Deutschland-Tour, Teil 2

July - August 2018
Einmal quer durch Deutschland, mit möglichst viel Strecke in den inzwischen nicht mehr ganz neuen Bundesländern.
Teil 2: Karlstadt a. Main - Kap Arkona
Begleitet bis zum Brocken hat mich mein Freund Markus.
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  • Day 11

    Tag 11: Gröningen - Magdeburg

    July 31, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 37 °C

    Zum Glück mußten meine Wirtsleute heute auch früh raus, daher konnte/mußte ich schon um halb sieben frühstücken und war um viertel acht (für Nicht-Franken 07:15) auf der Piste. Nach der gestrigen Motivationslücke bei km 36 mußte ich heute Gas geben, um halbwegs im Plan zu bleiben. Beim Laufen kam mir die Idee, mal meinen früheren Kollegen Sebastian zu kontaktieren, dessen Frau aus Magdeburg stammt und der daher öfter mal von Hannover hierher fährt. Tatsächlich kam nach wenigen Minuten die Antwort, daß er heute Nachmittag Sohn und Schwiegermutter bringt, hier übernachtet und morgen weiter zur Arbeit nach Braunschweig fährt. Das war mal eine Motivation! Jetzt mußte ich unbedingt bis Magdeburg kommen. Die Aussicht, heute Abend nette Gesellschaft zu haben, machte die öde Strecke durch die Börde mit kilometerlangen Kornfeldern, entlang der vierspurigen B81 doch schon viel erträglicher.. Unterwegs buchte ich nochmal das Hotel um, weil ich dachte, daß heute eine Klimaanlage ganz nett wäre. Mit wenigen Pausen, vielen Flaschen Wasser und ohne Mittagessen kam ich dann um viertel sechs im Hotel in der Altstadt an. Auf dem Tacho standen da 46 km bei fast völlig ebener Strecke. Im Aufzug bin ich dann etwas über mein Spiegelbild erschrocken und hab mich gleich mal rasiert. Mit Sebastian und seinem Filius wars ein schöner Abend, den wir in einem tschechischen Lokal verbrachten. Schön, daß das geklappt hat! 😊
    Das Ziel für morgen steht noch nicht fest, in Frage kommen Burg (zu nah) oder Jerichow (zu weit). Mal sehen, ob sich noch was dazwischen finden läßt.
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  • Day 12

    Tag 12: Magdeburg - Parey

    August 1, 2018 in Germany

    Beim Aufziehen der Vorhänge heute früh bot sich ein ungewohntes Bild: Es regnete. Auch gut, dann mußte ich mich mit dem Frühstück auch nicht so beeilen. Nach dem Start überquerte ich gleich mal die Elbe, eine weitere Landmarke auf dem Weg nach Nord-Osten. Jetzt wird es langsam norddeutsch: Es gibt Leuchttürme und Kombüsen, die Wege sind sandig und man grüßt mit "Moin!". Eine Unterkunft hatte ich im Ort Parey aufgetrieben. Leider war der Weg dorthin heute etwas schwierig. Nach einigen kleineren Unwegen stand ich plötzlich vor der Großbaustelle des Elbdeiches und mußte erneut ein paar Kilometer extra machen. Am Ende standen die 50km und morgen muß ich aufpassen, daß es im Rahmen bleibt, sonst streiken meine Füße bald mal.Read more

  • Day 13

    Tag 13: Parey - Tangermünde

    August 2, 2018 in Germany

    So, jetzt bin ich endgültig einen Tag hinter meinem Plan zurück. In der Nacht hatte es begonnen zu gewittern und wie aus Kübeln zu schütten. Blöderweise hat mich dieses Unwetterband nicht quer, sondern längs erwischt und so regnete und gewitterte es bis weit in den Vormittag. Damit war mein Versuch gescheitert, wieder etwas Zeit gutzumachen. Aber damit kann ich jetzt auch leben. Und so waren es heute nur 25 km, die ich nach dem Regen um 11 Uhr anging. Zwischen Ferchland und Grieben wechselte ich mit der Fähre (einziger Fahrgast) auf die Westseite der Elbe. Wegen des niedrigen Wasserstandes wird ab morgen diese Verbindung eingestellt, außerhalb der Fahrrinne hat der Fluß hier nur noch 60 cm. Ich hoffe, daß die Fähren weiter nördlich noch fahren - ich muß morgen ja wieder auf die andere Seite zurück. Der Rest der Strecke führte hinter dem Deich bis Tangermünde. Zur Feier des Tages hatte ich mir dort noch ein schönes Hotel mit Pool gebucht und gönnte meinen Füßen etwas Erholung. Jetzt bin ich wieder im ursprünglichen Rythmus und die kommenden Tagesetappen werden wieder so um +/-40km lang sein.Read more

  • Day 14

    Tag 14: Tangermünde - Havelberg

    August 3, 2018 in Germany

    Zum Glück gab es im Schloss Tangermünde schon ab sechs Uhr ein erstklassiges Frühstück. Das habe ich gleich ausgenutzt und bin kurz nach sieben gestartet. Jetzt ging es auf der linken Seite der Elbe über mehrere Dörfer und das Städtchen Arneburg nach Norden. Kurz vor der Elbfähre gönnte ich mir noch eine ausgiebige Rast, bevor ich dann wieder auf die Ostseite übersetzte. In Sandau überlegte ich, ob es hier vielleicht einen entsprechenden Drink geben könnte (..na? 🌅🍹), aber dazu war es noch zu früh und ich hatte ja auch noch ein paar Kilometer vor mir. Ziel war heute die kleine Stadt Havelberg, sehr idyllisch auf einer Insel im gleichnamigen Fluss gelegen, der kurz darauf in die Elbe mündet. Morgen geht es nach Brandenburg, dem vorletzten Bundesland auf meiner Strecke. Nachtrag: 38 km waren es heute.Read more

  • Day 15

    Tag 15: Havelberg - Pritzwalk

    August 4, 2018 in Germany

    Da es in meiner Unterkunft erst ab acht Uhr Frühstück gab, holte ich mir Belegte und Kaffee beim Bäcker und frühstückte auf meinem Zimmer. Schon kurz nach dem Start war ich dann in Brandenburg. Die Wege zwischen den Dörfern wurden immer schlechter. Vor allem das oft verwendete Buckelpflaster ist eine Tortur, besonders wenn man an dem Tag schon viele Kilometer hinter sich hat. Immer wieder stößt man hier auf gescheiterte Versuche, ein kleines Geschäft aufzubauen. So viele geschlossene Läden, Hotels und Gaststätten habe ich noch nie gesehen. Wundert mich auch nicht - auf den Straßen in den Dörfern ist so gut wie niemand anzutreffen. Ich denke, die jungen Leute sind fast alle weg.
    Aber ab und zu regt sich auch Widerstand: In einem Brauereigasthof machte ich verspätete Mittagspause, aß unerwartet leckeren Salat mit Feta und brachte meinen Flüssigkeitshaushalt preisgünstig wieder in Ordnung. Die letzten sechs der 43 km heute waren dann kein Problem mehr. Ich merke nur, daß das Aufstehen immer schwerer fällt und die Füße länger zur Regeneration brauchen.
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  • Day 16

    Tag 16: Pritzwalk - Stuer

    August 5, 2018 in Germany

    Heute konnte ich leider nicht so zeitig frühstücken, wie ich das gerne wollte und kam so erst gegen halb neun los. Zunächst ging es auf dem Radweg neben der B103 entlang, später musste ich meine Wege im Zickzack zwischen Feldern und Waldstücken von Dorf zu Dorf suchen. Dabei gab es auch immer wieder Überraschungen, aber am Ende kam ich nach knapp 7 Stunden Gehzeit und 37 km an der Südspitze des Plauer Sees an. Hier war ich mit Matze vor acht Wochen auf der Rückreise von Rügen mit dem Wohnmobil gestanden. Die Gegend hier ist auch etwas touristischer - mal sehen, wie sich das auf die Unterkünfte auswirkt. Seit heute bin ich in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Morgen gehts nach Waren an der Müritz, dem größten komplett deutschen See.Read more

  • Day 17

    Rag 17: Stuer - Waren/Müritz

    August 6, 2018 in Germany

    Wieder ein früher Start, um die angenehmen Temperaturen noch auszunutzen. Zunächst ging es zum Lenzer Krug am Petersdorfer See, wo wir auch vor ein paar Wochen schon zum Essen waren. Dann ging es weiter in den quirligen Ort Malchow, dort wurde gerade die Drehbrücke geöffnet, um eine ganze Kolonne Boote durchzulassen. Auf diese Weise kann man von Plauer See über Fleesensee und Kölpinsee bis in die Müritz schippern - im Prinzip ist das auch in etwa die Strecke, die ich heute zurückgelegt habe. In Malchow lachte mich das Mittagsangebot eines Fischrestaurants an und so kam ich schon kurz nach elf zu einem geräucherten Rotbarsch mit Kartoffelsalat. Dafür zog sich mein Weg danach wie Kaugummi. Nach einem Trinkstop in Jabel und einer gefühlten Ewigkeit tauchte Waren an der Müritz auf. Am dortigen Strand angekommen war ich dann gut weichgekocht und kühlte mich erstmal mit einem Bad im See ab. (Fast) Wie neugeboren spazierte ich dann die letzten der heutigen 45 km in die Altstadt zu meinem Hotel. Hier ist richtig viel los, dementsprechend gibt es eine große Auswahl, die Preise sind aber auch dementsprechend (Aperol Spritz, klein und schlecht gemischt für 6,50).Read more

  • Day 18

    Tag 18: Waren/Müritz - Neukalen

    August 7, 2018 in Germany

    Zum ersten mal auf der Tour wäre ich heute gerne länger liegen geblieben, als der Wecker ging. Zwischen vier und fünf Uhr hatte die italienische Familie gegenüber ihr Auto beladen. Vielleicht sind sie in Urlaub gefahren, könnte aber auch sein, das sie ausgezogen sind. Irgendwann hatte ich mich dann doch senkrecht und fand mich äußerst bemitleidenswert. Nach dem Frühstück und der gewohnten Packroutine ging es dann aber wieder. Zunächst führte der Weg am Tiefwarensee entlang, der nördlich von Waren liegt. Zu ihm gibt es von der Müritz aus auch keine Verbindung, daher geht es dort auf dem Wasser auch etwas ruhiger zu. Dann folgten wieder endlos Feld- und Waldwege und kurz vor zwei Uhr Mittags erreichte ich Malchin. Dort gab es nur ein Stück Kuchen und Getränke und nach einer knappen Stunde nahm ich die letzten zwölf der 43 Kilometer heute in Angriff. So kam ich einigermaßen zeitig in Neukalen an, bezog meine kleine Holzhütte und spulte mein Ankommprogramm (Wäsche waschen, Bettdecke aus Bezug entfernen, Duschen, Handy und GPS-Akkus laden, Mücken jagen) ab. Nur die Unterkunft für morgen war nicht ganz einfach. Aber nach einigen Telefonaten war auch das gelöst und ich konnte zum gemütlichen Teil übergehen. Aber da die Mücken das gerade auch tun, werde ich es hier auf der Terasse direkt am Wasser nicht mehr lange aushalten - so idyllisch es hier auch ist.Read more

  • Day 19

    Tag 19: Neukalen - Tribsees

    August 8, 2018 in Germany ⋅ 31 °C

    So, fast wäre das jetzt der letzte Beitrag gewesen. Nach dem Abendessen und dem Gute-Nacht-Bier gestern habe ich mich in meiner Mini-Holzhütte nochmal auf Mückenjagd begeben. Dabei habe ich mir den rechten kleinen Zehen dermaßen an dem vorspringenden Bettfuß angeranzt, daß mir erstmal die Luft weggeblieben ist. Heute früh war die Stelle immer noch empfindlich und ich war mir nicht sicher, ob die mit 42 km wieder längere Etappe gutgeht. Die ersten Kilometer bin ich eher gehumpelt, dann ging es immer besser und am Ende des Tages war kein Unterschied mehr zu den vorherigen Ankünften zu merken. Dieses Handicap hätte gerade heute nicht sein müssen, weil schon andere Dinge eher belastend waren: Es waren wieder 37 Grad angesagt, ab 15 Uhr waren Gewitter gemeldet und die heutige Etappe war nochmal einfach nur Strecke machen - ohne größere Highlights und ohne interessantes oder motivierendes Ziel. Zum Zielort Tribsees gibt es auch nicht viel zu sagen. Ich habe nur mit Mühe hier ein Quartier bekommen (etwas oldschool, aber die Vermieterin war sehr entgegenkommend, hat mich Wäsche waschen lassen, lässt mich ein ganzes Haus nutzen und hat mir ein paar Bier kaltgelegt) und am Abend war nur einen Dönerteller aufzutreiben (kein Vergleich zu unserem Karschter Döner von Tuncay! 😋). So, jetzt noch ein kleines Hasseröder aus dem Gefrierfach und dann in die Heia. Morgen gehts ans Meer! 😀💪🏼🌊Read more

  • Day 20

    Tag 20: Tribsees - Stralsund

    August 9, 2018 in Germany ⋅ 25 °C

    Obwohl mir die Vermieterin das "kühlere" Hinterhaus zur Verfügung gestellt hatte, war es keine wirklich angenehme Nacht. Ich war ab fünf Uhr wach, Frühstück war um sieben vereinbart. Das war dann aber um so besser, es gab sogar selbst gezogene Tomaten aus dem Garten. Nach einer netten Unterhaltung mit der Chefin bin ich dann relativ spät aufgebrochen. Der Weg war mal wieder nichts Besonderes. Es ging die meiste Zeit auf dem Damm einer stillgelegten Bahnstrecke entlang und ich hatte das Gefühl in einem grünen Tunnel zu laufen, ohne viel von der Umgebung zu sehen. Das war für mich auch ok, denn heute war nicht der Weg das Ziel, sondern Stralsund bzw. das Meer. Ich kam dort noch vor 16 Uhr an, unterwegs gab es nur zwei kurze Supermarkt-Stopps für Buttermilch und einen kurzen Snack. Ich hatte ein Hotel direkt im Hafen ausgewählt - der Ausblick vom Dachzimmer nach Rügen, Hiddensee und auf die Rügenbrücke ist super! Außenrum gibt es eine gute Auswahl an Restaurants und Kneipen, genau die richtige Größe und Mischung. Am Abend bin ich mal zur Gorch Fock geschlendert, dann was Essen gewesen (Fischsuppe) und jetzt teste ich noch die hiesigen Störtebecker Craft-Biere.🍺 Und 39 km waren es heute.Read more