Petri Heil auf dem Amazonas
2023年2月16日, コロンビア ⋅ ☁️ 27 °C
Ich gehe mit dem Flow und der Flow sagt ganz klar, dass ich morgen nach Bogotá fliege.
Obwohl Bogotá die letzte Destination wäre, die ich in Kolumbien besuchen würde, fliege ich morgen da hin und bleibe zwei Nächte.
Wenn ich auf meinen Reisen eines gelernt habe, dann die Tatsache, dass die Begegnungen und Erlebnisse mit anderen teils wildfremden Menschen das Reisen potenzieren.
Für Bogotá spricht nun einerseits, dass ich eh dahin fliegen muss, um nach Cartagena zu kommen. Andererseits habe ich bei meiner Ankunft im Hotel viele tolle Menschen aus Bogotá kennengelernt. Und die wollen mir unbedingt ihre Stadt zeigen. Flughafen-Abholservice und Übernachtung bei ihnen zu Hause inklusive.
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen und deswegen heisst es morgen früh um 09.00 Uhr: ab ins Boot nach Leticia und ab nach Bogotá.
Heute Nachmittag bin ich mit Cathy und zwei ihrer Freunde, allesamt Tikunas, mit einem langen Holzboot auf dem Amazonas herumgeschippert.
Am etwas seichteren Ufer hat mir Cathy gezeigt, wie die Tikuna angeln.
Erstmal hat Cathy unser Boot an einer aus dem Wasser ragenden Pflanze festgebunden.
Danach packte sie ihre in einer aufgeschnittenen Cola-Pet-Flasche gesammelten Regenwürmer aus und befestigte einen davon am Haken.
Der Haken war wie gewohnt am Silch befestigt, dieser wiederum an einem langen Holzstock. Sie warf die Angel aus und klopfte mit der Spitze ein paar Mal aufs Wasser. Das helfe, um die Fische anzulocken.
Sie überreichte mir die Angel und ich tat, wie geheissen.
Mehrfach warf ich die Angel erneut aus und zog den Köder ohne Fisch wieder an Land.
Plötzlich spürte ich eine Aufregung auf unserem kleinen Boot.
Tsche, die eine Freundin von Cathy, hatte einen Fisch an ihrer Angel.
Es war einer der hässlichsten Fische, den ich je gesehen habe.
Das Ding hatte Fühler so lang wie sein Körper und ganz harte, spitzige Seiten- sowie Rückenflossen.
Cathy erklärte mir, dass die Fische ihre Rückflosse sowie die Seitenflossen als Waffe zur Verteidigung benutzen können. Wenn sie einen damit treffen, tue das höllisch weh und der Schmerz bleibe für etwa zwei bis drei Stunden.
Deswegen müsse man beim Entfernen des Hakens besonders vorsichtig sein.
Ich bestaunte den hässlichen Fisch und versuchte mein Glück weiter.
Es dauerte nicht lange, bis ich ein leichtes Ziehen an meiner Angelschnur bemerkte.
Mit einem gekonnten schnellen Schwenk meiner Angel stellte ich sicher, dass sich der Haken im Maul des Fisches verhängt und ich ihn aufs Boot ziehen kann.
Die Zeit verging wie im Flug. Neben dem Angeln mit der klassischen Rute durfte ich nachher noch mit einer blossen Schnur mein Glück versuchen.
Den Abend verbrachte ich mit der Familie aus England und ihrem Guide. Wir hatten eine Menge Spass und gute Gespräche. Fotos folgen, sobald Phoebe ihr digital Detox beendet hat :)
Von Jonathan, dem Chef de Bar, habe ich im Laufe des Abends ein gemaltes Bild eines Ara geschenkt bekommen. Was für eine liebe Geste.もっと詳しく