Einmal rundherum - Teil 2

Ogos 2022 - Januari 2023
Pläne ändern sich immer wieder... Zweiter Versuch, Südostasien möglichst über den Landweg zu erreichen. Diesmal mit Baby! Baca lagi
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  • Hari 47

    Balıkesir

    17 September 2022, Turki ⋅ ☀️ 36 °C

    Die Türkei ist gross und dementsprechend gross waren teilweise die Distanzen, die wir letztes Jahr mit dem Bus zurückgelegt haben. Mit Eli sind sechs Stunden Busfahren allerdings nicht mehr so attraktiv, weshalb es ab und zu vorkommt, dass wir einen Zwischenhalt zwischen zwei Hauptzielen einlegen müssen. Damit sind wir aber letztes Jahr schon gut gefahren (wortwörtlich!) und haben einige schöne Orte kennengelernt.

    Balıkesir, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks, ist da keine Ausnahme. Eine typisch türkische Stadt, mit langen Fussgängerzonen und Einkaufsstrassen mit Cafés und Restaurants. Nach der Ankunft am Busbahnhof (wie so oft ziemlich ausserhalb des Zentrums) bringt uns ein Taxi zum Hotel, das schön zentral liegt. Zu Fuss (und jetzt auch mit Buggy) erkunden wir die Stadt. Hier in der Moschee des Zaganos Pascha, die heute von einer schönen Parkanlage umgeben ist, las Mustafa Kemal Atatürk 1923 seine berühmte Freitagspredigt. Am Samstagabend spazieren wir noch durch einen Park (natürlich auch benannt nach dem Staatsgründer) und holen uns auf dem Riesenrad nebenan ein bisschen Chilbi-Stimmung in die Türkei.
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  • Hari 49

    Ein weiteres Mal Bursa

    19 September 2022, Turki ⋅ ☀️ 25 °C

    Hier in Bursa waren wir schon einmal, am Ende unseres Türkeibesuchs. Die Stadt hat uns aber gefallen und Ende Sommer ist hier auch weitaus mehr los als Mitte Januar. Der grosse Basar hat uns damals schon beeindruckt und einige Sehenswürdigkeiten sind mit mehr Grün drumherum nochmals einen Blick wert.

    Die Grüne Moschee haben wir letztes Mal nur von aussen betrachtet; was für ein Glück, dass wir einen Besuch des Inneren noch nachholen können. Nicht nur ist die T-förmige Grundfläche und der Brunnen in der Mitte eher ungewöhnlich für eine Moschee; die farbigen Wände und Decken sind beeindruckend.
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  • Hari 50

    Cumalıkızık

    20 September 2022, Turki ⋅ ⛅ 23 °C

    Durch Zufall sind wir auf Cumalıkızık gestossen, ein kleines Dorf, welches bereits zu Beginn des Osmanischen Reiches gegründet wurde; 2014 wurde der Ort deshalb zum Weltkulturerbe ernannt. Von den 270 Häusern sind zwei Drittel immer noch bewohnt. "Ein Geheimtipp", dachten wir uns, da das Dorf auf einer englischsprachigen Webseite nur so als Fussnote erwähnt wurde.

    Unter einheimischen Touristen ist der Ort allerdings ziemlich beliebt und die vielen Stände mit lokalen Spezialitäten und den üblichen Souvenirs erschrecken uns fast ein bisschen. Trotzdem ist ein Spaziergang durch die labyrinthartigen Gassen sehr schön und einmal mehr ist man abseits der Hauptwege fast wieder alleine. Die farbigen Fassaden laden zum Fotografieren ein, auch wenn einige Häuser noch restauriert werden müssten.

    Zurück in Bursa erledigen wir ein paar Einkäufe und geniessen die jetzt ein wenig kühleren Temperaturen.
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  • Hari 52

    Eskişehir - Sazova Park

    22 September 2022, Turki ⋅ ⛅ 14 °C

    Nachdem heute mal wieder Ausschlafen angesagt war, wollten wir uns etwas zum Frühstücken suchen und uns dann auf den Weg zum Sazova Park machen. Als wir das Hotel verlassen, merken wir jedoch, dass wir für Eli zuerst noch der Temperatur angepasste Kleidung besorgen müssen. Sie hat nun ihre ersten beiden Pullis bekommen und so nicht frieren müssen (im Gegensatz zu ihren Eltern, die heute eine Jacke für unnötig erachteten).

    Nach dem Kleidershopping für Eli können wir uns nun auf den Weg zum Park machen. Das Schloss, welches sich dort befindet, erinnert an das typische Disneyschloss. Offiziell dazu gibt es dazu jedoch keine Verbindung. Die verschiedenen Türme weisen architektonische Merkmale von anderen türkischen Bauwerken auf, wie zum Beispiel dem Galataturm in Istanbul. Ebenfalls im Park befindet sich ein Piratenschloss und eine Mini-Eisenbahn, die heute leider nicht unterwegs ist.
    Als wir das Schloss verlassen, fängt es leider auch noch an zu regnen. Zurück in die Innenstadt bringt uns jetzt deshalb ein Taxi.
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  • Hari 53

    Altes und Neues in Eskişehir

    23 September 2022, Turki ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute schauen wir uns in Odunpazarı um, einem Viertel von Eskişehir voller älterer Häuser. Einmal mehr bewundern wir die osmanischen Baustile mit ihren farbigen Häuserfassaden. Bei der Kurşunlu-Moschee wurden einige der alten Gebäude in Museen und Galerien verwandelt; besonders schön sind die grossen und kleinen Kunstwerke aus Holz im Ahşap Eserler Müzesi. Moderner, aber durchaus auch schön sehenswert ist der riesige Holzbau am Rand des Viertels, in dem das Odunpazarı Modern Müze (OMM) untergebracht ist.

    In der Innenstadt, an den Ufern des Porsuks, reihen sich hier neben den üblichen Cafés und Restaurants auch Bars und Nachtclubs aneinander. Eskişehir ist eine Studentenstadt: An der Anadolu-Universität und der Osmangazi-Universität sind rund 70'000 Studenten eingeschrieben (fast 10% der Einwohner der Stadt).
    Auf dem Porsuk kann man sich ebenfalls fortbewegen: Mit einer Gondola. Das hat noch keiner von uns gemacht und so lassen wir uns am Nachmittag in einem der Boote, welches wir sonst nur von Venedig her kennen, den Fluss hinab fahren.
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  • Hari 58

    Administratives in Ankara

    28 September 2022, Turki ⋅ ⛅ 24 °C

    Wo sonst in der Türkei sollte man Papierkram erledigen als in Ankara, der Bürokratie-Zentrale des Landes? Auf unserem Weg an die Schwarzmeerküste müssen wir eh über die Hauptstadt fahren.

    Hier waren wir im Dezember schon mal, als es bitterkalt war. Auf der Burg in der Altstadt sind wir letztes Mal fast alleine gewesen, einzig ein eisiger Wind blies uns um die Ohren. Jetzt muss man schon anstehen, um ein Foto mit Aussicht schiessen zu können. Auch im Basar in der Altstadt und in der Einkaufszone Kızılay sind deutlich mehr Menschen unterwegs und, so jedenfalls unser Gefühl, es haben auch mehr Läden geöffnet. Anıtkabir, das Monument zu Ehren Atatürks, wo selbiger auch begraben liegt, wird ähnlich überlaufen sein. Das lassen wir dieses Mal aus und schauen uns lieber den Gençlik Parkı (inkl. Lunapark) an.

    Wir müssen noch ein Paket mit zu kleiner Kleidung nach Hause schicken (Kleidung wird laufend nachgekauft) und ein Arztbesuch zwecks Kontrolle und Impfung steht für Eli ebenfalls an. Für die Visa-Anträge für den Iran brauchen wir noch aktuelle Passfotos; der Antrag selbst kann bequem online erledigt werden. Wäsche waschen, kleinere Erledigungen; es gibt immer etwas zu tun, aber trotzdem nehmen wir uns Zeit für ein bisschen Café-Kultur, die von den Türken (und von uns) so geschätzt wird.
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  • Hari 60

    Safranbolu

    30 September 2022, Turki ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach der grossen Metropole geht es in die Kleinstadt Safranbolu, etwa 3h nördlich von Ankara. Dessen Altstadt ist bekannt für die gut erhaltenen osmanischen Häuser, die den Stadtteil fast zu einem Freilichtmuseum machen.

    Wir sind im oberen Teil der Stadt untergebracht und für unsere erste Besichtigung gestern Abend müssen wir zuerst einen steilen Weg hinab. Der kurze Spaziergang durch die kleinen Gassen ist aber sehr angenehm und nach einem Turk Kahvesi bringt uns ein Taxi wieder den Hügel hoch.

    Heute geht es zuerst in Richtung der Cristal Cam Teras, einem Aussichtspunkt im Tokatlı Canyon. Kurz bevor eine grosse Touri-Gruppe ankommt, können wir von dieser Glasterrasse aus den Blick über die Schlucht geniessen. Gleich in der Nähe steht das İncekaya-Aquädukt, vor welchem wir über Holztreppen und -stege in die Schlucht hinabsteigen können. Der knapp fünf Kilometer lange Weg führt uns dann erst am Bach entlang, später oben an der Schlucht, in die Altstadt von Safranbolu. Wir geniessen es, wieder einmal in der Natur zu sein; endlich einmal wieder etwas anderes als Städtetours und Ausgrabungen. Der Weg ist teilweise recht anspruchsvoll und wir müssen auch einen kleinen Sprung machen, um den Bach zu queren. Eli stört es nicht: Beim Einstieg in die Schlucht schläft sie ein und erwacht erst wieder, als wir sie zum Zmittag aus der Trage nehmen.

    Bei Tageslicht mag Safranbolu ebenfalls zu überzeugen und wir probieren hier die speziellen Lokum-Sorten, die an jeder Ecke angeboten werden. Der Türkische Honig, wie Lokum auch genannt wird, soll hier besonders gut sein. Überhaupt werden hier allerlei Bonbons, Süssigkeiten und auch Helva angeboten. Helva (oder auch Halva) wird aus Sesammus und Zucker oder Honig hergestellt. Zum türkischen Frühstück gibts Helva meist dazu oder wird als Brotaufstrich gereicht.

    Mit Safran hat der Name der Stadt eigentlich gar nichts zu tun; trotzdem werden hier Safran-Lokum, -Tee und allerlei sonstige Produkte verkauft, in welche Safran gesteckt werden kann. Die schönen Häuser und Gassen machen klar, das dieser Teil zu Recht ins Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Nach einem längeren Spaziergang und vielen geschossenen Fotos machen wir uns dann, wieder mit Taxi natürlich, auf den Heimweh.
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  • Hari 62

    Sinop

    2 Oktober 2022, Turki ⋅ 🌬 23 °C

    Unser erster Halt an der Schwarzmeerküste ist Sinop. Die Hafenstadt war über lange Zeit ein wichtiges Kultur- und Handelszentrum am Schwarzen Meer. Der Philosoph Diogenes stammt von hier; ebenso wie eine besondere ockerfarbene Kreide, die von den Malern der italienischen Renaissance für Vorzeichnungen und Skizzen verwendet wurde.

    Wir haben uns ein wenig mehr erhofft von dieser Küstenstadt. Allzu viel gibt es nicht zu sehen; ein Teil der Sehenswürdigkeiten (wie das Gefängnis an der Küste) oder die Fussgängerzone werden auch gerade renoviert. Immerhin können wir auf der Festung einen Kaffee und eine schöne Aussicht geniessen. Das Schlendern an der Uferpromenade bleibt uns verwehrt, denn am Nachmittag regnet es längere Zeit.

    Hier oben möchte eine junge Dame auch ein Foto von uns machen (für sich selbst, versteht sich). Weil wir anscheinend "a cute family" sind. Wir vermuten stark, dass das nur ein Vorwand war, um an ein Foto von Eli zu kommen. Letztes Jahr wollte die ganze Reise lang nämlich keiner ein Foto von uns!
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  • Hari 64

    Samsun

    4 Oktober 2022, Turki ⋅ ☁️ 21 °C

    Samsun ist die grösste Stadt an der türkischen Schwarzmeerküste und besitzt auch den grössten Hafen des Landes. Aufgrund der günstigen Lage und der guten Strassen- und Güterzugverbindungen gilt der Samsunport als wichtigster Handelsplatz für Anatolien. Auch eine Freihandelszone wie in David, Panama, gibt es hier.

    Historisch signifikant für die Türkei ist Samsun, weil Mustafa Kemal Pascha (später bekannt als Atatürk) am 19. Mai 1919 hier mit der SS Bandirma anlegte und das türkische Volk zum Widerstand gegen die Besatzungsmächte aufrief. Das Datum seiner Ankunft markiert den Beginn des Türkischen Befreiungskrieg und wird heute noch als Nationalfeiertag gewürdigt.

    Ein Denkmal mit der SS Bandirma und den Personen, die bei diesem wichtigen Tag dabei waren, ist an der Uferpromenade aufgestellt. Heute spazieren wir daran vorbei, weiter hoch zum Hafen. Ziel ist der Batı Park nördlich des Zentrums. Hier treffen wir überraschenderweise auf einen Nachbau eines Dorfes der Amazonen. So wurden die Völker genannt, bei denen Frauen "männergleich" in den Kampf zogen. Die sollen hier in der Nähe ihre Stadt Themiskyra gegründet haben. Wirkliche archäologische Hinweise gibt es dazu allerdings nicht und die Amazonen gehören eigentlich in die griechische Mythologie. Uns erinnert es ja ein wenig an den Europapark. Die grosse Statue einer Kriegerin und die beiden Löwen sind jedenfalls ein gutes Fotomotiv.

    Nach einer Stärkung in einem schönen Restaurant (mit Ausblick auf den Batı Park) machen wir uns via Tram wieder zurück ins Zentrum. Die Fussgängerzone muss schliesslich auch erkundet werden.
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  • Hari 65

    Ordu

    5 Oktober 2022, Turki ⋅ ☁️ 18 °C

    Ordu (eigentlich Altınordu) ist nur ein Zwischenstopp auf unserem Weg nach Trabzon; wir bleiben nur eine Nacht hier, Aber die Stadt gefällt uns besser als Samsun. Es scheint mehr los zu sein und die lange, vollgepackte Fussgängerzone gibt mehr her als in Samsun. Nach dem Ablegen unseres Gepäcks schlendern wir gemütlich zur Küste runter. Dort steht die Talstation einer Seilbahn, die zum Boztepe führt, dem Ausflugsberg der Stadt. Wo wir schon mal hier sind, nutzen wir die Gelegenheit und fahren mit Eli hoch, um die Aussicht zu geniessen. Dieses Mal ist sie sogar wach dabei. Da es recht kühl ist, verweilen wir aber nicht lange hier oben.

    Die Zeit in Ordu wurde uns auf der Hinfahrt noch ein wenig gekürzt: Unser Bus musste kurz nach der Abfahrt die Reifen wechseln (den Grund konnten wir nicht in Erfahrung bringen). Die zweite Werkstatt, bei der unser Fahrer hält, nimmt sich uns an. Eli bandelt derweil mit den anderen Passagieren an: So wird sie für ein Selfie aufgeboten und ein netter Fahrgast, der Deutsch spricht, gibt ihr sogar Proviant ab.
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