Argentinien, Uruguay und Chile

November 2023 - February 2024
Schwerpunkt Argentinien, etwas Uruguay und auch Patagonien, das teilen sich ja Chile und Argentinien Read more
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    2. Schultag BA

    December 5, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Dienstagmorgen dann die definitive Erkenntnis, es geht nicht, ich habe zwei rote Augen und das eine hat einen immensen Tränensack. Zeige das meiner Zimmerwirtin und streite mich etwas mit ihr, auch über die Kosten für das Zimmer, will lieber in Pesos bezahlen. Sie ist nicht in der Lage das umzurecstàrkeralkuliere rasch, wann ich Zeit zum Zügeln habe und Zeit zum Suchen brauche ich ja auch! Das wird Freitag, dann ist Feiertag, wie ich schon weiss. Sonst kann ich nicht, keine Zeit oder nicht in die Schule!
    Hier in Argentinien gibt es verschiedene Kurse - offiziell bei etwa aktuell 350 Pesos/1 $. Dann den „Blue-$“, wird vor allem von Kreditkarten angewendet, ist ähnlich dem auf der Strasse verwendeten Schwarzmarkt-$, da gibt es ab 100 -$ Wechsel um die 900 Pesos (ARS). Im Internet wird gesagt, der Blue sei etwas tiefer, als auf der Strasse gewechselt. Das stimmt nicht, die beiden Kurse sind ähnlich. Einen klaren Vergleich habe ich nicht, belastet mich meine Kreditkarte doch mit CHF, doch wenn ich rechne, dass ich etwa 970 kriege für einen CHF, nach Umrechnung, dann sind das in etwa 10% zum Dollar, stimmt in etwa mit meinem Strassenwechsel. Mit der Rechnerei dämmert mir auch rasch, dass die Frau schlau/clever ist - der Preis für das Zimmer rechnet sie zum offiziellen Kurs 350 um in $. Sie will dann Dollar. Diese $ kann sie dann wiederum tauschen für 900 ARS. Der Zimmerpreis von 14700 wird so zu 37800, das 2,5 fache in Argentinischer Währung. Ausserdem kann sie die $ ruhig unter der Matratze deponieren, ist so inflationsgeschützt. Respekt! Also diskutiere ich mit ihr. Rechne den offiziellen Preis von ARS 14700/900 Kurs real zurück, (16.33 $) runde auf 20 auf und schlage ihr vor, 120 sei fair für hier.
    Ich bin natürlich zu spät für die Schule. Da erhalte ich dann noch vor Mittag von ihr WhatsApp. Mit der Abrechnung dazu von Booking.com, welche nun auf 175 $ mit Stornogebühr lautet - ziemlich weg, von den ursprünglichen 210 $ welche ich eigentlich gebucht habe. Aber auch ziemlich weg von den 120 $, welche ich zahlen möchte. Doch die Stornogebühr werde ich akzeptieren müssen. Gut, 120+35=155. Ich mache ihr am Abend den Vorschlag, ich bezahle 160, sie tragt einen Teil der Stornokosten mit (15$), weil nichts von Hunden erwähnt war! Wir einigen uns da! An Booking.com schreibe ich auch noch und erkläre das Problem, vor allem Leute, welche sich nicht auskennen und Booking vertrauen, bezahlen im Land gleich mal zuviel, da unwissend. Ich habe es ja auch erst im ersten Hotel bemerkt, die haben in Pesos/ARS fakturiert, ich mit Karte bezahlt, meine Belastung war zum Blue Kurs, statt gebuchten 52 $ nur gut 25 CHF. Der stark überhöhte Preis für Ausländer geht nur bei Privaten, wenn sie die $ bar kassieren, keine Kreditkarte akzeptieren. Mit Kreditkarte erhält man ausdrücklich den besseren Kurs.

    In der Pause suche ich eine neue Unterkunft, schreibe mehrere heraus, habe weitere Apps geladen. Auch Google ziehe ich zu Rate, Früchtestandie Preise in ARS. Auch hier hat Booking teils irre Preise … - schaue auf Seitenstrassenlage.
    Nach der Schule schaue ich mir zwei an, welche für mich passen, das eine ist soweit gut, auch das Zimmer TV und eigenes Bad beide, ein Fenster zu einem Innenhof, eines ist allerdings noch 15 Minuten weiter weg, Entscheid für das nähere. Im zurückgehen reserviere ich das nähere, muss gleich die erste Nacht im Voraus zahlen. 24000 ARS rund 25 Franken.

    Sehe noch eine Demonstration am Nachmittag, Gehe dann in den Tangokurs und bei kühlem Regenwetter zurück in mein Zimmer, wo ich erst spät eintreffe.

    Das alles hat mich allerdings ziemlich Zeit gekostet, es reicht nicht mehr für Tango. Probiere mal die U-Bahn, weil es doch wieder heftig giesst von oben. Lade die Karte auf mit 1000 Pesos, etwa 1.10$. Es wären noch 350 drauf gewesen. Fahre mit der roten U-Bahn bis Purreyon, gehe erst von da zu Fuss. Kaufe auf dem Heimweg an einem Früchtestand noch Äpfel, Bananen und Mandarinen.

    Gehe am Abend noch hinaus, trotz Regenwetter und streife im Quartier herum - esse irgendwo einen Merluzzo an Rahmsosse, dazu einen kleinen Salat und ein Dessert ist inbegriffen. Trinke ein grosses Bier - trage immer noch meine Sonnenbrille. Gehe erst um 2300 ins Zimmer - die für mich schädlichen Proteine sind anscheinend nur bei Berührung wirksam - direkt Haare, sonst geht es - allerdings läuft meine Nase stärker und auch im Hals habe ich Belag.
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  • Day 9

    3. Schultag BA

    December 6, 2023 in Argentina ⋅ 🌧 23 °C

    Habe am Morgen immer noch rote Augen und leicht geschwollene Tränensäcke, aber nicht schlimm. Gehe zu Fuss zur Schule, gutes Fitnessprogramm, da ich fast eine Stunde habe. Trotz der erhaltenen U-Bahn Karte, welche ich nicht verwende.

    Heute ist noch eine Führung von der Schule organisiert nach La Boca, einem gefährlichen Viertel beim Hafen, bzw. dem Hafen wo die Immigranten eingereist sind. Die farbenprächtigen Fotos sind vom zentralen Teil dieses Quartiers, am ehemaligen Einwanderer-Hafen. Das Quartier ist natürlich viel grösser, aber das hier ist noch ursprünglich erhalten, wird soweit gepflegt und gehegt, von Shops umzingelt, welche Souvenirs anbieten - und Wein! Die Einwanderer hatten ja fast nichts, wenn sie ankamen, waren arm und mussten sich behelfen. Viele waren damals Italiener, es gab aber auch Deutsche und Schweizer, jedoch eher in der Minderzahl. Einwanderungswellen grob von 1860 an, bis etwa 2. Weltkrieg. Damals waren sie hier reich, Argentinien und Uruguay.

    Zurück nehme ich am Abend dann die U-Bahn. Esse noch bevor ich ins Zimmer gehe - es gibt ein Huhn, die schaffen es irgendwie die Knochen weg zu nehmen, es bleibt einfach ein flacher Fladen wenn man den Brustteil nimmt. Um kurz nach 2200 ist das Lokal fast voll!
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  • Day 10

    4. Schultag (vor Feiertag)

    December 7, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 24 °C

    Am Morgen, leicht geschwollene Tränensäcke, obwohl es sehr sauber ist, sind die Haare halt trotzdem da. Aber mit der Vorsicht und nicht berühren ist es gut. Nehme bei der Zimmerwirtin nur einen Kaffee und verziehe mich rasch. Da ich wieder spät bin, nehme ich die U-Bahn. Frage nach der nächsten Station, Google Maps gibt mir diese auch an, will mich aber kurz vor der Station plötzlich umleiten, gibt erneut eine Viertelstunde Weg an - ich bin verunsichert. Gehe dann aber trotzdem ins Bahnhofsgebäude hinein und da ist die Station. Allerdings komme ich nicht so rasch weiter wie gedacht. Meine SUBE-Karte geht nicht, es steht sie sei blockiert!, da sitzt eine Frau, welche ich frage und sie sagt, ich solle zum Schalter gehen und mich dann auch registrieren auf der Webseite. Der Schalter ist Gottseidank nicht weit entfernt - der Mann bestätigt die Blockade und sagt, es sei unmöglich den Saldo auszulesen. Das Guthaben war etwa ein Dollar fünfzig, kein grosser Verlust. Dann verstehe ich ihn nicht richtig, die Ersatzkarte kostet mich nochmals fast einen Dollar, ich meine das sei die Ladung der Karte, ein Umtausch sei gratis. Aber man versteht einander auch schlecht durch einen Geldschlitz. Die Karte funktioniert auch, also zur Schule. Ich weiss da noch nicht, dass man die überziehen kann, ich gerade auf Kredit fahre … - das merke ich dann am Abend, wie ich zurück will. Weit und breit aber kein Schalter. Ich sehe jedoch zwei Mädchen mit der Karte an einem Automaten hantieren, schaue zu. Da sind zwei weitere Automaten, aber keiner in Betrieb. Es haben sich andere Leute schon angestellt, ich muss dann warten bis ich meine Karte laden kann! Jetzt am Abend habe ich ja Zeit …

    Vorher ging ich noch in den Tangokurs, da sagte mir die Dame an der Rezeption, es gäbe von der Schule kein Guthaben mehr. Ich müsste sonst 5000 ARS bezahlen - etwa 5 CHF. Nach einer Rücksprache mit jemandem beginnt sie dann im Telefon zu suchen und WhatsApp zu schreiben - ich warte geduldig zuerst, dann beginne ich meine Schuhe zu wechseln. Die Türen für den Kurs sind schon auf, da kommt ihr dann aufgrund eines Hinweises die Erleuchtung und sie lässt mich rein.
    Heute ist Besenstiel-Tag für mich, meine junge Dame vom letzten Mal ist nicht da. Aber die Schule ist auch gross! etwas wie ein Bienenhaus. Manchmal habe ich die Ehre, den Lehrer als Frau zu haben - es mangelt mir an vielem, mehr in die Knie, mehr schleifen mit den Füssen, Mache dazu Übungen.

    Gehe rasch essen, kaufe noch zwei Bier fürs Zimmer, ich muss ja packen wegen Morgen, da zügle ich dann mein Zeugs.

    Heute mal keine Fotos gemacht.
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  • Day 13

    Amtsantritt Milei, Parlament und Senat

    December 10, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 25 °C

    An diesem Sonntagmorgen habe ich es mir mal im Bett länger bequem gemacht. In der Nähe gibt es ein auch mit Waren vollgestopftes Restaurant, wo ich meinen Kaffe und Frühstückstoast esse. Schon beim Hingehen ist mir aufgefallen, dass viele Leute mit Fahnen herumgehen. Aus einer bestimmten Richtung war auch Lärm von Lautsprechern und entfernt viele Flaggen am Ende der Gasse zu sehen.
    Dann sind immer mehr Leute ins Restaurant gekommen, da lief noch ein Fussballspiel.
    Dann entdeckte ich unter den Hereinkommenden einen Mann in Gaucho-Tracht und bat ihn um ein Foto.
    Danach ging ich mal schauen, wo die Flaggen waren - am Platz des Senats/Parlamentes war alles abgesperrt, gerade am Aufräumen der Absperrungen. Natürlich einige Foto’s geschossen, das Parlamentsgebäude ist eines der schönsten in BA, daneben noch ein weiteres sehr fotogenes Gebäude.
    Dann machte ich mich auf zur Plaza de Mayo, in die Richtung sind alle Milei-Fans gegangen, mit Flaggen von ihm und Löwenkopf, nur Konterfei, viele halt auch nur mit der argentinischen Flagge um. Je näher an der Plaza, desto mehr Leute und Lautsprechergeplärre. Ich sah natürlich nichts, die Menge stand dicht vor mir. Zur nächsten Strasse, da ging es gar nicht weiter. Dann nochmal ein Effort über Lautsprecher, die Leute jubelten und skandalierten Milei, Milei ….
    Bevor ich auch nur eine Foto hatte, war alles vorbei, die Leute begannen ab zu wandern. Rundherum haben sich über fliegende Händler aufgebaut, versuchen noch ihre Fahnen, Fähnchen und Flaggen loszuschlagen. Ausserdem sind überall auch Nahrungsangebote entstanden auf Tischen, Stühlen improvisiert, werden zudem Andenken und alles Mögliche sonst, was Leute kaufen könnten - vieles auch selbst gemacht.
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  • Day 15

    Tango + Tanzen lernen

    December 12, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 31 °C

    Auch da war ich ja aktiv, jeden Tag einen anderen Lehrer/Lehrerin. Die Kleinste war die Beste, gibt leider nur am Dienstag Anfängerkurse! Ein Mann mit Wurzeln in der Westschweiz war auch noch recht gut. Aber zwei meiner Lehrer waren ziemlich schwach. Dazu kam noch, dass die Pünktlichkeit hier zu wünschen übrig lässt - für eine Lektion habe ich, pünktlich, fast eine Stunde gewartet. Alle sind irgendwie immer etwas zu spät.
    Was mich die Männer vor allem trainieren liessen, Ist Gleichgewicht und Machogehabe ;-))!!!
    Na ja, einer hat sich noch die betrunkenen Boxer zu eigen gemacht, zwei meinten, ich solle mich so etwa wie leicht betrunken fühlen - aber immer schön aufrecht, und gerade stehen!. Na ja, irgendwie war ich abends immer etwas unter Druck, die Gleichgewichtsübungen in den Knien mit schleifenden Sohlen, teils lange Schritte, dazu doch gerade aufgerichtet in der körperlichen Gleichgewichtsmitte sein. Leider habe ich keine Foto, wie ich mit einem Besenstiel auf den Armen durch den Spiegelsaal marschiere.
    Aber ich war ja meist nicht der Einzige … - doch viele „Principantes“ = Anfänger gab es nicht, meist war ich der Neuling, bzw. der unterste Anfänger.,Am meisten Schwierigkeiten machten mir die schleifenden Gleichgewichtsübungen mit kreisenden Beinbewegungen und Füssen, welche dabei schleifen mussten und doch die körperliche Mitte mitzutragen hatten - heisst eigentlich, man ist da immer leicht in den Knien!
    Die Lehrer wechselten natürlich fliessend zwischen den Mann/Frau Passagen und mit einer Leichtigkeit … Ich hatte doch immer eher warm, auch mit Klimaanlage - aber nur in den StundendWas vor allem auch schwer zu lernen ist, wie lade ich die Dame ein etwas zu Tun, ihr Freiheit zu geben oder zu nehmen, leicht zu drücken, etwas Führen oder Blockieren. Das ist irgendwie das Schlimmste, man sollte nicht wie an einem Fahrradlenker hantieren mit den Armen- aber Man(n) muss sich ja irgendwie durchsetzen, die Partnerin dirigieren, lenken, welche ja fast nur rückwärts geht „Marschiert“ wird immer im Gegenuhrzeigersinn, sonst gibt es Probleme auf der Tanzfläche.
    Dann habe ich auch gelernt, dass Tango auch Improvisation ist - es ist Alles erlaubt, sofern die Partnerin mitspielt bzw. wenn man entsprechend Tanzen kann, mit Figuren, Schritten, Haken und Drehungen.. Da sind denn auch verschiedene Tanzstile. Ehrlich gesagt, ich war jedesmal nach der Stunde bis 1,25 Stunde geschafft, trotz meist Klimaanlage und kühlem Wetter draussen. Das Wetter war ja meine ersten zwei Wochen hier eher kühl und regnerisch. Aber es war die notwendige geistige Konzentration um die neuen Bewegungsabläufe zu lernen. Teils hatte ich echt ein „Gnusch“ und stand neben den Schuhen! Langsam geht es aber, ich habe meine Partnerin jeweils „im Griff …“ bin aber nach sechs Stunden halt gar nicht gut …- hier einige Fotos und Lernvideos zusammengenommen.

    Wie historisch belegt, war vor allem im Vergnügungsviertel der Tanz beliebt, die Bordelldamen weigerten sich zuerst ihn zu tanzen - sie empfanden den Tanz als zu „anstössig“! Die Männer tanzten dann zuerst, dann erst kämen die Damen dazu! Natürlich hat sich diese Musikform und der Tanz im Schmelztiegel der Kulturen bzw. der Einwanderer entwickelt! Aus ganz Europa emigrierten damals die Leute, vor allem Italien, aber auch viele Deutsche und Schweizer. Davon künden auch Ortsnamen hier.
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  • Day 18

    Übrige Tage BA, Geldwechsel, Taschendieb

    December 15, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 37 °C

    Irgendwie war es immer etwas das Gleiche während der Schulzeit um Spanisch zu verbessern, schon fast Routine in den zwei Wochen.

    Mein Stadtrucksack zeigt wieder Schwäche bei den Reissverschlüssen, plötzlich geht mal einer auf.. Habe aber wohlweislich von zuhause Riemen mitgenommen, um dem Problem zu begegnen. Ich gehe an einem Tag mal schauen deswegen, einen Rucksack habe ich dann doch nicht gekauft, hier kommen alle auch aus China, meiner hat die Hälfte gekostet, passt sonst - nur der eine Reissverschluss macht Sorgen.

    Was mich auch immer umtreibt, ist Geldwechsel - für die nördliche Tour wollte ich mich noch versorgen, habe ich auch gemacht, doch ich habe mich da wie ein Anfänger benommen. Zwar nach den Kursen gefragt, doch ich bin dann an einen Taschendieb geraten, habe mich ausnehmen lassen wie die Weihnachtsgans! Der Mann war sehr nett und wir haben uns gut unterhalten. Er hat mir nicht den Preis geboten, welchen ich wollte - aber niemand hat mir das geboten, einen Tag vorher habe ich noch fast 10% mehr erhalten … Na ja, ich ging dann mit ihm in eine der Wechselstuben, habe da mein Geld herausgekramt. De- ich nichtsahnend, dass r Kurs war nicht so wie ich wollte, ich stecke mein Geld provisorisch in mein iPad und dieses in den Rucksack, wir gehen hinaus, Er weiss im Untergeschoss noch eine Wechselstube, gehen hinunter mal ein kurzes Gedrängel, er immer an meiner Rucksackseite. Doch da unten gibt es dann angeblich einen schlechten Kurs, wir gehen nach oben und verabschieden uns … - ich nicht ahnend, dass er mir die 150 USD abgenommen hat. Ich frage noch etwas, doch die Wechselstube wo ich mit dem Dieb zuerst war, bietet dien besten Kurs. Gehe dahin und merke da, dass mein Geld fehlt. Habe aber zum Glück noch weiteres mit. Es ärgert mich natürlich, aber ich war schon zu nachlässig, das war eine Offerte, Reissverschluss auf, kramen könnt ich nicht merken, weg waren meine drei Fufziger ... - Moralisch war es ja auch nicht gerade ein Aussteller und meine Planung einmal mehr beeinträchtigt. Gönne mir dann zum Trotz ein gutes Nachtessen und Packe mein Zeug noch etwas um. Den Ärger vergesse ich rasch, kann es doch nicht ändern, lehrt mich aber Massnahmen zu ergreifen …

    Sprachschulen empfinde ich als langweilig. Hier macht mir die grösste Schwierigkeit die Umstellung von Tu (Du) auf vos (von vous, französisch, eine Art von alter Höflichkeitsform. . Ausserdem habe ich viel Mühe mit verstehen, muss immer umdenken, weil die Wörter mit ll und y mit „sch“ gesprochen werden, Das macht mein Verstehen noch langsamer als es schon ist, bei mir altem Sack. Sagen was ich will, nachhaken und so geht gut, doch häufig habe ich noch das Problem, dass mir die Bezeichnungen/Worte für diverses tägliches Gut fehlen. Meist dann eher hiesige Spezialitäten. Und wenn sie dann noch schnell reden, verstehe ich ja immer noch Bahnhof! Aber es gibt auch viele, welche merken und langsam reden, vor allem, wenn ich die Worte nicht kenne … - schon nicht so einfach.
    Der Lehrstoff ist auch halt eher immer an Diplomen ausgerichtet, nicht auf Alltägliches und für Reisende. Statt einfache Beispiele sind Übungen da - dann gibt es wieder noch x verwirrende Ausnahmen.
    Mir fehlt auch etwas die Übersicht zu Zeitformen (weiss ja nicht einmal mehr die Fremdwortbezeichnungen der Zeitformen auf deutsch ). Bei den Übungen, vor allem beim frei erzählen habe ich dann immer Mühe in der vorgegebenen Zeitform zu bleiben, was Korrekturen nach sich zieht - pffff …
    Was die Lehrerin an Abwechslung mit Spielen oder Musik gut reinbringt, sind dann die Übungen im Heft halt eher langweilig. Bei Ausnahmen versagen wir drei sowieso meist alle.
    Wir haben auch jemanden mit einer lateinischen Sprache in der Gruppe, welche leider sehr langatmig ist, nicht weiter kommt, wenn man sich ausdrücken sollte. Man übt sich in Geduld.
    So bin ich denn am letzten Tag der Schule echt froh, dass ich weiter kann.

    Die Argentinos essen eher etwas Süsses und Fettiges zum Frühstück, dazu schwarzen Kaffee. Ich habe mir angewöhnt, Früchte zu kaufen, esse dann meist erst in der Schule und während des Unterrichts etwas. Auch Kaffee und Wasser ist verfügbar in der Schule. Trinke den nun schwarz, mag die Pulvermilch nicht.

    Ich streife auch dauernd noch in der Stadt herum, nehme immer wieder eine andere Gasse - mit all dem Hin und Her ergibt mir das leicht so 12 km/Tag.
    Langsam habe ich mich so an die Stadt gewöhnt, zumindest den, welchen ich begehe. Erstaunlich ist, dass vor gewissen Restaurants Schlangen von Personen stehen. Es gibt aber zwei Arten von Anstehen - Touristen an einem der wenigen berühmten (Pizzeria Güerrin) und Einheimische in den Seitengassen-Restaurants (zB. Pippo, wie ich erfahren habe sind das 24 Stunden Restaurants, vor allem auch von Künstlern benutzt.) , preislich attraktiv, mochte aber nicht in die Schlange stehen, um herauszufinden wie günstig sie sind.
    Ich bevorzuge andere Lokale , nicht zu volle, preislich sind alle für mich gutbetuchten Schweizer erschwinglich. Sogar mit Wein, teils haben sie kleine Weinflaschen, 375 cl. Häufig trinke ich aber sowieso Bier, bin schon meist etwas durstig, nach meinen Stadtläufen. Man ist schon sehr spät hier in BA. Es kann gegen 24 Uhr werden, da kommen immer noch Leute zum Essen in ein Lokal.
    Fleisch können sie gut zubereiten hier, manchmal nicht ganz sauber zweiseitig gebraten, doch ok. Fisch ist dann eher schon ein Problem - wenn auf dem Grill gemacht, sind die schon fast getrocknet … - in der Pfanne mit Sauce, das geht noch, die Saucen sind jedoch mastig!
    Es gibt auch im Innern der Gebäude teils sehr schöne alte Zugänge, die Lifte sind meist mit Scherengittertüren versehen, werden am Laufen gehalten.

    Unglaublich auch, wieviele Hunde die Leute hier haben. Tagsüber sieht man eher Streuner,. Nachts sind dann die Haushunde da. Die Läden reinigen ihre Gehsteige normalerweise am Morgen. Da es aber viele geschlossene Läden hat - zu verkaufen oder zu vermieten, liegen dann doch Kegel herum, zu meinem Erstaunen nicht viele.

    Um die städtischen Abfallbehälter in den Gegenden welche ich kenne, liegt imm viel Aussortiertes, nicht Dreck, aber doch Unrat. Die Abfallbehälter werden von Sammlern unter- und durchsucht. Flaschen, Karton und Alu wird gesammelt. Die Leute starren meist vor Dreck. Ich muss ehrlich sagen, für mich die härtesten Jobs hier - und erst noch schlecht bezahlt! Diese Leute haben viel eine Art Sack-Karren, teils haben sie ihre Sachen da drin, teils benützen sie sie für die Sammeltätigkeit. Sie schlafen auf der Strasse in einem Winkel, vor Geschäften, halt wo es Platz hat. Ihre Sachen starren auch vor Dreck und werden sicher nicht geklaut. Es sind eher Männer, eher selten auch Frauen.
    Weiter gibt es viel Randständige, dann eher Indios, welche unverhohlen an Tischen um Essen betteln, es dann auch gleich verspeisen - Organisationstalente!

    Viele Sockenverkäufer, Indios meist, welche kurze Socken anbieten - nur für in den Schuhen, dazu sind als Vertriebsmaterial auch Taschentücher beliebt - im Hintergrund werden sie schachtelweise gestapelt.

    Wo immer es möglich und toleriert ist, macht man auch einen Strassenladen auf, Tischchen, darauf dann das Angebot. Viel Schmuck, Steine, Bücher, Essen aller Art, teils selbst Gebackenes.
    In den Einkaufsstrassen mit vielen Touristen machen sich öfter Bettler breit. Kinder alleine, Frauen mit Säuglingen, dazu je nach Variante werden noch junge Tiere dazu eingesetzt, herzige Basis und süsse Welpen. Dann ist da immer ein Kartonschild mit mindestens dem Text „Ayudame/Ayudanos“ etc. Also Hilf mir/uns und einer Begründung, zB. Nach Hause zu kommen usw.
    Es gibt aber auch Produktionen von Künstlern - Strassenmaler, einer, welcher mit fliegender Krawatte wie festgefroren länger da steht, weitere Varianten in der Art. Tangovorführungen um Kunden zu werben, Bands welche spielen oder auch nur Solisten, mit leider meist plärrenden Lautsprechern … - teils haben sie auch Playback.
    Die Beste war eine Sängerin, älter als ich, mit zwei Lautsprechern und Soundmaschine, sie wolle endlich nach Hause und müsse sich das aber leisten können., dafür singe sie!
    Dann gibt es einige, welche mit Tio Anrede (Onkel) sich etwas zu erbetteln versuchen.
    Ein echt farbiges Wölkchen die Argentinos.
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  • Day 19–20

    Fahrt nach Iguazu

    December 16, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 38 °C

    Den ersten Tag keine Schule, ich erwache früh, packe mein Zeug zusammen, den grossen Trekkingrucksack mit den Sachen für Patagonien lasse ich ja hier in Buenos Aires.
    Duschen und Haare waschen am Morgen - es gibt wunderbar armes Wasser - nur das Gefälle in der Dusche ist echt falsch, der Ablauf ist fast an der höchsten Stelle. Zum Rasieren stehe ich im Wasser. Das Bidet war dafür super mit einer Podusche ausgerüstet.

    Kurz vor zehn Uhr gehe ich mit den gut 25 Kg zur nächsten Kreuzung und nehme ein Taxi zur Adresse der städtischen Aufbewahrungsstele gemäss Foto. Auf dem Weg sehe ich noch ein Gebäude des Wasserministeriums - ein roter, schöner und eindrucksvoller Bau, welchen ich mal noch fotografieren möchte. Nur vor Ort kommt es mir dann unbekannt vor, nicht diejenige beim Busbahnhof, sondern diejenige näher zum nationalen Flughafen der Stadt. Egal, jetzt bin ich hier, ausserdem fliege ich ja dann am 6. Januar nach El Calafate von dem Flughafen aus, ev. sogar ein Vorteil. Fotografiere den Deposit-Zettel zur Sicherheit, lege ihn zu meinen Kreditkarten. Prüfe dann nochmals meine Fotos, und tatsächlich habe ich die andere Stelle nur in Form von Beschreibung, nicht mit Plan abgelegt als Kopie …

    Daneben gibt es hier gerade ein gutes Kaffee, wo ich dann mal auf argentinisch frühstücke - Süsses! Die haben hier auch Internet, schaue wegen. Western Union App, die haben hier viele Zweigstellen. Mache ein Konto und kann dann nicht hinein aus irgendeinem Grund, trotz Bestätigung der Eröffnung - auch Passwortänderung nützt nichts, auch FAQ bringt mir keine Erkenntnisse.. Gegen Mittag ist das Kaffee innen und aussen sehr gut besetzt. die Zeit läuft, ich muss zum Busbahnhof, der ja jetzt weiter weg ist. Entschliesse mich den Bus zu nehmen, habe ja eine éV-Karte. Die muss ich aber zuerst noch auskramen. Mein aktueller Reiserucksack ist aus China, eher für Stadtzwecke gedacht, hat PC und iPad-Fach, lässt sich grösser und kleiner machen, ist Cabin-Baggage fähig, nur die Qualität der Reissverschlüsse ist echt gut. Leider gehen die ab und zu irgendwo auf, vor allem wenn die Belastung grösser ist. Er war schon treuer Begleiter auf Pilgerreisen - die Wasserflaschen waren leider etwas zuviel! Aber er hat auch unter dreissig Franken gekostet - aus China über die Wish-App. Jetzt habe ich ihm zur Sicherheit zwei Riemen verpasst. Die Karte ist im Rucksack, statt in der Aussentasche, die kann ich nicht schliessen, zum Glück weiss ich wo sie ist - ist nicht immer der Fall, wenn ich was suche!
    Zum Bus ist es nicht weit, lerne die Gegend Palermo noch etwas kennen. Die Stadt ist hier echt hübsch, breite Strassen, beidseitig wird geparkt oder Restaurants bauen teils noch Terrassen in die Strassen, wenn das Trottoir zu wenig breit ist. Dann sind viel Bäume hier, welche die Strassen säumen. Platanen. Die Häuser sind auch eher niedrig, gut gebaut und überwiegend besser gepflegt. Es liegen nirgends Penner herum. Es sind meist zweistöckige Häuser, manchmal mehr, selten ein höheres Haus. Die Gegend wirkt nicht modern, aber erscheint sehr wohnlich, heimelig. Mir gefällt es gut. Viel angenehmer als die City selbst und gerade angrenzende Quartiere mit den meist vielbefahrenen engen Strassen, Gassen.
    Der Buss lässt auf sich warten. Die erste bestellt sich ein privates Taxi. Dann kommt er doch. Google leitet mich hier nun besser als das letzte Mal in die U-Bahn. Alles klappt, ich steige schon vor dem Busbahnhof aus, da ist noch der Eisenbahnbahnhof, an welchem ich vorbei muss. Der Blick ins Innere zeigt eher veraltetes Rollmaterial. Um den Bahnhof ist viel los..
    Vor dem Busbahnhof stehen Boberos und verteilen Zettel, möchten Spenden für sich - Aufbesserung des Gehalts, der Mann erwähnt die Wichtigkeit. Der neue Präsident will ja sparen …
    Der Busbahnhof hat 55 Busplätze, die wenigsten sind besetzt wie ich komme. Bin 1,5 Std. zu früh. Suche mein Ticket auf dem Handy hervor, habe ja zwei Mails erhalten, auf dem einen steht Abfahrt 14:01, das ist früher als wie ich auf Ticketonline gesucht habe. Wie ich den Bus ausgeschrieben sehe, gehe ich zum angegebenen Platz, wo schon eine ganzer Haufen steht, die meisten natürlich mit viel Gepäck, ua. eine chinesische Reisegruppe.. Ich sitze unten, habe einen Einzelsessel, bin frohdarum, auch wenn ich nur kleines Gepäck habe. Die Langzeit-Reisebusse, welche über Nacht fahren, besitzen sogenannte Cama-Sitze, etwas breiter und pro Reihe nur drei. Die Busse sind aber zweistöckig. Ich habe da Glück gehabt. Oben sind 4 Sitze. Busse sind deutlich günstiger und ich finde auch bequemer als Flüge, dauern aber länger. Puerto Iguazu ist immerhin fast 1300 km von Buenos Aires entfernt.
    Dazu brauche ich wegen der Nachtfahrt kein Zimmer und kann im Bus gut schreiben. Im Flugzeug ist man viel mehr eingeengt. Ausserdem sieht man noch etwas von der Landschaft.

    Gleich bei der Abfahrt fahren wir hinter dem Busbahnhof an einem grossen Markt vorbei, es sind alles Occasion-Teile, welche hier angeboten werden. Alles, was noch einigermassen brauchbar ist, von Kleidern, Schuhen bis zu Elektrogeräten, Haushaltsachen, Bauteile wie Lavabos etc. wird hier angeboten, teils auf einem Haufen, teils warten noch abgedeckte fahr- oder stossbare Untersätze auf die Entladung.
    Wir fahren am Containerhafen vorbei, da steht eine grosse Kirche/Kloster, welche mächtig Eindruck macht!
    Am Rand von Buenos Aires gibt es auch grosse Einkaufs- und Bauzentren.

    Auf der Fahrt halten wir ab und zu kurz an - Fahrerwechsel? Ein WC ist ja im Bus vorhanden.
    Aus Buenos Aires heraus ist halt ziemlich Betrieb, Viel Industrie sieht man nicht. Da war der Hafen und eine auffallende Kirche dabei. Dann Hallen, in BA eher ältere und abgelebte Bauten, dann kam schweres Gerät für Bauen, Strassen und Häuser, auf Halde. Die bekannten Marken sind vertreten. Später ha VW auf einem grossen Plakat verkündet, dass sie hier Autos herstellen, Ford gleich daneben. Toyota war später auch noch angeschrieben bei grossen Hallen. Teils gibt es immer wieder erstaunliche Siedlungen. Flachdachhäuser und einmal eine wunderschöne Anlage um einen See gruppiert. Danach geht es aufs Land, wo neben der Autobahn immer wieder Entwicklungsgebiete projektiert, ausgesteckt oder sogar eingehagt sind. Weiter sind endlose Maisfelder zu sehen, schon vorher im Hintergrund immer wieder Kühe/Rinder. Auch schon abgeerntete grosse Getreidefelder und Silos sind zu sehen, grosse Erntemaschinen. Dazwischen immer wieder Busch. Ich sehe aber auch kilometerweit einfach Feuchtgebiete, mit kleinen Seen. Es sind einige Flüsse welche wir überqueren. Später geht es dann in Weideland über und mir fällt auf, dass auch hier Eukalyptus angepflanzt werden - im grossen Stil, wie die Äcker. Es hat auch Nadelbäume, aber eher selten, andere Laubbäume sind selten, eher im Buschbereich.
    Auch viele Schafherden sind auf Weide.
    Weiter gegen Norden kommen nun auch Palmen auf, ich sehe am Abend einmal eine Eisenbahnlinie.. Erstaunlich auch wieder mehr Nadelbäume und Busch, dazu Steppe Die Felder sind mit Bäumen gesäumt, Nadelbäume. Dann geht es in die Nacht hinein.

    An der Autobahn sind Ortschaften an Überführungen in grossen Buchstaben in Farbe an der Aufschüttung angeschrieben. Immer wieder sind auch Zahlstellen da. Man weist auf die automatische Zahlungsmöglichkeit hin. Die Autobahnen sind teils noch alte, aus Beton gegossene Teile, welch immer bei den Fugen einen Schlag verpassen … - es gibt sehr komfortable Stücke, manchmal ist es aber ein fürchterliches Geholper. Total brauchen wir etwa 17 Stunden.
    Was mir auch noch aufgefallen ist - die Lastwagen haben alle sehr lange Brücken! Butangas wird um Städte auch viel herum gekarrt - als Treibstoff für Autos. Lastwagen dominieren hier, die anderen sind eher Kleinwagen, selten ein guter Mittelklassewagen. Wenn dann sind es die mit der Ladebrücke hinten.
    Es hat hier mit den Baumplantagen natürlich auch grosse Sägewerke - allerdings sehe ich nur geschnittene und an Lager gelegte Holzware!
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  • Day 20

    Wasserfälle Iguazu

    December 17, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 34 °C

    Am Morgen fühle ich mich nach der langen Nacht soweit fit, deponiere nach kurzem Feilschen mein Gepäck für CHF 4 und kaufe mir an einem Schalter in der Busstation gleich ein Busticket zu den Wasserfällen, hin und zurück macht etwa CHF4. Leider sind gerade alle weg, aber alle halbe Stunde fahren die hier. Es ist ziemlich drückend heiss, blauer Himmel. Der Bus wunderbar gekühlt, richtig erholsam. Ich steige nicht als Erster aus, sehe aber die nahegelegenen Schalter, die vor mir streben den entfernten zu. Ich bezahle 20000 ARS Eintritt, ist etwas über 20 CHF.
    Ich betrachte mal die Parkwege-Karte, versuche mich zu orientieren. Aber da stimmt nichts, Ich befinde mich plötzlich an der Bahnstation, sehe dabei noch einen Jaguar ausgestellt, anscheinend so eine Art Lehrpfad, denn im Innern gibt es Schilder.
    Die Bahn soll gemäss Ausschilderung zum höchsten Punkt der Wasserfälle gehen, ist im Preis inbegriffen. Da ich ja begeisterter Wanderer bin, mache ich mich jedoch zuerst auf den Lower-Way, Amarillo. Ich muss aber fragen - es gibt hier einige Info-Punkte, nach mir zu viele. Der Guide leitet mich auf die nächste Abzweigung, da ist aber der Grüne Weg, ich zögere kurz, folge aber der Ausschilderung und wie ich den grünen hinter mit habe, sehe ich plötzlich den Amerillo vor mir. Langsam hat es Leute, ich überhole wieder und wieder, Kinder sind wenige. Gemütlich spazieren die Leute mit und ohne Guides auf den metallenen Gesteinen, welche gerade knapp für zwei Personen ausreichen. Schlängle mich da durch, mache an den exponierten Stellen (meist auch viele Leute da) rasch eine Foto und gehe weiter. Viele Wege sind gesperrt, da stehen dann auch Wächter - wie ich erst später erfahre, war vor etwa 2 Wochen ein Unwetter, welches hier vieles zerstört hat. Die Wassermassen haben richtig abgeräumt. Das wurde noch nicht repariert. Natürlich fehlen dann auch einige interessante, spektakuläre Aussichtspunkte - auf dem unteren als auch auf dem oberen Weg.

    Ich möchte die Bahn nehmen auf den obersten Punkt. Wie ich aber mit einem neben mir sitzenden Mann ins Gespräch komme, erfahre ich, dass der Zug nur wieder in den Hauptbahnhof fährt, auch hier entsprechende Zerstörungen. Wir stellen uns vor und machen die nächste mögliche Wanderung gemeinsam, schwatzen aber Englisch, mein Spanisch ist für Konversationen noch nicht so gut.
    Wir gehen etwa 8 km durch den Wald, die grossen Bäume fehlen, Dschungel? Es gibt Vögel, Insekten (Grillen zirpen) und selten Affen. Viel sehen wir nicht, an einem Wasserfall ist der Weg zu Ende und wir müssen zurück.
    Zurück beim Ausgang haben wir Durst, kaufen zwei Bier und ein Wasser - doppelte Preise hier. Aber bei der Wärme hier ist uns das egal, wir lechzen nach Kühlung!
    Der Bus fährt dann gleich, die Klimaanlage ist wieder eine Wohltat - nicht zu kalt!

    Pedro und ich gehen gleich nochmals auf ein Bier und verabreden uns für den Abend zum Nachtessen.
    Heute gibt es dann mal eine Parillada, aber ich muss ehrlich sagen, das Fleisch war mir zu fest gar, die Rippen gut, dann gibt es da noch so eine Art Blutwürstchen, mit Gemüse gespickt, nicht schlecht. Vom Huhn mochte ich am Schluss nicht mehr. Weil es uns gut gefiel, haben wir gleich 2 Flaschen Wein getrunken - war dann doch etwas viel, zusammen mit den schon verdampften Bieren, hat sich auf den nächsten Tag ausgewirkt …
    Die nächsten beiden Nächte verbringe ich zu günstigen 67 CHF in einem 4 Sterne Hotel, mit Frühstück. Habe mal Agoda statt Booking.com gewählt. Vergleichen ist immer gut.
    Versuche noch mal meine zukünftige Station Resistencia mit Ausflug in den Chaco zu überdenken - Pedro hat mir gesagt, da sei nichts, nur viel Zeit zu verlieren …
    Ich bin aber zu müde, falle ins Bett und schlafe am Morgen notgedrungen aus!!!
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  • Day 23

    Iguazu Städtchen, und Pedro

    December 20, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 28 °C

    Hier im Dreiländereck Argentinien, Brasilien, Paraguay ist anscheinend Argentinien das Einkaufsparadies für Brasilianer. Die scheinen das Städtchen echt zu beleben, fahren mit ihren Autos sogar her. Die Einheimischen haben sich auf diese Touristen eingestellt, wissen was sie kaufen. Wir müssen uns beim Durchgehen schon wehren, ein unendlicher Strom von Verkäufern scheint unterwegs zu sein - vom Künstler bis zu kleinen Kindern, alle versuchen ihre Sachen loszuwerden. Meist Tand, auch viel Zeug halt aus China …
    Beliebt sind kleine aus Halbedelsteinen geklebten Bäumchen. Das geht bis spät in die Nacht so. Ein grosses Weinangebot, die Preise sind auch schon in Real angeschrieben. Paraguay ist noch ärmer, hat aber nicht so viel zu bieten wie Argentinien (Wein). Es existiert auch ein Casino hier, war aber da nicht. Die Stadtmitte ist so richtig auf Touristen ausgelegt, hauptsächlich Essen und Trinken mit Musik. Ein Bowling-Center haben Sie und auch ein grosses Kinder-Vergnügungs-Center daneben.
    Iguazu ist sauber, die Häuser allerdings meist ebenerdig, Autounterstand mit Zufahrt daneben, teils auf Reifendistanz betoniert. Viele Anwesen sind etwas verwildert und/oder zu verkaufen. Es hat aber auch Schmuckstücke dazwischen. Auch viele unfertige Bauten, wo jemand angefangen hat und … Ich sehe auch immer wieder jemanden in einem Haus bauen - langsam aber sicher. Heimwerkerstil also. Das grosse Hotel hat erstaunlich wenige Mängel aufgewiesen, vor allem die Fugen. Meine zweite Unterkunft war dann wieder Richtung Heimwerker, Abläufe waren tiptop, aber die beiden Nachttischlämpchen am Bett hatten keine Steckdose in der Nähe!
    Auch hier funktioniert die Entsorgung, Karton wird sicher mitgenommen auf der Strasse - Styropor bleibt liegen, weiss ich nicht.
    Man hat eine Spezialität, vor dem Haus stehen Körbe, welche den Abfall vor den Hunden wahrscheinlich schützen sollten. Jedoch sind die Drahtkörbchen mit den grösseren Plastiksäcken heillos überfordert!

    Da ich in Buenos Aires mit Booking.com nicht zufrieden war, habe ich schon da die Konsequenzen gezogen und selbst was gesucht. Jetzt habe ich hier Agora gewählt, ein 4-Stern Hotel für 67 CHF für 2 Nächte. Eine Verlängerung um eine Nacht wäre auf 86 zu stehen gekommen.

    Habe noch meine weiteren Reisepläne angeschaut und geprüft, dazu hat mich Pedro bewogen, der klar sagte, Chaco ist aktuell nicht besuchber, da ist nichts, man verliert nur viel Zeit dahin. Am Schluss entzschliesse ich mich seinem Rat zu folgen, der Park wäre 130 km von der nächsten Stadt, mit ÖV nicht erschlossen. Meine Reisepläne nachgetragen, Verbindungen und Hotels gesucht - und verglichen. Habe es dann Schlitteln lassen, was ich später bereue, ich kriege keine Einzelsitze mehr! Ich habe dann den Aufenthalt in Iguazúwasserfälle noch um eine Nacht verlängert, damit ich einen breiten Sitz habe. Der war günstiger, als über Ticketonline. Aber ich habe den Eindruck, dass auch die Online-Verkäufer teils die Sitze buchen, damit sie Einnahmen haben. Am Schalter war keiner mehr, obwohl mit T-online noch einen gezeigt hat. Habe mich für den günstigeren Doppelsitz am Schalter entschieden.
    Danach dann mal (nach Brasilien-Seite Iguazúwasserfälle-Fälle bin ich nicht …) die Flussufer von Puerto Iguazu abgelaufen.

    Muss aufgrund der Bus-Sitz Situation noch einen Tag in Iguazúwasserfälle bleiben. Dafür habe ich noch das ISONDU Suites und Breakfast gebucht. Dann auch gleich noch ein Hotel in Resistencia reserviert.

    Am Abend wieder mit Pedro Nachtessen - er sucht heute seine Kreditkarte und ist etwas aufgeregt, auch weil er die Reparatur seines Wagens zahlen muss, und er kein Geld hat. Wir fragen bei unseren besuchten Plätzen nach, langsam erinnert er sich, dass er ev. die Karte beim Geldbezug vergessen hat. Das kann er aber jetzt nicht klären. Ich lade ihn also ein, Danach suchen wir wieder ein Plätzchen um noch gemütlich einen Wein zu trinken - im Restaurant Botanico vom Vortag gefällt es uns wieder am Besten, gehen wieder dahin. Die Weine sind alle mit Zimmertemperatur, mit Eiskübel dauert es dann eine gute halbe Stunde bis ein Rotwein trinkbar ist - wir trinken da meist noch 1,5 Liter Wasser.
    Pedro fragt wo ich noch hin will und lädt mich nach El Cumbre ein, meint, da könne ich auch was machen. Cordoba sei nicht so interessant, er könnte mir da oben mehr zeigen. Ich prüfe meine Reisepläne und schaue, wenn ich Resistencia vergesse bzw. kürze, so habe ich gut Zeit um dahin zu gehen. Für mich natürlich interessant und ich habe nette Gesellschaft, lerne aber zuwenig Spanisch dabei …

    Am nächsten Tag heisst es umsiedeln, gehe zum neuen Hotel, bin aber um 1200 immer noch zu früh da, muss im stickigen Frühstücksraum warten, mache dann mal die Tür auf, aber es wird nicht besser, draussen ist es sehr schwül, einzig derDurchzug hilft etwas.
    Endlich kann ich ins Zimmer und möchte gleich ein Wasser - sie haben kühl nur Bier, in Unmegen!
    Nehme den Laptop, gehe am Pool unter dem Sonnenschirm schreiben über was so gelaufen is - das dauert so ziemlich den ganzen Nachmittag. Ich habe nicht mal Zeit für den Pool - er wäre echt „seichwarm“.! Dazwischen habe ich auch noch meine Fahrt nach Salta und das Hotel gebucht. Habe dann doch wieder Ticketonline genommen für das Busticket - aber diesmal so kurz vor Weihnachten kriege ich da nur einen normalen Sitz, na ja, werde nicht sterben deswegen, ist halt etwas unbequemer! Wer nicht rechtzeitig schaut … - wenigstens komme ich weiter (und die meisten reisen ja so .. - also Einheimischen-Gefühl!).

    Am Abfahrtstag von Iguazu möchte ich eigentlich im Hotel bleiben, mein Bus geht wieder über Nacht, doch oh weh, die beginnen am Morgen früh schon den Pool zu putzen und schrubben - mit Hochdruckreiniger. In der Arena herrscht Nässe vor. Da ist nicht gut bleiben. Ich frage daher nicht und im Frühstücksraum will ich auch nicht bleiben, der ist tagsüber echt stickig, gehe in die Stadt, setze mich vor ein Museum mit einem kleinen Vorplatz und schreibe da Tagebuch. Zwei drei Personen gehen hinein, nur eine ist eine Touristin. Das Spital im Ort scheint auch nach der im Museum dokumentierten Frau benannt zu sein, „Schwarz“. Allerdings gibt es noch ein zweites, ein „Touristen“-Spital. Pedro will Mittagessen, ich treffe ihn in einem Restaurant, nehme aber nur Kaffee und Wasser! Da ich nicht recht weiss wohin, suche ich mir eine ruhige Ecke im Busterminal. Der Himmel hat auch etwas zugezogen, was mich vorsichtig macht. In der Busstation ist leider viel Lärm, wenn die Busse kommen und gehen, doch … - plötzlich wird es mitten am Nachmittag dunkel und es giesst wie aus Kübeln, nicht einfach kurz, sicher über eine Stunde, es geht dann in leichten Regen über. Ich schreibe und füge Fotos bei. Dazu lerne ich endlich mal die Fotos in Album oder Ordner zu legen. Das hilft mir allerdings für mein Tagebuch noch nicht. Ich brauche einfach zu viel Zeit um die Fotos zu wählen - liegt manchmal auch an der zu grossen Auswahl …
    Pedro hat mir über WhatsApp auch noch Hinweise für die weitere Reise geschickt, dazu noch den Anfahrtsweg mit dem Bus nach La Cumbre - Hotel hat er mir auch schon reserviert für drei Tage.
    Bei was ich mir anschauen soll, kennt er anscheinend nicht, dass die Unesco oberhalb in Jujuy etwas zum Weltkulturerbe erklärt hat - Quebrada de Humahuaca!

    Er kommt noch auf ein Bier um 1900 Uhr, ich esse auch etwas, Calamari mit Maronnaise. Hoffe, dass das gut ist für die Fahrt, denn die Toiletten in den Bussen stinken eher immer nach Pisse, sind beim Geschüttet auch nie angenehm!
    Paraguy habe ich auch gestrichen, der Organisationsaufwand ist einfach immer hoch. Die Werkstatt, welche Pedros Auto flickt, wollte ja da Teile besorgen - Fehlschlag, er muss mindestens 2 weitere Tage warten … - der Garagist geht morgen nach Buenos Aires noch wegen Anderem, er will dann gleich noch Pedros Problem erledigen - uU. mit einem gebrauchten Ersatzteil. Da ist schlicht nichts verfügbar sonst - allerdings weiss ich ja auch nicht, wie alt Pedros Wagen ist …
    Wir trennen uns nach dem Essen, er hat nur frittierte Kartoffeln gehabt und das Amber Bier probiert, welches ich gestern gehabt habe - das von mir gewählte Golden Lager ist echt nicht so aromatisch, eher wässerig - Alkoholgehalt ist aber gleich. Beide trinken wir noch ein Glas Wein,.

    Dann ist es Zeit für mich - der Bus kommt auch gleich, es warten schon einige Mitfahrende. Gebe mal das Gepäck auf, der wundert sich, und ich muss ihm recht geben, hätte echt genug Platz dafür beim Sitz. Der Bus wird nicht voll in Iguazu, wir laufen etliche Stationen in der Nähe noch an, nehmen weitere Personen auf.
    Wie ich dann aufs Klo muss, verpasse ich beim Zurückkommen beim Gerümpel die Lehne und treffe meine zurückgelehnten „Vorsitzenden“ am Kopf, doof, entschuldige mich, er reagiert nicht.
    Irgendwann in der Nacht knallt es neben mir, ich schrecke auf, eine grosse, verfettete junge Frau hat sich in den Sitz neben mir fallen lassen. Sie ist aber wieder weg, wie ich das nächste Mal erwache. Da ist es fast schon Tag, wir fahren in Corriente ein, der Nachbarstadt von Resistencia.
    Die Stadt schaut so im Morgengrauen ganz ordentlich und sauber, gut gebaut, nach wenig Ruinen aus, erwacht um 0600 langsam.
    Hier steigt eine französischsprachige Schweizer Familie aus - sie haben meinen Pass auch gesehen, ich habe nicht reagiert, sie haben genug zu tun mit ihren zwei Buben, welche sich dauernd streiten …
    Nach diesem Terminal geht es nun nicht mehr lange, eine knappe Stunde bis Resistencia. In der Provinz Chaco bzw. der Hauptstadt Resistencia dünkt es mich dann doch ärmlicher, weniger sauber. Gehe lieber hier, als im Bus, aber auch da ist es nicht gerade rein, obwohl ein Mann mit zwei Hunden da ein Tisch/Pult mit Reinigungsmittel eingestellt hat und dahinter sitzt - mit einer Blechdose vorne - zwecks Obolus. Die Dose ist aktuell leer, keiner gibt was - da sind ja auch die Busunternehmen, welche das unterhalten müssen!
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  • Day 24–25

    Resistencia, 21./22.12.23 - Fahrt Salta

    December 21, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich mache mich auf den Fussweg zum Hotel, zur Stadt. Diverses wird natürlich fotografiert …Das Hotel ist am Hauptplatz, macht aber erst um 15 Uhr auf. Ich habe Appetit, jedoch Kaffee’s gibt es wenige. Ich gehe in eines hinein und bestelle mir einen Kaffe, dazu zwei der nicht süssen kleinen Gipfel, welche im Kaffee getunkt noch besser schmecken. Ich weiss nicht mal wie das Zeug heisst! Dann kommen immer wieder Fragen, welche ich nicht verstehe - ich soll eine Nummer angeben, das Mädchen glaubt anscheinend ich könne da was abziehen oder rückfordern. Ich erkläre kur ich sei Schweizer nicht Argentino, dann ist das mit Bezahlen auch durch, brauche nichts mehr anzugeben. Obwohl nicht viele Gäste da sind, dauert der Service. Wie ich bemerke wird hier viel gewogen, wenn Leute gewisse Sachen bestellen - meist süss. Am Morgen schonst viel Zucker.
    Beim Hinausgehen öffne ich die Tür, da quetscht sich ein junger Mann herein, dahinter seine Freundin. Ich drücke mich auch durch die Tür, habe sie ja für mich und nicht für den Jüngling aufgemacht. Er ist zwar ein Kopf grösser, doch werden wir beide kurz eingeklemmt, die Freundin stösst auf ihn drauf. Darauf lerne ich das Wort - decencia, Anstand. Ich bin mir hier sonst nicht gewohnt, dass die Leute drängeln …
    Gehe durch die Stadt, durch Einkaufsstrassen, mache wieder über 11 km heute, in Einkaufsstrassen - es hat bei weitem nie soviel Restaurants und Kaffeestuben wie in Iguazu oder Buenos Aires. Süssigkeiten haben für mich nicht die Versuchungsstufe wie in Europa. Eher überzuckert, mit Vanillecreme eingelegt, Die Creme in den Torten und den Süssigkeiten ist nicht Rahm, sondern meist künstlich, die Torten viel Biskuit, auch die Cheesecakes sind nicht so gut - einzig die Flan liebe ich - frisch und gut gemacht!
    In einem der Läden kaufe ich Früchte , je zwei Äpfel, Bananen und Mandarinen. Wie ich anstehen will dreht sich gerade eine ältere Dame, macht zwei Schritte und steht an. Sie ist aber bei weitem nicht fertig, will noch Service in Anspruch nehmen, was der Vater und Sohn, die Inhaber, ohne Murren, sehr hilfsbereit vornehmen. Das dauert aber - ich wäre schon längst fertig, habe aber ja Zeit, warte geduldig, bis die Stammkundin den siebenfachen Betrag von mir zusammen hat. Diese Dienstfertigkeit hier überrascht mich sehr, wenn sie aber viel hier einkauft, so ist das natürlich gut für die Inhaber! Die Auslagen sind eigentlich sehr schön, alles erscheint gut erhalten, ist poliert, wenn möglich. Beim näheren Hinschauen gibt es dann jedoch grössere Mängel - angefaulte Äpfel, zu weiche Mandarinen, der Reifegrad der Bananen ist fast gleich, auch die gerade aus dem Kühler geholten. Der Sohn/Enkel, erwachsen, ein Kopf grösser als seine Vorfahren und ich, trudelt noch ein, die beiden Herren sind aber auf ihre Kunden konzentriert, reagieren fast nicht - er zieht ab in den Hintergrund.
    Ich gehe mit meinem kleinen Einkauf hinaus, plane auf dem Hauptplatz, wo auch mein Hotel liegt, etwas zu essen. Plötzlich befällt mich aber ein Drang - kein Restaurant, auch nicht auf dem Weg zum Park. Da weiss ich Gottseidank wo eine Sanitäranlagen ist - fast neu gebaut, welche auch offen ist. Die Tür zum Klo kann, obwohl die Anlage neuer ist, nicht mehr geschlossen werden, der Boden ist stockdreckig - ich mit Früchten und Rucksack, kann mich kaum drehen. Lege den Rucksack auf die Mauer oben, er hält da auch - danke, die Früchte an die Türangel. Habe vorher noch rasch meine auf die Seite gelegten Servietten aus dem Rucksack genommen. Auf die Schüssel traue ich mich nicht zu sitzen, also im Stehen. Die zwei Servietten ziehe ich auseinander in kleine Stücke - es reicht dann auch. Allerdings ist da noch die Schüssel, Zuerst Hosen wieder hoch, Ein gebrauchtes Nastuch im Hosensack beseitigt dann das Problem. Seife habe ich natürlich nicht - nur die Hoffnung, dass …

    Ich esse die Hälfte meiner Früchte, irgendwie hat die Polizei einen Anlass, da ist ein Auflauf, weiss aber nicht was, auch Anti-Demonstrationsleute sind dabei. Sie zerstreuen sich dann aber. Ich schaue meine Reise an, die Tipps von Pedro und plane mal meine 4 bis 5 Tage in Salta. Einen Bus habe ich dahin, aber nicht einen breiten Sitz, hätte ich gerne für 12 Stunden, , irgendwie war ich dafür zu spät. Die Weihnachten spielt da sicher auch mit. Ich habe zwei Varianten, dann suchte ich im Internet nach Automiete und Motorrad-Miete. Erstaunlicherweise sind die Wagen günstiger, für 4 Tage Auto ist der Mindestpreis etwa 110 CHF, ein Moto würde mich mindesten 40 $/Tag kosten. Dann kommt noch das Wetterglück, welches ich mit Moto brauche, dazu Rucksack am Rücken - denke ein Auto ist besser. Die Distanzen sind hier leider nicht wenig, Google sagt mir, ich werde nicht so rasch vorwärts kommen - 50 km im Schnitt. Die längste Strecke macht so etwa 7 Stunden, ohne Sightseeing, Tanken.Meinen internationalen Führerschein habe ich natürlich nicht mit, hätte ihn noch erneuern müssen - hoffe, das wird dann so gehen. Meine zwei Reisevarianten habe ich mal aufgeschrieben - braucht halt immer Zeit. Ich muss ja auch wissen, wo ich übernachten will. Um den ÖV zu nehmen ist meine verfügbare Zeit echt zu kurz. Also Kohle in die Hand nehmen und schauen, dass alles abgearbeitet werden kann! Pedro hat mir noch Weingüter zum Besuchen und ein Hotel zum Trekken angegeben - ich weiss jetzt schon, zum Trekken reicht die Zeit eh nicht, zum Wein probieren … und Autofahren, das geht nur am Abend, da bin ich aber nicht mehr bei den Weingütern - kann mir vielleicht von denen die eine oder andere Flasche im Restaurant/Laden leisten.

    Dann ist es endlich 15 Uhr, ich kann ins Hotel. Ein neuerer Bau mit Glasfassade. Am Eingang habe ich schon mal die falsche Türseite im Griff. Muss die andere wählen. Das Hotelzimmer kostet mich 13 CHF. Ich glaube es nicht, denn es ist eine echt gute Raumaufteilung, mit Safe und Kühlschrank, Doppelbett. Was mir einzig etwas aufstösst ist die mangelnde Reinlichkeit auf den Sockelleisten, unter dem leicht schrägen Tisch (ideal für mich und den PC) und bei den Vorhängen. Auch die Klimaanlage ist aufs Bett gerichtet, die Einlieger werden direkt bestrahlt, finde ich auch nicht gut. Sonst perfekt. Ich wüsste nicht, wann ich ein besseres Preis/Leistungsverhältnis gehabt hätte. Zwei Lifte (ich Treppe), Frühstück gibt es für den Betrag auch noch - ich lasse mich überraschen!
    Gehe für ein Bier und ein Wasser, schreibe über heute im Tagebuch. Dann Duschen und Nachtessen, werde noch Salta eine Überachtung buchen müssen, dazu das Auto und mich entscheiden, wie ich die Runde drehen soll. Es ist eher eine acht, einseitig etwas mickrig.

    Zeit zum Abendessen - obwohl ich hier mitten in Resistencia am Hauptplatz bin, finde ich kein Restaurant am Platz, nur Kaffee’s mit Medialunas und Süssigkeiten. Der Concierge hat mir noch einen Gutschein gegeben für 10 Prozent bei einem Restaurant um die Ecke. Das finde ich tatsächlich, habe es vorher nicht beachtet, nur schummrig erleuchtet. Weil es doch recht warm ist, entschliesse ich mich für drinnen - klimatisiert. Heute ist anscheinend irgendein spezieller Tag, irgendetwas ist los, Leute drehen in ihren Autos Runden um den Platz - hupend und sich freuend. Irgendwie Sport. Die Bedienung legt mir eine Speisekarte hin, weist aber für die Preise auf einen QR-Code hin.
    Die Preise hier sind deutlich tiefer als in Iguazu und BA. Meine panierten Kalbsschnitzel mit Salat kosten 4900 Pesos, so um die 6 CHF. Dazu kann ich die Beilage wählen, für mich meist Salat gemischt. Die Panaden halten echt gut anm Fleisch, sind aber mastig (die Milanese sind immer Schnitzel paniert, mit Garnitur. In Buenos Aires war dann noch Käse und ein Spiegelei drauf häufig - hier Gottseidank nicht, es ist so schon viel, schabe Panade ab). Die Schnitzel sind gut gebraten das zarte Fleisch ist eher zäh.,
    Mittlerweile kenne ich mich bei den Bieren auch etwas aus - da geht es zu wie beim von mir ungeliebten Starbucks - zuerst werden die Bierarten heruntergeleiert, dann noch die verschiedenen Sorten, wovon anscheinend jede Marke etwa 4-5 hat. Verstehe das in der Zwischenzeit - haha! Mir schmecken Amber gut, sehr aromatisch, leicht bitter - hier werden sie roje genannt, aber sind Amber angeschrieben, alle so Feinheiten. Mit Dessert und Kaffee komme ich schlussendlich auf etwa 11 Franken. Wegen der Spesen der Kreditkarte ist das eher teuer schlussendlich, entspricht dem Dollar-Kurs, Wechseln und Bezahlen ist langfristig günstiger. Für kleine Beträge lohnt es sich eigentlich nicht. Schone aber hier noch meine Ressourcen, Es hat wenig Touristen und einen Schwarzmarkt kenne ich nicht. Kommt noch das Risiko dazu, wie gerade geschehen.

    Zurück im Hotel will ich noch einen fahrbaren Untersatz. Wegen Wetterunbilden entscheide ich mich gegen ein Moto (mehr Spass), buche ich noch ein Auto für 4 Tage in Salta. Bei den Distanzen ist es mir echt zu mühsam mit dem Bus und den Fahrplänen. Beim Buchen ist da angeschrieben für 18 bis 64, ändere das auf mein Alter, geht. Leider habe ich meinen internationalen Führerausweis nicht mit, hoffe es geht trotzkleine Polizeieinheit mit Schilden kreuzt den Park, einige habe ich schon gestern gesehen. dem. Unser Führerausweis ist ja mehrsprachig …
    Schliesse eine Zusatzversicherung ab für vermeintlich alle Fälle (kostet die Hälfte der Miete) und lese dann noch die Bedingungen - da ist ein zusätzlich Rückhalt von USD 980 bei gewissen Fällen. Ausserdem muss man trotz aller Eventualitäten noch die Schäden anschauen, sonst wird man dafür ev. verantwortlich gemacht - na ja, tolle Versicherun g für angeblich Alles - aber das auto kostet mich für 4 Tage unter 170 CHF, keine Diskussion.
    Und ein Wagen ist notwendig, mit den Angaben meines Bekannten Pedro mag ich sonst nicht alles sehen, was ich will und er mir angegeben hat. Pro Tag sicher 300anschauen, wenn man übernimmt. km zu fahren, Google gibt mir für 50 km eine Stunde an.
    Dazu für die erste Nacht ein Hotel - etwas Schlaf nachholen, die Busse sind halt kein Bett. Buchen bei Agora oder Booking.com ist unterschiedlich. Manchmal kriegt man vorher einen besseren Preis, teils gibt es aber kurzfristig Sonderrabatte - man weiss nie, was besser ist.
    Das alles ist immer ziemlich Zeitraubend/aufwendig.

    Am nächsten Morgen Frühstück, packe und gehe in den Park, am Tagebuch schreiben, mein Bus geht erst um 18:30 Uhr. Der Tag ist sonniger als gestern, hier hat es Schatten und etwas Wind,, habe trotzdem ziemlich warm.
    Zuerst fällt mir eine Polizeieinheit mit grossen Schilden auf, welche den Park mit mir unbekanntem Ziel durchqueren. Aber gestern Abend war da eine kleine Demo und die Strassen zum Platz gesperrt.
    Brötchenverkäufer weilen durch den Park, so um 12 Uhr kommt die nächste Generation „Zika“ verstehe ich, eine Art von Sandwich. Bettler sieht man hier nicht, aber es gibt Tio-Frager, weil sie um Geld betteln und einen mit Tim anreden. Schmutzige und verwahrloste Leute sind mir hier nicht aufgefallen. Aber auch hier hohe Präsenz an Ordnungskräften.
    Frauen ab gewissem Alter sind hier alle eher pummelig, indostämmig häufig. Kinder sind selten fester, Männer eher auch nicht.
    Indiotypen sind eher gedrungen und klein, eher selten grössere und schlank.. Die Weissen sind grösser und eher die Männer fester …
    Auf meiner Bank erhalte ich langsam viele Besucher - alle Arten von Raupen, Käfern und Ameisen beginnen mich langsam zu begehen. Denke es wird Zeit sich zu bewegen - ich möchte eigentlich einen Kaffe, doch wie ich mich bewege, bemerke ich eine dunkle Wand in Richtung Busbahnhof, wo ich heute noch hin sollte. Ich entschliesse mich früher dahin zu gehen. Gehe eine andere Strecke als beim Ankommen, mache noch Fotos. Es ist unheimlich drückend, mein Leibchen zeigt sofort auch bei langsamer Bewegung, Schwitzflecken. Es hat schon ab und zu etwas getropft, aber wie ich an der Hauptstraße zum Busbahnhof bin,. fegt der Wind den Staub auf und die Bäume biegen sich - pfui, soviel Dreck, da bin ich froh, schlägt etwas Regen den Staub auf den Boden zurück. Ich stelle mich dann aber unter, zu stark wird der Guss. Zwei Jungs laufen einfach weiter, ich möchte aber nicht so nass werden. Dan gesellt sich ein junger Mann zu mir., wartet auch ab. Bei einer kleinen Gusspause, es regnet nur gerade fein, mache ich mich auf die 10 Minuten zum Busterminal hinter mich zu bringen. Das war eine gute Entscheidung, denn kurz darauf prasselt es dicke Bindfäden vom Himmel. Auch nur drei Meter bis zur Türe des Terminals, man ist pflotschnass! Sogar die Bodeninsekten wollen sich in Sicherheit bringen, doch sie werden meistens von den Passagieren zertreten - vom Regen in …
    Ich setze mich, neben mir tropft es vom Dach herunter, beim Eingang sind noch Abwasserrohre, welche Wasser vom Dach leiten - das Dach ist gross, was da herunterkommt ist echt viel. Wie es gegen 18:30 Uhr geht, Hole ich mir noch ein Sandwich und ein Bier, dazu für die Fahrt noch einen halb.en Liter Wasser.
    Ich habe noch gefragt, wo der Bus abfährt - in Iguazu hiess es Andes, hier ist es Platform, wie mich die Dame hinter dem Schalter belehrt. Ausserdem erklärt sie mir noch etwas, aber nur durch den schmalen Schlitz unten verstehe ich wieder zuwenig, anscheinend ist es die Platform 8, mir wird erst später klar, dass sie wahrscheinlich sagen wollte, es fahren da zwei Bussen nach Salta, den der andere Bus kommt zu der Zeit an, wo meiner eigentlich fahren sollte. Er ist verspätet - wie der meine schlussendlich auch - ich bin ja nicht der einige, welcher wartet! Beim Warten lerne ich Pablo kennen, er kommt direkt aus Iguazu, macht da eine Ausbildung als Ranger für Nationalparks, da aber jetzt gerade der Bus kommt, heisst es einsteigen, er sitzt zwei Reihen vor mir. Ich habe mein kleines aber nicht leichtes Gepäckstück wieder in die Kabine genommen, trotzdem ich keinen Schlafsessel habe. Mit etwas Glück war der Sessel die meiste Zeit nicht besetzt. Aber ich weiss nicht wieso, der Bus wurde auf 16 Grad herunter gekühlt. Ich hatte zwar meine Jacke, doch die Beine waren bloss und da hatte ich echt kalt, habe mir in der Nacht meine Wanderhose übergezogen.
    Am Morgen gesellt sich Pablo nochmals zu mir und erklärt mir etwas zu den sicher zwei verschiedenen Klimazonen hier und die angrenzende andine Zone, so etwa Mittelland, Voralpen und Alpen.
    Wir erreichen Salta trotz der vorabendeichen Verspätung pünktlich. Ich gehe zuerst mal Tee, da ich mein Gepäck bei mir habe, bin ich fast alleine. Dann gibt es für mich ein „desayuno americano“, welches mir der sicher schwule Kassier sehr nett erklärt und nochmals fragt, ob ich es auch will. Da ist alles drauf, Toast, Schinken und Käse, etwas Fruchtsalat, teils aus der Dose, teils frisch, dazu noch ein kleines Glas süsser Yoghurt plus Kaffee mit Milch, plus ein Medialuna. Eine echt gute Leistung!
    Gehe dann zum Hotel in Salta, Google Maps leitet mich zuverlässig, das kostet mich mit Frühstück knapp unter 14’000 Pesos, Mein Wechsel war etwa zu 920 Pesos/Doller - Kopfrechnen … - das Zimmer ist in Ordnung, Fenster leider zum Gang, es riecht auch ein bisschen schimmelig, ist aber soweit sauber, sehe offensichtlich nichts Schimmliges. Mit der Klima ist der Geruch sofort weg. Aber hier im warmfeuchten Norden ist das ein Problem.
    Was mich erstaunt, die nördlichen Regionen sind in den Sädten deutlich sauberer als Buenos Aires selbst. Auch Penner existieren fast nicht, man sieht schon mal jemanden in einem Park schlafen, mit Gepäck.
    Resistencia wurde erst anfangs 1900 gegründet, ist keine koloniale Stadt und hat deshalb auch wenige entsprechende Bauten. Der schöne Zentralpark entschädigt dafür.
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