin. Einmal fliegt sie von uns weg und beim zweiten Mal stellte sich Jasmin freiwillig auf den höchsten Punkt der Gegend, um die Drohne um sich fliegen zu lassen. Tim, mit der Höhenangst, kontrollierte den Flug von weiter unten.
Das Beste während jeder Drohnenaufnahme ist die blanke Panik, dass die Drohne wegfliegt, abstürzt oder von einer Möwe attackiert wird.
Langsam wurde es Zeit wieder weiterzuziehen.
Wir fuhren zu unserem letzten Ort wie auch Stellplatz. In "Sagres" fanden wir für uns eigentlich untypischen Stellplatz. Einen Stellplatz inmitten unzähliger anderer Wohnmobile und Camper. Es war für uns leider zu schwierig, einen legalen Stellplatz in der Algarve zu finden. Die meisten hatten Kommentare wie Bussen oder waren weit ab vom Schuss. Wir redeten uns den Stellplatz etwas schön, morgen früh sind wir sowieso schnell wieder Weg, durch die ruhige windgeschützte Nacht.
Als wir in "Sagres" ankamen, gab es erstmal einen Sprint an den Strand "Praia do Tonel" um herunterzublicken. Wir standen auf einer steilen Felswand und konnten der Sonne zuschauen, wie sie im Meer verschwand. Wie bisher, war auch dieser Sonnenuntergang grossartig. Im Meer konnte man noch ein paar Surfer bei ihrem letzten Wellenritt beobachten.
Zwischen einer tschechischen Familie und einem österreichischen Ehepaar fanden wir Windschatten. Wir holten den Herd und die Gasflasche ins Auto, um später kochen zu können.
Die vielen Erlebnisse und die dazugehörige Erschöpftheit führten zu einem immer grösseren Verzug der Tagebucheinträge.
Damit Jasmin etwas aufarbeiten konnte, kümmerte sich Tim um das Kochen. Die geplanten Pasta und Pesto und Reispfannen dieser Woche fielen ins Wasser, als Tim das Ablaufdatum des Burger- und Hähnchenfleisches anschaute. Das Hähnchen ist noch bis am Sonntag und die Burger bis am Montag gut.
Da Foodwaste für uns nicht infrage kommt, gab es logischerweise heute Hähnchen. Wir hatten eine gute Portion Hähnchen gekauft, um drei Mahlzeiten abzudecken. Heute gab es die für Montag geplanten Fajitas. Dazu gab es Gurke, Tomaten, Feta, Guacamole und Salsasauce. Die Tortillas waren aus Vollkornteig.
Somit stiegen die Ausgaben auf 40 Euro.
Tim bereitete alles vor und würzte das Fleisch genau richtig. Es schmeckte vorzüglich und wir assen beide je vier Fajitas. Das restliche Fleisch packten wir in unsere Tupperware.
Der längst fällige Abwasch liess sich nicht mehr länger nach hinten schieben. Die letzten Gabeln und Messer waren aufgebraucht.
Obwohl Jasmin für den heutigen Abwasch eingeteilt war, übernahm Tim netterweise diesen für sie. Währenddessen konnte sie einen weiteren Tagebucheintrag schreiben.
Nach einer Stunde konnte Tim nicht mehr geduckt stehen, war aber auch fertig und Jasmin schrieb seit zehn Minuten nur noch mit einem Auge.
Um morgen nicht komplett zerstört zu sein, weil es bereits 01:00 Uhr war, ging es ins Bett.
Schon lange nicht mehr hatten wir eine so schlechte Nacht. Der Wind tobte, das Dachzelt quietschte und irgendwas schlug ständig gegen das Dachzelt.
Die Ohrenstöpsel halfen, leider konnten sie das Quietschen nicht genug abdämpfen.
Einnahmen: 0.00 €
Ausgaben: 6.88 €
- Lebensmittel: 6.88 €
Restbudget der Woche: -42.97 €Читать далее
Man muss nur
früh genug
aufwachen
um die Sonne
zu sehen.
Man muss nur
nah genug kommen
um die Furchen
in einem Gesicht
zu erkennen.
Wege der Tränen
Spuren der Freude
Zeichen des Alters
Deiner Jugend
Meines Herzens.
Man muss nur
genau zuhören
um die Nuancen
zu verstehen
die zwischen deinen
Worten sich öffnen.
Man muss nur lange
genug den Atem
anhalten um sich
selber zu spüren
die Wahl
zwischen dem Ausatmen
und
dem Luftholen
zu begreifen.
Man kann die Sterne
nur sehen
wenn die Nacht
schwarz
ist wie die Risse
in der Haut
deiner geballten Faust
ums Leben geklammert.
Zwei Schritte vorwärts
dann bleibt er
stehen
atmet langsam
und du siehst
die Jahre
wie sie die Brust
heben und senken
Zwei Schritte
und sie hat ihren Arm
eingehakt
dass du nicht stolperst.
Ich sehe jeden Tag
Bilder des Lebens
um uns herum
und müsste Geschichten
erfinden um sie wieder
vergessen zu können.
Eingebrannt bleiben sie
in meinem Herzen
der Seele
im Verstand
um wieder aufzuwachen
wenn ich nicht damit
rechnen kann.
Eine Linie auf deiner Haut
das Bild eines Lebens
die Spur des Blutes
ein Rest Kaffee
das Boot liegt hochgezogen
im Sand
seine Hand berührt das Tau
mit diesem Hauch
einer Liebe
die du nur verstehen
kannst
wenn du überlebst.
Die Bilder sind entstanden an einem Tag unter Menschen, die unseren Weg gekreuzt haben, mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Freude am Leben.
Sam und Amy, die mir einen kleinen, von ihr bemalten Stein schenkt, auf dem
Good Karma steht.
Der Junge, der seinen Vater Peter nennt, der auf einem Boot lebt, und manchmal bei uns in Deutschland, wie er erzählt.
Die GNR, die neben mir stehen bleibt, spiegelnde Sonnenbrille, Bom Dia, ich weiß, der Parkplatz ist privat, er nickt und wünscht mir einen guten Tag.
Das alte Ehepaar, das langsam an unserem Bus vorbeigeht, stehenbleibt, weitergeht, nur in ihrer Welt nicht meine Welt braucht.Читать далее
Mittags bin ich kurz in einer Werkstatt, ich versuche die Reparatur der Rückfahrkamera zu organisieren. Das gelingt mir leider nicht und wir fahren weiter ans Ortsende von Sagres wo es das schöne Kastell gibt. Da ich es bereits gesehen habe, lasse ich Johann dort alleine hineingehen. Ich telefoniere zwischenzeitlich mit einer weiteren Werkstatt.
Dann beobachte ich die Drachenflieger und am Nachmittag fahren wir gemeinsam zum Hafen um frischen Fisch zu essen dort ist auch die Auktionshalle wo Fisch versteigert wird. Wir genießen frischen Fisch und sehen denn Beginn der Auktion welche Mo-Fr ab 15 Uhr stattfindet.
Dann fahre ich Johann noch hinaus zum Leuchtturm und dann geht's weiter zurück nach Sagres wo wir noch eine Partie Karten spielen.Читать далее
Путешественник Gefällt mir wirklich gut 👍 Herzlichen Dank dafür 🍀Weiterhin tolle Erlebnisse 🙏
Heute früh sind wir direkt am Strand in Sagres aufgewacht. Da konnten wir uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen.
Hier waren allerdings keine surfbaren Wellen, deswegen haben wir entschieden wieder zurück an die Westküste zu fahren.
Auf dem Weg dahin haben wir noch in Vila do Bispo im Secondhand-Surfshop angehalten und 2 lange Wetsuits besorgt. Der Winter steht schließlich vor der Tür ☺️😉🏄🏾♂️.Читать далее
We like this place a lot. Stayed overnight in the Aire near the old Fort that we found on camper contact on the most westerly part of Europe with at least another fifty motorhomes parked there. Watched the Atlantic waves crashing against the rocks and spent a couple of hours wandering around the old Fort complex and watching the local fishermen casting their rods from the clifftops.Читать далее
Waren 4 Tage in Sarges direkt am Meer. Ich war wieder beim Surfen 🏄♂️. Die Wellen hier sind aber um einiges größer und stärker als in albufeira. Kleine Anfangs Schwierigkeiten aber nach einer Weile ging es dann schon 👍🏻 unsere italienischen Freunde von Lagos waren auch zufällig wieder da 👍🏻 wir haben den Sonnenuntergang in Lagos am Leuchtturm geschaut. Atemberaubend aber sehr windig 🌬
Zum Abschluss haben noch zusammen gekocht ! Christina Käse späzle im Omnia Backofen und Tiramisu von unseren Freunden ! 10 von 10 ;)
Weiter gehtsЧитать далее
Nach mehreren Nächten auf dem Campingplatz standen wir mal wieder frei.
Auch heute hat es wieder größtenteils geregnet aber die Regenpause haben wir genutzt um uns eine Burg in der Nähe anzuschauen.
Sonst konnte man mal wieder nicht viel machen 🤷🏼♀️ Jedes Mal wenn man sich rausgewagt hat für einen Spaziergang mit Nelly wurde man nach spätestens fünf Minuten wieder klitschnass 😂Читать далее
Comme on a dit à Mamy, on n'a pas encore fait le tour on est déjà arrivé à la fin! 😂
Géraldine voulait venir ici depuis qu'elle avait vu le film "Terra Estrangeira!"
Isso aqui é a ponta da Europa. Isso aqui, é o fim do mundo... (Ici c'est le pointe de l'Europe. Ici c'est la fin du monde...)
Et pour arriver ici on s'est tapé une monté à 20%!!! 😓Читать далее
Louisette Gagliardi Ah les femmes 😉nous y étions en juin 2015 ! En voiture et pourtant avec beaucoup de pannes ... Finalement un vélo sans moteur ... À part les crevaisons....et pédaler ... Ça roule 😉😘
Als ich aus dem Seitentürfenster schaue, blickt mich aus dem Gras ein Hundegesicht an. Vielleicht geht es dir auch so, dass du immer wieder in der Natur Gesichter siehst. Gerade in Felsformationen, die sich vom blauen Himmel abheben, begegnen mir immer wieder Gesichter. Manchmal nur Augen, eine Schnauze, oder wie vor einigen Jahren im Schwarzwald ein Wolf, der in einem Wasserfall steht, sich umdreht und mich anschaut.
Ich habe die beiden Bilder am Anfang des Beitrages gepostet, um dir die Möglichkeit zu geben, ob du es auch erkennen kannst. Beim Wasserfall musst du eventuell das Bild vergrößern, es geht um den schmalen Wasserlauf rechts, während es im Gras die dunkle Stelle ist, die ich meine. Obwohl ich natürlich glauben will, dass es sich nicht um echte Tiere handelt, kann ich mich der Faszination dieser Bilder kaum entziehen.
Heute sind wir schon im Dunklen rausgegangen, halb sieben in Portugal ist noch Nacht, die Laternen erhellen lediglich die gepflasterten Ŵege. Hilde möchte gerne in den schmalen Pfaden zwischen dem hohen Schilf schnüffeln, aber das müssen wir auf später verschieben. In der Nacht hat es so abgekühlt, dass die Gräser im Licht so glänzen, als hätten sie Besuch vom Väterchen Frost bekommen.
Hilde schaut mich oft mit traurigen Augen an, diese großen Kullerblicke ohne blitzendes Bernstein. Keine Aufregung, nur eine Form von Traurigkeit, die ich nicht ergründen kann.
Wir hatten uns in zehn Tagen mit Anja in Lagos verabredet und versuchen seit zwei Tagen Sagres zu verlassen. Aber keine Richtung gefällt mir. Entweder erdrücken mich Wald und Berge, gewundene Straßen ohne gute Möglichkeiten zum Spaziergang. Oder der Verkehr auf der Hauptstraße zwischen den bekannten Orten an der Algarve und Huelva in Spanien erschlägt mich.
Fahre ich in den Norden, wo ich herkomme, oder in den Westen, so muss ich auf den gleichen Weg zurückkommen oder durchs Landesinnere fahren. Und dann kenne ich vieles hier in der Umgebung, die gefüllt ist von Mitteleuropäern, die geblieben sind. Eine Art Enklave in diesem Landstrich, die sich nicht wirklich mit den Einheimischen vermischt hat, auch wenn ihre Fahrzeuge zwischenzeitlich portugiesische Kennzeichen tragen.
Vermutlich empfinden das sogenannte Auswanderer durchaus anders, und nur mir als Nichtsesshaftem fallen solche Unterschiede auf. Der Tankwart vor einigen Wochen oben im Alentejo, dessen Eltern vor dreißig Jahren aus England ausgewandert sind, ist zweisprachig aufgewachsen, weil er in Portugal zur Schule gegangen ist, aber die Eltern durchgehend englisch gesprochen haben. Wie er sich fühlt, sei schwierig zu sagen, er habe halt einen anderen Status als die Einheimischen.
Mir begegnen sie an den Stränden, aus ganz unterschiedlichen Herkunftsschichten ergeben sich ähnliche Gespräche wie diese in den Hostals in aller Welt. Es geht mehr oder weniger um den Austausch von Informationen, selten um den Lebensinhalt, der mich wirklich interessiert. Natürlich gibt es Unterschiede, wie ich aus den Gesprächen mit Georg und Jessi weiß, wobei ich trotzdem überlege, ob mein Hinterfragen wirklich gewünscht ist. Will 'man' sich wirklich in die Karten schauen lassen.
Ich habe schon Bewunderung über jemanden, der sich bewusst für ein Leben in einem fremden Land entscheidet, dort entgegen aller Ungewissheit alt werden möchte. Das Wetter ist ja nur ein Faktor. Andere bleiben genau deswegen in Skandinavien. Ist Integration wirklich gewünscht, oder macht es die Vielzahl der Gleichgesinnten einfach, nicht darüber nachdenken zu müssen. Im Norden Europas sind die Zeichen dann eben auf Einsamkeit und Abstand gerichtet. Ich will und kann auch niemand über einen Kamm scheren, geschweige denn mir ein Urteil bilden, das mir übrigens gar nicht zusteht.
Tatsächlich bleibe ich der Fragende, auch was meine eigene Motivation angeht. Ich glaube, dass es keinen Unterschied macht, wo ich leben würde, wenn ich mich sesshaft machen würde. Tatsächlich würde ich vereinsamen oder den Leuten auf den Geist gehen, die sich mir nähern. Und möglicherweise deshalb fühle ich mich in diesen Enklaven unwohl, fehl am Platz, wie man so sagt.
Sie haben und leben ein Zusammengehörigkeitsgefühl, in das ich mich nicht integrieren kann, selbst wenn ich das müsste. Ich bin und bleibe ein Außenseiter. Trotz aller Bemühungen über die Jahrzehnte meines Lebens habe ich nirgendwo wirklich andocken können. Immer war und bin ich zugereist, lediglich in dem mir gehörenden Raum bin und war ich Zuhause, was sich im blauen Bus nochmal extremer darstellt.
Bleiben können und Weggehen wollen sind Eckpunkte meines Lebens und Wohlbefindens. Kontakte knüpfen und sie pflegen gehört genauso dazu wie der Rückzug in die gewünschte Einsamkeit und Ruhe. Von allem, was mich binden könnte, halte ich Abstand. Auch wenn ich nicht verneinen kann, dass es hin und wieder die Sehnsucht gibt, etwas an diesem Zustand zu verändern.
Die Bilder sind von unseren Ausflügen nach Monchique und dem Barragem de Bravura, einem Stausee oberhalb von Odiáxere. Und natürlich von den Stränden in Sagres und Vila do Bispo. Gestern habe ich mich entschieden, dass wir noch bis Sonntag in Sagres bleiben und dann Richtung spanischer Grenze unterwegs sein werden. Wenn ich mir Zukunft wünschen könnte, dann würde ich nächstes Jahr im Februar nach Sagres wiederkommen, und später in den wärmeren Monate den Norden Portugals bin hin zur spanischen Grenze reisen.Читать далее
Вам может быть известно это место также под этими именами:
Prainha das Poças, Prainha das Pocas
openend Na so ein Mist aber auch mit der Polizei😝 Aber superschöne Fotos habt ihr gemacht👌
Happy-Womo Immerhin ein wunderschöner Tag 👍 so ne komische Nacht kann man wieder nachholen 🛌
Путешественник Mit der GNR ist leider nicht zu spaßen. Ich riskier das nicht mehr und fahr lieber auf den Campingplatz, da schon ich meine Nerven😂
Путешественник Schade, dass es soweit kommen musste! Wir haben vor der Pandemie mehrfach dort gestanden. 😳 habt ihr aber gut gelöst!