Action am Morgen und eine Spazierfahrt
20 mai 2021, Croatie ⋅ ☀️ 17 °C
Der Morgen beginnt mit reichlich action. Gerade habe ich den Frühstückstisch draußen gedeckt, denn es ist wieder ein super Sonnentag, da schwärmt ein ganzer Trupp Gartenarbeiter aus, bewaffnet mit Harken und Heckenscheren. Dann beginnt ein unglaubliches Getöse. Um uns herum werden die Hecken getrimmt. Der eine Arbeiter schneidet nur die Seiten, und als wir meinen, der Lärm ist vorbei und wir können uns wieder unterhalten, kommt der Nächste und schneidet den oberen Teil. Der Krach ist das eine, aber auf die Abgase der Heckenscheren beim Frühstück kann ich gut verzichten. Aber sehen wir es mal positiv: wir können bei der Gartenarbeit zuschauen und müssen nicht selbst Hand anlegen. Schade, dass es zu weit ist, der Trupp könnte sich unseren Garten auch gern vornehmen. Da winken uns Hecke und Rasen sicher schon von der Straße entgegen, wenn wir nach Hause kommen. Mitten in dieser ganze Garten Aktion, kommt ein älterer Herr zu unserer Parzelle und fragt mich, ob wir nicht Lust hätten, morgen mit dem Schiff in den Limski Fjord, zur Pirateninsel und nach Rovinj zu fahren mit Essen und Trinken an Bord. Natürlich habe ich Lust, denn wir schauen schon seit Tagen nach den Ausflugsschiffen. Aber bisher fuhr noch keines. Zu wenig Touristen. Wir werden uns schnell einig. Er bekommt eine Anzahlung und wir eine Quittung. Am nächsten Vormittag um 10.30 Uhr soll es losgehen. Er will uns mit seinem Boot am Anleger auf der anderen Seite unserer Bucht abholen. Wie schön. Ich freue mich und Michael ist auch begeistert. Das schöne Wetter lockt zum Sonnen und zum Baden. Der Pool gehört mir immer noch allein und es ist herrlich, wenn man den ersten Kälteschock überwunden hat.
Im Laufe des Nachmittsgs geht es Michael immer schlechter. Er hat sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen und er leidet sichtlich. Hoffentlich hat er den bis morgen überwunden, denn sonst sieht es schlecht aus mit unserer Schiffsfahrt. Am Nachmittag fahre ich mit dem Rad nachschauen, wo genau der Anleger ist, von dem wir am nächsten Tag abgeholt werden. Da ich schon einmal unterwegs bin; fahre ich weiter nach Funtana und über den Istra Camping. Ich muss mir die Super -Stellplätze noch einmal genauer ansehen. Dabei komme ich ins Gespräch mit einem Wohnmobilisten, der auf einer "Bella Vista Mega Luxury Mare Parzelle" steht. "Ja", meint der, "ein toller Platz. Darauf kann man es wohl aushalten." Als ich ihn frage, was der Platz denn in der Vorsaison kostet, kann er mir keine Antwort geben. Er ruft seine Frau. Die weiß es auch nicht, meint aber, dass er wohl so um 80 Euro am Tag kostet. Man gönnt sich ja sonst nix.
Ich fahre noch in den Hafen von Funtana und schaue ein wenig dem Treiben zu, bevor ich durch den Ort fahre und mir das Restaurant "Sierena" anschaue, von dem unsere rheinischen Nachbarn so schwärmen. Vielleicht auch mal was für uns.
(Zlatna Sirena. Istarska 9, Funtana 52440, Kroatien. +385 91 558 3228.)
Am Skulpturenpark mache ich halt, schließe mein Rad ab und mache einen Spaziergang durch den Park des kroatischen Künstlers Dušan Džamonja . Der Skulpturenpark, das Atelier des 2009 verstorbenen Künstlers und einige Werkstätten sind eine besondere kulturelle Attraktion. Sie befindet sich zwischen Hügeln in der Nähe des Meeres in einem etwa zehn Hektar großen Gelände. Dušan Džamonja war einer der bedeutendsten kroatischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Der Skulpturenpark wurde seit 1970 schrittweise vom Künstler rund um sein Haus in Vrsar aufgebaut. Die großen Skulpturen werden aus verschiedenen Materialien, mit Hilfe von Nägeln und Ketten zusammengehalten. Sie haben sehr ungewöhnliche Formen. Džamonja schuf eine neue Anwendungsweise für traditionelle Materialien wie Beton, Stahl, Zement und Metall.
Ich bin an diesem Nachmittag der einzige Besucher in dem sehr gepflegten Park.
Danach habe ich Lust etwas zu trinken und ich weiß auch schon genau wo. Vorgestern bei unserem Bummel durch Vrsar haben wir in der Nähe der Kirche ein kleines Café/Restaurant entdeckt, von dem man einen fantastischen Blick auf den Hafen und das Meer hat. Dort will ich hin und unter dem Baum sitzen und einen "Sprizz" trinken. Ein kurzes Telefonat mit Michael, dem es überhaupt nicht gut geht und der flach liegt. Ich soll ihm eine Cola besorgen. Da kommt mir der kleine Studice Markt gerade recht. Fahrrad abschließen, Maske auf und hinein in einen Tante Emma Laden. Meine Güte, ist das ein Durcheinander. Aber die Cola finde ich. Dann brauche ich Geduld, denn die Kassiererin ist auch Wurst- und Fleischverkäuferin und vieles mehr. Nebenbei pflegt sie auch intensive Kommunikation mit den Kunden. Doch irgendwann kann auch ich meine Cola bezahlen.
In dem Café Restaurant Ladonja (Ul. Rade Končara 48, 52450, Vrsar, Kroatien) bin ich die einzige Gästin. Der nette junge Mann, der den Service macht, fragt mich, ob ich nicht den Platz mit der super Aussicht haben möchte. Möchte ich, und er serviert mir mein Getränk dort hin und entschuldigt sich, dass er kein Deutsch spricht. Wir unterhalten uns auf Englisch und ich erfahre, dass er jeden Tag Deutsch lernt, weil er nach Deutschland zu seinem Bruder möchte, um dort zu arbeiten. Er ist Serbe und die Arbeit in Kroatien wird nicht gut bezahlt.
Ich genieße mein Getränk und die Aussicht. Das hat schon was. Ein Blick auf die Uhr mahnt mich dann aber zur Heimfahrt. Michael liegt im Bett. Es geht ihm gar nicht gut. Es bleibt nichts drin. Nicht mal Wasser. Für unsere Schiffsfahrt sieht es im Moment nicht gut aus.
jEn savoir plus
Voyageur Sehr schöne Eindrücke 👍 wir drücken Michael die Daumen, dass es ihm bald wieder besser geht 🤞