Da wir uns auf den Inseln nicht 100%ig wohlgefühlt haben, weil sie uns einfach zu touristisch waren, wollten wir danach nochmal in eine authentischere Gegend und in die Natur und haben nach Nationalparks geschaut. Irgendwie sind wir auf den Ort Ranong als Ausgangspunkt gestoßen und dachten wir probieren es einfach mal auch wenn es dazu nur wenig Berichte gab.
Wir hatten also keine speziellen Erwartungen und genau das war das Gute. Unsere Herzen sind voll!
Aber von vorne: von Koh Tao geht’s mit der Fähre nach Chumpon. Am Hafen werden wir von einer jungen Thai angesprochen, die ganz interessiert an uns ist und uns eine gute Weiterreise wünscht. Mit einem Minivan geht’s dann weiter nach Ranong. Außer einer anderen Berlinerin, die auf die Insel Koh Phayam fährt, sind nur Thais an Board. Mit einer Frau unterhalten wir uns ganz nett.
Angekommen in Ranong merken wir schnell, dass hier außer uns wirklich nur ganz vereinzelt Europäer sind. Das Hotel hatten wir recht kurzfristig gebucht und sind bereits hier total positiv überrascht. Uns wird gesagt, dass heute direkt gegenüber vom Hotel ein Night Market ist, den wir ansteuern. Die Stimmung ist ganz besonders und wir bekommen genau das, was wir uns gewünscht haben: einen Einblick ins authentische Thailand. Ein paar Schulkinder singen, alle lächeln sich gegenseitig an und wir spüren hier nochmal mehr die Herzlichkeit der Menschen. Das auf dem Markt angebotene Essen ist uns größtenteils unbekannt und da nichts auf Englisch ausgeschildert ist, nutzen wir Google Translate, was dann mal zu Übersetzungen wie “steril betrügt nicht” führt 😅
Es hilft also nur ausprobieren! Wir essen eine Art Hefegebäck, einen Pancake mit Kokosraspeln und ein anderes Dessert mit gekochter Kokosmilch, was etwas merkwürdig schmeckt.
Da wir am nächsten Tag in den von Pat ausgesuchten Laem Son Nationalpark wollen, sind wir am Abend noch auf der Suche nach einem Fortbewegungsmittel dort hin. Der Nationalpark ist scheinbar einer der wenigen Orte, die touristisch nicht oder nur kaum erschlossen sind, weshalb es keine offizielle Verbindung und nur wenig Infos gibt.
An der Straße sitzen einige Männer in einer Art Geschäft, das für uns aussieht als könnte man dort ggf. einen Roller mieten, sodass wir uns an sie wenden. Sie können alle kein Englisch, bieten uns aber lächelnd an, uns zu ihnen zu setzen. Sie setzen alle Hebel in Bewegung, um uns zu helfen und es kommt fast ein Deal zustande bis sie uns per Google Translate mitteilen, dass wir uns an das Personal in unserem Hotel wenden sollen. Warum der Deal geplatzt ist, ist uns nicht ganz klar. Unser Hotel vermittelt uns am nächsten Morgen aber innerhalb von Minuten (!) ein Auto, was direkt vor dem Hotel für uns bereit steht. Damit brechen wir auf in den besagten Nationalpark.
Der Weg ist bereits super leer. Wir kommen an einem nahezu verlassenen Pier an, an dem wir einen “Mr. Ann” suchen, von dem wir gelesen hatten und der Bootstouren zu den Inseln anbieten soll, die zum Nationalpark gehören. Auch hier kann niemand wirklich Englisch und die Verwunderung, dass hier zwei Touristen auftauchen, scheint groß. Doch auch hier wird natürlich alles möglich gemacht. Ein älterer Mann, der mit ein paar Worten noch am besten Englisch kann, versteht unser Anliegen und ein paar Minuten später wird “unser” Boot an den Pier gebracht. Er sagt “wait a moment”, kommt dann mit Schnorcheln wieder und wir nehmen an Board Platz. Bereits hier können wir nicht glauben was gerade passiert. Wir fahren mitten durch die Andaman-See und steuern auf die erste komplett unberührte Insel zu, wo es uns endgültig die Sprache verschlägt! Hier erwarten uns weißer feiner Sand und glasklares Wasser. Auf der zweiten Insel eine sichelförmige Sandbank, die von beiden Seiten vom Meer umgeben ist. In dem türkisfarbenen flachen Wasser wagt sich auch Anni ans Schnorcheln und wir sehen einige Fische und Krebse. Auf der letzten der drei Inseln sind wir wirklich komplett alleine! Und das Schönste ist wirklich, dass wir den Inseln absolut nichts gebaut ist.
Zurück am Pier bedanken wir uns mehrfach für die private Tour. Unserem Fahrer ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass er uns gerade den schönsten Tag überhaupt beschert hat. Er sagt einfach nur “Thank you. Bye bye.” und fährt davon.
Gekrönt wird das Ganze noch von springenden Fischen und einer Affenfamilie, die wir auf dem Rückweg erspähen.
Am Ende des Tages haben wir vor Freude Tränen in den Augen und sind unglaublich dankbar für dieses einmalige Erlebnis.Read more
vAUwE
Hört sich gut an 👍