Chilecito - Estacion 3
14 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 21 °C
Ich bin Beschwerdefrei und immer noch neugierig. Deshalb wird der Aufenthalt verlängert. "La Mejicana" die Mine in Famatina steht auf meinem Plan. Auf den Weg dorthin ein Abstecher zu den "Ruinas de Capayan". Ein indigenes Volk welches ausgerottet wude. Nur halbherzig wird auf diese historische Stätte hingewiesen. In Famatina führt mich Maps sonst wo hin. Aber nicht zur Mine. Es gibt ein Touristikcenter. Das hilft. Die letzten Kilometer zur Mine sollen etwas schwierig sein. Schauen wir mal. Es ist bereits nach Mittag. Schon die ersten Kilometer sind nicht einfach. Und zur Mine sind es 40 KM. Auch zum Canyon sind es 25. Nach knapp 12 KM drehe ich um. Es ist mir zu aufwendig und jetzt schon anstrengend. Ich fahr zurück nach Chilocito. Auch hier gibt es eine Christus Statue. Hat einen tollen Überblick über die Stadt. Vielleicht schaffe ich es doch noch zur Estacion 3 der Cable Carrir. Also los. Auch hier ist der Weg nicht einfach aber nicht so lang. Zur Abwechslung geht es mal durch einen tieferen Wasserfurt. Etwas mehr als Stiefelschafthöhe tief. Hier gibt es eine Station der Touristik. Und noch ca. 15 min Fußweg den Berg hoch. Eigentlich schon zu spät. Ich möchte nicht im dunkeln den Weg und durch das Wasser fahren. Ich geh dennoch zur Station. Und es ist wirklich unglaublich. Einmal der Blick über das Tal. Und die Kesselanlage und der Dampfmotor. Selbst das Brennholz soll 100 Jahre alt sein. Und hier in der "Abgeschiedenheit" treffe ich das Schweizer Pärchen wieder. Die dritte Begegnung. Erst auf der Fähre nach Puerto Natales. Dann beim Wandern in Ushuaia. Und jetzt hier. Unfassbar. Sie haben noch ein weiteres Paar aus der Schweiz dabei. Ich mache mich auf den Rückweg, denn es wird bald dunkel. Schade, gerne hätte ich an diesem Ort eine längere Zeit verbracht. Zumindest durchquere ich den kleinen Fluss im hellen. Und dies Monument deutscher Bauart sollte als Beispiel für manches andere stehen. Ich gönne mir ein Essen in der Stadt. Morgen wird es weitergehen.En savoir plus
Chilecito - Cable Carril
13 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 25 °C
Ich bin in Chilecito. Ehrlich gesagt, der Ort ist mir unbekannt. Bei der Einfahrt in diese Stadt gibt es eine Touristikinformtion und ein paar Tipps wo es welche Sehenswürdigkeiten und schöne Plätze ausserhalb der Stadt, gibt. Und irgendwie spielt die Materialseilbahn "Cable Carril" eine zentrale Rolle. Als auch noch Gisela, die Hotelbesitzerin vom "La Mejicana" schwärmt und von deutscher Ingieneurkunst spricht, werden meine Ohren hellhörig und lang und spitz wie bei Spock. Faszinierend. Die Materialkabelbahn besteht aus 9 Stationen. Eine ist im Ort und dort gibt es ein Museum. Mein erster Weg heute Vormittag führt dorthin. Diese Anlage wurde 1903 erbaut und Dezember 1904 fertiggestellt. Ohne Frage, ein monumentales Jahrhundertwerk im wahrsten Sinne des Wortes. Die Anlage ist fast 120 Jahre alt und in einem sehr gutem Zustand. Kein Wunder, man gab eine Funktionsgarantie von sage und schreibe 100 JAHRE !!! Und tatsächlich, bis 2004 kamen die Deutschen und die Anlage funktionierte bis dahin. Nein, ich werde hier nicht schreiben was alles nicht mehr funktioniert in Deutschland. Die 35 km lange Seilbahn führte mit Steigungen von bis zu 45° über unwegsames, bergiges Gelände und überwand dabei einen Höhenunterschied von 3528 m, der bis heute nicht übertroffen wurde. Sie war mit 35 KM die längste Seilbahn der Welt. Eine britische Gesellschaft übernahm die Famatina-Gruben, in der Gold, Silber und Erze gefördert wurden, da die Regierung Argentinien Schulden bei den Briten hatte. Zusätzliche Bedingung war, dass diese eine Verbindung von Chilecito zum Grubenbezirk schaffe. Die Firma Bleichert aus Leipzig wurde beauftragt, nach deutscher Bauart diese Anlage zu erstellen. Auch logistisch eine Meisterleistung, schließlich waren bis zu 1400 Bauarbeiter, in diesem unwegsamen Gelände, an dem Bau beteiligt. Benötigt wurden 6 Dampfantriebsmaschinen, verbaut wurden an jeder Station ein Antrieb. Die höchste Stütze misst 50 m. Bereits nach 22 Jahren wurde die Förderung eingestellt. Gänsehaut. Ich mach mich auf zu Station 2. Diese ist leicht zu erreichen. Aber einer der " Rolling Stones" hat den Tourbus verpasst, und rumpelt im Rollstuhl hinterher. Mir geht es nicht gut. Bevor die Beschwerden schlimmer werden geht es ins Hotel und ins Bett. Schmerzmittel und ich steh heute nicht mehr auf.En savoir plus
Cuesta de Miranda
12 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 26 °C
Die Schmerzen sind weg und die Abreise lässt sich in aller Ruhe vorbereiten. Das Zelt ist durch die Luftfeuchtigkeit in der Nacht noch etwas nass aber die Sonne trocknet schnell. Einziges Etappenziel ist Villa Union, denn dort ist die nächste Tankstelle. Alles andere nach Bauchgefühl. Die Strecke dorthin ist wenig aufregend aber durch den schneebedeckten Gipfel dennoch ein Hingucker. An der Tankstelle gibt es eine Internetverbindung und es ist Zeit zu schauen wohin es geht. Die Ruta Cuarenta, Ruta 40. Zwischenstopp beim "Regionales del Oeste", dort gibt es einen Stempel für den Pasaporta der Ruta 40. Und die Strecke wird mit zunehmenden Kilometer abwechslungsreicher, kurviger und schöner. Besonders die Strecke "Cuesta de Miranda" ist eine Augenweide. Überall kann man Kakteen stehen sehen. Rote Felsen. Erinnert mich an die Tonfarbenen Blumentöppe von Zuhause, dort wirken sie Langweilig und werden angepinselt. Und hier kann man sich nicht satt sehen an der Farbe und den Reliefs in den Steinschichten. 100 KM weiter nochmal ein Kaffeepäuschen an einer Tanke. Mal schauen wo wir die Nacht verbringe. Juan spricht uns an. Er fährt selber Motorrad und war früher Tourguide. Ja, Blue sorgt mal wieder für Aufmerksamkeit. Er hat noch ein paar Reisetipps. Paar Kilometer weiter gibt es eine größere Ortschaft und die Auswahl an Unterkünften ist zahlreicher. Ich frag mal im Hotel El Cautillo. So recht lässt sich der Eingang nicht finden. Nur 2 Schlosser machen eine Tür in eine große Schiebetür. Sie informieren die Eigentümerin. Preis und Zimmer passen. Nur Blue muss noch sicher parken können. Die neue Tür ist etwas zu schmal damit Blue mit Koffern durchfahren kann. Es wird gemessen umd festgestellt, es passt nicht. Nein, jedesmal Koffer an- und abbauen ist mir zu aufwendig. Kein Problem, das große Tor aufgeschoben und Blue rein. Nur das Schließen der Schiebertür ist genauso aufwendig. Später bekomme ich Nachricht. Problem gelöst. Es wurde tatsächlich die Tür verbreitert, damit Blue durchpasst. Fantastisch. Nochmal in den Ort und dann brauch ich Schlaf.En savoir plus

VoyageurHoi Dieter und es geht noch immer weiter oder ist dies schon der Nachhauseweg 🤔 wieviel km hast du schon gefahren. Wohin der Weg auch führt alles gute und Ich genieße noch immer dein Reiseblog. 👏

VoyageurMoin Andre. Nein es geht weiter nördlich. Erstmal werde ich den Nordwesten hier genießen, hoch bis JuJuy. Und dann entscheide ich wie es weitergeht. Aber Plan ist hoch bis Kolumbien. Es ist Winter und kaum Regenfälle. Bis jetzt sind es 22.000 KM. Danke für deine Nachricht und das der Blog dir immer noch gefällt.👍
Talampaya II
11 mai 2023, Argentine ⋅ ⛅ 22 °C
Talampaya Canyon
11 mai 2023, Argentine ⋅ ⛅ 20 °C
Nach zig Abstürzen und Neuinstallationen funktioniert die App endlich wieder.
Circa achtzig Kilometer nördlich von "Valle de la Luna" liegt der Talampaya Nationalpark mit dem Talampaya Canyon. Die Entdeckung von Tier- und Pflanzenfossilien zeigen wie es hier vor 225 Millionen Jahren war, als Reptilien die Besitzer dieser Gebiete waren. Auch dieser Park gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Und auch hier lässt man den unbedarften Touri nicht allein mit seiner Grillausrüstung durch die Gegend heizen und die Umwelt verschandeln. Dafür werden verschiedene Exkursionen angeboten. Ich habe noch etwas Zeit und verstaue mein gesamtes Gepäck in einem Schließfach und nutze auch hier die Möglichkeit zum campen und baue mein Zelt auf. Es ist soweit. Vollgepackt mit 5 Personen, einem Tourguide und dem Fahrer geht es in einem großen 4x4 Truck zu den vor 60 Millionen Jahren entstandenen Gebirgsformationen aus verdichtetem Ton und Sandstein mit einem sichtbaren Eisenoxidgehalt das für die rötliche Färbung der bis zu 150 m bis 200 m hohen Wände verantwortlich ist. Erinnerungen an Arizona werden wach. Unsere kleine Gruppe hat etwas familiäres und so versucht man auch mich in den Erklärungen mit einzubeziehen. Der Guide kennt ein paar Worte auf deutsch. Zusammen mit meinem Vokabular und einigen englischen Schrifttafeln verstehe auch ich worum es geht. Die Kombination aus Wassererosion und Wind hat Tag für Tag verschiedene Silhouetten geformt, und das menschliche Auge versucht es mit den Dingen zu vergleichen, die es kennt. Eine Felsformation heißt "Schwiegermutter". Brüllendes Gelächter. Oder "Mönch", Schweineköpfe, Turm. Oder "Beso" - Kuss, eines der wichtigen 100 Wörter die ich mittlerweile kenne. Bei einem Rundgang sind sogenannte "Petroglyphen" zu sehen. Felsmalereien. Und bisher wurden noch nicht alle entziffert. Überraschung. Bei der Rückkehr gibt es Wein, Whisky, Wodka, Wasser mit Zitrone, Suppe, Brot, Nüsse, Rosinen und unglaublich leckere Olivenfrucht auf einem Tisch serviert. Ich campe heute. Weiter geht es zum "Botanischen Garten". Zu den Felsformationen gehört auch der "Schornstein". Eine Rille in der Wand. Und der Guide demonstriert den Echoeffekt der hier möglich ist. Ein Besuch der "Kathedrale" und weiter zum "Mönch". Sie sind einige der Haupdarsteller dieser imposanten Erscheinungen. Zum Abschluß ein Spaziergang durch den Shimpa Canyon mit abschließendem Champagnerempfang. Die Tour kostet 10000 Pesos. 3500 der Eintritt und 1000 das Campen. Daumen hoch. Absolut Empfehlenswert. Und so genieße ich den Sonnenuntergang und den sternenklaren Himmel der in dieser Gegend extrem klar ist bei einem Glas Wein. Und mitten in der Idylle passiert es. Die "Rolling Stones" gehen auf Tournee. Kalter Schweiß, Hitzeschübe und Übelkeit. Ich schaffe es ins Zelt auf die Matratze und versuch eine Position zu finden mit den geringsten Schmerzen. Kein Puma der mich am Beim aus dem Zelt zieht und keine kreisenden Geier. Aber auch keine Schmerztabletten, die sind samt Gepäck im Schließfach und das Gebäude mittlerweile geschlossen. Irgendwann haben die "Stones" ihr Etappenziel erreicht und ich meine Ruhe.En savoir plus
Moonwalk
10 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 22 °C
Heute ist es soweit, die Eroberung des Mondes wartet auf mich. Scottie beam me up. Aber erstmal brauch ich Heißwasser zum Duschen. Man kümmert sich und nach kurzer Zeit geht es frisch geduscht und ungeföhnt zum "Valle de la Luna". Offiziell "Parque Provincial Ischigualasto". Ebenfalls besteht hier die Möglichkeit zum Campen. Und das werde ich diesmal auch machen. Irgendwie ein gutes Gefühl mal wieder im Zelt zu schlafen. Ich bin nicht allein. Zwei weitere Radfahrer sind hier und ein Wohnwagen. Im Laufe des Abends werden es immer mehr Radfahrer. 2500 Pesos Eintritt und 500 Pesos für das Zelten. Den Park kann man nicht allein befahren. Ein Tourguide fährt mit dem Auto voraus und eine Gruppe von meist 4 - 6 eigenen Fahrzeugen folgt auf dieser 40 KM langen Strecke. Alles im Preis mit drin. Es gibt fünf Viewpoints. Alle sind mit Holzstegen und Terrassen aufgebaut. So bleibt die Natur weitgehend unberührt. Eine sehr gute Idee. Wäre ja auch zu Schade wenn irgendwelche Touris durch prähistorischen Dinosaurier-Aa latschen und wertvolle Hinterlassenschaften aus der Vorzeit vernichten. Der Guide ist nicht nur dafür da um den Weg zu zeigen und den ein oder anderen Touri davon abzuhalten ausserhalb der vorgesehenen Flächen herum zu trampeln, nein, er gibt auch sein Wissen zum besten. So erklärte er uns, dass Ischigualasto auf Quechua „Ort, wo der Mond ruht“ bedeutet und daher der Name des Tals stammt. Die verschiedenen Bewegungen und Zusammenstöße der tektonischen Platten gaben hier jene Täler frei, wie sie vor Millionen Jahren waren und zeigen was damals auf der Erde geschah. Manche Formationen haben Namen wie „El Gusano“, „Valle Pintado“, „La Esfinge“, „La Court de Bochas“, „El Submarino“, „El Hongo“ und die „Barrancas Coloradas“. . ”. "El Hongo" ist das Wahrzeichen von diesem Park. „La court de bochas“ zeigt verschiedene perfekt polierte Kugeln aus demselben Material, das der Boden enthält. Das Phänomen ihrer Entstehung konnte bisher nicht geklärt werden. Es scheint, dass verschiedene Sedimentpartikel durch molekulare Anziehung gruppiert wurden, wodurch diese "Kugeln" entstanden sind. Versteinerte Überreste von Wirbeltieren und Pflanzen und Bäumen aus der Sekundärzeit, Dinosaurier und eine Vielzahl von Reptilien wurden intakt gefunden, was den Park zu einem der wichtigsten paläontologischen Stätten der Welt macht. Deshalb wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Diese prähistorische Perle hat etwas magisches und den Namen "Mondlandschaft" absolut verdient. Jeden Monat zum Vollmond werden deshalb zusätzlich Nachtwanderungen angeboten. Ebenfalls interessant zu beobachten ist wie auch ältere Herrschaften es verstehen, vor dieser außergewöhnlichen Kulisse zu Posen und Arme, Kopf und Hüften zu verdrehen um Instagramtaugliche Fotos zu schießen. Ich beschränke mich auf die Natur. Am Eingang gibt es ein Museum der verschiedene fossile Überreste der im Park gefundenen Dinosaurier zeigt. Alles drin im Preis. Ein interessanter und unvergesslicher Tag. Ein Ort der das gleiche Level hat wie z. B. der Perito Moreno Gletscher. Daumen hoch.En savoir plus
Darum
9 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 24 °C
An diesem morgen ist mir kalt, gefühlt wie kurz unter dem Gefrierpunkt. Doch die Sonne wird heute unser Begleiter sein und die Kälte verfliegt. Die Straße führt entlang dem Surf- und Kitesee und bietet gleich Motive für die Kamera. Der Weg nach San Josê de Jachál ist atemberaubend. Eine Freude durch diese Landschaft der Berge zu fahren. Am Straßenrand sehe ich einen Motorradfahrer. Probleme mit der Kette. Abgesprungen. Seine Hände voll Kettenfett. Das Kettenrad hat dermaßen Karies, von Zähne keine Spur mehr. So Junge, nimm mal den Gang raus und schon ist die Kette wieder frei. Und tatsächlich, er fährt wieder. In San José besorge ich mir diesmal früh genug Pesos bei WU. Es gibt ein Limit für die Auszahlung. OK. Transfersumme angepasst. Systemausfall. Die Dame füllt alles per Hand aus und macht die Anfrage per Fax. Und tatsächlich dauert es nicht allzulange und die Auszahlung klappt. Tanken und weiter geht es. Unterwegs treffe ich Franco und seine Freundin. Er ist suf ziemlich allen Sozialmediakanälen vertreten. Fährt selbst Motorrad und kennt Argentinien von Ende bis Ende. Ich verlasse die RN 150 und fahre die RP 491. Wieder schlängelt sich die Straße durch das Gebirge. Auf der einen Seite schrammt man fast die Felswand und auf der anderen gibt es nur Abgrund, Tal und herrliche Landschaft. Manchmal ist die Straße nur für ein Fahrzeug breit genug. Doch der Asphalt vom Feinsten. Sogar an Leitplanken hat man hier gedacht, nicht überall aber immerhin. Und in diesen Momenten kommt wieder der Gänsehautmoment, der sich über den ganzen Körper verbreitet und einen fast verrückt macht wenn er die Oberschenkel erreicht und man sich schütteln muß. Spätestens jetzt ist sie wieder da, die Bestätigung. Darum ist man hier und hat trotz einer gewissen Routine Spaß daran. Mein eigentliches Ziel habe ich schon erreicht. Und nach all der Natur ist der Gedanke an Camping da. aber ich muss noch Tanken für die nächsten Etappenziele. OK, schlappe 60 KM bis zur nächsten Tanke. Villa San Agustin heißt der Ort. Ausser Tanken noch ein Kaffee. Man empfiehlt mir das Hostel um die Ecke. Für umgerechnet 5 Euro hab ich ein 5-Bettzimmer für mich allein und eine saubere Küche. Das Gästebuch ist voll und meinen Pass braucht er auch nicht. Hahaha. Ich geh nochmal einkaufen und brutzeln.En savoir plus

VoyageurHallo Dieter was für beeindruckende Fotos von der Gegend ich hatte mir eine kleine Auszeit genommen hier wird das Wetter langsam besser so kann ich mein Moped startklar machen und die Berge in Ostfriesland abfahren weiter alles gute für dich und bleib gesund
Rodeo
8 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 16 °C
An diesem Morgen war die Entscheidung um einen Tag zu verlängern, gefallen. Nach dem Frühstück eröffnet man mir aber, dass mein Zimmer bereits vergeben sei und ich in ein anderes, größeres und damit teueres Zimmer umziehen müsse. Nein danke, Abreise. Nordwestlich geht es raus aus die Stadt. Eine mit Palmen bepflanzte Straße eskortiert uns aus die Stadt. Wo uns die wunderschön geformten Gesteinsbildungen Las Tapias empfangen. Weiter hinauf zum Mirador al Dique de Ullum. Ein riesiger Stausee. Die Verbindungsstraße zur Ruta 40 bekommt eine neue Fahrban. Die Behelfsstraße ist natürlich reiner Schotter. Die Absperrungen haben Lücken, die nutzen Blue und ich um auf der alten Straße zu fahren. Nur die letzte Lücke, steil runter von der Fahrbahn ist eine gewisse Herausforderung. Geschafft. Erleichterung macht sich breit. Entlang dieser Strecke wird bereits auf Solarenergie gesetzt. Riesige Solarpanelfelder säumen die Straße. Auf der Ruta 40 geht es weiter bis zur Gabelung Talacasta. Hier haben sich schon etliche Reisende mit ihren Aufklebern verewigt. Hat mal wieder etwas von Roadmovie. Irgendwo im Nirgendwo ein Cafe wo sich Leute treffen. Die Verkäuferin erzählt mir, dass heute bereits 2 Holländer auf Fahrräder hier waren. Andere Gäste geben mir Tipps wo es besonders schön ist. Ja, genau dort will ich hin. Aber erstmal ein Abstecher über die 149. Teilweise schlängelt sich die Straße durch das Gebirge. Es gibt nichts schöneres als bei Sonnenschein und hervorragenden Straßenverhältnissen durch die kurvige und sehenswerte Landschaft zu cruisen. Auch wenn es Passagen gibt die scheinbar mit dem Lineal durch die Landschaft gezogen wurden. Von der Straße aus sehe ich irgendwelche Ruinen oder ähnliches. Eine vermeintliche Zugangsstraße entpuppt sich als Privatweg der Minengesellschaft. Die Jungs sind sehr nett. Können mir aber auch nicht genau sagen wo der Zugang ist. Dafür werde ich mit kaltem Trinkwasser versorgt und eine nette Unterhaltung. Endstation ist heute Rodeo. Hiwr gibt es einen großen See für Wind- und Kitesurfing Fans. Es bedarf 3 bis 4 Anläufe um die passende Unterkunft zu finden. Eine einfache Wohnung und Ferienanlage für mich allein. Und Blue steht direkt vor der Tür. Na dann bis morgen.En savoir plus
Pampa Grande
7 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 23 °C
Eine Möglichkeit völlig in sich zu kehren ist z. B. eine Fahrt durch die Pampa. Nichts ist beruhigender und entspannter als 200 KM fast nur geradeaus zu fahren und sich jedesmal zu erschrecken wenn eine von fast Dutzend Kurven plötzlich vor einem auftauchen. Dann wird einem das volle fahrerische Können abverlangt. Und dennoch, Sonnenschein und Zufriedenheit. Drei Polizeikontrollstationen, zum Glück war keiner der Diensthabenden so frustriert um mich anzuhalten. Im Gegenteil man grüsste bereitwillig zurück. Die Möglichkeit sich zu verfahren besteht nur an einer Stelle, dann wenn die Ruta National RN 20 sich teilt und es sich anbietet links nach Mendoza oder rechts nach San Juan zu fahren. Eine Schaf- und fünf Ziegenherden brachten nochmal eine lebhafte Abwechslung. Nach 200 KM endlich mal wieder eine Tankstelle. Danach nochmal ca. 100 KM bis San Juan, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Nach 50 KM kommt Abwechslung, hier beginnen die Wein- und Olivenfelder. Und auffällig sind die riesigen Nestkonstruktionen mit Öffnung von unten. An vielen Strommasten und in den Bäumen sind diese Nester zu sehen. Es sind die hängenden Nester der Cotorras, der argentinische Papagei welcher sie baut. In San Juan gibt es einige Hotels oder Hostels. Auch meine Preisvorstellung ist dabei. Auffällig ist der Preisunterschied z. B. bei Booking und hier vor Ort. Im Schnitt ein Viertel wenn ich für mich alleine buchen will. Das Problem ist die Unterbringung von Blue. Bei einem durfte ich sie sogar im Hotel parken. Neben meinem Zimmer. Aber 30 m durch die Flure schieben und durch eine Tür die zu schmal ist, nein, bei bestem Willen nicht. Und Blue ist ein Motorrad und kein Fahrrad, dass man mal eben um die Ecke bugsiert. Obwohl ich früh in der Stadt bin wird es schon dunkel bis ich endlich das Passende finde. Duschen und ein Restaurant finden. Gar nicht einfach an einem Sonntag. Tatsächlich haben dann viele geschlossen. Ich muss nicht mit knurrendem Magen ins Bett und werde fündig. Die Temperaturen lassen es zu draußen zu sitzen. Noch gibt es keinen Plan für morgen. Schauen wir mal.En savoir plus
Good bye Cordoba
6 mai 2023, Argentine ⋅ ⛅ 16 °C
Der gestrige Tag begann mit Regen. Und es wurde kaum besser. Nein, ich wollte nicht bei Regen durch die Berge fahren. Also Gammeltag und Abfahrt verschieben. Die Wetterprognose für heute versprach Sonne und behielt Recht. Blue aus dem Parkhaus holen und direkt vor der Hosteltür parken.
zwei Polizisten auf Motorrädern parken hier. Kurz mal Smalltalk halten. Nett die Jungs. Pünktlich geht es aus die Stadt. Sonnenschein, angenehme Temperaturen und die ersten Viewpoints. Endlich wieder Natur pur auch wenn es schöne Erlebnisse in Cordoba waren. Heute sind mehrere Motorradfahrer unterwegs. Man überholt sich gegenseitig an den Viewpoints. Auch jemand aus Blues Verwandtschaft ist dabei. Und dann ein Motorradfahrer der mit seiner Sozia unverletzt von der Straße abgekommen ist und in einem Graben steht. Ein Autofahrer ist bereits bei ihm. Natürlich anhalten. Anpacken. Die nächsten Biker kommen. Gemeinsam bringen wir ihn wieder auf die Straße. Von der Straße sieht man das Parador Giulio Cesare. Es ist eine Bar am Eingang des Pilgerwegs in der Pampa de Achala, Altas Cumbres de Córdoba. Ein Kanadier erzählt mir die Strecke sei "incredible". Eine kurvenreiche Strecke aus festem Sand. Ich frage einen Polizisten der zufällig vor Ort ist ob die Strecke mit Motorrad wirklich befahrbar ist. Er stimmt zu. Und alle haben Recht. Eine wirklich unglaubliche Strecke. Immer wieder anhalten und Fotos machen. Zwischendurch grüne Oasen. Und der Andenkondor der hier zu finden ist. Knapp 30 KM dann bin ich wieder auf Asphalt. Ein absolut empfehlenswerter Abstecher. Ca. 280 KM. Dann ist Feierabend. Beim Tanken treffe ich wieder einen Motorradpolizisten. Wieder Smalltalk bis er mit seiner Kollegin als Sozia abfährt. Bei der Unterkunftsuche wird es zäh. Ich fahr einen Ort zurück und finde ein Hotel. 5.000 Peso (ca. 10 Euro) inkl. Frühstück. Blue parkt fast in der Rezeption. Heiße Dusche und diesmal ein Restaurantbesuch. Für umgerechnet 7,20 € gibt es Steakstücke, Pommes, Brot und ne 1 Literflasche Schwarzbier. Ich werde gut schlafen und morgen weiter nach San Juan fahren.En savoir plus
Triefnasen
4 mai 2023, Argentine ⋅ ☁️ 18 °C
Wieder alles grau. Diesmal triefte der Himmel kurzzeitig wie meine Nase. Nur in Bad und Küche läuft erstmal gar nichts. Kein Wasser. So zieht sich der Vormittag in die Länge und meine geplante Abfahrt auf den nächsten Tag. Andere Dinge lassen sich somit erledigen. Das tägliche Zeitfenster für das Reisen ist kleiner geworden und verlangt jetzt doch ein bißchen Planung. Heute bleibt es ruhig. Die grauen Triefnasen sind verschwunden. Nochmal kurz in die Stadt und morgen geht es weiter.En savoir plus
Die Schmach von Cordoba
3 mai 2023, Argentine ⋅ ⛅ 18 °C
Mal wieder Grau an diesem Morgen. In den letzten Tagen hatte ich mir zur Motivation und Unterstützung öfters die Rolling Stones angehört. Heute war es soweit, meine eigenen "Rollenden Steine" verließen mich. Haben Sie sich doch in den letzten Wochen immer wieder bemerkbar gemacht. Beim frühstücken kam es mir in den Sinn eine Tagestour nördlich von Cordoba zu machen. Aber vorher galt es sich der deutschen Geschichte zu stellen und vor Ort aufzuarbeiten. Fußballweltmeisterschaft. 21. Juni 1978 in Cordoba - drittes Zweitrundenspiel: Deutschland - Österreich 2:3. Diese Niederlage ist bekannt geworden als die "Schmach von Cordoba". Damals hieß das Stadion "Estadio Olímpico de Córdoba". Heute ist es das "Estadio Mario Alberto Kempes". Weltmeister 1978, Torschützenkönig und aus dieser Provinz. Wäre ja zu schön das Stadion von innen zu sehen. Zumindest wollte ich einen Blick von aussen darauf werfen. Auf Nebenwege konnte ich halbwegs um das Stadion fahren. Aber nirgends ein Zugangstor. Und dann eine Unterführung Richtung Stadion. Kaum unten kam auch schon das Wachpersonal. Äh, also gibt es hier auch Führungen? Si. Wann und wie spät? Heute, jetzt. Brauch ich ein Ticket? Nein, ist kostenlos. Wow, meine Augen fingen an zu glänzen. Blue geparkt und er brachte mich zum Stadionmuseum. Etwas irritiert schaute mich der Verantwortliche dort an weil ich allein war. Dennoch führte er mich ins Stadion zum Platz. Na klar, Fotos wollte ich auch. Zurück im Museum wurde ich absolut herzlich von Gustavo Marcelo Farias begrüßt. Journalist und Koordinator des Museums. Ja, die legendäre Niederlage ist hier immer noch bekannt. Ohne Häme. Als 13-jähriger hatte er das WM-Spiel Deutschland - Mexico hier gesehen. Es ist seine Eintrittskarte die dort im Schaufenster ausgestellt ist. Ein deutsche Spielszene hängt als Riesenfoto an der Wand und er zeigt und nennt mir K. H. Rummenigge und R. Rüssmann. Als ich mich als Dieter vorstelle ergänzt er spontan Dieter Müller. Der gehörte damals zur Aufstellung. Und seine Begegnung mit Helmut Schön und Bernhard Dietz. Es gibt eine 9-minütige Zusammenfassung von damals, welche er für mich in diesem Minikino abspielen lässt. Er hält engen Kontakt zu Mario Kempes und zeigt mir seinen WhatsApp-Verlauf. Die Stadt Wien bekam damals 4 Original Stadionsitze. Und das Schild C 8 war damals die Kabinennummer des österreichischen Sprechers. Er zeigt mir Bilder mit dem Bürgermeister von Wien. Ich fühl mich als VIP und darf dementsprechend Platz nehmen in der VIP-Lounge. Zum. Abschluß bekomme ich 2 Schlüsselanhänger und seine Telefonnummer für weiteres Material. Bei der Ausfahrt aus dem Stadion werde ich noch mal vom Personal gefragt wie es mir gefallen hat. Ich bin begeistert von dieser Herzlichkeit. Noch eine Fahrt durch den Mario Kempes Park und ich verlasse Cordoba in nördlicher Richtung. Im Valle Hermoso treffe ich Veronika und Sebastian aus Buenos Aires. Sie sind in einem VW-Bulli Jahrgang 1985 unterwegs. Eine lustige und ebenfalls herzliche Unterhaltung beginnt. Meine geplante Tour für heute wird abgekürzt. Es ist schon spät und immer noch grau und kalt. Die Nase fängt an zu triefen. Schluß für heute.En savoir plus
Cordoba - Kulturtag
2 mai 2023, Argentine ⋅ ⛅ 20 °C
Mal wieder gut geschlafen. Vor dem Frühstück nochmal schnell in den Minimarkt und zur Panaderia (Bäckerei). War am Vorabend noch einiges im Hostel los so ist heute morgen fast keiner zu sehen. Der Himmel ist bedeckt. Aber es ist warm genug um im Freien zu frühstücken. Dabei versuche ich mal so etwas wie ein Plan auf die Beine zu stellen was ich mir in der Stadt ansehen kann oder ob ich doch mit Blue eine Tagestour mache. Die Entscheidung fällt zu Gunsten einer Stadttour, somit kann ich meine Wäsche in die Wäscherei bringen. Google Maps und ich stehen beim navigieren im Fußgängermodus auf Kriegsfuß. So irre ich anfangs durch die Stadt. Finde aber trotzdem den Palacio de Justicia Tribunales. Vorbei am Plaza de la Intendencia, Héroes de Malvinas. Man findet immer wieder Hinweise und Schilder in Argentinien die auf die Malvinas hinweisen. Das Wort Falklandinseln wird hier vermieden. An der Plaza San Martin befindet sich die Iglesia Catedral. Ich muss mich erstmal setzen, so kann ich besser die Deckenmalereien fotografieren. Ebenfalls sind viele weitere sehenswerten Bauten und Kirchen in der Umgebung. Besonders die Manzana de los Jesuitas, der Block derJesuiten ist herausragend. Er gehört seit 2000 zur UNESCO Weltkulturerbe. Kaffeepause bei Sonnenschein gegenüber vom Museum welches ich anschließend besuche. Zur Ausstellung gehört auch das Fossil einer 50 cm großen Riesenspinne. Anschließend geht es in die älteste noch erhaltene Kirche Argentiniens, die Compañía de Jesús von 1671. Die Stunden fliegen dahin und es wird schon dunkel. Selten hat mich eine Stadt so fasziniert. Eines steht fest. Ich werde noch etwas bleiben.En savoir plus

VoyageurMoin Dieter wunderschöne Bilder was für ein Lichtermeer wir müssen Strom sparen. Mach weiter so und genieße die Zeit 👍👏L. G.

VoyageurHallo Dieter schön das du wieder fit bist in der interessanten Stadt wieder mit super Bilder ich kenne die Stadt nur von 1978 mit der Schmach von Córdoba vielleicht du auch ? Dann noch viel Vergnügen in der Stadt

VoyageurJa, genau. Deshalb musste ich das Kapitel heute verarbeiten. Gedankenübertragung.👌👍
Primero de Mayo - Cordoba
1 mai 2023, Argentine ⋅ ☀️ 18 °C
Der Tag der Arbeit am 1.Mai ist auch in Argentinien ein Feiertag. Nein, Tanz in den Mai habe ich nicht gesehen. Fahrradfahrer schon aber ungeschmückt auf Rennräder. Dennoch sind viele wie fast jedes Wochenende unterwegs. Während ich beim Frühstück nach dem Wetter schaue sieht es irgendwie kalt und trübe aus und die Vorhersage ist auch nicht besser. Ich weiß noch nicht welche Richtung Norden ich nehmen werde. Dennoch geht es erstmal Richtung Cordoba. Nochmal durch Alta Gracia. Außer das Ernesto Che Guevara Museum ist die Stadt durch die Estancia der Jesuiten bekannt, das im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ich parke Blue direkt vor der Kirche. Und schon erregen wir Aufmerksamkeit. 2 ältere Pärchen kommen auf mich zu. Deutsche Vorfahren. Auch schon mal in Deutschland gewesen. Frankfur am Main. Es dauert nicht lange, mittlerweile hat sich herumgesprochen, daß hier ein Deutscher mit Motorrad ist. Ich höre die ersten deutsche Sätze von einer Familie von der Wolga. Deutschrussen. Es gesellt sich eine ältere Dame hinzu die noch sehr gut deutsch spricht. Dann noch eine ältere Dame die heute Geburtstag hat und der ich natürlich gratuliere. Es kommen noch mehr Leute zusammen. Nein keine Reisegruppe. Einige aus Buenos Aires andere aus Cordoba. Ein zufälliges Treffen von Menschen die sich vorher nicht kannten und die hier wegen dem Mann mit Motorrad aus Deutschland stehen. Es beschert mir feuchte Augen und ein seliges Glücksgefühl. Ich verlasse die Stadt und werde zum ersten Mal bei einer Polizeikontrolle angehalten. Das Scheinwerferlicht ist nicht in Ordnung. Ich fahre mit Parklicht. Anscheinend bin ich irgendwann am Lichtschalter hängengeblieben. Alles klar. Weiterfahren. Er will noch nicht mal meine Papiere kontrollieren. Die Sonne kommt immer mehr durch. Ich fahre nach La Paz und entlang der "Camino de las cien curvas (Straße mit hundert Kurven)" nach Cordoba. Die Dammwand des Dique "San Roque" erregt nicht nur bei mir große Aufmerksamkeit. Von hier aus sieht man die Brücke "Puente Jose Manuel De La Sota". Es ist bereits früher Nachmittag als ich Cordoba erreiche. Ich hatte mir einige Unterkünfte notiert dennoch klappt es nicht. Letztlich finde ich ein Hostel mitten in der Stadt. Von außen kein Schild nur eine blaue Tür hinter der sich unscheinbar die Unterkunft verbirgt. 6-Bettzimmer für mich allein obwohl hier einige Leute übernachten. Blue kann in einem überwachten Parkhaus in der Nähe stehen. So ergibt sich die Gelegenheit einen kleinen Spaziergang in die Stadt zu machen.En savoir plus
"CHE" - Museo in Alta Gracia
30 avril 2023, Argentine ⋅ 🌬 18 °C
Magen und Darm scheinen zu rebellieren. Nicht gerade die besten Voraussetzungen zum weiterreisen. Also lass ich es. Frühstück geht. Auch das Wetter rebelliert. Waren es gestern fast 30 Grad so ist es heute nur noch die Hälfte. Von der Sonne verwöhnt sind es gefühlt Kühlschranktemperaturen. Der Himmel bedeckt. Es ist bereits Mittag und ich wage eine Tagestour. Es geht Richtung San Clemente. Heute sind etliche Motorräder unterwegs. Ist schließlich langes Wochenende. Und die asphaltierten Straßen bieten einiges an Kurven. So trifft man zwangsläufig andere Biker beim Pausenstopp. Ich unterhalte mich mit Ariel aus Cordoba der mir seine Telefonnummer gibt. Für den Fall der Fälle. Den Schildern folgend geht es den Berg hinauf zu einem Observatorium/Astrophysik. Die Zufahrt ist geöffnet das Gebäude geschlossen. So bleibt der Blick über das Tal und die umliegenden Hügelketten. Bei den herrschenden Wetterbedingungen ein eher trüber Ausblick. Kurvenreich geht es weiter nach Alta Gracia. Ein geschichtsträchtiger Ort. Auf Empfehlung der Ärzte hat hier der asthmakranke Ernesto "Che" Guevara einen großteil seiner Kindheit und Jugend in verschiedenen Häusern der Bergstadt verbracht. Hauptsächlich in der Villa Nydia in der seit 2001 ein Museum eingerichtet ist. Eine chronologische Reise durch das Leben von Che, wird durch Fotografien, Videos, Audios, Texte , Manuskripte, verschiedene Dokumente und Repliken persönlicher Gegenstände dargestellt. Schräg gegenüber steht ein weiteres Haus in dem die Familie gelebt hat. Danach geht es zurück ins Hostel. Ich werde versuchen die Zeit für etwas Recherche zu nutzen.En savoir plus
Touristenstadl und Karl-Heinz
29 avril 2023, Argentine ⋅ ☀️ 29 °C
Ich bin mir vor dem Frühstück noch nicht sicher was ich machen werde. Ein Ziel für einen Tagesausflug habe ich noch nicht gefunden. Oder weiterreisen nach Cordoba? Erstmal frühstücken. Blue braucht etwas Pflege. Irgendwo ein Wackelkontakt vom Zusatzscheinwerfer. Kette schmieren. Ich entschließe mich einen Ruhetag einzulegen und als Touri durch die Stadt zu bummeln. Ca. 1 KM zu Fuß. Am Nachmittag ist schon im Zentrum etwas los. Alles wirkt irgendwie skurril aber dennoch ist das Gesamterscheinungsbild aufeinander abgestimmt. Der Aufmarsch und Motorgedröhne einer Mustangpräsentation ist natürlich ein Anziehungspunkt. Erstmal gönn ich mir ein ganz dickes Eis während in einer etwas abgelegenen Ecke schon Kaffee und Kuchen auf mich warten. Die Wartezeit zwischendurch nutze ich zum schreiben. Der Kellner hat einen deutschen Opa und auf der Karte steht in deutscher Sprache Eiskaffee. Überall Oktoberfest, Bierkrug und aus einem Geschäft schallt auch noch Oktoberfestzeltmusik. Aber warum? Das Touristikcenter ist nicht zugänglich. Ein Geschäft mit dem Schild "FIAMBRERIA ALEMANA". Davor sitzt ein Mann. Ich geh mal rein und schau mich um. Bei der Frage ob die Verkäuferin auch deutsch spricht ruft sie den Mann herein. Sein Name ist Karl Heinz. Er ist 70, fährt ebenfalls eine Honda und war auch vor einiger Zeit noch unterwegs. Deutsche Vorfahren aber hier geboren. Der Besuch einer deutschen Schule lassen ihn perfekt deutsch sprechen. Und somit erfahre ich die Hintergründe dieser Stadt.
Und diese beginnt wieder mit dem 2. Weltkrieg. Kapitän zur See Hans Langsdorff. Kommandant Panzerschiff Admiral Graf Spee. *20. März 1894, + 20.12.1939. Ihm waren über 1000 lebende Matrosen lieber als 1000 tote Helden. Am 13. Dezember 1939 gerät sein Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ sechshundert Kilometer vor Montevideo in ein Seegefecht mit drei englischen Kreuzern. Schwer beschädigt erreicht das deutsche Schiff den Hafen der uruguayischen Hauptstadt. Im Einklang mit dem Völkerrecht gewährt die Regierung der kampfunfähigen „Graf Spee“ 72 Stunden Aufenthaltsrecht. Eine Reparatur hätte mindestens 14 Tage beansprucht. Deshalb lässt Kapitän Langsdorff das Panzerschiff vor den Augen der Öffentlichkeit am 17. Dezember in der La-Plata-Mündung versenken.
Die Besatzung von 1039 Mann und ihr Kapitän sind zuvor von Bord und in Buenos Aires an Land gegangen. Per Regierungsdekret verfügt Argentiniens Präsident Roberto María Ortiz am 19. Dezember, dass die Besatzung bis zum Ende des Krieges in Argentinien bleiben solle. Der Kommandant und die Offiziere werden in Buenos Aires interniert, die Besatzung später in verschiedenen Provinzen.
Einen Tag später verübt Kapitän Langsdorff in Buenos Aires Selbstmord. Die Spee-Fahrer gründeten in Argentinien Familien, Tausende Kinder wurden geboren. U. a. in Bariloche. Hier in Villa General Belgrano waren es 143 Seeleute. Der letzte starb vor 4 Jahren. Sein Name war Sander. Mal wieder eine beeindruckende Gegebenheit der deutschen Geschichte die ich hier in Südamerika erfahre. Und als Motorradfahrer hat Karl Heinz noch paar Ausflugstipps für mich. Da ich mir heute das Benzingeld spare gönn ich mir ein Abendessen in der Stadt. Ein argentinisches Steak. Bei der Suche nach dem passenden Restaurant sehe ich ihn. Und ich bin fassungslos. Während in Santiago heimlich die Jedi-Ritter im Park üben hängt Meister Yoda hier mit ner Pulle Bier ab. Ich fürchte das Imperium ist verloren. Außer Meister Yoda finde ich auch einen Platz zum Essen. Und es stimmt. Hier gibt es die besten Steaks Das Fleisch hat auch fast ungewürzt Geschmack. Und das komplette Essen mit einem Riesenbier für unter 11 Euro. Es ist langes Wochenende. Vielleicht sollte ich es hier verlängern. Erstmal darüber schlafen.En savoir plus

Voyageur
Hallo Dieter es ist einfach irre was in der Welt los ist. Ich wuensche dir weiter eine tolle Zeit. Liebe Grüsse 👏👍
Villa General Belgrano
28 avril 2023, Argentine ⋅ 🌬 29 °C
Nach dem Frühstück werde ich San Luis verlassen. Tanken, Ölcheck, Gepäck verstauen und raus aus der Stadt. Es ist am Vormittag sommerlich. Wieder fahre ich über gut ausgebaute Asphaltstraßen. Man hat das Gefühl durch einen gepflegten Park zu fahren. Die Seitenstreifen sind gemäht. Die durch einen breiten Grünstreifen getrennten Fahrbahnen werden zeitweise durch Skulpturen aufgepeppt. Minimale Mautgebühren von denen Motorradfahrer ausgenommen sind. Irgendwann endet diese Straße in eine normale Straße. Aber dennoch begleitet einen das grüne Band in dem eine Asphaltstraße integriert wurde. Und es ist Pampa. Ja, auch der Wind ist wieder da. Gelegenheit die fast schon eckig gefahrenen Reifen wieder abzurunden. Laut Navi sind es fast 6 Stunden Fahrzeit. Also keine Zeit lange zu trödeln. Wirklich spannend wird es erst bei einer Baustelle. Die Nebenstraße ist Sand. Teilweise lose. Der Wind wirbelt und ab und an kommen Fahrzeuge die den Sand zu einer undurchsichtigen Wand machen. Spätestens bei entgegenkommenden LKW'S muss ich anhalten. Die Fahrer grüßen als ob man sich entschuldigen möchte. Ich bin froh als diese Baustelle endlich endet. Irgendwann hatte ich den Ort als Tipp bekommen und im SouthAmericaChat wurde er auch mal erwähnt als schön. Und am späten Nachmittag erreiche ich Villa General Belgrano. Auf der Suche nach einer Unterkunft trau ich meinen Augen kaum. Oktoberfest in großen Buchstaben. Und alles ist irgendwie bayrisch deutsch. Ich werde etwas ausserhalb fündig und finde ein Hostel. Blue steht im Carport und ich habe ein Einzelzimmer mit Doppelbett und Frühstück für umgerechnet 12 €. Da ich noch Vorräte habe und mir selber etwas machen kann verzichte ich heute auf eine Stadtbesichtigung. Bis Cordoba sind es noch ca. 1,5 Stunden. Mit der Option evtl. noch zu verlängern schlafe ich mal wieder vorm Müde werden ein.En savoir plus
Curvas, Curvas, Curvas
27 avril 2023, Argentine ⋅ ☀️ 23 °C
Mal wieder kurzfristig entscheide ich mich meinen Aufenthalt um einen Tag zu verlängern. Künstlerische Freiheit spontane Entscheidungen treffen zu können. Erstmal wieder zum WU-Schalter um Geld zu besorgen. Immer noch nicht möglich. Es gibt noch andere und diesmal funktioniert es. Da es eh ein Rieseneinkaufscenter ist nutze ich die Gelegenheit zum bummeln. Bluetooth Kopfhörer von Philips für ca. 11 Euro. Nehm ich mal mit. Zurück zum Hotel und in die klimatisierte Tankstelle einen Capucchino genießen. Kopfhörer ausprobieren und mal versuchen etwas zu planen. Eigentlich schon etwas spät entscheide ich mich für eine Rundtour. Wie durch einen Park beginnt die Tour nach Trapiche. Mautgebühr aber nicht für Motorräder. Ich darf um die Schranke jonglieren. Alles asphaltierte Straße. Sonnenschein. Alles was es braucht um glücklich durch die Pampa zu cruisen. Mal wieder ein Damm. Viewpoints. Anhalten und Landschaft genießen. Und dann beginnt sie. Die Kurvenhatz durch Berg und Landschaft. Keine Gerade die auch nur annähernd 300m schafft. Kurve an Kurve. Alles auf bestem Asphalt. Nur die Sonne steht immer tiefer im Gegenlicht. Und dann wird es doch noch dirty. Kurven die mit alten Autoreifen gesichert sind.
Und dann Felsbrocken auf der Fahrbahn. Kurz vor der Kurve warnen aufgestellte Reifen darauf hin. Abschluß ist nochmal ein Staudamm. Es wird bald dunkel. Ich möchte dann nicht mit Schwinwerferlicht durch die Kurven müssen. Bevor es soweit ist erreiche ich die 2-spurige Hauptstraße. Wow, mal wieder eine Fahrt für Genießer. Anschließend im Restaurant einen Asado bestellt der mit dem Tischgrill serviert wird. Und bevor ich alles aufschreiben kann bin ich auch schon eingeschlafen.En savoir plus
San Rafael - San Luis
26 avril 2023, Argentine ⋅ ☁️ 25 °C
Nach dem ereignisreichen Tag gestern geht es heute nach San Luis. Ca. 280 KM. Strahlender Sonnenschein. Beim gemeinsamen frühstücken im Hostel OLI hilft mir der Mitarbeiter und überträgt Guthaben auf meine Prepaidkarte. Damit spar ich mir den Aufwand den passenden Laden zu finden. Nach der Verabschiedung verlasse ich San Rafael. In Monte Coman sehe ich eine Art Eisenbahn Freilichtmuseum. Ich schau mich mal um. Direkt daneben ist die Feuerwehrwache. Na klar, weil hier eh nichts los ist erregen wir Aufmerksamkeit. So komme ich mit Angel ins Gespräch. Sie hat auch ein kleines Motorrad gefahren. Anscheinend ist sie stark beeindruckt das ich alleine reise. Sie versucht einige ihrer Beziehungen spielen zu lassen um mir eine Unterkunft zu besorgen bzw. Kontakte für den Notfall. Leider hat sich dann keiner mehr gemeldet. Eine Unterkunft habe ich auch so gefunden. Die Dame an der Rezeption spricht kein Englisch. Mein Spanglisch führt zu irgendwelchen unterhaltsamen Lachern. Wir verstehen uns. Achim war damals auch in San Luis gewesen und hatte ebenfalls im Hotel Cesar übernachtet. Mal kurz mit ihm telefoniert. Für ihn geht es erstmal nach Belgien zum Motorradtreffen. Die Inflantion in Argentinien steigt immer höher. Hatte ich damals noch ca. 380 Pesos bekommen so sind es jetzt fast genau 500. Für mich natürlich gut. Aber klar auch die Preise steigen. Und der Ausgabeschalter im Supermarkt ist mal wieder vom System abgeschnitten. OK, mañana. Direkt neben dem Hotel ist ein Restaurant, gegenüber auch und eine Tankstelle. Perfekte Lage. Auch das Zimmer liegt im Schattenbereich und Blue überdacht und überwacht. Die Wärme des Tages hat mich geschafft. Keine Zeit zum Müde werden. Ich schlafe schon vorher ein.En savoir plus
Bevor alle Dämme brechen,...
25 avril 2023, Argentine ⋅ ☁️ 24 °C
..., werde ich mal losfahren und kontrollieren ob alle in Ordnung sind. Der Dique Galileo Vitali ist ein kleiner aber feiner Damm. Macht äußerlich einen gepflegten Eindruck und bietet ein hübsches Panorama. Test bestanden. Bei herrlichstem Sonnenschein inspiziere ich den Dique El Tigris. Pampa Energia ist für diesen Damm verantwortlich. Und dieser Damm ist auch einige Nummern größer. Blue und ich sind die einzigsten hier. So können wir die Technik mit der GoPro testen. Zeitgesteuerte Aufnahmen, per Bluetooth, etc. Keine Auffälligkeiten. Unser nächstes Ziel ist der Dique Los Reyunos. Nicht nur Damm auch Touristenhotspot. Kaffeefahrten zu diesem Damm gehören zum Ausflugsprogramm vieler Veranstalter. Tatsächlich steht auch einer gerade im Weg. Blue und ich ergattern einen Schattenplatz unter dem einzigsten Baum hier. Einen Happen nehmen, einen Piepmatz füttern und als der Bus verschwunden ist beginnt meine Inspektionstour. Nebengeräusche aus der Ferne. Ein Trupp Motorradahrer aus Buenos Aires. Sie teilen sich den Rest Schatten des Baumes und umzingeln Blue. Sie wird genau inspiziert. Als ich mich dazu geselle beginnt eine rege Unterhaltung. Einer spricht Englisch. Na klar Fotoshooting. Und in Argentinien raucht man keine Friedenspfeife, nein, man teilt sich eine Tasse Matetee. Wird Zeit weiter zu fahren. El Nihuil ist mein Ziel. Erstmal geht es durch die Pampa. Der Ort hat zwar auch einen Staudamm aber nicht so spektakulär. Interessanter ist der im Privatbesitz blauweiße Leuchtturm. Un hier beginnt die 173. Die ersten 3 KM sind mal wieder böswilliger Wellblecher übelster Sorte. Ich will schon abbrechen als die Straße sich teilt und es anscheinend besser wird. Und es wird besser. Diese Fahrt durch den Canyon ist wirklich einzigartig. Erinnerungen an die Carretera Austral wo nach jeder Kurve eine neue Überraschung lauert. Und auch hier fasziniert mich die abwechslungsreiche Fahrt. Steinwände zum Anfassen, der Rio Atuel und Schotterstraße eingebettet in grün. Immer wieder verschiedene Felsformationen. Manche haben Namen. Elefant, Astronaut,...Pampa Energia betreibt hier Dämme der Hidroelectrica. Camperstellplätze im Grünen und Grillstatioen. Die Straße führt wieder am See des Vortages vorbei. Heute ist hier mehr los. Das scheint sich auch der Fuchs zu denken der hier neugierig nach dem Rechten schaut. Auf der Asphalstraße geht es wieder aus dem Canyon hinaus. Nur ein Auto welches ich überhole. Ansonsten freie Fahrt durch die Kurven. Es wird soeben dunkel als ich San Rafael erreiche. Diese Tag und diese Fahrt haben sich absolut gelohnt. Die Entscheidung San Rafael war es wert. Daumen hoch, 5 Sterne.En savoir plus

VoyageurHallo Dieter was für spitzenmässige Bilder und was für ein super Erlebnistag der mit zu den besseren Tagen in deiner Geschichte gehört und mit den Wolf hättest du auch tanzen können weiter alles gute
Alea iacta est - San Rafael
24 avril 2023, Argentine ⋅ ☀️ 23 °C
Lateinisch statt spanisch. Der Würfel ist gefallen. Genau wie der alte Caesar und die Römer kann ich mir aus Platzgründen nur einen Würfel leisten. Der ist zu Gunsten von San Rafael gefallen. Ich habe nur etwas von einem Canyon gelesen und Tagestouren die man dorthin anbietet. Scheint sicherlich ganz nett dort zu sein. Sind aber immerhin über 200 KM. Daniel, der Besitzer vom Hostel gibt mir eine Empfehlung für ein Hostel in San Rafael. Über der Ruta 40 geht es südwärts. Eigentlich will ich in den warmen Norden doch die Temperaturen sind hier sehr angenehm. Die 2-spurige Fahrbahn ist nicht wirklich spannend. Dafür sind die schneebedeckten Gipfel der Anden im Sonnenlicht eine majestätisch Erscheinung. An manchen Orten verändert die Natur die Blätter der Bäume goldgelb. Goldener Oktober. Spätestens als wir die Ruta 40 verlassen und die Anden sich entfernen wird einem bewußt das wir wieder in der Pampa sind. Schon am frühen Nachmittag erreiche ich San Rafael. Tanken, Käffchenpause und Einchecken im Hostel. So bleibt Zeit um nochmal kurz zum Canyon Atuel zu fahren. Damit habe ich nicht gerechnet als ich die kurvenreiche Strecke zu den Viewpoints fahre. Die Hauptsaison ist vorbei. Kaum Menschen unterwegs. Die Kurven fast für mich allein. Campingplätze, Grillstationen, Hotels, Rafting, Kayak ... das Angebot ist groß und vieles geschlossen oder leer. Die gut ausgebaute Asphaltstraße wird beim Anstieg zum Berg jetzt angenehme Schotterpiste. Erst jetzt sieht man den See in seiner ganzen Größe. Das große Ganze aus Vogelperspektive erweckt Patagonienfeeling und feuchte Augen. Ich denke an einen Campingstuhl, Grill, ein argentinisches Steak und ... in diesem Moment wird aus dem Vogel ein Condor. In rufweite fliegt er vorbei. Bevor ich reagieren und meine Kamera zücken kann ist er auch schon wieder weg. Der Hinweis das es Zeit für den Rückweg ist. Und wie Kaiserpinguin auf Eisscholle kurz vor Heiligabend freu ich mich schon auf morgen. Dies war heute Nachmittag nur ein Appetithappen. Werd bestimmt vor Aufregung nicht schlafen können. Morgen in der Frühe geht es wieder los.En savoir plus
Mendoza by Night
23 avril 2023, Argentine ⋅ ☁️ 11 °C
Was macht der Argentinier Sonntags am liebsten? Er packt sein Auto bist unter das Dach voll und fährt völlig überladen ins Freie und grillt. Egal wo. Es gibt einige feste Grillplätze. Aber man findet ihn auch unter Brücken oder sonstigen abgelegenden Orten. LKW's haben kein Sonntagsfahrverbot und die Polizei erhöht die Bereitschaft und Blitzer. Ungeachtet dessen geht die Fahrt auf die Ruta 7 nach Uspalatta. Zunächst raus aus der Stadt. Nochmals durch die Weinfelder am Fuße der Anden. Ich schaue mir zwei Bodegas an die anscheinend sehr bekannt sind. Die Dame der privaten Security ist sehr nett und zu einem gemeinsamen Foto bereit. Lost Places in Form von ausser Dienst gestellten Brücken sind begehrte Fotomotive. Eine nicht zugängliche "Geisterstadt" , eingestürzte Eisenbahnbrücken Reihenweise Tunnel. Die Strecke hat einiges zu bieten. Eine Gruppe Harleyfahrer aus Brasilien die ihre Landesfahnen sichtbar an ihren Maschinen befestigt haben. Aber unübertroffen sind die Anden. Manchmal rotschimmernd wie Arizona und dann die schneebedeckten Gipfel die eine imposante Kulisse bilden. Es ist nicht nur der Fahrtwind der einen eine Gänsehaut beschert. In Uspalatta geht es wieder zurück nach Mendoza. Obwohl die selbe Strecke erscheint es mit neuem Blickwinkel fast wie eine neue Route. Und da ich auf dem Hinweg nicht jeden Viewpoint mitgenommen habe bleibt für die Rücktour noch genug zu entdecken. Zurück in Mendoza nutze ich diesmal die Lichter einer Stadt um in der Dämmerung die Stadt zu entdecken. Es gibt viele Parks in denen sich die Menschen treffen. Oder die Argentinische/Chilenische Freundschaft besiegelt wird. Beleuchtete Wasserspiele im Takt der Musik. Das Hotel Bellagio in Las Vegas läßt grüßen. Ein gelungener Abend um sich von dieser Stadt zu verabschieden. Daumen hoch. Genau wie Santiago bleibt noch genug zu entdecken.En savoir plus

VoyageurHallo Dieter was für beeindruckende Bilder es gibt wohl immer noch eine Steigerung bei dir nur 11 grad oder war das morgens? Hier nach ein paar guten Tagen wieder Regen und Temperatur Sturz auf 8 Grad alles gute
Cristo rey del valle de Tupungato
22 avril 2023, Argentine ⋅ ⛅ 17 °C
Heute versuche ich zur Abwechslung mal den Tag planvoll zu gestalten. Also nehme ich mir nach dem Frühstück die Zeit eine Route zu gestalten. Naja, der Vorsatz war da letztendlich fahr ich einfach mal los Richtung Valle de Uco. Da die Region südlich Mendoza bekannt und berühmt für ihr Weinanbaugebiet ist werde ich mir das mal anschauen. Hier reiht sich ein Weinbauer an den anderen. Tausende von Hektar mit Wein bzw. Oivenbaumplantagen. Eher durch Zufall sehe ich das Hinweisschild Cristo del Rey. Im Schlangenkurs geht es den Hügel hinauf. Zunächst unscheinbar aber dann doch wesentlich größer als gedacht erscheint die Jesus Statue der wie ein Schutzpatron über das weite Land des Weinanbaugebietes blickt. Und ja, von hier aus blickt man über das gesamte Tal. Bei der La Azul Bodega mache ich halt und werde Zeuge was eine Weinverkostung bedeutet. Sollte ich nochmals hierherkommen, dann nur mit einem der Veranstaltungsbusse. Eigentlich wollte ich noch andere Weingegenden besuchen. Aber es wird Zeit für die Rückkehr. Zusammen mit einer Ducati-, Africa Twin und Goldwing und meiner Blue ergibt sich eine Fahrgemeinschaft. Man will sich ja schließlich nicht immer überholen lassen. Und so wird öfter mal die Führungsposition gewechselt. Scheint Eindruck bei den anderen zu machen. An einer Baustelle vernehmen ich während der Fahrt vom AfricaTwin Fahrer die Worte, espectacular moto. Recht hat er, meine Blue ist halt spektakulär. Besonders in Argentinien erregt sie in der Landesfarbe immer wieder Aufsehen. Leider ist eine weitere Unterhaltung während der Fahrt nicht möglich. Noch schnell ins Carrefour und ab in die Küche. Stärken für die nächste Tour.En savoir plus
Fotoflashmob am Vista Dique Potrerillos
21 avril 2023, Argentine ⋅ ☀️ 19 °C
Am frühen Morgen weiß ich noch nicht so recht wohin die Reise heute geht. Ich lese etwas von Thermalbad in der Umgebung. Schau ich mir mal an, vielleicht mach ich mal einen SPA-Tag daraus. In der Garage unterhalte ich mich mit einem Motorradfahrer der auch hier übernachtet hat. Spanglish ist im Moment meine bevorzugte Sprache. Klappt auch irgendwie. An der nächsten Tankstelle treffen wir uns wieder zum gemeinsamen Kettenfetten. Weiter geht es. Vor einem Tunnel erscheint ein Schild mit der Aufschrift "Ruinas de Fader". Ruinen, mehr braucht es nicht und Blue lenkt schon fast von selbst auf den Parkplatz. Ja, wir verstehen uns. Während sie geduldig im Schatten eines Baumes wartet inspizieren ich mal die ollen Brocken die hier rumstehen. Muy bien, äh sehr schön. Eine gesperrte Brückenkonstruktion ist unser nächstes Fotomotiv. Als nächstes kommen wir an einer Hängebrücke vorbei an der ziemlich was los ist. Hätte Blue gerne Fotostrategisch hier positioniert was leider nicht möglich ist. Also mach ich das mal selber. Wie erreichen den Parque de Agua Termal - Termas Cacheuta. Reihenweise Busse und ein Miniort mit Schlemmöglichkeiten. Meine Vorstellung a la Thermalbad wie damals mit meinen Kiwifreunden und diesem Ort klaffen sehr weit auseinander. Nichts für mich. An einem Stausee ist der geeignete Platz für ein Kaffeepäuschen. Hier bekommen ich Nachhilfeunterricht wie man Churro richtig ausspricht. Apprendo espanol (Ich lerne spanisch). Leider hat sie heute keine. Dann nehme ich halt Alfajores. Während ich genüßlich schlemme, versammelt sich fast unbemerkt eine Gruppe Motorradfahrer hinter mir. Sie formieren sich zu einem Gruppenfoto und bitten eine junge, sehr sommerlich bekleidete Dame um die Mithilfe als Fotografin. Bevor sich alles auflöst drücke ich der jungen Dame ebenfalls mein Handy in die Hand und im besten Spanglish mit plattdeutschem Akzent formieren ich die Gruppe erneut zum Fotoshooting. Ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen. Kurz danach hat sich die Versammlung am Vista Dique Potrerillos in Nichts aufgelöst. Der Tag hat noch Tageslicht und Google Maps eine Cascade im Angebot. Doch Google Maps weiß nicht was ich weiß, die Straße ist unter Wasser. Zurück geht es nach Mendoza. Rechtzeitig bevor es dunkel wird. Alle schwärmen vom Malbec Wein. Hier ist Anbaugebiet. Im Hostel ist er günstig zu haben. Ich köchel mir etwas bei einer Flasche Malbec und trink auf alte Freunde. Buenas noche.En savoir plus
Lost Places - Minas de Paramillos
20 avril 2023, Argentine ⋅ ⛅ 18 °C
Heute geht es über die RP52 nach Mendoza. Anfangs noch Asphalt die später in Ripio übergeht. Aber jetzt ist Blue wieder leichter beherrschbar. Auch wenn wir an manchen Stellen nur Schrittempo fahren. Die Minas de Paramillos ist unser erstes Ziel und ein Highlight an diesem Tag. Um 1620 errichteten Jesuiten hier eine Zitadelle zur Gewinnung von Blei, Silber, Kupfer, Gold und Zink. Dann wurde das Gebiet von den spanischen Konquistatoren und ab dem 19. Jahrhundert von den Deutschen und bis 1982 von den Engländern ausgebeutet. Die sogenannte Geisterstadt Paramillos. Ein Gebäude sticht hervor, in dessen Innerem sich ein großes Loch befindet, der Schacht Gobernador Elías Villanueva, das 1888 von dem deutschen Ingenieur und Geologen Lave Lageman gebohrt wurde. Er ist 90 m tief und diente der Entnahme von Wasser und Erz. Viele der Gebäude wurden auch verwendet, um die Sets für Sieben Jahre in Tibet mit Brad Pitt zu bauen, der in diesem und anderen Teilen von Uspallata gedreht wurde. Die Mine wurde auch für die Dreharbeiten zum Film „De amor y de sombra“ mit Antonio Banderas genutzt. Das Innere der unterirdischen Minen ist nur bei geführten Touren zugänglich. Und hier treffe ich einen der alten Bekannten wieder, einen Guanaco. Es bleibt nicht die einzige Begegnung an diesem Tag. Am Cruz de Paramillos, dort wo Fuchs und Auto sich guten Tag sagen mache ich einen Abstecher zum höchsten Punkt und verschaffe mir einen Überblick von dieser Gegend. Nächster Halt ist der Mirador del Balcon. Von diesem erbauten Balkon blickt man in eine tiefe Schlucht. Und hier treffe ich auf zwei Pärchen. Sie kommen aus der Nähe zwischen Cordoba und Buenos Aires. Seine Großeltern und Eltern sprachen noch deutsch. Er spricht paar Worte und versteht etwas deutsch. Zusammen mit mein bißchen spanisch wird es doch noch unterhaltsam. Er zeigt mir Bilder seiner Ducati mit der er am Macchu Picchu war. Fotosession mit seinem Freund und weiter geht es. Ab hier windet sich die Straße ins Tal. Kaum noch Schotter und Wellblech. Fester Sand mit teilweise festen Steinbrocken. Es macht wieder richtig Spaß wenn Bodenwellen weich genommen werden und die Federung eintaucht. Herrliches Wetter und ein fantastischer Blick in die Anden. Nach der Hälfte der Strecke wird die Straße zu einer Betonstraße. Es geht fast nur geradeaus. Aber diesmal ist es nach all der Konzentration und Anstrengung eine willkommene Gelegenheit zum entspannten cruisen. Noch ein Halt am Monumento Canota bevor es in die Stadt geht. Ich treffe auf zwei einheimische Motorradfahrer. Einer schaut mich ungläubig und fast fassungslos an, als ich ihm erzähle, dass ich aus Deutschland komme und solo unterwegs bin. Ich fahr ins Hostel welches mir Laetitia und Lorenz empfohlen haben. Duschen und ein Spaziergang in die Stadt. Bei angenehmer Temperatur genieße ich mein Essen an der Flaniermeile und schreibe meine Erlebnisse auf.En savoir plus

















































































































































































































































































































































































































































































