Die Irren sind los

September - Dezember 2019
Auf nach Irland! Weiterlesen
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  • Tag 19

    Die Cliffs of Moher

    20. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 19 °C

    Klingt wie Mordor- ist es aber nicht. Auch, wenn es wohl kaum steilere Klippen auf der Welt gibt (aber es gibt sie!) und das ja schon recht gut zu einem so dunklen Flecken wie Mordor passen würde...
    Aber die Stimmung ist gewiss nicht gleich! Ansonsten hätten Frodo und Sam sich wohl erstmal auf den Boden neben irgendeine Burg gesetzt und verträumt in die Ferne geschaut. Und auch der Wind ist vermutlich nicht ansatzweise zu vergleichen, denn bei den Klippen wären einem die Ohren weggeflogen, wären die nicht irgendwie an uns drangehäutet, und ich kann mich nicht entsinnen, dass Frodo sich einmal darüber ausgelassen hat (weder in den Herr der Ringe Filmen noch in den Büchern) und der jammert ja nun wegen wirklich allem...
    Wir waren also (ab 12 Uhr) bei diesen wahnsinnig steilen und hohen Klippen, die eine zweieinhalbstündige Busfahrt voraussetzten und einige Übelkeit mit sich brachten (billig war das Ganze auch nicht, aber hey! Es ist nun mal ein Wahrzeichen Irlands). Aber in jedem Reiseführer und sogar in Reisetagebüchern für Irland steht, dass man auf jeden Fall, zu den Cliffs of Moher gehen soll - bzw. sich mit aller Kraft in den Wind lehnen und gegen ihn ankommen soll- und das taten wir dann auch.
    Aber hat es sich gelohnt?
    Um diese Aussage zu beantworten schaut ihr euch am besten die Bilder an, die wir geschossen haben.
    Neben Hotdogs als Powersnack (für diesen Anglizismus kann nur Antonia was!) beschlossen wir dann nach drei Stunden, was im überteuerten Restaurant neben dran (das aussieht als wäre es gerade aus den Jurassic Park Filmen entsprungen) zu essen und hielten uns dann noch im Ausstellungsraum auf, bevor wir ab 18 Uhr auf den Bus warteten, der wieder viel zu spät kam...
    Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie müde und kaputt wir nach so einem anstrengenden Tag sind, bei welchem die Haupttätigkeit aus Laufen und gleichzeitig nicht weggeweht werden besteht. Darum (und aus dem Grund, dass heute auch einfach nicht mehr passiert ist), ist dieser Beitrag mal etwas kürzer. Denn alles was wir ansonsten gemacht haben, war essen, Haare entknoten und packen, denn morgen sollte es weitergehen...
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  • Tag 19

    Noch mehr Cliffs

    20. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 17 °C

    Wusch!

  • Tag 20

    Schaflos in Seattle

    21. September 2019 in Irland ⋅ ☁️ 18 °C

    Ein neuer Tag, ein neuer Footprint und bald auch wieder ein neues Bett. Es ist nämlich so: nach den letzten zweieinhalb Tagen allein (insgesamt waren wir vier Tage in Galway, aber halt nicht alleine) in einem fremden, aber großen Haus mit eigenen Betten und überaus leckeren Frühstück, würde es weitergehen und zwar nach Roundstone (wenn mich nicht alles täuscht, ist das westlich von Galway, aber ich bin ne riesen Niete, was Geographie angeht, deshalb sag ich einfach es ist links. Links von Galway). Wir packten also unsere sieben Sachen (also einen viel zu großen Rucksack/Tasche und einen kleineren) und zogen weiter. Erstmal nach Galway zum Eyre Square, um dort eine weitere Stunde zu verharren und den drastischen Wetterumschwung zu erleben. Von sonnig zu bewölkt…
    Und dann mit dem Bus weiter zur Westbound Canal Stage, wo wir von unserem Host abgeholt werden sollten.
    Die Gegend ist wirklich hinreisend, vor allem die Seen und Schafe hatten es uns angetan (vielleicht klaue ich doch noch eins oder zwei und bringe dir ein Schaf mit Oli!)! Leider haben wir kaum Bilder davon, auch nicht von Schafen...
    Margaret ist eine sehr mobile und beschäftigte Dame, welche (ganz gegen unsere Erwartungen) quirlig und quicklebendig ist. So quicklebendig, dass wir erst gar nicht begriffen, was wir dann eigentlich machen sollten.
    Erst nach und nach stellte sich heraus, dass Margaret sogar noch beschäftigter ist als angenommen. Ihr gehören nämlich ein Café, ein Restaurant, ein Pub und mehrere BnBs in Roundstone. Das heißt, ihr gehört eigentlich halb Roundstone (immerhin läuft man da in 10 Minuten durch).
    Für uns ging es aber erstmal im Café, was essen. Danach lernten wir Daisy (die Border Collie Hündin) und Helena (toller Name!), die ab und zu mit Daisy Gassi ging, kennen (und eine Menge anderer Leute). Ebenfalls Ophelie, mit der wir uns die nächsten Tage ein kleines Apartment teilen würden.
    Ophelie zeigte uns alles, also die Fische, die Esel, die 11 Katzen im Gewächshaus etc...
    Mit ihr liefen wir auch erstmal ein Stück gemeinsam umher, während Daisy Ophelie hinter sich an der Leine her zog. Auch dann, als Antonia den großen Stock in der Hand hielt und ihr wahres Können, als Siegern der Olympischen Wurfmeisterschaften 3034, mal so richtig unter Beweis stellen wollte. WUSCH, da flog der Stock und WUMPS Daisy und Ophelie gleich hinter her.
    Ehrlich gesagt, war der ganze Tag erstmal überfordernd. Aber nach einigen Meter laufen mit Daisy, dann ohne sie durch ein Schafs- und Pferdegehege (der Hund hat doch allen Ernstes Angst vor Schafen. Vor Schafen! Als der Hütehund schlecht hin! Wie geht das?) und einem Mittagsschlaf, sowie tausenden Niesern von Antonia ( erkältet) und einem Einkauf beim naheliegenden Laden, sah die Gefühlslage wieder ganz anders aus.
    Gegen 7 Uhr liefen wir dann noch eine Dreiviertelstunde mit Daisy umher und bekamen dann um
    8 Uhr eine kleine Pizza aus dem Restaurant.
    Kurz darauf schliefen wir auch schon um 11 Uhr ein...
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  • Tag 21

    Töne der Verwirrung

    22. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Wie jeden Morgen schälten wir uns aus dem Bett, um unsere morgendliche Routine zu vollziehen. Also zu essen, und zwar Toast mit Marmelade und Kaffee (in Tons Fall auch noch einen Tee). Aber bereits um 9 Uhr salutierten wir in Margarets Wohnzimmer und machten uns gemeinsam mit ihr in ihren Auto auf die weite, lange Reise zu einen ihrer Ferienhäuser. Nach fünf Minuten kamen wir dann auch endlich dort an (und auch nur fünf Minuten, weil sie viereinhalb zum Wenden ihrer Karre gebraucht hatte...).
    Das Haus ist der Hammer! Ganz im Gegensatz zu Margaretes Haus oder unserer Unterkunft, ist es geschmackvoll eingerichtet und hat einen wirklichen tollen Stil (leider waren wir aber zu beschäftigt, um mal ganz schnell ein paar Fotos zu knipsen).
    Und dieses tolle Haus sollten wir nun so herrichten, dass um 3 Uhr die Gäste kommen konnten - also in 6 Stunden ... dazu muss man sagen, dass dieses Feriendomizil zwar des Öfteren vermietet wird, allerdings eine Großreinigung nötig hatte und jede Minute zählte.
    Deshalb wies uns Margaret auch erstmal ne gute Stunde ein und zeigte uns, welche Stellen ihr besonders wichtig zu säubern waren und was auf alle Fälle gemacht werden sollte...
    Irgendwann fingen wir aber doch mal an mit Türen, Öfen, Fenster putzen und Unkraut rupfen.
    Gegen 12.30 Uhr liefen wir schnell runter ins Café, um einen Happen zu essen (Altbewährtes- also Suppe und Sandwiches, wie am Vortag auch), nur um dann wieder mit Margaret hochzufahren (ja, fahren...), um weiter zu schruppen.
    Margaret erklärte uns auch, wie sehr sie Plastikmüll verabscheut und wie sehr sie darauf bedacht ist, so wenig wie möglich zu produzieren (man erinnere sich daran, dass sie 100 Meter mit dem Auto fährt...sehr umweltbewusst!!!).
    Ich putzte also weiter und saugte den Boden, bis Antonia ins Wohnzimmer gestürmt kam und ihre Schuhe holte, mit der Aussage, Margarete hätte zwei Babykatzen im Schuppen gefunden.
    Also schnappte ich mir ebenfalls meine Schuhe und eilte zum Schuppen, wo Margarete die Kätzchen gerade mit tinnitusgleichen Geräuschen verstörte. Anscheinend sprach sie katzisch, wie es sich herausstellte, denn sie erklärte Tons, dass sie den beiden gerade gesagt hatte, dass sie Milch und Trockenfutter für sie holen würde.
    Ich weiß nicht, wer von uns Vieren am konsterniertesten war von diesen apokalyptischen Tönen, die einer Neuinterpretation des Cinderellafeensongs glichen und gleichzeitig klangen wie jemand, der versuchte den Sprachrhythmus eines Italieners nachzuahmen.
    Wenn sich so katzisch anhört, verstehe ich, warum manche Völker sie als Götter oder Hexenbegleiter angesehen haben. So irritierende Töne können nur übernatürlich entstehen!
    Jedenfalls beendeten wir unseren Hausputz noch vor 3 Uhr (20 Minuten davor...) und machten uns bereit um 4 Uhr nach Clifden einkaufen zu gehen (jap, Sonntags haben die meisten Geschäfte geöffnet). Allerdings verschob sich das Einkaufen auf unbestimmte Zeit (17.40 Uhr), da Margarete eben sehr beschäftigt ist.
    In der Zeit spielten wir mit Daisy Ball oder lagen einfach nur rum.
    Nach dem Lidlbesuch ging es dann erneut Gassi mit der verwöhnten Prinzessin Daisy und dann gab's endlich(!) Essen - Nudeln mit Zucchini-Weißwein-Soße (Altbewährtes eben...aber die sind auch einfach lecker). Keine 20 Minuten später lagen wir auch schon wieder im Bett, um gegen 10 zu schlafen...(mal wieder...mir fällt auf, dass der Titel genauso gut "Altbewährtes hält besser" hätte heißen können, aber gut...)
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  • Tag 22

    Der Gassifall

    23. September 2019 in Irland ⋅ 🌧 14 °C

    Was hat diese Überschrift schon wieder zu bedeuten? Ist das ein Wasserfall bei dem Hundebesitzer halt machen und ihre kleinen Lieblinge hineinlocken? Oder ist der Spaziergang durch zu starken Regen ins Wasser gefallen? Weder noch ( auch wenn es doch wirklich durchgehend am Regnen war!), aber dazu kommen wir erst später.
    Erstmal sind wir aufgestanden (wer hätte damit gerechnet?), denn aus dem Bett heraus lässt sich der Hausputz viel schwerer bewerkstelligen. 10.30 Uhr hieß es, sollten wir in Dagwoods (einem Haus gleich neben dem Café, in welchem bis zu 8 Personen unterkommen können) sauber machen - und zwar als Großputzaktion. Das hieß für uns also zwei Stockwerke mit Vorraum, Wohnzimmer, Küche, Bad und Flur und 5 Schlafzimmer, sowie eine Waschküche, ein Gästeklo, ne Abstellkammer und nen Flur (yaaaaaay). So viele Räume dauern natürlich ihre Zeit, wenn man sie wirklich sorgfältig säubert. Deshalb bekamen wir auch noch (fürs erste!) eine Helferin, unsere Mitbewohnerin Ophelie, zur ...Hilfe...
    Während wir zusammen die Küche schruppten, war Ophelie schon mit dem gesamten oberen Stock fertig - irgendwie zumindest. Darum verließ sie uns auch recht schnell wieder und wir nutzen unsere Zweisamkeit für eine erneute Putz- und Karaokestunde. Gegen 12.30 Uhr liefen wir schnell Heim, um einen Kaffee zu schlurfen und unseren gigantischen Toastkonsum aufrecht zu erhalten (ganz ehrlich! Wir essen zu viel Toast, die Packung von gestern ist schon fast leer! Aber das liegt bestimmt alles an Ophelie...BESTIMMT!). Kurz darauf ging es dann auch schon weiter - bis 15.30 Uhr, da entschieden wir uns für heute Schluss zu machen. Der Zwischenstand ist also: geschafft ist das Wohnzimmer, der untere Flur und das Treppenhaus, die Bäder, die Küche und unser ganzer Stolz...die Abstellkammer. Bleiben ja nur noch Vorraum, Schlafzimmer (irgendwie) und zur Hälfte die Waschküche (wuhuuuu).
    Relativ schnell entschieden wir uns dafür Reis mit Curry zu kochen, danach etwas zu malen oder mit dem Laptop zu schimpfen, um dann mit Daisy den Abendspaziergang zu machen.
    Und jetzt kommt wohl endlich der Teil, der die Überschrift so geprägt hat. Der Gassifall. Der eigentlich gar nicht so prägnant war.
    Wir liefen also mit Daisy zum Park, der etwas tiefer gelegen ist und zum Wasser führt. Der Weg war rutschig und der Hang beinahe so steil wie ein Wasserfall. 'AHA!', wird der ein oder andere jetzt anmerken 'dacht ich's mir doch! Da ist jemand gefallen!' - Ja, das ist wahr. Wir nahmen also das steile Stück Rasen in Angriff. Und um dieses zu bestreiten gab es zwei Möglichkeiten: entweder man lief gediegen runter, ohne zu stürzten - oder nicht. Antonia entschied sich für den saubereren Weg- ich nicht. Meine Schuhe entschieden gegen den Halt und für das Rutschen. Und so machte es einmal wumps und ich 'Huch' und da lag ich schon auf dem Boden. Die Füße von mir gestreckt und beinahe im Fall noch Antonia vor mir mitgenommen.
    War das jetzt ne Überschrift wert? Nein. War es überhaupt erwähnenswert? Vermutlich nicht. Aber da es für meine Hose ein sehr furchtbarer Moment, war, entschied ich mich trotzdem dazu.
    Den restlichen Spaziergang hatte ich also ne nasse Hose und einen schmerzenden Po (aber ansonsten war also supi!). Zuhause entschieden wir uns dann dazu Zurück in die Zukunft zu schauen und dabei nicht einzuschlafen! Deshalb ging es auch erst gegen 23.35 Uhr schlafen...
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  • Tag 23

    Zuckerschock

    24. September 2019 in Irland ⋅ 🌧 15 °C

    Der Tag des Abschieds war gekommen...also nicht unser Abschied, nein, der Ophelies. Nach zwei Monaten in Roundstone würde sie zurück nach Froonkreisch fliegön. Für uns bedeutet das, eine Wohnung ganz für uns! Und das musste natürlich genutzt werden!
    Aber zunächst gingen wir Gassi, denn mit Ophelies Heimkehr ging auch das Übernehmen ihrer Aufgaben einher - ab jetzt also dreimal am Tag Gassi, Fische und Katzen füttern und womöglich noch die Esel, und all das neben unseren anderen Aufgaben.
    Um 10 Uhr waren wir nämlich schon wieder in Dagwoods putzen und diesmal schafften wir den ersten Stock. Blieben nur noch Vorzimmer und ne Menge Teppiche zu putzen!
    Das würden wir allerdings erst übermorgen erledigen, denn den restlichen Tag und morgen hatte uns Margaret frei gegeben - also frei von Putzen (nach dem Mittagessen liefen wir natürlich trotzdem mit Daisy, um ihrem bescheuerten Ball hinterher zu rennen...so geht Hundeerziehung...)
    Also...Frei vom Dauerputzen!
    Und das wurde natürlich ausgekostet,...indem wir putzten...
    Jap, genau das haben wir getan, geputzt. Aber diesmal ganz für uns und nur für uns. Unsere momentane Wohnung bekam nämlich eine Grundreinigung (zumindest in Küche und Wohnzimmer). Unser Schlafzimmer wechselten wir komplett - also das ganze Zimmer, sodass wir Ophelies Zimmer bezogen.
    Es hat schon seine Vorzüge alleine zu wohnen (oder nur zu zweit), man kann sich überall aufhalten und aus dem nichts laut anfangen einen Queensong zu trällern, ohne mit verstörten Blicken gestraft zu werden.
    Außerdem kann man durchgehend den Kühlschrank und den Wohnzimmertisch in Beschlag nehmen. Und das taten wir dann auch - bzw. Ich. Tons pflanzte sich für geraume Zeit auf die Couch, und als sie dann einen Spaziergang machte, schrieb ich etwas oder kritzelte irgendwelche Konstrukte in mein Büchlein.
    Mir fällt leider gerade überhaupt kein Übergang ein, wie ich den wohl wirklich interessanten Teil dieses Tages beginnen könnte, deshalb kommt hier eine fantastische Überleitung.
    WUSCH.
    Ja, denn nicht nur die Tür hatte diesen Ton von sich gegeben als Tons wieder von ihrem Meilengang zurückkam, sondern auch der Zucker, den sie kurz darauf aus dem Schrank pfefferte (in dem Fall eher zuckerte, aber gut) und der sich über die ganzen Arbeitsfläche verteilte.
    Ein Schock für den Zucker und für uns!
    Warum genau sie das machte, weiß ich nicht, aber anscheinend verspürt Antonia eine starke Abneigung gegen Zucker, die sie auf eine recht komische Art und Weise zum Ausdruck bringen muss (das hatte sie ja bereits bei Dani zur Schau gestellt). Vielleicht muss man ihre Tat auch mit ihrer künstlerischen Ader rechtfertigen, die sie dazu bringt, sich einfach mal auszutoben.
    Trotzdem, was es genau es mit dem Zucker auf sich hat, bleibt uns wohl weiterhin ein Rätsel...
    Doch auch diese Sauerei konnte nicht verhindern, dass wir einen erneuten Spaziergang mit Daisy zu den Eseln machten.
    Wer aufgepasst hat, weiß, dass das Prinzesschen nen kleiner Schisser ist und alles was größer ist als sie aus reinem Prinzip anbellt.
    Da werden die Zähne gefletscht und die Stimmbänder strapaziert, dass man sich denken könnte, die drei Esel vor ihr hätten ihr das Mittagessen gestohlen (dabei waren das doch sicher die Katzen!). Aber dennoch ließen wir es uns nicht nehmen einen Abstecher zu Benjamin (Blümchen), Leonardo DiCaprio und George Lukas zu machen (jap, wir waren mal wieder ganz kreativ!).
    Sollte Daisy sich ruhig mal ordentlich ausbellen!
    Viel zu spät begannen wir dann mit kochen - Pilzsoße mit Nudeln (Ja! Wir leben von Kohlenhydraten. Wo wir gerade dabei sind, das Toast hat auch wieder gelitten. Wenn es so weitergeht müssen wir bald eine weitere Packung kaufen! Oder drei!).
    Nach dem Abwasch entschieden wir uns Sherlock Holmes zu schauen- natürlich im Wohnzimmer, wenn man schon mal das Privileg hat. Leider verpassten sowohl Tons als auch ich die letzten 40 Minuten durch einen Anfall von Müdigkeit. Vielleicht hat mein Großvater ja recht und wir sollten wirklich früher ins Bett. Als wir wieder aufwachten, war der Film auf jeden Fall schon um. Nicht schlimm, wir kennen ihn ja bereits in und auswendig und morgen ist schließlich auch noch ein Tag.
    Deshalb verließen wir auch die gemütliche Couch und verkrochen uns ins frisch bezogene Bett...
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  • Tag 24

    Der Nebeltrip

    25. September 2019 in Irland ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute war unser freier Tag. Naja, also nicht ganz frei. Bereits morgens um 9 Uhr liefen wir mit Daisy zum Meer. Dabei ließen wir uns weder von den freilaufenden Schafen noch von den Pferden abhalten, auch wenn Daisy die erstmal gar nicht cool fand.
    Der Ausblick war einfach ein Traum! Die frische Luft, der Blick auf die See, die Steinmauern und die Schafsköttel überall um uns herum - alles war so friedlich und meditativ… - und dann kam Daisy und begann den gnadenlosen Kampf gegen einen Stein. Nach einigen Stein- und Stocksparring später und einem Abstecher im Park, fanden wir uns in unserem Wohnzimmer ein...beim Toast essen - ganz ehrlich... wir achten echt auf unsere Ernährung! Also zumindest fällt es uns immer wieder auf, dass wir ab und zu recht einseitig leben! Unter anderem auch, dass unser Toastkonsum zu hoch ist. Abgesehen davon ist es ja quasi schon Weihnachtszeit und da schaut eh niemand auf seine Ernährung und achtet eher auf seine Gelüste (während ich diese Zeilen schreibe habe ich besonders Lust auf Radler und was richtiges zu Essen...also kein Toast, aber gut).
    Wir verweilten aber nicht lange dort, stattdessen ging es erneut mit Daisy raus, aber diesmal richtig. Diesmal ging es wandern.
    'Oho' wird der ein oder andere nun sagen, 'die Jugend will wandern gehen? Da hat sich wohl jemand ganz schön viel vorgenommen...wandern in Irland, dem Auenland Europas, da gibt es ja nicht mal Berge...' Tja, damit liegt ihr falsch. Zumindest zum Teil.
    Denn wandern waren wir tatsächlich auf einem echten Berg- okay der Mount Everest war es jetzt nicht und der Berg glich eher einem zu großgewachsene Hügel, aber dennoch zählt es! Außerdem gab es da Pferdeäpfel, einen Bachlauf, Steine, Abhänge und Schafe- wenn das nicht mal für einen wahren Berg spricht!
    Wir packten also Daisy ein und liefen los, immer weiter den Berg hinauf. Ab und zu wurde sich natürlich vergewissert, dass man auch wieder zurück, durch das aufgeweichte Gras und die rutschigen Steine findet. Daisy schien das alles nicht zu interessieren, denn sie zog und zerrte an der Leine (diese blöden Ausfahrdinger), ohne auch nur etwas darauf zu achten, ob wir nun hinter her kamen oder kurz vorm Fall waren.
    Dennoch, die Landschaft war der Wahnsinn und lud uns quasi ein immer höher und höher zu laufen. Der Weg (durch Geäst und andere Gewächse) verlief immer steiler und der Nebel wurde immer dichter. Irgendwann konnten wir im Radius nur noch 100 Meter sehen- doch wir liefen(oder rutschten) weiter, bis wir an unserem Ziel ankamen. In meinem Fall einem großen Stein, den ich mir spontan als erreichbares Ziel setzte, Antonia lief noch ein Stückchen höher.
    Nach kurzer Verschnaufpause kehrten wir um und das war vermutlich der wirklich schwere Teil.
    Denn einen nassen Berg hochzuklettern ist machbar, aber wieder runter zu kommen, um einiges komplizierter. Vor allem, wenn es keine vorgegeben Wege gibt und man einen gewissenlosen Hund führen muss. Antonia nahm sich glücklicherweise beim Abstieg dieser Aufgabe an. Und so bahnten wir uns unseren Weg ins "Tal", wobei wir von Stein zu Stein sprangen, von Blumen aufgespießt wurden und an Abhängen entlang balancierten (womöglich überdramatisiere ich ein wenig).
    Am Ende kamen wir auf alle Fälle alle wieder heile nach Hause.
    Dort entschieden wir uns nach dem Essen Wonder Woman zu schauen - wobei Antonia eigentlich den halben Film verschlief. Abends ging es dann nochmals mit Daisy zum Park und auch sie schien ein wenig langsamer als sonst zu sein (yeees! Ziel erreicht! Zwei von drei waren müde).
    Um 12 Uhr ging es dann ist Bett, obwohl um 10 schon teilweise auf der Couch geschnarcht wurde...
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  • Tag 25

    Und dann...kam Gemüse!

    26. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Tag heute begann wie der gestern: mit einem Morgen. Einem Morgen mit Kaffee (oder Tee), Daisy und Meer. Klingt gar nicht mal so schlecht oder? Aber irgendwie war die Motivation heute trotzdem etwas nachlässiger. So richtig arbeiten wollten wir heute nicht. Das änderte sich allerdings als ich den Teppichreiniger sah, denn plötzlich kam die Freude und menschliche Neugierde neue Geräte auszuprobieren wieder hervor- jedoch nur bei mir. Und während ich meine ganze neue Energie an den Teppichen ausließ, putzte Tons die Fenster oder saugte den Vorraum. Nach zwei Stunden Arbeit war es dann endlich vollbracht! Dagwoods war fertig!
    Und deshalb sollten wir auch in Margarets Haus weitermachen. Sollten, aber zunächst ging es was Essen - diesmal in der Bar (leider gab es dennoch nur Suppe und Sandwiches).
    Und dann? Gassi. Und dann?
    Dann ging es wieder zu Margaret, aber anstatt uns in die Wohnstube ihrer Tante zu führen, wurden wir in die Küche kommandiert, um den Köchen etwas unter die Arme zu greifen.
    Und da wir die allerbesten Meisterköche der Welt und dazu noch die absolut spektakulakulärsten Workawayer überhaupt sind, halfen wir natürlich äußerst radikal mit. Indem wir Seegras schnitten.
    Jap, ihr habt richtig gehört, Seegras! Das dunkle, glitschige Zeug, indem die Fische gerne schwimmen, das die Muscheln als Grund nehmen oder die Meerjungfrauen als Delikatesse schlürfen (den Anschein nach auch halb Irland), nur das es in unserem Fall bereits trocken war.
    Also wurde losgelegt und Seegras von Muscheln befreit. Derweil häutete Antonia Fischstücke (stellte sich heraus, dass die für die Katzen waren...) oder schnitt das Seegras in kleine Stücke. Gegen 3 Uhr waren wir auch damit fertig und begannen unsere Wohnung klar Schiff zu machen, indem wir sie verwüsteten. Überall lag (und liegt) Wäsche, die entweder aufgehängt, auf den Boden geworfen oder in die Waschmaschine gestopft wurde.
    Während jene lief, hörten wir Hörbücher und stickten oder kritzelten irgendwas, und dann gab es wieder Essen. Margaret hatte uns freundlicherweise etwas gedünstetes Gemüse angeboten (yeeeeees!), welches wir mit Eierreis verkosteten. Gemüse... unser Lebensretter, der uns vorm Cholesterintod bewahrt hat!
    Irgendwie haben wir es dazwischen auch noch geschafft zwei Kekspackungen zu verputzen und Wonder Woman zu Ende zu schauen. Und dann? Gassi, schon wieder. Und dann? Na was wohl? Schlafen....
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  • Tag 26

    Scheißtag 2.0

    27. September 2019 in Irland ⋅ ⛅ 14 °C

    'Nanu? Wie geht denn das? Hier sind doch überhaupt keine Pferde!' wird sich der ein oder andere jetzt denken. Aber nein, so ist das diesmal nicht gemeint.
    Die Wahrheit ist: irgendwann hat jeder einmal einen schlechten Tag (davon werden auch Workawayer nicht verschont) und heute war unserer.
    Das fing schon am Morgen mit einem Motivationstiefpunkt beiderseits an und endete am Abend mit schmollenden Gesichtern und Magenkrämpfen. Und dazwischen? Das erzählen wir euch jetzt.
    Schon morgens nieselte es leicht auf unsere Häupter. Das war auch überhaupt nicht schlimm, inzwischen sind wir es beinahe gewöhnt. Viel schlimmer war dagegen, dass unsere gewohnte Strecke zum Meer versperrt wurde. Und zwar von den beiden Pferden, die wir schon zuvor so oft auf der Wiese grasen hatten sehen.
    Also mussten wir auf diese Route verzichten und Wohl oder Übel eine andere nehmen. Nachdem wir das Sitzzimmer der Tante gesaugt, geputzt und mit dem Teppichreiniger den Teppich...gereinigt hatten, kauften wir zwei Pakete und anderen Kram im Laden nebenan, um einige Kleidungsstücke zurück nach Hause zu schicken. Recht schnell wurde uns klar, dass diese Aktion unsere Rucksäcke um wenige Kilo erleichtern würde- unsere Geldbeutel aber auch, und alles worauf wir jetzt hoffen ist, dass die Päckchen voller Tesafilm auch wirklich heile und vor allem vollständig Zuhause in die Arme geschlossen werden können - immerhin haben uns die guten Dinger 84€ gekostet.
    Danach kam der nächste Schlag, wir sollten aus unserer Wohnung raus. Warum? Weil irgendjemand anderes da einziehen sollte. Deshalb sollten wir in ein Ferienhaus verlagert werden. Soweit so gut, hätten wir nicht nur noch vier Tage vor uns und zudem gar keine Lust, die frisch geputzte Wohnung zu verlassen.
    Wie auch immer, auch Scheißtage haben Lichtblicke. Unserer war, als Margaret uns anbot Fahrräder zu besorgen. Wir hopsten alle ins Auto und fuhren zu jener Anlage, die diese anbot. Nur das keiner da war und Fahrräder liehen die auch schon lange nicht mehr. Dafür sahen wir aber das Meer und für einen langen Moment war der Tag ein Stückchen heller und besser geworden. Auch als wir kurze Zeit später durch den Wald liefen und Margaret ein Elektrofahrrad (sowie ihr eigenes normales) für uns organisiert hatte, hob sich unsere Stimmung. Der Tag wurde also immer besser und wir setzten uns ins frisch gesaugte Zimmer Margarets und plauderten etwas mit ihr. Der Abendspaziergang fiel ins Wasser- im wahrsten Sinne, es schüttet in Strömen. Nichts desto trotz liefen wir noch eine Weile mit Daisy umher (so wie wir es mittags schon getan hatten) - inzwischen war der Regen auch deutlich besser geworden! Und dann redeten wir mit Heeeleeena (der Freundin von Margaret, welche lustigerweise Deutsch unterrichtet hatte und deshalb immer wieder mal auf Deutsch mit uns sprach) und Margaret (obwohl diese eher in ihr Buch vertieft war), bis wir uns um 10 Uhr verabschieden mussten- immerhin mussten wir noch packen.
    Etwas gefrustet, aber auch froh, dass wir das Bad nicht noch geputzt hatten, machten wir alles startklar und schliefen gegen 12 Uhr ein...
    STOPP! Bevor ihr jetzt alle total enttäuscht, über diesen recht gediegenen Tag, die Köpfe hängen lasst, lasst mich noch eine recht unterhaltsame Story von heute erzählen.
    Ich nenne sie: die Fußstory (klingt irgendwie komisch, aber das passt ja auch irgendwie).
    Wie bereits beschrieben, saßen wir abends, nachdem wir im Café Nudeln mit Pesto von Margaret gegessen hatten, zusammen mit eben dieser und Heeeeleeeena und unterhielten uns über Gott und die Welt - und das gleich zweisprachig. Da wurde auf Deutsch geplaudert und dann auf Englisch weitergesprochen, was teilweise echt lustig und verwirrend war. Derweil wurde dauerhaft die Katze (nennen wir sie mal Felix 2.0) und Daisy gekrault. Irgendwann, zwischen meinen Fluchtversuchen wegen diesen blöden Riesensschnarkenviechern, Heeeleenas (der anderen) Versuchen mich von denen zu befreien und der Flüchtlingskriese, tapste Daisy zu Margaret, die gerade ihr Buch auf so einem mega coolen Hochfahrsessel las, und begann ihr die Füße zu lecken.
    Wir können euch sagen, dieser Anblick wird uns noch eine lange Zeit in Erinnerung bleiben, nur selten gab es so ein ulkig ekliges Bild und allein die Beschreibung hier, wie ihre Füße voller Hornhaut mit Hundesabber aufgeweicht wurden, wird die meisten vermutlich zum Aufstoßen oder zumindest zum Gesichtverziehen verleiten.
    Das Thema wurde seitdem mehrfach von uns aufgegriffen und Daisys Zunge mehr denn je vermieden.
    Also, es war nicht alles schlecht heute und unsere Laune nicht immer bedrückt, und dennoch geh ich davon aus, dass die Mehrheit doch verstehen wird, dass es ein Scheißtag war…
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  • Tag 27

    Der Fall der Falle oder auch...

    28. September 2019 in Irland ⋅ ☁️ 15 °C

    Katzenzähmen leicht gemacht.

    "Es ist wohl einer meiner Grundsätze, dass die kleinsten Dinge bei Weitem die wichtigsten(/schönsten) sind" - so oder so ähnlich hatte Sir Arthur Conan Doyle eine der vielen Ausführungen des berühmten Sherlock Holmes beschrieben und so (oder so ähnlich) steht es mitunter auch als Zitat in unserer Abizeitung.
    Aber was genau meinte er damit? Nun in Anbetracht der Tatsache, dass es sich in seinen Romanen um den berühmten Detektiv handelt, bezieht sich der Satz wohl eher auf Indizien, die Aufschluss über die Lösung des Falls geben. Irgendjemand wird dann wohl auf die Idee gekommen sein, dieses Zitat der eigentlichen Bedeutung zu entreißen und seine eigene Interpretation als die Doyles aufleben zu lassen.
    Wie auch immer, in unserem Fall spielt diese Aussage mehr oder weniger eine nicht ganz so unbedeutende Rolle, aber überzeugt euch selbst…

    Es war schon nach sieben als meine Freundin* Antonia aufstand und sich zu mir (und dem Frühstück) in die Küche gesellte. Draußen dämmerte es inzwischen und die kühle Luft, die durch das offene Fenster wehte, kündigte erneuten Regen an. Ohne viel Gerede wurde gefrühstückt und dann ließen wir uns von unseren Füßen zu Margarets Wohnung tragen wo Daisy bereits auf uns wartete.
    Der Spaziergang verlief ohne Zwischenfälle, wir liefen den Weg zum Meer, wie wir es schon so oft zuvor getan hatten und genossen die Ruhe.
    Als wir zurückkamen war Margaret bereits auf und bat uns ihr Auto zu putzen. "Ganz schnell durchsaugen", sagte sie und bedankte sich bei uns als wir einwilligten. So kurz war das allerdings nicht. Schon gar nicht mit dem Elektrosauger, den uns die gute Frau mitgegeben hatte.
    Nach wenigen Minuten war dieser bereits leer und ladenötig.
    Antonia und ich entschieden uns das gesamte Auto auszuräumen, um an alle Stellen zu kommen, in die sich Sand und Hundehaare gesetzt hatten. Darum dauerte es auch seine Zeit bis wir fertig waren.
    Margaret beschloss derweil mit dem Auto zu Gable Cottage (eines ihrer Ferienhäuser) zu fahren (200 Meter weiter) und Antonia mit sich zu nehmen, um die wilden Katzen im Schuppen zu füttern.
    "In 5 Minuten sind wir wieder da", beteuerte sie und ließ mich in unserer neuen Unterkunft alleine zurück.
    Ich entschied mich mein Schmollen, da der Kofferraum noch nicht fertig gesaugt worden war, allerdings bereits alles wieder eingeräumt werden musste, zu verschieben und das restliche Gepäck die Straße entlang, in das geräumige Haus zu tragen. Zudem hielt ich es für sinnvoll bereits die Betten, der Gäste vom Vortag, abzuziehen und die Bezüge mit ins Erdgeschoss zu nehmen.
    Währenddessen verzögerte sich der Aufenthalt in Gable Cottage ein wenig, da Margaret ihren Konversationsbedarf auf die halbe Stadt ausdehnte (kurz: sie redete zu lang mit zu vielen Leuten). Außerdem beschloss sie die wilden Katzenjungen in jenem Schuppen in ihr Glashäuschen zu den anderen Katzen zu bringen.
    "Roundstone ist eine kleine Stadt mit knapp 300 Leuten. Vor einiger Zeit hatten wir eine Katzenepidemie. Um zu verhindern, dass die Katzen wild bleiben und Unruhe stiften, werde ich sie zu mir nehmen..." (so in der Art könnte Margaret es uns erklärt haben...)
    Nach einer Dreiviertelstunde kehrten Margaret und meine Freundin zurück. Margaret hatte ihr den Auftrag gegeben die Katzenfalle zu säubern, bevor wir diese aufstellen sollten. Doch zuvor ließen wir uns im kleinen Café nieder, um etwas Suppe und einige Sandwiches (2) zu essen.
    Auch wenn wir beide durchaus als Katzenliebhaber bezeichnet werden könnten, ist unser Wissen über diese vierbeinigen Gefährten doch um einiges kleiner als über Hunde. Keiner von uns beiden hatte je eine Katze besessen.
    Darum war es auch keine große Überraschung, dass wir noch nie eine Katzenfalle gestellt hatten. Zu Margarets Bedauern legten wir den gesamten Käfig mit Zeitung aus, anstatt einen Teil (da, wo der Mechanismus ausgelöst wird) lediglich mit Futter zu bedecken.
    Dennoch korrigierte sie dies nicht und so probierten wir unsere eigene Methodik aus. Mit Erfolg. Keine 2 Stunden später saßen zwei kleine Katzen in dem verrosteten Käfig und fauchten uns kräftig an. Besonders Eddie, der hellrote Kater, schien mit der Gesamtsituation äußerst unzufrieden zu sein. Seine Schwester, eine schildpattfarbene Kätzin, nannte ich Charlie (Charlotte) und alle verliebten sich ein bisschen in sie.
    Nachdem meine Freundin und ich einen weiteren, aber weitaus größeren Käfig geputzt hatten, die Katzen in eine Box verfrachtet und ihnen zu fressen gegeben hatten, machten wir uns erneut auf nach Gable Cottage, um die Falle zu stellen - denn es schienen 5 Katzenjunge zu sein.
    Den weiteren Tag verbrachten wir mit Käfig katzensicher machen, spazieren gehen und nach der Falle schauen.
    Doch wann immer wir Gable Cottage aussuchten, die Falle war leer. Das größere Mysterium war jedoch, das Futter war weg. Anscheinend hatten die Katzen es sich durch die Käfiggitter geholt.
    Zu unserer Enttäuschung hielt das bis abends an. Margaret war jedoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und lud uns ein etwas für uns mit zu kochen.
    Kurz bevor wir zu ihr in die Stube traten, liefen wir nochmal hoch, um nach der Falle zu sehen. Und siehe da, ein rotes Katzenjunges hatte sich in die Falle verlaufen und versuchte mit Anlauf aus dem Käfig zu entkommen. Wir nannten ihn Rambo.
    Mehr als zufrieden aßen wir Margarets Humos, sowie ihre Gemüsereispfanne. Abschließend wurden wir noch mit veganem Eis verwöhnt.
    Da sowohl Antonia als auch Margaret müde waren, gab es nur einen schnellen Besuch nach dem Essen bei ihr, bevor wir uns in unsere neue, saubere (!) Unterkunft zurückzogen.
    Und da Antonia dabei war Justice League zu verschlafen, entschieden wir uns um 11 Uhr schlafen zu gehen...
    Ein aufregender und befriedigender Tag, der zunächst langweilig anfing, jedoch kurzweilig endete.

    Na, da ging aber der Sherlock Holmes Fan in mir durch. Ja, heute eine etwas merkwürdige Art von Beitrag, was wohl daran liegt, dass ich vorhin ein Sherlock Holmes Hörbuch gehört habe und mich dann irgendwie die Lust überkam, den gestrigen Tag auch so zu beschreiben. Ich hoffe, es war dennoch verständlich.

    *(m)eine Freundin: bei den Sherlock Holmes Abenteuern schreibt Doyle (der Autor) aus der Perspektive des Arztes John Watson, der ein guter Freund Holmes' ist und seine Fälle in einem Buch niederschreibt. Dort bezeichnet er diesen oftmals als "meinen Freund", weshalb ich mir herausgenommen habe das zu kopieren. Inzwischen sagt man das meistens ja nur noch bei Partnern, um Missverständnisse zu vermeiden.
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