HORIZONE

February - May 2023
..unsere Katamaran-Überführung.. ..von Capetown-Südafrika nach Mahé-Seychellen.. ..das Wetter noch nicht wirklich ideal.. ..kein Urlaub, eine Reise, ein Abenteuer, eine Herausforderung.. Read more
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    Heute

    February 27, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ 🌬 19 °C

    8:36 Uhr GoodNight
    Die Nacht war ruhig, die Wellen, besser Dünen, geschmeidig und der Sternenhimmel ein Traum. Mir fallen die Augen zu und später ist ja immer noch heute.
    Andreas hatte den ganzen Tag lang einen Ohrwurm „Deine Heimat ist das Meer, deine Freunde sind die Berge..“ ..und ich fragte dann mal, als Andreas wieder sang, ganz vorsichtig, ob noch jemand dieses Geräusch im Ohr hat, welches an surrende Tauben erinnert.? Thomas lachte und sagte, ja, dass sind die Schwingungen der Seile und Segel. Gottseidank, ich dachte schon, ich dreh irgendwie durch und bin jetzt ein Seemann mit Stimmen im Ohr.
    16:31 Uhr „Collin, i go sleeping.“
    Nach einer Stunde war ich wieder wach und gönnte mir wiederholt Zähne putzen und meinem Körper den Waschlappen, wir wollten sparsam mit dem Wasser umgehen, und hatte danach das Gefühl, als hätte ich ein WellnessWochenende genossen. Das nenne ich mal Minimalismus.
    21:27 Uhr Ich habe Nachtwache bis 23 Uhr. Collin&Thomas haben das MainSail geborgen, was im Dunkeln immer eine sehr spektakuläre Angelegenheit ist für mich, da der Katamaran vorher in die richtige Position gebracht werden muss. Er muss in den Wind gestellt werden und ich, ich sehe mich dann in einer kleinen Nussschale sitzend, gefühlt umgeben von Sturm und Monsterwellen.
    Wir fahren mit Autopilot und ohne Motor, Kurs 018*, es ist bewölkt daher weist der Mond nicht den Weg. Die Dünen von hinten, schieben uns den Kurs entlang und der Wind im kleinen GenackerSegel hilft. Wind und Meer. Ich ganz klein. Bewusster kann man seine Umgebung nicht wahrnehmen. Wahnsinn.

    Heute Morgen, nachdem ich halb 9 noch einmal schlafen wollte, ich hatte in der Nacht nur 2 1/2 Stunden, wurde ich nach einer Stunde aus dem Tiefschlaf gerissen von einem mulmigen AchterbahnGefühl im Bauch. Der Himmel hatte sich in einer Stunde recht zugezogen, das Meer war hibbelig, für mich gefühlt gruselig. Ich hätte mich über einen Wetterbericht von Arno&derMorgencrew ausnahmsweise mal sehr gefreut. Es gibt immer mal wieder diese Momente in denen ich denke, hmmm, zuHause is ja auch irgendwie schön, um nicht das Wort Angst zu benutzen. jedoch, es war ein echt schöner Tag, incl. Augenrollen, Fluchen und Unverständnis & Freude, Lachen und Vertrauen.
    Andreas löst mich gleich ab. Ich werde noch meine LogbuchEintragung machen und kann meinen Schlafsack schon fast fühlen. Um 2:45 klingelt mein Wecker, sollte ich ihn hören, krabbel ich noch einmal in meinen Skianzug und gehe noch einmal raus in die Nacht….

    Da der Tag hier irgendwie anders ist, der Morgen ist der Abend und Mittags fallen mir die Augen zu, sind meine Erzählungen wohl auch durcheinander, aber das ist ja egal, alles zusammen ist „mein Hier&Jetzt“.
    Dankeschön, dass ich das erleben darf. ❤️
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  • Day 12

    ..der frühe Vogel.. ..und NAMIBIA.. 😍

    February 28, 2023 in Namibia ⋅ 🌬 23 °C

    Ein kleiner Vogel sitzt in einer Ecke unterm Steuer und kann nicht fliegen. Er ist bestimmt erschöpft. Ich habe ihm eine Höhle gebaut. Ich hoffe, dass er ein wenig schläft und sich erholt. 🐧❤️ Es ist mittlerweile 3:24 Uhr, ich bin auch n früher Vogel….
    Es ist stockfinster, kein Horizont, kein Himmel, nur schwarz, alles schwarz. Es war spannend ein Schiff nur auf dem Radar zu sehen, bis ich es dann endlich als kleines weißes Licht am dunklen Horizont entdeckt habe. Seht ihr es?
    3 1/2 Stunden später ist es nicht hell sondern grau. Es war eine ruhige Nacht, vor ner Stunde habe ich die Motoren gestartet und später werden wir Land sehen, NAMIBIA, und wir werden in Lüderitz einlaufen.
    Erst beobachteten wir die Vögel und den weißen Streifen am Horizont, den wir auch damals in Namibia schon aus der Wüste Richtung Meer fahrend beobachteten, und dann erhielt ich eine SMS von Vodafone 🫣. Oh mein Gott ist das spannend. Ich bin seit 2 Uhr wach und eigentlich total durch, habe noch meinen SkiAnzug an und gehe jetzt erst einmal Zähne putzen. Dafür ist die Küche schon sauber. 😂 Ich bin aufgeregt. ..und.. ..habe überlebt.. Heute ist Dienstag und vergangenen Samstag sind wir in Capetown ausgelaufen. Ist das spannend. Und. Ich bin soooooo müde.
    14:40 Uhr Die Küste von Namibia ist karg, sandfarben und im Hintergrund türmen sich die Sanddünen. Es sind wunderschöne Bilder, jedoch nur für’s Auge. ..und für mein Herz..
    Um 16 Uhr haben wir geankert und morgen kommt jemand von der Behörde an Bord und wir checken ein.
    Position 26*38.100‘S 015*09.540‘E
    4 Tage & 3 Nächte Meer
    Capetown-Lüderitz 533,5 Seemeilen
    (1 Seemeile = 1852 m = 1 Bogenminute am Äquator 🤔, das muss ich mir gleich mal erklären lassen)
    ..kein Wifi, kein Hotspot..
    Ich beschäftige mich jetzt noch ein wenig mit dem Logbuch, Collin kocht für uns Creol und danach bin ich verschwunden unter meiner Käseglocke auf See, vollgestopft mit Sternen.
    🙏🏼⛵️
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  • Day 13

    Lüderitz

    March 1, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 15 °C

    Es ist kurz vor acht in Lüderitz, die Sonne wärmt mein Herz und es ist fast windstill. Der Satz liest sich, als hätte ich Urlaub. Ich habe gestern Abend den Wasserkocher schon vorbereitet, damit der erste wache Matrose an Bord Kaffee kochen kann. ICH. 🙏🏼 Den Wasserhahn zu öffnen, oder auch die Toilettenspülung zu benutzen, hätte zur Folge, dass die gesamte Crew wach ist. Ihr könnt jetzt denken was ihr wollt, an Bord ist halt alles etwas anders. 🤪
    Ich genieße die Stille, keine Wellen, keinen Motor, keinen Wind und auch die gurrenden Tauben sind aus meinen Ohren verschwunden. Wenn meine vielen Gedanken im Kopf noch verschwinden würden…. ….aber die genießen gerade meinen Kaffee und die Stille.
    Ich schreibe das hier alles übrigens nicht, um mich zu präsentieren, neue Freunde zu finden oder schaut mal, was ich alles kann. (Ich kann gerade mal Kaffee kochen, ohne dass einer wach wird und ich muss gestehen, die Küche hab ich unter Kontrolle, auch bei Seegang ist sie immer sauber und ordentlich. Ich bezahle dafür mit blauen Flecken, weil ich die eine oder andere Welle dann doch nicht ausgleichen kann.) Ich schreibe das hier, um einigen Lieben zu Hause einen kleinen Eindruck von unserem Abenteuer zu vermitteln und um mitzuteilen, dass es uns gut geht, denn später zu Hause ist es gar nicht möglich, die Erlebnisse und Eindrücke geordnet zu erzählen. Ja, bei mir muss auch ein Reisebericht seine Ordnung haben. 🫣 ..UND.. ..ich schreibe das hier auch für Mich, um meine Gedanken zu sortieren, mich zu fühlen, mich zu beruhigen und auch innerlich zu lachen, bei manchen Formulierungen.. So dachte ich nämlich heute morgen, als ich aus meinem kleinen Fenster schaute, EINE AIDA liegt im Hafen von Lüderitz 😳, wie ist die unbemerkt in 100 m Entfernung an unserer „Nussschale“ (hätten wir noch keinen Namen….) vorbeigekommen???
    ..und meine Gedanken dachten ohne meine Zustimmung weiter, dass ich es Wahnsinn finde, was wir hier hier machen und hole jetzt nicht meine mitgebrachten Buntstifte raus, ich wollte immer mal wieder das Meer skizzieren, um meine Gedanken auszumalen, sondern lasse das jetzt mal so im Raum stehen, im Raum unserer kleinen Nussschale..
    Josi mein Engel, oh ja, wir hören uns später noch einmal kurz, jedoch kann ich dir nicht viel berichten, weil jeder Moment einzigartig ist, die meisten Momente spektakulär und einige Momente in meinem kleinen Kosmos angsteinflößend. Ich liebe dich. ❤️
    Es ist nach 9 und ich bin dankbar für meine Stunde allein mit mir und jetzt ist hier Aktion. Wir haben Anweisungen über Funkgerät erhalten von der Behörde bezüglich der Einreise und starten jetzt in den Tag. Guten Morgen Lüderitz. 🧘‍♀️
    22:29 Uhr Wir hatten einen echt schönen Tag.
    23:11 Uhr Wir sitzen zusammen, warm angezogen noch draußen, und erzählen und philosophieren und lassen die gemeinsame Zeit Revue passieren. Unser Tag morgen steht, um 8 fahren wir mit dem Dingi, ich merke mir einfach nicht wie das geschrieben wird, zum ausklarieren und holen im Supermarkt noch Brot und Bananen und Eier und Schokolade und Butter und TK-Pizza und Tomaten und Gurken. (Ich führe die Einkaufsliste.) (..und ja, die Ernährung ist echt ungesund, die Männer schlürfen sogar MaggiTassenSuppen 😖..) Wir werden schätzungsweise 5 - 6 Tage auf See sein und mehr Seegang haben als auf der Hintour Capetown-Lüderitz, da der Wind nun…. ….ich lasse mir das kurz noch einmal erklären um es gut rüberzubringen…. ….von vorn kommt, aus Süden, also der Katamaran mit dem Bug in die Dünen tauchen wird. Wir werden eine andere Route nehmen und nah der Küste fahren, die wir nicht sehen werden, jedoch ist der Seegang dann „entspannter“. Was das bedeutet werde ich berichten.
    Wir haben heute gemeinsam unfassbar viel gelacht und Energie getankt und uns alle lieb gehabt.
    Lüderitz ist ein überschaubares kleines Hafenstädtchen, welches wir heute erobert haben, und abends ist Collin mit dem Dingi zu uns gekommen und wir haben gemeinsam zu Abend gegessen und das W-LAN im „Essenzeit“ am Hafen strapaziert. Ich hoffe, mein Plan geht morgen früh auf und ich kann meinen Tag noch hochladen.
    Dankeschön für eure lieben Nachrichten, ich freue mich unfassbar darüber. Rita meine Liebe, die Energie deiner Stimme 🎼 , alle haben still gelauscht und sind in sich gekehrt beim zuhören, ist bei uns angekommen. 🙏🏼❤️ Verzeiht mir, dass ich nicht antworte, jedoch werden die Umarmungen, dann wieder zu Hause, noch herzlicher und inniger und dankbarer sein. 💝
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  • Day 14

    Anker lichten 2.3. Teil 1

    March 2, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ ⛅ 16 °C

    Es ist 11:30 Uhr und wir haben den Anker gelichtet. (..nachdem wir um 8 mit dem Dingi noch einmal an Land gefahren sind zum ausklarieren, danach einen KomplettCheck gemacht haben und gemeinsam lecker gefrühstückt haben..) Es läuft 🎼 „Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus“ und ich habe Tränen in den Augen. Ich mache jetzt meinen LogbuchEintrag und dann wird es Zeit für meine Küche 😂. Jürgiiii, 😘, jetzt hören wir Heinoooooo. 🙃
    14:41 Uhr Elisabethbucht/Namibia (Foto), alles sandfarben, alles. Hätte ich Wifi, würde ich alles googeln und lesen, lesen, lesen. Ohne schaue ich, mit und ohne Fernglas. Ich glaube, ich habe einen kleinen Pinguin 🐧 gesehen. Jetzt, wo ich diesen Emoji 🐧 sehe weiß ich, es war ein Pinguin, er hatte einen kleinen gelben Streifen am Kopf. Was würden wir nur ohne Emojis machen. 😊
    PS. Niemandsland wird mit D geschrieben, jahaaaaa.
    22:38 Uhr Nachtschicht Es riecht nach salzigem Meer. Es war mir nicht bewusst, dass man Salz riechen kann.
    Da wir zurück nach Capetown entlang der Küste fahren, unter Motor, der Wind reicht nicht aus für Segel, war ich den ganzen Tag mit Ausschau halten beschäftigt. Die Gebäude in der Elisabethbucht waren das einzige, was an Zivilisation erinnerte, kein Schiff, kein Haus, kein Licht, kein Mensch, Nur Wir. Wir werden uns irgendwann auf irgendeinem Quadratmeter Welt befinden, wo noch nie ein anderer Mensch war. Das gleiche, Torsten wie war gleich die Eselsbrücke?, dachte ich, als wir durch Namibia fuhren. Für solch bewusste Gedanken habe ich zu Hause gar keine Zeit.
    Der lange KüstenAbschnitt in Namibia ist Sperrgebiet, wegen der Diamantenvorkommen 💎 💎💎 sagen die Männer. Kann mal bitte jemand für mich mitgoogeln?
    Wir hatten einen entspannten Tag, wurden immer wieder von Robben begrüßt, die aber dann sofort wieder abtauchen, wurden in Lüderitz von Delfinen verabschiedet, unfassbar lange hatten sie ihren Spaß mit uns und wir ein Dauergrinsen im Gesicht, und, ich habe das erste mal Pinguine 🐧 🐧 gesehen. Von weitem sieht man die weißen Köpfe aus dem Wasser schauen und dann tauchen sie ganz flink und kreuz&quer ab. Als der Himmel hellblau und das Meer fast klar und türkis war, durften wir uns noch einmal an Delfinen erfreuen. 🐬❤️
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  • Day 15

    Der Mond geht unter

    March 3, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ ☁️ 16 °C

    Mein Tag beginnt mit dem Monduntergang, 2:50 Uhr, Sonnenuntergang kann ja jeder und den Tag bei Sonnenaufgang beginnen auch. 🤪
    Für einen kurzen Moment war es wolkenlos und die Sterne leuchteten für mich. Jetzt gerade ist es stockfinster und alles schwarz, dunkelschwarz. Das Meer riecht nach mehrMeer, und ich mag es.
    Meine Schicht begann um 2 und nur das einmummeln, Pulli, Socken, Skianzug, Stiefel und Rettungsweste mit den Lifelines, bescherten mir mind. 3 neue blaue Flecken. Dann kochte ich ne Runde Kaffee und wurde langsam wach.
    Wir fahren unter Motor, der sich übrigens, jedenfalls einer von beiden, direkt unter meinem Kopfkissen befindet. Die Lautstärke kann ich nicht wirklich beschreiben, jedenfalls kann ich nur schlafen, wenn ich schlafe, weil mein Körper ja mal schlafen muss.
    Wir würden übrigens weder einen schlafenden Wal noch einen verlorenen Container treiben sehen. Es würde einfach einen Rums geben in der dunklen Nacht, oder irgendwie so, wir wissen es nicht, müssen wir auch nicht wissen, passiert ja nicht. 🙃
    (Autopilot auf Standby, Gashebel in den Leerlauf bringen, dann gegebenenfalls rückwärts fahren und das Steuer nicht vergessen, Motor nicht stoppen, damit wir handlungsfähig bleiben, eieiCaptain)
    Da absolute Flaute ist, dachte ich heute immer wieder so, ach Segeln wär schon schön, auch wenn Segeln aufregender und spektakulärer ist und hier und da in den vergangenen Tagen einen ängstlichen Gedanken in mir hochkommen lies. Vielleicht geht es ja genau darum bei einem Abenteuer, ich weiß es nicht, und ich habe ja dieses mulmige Gefühl nur, weil ich unwissend bin. Wüsste ich, was Collin oder Thomas wissen, dann hätte ich anscheinend in den Minuten, in denen ich ein ängstliches Gefühl hatte, ein breites Grinsen im Gesicht.
    Am Abend hatten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und ich habe ein paar Fotos gemacht, am Bug die Wellen genossen und gejubelt, hihi, und mit nassen Schuhen dafür bezahlt. Als ich das Video aufnahm, Backbord der Mond und Steuerbord der Sonnenuntergang, haben sich doch tatsächlich die zwei Delfine in den Film geschmuggelt und waren auch gleich wieder weg. Wahnsinn. Es gibt viele unfassbar kleine wundervolle Momente, die mich aus ganzem Herzen lächeln lassen…. ⛵️
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  • Day 16

    Im Osten geht die Sonne auf..

    March 4, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ ⛅ 15 °C

    Als mein Wecker zur Nachtschicht klingelte, sah ich ein helles Licht, nahm instinktiv gleich mein Handy und filmte und dachte, ich nehme, ich hab wohl noch geschlafen, das leuchten eines Leuchtturmes auf und freute mich. Die Männer erzählten mir dann, dass ein Gewitter vorüber gezogen ist. Mein Leuchtturm war gar kein Leuchtturm….
    Ich musste mich um 5 im Salon hinlegen, mir sind die Augen zugefallen, Ralf hat dann allein Wache in der Dunkelheit geschoben. Jetzt, um 7, habe ich einen Kaffee und einen Holunder gekocht und fragte: „Gab es Besonderheiten?“ „Nö, war nix, keen Wind, keene Welle, nur een Vogel.“ 🤔
    Der Horizont ist Pastellfarben, Robben springen hier und da aus dem Wasser und die Dünung ist langgezogen und hat etwas unheimlich beruhigendes. Ralf sagt, im SeeWetterbericht werden angegeben der Abstand der Dünung, die Höhe und aus welcher Richtung sie kommen. Auszug vom gestrigen Wetterbericht, gesendet von Wölfi per SMS auf’s SatellitenTelefon: „Welle aus Süd, ca. 2m, 12sec“ Passt. Dankeschön Wetterfee 😘
    Mittlerweile ist es 8, Collin ließt über den Hafen von Saldanha und trinkt seinen Tee, Ralf ist in seinem Schlafsack verschwunden und ich warte, bis ein weiterer Matrose wach ist und gehe dann auch noch ne Stunde schlafen. Sollte uns kein Wind beglücken, unsere Tanks sind beide nur noch 40% gefüllt, wir fahren seit gestern sparend mit abwechselnd nur einem Motor, kann es noch 2 Tage dauern, bis wir in Saldanha sind. ..das ist also „dümpeln“…. ⛵️
    PS. Alle Angaben ohne Gewähr und ohne Korrekturlesen abgeschickt. (Niemandsland mit d 🤪)
    Andreas & Thomas haben am späten Mittag Wale 🐳🐳 am Horizont beobachtet. (..und Jenny, der Osterhase ist jetzt kein Osterhase mehr..) Ralf war währenddessen mit Kartoffelsuppe aus der Dose beschäftigt (..ja Tante Renate, aus der Dose.. 😖😂), und ich habe mir gesundes Porridge gekocht, meine Mädchens wären stolz auf mich, unser Frühstück. (..gestern hat er den ersten Anlauf genommen, „soll ich uns Kartoffelsuppe warm machen?“ „wenn du magst.“ ne Stunde später „machst du Kartoffelsuppe warm?“ „nö.“..) (..so funktioniert das also, mit dem nö 🤪).
    Durch die Nachtschichten schläft immer mal einer von uns und jeder hat, so ist mein Empfinden, seinen Raum und seine Zeit. Ich werde das mal nachher beim gemeinsamen Essen ansprechen. Collin kocht später für uns. 😍 Gestern hat er Pasta vorbereitet. „light light“ sagt er immer mit einem Grinsen im Gesicht. Er hat onion, ginger and garlic angedünstet und dann mit tomatosauce and tuna aus der Dose, den er mitgebracht hat von den Seychellen (nach traditioneller Art gefangen), aufgefüllt. Einfach, schnell und saulecker. „Thank you Collin 🙏🏼💝, for all what do you do for us.“ Hihi, er versteht mich schon, er grinst.
    Der Mond leuchtet so unfassbar hell und wir, gefühlt mitten auf dem Meer, haben den ganzen Tag lang kein Boot und kein Land gesichtet. Mehr Meer geht nicht, ich liebe es.
    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Antoine de Saint-Exupéry

    PS. Momentaufnahme Es ist mal wieder Plan B oder C, ich weiß nich genau welcher, auf jeden Fall haben wir nicht in Saldanha geankert wie geplant, sondern fahren jetzt durch bis nach Capetown. (..aber meinen Leuchtturm hab ich leuchten gesehen.. 🙃) Ich komme mir gerade vor, wie bei einem Speedbootrennen. Ich leg mich jetzt ne Stunde hin und dann beginnt meine Schicht. Müde ist hier bestimmt gar keiner an Bord……… 🌊🚤🌊 Und. Meine Schicht mach ich nicht allein Männer, könnt ihr vergessen!! 😜

    Hotspot aus, Licht aus, Bis mooooogeeeen. 🚤
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  • Day 18

    Plan A: Anlegen in Capetown

    March 6, 2023, South Atlantic Ocean ⋅ 🌬 18 °C

    PenneNiedlich, ich, ungewaschen&ungekämmt, aufgewacht von einem rasanten bergab in meinem AchterbahnBett, alles übereinander gezogen was nicht klamm ist, koche für die NachtschichtMatrosen Kaffee. Die erste Herausforderung des Tages. 🌊🌊 Andreas nimmt noch einen GoodMorningKeks dazu und verschwindet danach in seinem AchterbahnBett. Die Müdigkeit wird ihn vielleicht ein wenig schlafen lassen. Ich koche die 2. Runde Kaffee für meine beiden anderen Seebären und verschütte dann erst einmal meinen.. 😖 MORNING Collin bekommt übrigens seinen SeychellenTee mit 3 Löffel Zucker und einem Schluck Milch immer als erster, er ist der Captain und es soll ihm gut gehen.
    Ehrlich, ich liebe es. Wir schaukeln und schunkeln und tauchen ein und tauchen wieder auf und es rumst und knallt zwischendurch. Wir auf dem Atlantik.
    Es ist nach 10 und der Himmel lichtet sich und ich weiß, die Sonne wird alles trocknen was gerade noch klamm und feucht ist, und am Horizont die Küste von Südafrika in verschiedenen Schattierungen, dunkelgrau, grau und hellgrau, das Meer silberfarben glitzernd, ❤️, da brauchste keinen Farbfilm. 🙃
    PenneNiedlich hat die Küche schön gemacht, das dauerte, 🌊🌊, und für sich ein ResteLunch von gestern, Rührei mit AyurvedaGemüse. Der Topf wärmt gleich meine Beine, perfekt. Meine Kopfschmerzen, habe ich das erste mal im Urlaub, sind wohl ein Gemisch von stundenlanger Achterbahnfahrt und der recht schwer lastenden Rettungsweste auf meinen Schultern. Aber da meine Schultern Last gewöhnt sind 🙄🤪, sind die Schmerzen bald vergessen und ich genieße in vollen Zügen die Wellen, die Dünen, das Spektakel und den Tafelberg, der näher rückt und wie ein unfassbares Massiv vor uns liegt. Nach der Zeit auf dem Meer, teils mit entfernter flacher Küste im Visier, bewundere ich die Grösse noch einmal ganz neu. Mein Herz ist schon wieder vollgestopft mit Liebe und sprudelt über.
    Plan A für den weiteren Tag:
    * Capetown * tanken * Liegeplatz suchen (Ich muss noch mal schnell meinen FenderKnoten verinnerlichen.) * einklarieren * Collin 🛫 at home *
    Das mit Collin und dem Flug nach Haus erkläre ich später noch einmal kurz. Ich genieße jetzt den Tafelberg in der Ferne und meine 🌊🌊 und wenn wir im Windschatten vom TableMountain sind, wird die See von einer auf die andere Sekunde still, das habe ich von NamibiaRalf gelernt, und dann kann ich mir die Zähne putzen gehen.
    20:40 wir sitzen eingemummelt und warten auf UberEats. Ich bin total k.o.. Collin ist schon am Flughafen, also auf dem Weg nach Hause. Das war so nicht geplant. Collin hat als Seychellois nur 30 Tage Visum und die Reise nach Lüderitz und zurück nach Capetown zählt fortlaufend, also nicht ab heute neu 30 Tage. (..es fällt mir gerade schwer den Satz zu basteln, aber ihr versteht mich..) Da er in Namibia gar kein Visum erhalten hat, da er auf dem MeerWeg eingereist ist, mit dem Flugzeug wäre ein Visum selbstverständlich, (Das wurde ihm von den Behörden auf den Seychellen anders mitgeteilt.) hat er Sorgen, dass er auch auf der weiteren Route EinreiseProbleme bekommt und möchte das gern ausschließen. Also freuen sich Laureen, Anissa und Nathirah zu Hause auf Collin und ich glaube, Collin findet Ruhe, kann Revue passieren lassen und vertraute Energie tanken, für die kommende Zeit mit uns auf dem Meer. 🙏🏼
    Der Atlantik war heute echt schräg, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben vom Norden kommend Capetown bewundert, am Fuße des Tafelberges gelegen, der von Wolken liebkost wurde. (Hab ich das gerade wirklich geschrieben?) Die Bilder waren einfach atemberaubend. Ich hatte ja auch Zeit zu genießen. Der Wind traf uns mit 30 Knoten von vorn und so war es ein auf und ab und eintauchen und auftauchen, Arbeit für die wissende Crew und.. ..echt schräg halt. ..und geil.. 🙃

    Thank you Collin my friend, for 1055,7 gemeinsame Seemeilen. I miss you. Have a good time at home with your family, 💝 (my english is‘nt good, but we understand us), deine Peggy. 🙏🏼
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  • Day 19

    Heimweh

    March 7, 2023 in South Africa ⋅ ☀️ 19 °C

    Guten Morgen 🙏🏼
    Ich habe heute morgen ganz doll Heimweh. Mir laufen immer wieder Tränen meine Wangen hinunter. Ich war gestern zu k.o. für WiFi und wollte wohl noch nicht in mein eigentliches Leben eintauchen, ich wusste wohl schon, dass es mich aus meinem momentanen Gleichgewicht bringt, aus meinem leichten, einfachen, bewussten und minimalistischen Dasein auf dem Meer.

    Ich wünsche mir heute, wir werden nach dem Frühstück zum einklarieren gehen, Collin hat gestern schnell allein eingecheckt, um dann am Flughafen wieder auszureisen, einen Tag nur für unsere Wäsche, und das sind Berge 🙃, und für meine Lieben zu Hause. Ich möchte Stimmen hören, meine Telefonrechnung dabei ignorieren, Nachrichten schreiben und mich um 2,3 Dinge kümmern, die ich zu Hause nicht mehr geschafft habe. Jedoch alles in Ruhe und immer ganz bei der Sache, das fällt mir zu Hause manchmal schwer.

    Liebe Grüße aus der Marina in Capetown, ganz nah und doch ganz fern vom TouriHotspot V&A Waterfront, nach Hause. Ich wünsche euch einen guten Tag und lächelnde und bewusste Momente in Gesellschaft von euren HerzensMenschen. ❤️

    Over&Out for today, Matrose Peggy. Ich muss übrigens heute weiter meinen FenderKnoten üben, ich habe ihn gestern nicht hinbekommen, hatte Knoten im Kopf. (Falk mein Freund, ich denke voller Dankbarkeit so oft an dich und an das wundervolle NovemberSegeln auf der Ostsee.)

    Over&Out

    THOMAS, KANNST DU MAL BITTE WACH WERDEN, DIE SONNE SCHEINT UND DER TAG RENNT MIR DAVON. ⛵️
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