traveled in 29 countries Read more Halle (Saale), Deutschland
  • Day 7

    Simal

    February 22 in Senegal ⋅ ⛅ 39 °C

    Doudou machte mir deutlich, dass wir heute einen langen Tag vor uns haben und ich ein bisschen mehr frühstücken sollte. Das Baguette, welches es heute gab stellte jedoch eine ziemliche Herausforderung für meinen Kiefer dar. Anschließend hieß es Sachen packen, Pferde satteln und los in die Savanne. Auf unserem Weg befanden sich immer wieder ein paar Felder, irgendwo steht dann meist auch ein Pferd. Üblicherweise ein Hengst. Jedes Mal ist dies mit ein wenig Aufregung verbunden, zum einen aufgrund der beiden Stuten auf denen Pap und Doudou reiten, zum anderen jedoch wegen Samba, dem Hengst auf dem ich unterwegs bin. Die Pferde auf den Feldern sind zwar angebunden, aber meist nicht sehr vertrauenserweckend. Es gab aber noch keinerlei Zwischenfälle, bis Heute. Ein großer, gut genährter Hengst stand auf einem der Felder, mit einem Strick am Vorderhuf angebunden an einem Busch.. Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl und dieses sollte sich bestätigen als sich der Hengst los riss und auf uns zu galoppierte. Doudou und Pap wurden hektisch so wie die gesamte Situation auch. Wir drei sprangen von unseren Pferden und versuchten irgendwie den Hengst fern zu halten - von uns, den Stuten und Samba.. nun ja, das gelang uns eher weniger gut. Ob der Besitzer des Hengstes Versuche unternahm diesen zurück zu holen? Natürlich nicht. Als die beiden Hengste schlussendlich anfingen miteinander zu kämpfen entschied ich mich Abstand zu halten. Irgendwann kam ein Junge - woher auch immer - und sammelte den Hengst wieder ein. Als sich die Situation beruhigte begutachteten wir die Schäden.. glücklicherweise nur eine kaputte Trense die Doudou kurzerhand mit jeder Menge Draht reparierte, ein paar kleinere Kratzer bei uns aufgrund der im Weg stehenden Dornenbüsche aber den Pferden ging es gut. Wir ließen das Geschehene noch kurz sacken und setzten unsere Tour fort. Nach der Mittagspause gab es nichts mehr außer Sand und ein paar Büschen. Gelegentlich vielleicht noch ein Esel und ein paar Rinder. Stundenlang suchten wir uns einen Weg direkt durch die Büsche - also Doudou suchte und wir folgten.
    Irgendwann erreichten wir wieder das Flussdelta und auch direkt unsere Unterkunft für diese Nacht. Für senegalesische Verhältnisse absoluter Luxus - eine kleine Hütte mit einem Badezimmer unter freiem Himmel und das Beste - fließendes Wasser mit einem Hauch von Wasserdruck auf der Leitung!
    Hier ging der Tag also bei einem leckeren fischreichen 3-Gänge-Menü zu Ende.
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  • Day 6

    Joal-Fadiouth

    February 21 in Senegal ⋅ ☁️ 42 °C

    Nach dem Frühstück stand heute nur eine kleine Tour zur Erholung auf dem Programm. Wirklich viel zu sehen gab es hierbei nicht. Irgendwann machten wir kurz Pause bei einem französischen Freund von Doudou. Dieser erzählte mir er wäre beim Mauerfall in Berlin dabei gewesen und er sei Panzer gefahren.
    Anschließend ging es zurück zum Kloster - den gleichen Weg den wir gekommen waren.
    Pap sagte mir ich könne nach dem Mittagessen meinen Nachmittag frei gestalten und schwimmen gehen, wenn mir danach ist. Grundsätzlich war mir auch danach. Aber neben wenig einladend wirkenden, sehr hohen Wellen war da noch der Müll. Wir reden hier auch nicht von einem Bonbonpapier was jemand mal fallen gelassen hat. Wir reden hier von Kanistern, Kleidungsstücken, Flaschen, alten Fischernetzen und diversen anderen Dingen mit denen man ungern schwimmen möchte.
    Gegen 18:00 Uhr war ein Ausflug zum Hafen geplant um die Fischer bei der Ankunft zu beobachten. Also ging ich mit Pap am Strand entlang Richtung Hafen. Ich hatte die Wahl zwischen meinen Stiefeln und Flipflops - meine Turnschuhe hatte ich auf der Farm gelassen. Ich entschied mich für die Flipflops. Das war solange praktisch und gut bis wir den Hafen erreichten, denn dieser glich mehr einem Fischmarkt. Nachdem eine ältere Dame direkt hinter mir ihren Eimer ausleerte und ich merkte wie mein Füße kalt und nass wurden bereute ich meine Schuhwahl jedoch. Der beißende Geruch in der Nase ließ mich daran zweifeln ob ich wirklich noch einmal Fisch essen kann. Kinder und Jugendliche hockten überall verteilt und zertrümmerten riesige Muscheln um an das Fleisch zu gelangen. Die Reste wurden auf einem riesigen Berg gesammelt.
    Pap führte mich durch eine Fischhalle hindurch zu einer Straße. Hier herrschte geschäftiges Treiben. Plötzlich hielt er ein Auto an und sagte mir ich soll einsteigen. Ein Mann der großen Worte war er die ganze Woche nicht gewesen, dennoch hätte ich mir in dieser Situation ein paar mehr Worte gewünscht. Ein bisschen verunsichert saß ich also in diesem Auto und hoffte das Beste. Irgendwann hielten wir an und es stieg eine Frau mit ihrem kleinen Sohn hinzu. Das gab mir zumindest ein kleines Gefühl von Sicherheit. Als wir an unserem Ziel ankamen erklärte mir Pap endlich wo wir waren. Er wollte mir die kleine Stadt auf einer Insel und den Muschelfriedhof zeigen, da dies zur Reise gehört, Doudou jedoch zu geizig ist die Taxikosten zu zahlen und diesen Teil deshalb weg lässt. Wir besuchten also diese kleine Stadt in der überwiegend Christen leben. Hieran angrenzenden liegt eine weitere kleine Insel, welche ausschließlich als Friedhof genutzt wird. Dieser ist geteilt - die eine Hälfte für Muslime, die Andere für Christen. Es beeindruckend diesen Ort zu sehen - im Hintergrund befanden sich Mangrovenwälder.
    Mit diesen Eindrücken machten wir und auf den Weg zurück zum Kloster.
    Zum Abendessen gab es mal wieder Fisch, sehr passend nach dem Besuch des Hafens...
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  • Day 5

    Joal

    February 20 in Senegal ⋅ ⛅ 42 °C

    Als mein Wecker klingelte fühlte ich mich alles andere als bereit für diesen Tag. Dennoch musste ich mich etwas beeilen, nach dem Frühstück sollte es zügig los gehen und ich musste noch meine Sachen packen.
    Als ich dann irgendwann im Sattel saß waren alle Schmerzen plötzlich verschwunden. Es fühlte sich sogar bequemer an als die Tage zuvor.
    Unsere Tour sollte am Strand entlang Richtung Norden starten, bevor wir schließlich die Mangroven erreichten und wir uns unseren Weg mitten hindurch bahnten. Immer wieder konnten wir Pelikane entdecken die sich durch uns nicht wirklich aus der Ruhe bringen ließen. Die Mangroven endeten nach kurzer Zeit bereits und wir fanden uns erneut in der trockenen Savanne wieder. Entweder hatte ich mich bereits an die Temperaturen gewöhnt oder die 42 Grad waren weniger heiß als die Tage zuvor. Auf jeden Fall ließ es sich aushalten, obwohl es natürlich auch heute wieder kaum Schatten gab.
    Für diejenigen die sich die Frage bereits stellen - ich habe bisher keinerlei Sonnenbrand. 😌
    Unsere Mittagspause fand wieder mitten im Nichts statt. Dieses Mal jedoch unter einem sehr dicht bewachsenen Mangobaum, sodass diese Pause sich deutlich erholsamer gestaltete als die gestrige. Nach gut 3h ging es dann weiter durch die Savanne.
    Doudou zeigte irgendwann ganz aufgeregt auf einen der vielen Affenbrotbäume - zwei Affen sollten sich dort aufhalten. Es dauerte eine Weile bis ich sie entdeckte, denn farblich hebt sich hier nur der Müll voneinander ab.
    Nachdem wir schließlich zwei Straßen kreuzten sagte mir Pap wir seien gleich da. Ich freute mich darüber, denn ich hatte Hunger und meine Beine taten weh.. Nach einer weiteren halben Stunde im Sattel wiederholte Pap diese Aussage. Ich wusste allerdings das unsere Unterkunft direkt am Meer gelegen war und davon war weder etwas zu sehen noch zu hören. Demnach schenkte ich der Aussage keine weitere Bedeutung mehr. Dies erwies sich als die richtige Entscheidung. Es dauerte eine weitere halbe Stunde bis wir den Strand erreichten und dann nochmal etwa 20min bis wir unsere Unterkunft - ein Kloster - erreichten.
    Erschöpft betrat ich mein Zimmer, mit wenig Erwartung ging ich in das Badezimmer, der volle Eimer Wasser ließ mich ahnen das es keine Dusche geben wird. Entgegen jeder Erwartung tat sich etwas als ich den Wasserhahn betätigte - ich konnte also duschen - mit fließenden Wasser.
    Als Pap mir zuvor mein Zimmer zeigte sagte er wann ich beim Essen sein müsse und das er mit Doudou sich im Dorf etwas holen muss. "Die essen nicht mit Schwarzen" sagte er und ließ mich allein. Nun, ich dachte es wäre ein Scherz gewesen und erklärte mir die Situation damit, dass die beiden als Muslime hier im Kloster nicht essen dürfen.
    Als ich also frisch geduscht zum Essen ging traf ich auf drei französische Gäste. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen bis Pap zu mir kam und sagte es gäbe eine andere Lösung, die beiden können in einem anderen Raum essen. Ich folgte ihm zunächst und er zeigte mir eine Art Abstellkammer mit einem Tisch und ein paar Stühlen - kein Fenster. Die Fragezeichen über meinem Kopf brachten Pap dazu mir die Situation zu erklären. Aufgrund der französischen Gäste müssen die beiden in einem anderen Raum essen, denn: "Diese französisch essen nicht mit Schwarze an einem Tisch". Diese Worte von Pap waren so schockierend das ich nichts sagen konnte. Ich holte lediglich meinen Teller aus dem Speisesaal und aß gemeinsam mit den Beiden - so wie jeden Tag. Zumindest versuchte ich es, denn was heute auf dem Tisch stand konnte ich beim besten Willen nicht essen. Doudou fragte ob ich das Fleisch nicht mag - aber welches Fleisch? Es war nur fett ohne auch nur ein klitzekleines Stückchen Fleisch daran. Pap gab mir schließlich drei Bananen die ich essen konnte.
    Ein wenig hungrig, erschöpft aber immerhin frisch geduscht ging ich wieder zeitig ins Bett.
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  • Day 4

    Saloum Delta

    February 19 in Senegal ⋅ ⛅ 43 °C

    Zum Frühstück gab es, neben Baguette und den üblichen Aufstrichen, selbstgemachten Tamarind- und Hibiskussaft. Ersteres schmeckt unglaublich sauer, zweiteres dafür extrem süß. Beides jedoch verdammt lecker und gesund soll es wohl auch sein.
    Nach dem Frühstück ging es auch schon direkt los - Sachen brauchten wir heute nicht packen.
    Es ging zunächst eine ganze Weile Richtung Süden, direkt am Strand entlang. Der könnte unterschiedlicher nicht sein. Es gibt Abschnitte bei denen die Pferde vor Müll kaum wissen wohin sie treten, solche bei denen ein dicker Algenteppich den Sand verschlingt und eben solche wie wir heute erreichten - weißer Sand und türkisblaues Wasser.
    Der Wind wehte stetig und brachte eine angenehme Kühle mit sich.. nunja es war auch noch weit vor der Mittagszeit. Irgendwann verließen wir den Strand und durchquerten kleinere Dörfer, passierten Mangrovenwälder und galoppierten entlang eines ausgetrockneten Flussbetts. Es wurde stetig heißer, doch der Wind machte es noch immer erträglich. Als der Boden zunehmend sandiger, die wenigen Sträucher zunehmend trockener und der Wind weniger wurde erreichten wir den Ort unserer Mittagspause. Ein Junge aus Doudou's Dorf war mit dem Pferdekarren gekommen und brachte uns Essen sowie kaltes Wasser. Als sich Doudou nach dem Essen hinlegte und Pap mir zurief ich könne es ihm gleichtun, er würde aufpassen das nichts passiert, verstand ich, dass die Mittagspause wohl länger gehen wird als ich erwartete.. 3h um genau zu sein.. 3h bei 40 Grad, kaum Wind und einem schattenspendenen Baum mit ausgesprochen lichtem Blattwerk. Ich wusste nicht ob ich liegen, sitzen oder stehen sollte. Erholsam war es jedenfalls alles nicht. Irgendwann ging es dann aber weiter und in Anbetracht der Temperaturen, der bereits zurückgelegten Strecke und der vorangeschrittenen Uhrzeit war ich felsenfest der Überzeugung wir würden, mit kleinere Umwegen den Heimweg antreten.. Meinen eigenen Schatten links von mir zu sehen verriet mir allerdings das dem nicht so sein sollte.
    Tatsächlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft.
    Nun ging es in den Busch - vertrocknete Gräser so weit das Auge reicht, dazwischen ein paar Sträucher. Das war der Anblick für die nächsten Stunden. Wind gab es mittlerweile keinen mehr und doch war es noch auszuhalten. Als wir jedoch irgendwann wieder das ausgetrocknete Flussbett erreichten und auch hier immernoch kein Wind wehte, wurde es unerträglich. Vom Sandboden stieg eine brennende Hitze auf, das Atmen fiel schwer. Selbst Doudou nutzte nun jeden Schattenfleck um mal eben durchzuatmen. Nach einer halben Stunde setzte, wie aus dem Nichts, der Wind wieder ein und alles wurde erträglicher. Abgerundet wurde das Ganze mit zwei Schakalen die in einiger Entfernung unseren Weg kreuzten.
    Nach 7h im Sattel endete die heutige Tour für uns mit jeder Menge Eindrücke die es zu verarbeiten galt.
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  • Day 3

    Palmarin

    February 18 in Senegal ⋅ ☀️ 42 °C

    Zum Mittagessen gab es Thieboudienne - Fisch mit Reis, das senegalesische Nationalgericht. Obwohl ich kein großer Fan von Fisch bin fand ich dieses Essen sehr lecker.
    Anschließend blieb Zeit für einen afrikanischen Tee, zubereitet durch einen Nachbarsjungen. Auch dieser war sehr lecker und erinnerte mich geschmacklich an schwarzen Tee mit überdurchschnittlich viel Zucker. Obwohl dieser gegen das Mittagstief helfen soll, zogen wir uns alle in unsere Betten zurück um dann gegen 16:30 Uhr auf die erste Etappe zu starten. Wir verließen das Dorf Richtung Nordwesten - mehr Orientierung als die Himmelsrichtung habe ich hier absolut nicht. Vermutlich war genau das der Grund weshalb mich nach gut einer Stunde kurzzeitige Zweifel überkamen was ich hier eigentlich mache. Allein mit zwei Einheimischen, auf einem Pferd, mitten in der schier endlosen Weite Senegals ohne auch nur ein einziges Wort französisch zu sprechen. Doudou schlug ein paar Haken, redete und gestikulierte wild mit Pap der mal wieder vergaß mir mitzuteilen was Doudou erzählte.. Vielleicht hat er es auch nicht vergessen sondern absichtlich davon abgesehen mir zu sagen worüber sie sprachen..
    So schnell wie diese Gedanken sich breit machten, verschwanden sie auch wieder. Ziemlich genau als Pap mir zurief das der Affenbrotbaum zu unserer Rechten einer der heiligen sei. Nun, die Löcher hatte ich mir irgendwie spektakulärer vorgestellt. Beeindruckend mächtig sind diese Bäume aber allemal.
    Unser Weg führte uns durch den Busch, vorbei an weiteren Rinderherden, riesigen Mangobäumen und vereinzelt ein paar Eseln. Schatten gab es während der gesamten Etappe keinen. Bei 42 Grad konnte nichtmal der Wind während des Galoppierens irgendwie Abhilfe schaffen. Umso erlösender war es, nachdem wir eine kleine Böschung überquerten, in weiter Ferne das Meeresrauschen zu hören. Schlagartig wehte ein angenehmer, kühler Wind. Ein paar Galoppaden später erreichten wir den lang ersehnten Strand. Die Situation stimmte mich so glücklich und zufrieden das ich sogar für einen Augenblick den uns stets begleitenden Müll vergaß. Etwa eine halbe Stunde waren wir entlang des Strandes unterwegs, vorbei an etlichen Pirogen. Nachdem die Sonne bereits untergegangen war, erreichten wir unsere Unterkunft für die Nacht.
    Ich bezog mein Zimmer und verfolgte den Plan vor dem Essen zu duschen. Hierbei habe ich natürlich nicht die Problematik der Wasserversorgung bedacht, versuchte mein Glück jedoch trotzdem - ohne Erfolg. Bevor sich die Enttäuschung breit machte, entdeckte ich in der Badecke einen großen Eimer voll Wasser. Die Wassertemperatur ließ darauf schließen, dass das Wasser erst vor kurzem aus dem Brunnen geholt wurde.
    Frisch geduscht ging es noch schnell zum Abendessen bevor sich dieser Tag dem Ende neigt.
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  • Day 3

    Der blaue Affenbrotbaum

    February 18 in Senegal ⋅ ☀️ 39 °C

    Nachdem ich gestern Abend noch auf Pap, meinen Dolmetscher für diese Woche, traf, ging es zeitig ins Bett. Bei mittlerweile angenehmen 32 Grad, auf die sich mein Zimmer runtergekühlt hatte, schlief ich erstaunlich schnell ein.
    07:30 Uhr sollte ich mich dann auch schon am Frühstückstisch einfinden - Baguette und verschiedene Aufstriche. Die Auswahl ist auf den ersten Blick groß, beim genaueren Hinschauen, wird jedoch schnell klar, dass für unsere Ernährung die Auswahl doch recht gering sein dürfte. Der Schokoaufstrich besteht aus einem sehr festen und einem ausgesprochenen flüssigen Teil, welche sich nicht mehr miteinander vereinen lassen. Bei der selbstgemachten Marmelade wird um den Schimmel herum gegessen. Also entschied ich mich für die Hibiskusmarmelade - die ist lecker und bisher frei von Schimmel oder ähnlichen Unannehmlichkeiten.
    Während des Frühstücks erzählte mir Pap von seinen Aufenthalten in Deutschland, seiner Arbeit bei Neckermann Reisen und wie schrecklich er Franzosen findet.
    Im Anschluss sagte mir Pap, dass wir einen kleinen Ausritt von circa zwei Stunden am Vormittag machen werden. Am Nachmittag geht es dann auf die erste Etappe.
    Also schlüpfte ich schnell in meine Reitsachen und schon ging es los. Die 39 Grad fühlten sich dank eines leichten stetigen Windes noch recht erträglich an. Unser Weg führte uns erneut am Fluss entlang Richtung Norden. Die Pferde waren noch sichtlich müde, also schlenderten wir in aller Ruhe durch die sich stetig ändernde Landschaft. Wir passierten auf unserer Runde mehrere Rinderherden mit beeindruckend langen Hörnern - weder mir noch den Pferden war dies jedoch sonderlich geheuer. Außerdem erzählte mir Pap von blauen und heiligen Affenbrotbäumen. Heilige Affenbrotbäume haben ein Loch in das die Leichen derer gestopft werden die bei Hochzeiten, Festen oder Ritualen trommeln. Als wir an einen Affenbrotbaum gelangten inspizierte Pap diesen ganz genau um mir dann, fast ein wenig enttäuscht, mitzuteilen, dass es sich um einen blauen Affenbrotbaum handelt.
    Ein paar Galoppaden später kehrten wir zurück zum Hof. Perfekt um der Mittagshitze ein wenig aus dem Weg zu gehen.
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  • Day 2

    Im Galopp in den Sonnenuntergang..

    February 17 in Senegal ⋅ ⛅ 37 °C

    .. so oder so ähnlich war meine Vorstellung von dieser Reise. Das es direkt am ersten Abend so kommen sollte habe ich jedoch nicht erwartet.
    Nach der Mittagspause, die hier irgendwie länger dauert als erwartet, nämlich bis 17:00 Uhr, fragte man mich ob ich Lust hätte eine Runde auszureiten. Warum man die Frage überhaupt stellte - schließlich bin ich ja genau deshalb hier. In Windeseile zog ich mich um und half die Pferde fertig zu machen. Doudou, so heißt mein Guide - denke ich zumindest, vertraute mir seinen Hengst an. Weshalb wir alle drei Pferde fertig machten, obwohl wir den Tag bisher zu zweit verbrachten, erschloss sich mir, als der Nachbarsjunge mit einem breiten Grinsen seine Reitkappe holte und zu einer der Stuten rannte.
    Wir verließen den Hof in Richtung Osten, vorbei an jeder Menge Müll, Tierkadavern, streunenden Hunden und dazwischen ein paar spielenden Kinder. Als ich diesen Anblick verdaut hatte waren wir auch schon am nahegelegenen Flussdelta angelangt. Eh ich mich versah galoppierten wir Richtung Nordosten - weit sollten wir jedoch nicht kommen.
    Viel habe ich nicht verstanden von dem was dann geschah, aber so viel ist klar - ich bin nun Teil eines senegalesischen Musikvideos 🤣
    Als wir damit fertig waren setzten wir unseren Ausritt fort als wäre nichts gewesen. Gerade als der Himmel anfing sich rot zu färben machten wir uns auf den Rückweg - dem Sonnenuntergang entgegen. Die Landschaft hatte sich verändert, plötzlich fanden wir uns zwischen Palmen und Sträuchern wieder.
    Nach fast zwei Stunden kehrten wir dann auch wieder zurück zum Hof. Die Pferde bekamen ihr Abendessen und ich freute mich auf eine Dusche.. bis ich den Hahn aufdrehte und gerade mal ein paar Tropfen aus der Duschbrause kamen - hier war ich mir nicht mal sicher ob das nicht sogar noch die Reste aus dem Schlauch waren.. ich nutzte jeden einzelnen Tropfen und hatte schlussendlich doch irgendwie das Gefühl geduscht zu haben. So neigt sich der erste Tag dem Ende zu - ich warte nun noch auf das Abendessen und dann freue ich mich auf mein Bett.
    Für diejenigen die sich die Frage noch stellen - ich bin die einzige Reisende, es gibt keine weiteren Mitreiter.
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  • Day 2

    Bienvenue au Sénégal

    February 17 in Senegal ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach zwei recht erholsamen Flügen mit circa neun Stunden Flugzeit landete ich heute morgen überpünktlich in Dakar. Nach der Passkontrolle fand ich mich recht zügig an den Gepäckbändern wieder. Hier musste ich mir meinen Weg durch dutzende herrenlose Gepäckstücke bahnen. Was es mit denen jedoch auf sich hat, weiß ich noch immer nicht. Als ich meinen Rucksack vom Band nahm und mich Richtung Ausgang begab konnte ich die Blicke der übrigen Passagiere spüren. Drei Gepäckstücke pro Person waren hier eher die Regel als die Ausnahme sodass ich mit nur einem Rucksack für Verwunderung sorgte.
    In der Flughafenhalle suchte ich zunächst nach einem Schild welches meinen Name aufweist, aber ich wurde nicht fündig. Also versuchte ich mein Glück draußen. Hier wurde ich von einer Vielzahl mehr oder weniger freundlicher Taxifahrer angesprochen. Nachdem ich mitteilte bereits einen Fahrer zu haben gaben diese jeweils an mein Fahrer oder dessen Bruder zu sein. Also entschied ich mich wieder in die Flughafenhalle zu flüchten. Hier wurde junger Polizist auf meine etwas missliche Lage aufmerksam und bat seine Hilfe an. Während wir also ins Gespräch kamen kontaktierte ich meinen Fahrer, welcher mitteilte in wenigen Minuten da zu sein. Also nutzte ich die Wartezeit weiterhin für ein Gespräch mit Haz, der erst vor einem Jahr mit seiner Ausbildung fertig geworden ist.
    Irgendwann fand mich dann auch mein Fahrer und es ging für zwei Stunden auf die erstaunlich gut ausgebauten Straßen Senegals. Mitten auf der Hauptstraße hielten wir dann plötzlich an und waren da. Hinter einem kleinen, unscheinbaren Tor liegt die Ranch meines Guides. Hier lebt er mit seiner Frau und seinem 5-jährigen Sohn. Dieser war anfangs etwas schüchtern, seit ihm sein Papa verraten hat was ich beruflich mache, weicht er mir jedoch nicht mehr von der Seite, obwohl wir kein Wort miteinander sprechen können - der Dolmetscher wird erst heute Abend hinzu kommen.
    Direkt nach meiner Ankunft gab es, wie soll es anders sein, Baguette und verschiedene Aufstriche. Anschließend bezog ich mein Zimmer und hatte hier ein wenig Zeit um anzukommen, mir den Hof anzuschauen und den Termitenhügel, welcher sich mitten auf dem Grundstück befindet, zu bestaunen. Recht schnell ging es dann jedoch weiter mit dem Mittagessen - die senegalesische Variante von Nudeln mit Rindergulasch.
    Nun ist Mittagspause angesagt und ich bin gespannt was der Tag noch für mich bereit hält.
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  • Day 14

    Von Flugechsen, Chamäleons und Dosenbier

    September 28, 2023 in Malaysia ⋅ ☀️ 30 °C

    Gemeinsam mit Jerry und Mascha entschieden wir uns eine Dschungel-Tour zu buchen. Die wilde Reise, in die tiefen des unberührten Dschungels, in der Mitte der Insel, begann für uns auf der Landefläche des Geländewagens unseres Guides Ari. Entlang der einzigen Straße ging es einen 45 Grad steilen Anstieg hinauf. Der Weg führte uns bereits durch dichten Dschungel. Palmenwedel in unvorstellbaren Größen zierten den Wegesrand. Nach circa 20min stoppte Ari den Wagen und wir stiegen aus. Er legte für jeden ein Snickers, eine Flasche Wasser und einen Stock zur Abwehr von Tieren bereit.
    Nach der Kurzung Stärkung ging es auch direkt los in die tiefen des Dschungels - keine 10m dauerte es bis Ari uns den ersten tödlichen Baum zeigte. 5m weiter zeigte er uns dann einen Baum dessen Blätter einen natürlichen Insektenschutz darstellen. Also für uns sahen beide Bäume identisch aus.
    Wir schlugen uns circa 4km durch den Dschungel, die Geräusche der Affen stets im Hintergrund. Einige wenige konnten wir sehen.
    Mehr Glück hatten wir mit den Chamäleons, jeder von uns trug sogar kurzzeitig eines auf dem Kopf.
    Nach unser Wanderung fuhren wir ein Stück weiter und Ari zeigte uns einen Wasserfall an dem wir wenige Minuten Rast einlegte. Zur Mittagspause brachte er uns auf die Ostseite der Insel. Gestärkt ging es wieder zurück, normalerweise hätte die Tour an dieser Stelle geendet. Ari schien aber keinerlei Verpflichtungen zu haben und so brachte er uns an einen Privatstrand im Süden der Insel. Hier gingen wir schnorcheln und ließen den Tag ausklingen. Ari verschwand zwischenzeitlich, kehrte dann aber schnell zurück - mit seinem Hund und ausreichend Dosenbier. Promillegrenzen für Autofahrer scheint es auf dieser Insel nicht zu geben.
    Kurz vor Sonnenuntergang brachte uns Ari dann wieder zurück. Ein weiterer erlebnisreicher und gelungener Tag neigte sich also dem Ende.
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  • Day 13

    Von Korallenbunt zu Krebsrot

    September 27, 2023 in Malaysia ⋅ 🌬 30 °C

    Am Abend nach Isas Tauchabenteuer saßen wir noch mit Jerry und seiner Freundin Mascha zusammen beim Abendbrot und in einer Bar (eigentlich der einzigen Bar in der Nähe unserer Unterkunft). Da Jerry nochmal tauchen wollte, entschlossen wir uns, mit Mascha einen Schnorchelausflug zu buchen.

    Am nächsten Morgen um 10 legten wir mit einem Boot ab und erreichten nach gut 10 Minuten Fahrt eine kleinere vorgelagerte Insel. Hier wimmelte es nur von kleinen und großen bunten Fischen. Ein paar lebende Korallen entdeckten wir auch. Der nächste Spot war ernüchternd und beeindruckend zugleich. Im Grunde blickten wir auf ein totes Riff mit abgestorbenen Korallen, aber wir sahen eine Schildkröte und eine Wasserschlange. Das war schon sehr faszinierend, wie diese kleinen Tiere sich durchs Wasser bewegen.

    Den nächsten Stop legten wir an einem malerischen Sandstrand ein und unsere Guide zeigte uns, an welcher Stelle die Chance am größten ist, Haie zusehen…Nach wenigen Minuten unter Wasser entdeckten wir einen mindestens 10 Meter großen Schwarz-Spitzen-Riff-Hai… Ok, er war vielleicht keine 10 Meter groß, aber 70 Zentimeter bestimmt und dann kam noch ein zweiter dazu…Sie waren einfach wunderschön und wir waren so glücklich und beeindruckt. Isa war zum Glück schnell genug und konnte mit der GoPro super Aufnahmen machen.

    Anschließend gab es Mittagessen bei einem lokalen Restaurant und dann sind wir noch zu einem weiteren Schnorchelspot gefahren, wo wir Tintenfische und nochmal eine Schildkröte gesehen haben. Zum Abschluss schwammen wir im glasklaren Wasser mit Blick auf den menschenleeren Monkeybeach.

    Zuhause angekommen, zeichnete sich bei mir schon ab, dass es nicht die schlauste Idee war, ohne UV Hose zu schnorcheln….mein Pops brannte wie Hölle und hatte die Farbe einer Leuchtboje (oder eben krebsrot) angenommen. Bei einem Nachtschnorchelausflug, hätte ich definitiv die Gruppe ausleuchten können.

    Aber wir wollen nicht unerwähnt lassen, dass direkt vor unsere Unterkunft ein kleines Riff liegt und wir jeden Tag die dort lebende Clownfischfamilie besuchen. Wir bezweifeln aber, dass sie sich über die täglichen Besuche so freuen wie wir.
    Wir fühlen uns ein Bisschen wie die nervigen, unerbetenen Nachbarn, die einfach über den Gartenzaun schauen und unangenehme Fragen zum Wetter oder der aktuellen politischen Lage stellen.

    Aber morgen sind sie uns ja los.
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