Zwei süsbärchis auf Weltreise

November 2022 - May 2023
Sabi & Basti und die kulinarische Vermessung des östlichen Erdballs - relativ zum europäischen Nabel der Welt. Read more
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  • Day 1

    Ankunft & Sensorischer Überfluss

    November 17, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 31 °C

    Endlich abgereist: nachdem ich in den letzten Arbeitswochen nochmal ausführlich Kopfhaar gegen Überstunden getauscht habe, leuchtete mir nach ca. 17h Reise über Paris endlich die sommersprossenübersäte, ausgeglichen gebräunte Erscheinung Sabrinas entgegen. Nach ausgiebigem Austausch oraler Körperflüssigkeiten am Flughafenausgang von Ho-Chi-Minh-City (ehem. Saigon) schlüpfte ich aus meinen langen Klamotten und wir schwangen unsere süßen, durchgesessenen (aber sportlich prallen) Hinterteile auf die Rücksitze zweier Motorroller-Taxis (im folgenden GRAB genannt).
    Ho-Chi-Minh war wie eine doppelte Adilettenschelle auf einen frisch von der Sonne verbrannten Nacken - überfordernde Stimulation von zu vielen Sinneszellen auf einmal. Mit meiner grundsätzlich hypersensitiven olfaktorischen Empfindung gepaart mit dem sich anschleichenden Jetlag, fiel es mir schwer, Fokus und Überblick aufrecht zu halten. Zu unserem Glück war Sabi nach 6 Wochen Solo-Reise schon eine alte Häsin im Umgang mit asiatischer Metropolnavigation.
    Ohne verweichlichte Erholungspausen ging es von unserem ersten, sportlich unerwartet beachtlich ausgestatteten Airbnb in den folgenden drei Tagen per GRAB und auf Füßen durch zahlreiche Gassen, über schlechte bis nicht existente Fußwege und in Treppenhäuser durch Gebäudekonzepte, die Wohnen, Gastronomie und Dienstleistungen aller Art auf charmante Weise verschmelzen ließen.
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  • Day 4

    3 Essentials: Beauty, Soup & Nightlife

    November 20, 2022 in Vietnam ⋅ 🌧 25 °C

    Nach erfolgreichem Abtrag jahrzentealter Hornhautvorkommen wurde zünftig feurige Nudelsuppe in die körpereigenen Öfen geschaufelt, um Kraft für das anstehende Ausfliegen ins Nachtleben Ho-Chi-Minhs zu sammeln.
    7 Stunden später - gegen 6 Uhr morgens - wurde in weiser Voraussicht wiederum weitere, elektrolythaushaltausgleichende Gute-Nacht-Nudelsuppe in der Airbnb-Küche aufgegossen.
    Gänzlich ließ sich die Dehydration dennoch nicht vorbeugen, weshalb am Folgetag dringend frischer Eierkaffee zur Wiederherstellung der jugendlichen Abenteurerkräfte beschafft werden musste.
    Bonusmaterial: Hühnerfüße.
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  • Day 6

    Muckeliges Da Nang

    November 22, 2022 in Vietnam ⋅ 🌧 26 °C

    Zur Einhaltung des straffen Zeitplans mit Familienbesuch im Süden über Weihnachten und Silvester, mussten wir die erste Hälfte der eigentlichen Route auf den zweiten Monat verschieben und sind nach Da Nang, ins Zentrum Vietnams geflogen, um von dort die Reise in den Norden einzuleiten.
    Verglichen mit HCMC ist Da Nang beinahe verschlafen - zumindest im November. Die Hoteldichte sowie -höhe neben dem wunderschönen Sandstrand erlauben die Vermutung eines regeren Touristentreibens zur Sommerzeit. Einige semisurfbare Wellen später, ging es mit der Seilbahn in neblige Höhen in eine Art Sehenswürdigkeits-Konglomerat. Wir hatten den bis dahin wahrscheinlich spaßigsten Tag der Reise, wenn auch der Ausflug zur Hauptsaison vermutlich sehr überlaufen sein dürfte. Aber hiermit ein Tipp, der sich durch den gesamten Blog ziehen wird: Die beste Reisezeit für Vietnam dürfte im Norden Okt-Nov und im Süden Nov-Dez sein. (Außer man besteht auf die Sichtung saftig blühender Reisfelder - dazu aber später mehr).
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  • Day 10

    Hoi An: Rollerfreies Altstadtglück!

    November 26, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 26 °C

    Von der ehemaligen „Hafenhauptstadt“ Da Nang aus, ging es für zwei Nächte nach Hoi An - einem kleinen, paradiesischen Dörfchen, das für sein präzises Schneiderhandwerk berühmt wurde.
    Wir schliefen im Hostel mit den wohl höchsten und damit auch unnötig kompliziert zu besteigenden Stockbetten im 8er Schlafsaal, wobei die Bezeichnung als Saal den schmalen Gängen zwischen den Betten nicht weniger fehlleitend formuliert hätte werden können. Wir reduzierten die Zeit im Hostel auf das nötigste Minimum und mieteten uns für drei Tage einen eigenen Roller zur Erkundung der Umgebung.
    Die Altstadt wurde per Gesetz von zweirädrig rollenden Chaosmaschinen befreit und lädt zum kopflosen Promenade-Flanieren ein. Vorbei an farbenfrohen Markständen und leuchtenden Lampignon-Booten, ging es für uns von Kokosnuss-Kaffee über einen ausbeutereichen Schneiderei-Besuch hin zu vietnamesischen Kochkurs und Lampen-Workshop (Die Dinger schleppen wir seitdem genervt mit uns rum, in der Hoffnung, sie Sabis Mama Karin ins Gepäck schmuggeln zu können).
    Bonus ohne Bild: In Hoi An hatten wir eine zukunftsweisende Yoga-Stunde, in der wir über die nordindische Yogahauptstadt der Welt „Rishikesh“ erfuhren - woraufhin die grob geplante Reiseroute und besonders die Timings einige Modifikationen über sich ergehen lassen musste.
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  • Day 13

    Malerische Passüberquerung nach Hue

    November 29, 2022 in Vietnam ⋅ ☀️ 27 °C

    Im Hostel lernten wir über nächtlichen Klimaanlagenkämpfen friedlich gesonnene Reisende kennen, über die wir den heißen Tipp abgreifen konnten, doch von Da Nang selbst per Motorrad bis Hue zu reiten. Da haben wir uns nicht lumpen lassen und uns kurzerhand für’n schmalen Taler ein one-way Bike direkt vom Hostel rausgelassen - inklusive unabhängigen Gepäcktransfers.
    Mit multiplen Zwischenstops gespickt, führt die Route über den, aufgrund eines neu angelegten Tunnels kaum noch frequentierten Hai Van Pass.
    Ohne die sehenswerten Stopps, wären uns bei insgesamt ca. 4h Fahrzeit auch die Ärsche und Knie vor die Hunde gegangen. So jedoch konnten wir von kleinen, geschmückten Höhlen, beeindruckenden Aussichten auf die Skyline von Da Nang bis zum Sonnenuntergang am einsamen Wasserfall zahlreiche Pausen für Baden, Treppen steigen, Fotos sammeln, Beine durchstrecken und Kokosmilch trinken einlegen.
    Der kurze Verkehrsschock in Hue war schnell überwunden, als uns die grüne, im blinkenden Grau der Kaiserstadt versteckte Oase von Homestay mit offenen Armen und frischen Laken empfing. Auch in Hue wurden fleißig die Muskeln ertüchtigt, in einen verlassenen, verfluchten Wasserpark „eingebrochen“ und die Geschichte Vietnams erforscht.
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  • Day 17

    Vietnamesische Naturkunde

    December 3, 2022 in Vietnam ⋅ ☁️ 18 °C

    Zwei klimatisierte Nächte in Hue und eine prächtige Sushiplatte später befanden wir uns auch schon im windigen 8h-Zug nach Phong Nha und später nach Ninh Binh, einem der eindrucksvollen Schauplätze des Films King Kong. Viel mehr Informationsgehalt über Umgebung und Gesehenes war unserer Bootsführerin dann aber auch nicht zu entlocken. Der lustige Son, Besitzer der kleinen Bungalow-Gruppe in Phong Nha, in der wir wohnten, war so zuvorkommend und hilfsbereit, dass wir unseren Aufenthalt auf drei Nächte verlängerten. Die Bungalows sind extrem nah am Nationalpark - Heimat der höchsten Höhle der Welt mit eigenem Höhlendschungel und weiteren eindrucksvollen geöffneten Gesteinsformationen und -Löchern. Wir entschlossen uns nach reichlich Studie von Sons ortsbezogenen Begleitmaterialien für eine ganztägige 4km Kayak-Tour in die Tiefen der dem Park namensgleiche Phong Nha Höhle, in der zu Kriegszeiten Menschen erfolgreich vor Luftangriffen Zuflucht fanden und ausharrten. Überall strömte Regenwasser vom Vortag durch die Gesteinsschichten und aus der Höhle hinaus, weshalb die Strömung an engen Stellen ohne gezielte Taktgebung der Ruderschläge kaum Einhalt zu gebieten war.
    Belohnt für unsere synchronen Muskelschläge habe ich mich dann spontan 2km tief in der Höhle mit der wohl schönsten Regendusche meines Jungen Abenteurerlebens.
    Bonus: Phallus & Fisch
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  • Day 23

    Reisfeld-Rutschparty

    December 9, 2022 in Vietnam ⋅ ⛅ 12 °C

    Mehr grün!
    Noch tiefer hinein in den unberührten Norden, ging es nach kurzem Stop in Hanoi per Nachtbus nach Sa Pa, einem Ort, bekannt für die Nähe zum höchsten Berg Vietnams (Fansipan) und zahlreichen Dörfchen inmitten eines Ozeans an Reisfeldern. Durch dichte Nebelschwaden begannen wir im schaurig feuchten Morgengrauen unsere zweitägige Wanderung durch die aufgedunsenen Täler Sa Pas. Unter der Führung der Einheimischen und Sabis Inanspruchnahme teils mehrhändiger Hilfestellung bei besonders glitschigen Ab- und Aufstiegspassagen, bahnten wir uns geduldig unseren Weg über die Reisterrassen von Dorf zu Dorf.
    Eine skurrile vietnamesische Dorfhochzeit, eine neue Freundschaft geprägt von der Leichtigkeit des sprachbefreiten Miteinanderseins, viele Höhenmeter, zahlreiche abgeschmetterte Handelsinitiativen der Einheimischen (mit Ausnahme eines Moments der Schwäche auf Sabis Seite des Verhandlungstisches) später, tauschten wir harte Dschungelbetten gegen die Premiummassagesessel im nächsten Nachtbus Richtung Ha Giang.
    Die beeindruckende Naturbelassen- sowie Zugewandheit der Menschen in den Dörfern um Sa Pa wird gewiss noch lange Nachhallen und von uns nach bestem Gewissen als internalisiertes Mahnmal zukünftiger Handlungen manifestiert werden.
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  • Day 26

    Auf dem Rücksitz durchs Paradies

    December 12, 2022 in Vietnam ⋅ ☁️ 18 °C

    Schlussendlich braucht es nicht viel mehr, zum Finden der Inneren Mitte, als den Blick über die schichtweise in die Ferne nach und nach verblassenden, bläulichen Silhouetten der kantigen Felsformationen wandern zu lassen.
    Während Sabi den Erfahrungstank des Reisens auf dem Motorradrücksitz bereits üppig füllen konnte, erlaubte mir die bewusste Entscheidung die Kontrolle über das Transitmittel abzugeben, es mir voll und ganz einzutauchen in die wundersame Traumwelt des Ha Giang Loop.
    Während eisiger, von Winter und Höhe gekühlter Wind in die Schienbeine peitschte, ritten wir als 16-köpfige Motorrad-Karavane durch grün bewachsene Serpentinen und geschützte, kapitalferne Bergdörfer über steiniges Geröll von einem Aussichtspunkthighlight zum Nächsten.
    Hunderte abgespulte Kilometer später, nach inniger Verschmelzung der Sonne mit China am Horizont, heizten die uns begleitenden Vietnamesen und Profifahrer durch rege Abschöpfung ihrer scheinbar nie versiegenden Happy-Water-Vorkommen ein. Zudem fanden wir auf nächtlicher Dorfexpedition eine kuschelige Samthöhle zur Preservation der lokalen Kunst des Karaoke.
    Der unvergessliche 3-Tages-Trip, durch die von Ha Giang nördlich gelegenen Gebirge, wird zweifelsohne als eines der Kernerlebnisse in die Memoiren des laufenden Reiseabenteuers eingehen.
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  • Day 31

    Visa-Run aka Urlaub vom Urlaub

    December 17, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Gezwungen durch Weltgeschehen außerhalb unseres Wirkungsbereichs sowie terminliche Arrangements mit Zielsetzung maßgeblicher Auflösung interfamiliärer Interessenskonflikte bezüglich der kommenden Feiertage, die von der Vergrößerung unserer „reise-entourage“ um 2 Köpfe geprägt werden sollten, mussten wir einen Visa-run in unsere Route einbauen.
    Da wir durch angedeutete Feiertagspläne sowieso von Hanoi nach Ho-Chi-Minh-City zurückkehren mussten, stach Thailand für den Transfer und die Erneuerung des Visums aus diversen Gründen heraus. „Respectively“
    Kurzerhand wuchs aus dem kurzen Zwischenstopp die Idee eines kleinen, 5-tägigen Urlaubs vom Urlaub und wir ratterten in der ungefederten Holzklasse der Thailand railways von Bangkok nach xxx. Zwischen köstlichen Pad Thais, ungewohnt gut ausgestatteten Supermärkten, einer überraschend flächendeckend englischsprachig ausgeprägten Dienstleistungslandschaft und obligatorischem, begrifflich liebevoll als „einsamkeitstourismus“ umschifften auswandereraufkommen, genossen wir die folgenden strandtage.
    Die Ausbeute an Foto- und Videodokumentation ist ähnlich spärlich gesät wie gewaltlos schliessbare Fenster in thailändischen Zügen.
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  • Day 39

    Weihnachtskrossis auf Phu cuoq

    December 25, 2022 in Vietnam ⋅ ☁️ 27 °C

    (Halbe) Family reunion pünktlich zu den kommenden Feiertagen! Nach einer herausfordernden Übernachtfahrt mit erneuter, bakterieller darmverunsicherung, sprangen wir um 3 Uhr morgens an der südküste Vietnams aus dem Nachtbus, mit den Gesichtern voraus direkt in eine spontannudelsuppe. Ein paar dösigen Stunden in der hängemattenbatterie später, konnten wir im Morgengrauen die Fähre nach phu cuoq besteigen, wo wir in einem paradiesisch abgelegenen Bungalowkonglomerat Karin und basti (Mama & Bruder von sabi) treffen sollten.
    Die Freude über deren Ankunft erklomm ungeahnte Höhen, als Karin mit der plätzchengefüllten tupperware wedelte und gipfelte schließlich in schon verlorengeglaubter vorweihnachtsstimmung, als ich die knackigen schokokrossies nach knusperförderndem Zwischenstopp im Kühlschrank zwischen meinen backenzähnen krachend von den Strapazen ihrer langen kontinentalreise erlösen dürfte.
    Für das folgende Weihnachtsmenü wurden dann auch mal wieder ausführlichst alle körperöffnungen und in Vergessenheit geratenen Ritzen gespült - Körperpflege bis hin zur trimmung des intimbereichs! Sabi konnte endlich ihren maßgeschneiderten Zweiteiler ausführen und bediente sich zur Komplettierung ihres adretten Erscheinungsbildes ungehalten schamlos an meinen bereits auf Kante kalkulierten haarwachsvorräten. Viele Warteminuten auf mindestens eine(n) der Schröders später, genossen wir, für vietnamesische Verhältnisse sportliche Preise, im Segelclub phu cuoqs, begleitet von ausgezeichneten Cocktails einige Partien shithead im sonnenuntergang.
    Nachdem die natürliche Erdrotation uns in eine angenehme Dämmerung getaucht hatte und die Mägen bereits mit feinster Cuisine ausgekleidet wurden, tauchte ich die Nacht unter Zuhilfenahme einer zerstörerisch lodernden feuermaschine ein letztes Mal in gleißendes Licht, bevor die Dunkelheit und Kälte des überklimatisierten Taxis zurück ins Resort diesen etwas anderen, aber durchaus genussreichen, schönen Weihnachtsabend beendete.
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