Te Ararora

November 2022 - January 2023
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  • Day 1

    Gelandet

    November 4, 2022 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Müde und total verspannt bin ich gerade gelandet. Ich habe mich hier auf eine Wiese abgelegt und atme erst einmal durch.

    Das ist somit auch eine gute Gelegenheit, meinen ersten Footprint zu schreiben.
    Da ich eine eSIM für mobile Daten habe, kann ich je nach Netz täglich schreiben.
    Ich mache mich gleich auf den Weg in Richtung Norden zum offiziellen Startpunkt des Te Araroa. Das wird etwas dauern, da ich zuvor noch Einkaufen und die letzen 100 KM hitchen möchte. Wenn es gut läuft und der Jetlag mich nicht umhaut, würde ich Morgen starten können.
    Freue mich wie bolle
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  • Day 2

    Start

    November 5, 2022 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Da kein Bus mehr buchbar war, nahm ich einen völlig überteuerten Flug nach Kaitaia. James war gleichzeitig Pilot, Stewart und Bodencrew und flog uns innerhalb einer Stunde auf den gefühlt kleinsten Flugplatz der Welt. Da das einzige Motel voll war und ich die Gelegenheit verpasst hatte, mir eine Mitfahrgelegenheit bei den anderen Fluggästen zu erquatschen, lief ich los, um mir einen Zeltplatz zu suchen.

    Ich fragte Brad, der zufällig in seinem Garten saß, wo man in Ruhe sein Zelt aufstellen könne und der bewirtete mich begeistert und ließ mich auch duschen. Krass, so eine spontane und herzliche Gastfreundschaft habe ich selten genossen.
    Am nächsten Morgen überhäufte er mich mit Müsli und brachte mir sogar einen geräucherten Mullet mit.
    Danach brachte er mich zu seinem Pub, ich konnte einkaufen und dann trampte ich in zwei Rides nach Norden zum Cape.
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  • Day 2

    Zelt am Meer

    November 5, 2022 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Beim hitchen sammelte mein erster Fahrer auch weitere Te Araroa Aspiranten ein und somit waren wir zu viert, als er uns rausließ. Mit Laura, Beth und Peter fuhren auf der zweiten Fahrt bis zum Cape.
    Die Fahrerin begleitete ihre Motorrad Truppe und hatte genug Platz im Auto.
    Wir starteten auch zu viert den Trail, es war sandig und schön, ich habe mit Laura auf Deutsch reden können und die Zeit bis zur Campsite verging schnell. Da es dort recht voll war, entschied ich mit Peter weiter zu gehen. Unserer Zeltplatz ist zwar windig aber perfekt gelegen und das Meer kalt und frisch.
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  • Day 4

    Double

    November 7, 2022 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Abends schlief ich direkt nach meinem Essen ein und war deshalb gegen 5 wach und ausgeruht. Ich packte ein, bot Peter an nachzukommen und machte mich auf den Weg auf eine wirklich monotone Etappe.
    Viele Quallen, eine Robbe und diverse Gegenstände, die das Meer anspült hatte, waren die einzige Abwechslung auf diesem langen Strandabschnitt. Mit der Aussicht, dass noch vier weitere lange Beach Tage anstehen, wartete ich bei einer Fajita mit Rosinen Pause auf Peter und wir quatschten uns bis zur Bluff Campsite durch. Da wir schon gegen 11:30 dort ankamen und ich mir nicht vorstellen konnte, dort so lange rumzuhängen, entschieden wir 30 km weiter zu laufen.
    Das fühlte sich zum Start abwechslungsreich an, der Strand wird auch von Freizeit Trucks befahren und wir bekamen frische Muscheln angeboten. Die letzten KM waren hingegen reinste Quälerei und als wir am campground zu unserer neuen hiker bubble stießen, war ich zu platt um Abends dabei zu sein.
    Die kommenden Tage sind durchaus auch verregnet, ich bin neugierig wie sich mein Zelt schlägt.
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  • Day 4

    Abschied vom Strand

    November 7, 2022 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach 55 km den Tag zuvor, schien ein 30 KM Tag nach Ahipara leicht. Wir chillten Morgens noch im Camp, ich konnte in Ruhe mit meiner Familie telefonieren und warteten die Flut ab, um harten Sand nah der Wasserlinie laufen zu können.
    Dir dunklen Hügel, die am Horizont vor drei Tagen kaum von der Gischt oder Wolken zu unterscheiden waren, wuchsen im Laufe des Tages hoch hinaus und gewannen Strukturen. In dem Ort am Ende des Strandes belohnten wir uns mit einem Eis und liefen auf der Straße weiter. Das Ziel war zu Andrew zu gelangen, der Fahrer des Autos unseres ersten Liftes zum Cape.
    Die Trail notes warnen vor manchen Straßen Abschnitten und empfehlen zu trampen, ich verstand schnell warum.
    Es gibt nur einen sehr schmalen und abschüssigen Straßenrand und man läuft somit auf einer schiefen Ebene Fahrern entgegen, die mit zumeist 4w4 Trucks kaum ausweichen können. Ich verabschiedete mich somit von dem Gedanken jeden Meter zu laufen. Auf meiner Alpentour war mir das sehr wichtig und ich hatte deshalb ein paar extrem harte und spaßlose Tage.
    Hier möchte ich mich in der Natur erleben und wir beschlossen zu Andrew zu trampen. Der hatte Bier kalt gestellt und machte uns Kiwi style Burger, rote Beete und Bacon scheinen Pflicht zu sein.
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  • Day 5

    Forest Summit

    November 8, 2022 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Nacht war extrem windig und regnerisch und ich war froh über meine komfortable Matratze unter einem festen Dach. Andrew war im Home-Office und wollte gegen Mittag nach Kaitaia und wir beschlossen ein Stück mit ihm zu fahren und dann erst weiter zu laufen. Der halbe Pausentag tat gut und der sichere Lift bis zur nächsten Schotterstraße sparte auch Zeit.
    Wir kauften unseren resupply im örtlichen Pack and Save: Müsli, Rosinen, Riegel und etwas Obst.
    Das sollte für vier Tage im Wald reichen. Die Route führt jetzt direkt in Richtung Osten zur anderen Seite der Nordinsel und verspricht hügelig zu werden.

    Andrew sammelte auf dem Weg zur Schotterstraße noch zwei weitere Tramper ein, und versprach einem dritten ihn gleich abzuholen, sein Auto war zu voll. Ein wirklich großherziger Mensch und Sinnbild eines Trailangels.
    Wir stiegen bei leichtem Regen und starken Wind in den sehr matschigen Trail ein und kamen recht zügig zum ersten Gipfel. Die nächste Campsite war bei den Bedingungen zu weit weg, so beschlossen wir einen Mini Zeltplatz am Gipfel zu nutzen. Die zwei Zelte passten so gerade zwischen die Wurzeln und der Rest des Tages ging für Essen und quatschen durch die Zeltwände drauf.
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  • Day 6

    Raetea Forrest

    November 9, 2022 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Nacht war wiederum sehr stürmisch und der Wind riss heftig an unseren Zelten, aber wir blieben halbwegs trocken. Durch den Krach bekamen wir wenig Schlaf ab und so starteten wir früh bei wenig Regen.
    Die nun folgende Matschwanderung ist legendär für den TA, und wir waren schnell nicht nur durch den Regen sondern auch durch diverse Stürze klitschnass. War man am Anfang noch bemüht große Pfützen zu umtanzen, ging es irgendwann einfach straight durch.
    Der Wald ist satt grün bewachsen, mit vielen ungewohnten Vogelstimmen erfüllt und verwunschen schön.
    Die Sonne brach heraus als wir nach 6 Stunden Schlammschlacht den Wald verließen und nach einer weiteren Stunde ließen wir uns von einem Schild zu einer privaten Campsite locken.
    Sonne, Wiese, Fluss und eine Wäscheleine reichten für einen ruhigen Nachmittag. Zwar mit langer Hose und Ärmeln wegen der Sandfliegen, aber immerhin schwach mobile Daten.
    Wir buchten die übernächste Hütte und besprachen unseren Plan für die kommenden Tage. Eine Schlucht liegt morgen Abend bei viel Regen direkt hinter unserer kommenden Campsite. Ich würde gern versuchen, da durch zu kraxeln, Peter lebt schon fast 10 Jahre in NZ und ist vorsichtiger.
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  • Day 7

    Omahuta Forrest

    November 10, 2022 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Tau auf Zelt und Wiese verlangsamte den Start nur wenig, das nasse Zelt hat dann außen seinen Platz. Wir hinterließen eine kleine Donation und konnten im Frühnebel auf einer wenig befahrenen Straße metern, bis uns ein kleinerer Dairy mit Bacon Egg Muffins und Katze aufhielt. Von dort erreichten wir über eine Schotterstraße den Wald und schon an einer Furt sahen wir, dass aktuell gute Bedingungen herrschten. So pausierten wir nur kurz an der Campsite und reinigten unsere Schuhe an der Kauri-Desease Station. Die riesigen alten Bäume sind massiv durch einen im Boden eingebrachten Pilz bedroht, deshalb müssen Schuhe gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
    Wir machten uns auf den Weg zum Mangapukahukahu Fluss, in dessen Lauf wir ein paar Kilometer wanderten. Das hat so derbe Spaß gemacht, dass ich am liebsten umgekehrt wäre, eine traumhaft schöne Schlucht. Danach wechselten wir auf einen kleinen matschigen Trail, der entlang des Waipapa Flusses führte. Da wir schon seit Tagen weder Wanderer noch TA Hiker getroffen hatten, fühlten wir uns wie Entdecker in einem neuen Land.
    Kurz vor dem einsetzenden Starkregen bauten wir auf einer Lichtung in Nähe des Flusses unsere Zelte auf, kochten und verkrochen uns.
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  • Day 8

    Puketi Forrest Hut

    November 11, 2022 in New Zealand ⋅ 🌧 16 °C

    Die Nacht war sehr laut und stürmisch, doch mein Zelt hielt dem Regen stand. Aber jeder aufgesammelte dicke Tropfen, der von den riesigen Bäumen auf mein Dach prallte, machte enorm Lärm und sprotze mir bisweilen etwas Kondenswasser in das Gesicht.
    Nach einem kurzen Haferbrei Frühstück, checkte ich den Fluss, der nun unpassierbar schien und wir brachen bergan auf. Über den Puketi Ridge Track zu einer Hütte, meiner ersten in Neuseeland. Es war zwar noch früh, aber da wir morgen in Kerikeri eingeladen sind, chillten wir etwas. Wir duschten und machten die Wäsche und, völlig crazy, gingen eine Runde auf dem ausgeschilderten Natur Lehrpfad spazieren. Der Rest des Tages ging für Fußpflege und essen drauf.
    Wenn ich 100 Tage insgesamt für den TA anvisiere, kann ich mir nicht viele solcher Rumpimmeltage erlauben.
    Peter ist ein Freigeist und sehr fit, aber auch planvoll mit sprunghaften Entscheidungen. Ich habe ihm erklärt, dass ich die nächste Woche mehr Kilometer sammeln möchte, er sieht sich am Ende der Woche bei einem Pausentag, vielleicht splitten wir da.
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  • Day 9

    Kerikeri

    November 12, 2022 in New Zealand ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Hütte blieb über Nacht leer, unsere TA Hiker Bubble schien auf der Umgehung unterwegs zu sein. Mein Rucksack fühlte sich deutlich leichter an mit den getrockneten Sachen darin, wir kamen früh weg und die Route führte durch viel Farmland über Schotterstraßen zu einer kleinen Stadt mit Wasserfall.

    Da einige Farmer zeltende Wanderer nicht mögen, liefen wir eine große Umgehung und wurde dann über einen neu gebauten Pfad geführt, der einen Bach und viele Zäune bis zum Fluss begleitete. Extrem viele Kühe und deren offene Haltung haben eine riesige Menge an Wald verschwinden lassen, es sind nur 5 Prozent der ursprünglichen nativen Waldflächen übrig geblieben. Die Aufforstung mit schnell wachsendem Arten ist lukrativ.

    An den Zäunen entlang staute sich der Matsch der Kühe, aber später den Fluss entlang wanderten wir einen schönen Weg. Die Seiten schienen mit Round Up gesäubert worden zu sein, mir verdarb das die Lust auf ein Bad. Die Häuser entlang des Flusses wurden immer ansehnlicher und am Wasserfall nahmen wir uns eine kleine Pause. Wir liefen noch ein paar Kilometer in das Zentrum, kauften ein und setzen uns mit Pizza in den Park.

    Wir trampten noch ein paar Meter zu Annes Haus, Peter war mit ihrem Sohn befreundet. Dort zeigte uns Larry seinen wunderschönen Garten, in dem er viele native Arten anpflanzt und sie bekochten uns mit Lamm und Salat. Dabei lief das Rugby Damen Finale Neuseeland vs England und ich trank den selbst angebauten Hauswein, das kann man kaum toppen.
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