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- Day 2
- Tuesday, August 6, 2024 at 11:23 AM
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 346 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’31” E
Bunte Gründe

Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erzählen… sie muss aber auch Koffer packen und in gewisser Weise tue ich das gerade. Meine Reise bleibt zwar innerhalb der Stadtgrenzen Hersbrucks, aber in der Woche des Internationalen Gitarrenfestivals kommt die Welt, wie der Name verrät, zu uns, in die mittelfränkische Kleinstadt, auch wenn einige Stars in den sozialen Netzwerken hartnäckig von Nürnberg als ihrem Ziel sprechen.
Ich möchte euch auf diese Reise gerne mitnehmen! Ich verstehe nicht so furchtbar viel von Musik und trotzdem werde ich als Live-Zeichnerin tief eintauchen in die Weite der von Saiten geprägten Welt. Ich werde euch teilhaben lassen an meinem Prozess, meinen Aufs und Abs, an den im Hintergrund arbeitenden Menschen, so weit ich das mitbekomme und an den Bildern, die entstehen!
Zurück also zum Kofferpacken: ich habe farbige Aquarell-Untergründe vorbereitet. Sie beschleunigen mir den Malprozess etwas, denn im Konzert sind Minuten kostbar und lange Trockenzeiten heikel. Eine farbige Fläche suggeriert aber auch bereits eine Atmosphäre. In den letzten Jahren war ich immer gerührt, wenn der Mond durch die großen Fenster schien oder draußen sanfter Regen fiel. Ich habe also Malgründe in den Regen gelegt- nur ein paar Atemzüge lang- und auch schon mal den Mond im richtigen Zustand gemalt.
Bei der Vorbereitung auf den ersten Abend, einer Hommage an Joni Mitchell, habe ich spät in meinem Leben deren anrührende und poetische Songs entdeckt. Und dann konnte ich nicht anders, als die Grande Dame auch schon zu malen, noch ganz langsam und meditativ.Read more
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- Day 2
- Tuesday, August 6, 2024 at 9:52 PM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’31” E
Eine Box für alle Fälle

Eines meiner wichtigsten Hilfsmittel beim Malen unterwegs ist meine Pochade Box. „Pochade“ ist das französische Wort für eine schnell hingeworfene Skizze. Die Boxen haben in gewisser Weise die Impressionisten entwickelt, die als erste in der Geschichte der Malerei Ölmalerei in der freien Natur betrieben haben, was wiederum durch die Erfindung der Farbtuben ermöglicht wurde, aber das eine andere Geschichte. Jedenfalls helfen die Pochadeboxen beim Transport der Malmaterialien und stellen eine Art Ministaffelei dar. Aquarelle werden flach gemalt, aber die Box kann auch im 90 Grad Winkel benutzt werden und nasse Ölbilder sicher transportieren. Ich habe sie mir mit dem Gewinde, das unten an der Box ist, auf einem Blumenständer fixiert, das ist stabiler als ein Stativ und bietet noch etwas mehr Stauräume für die Malblöcke. Trocknende Bilder kann man auch seitlich abhängen. Aufgeklappt bietet sie mir eine Malfläche und Abstellmöglichkeiten für die Farbpaletten. Seitlich hängt ein wirklich großer Wasserbehälter und noch ein schmaler Köcher für Pinsel. Schiebt man die Klappe im Inneren zurück, verbirgt sich noch mehr Stauraum für Federn und Tusche, Lappen, Stifte, Wasserspray und die in Konzerten so wichtigen Lutschpastillen. Wenn man die Box zuklappt, das Feststellrad und die Druckknöpfe schließt, dann hat man einen wirklich stabilen Holzkoffer mit Tragegurt. Leer wiegt die Box allerdings schon ein ganzes Kilogramm, also nichts für Bergtouren. Auf Konzerten, wo ich nicht nur meine Ausstattung auf den Knien balancieren will, hat sie mir schon treue Dienste geleistet- und sie sieht richtig gut aus. Ach ja, die Firma heißt „Guerilla Painter“ und hat ihren Sitz in Colorado. Schaut sie euch beim Gitarrenfestival mal genauer an! Ich leihe sie auch gerne aus!Read more
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- Day 3
- Wednesday, August 7, 2024 at 6:03 PM
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’30” E
Malmaterial Overkill

Ich bin auch auf Reisen jemand, der viel zu viel einpackt, um für jede Eventualität gerüstet zu sein. Kein Wunder, wenn mein Material für eine Woche Zeichnen mehr als drei Kisten füllt. Denn was wäre, wenn es mich plötzlich überkommt und ich mit der Rohrfeder zeichnen will? Oder mir das Papier ausgeht? Mein Lieblingspinsel auf einmal seine Haare nach allen Seiten streckt?
So wie auf Reisen wird es mir dann immense Befriedigung verschaffen, wenn ein abstruses Szenario Wirklichkeit wird und ich genau das richtige Pflaster oder eben genau den richtigen Radiergummi dabeihabe… doch Spaß beiseite, so schön und praktisch die gestern vorgestellte Pochadebox auch ist, sie fasst natürlich nicht, was nötig ist, um die entstehenden Arbeiten zu fotografieren- dafür ist das Stativ samt Tischlampe da. Wer bezahlen möchte, sollte eine Kasse vorfinden und rote Verkaufspunkte. Bleistiftzeichnungen müssen mit Spray fixiert werden, damit sie nicht verwischen, farbige Klammern zum Aufhängen sollen signalisieren, was jedes Werk kostet.
Und dann ist da noch die Matinee der Stipendiaten ( gratis und sehr lohnend!) am Sonntag morgen auf der Terrasse der Fackelmann-Therme und die Meisterklassen im AOK- Bildungszentrum, bei denen ich Mäuschen spielen möchte. Für diese Gelegenheiten braucht es ein tragbares und zugleich vielseitiges Set… seufz: so viele Entscheidungen 😅!Read more
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- Day 4
- Thursday, August 8, 2024 at 10:51 PM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’30” E
When in doubt- drink tea

English below ⬇️
Ein kleines Highlight hat mir noch gefehlt für meine Bilderwand, die ja bisher nur in meiner Phantasie existiert. Als kompakte (und preiswerte) Lösung hat sich ein bemalter Teebeutel angeboten. Mit dem Titel „while my guitar gently weeps“ erschien auch sofort das Motiv vor meinem inneren Auge. Der mit Gouachefarben bemalte Teebeutel darf auch ein bisschen Werbung machen für meine Ausstellung mit Gudrun Lischka im K5 im Advent. Dort werde ich lauter Klein-Kunst zeigen.
A small highlight was still missing for my picture wall, which so far only exists in my imagination. A painted tea bag offered itself as a compact (and affordable) solution. The title "while my guitar gently weeps" immediately brought the motif to mind. The tea bag, painted with gouache colors, can also do a bit of promotion for my exhibition with Gudrun Lischka at K5 during Advent. There, I will be showcasing a lot of small-scale art.Read more
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- Day 6
- Saturday, August 10, 2024 at 7:40 AM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’31” E
The tension is rising

Heute geht’s los: mittags reisen die Gäste der Gitarrenakademie und die Künstler aus London an und heute Abend steigt das erste Konzert, eine Hommage an die legendäre Singer-Songwriterin Joni Mitchell. Übrigens gibt es immer noch Karten an der Abendkasse für Kurzentschlossene! Ich stecke in den letzten Vorbereitungen, habe mein Material in die Konzerthalle transportiert und die Schilder geschrieben… und die Spannung der letzten Woche steigt jetzt wirklich! Today is the day: at noon, the guests of the Guitar Academy and the artists from London will arrive, and this evening the first concert will take place—a tribute to the legendary singer-songwriter Joni Mitchell. By the way, there are still tickets available at the box office for last-minute decision-makers! I'm in the final stages of preparation, having transported my materials to the concert hall and written the signs... and the excitement from the past week is really building up now!Read more
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- Day 6
- Saturday, August 10, 2024 at 3:30 PM
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 334 m
GermanyFichta49°30’21” N 11°26’16” E
Last Minutes

English below⬇️
Es ist Samstag Nachmittag und nur mäßig bepackt radle ich zum ersten Mal zur Konzerthalle. Mein Aufbau ist so planlos, wie das kleine Video suggeriert, aber am Ende ist doch alles so, wie ich es haben möchte, auch die Fotostation ist aufgebaut. Die Baumschule Geiger hat die prachtvollen Pflanzen gegossen, die die nüchternen Räume etwas beleben, die Soundtechniker bauen auf und warten auf die Musiker für den Soundcheck.
It's Saturday afternoon, and with only a moderate load, I'm biking to the concert hall for the first time. My setup is as haphazard as the little video suggests, but in the end, everything is just the way I want it, including the photo station, which is set up. The Geiger nursery has watered the magnificent plants that add some life to the otherwise plain rooms. The sound technicians are setting up and waiting for the musicians to arrive for the soundcheck.Read more
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- Day 6
- Saturday, August 10, 2024 at 5:05 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 336 m
GermanyFichta49°30’22” N 11°26’16” E
Soundcheck

English below⬇️
Wenn ich es recht überlege, habe ich noch nie ausführlich bei einem Soundcheck zugehört. Es wirkt erst ein bisschen chaotisch, aber nach und nach verstehe ich, dass jedes Instrument und jede Stimme ausprobiert und zur Zufriedenheit der KünstlerInnen geregelt wird. Ich wusste nicht, dass ein Mikrofon, so wie hier heute, der Stimme eines Mannes freundlicher gesonnen sein könnte als der Stimme einer Frau. Das lässt sich aber nun so schnell nicht ändern.
Ich bin schon hingerissen, wenn ich Songfetzen erkenne.
Auf dem Tablet verfolgt der Soundtechniker alle Ausschläge und regelt nach. Für mich ist es eine tolle Gelegenheit, die Musiker schon mal etwas aus der Nähe zu studieren. Später bin ich weit weg und das Licht ist schwach.
When I think about it, I've never really listened closely during a soundcheck. It seems a bit chaotic at first, but gradually I understand that each instrument and every voice is being tested and adjusted to the satisfaction of the artists. I didn't know that a microphone, like the one here today, could be more favorable to a man's voice than to a woman's voice. However, that can't be changed quickly now. And I’m thrilled to recognise parts of the songs.
The sound technician monitors all the levels on the tablet and makes adjustments. For me, it's a great opportunity to observe the musicians up close. Later, I'll be far away, and the lighting will be dim.Read more
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- Day 7
- Sunday, August 11, 2024 at 7:48 AM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 344 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’30” E
Joni Reimagined

English below ⬇️
Was für ein Auftakt! „ Fulminant“, um es mit den Worten unseres Bürgermeisters und des Festivalleiters zu sagen. „ Joni Reimagined“ ist, wie Bandleader Stefan Redtenbacher sagt, keine Tribute-Show, bei der originalgetreu jeder Ton imitiert wird. Statt dessen huldigen die Musiker der Folkpoplegende Joni Mitchell mit einem frischen Zugang, den die Meisterin selbst gutgeheißen hat. Und bei dem spielen die drei Sängerinnen natürlich eine tragende Rolle. Zunächst dürfen wir sie mit eigenen Songs kennenlernen. Dass die subtilen und komplexen Kompositionen Mitchells eine echte Herausforderung sind, erzählt Jo Harman, bevor sie „ A Case of You“ anstimmt. Aber die Frauenstimmen nehmen einen wirklich mit auf die Reise ins Joni-Land, während die Band einen ungewohnt kernigen Hintergrund liefert. Als ich die Sängerinnnen nach dem Konzert verschwitzt und teils mit zerlaufenem Make-up am CD-Stand sehe, fühle ich einen Moment der Verbundenheit: während des Zeichnens rinnt mir der Schweiß in kleinen Bächen herunter und meine Fitnessuhr zeigt immer wieder kleine Aktivitätsspitzen an, obwohl ich mich kaum vom Fleck rühre. Elf Zeichnungen sind die Ausbeute des Abends, zwei weitere sind im Papierkorb gelandet. Außerdem habe ich es diesmal geschafft, mich für meine Lieblingssongs auch mal hinzusetzen. Verkauft wurde heute noch nicht ein Fitzelchen… aber auch das muss sich erst einspielen.
What a start! "Fulminant ," to use the words of our mayor and the festival director. "Joni Reimagined" is, as bandleader Stefan Redtenbacher says, not a tribute show where every note is faithfully imitated. Instead, the musicians pay homage to the folk-pop legend Joni Mitchell with a fresh approach, one that the master herself has approved. And, of course, the three singers play a crucial role in this. First, we get to know them through their own songs. Jo Harman shares that Mitchell's subtle and complex compositions are a real challenge before she begins "A Case of You." But the female voices truly take you on a journey into Joni's world, while the band provides an unusually robust backdrop. When I see the singers after the concert, sweaty and with partially smeared makeup at the CD stand, I feel a moment of kinship: while drawing, sweat runs down my face and body in small rivulets, and my fitness watch repeatedly shows small activity spikes, even though I hardly move. Eleven drawings are the yield of the evening, with two more ending up in the trash. Additionally, this time I managed to sit down for my favorite songs. Not a single scrap was sold today... but that, too, will take time to get going.Read more
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- Day 7
- Sunday, August 11, 2024 at 10:40 AM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 327 m
GermanyHersbruck49°30’38” N 11°26’42” E
Sunday Morning Matinee

English below ⬇️
Die Matinee der Stipendiaten am Sonntag morgen ist immer etwas ganz besonderes für mich. All die jungen Talente, so hoffnungsfroh, so nervös und auch so vielversprechend! Wie Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch verrät, ist über die letzten zwei Jahrzehnte doch schon das eine oder andere Talent auf der großen Bühne gelandet! Manche sind schon seit mehreren Jahren dabei und es ist schön zu beobachten, wie sich auch die Bühnenpräsenz von verhuscht-schüchtern in der Gitarre verkriechen zu einem gewissen selbstbewussten Auftreten entwickeln kann- bis hin zu einer kohärenten Ansage. Gitarre spielen können hier alle, vom Lokalmatador Patrick Olearczyk aus Hohenstadt bis zum modischen Paragon Jakub Chachura aus Polen. Besonders anrührend ist diesmal Svetlana Polskykh aus der Ukraine, die mit der 64-saitigen Bandura auftritt- und sogar ein ukrainisches Volkslied singt: „Draußen spielt ein Geiger“. Die Terrasse der Therme ist prall gefüllt, wenn sich auch viele an den Rand drängen, um der gleißenden Sonne zu entgehen.
The matinee of the scholarship holders on Sunday morning is always something very special for me. All these young talents, so full of hope, so nervous, and also so promising! As festival director Johannes Tonio Kreusch reveals, over the past two decades, one or two of these talents have made it to the big stage! Some have been participating for several years, and it's nice to observe how their stage presence can evolve from being shy and retreating into their guitars to developing a certain confident demeanor—even delivering a coherent introduction. They can all play guitar, from local hero Patrick Olearczyk from Hohenstadt to the stylish paragon Jakub Chachura from Poland. Particularly touching this time is Svetlana Polskykh from Ukraine, who performs with the 64-string bandura—and even sings a Ukrainian folk song: "Outside, a fiddler plays." The terrace of the spa is packed, although many are crowding around the edges to escape the glaring sun.Read more
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- Day 8
- Monday, August 12, 2024 at 11:18 AM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 346 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’31” E
Art of guitar Trio

English below⬇️
Sechs Musizierende - sechs Nationen, zwei Trios! Ein starkes Zeichen für die friedensstiftende Kraft der Musik, die hier zu spüren ist. Die drei jungen Gitarristen vom Alegrias Guitar Trio zeigen echtes Temperament an den Saiten. Seien es die Eigenkompositionen von Trio-Mitglied Dimitri, der am schöpferischsten ist, wenn er sich krank ins Bett zurückziehen kann oder die anrührende Interpretation von Edvard Griegs „Anitras Tanz“ oder „In der Höhle des Bergkönigs“. Mit „Pink Panther“ haben die drei Sympathieträger ihr Publikum natürlich in der Tasche und ich male ein etwas albernes Bild, das aber sofort verkauft wird- mein erster Verkaufserfolg überhaupt. Sehr nette Gespräche sind aber ebenso wertvoll!
In der Pause darf ich einen Satz für den neuen Imagefilm für Gitarrenfestival in die Kamera sprechen. Mal gespannt, was da raus kommt.
Antigoni Goni aus Griechenland, Studienkollegin von Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch an der Juilliard School in New York, bringt noch einmal eine andere Stimmung in die Halle. Am besten gefällt mir ihre feministisch angehauchte Ode an die Frauen und die Chancen, die ihnen gewährt oder genommen werden. Leider setzt mir die Hitze dann so zu, dass ich den Rest des Konzerts im Vorraum ausruhe. Die Begeisterungsrufe, die aus dem Saal dringen, sprechen für sich! Six musicians - six nations, two trios! A powerful testament to the peace-making power of music, which can truly be felt here. The three young guitarists from the Alegrias Guitar Trio display real passion on the strings. Whether it's the original compositions by trio member Dimitri, who is most creative when he can retreat to bed sick, or the moving interpretation of Edvard Grieg's "Anitra's Dance" or "In the Hall of the Mountain King." With "Pink Panther," the three charming performers naturally have the audience in their pocket. I even create a somewhat silly drawing, which is immediately sold—my first successful sale ever. However, the delightful conversations are just as valuable!
During the intermission, I get to say a line for the new promotional film for the guitar festival on camera. I'm curious to see how that turns out.
Antigoni Goni from Greece, a fellow student of the festival director Johannes Tonio Kreusch at the Juilliard School in New York, brings a different atmosphere to the hall. I especially like her feminist-tinged ode to women and the opportunities they are given or denied. Unfortunately, the heat takes a toll on me, so I spend the rest of the concert resting in the foyer. The cheers coming from the hall speak for themselves!Read more
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- Day 8
- Monday, August 12, 2024 at 5:24 PM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 336 m
GermanyFichta49°29’47” N 11°25’28” E
School could be worse

English below ⬇️
Zu sagen, dass das Bildungszentrum in Hersbruck sich gemausert hat, wäre eine Untertreibung: wie ein Phoenix aus der Asche ist ein lichtes Gebilde mit eindrucksvoller Raumhöhe erstanden. Draußen im Park wird im Baumschatten geübt, innen gibt es vieles, was das Herz des Gitarristen begehren könnte: einen Raum voller Gitarrensaiten, Noten, Gitarren-Nippes und Paraphernalien, von denen ich manche gar nicht identifizieren kann. Und dann natürlich der Einzelunterricht und die Gruppenstunden bei den Meistern, die abends auf der Bühne standen! Ich setze mich bei einigen hinten rein und verstehe meistens nur Bahnhof, wenn um Details in Technik und Ausdruck gerungen wird. Aber die Hingabe an die Sache, die verstehe ich.
To say that the education center in Hersbruck has improved would be an understatement: like a phoenix rising from the ashes, a bright structure with an impressive ceiling height has emerged. Outside in the park, people practice in the shade of the trees, while inside, there’s everything a guitarist’s heart could desire: a room full of guitar strings, sheet music, guitar knick-knacks, and paraphernalia, some of which I can't even identify. And then, of course, there’s the private lessons and group sessions with the masters who performed on stage in the evenings! I sit in on a few of them and mostly have no clue when they discuss the finer points of technique and expression. But the dedication to the craft, that I understand.Read more
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- Day 9
- Tuesday, August 13, 2024 at 2:38 PM
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 340 m
GermanyFichta49°29’49” N 11°25’28” E
Joy, Lament- all in the feet!

English below ⬇️
Kennst du das, wenn du dir viel erwartest und die Erwartung noch weit übertroffen wird? So ging es mir mit dem Flamenco-Abend! Ich täte den Männern sehr unrecht , würde ich ihren musikalischen Beitrag zum Abend nicht würdigen, sei es der virtuose José Gomez oder die fantastische „Grupo“, die Leonor Leal mitgebracht hat. Aber meine Augen sind heute ganz bei ihr und was ich immer wieder anstrebe, passiert hier ganz mühelos: ihre Energie fließt direkt durch Feder und Pinsel aufs Papier! Leonor Leal wirkt auf der Bühne durch ihre Präsenz sehr groß, doch als sie mich am Ende des Abends in die Arme schließt, weil ich ihr das kleine Leporello schenke, das am Abend entstanden ist, geht sie mir kaum bis zur Schulter.
Antigoni Goni kauft mit ihrem Volterra Project bei mir ein, was mich sehr freut. Und Andrea Pitsch von der Hersbrucker Zeitung interviewt mich, ich bin gespannt, was ich über mich zu lesen bekomme!
Die beglückenden Begegnungen machen den Abend rund. Thomas Geiger schießt ein wunderschönes Foto von mir beim Malen. Ich bin froh, dass ich mit dem Fahrrad da bin. Die Fahrt nach Hause unter dem Sternenhimmel und an zirpenden Grillen vorbei lässt mich wieder zur Ruhe kommen!
Do you know that feeling when you have high expectations, and they end up being exceeded by far? That's how I felt about the Flamenco evening! I would be doing the men a great disservice if I didn't acknowledge their musical contributions to the evening, whether it's the virtuosic José Gomez or the fantastic "Grupo" that Leonor Leal brought with her. But today, my eyes are entirely on her, and something I always aim to achieve is happening effortlessly: her energy flows directly through the pen and brush onto the paper! Leonor Leal appears very tall on stage due to her presence, but when she hugs me at the end of the evening, as I gave her the small leporello that had taken shape during the performance, she barely reached my shoulder.
Antigoni Goni buys some drawings from me with her Volterra Project, which makes me very happy. And Andrea Pitsch from the Hersbrucker Zeitung interviews me; I'm curious to see what I'll read about myself! The lovely encounters round off the evening. Thomas Geiger takes a beautiful photo of me while painting.
I'm glad I came by bike. The ride home under the starry sky, passing chirping crickets, allows me to unwind again!Read more
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- Day 10
- Wednesday, August 14, 2024 at 11:26 AM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 344 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’30” E
Just another day at the office

English below⬇️
Ich bin angekommen: als ich gegen Mittag an den Tagungsort radle, merke ich, dass ich einen schönen Rhythmus gefunden habe. Ich werde freundlich von allen Richtungen gegrüßt und finde nette Gefährten bei den Mahlzeiten. Es ist einfach ein wunderbarer Arbeitsplatz, aus allen Ecken klingt es, seien es Jakub und Klara aus Polen, die an ihrem Duett feilen, ein junger Mann,der die High-End-Gitarre eines Anbieters durch alle Gangarten jagt, zwei Ukulele- Spieler, die der Saiten-Weite ein paar Breitengrade hinzufügen- oder eben die Workshops und die Einzelstunden. Bei José Carlos Gomez passt keiner mehr in den Raum, wo die Flamenco-Merkmale herausgearbeitet werden. Die Temperaturen sind tropisch. „Jedes Jahr,“ so bemerkt Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch, „ wird uns versprochen, dass nächstes Jahr die Klimaanlage ganz bestimmt funktionieren wird!“
In seine Einzelstunde hat mich Fred zum zeichnen bestellt. Er ist blind, was ganz besondere Anforderungen an sein Gitarrenspiel stellt. Zwei Drittel der Stunde wird über die ideale Länge der Fingernägel und die präzise Neigung der Gitarrenstütze debattiert. Auch Maler und Zeichner können mit derselben Leidenschaft über faltbare Sitzhocker und die Eigenheiten von Wasserpinseln diskutieren.
Dann dreht es sich aber ganz spezifisch darum, wie Fred ohne langes Vortasten die richtige Stelle auf dem Gitarrenhals finden kann. Erstaunliches tritt zutage und ich zeichne derweil in aller Ruhe Freds Charakterkopf, werde ihm aber nicht ganz gerecht- dem Hemd schon eher.
Der Konzertabend ist episch und verdient einen extra Eintrag. Die Begeisterung des Publikums lässt den Abend sich weit über 23 Uhr ausbreiten. Als ich mein Fahrrad belade, sehe ich die Gestalten der zwei Putzkräfte, die darauf warten, dass die Halle endlich leer wird. Sie sind aus Kühnhofen wie ich und vor einem Jahr haben sie tiefnachts, auf dem Heimweg von einem ihrer späten Putzjobs, den Brand in unserem Stall gemeldet. Ohne sie wäre das Ganze viel schlimmer ausgegangen.
I have arrived: As I ride my bike to the conference venue around noon, I notice that I’ve found a nice rhythm. I’m greeted warmly from all directions and find pleasant companions during meals. It’s simply a wonderful workplace; sounds come from all corners, whether it's Jakub and Klara from Poland, refining their duet, a young man pushing a high-end guitar through all kinds of paces, two ukulele players adding a few latitudes to the width of strings, or the workshops and private lessons.
There’s no more room in the space where José Carlos Gomez is spelling out the characteristics of Flamenco. The temperatures are tropical. “Every year,” notes festival director Johannes Tonio Kreusch, “we’re promised that next year the air conditioning will definitely work.”
Fred has scheduled a private lesson with Johannes and asked me to draw him. He is blind, which presents unique challenges for his guitar playing. Two-thirds of the lesson are spent debating the ideal length of fingernails and the precise angle of the guitar support. Painters and illustrators can discuss foldable stools and the quirks of water brushes with the same passion. But then, it turns specifically to how Fred can find the right spot on the guitar neck without a lot of probing. Astonishing things come to light, while I quietly sketch Fred’s characterful face, I don’t quite do him justice—but I do better with the shirt.
The concert evening is epic and deserves a separate entry. The audience’s enthusiasm extends the evening well past 11 PM. As I load my bike, I see the figures of the two cleaning staff waiting for the hall to finally empty. They are from Kühnhofen, like me, and a year ago, late at night, on their way home from one of their late cleaning jobs, they reported the fire in our barn. Without them, things would have turned out much worse.Read more
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- Day 10
- Wednesday, August 14, 2024 at 5:34 PM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’31” E
Fingerstyle Night

Die Fingerstyle- Abende gehören zu meinen Lieblingskonzerten: temperamentvolle Musik malt sich in meinem Stil besser! Michael Langer witzelt musikalisch über seinen bevorstehenden Abschied aus dem akademischen Leben. Soll er mit diesem Song den Hut nehmen oder mit jenem? Das Publikum findet alle gut und die bescheidene, humorvolle Art des Professors noch dazu! Alle im Saal schwitzen gemeinsam und Sönke Meinen treibt die Temperatur noch etwas nach oben! Auch er kann sofort eine Verbindung zum Publikum aufbauen und sein einer kleinen tropischen Spinne namens „Sparklemuffin“ gewidmetes Trommel- und Zupf-Feuerwerk bringt den Saal endgültig zum Sieden. Adam Rafferty wird so herzlich und begeistert wie ein zu lange entbehrtes Familienmitglied begrüßt. Er scherzt und spielt und wechselt mitten im Satz von Englisch zu Deutsch und zurück- die Zuhörer hängen an seinen Lippen und seinen Fingern. Seine Variante von Michael Jacksons „Thriller“ muss man gesehen und gehört haben- auch wenn der Moonwalk dank der niegelnagelneuen orangefarbenen Sneaker gehörig quietscht! Keiner der drei Künstler kommt ohne mehrere Zugaben von der Bühne und am Ende des Abends machen sie den Musikbegeisterten noch ein besonderes Geschenk: sie spielen zu dritt. Der Himmel wetterleuchtet, im Saal funkelt die Spielfreude…
The fingerstyle evenings are among my favorite concerts: spirited music suits my style best! Michael Langer humorously muses about his impending departure from academic life. Should he bow out with this song or that one? The audience loves them all, as well as the professor's modest and humorous demeanor. Everyone in the room is sweating together, and Sönke Meinen raises the temperature even higher! He too quickly connects with the audience, and his drum and plucking fireworks dedicated to a tiny tropical spider named "Sparklemuffin" finally bring the room to a boil.
Adam Rafferty is welcomed as warmly and enthusiastically as a long-missed family member. He jokes, plays, and switches mid-sentence from English to German and back again—the audience hangs on his every word and note. His rendition of Michael Jackson's "Thriller" is a must-see and must-hear—even if the moonwalk squeaks loudly thanks to his brand-new orange sneakers! None of the three artists leaves the stage without multiple encores, and at the end of the evening, they give the music lovers a special treat: they play together as a trio. The sky is flashing with lightning, and in the hall, the joy of playing sparkles…Read more
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- Day 10
- Wednesday, August 14, 2024 at 8:46 PM
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 336 m
GermanyFichta49°30’22” N 11°26’16” E
Melting point reached

Die kubanische Gruppe „Ecos de siboney” lässt den Saal sieden. Auch wenn die Ansagen auf spanisch an den meisten vorbeisegeln, werden die Aufforderungen zu mehr Aktion verstanden und sogar befolgt. Auch ich merke, dass stillstehen einfach keine Option ist und tanze ein paar Takte , während vereinzelte Schweißtropfen meine Zeichnung tränken. „Feine Weine“ verzeichnet Umsatzrekorde. Zur Zugabe „Guantanamera“ stehen alle und singen mit.
The Cuban group "Ecos de Siboney" heats up the room to a melting point!Even though the announcements in Spanish fly over most people's heads, the calls for more action are understood and even followed. I also realize that standing still is simply not an option and dance a few beats, while a few drops of sweat soak my drawing. "Feine Weine" breaks sales records. During the encore "Guantanamera," everyone stands and sings along.Read more
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- Day 11
- Thursday, August 15, 2024 at 7:52 AM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’30” E
My work in print

English below⬇️
Heute ist in der Hersbrucker Zeitung ein sehr schöner Artikel von Kollegin Andrea Pitsch ( hier auf FIND PENGUINS als „Berge-Gedanken-Berge) erschienen! Sie hat das wirklich so gut erfasst und formuliert. Danke!!!
Wenn Musik zu Farben wird
Dass bei einem Konzert Kameras klicken und Handys leuchten, ist normal. Doch Momente lassen sich auch anders einfangen. Das beweist Ute Plank aus Kühnhofen beim Hersbrucker Gitarrenfestival.
Eigentlich wollte sie es einfach nur mal ausprobieren, jetzt ist Künstlerin Ute Plank bereits wohl das vierte Jahr – mit Unterbrechungen – beim Hersbrucker Gitarrenfestival dabei – als Live-Zeichnerin. Mittlerweile wird sie bei der Begrüßung an den Konzertabenden sogar mit erwähnt: "Sie zeichnet grandios", lässt Bürgermeister Robert Ilg die Geru-Halle wissen. Inzwischen ist diese Aufmerksamkeit in Ordnung für sie. "Am Anfang habe ich mir nicht mal getraut, ein kleines Notenständer-Licht zu benutzen, weil ich ja keinen stören wollte", verrät sie schmunzelnd.
Und ein bisschen merkt man dieses Gefühl noch immer: Ganz nah an die Hallenwand gedrückt, seitlich und weiter weg von der Bühne, hat die Kühnhofener Künstlerin ihren Aufbau, eine Art Mini-Pult mit Farben, Ablageflächen, Papier und Pinsel, platziert. Der erntet bei Konzertneulingen neugierige Blicke. "Beim Malen selbst spricht mich kaum einer an, da sind die Leute eher schüchtern." Unrecht ist der fröhlichen und offenen Frau das nicht. "Ich hab da schon Lampenfieber und außerdem muss ich mich echt konzentrieren." Dass ihr das, "die Qualität zu halten", jeden Abend eine Woche gelingt, erstaunt sie selbst. "Für viele ist es schwer vorstellbar, etwas live und schnell zu produzieren."
Die Musik von Joni Mitchell hat sie erst entdeckt
Ganz ohne Vorbereitung geht es nicht: Plank schaut sich im Vorfeld Videos der Musiker an, hört in ihre Arbeit hinein. "Aus der Entfernung kann ich die Gesichtszüge nicht genau erkennen", erklärt sie und spitzt über ihre Brille hinweg. Außerdem male sie bereits erste langsame Bilder, um reinzukommen. Bei ihrem Vorab-Studium in diesem Jahr hat sie die Musik von Joni Mitchell für sich entdeckt. "Die Sängerinnen werde ich weiterhören." Diesen Abend fand sie bislang besonders toll: "Die gute Vorbereitung hebt das Erlebnis."
Vor allem, weil sie einerseits viel verpasst: "Ich gucke immer nur kurz hin." Und wenn sie richtig im Malen drin ist, könne es auch sein, dass sie die Musik gar nicht mehr so hört. Andererseits: "Ich empfinde die Musik intensiver, wenn ich sie so direkt umsetze." Das erleben zu dürfen, sei ein Geschenk. Daher sie die Kombination aus Gitarrenkonzerten und Malen die perfekte Kombination, weil sie diese Richtung sonst gar nicht höre.
Erstmals hat Plank in diesem Jahr verschieden farbige Hintergründe vorbereitet. "Ich merke, dass ich eher dazugreife, obwohl ich stapelweise weißes Papier dabei habe", lacht sie. Welchen Untergrund sie hernehme, sei eine Momententscheidung, dann gehe es schon los. Sie spüre dem Temperament nach für die passende Farbrichtung - auch der Pinselstriche -, also ob feurig oder düster. Verkriecht sich jemand richtig in sein Instrument, sei eine Bleistiftzeichnung passender. "Ich versuche, die Musik adäquat wiederzugeben."
Diese drücken auch die Zuschauer aus. "Ach, die Aquarelle gibt es wieder", sagt ein Mann freudig, als er an Planks Wand im Foyer vorbeigeht. Wenn sie sich dort rumtreibt, dann kommen die Fragen: "Das sind teilweise intensive Gespräche über Farbe, Pinsel, Vorder- und Hintergrund." Damit die Unikate dort rechtzeitig zum Anschauen hängen, schleicht sich Plank kurz vor der Pause oder dem Ende nach draußen. "Da verpasse ich halt die Zugaben." Auf ihrer extra aufgebauten Fotostation macht sie ein Bild. Denn: "Wenn sie weg sind, sind sie weg."
Rund zehn kleine Kunstwerke entstehen an einem Abend. Die Gitarrenwoche ist daher für Ute Plank durchaus körperlich anstrengend, sie ist zunächst ausgelaugt. Aber: "Die Euphorie schwingt nach und dann denke ich schon wieder an nächstes Jahr."
**When Music Becomes Colors**
It's normal for cameras to click and phones to light up at a concert. But moments can be captured in other ways too. Ute Plank from Kühnhofen demonstrates this at the Hersbruck Guitar Festival.
She initially just wanted to give it a try, but now artist Ute Plank is participating in the Hersbruck Guitar Festival for the fourth year – with some interruptions – as a live illustrator. By now, she's even mentioned in the evening concert introductions: "She draws magnificently," Mayor Robert Ilg announces to the audience in the Geru-Halle. Plank is now comfortable with this attention. "In the beginning, I didn't even dare to use a small music stand light because I didn’t want to disturb anyone," she says with a smile.
That nervousness is still somewhat noticeable: pressed close to the hall wall, off to the side and away from the stage, the artist from Kühnhofen sets up her workstation – a sort of mini-desk with colors, shelves, paper, and brushes. This setup draws curious glances from concert newcomers. "People rarely approach me while I'm painting, they're usually too shy." And she’s fine with that. "I do get stage fright, and I really have to concentrate." She herself is surprised that she manages to "maintain the quality" every night for a week. "For many, it’s hard to imagine creating something live and quickly."
Discovering the Music of Joni Mitchell
Preparation is key: Plank watches videos of the musicians beforehand and listens to their work. "From a distance, I can’t see the facial features clearly," she explains, peering over her glasses. She also starts with slow sketches to get into the flow. During her preliminary study this year, she discovered the music of Joni Mitchell. "I’ll keep listening to these singers." So far, she’s particularly enjoyed this evening: "Good preparation enhances the experience."
Especially because she misses a lot while working: "I only take brief glances at the stage." And when she’s deeply absorbed in painting, she might not even fully hear the music. On the other hand, "I feel the music more intensely when I translate it directly into my work." Being able to experience this is a gift, she says. That’s why the combination of guitar concerts and painting is perfect for her, as she wouldn’t usually listen to this genre otherwise.
This year, Plank prepared different colored backgrounds for the first time. "I notice that I tend to reach for them, even though I have stacks of white paper," she laughs. Which background she chooses is a spontaneous decision, and then she jumps right in. She senses the temperament of the music to determine the appropriate color direction – even for the brushstrokes – whether fiery or somber. If someone buries themselves in their instrument, a pencil drawing might be more fitting. "I try to reflect the music accurately."
The audience notices this as well. "Oh, the watercolors are back," a man says cheerfully as he walks past Plank’s display in the foyer. When she’s around, people start asking questions: "These lead to intense discussions about color, brushes, foregrounds, and backgrounds." To ensure her unique works are ready to view, Plank sneaks out just before the break or the end of the concert. "I end up missing the encores." At her dedicated photo station, she takes a picture of each piece because: "Once they’re gone, they’re gone."
Around ten small artworks are created in one evening. The guitar week is physically demanding for Ute Plank, leaving her exhausted at first. But, "the euphoria lingers, and then I’m already thinking about next year."Read more
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- Day 11
- Thursday, August 15, 2024 at 11:20 AM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 346 m
GermanyFichta49°29’49” N 11°25’30” E
I’m gonna miss this

English below ⬇️
Das kann einen schon ein bisschen süchtig machen, der Klang der Gitarre in allen Spielarten, wie sie hier aus allen Ecken klingt, die Ernsthaftigkeit, mit der die SchülerInnen selbst noch im Park an ihrer Technik feilen. Heute besuche ich den Workshop „Latin Groove“ von Silvio Schneider. Barfuß und die Gitarre wie ein Wandersmann umgehängt, coacht er seine Gruppe dahin, dass die Klänge südlicher werden.
Besonderen Eindruck machen mir die Einzelstunden bei Andrew York. Der mehrfache Grammy-Gewinner aus den Staaten ist zugewandt, hoch konzentriert und ermutigt seine jungen Schüler. Kritik äußert er nur als alternative Option, etwas anders zu gestalten. Jakub Chachura galoppiert durch ein Stück, das so viele unerwartete Wendungen, Stimmungen und Tempowechsel hat, dass ich immer wieder überrascht werde. Ihm rät Andrew York, dem Ohr des Hörers ab und an eine kleine “Verschnaufpause“ zu schenken- damit er die schnellen Läufe wieder wertschätzen kann. Oliver Jungbauer stellt ein Eigenarrangement vor und bekommt viel Lob. Beide jungen Männer bekommen den Vorschlag, eine klitzekleine Änderung an der Feiltechnik ihrer Fingernägel vorzunehmen. “You’re gonna hear it, if you like it!” Was ist es nur mit den Fingernägeln?
Andrews Frau Annie ( die amerikanische Variante ihrer deutschen Annette) sitzt still mit im Raum, hat einen Blick auf die Uhr und malt. Sie ist eine begnadete Aquarellistin aus einer Drucker-Familie und erzählt mir viel Wissenswertes. Ihre Werke kann man online bestellen. (https://www.annetteyorkwatercolor.com/) Abends höre ich, dass sie und Andrew in Hersbruck auf einem Gitarrenfestival vor fast zwanzig Jahren zusammengekommen sind! Sie macht mir das Geschenk, mich abends beim Arbeiten zu filmen. Als versierte Videographin, die die YouTube Videos ihres Mannes filmt, umkreist sie mich professionell. Mit einer Aquarellistin auf dem Gitarrenfestival über Papiergewicht zu plaudern und darüber, wie sie im dauerheißen Klima Farben und Papier feucht hält, ist ein unerwartetes Geschenk. Ihre Bescheidenheit und wertschätzende Art teilt sie mit ihrem Mann. Sie macht mir die Freude, alle entstandenen Portraits von Andrew zu kaufen.
The sound of the guitar in all its styles, resonating from every corner, can be quite addictive. The dedication with which students practice their techniques, even in the park, is moving. Today, I attended the "Latin Groove" workshop with Silvio Schneider. Barefoot, with his guitar slung over his shoulder like a wanderer, he guides his group towards producing more southern-sounding tones.
I was particularly impressed by the one-on-one lessons with Andrew York. The multiple Grammy-winner from the States is attentive, highly focused, and encourages his young students with a quiet friendliness. He only offers criticism as an alternative option for trying something differently. Jakub Chachura races through a piece filled with so many unexpected turns, moods, and tempo changes that I’m constantly surprised. Andrew York advises him to give the listener’s ear a little “breather” now and then—so they can better appreciate the rapid passages again. Oliver Jungbauer presents an original arrangement and receives much praise. Both young men are advised to make a tiny adjustment to their fingernail filing technique. “You’re gonna hear it if you like it!” What is it with these fingernails?
Andrew’s wife, Annie (the American version of her German name, Annette), sits quietly in the room, keeps an eye on the time, and paints. She’s a gifted watercolor artist from a family of printers and shares a wealth of interesting information with me. Her works can be ordered online (https://www.annetteyorkwatercolor.com/). In the evening, I learn that she and Andrew met almost twenty years ago at a guitar festival in Hersbruck! She kindly offers to film me while I work in the evening. As an experienced videographer who films her husband’s YouTube videos, she circles me with professional precision. Chatting with a watercolorist at a guitar festival about paper weight and how she keeps colors and paper moist in a constantly hot climate is an unexpected gift. She shares her husband’s humility and appreciative nature. She delights me by purchasing all the portraits I made of Andrew.Read more
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- Day 12
- Friday, August 16, 2024 at 1:41 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 342 m
GermanyHersbruck (r Pegnitz)49°30’35” N 11°25’33” E
Female energy

English below⬇️
Der Abend, der der klassischen Gitarre gewidmet ist, ist frauenlastig, zu meiner Freude. Zunächst habe habe ich das Glück, der französischen Emilie Fend und ihrem Begleiter Goran Krivokapic beim Soundcheck ihres Duett in der ersten Reihe einer leeren Halle lauschen zu dürfen und zwei Blitzzeichnungen entstehen. Dann kommen meine zwei Ehrengäste: meine Mutter und meine älteste Tochter. Emilie Fend ist so charmant mit ihrem Akzent und so wertschätzend: sie sorgt dafür, dass die Tontechniker den wohlverdienten Applaus für ihre anspruchsvolle Arbeit. Emilie gibt am Ende ihres Sets vor, willkürlich jemand aus dem Publikum auf die Bühne zu bitten. Sie witzelt, dass „Goran„ erst ein Jahr Gitarre spielt, bevor sie „Recuerdos de la Alhambra“ anstimmen und in inniger Übereinstimmung darbieten. Eigentlich ist Goran, so stellt sich heraus, ein bekannteren versierter Musiker.
Der zweite Musiker des Abends, David Leisner aus New York, überschreitet die Grenzen meiner Aufnahmefähigkeit und meines musikalischen Verständnisses und meine Wahrnehmung von „merry and entertaining“ ist doch diametral anders als seine.
Doch die Australierin mit Wohnsitz in Augsburg und Millionen von YouTube Abonnenten, Stephanie Jones, versöhnt mich wieder. Leichthin plaudert sie vom „Black Kockatoo“, dem Vogel aus Down Under, der einem der Stücke seinen Namen leiht und lässt Bach ebenso mühelos klingen wie Piazolla. Ein anrührendes Lied eines ukrainischen Komponisten präsentiert sie voller Demut und Wertschätzung. Dass sowohl sie als auch Emilie Fend und Goran Krivokapic bei mir einkaufen kommen, ist eine Ehre. Überhaupt „geht heute etwas“, der Zeitungsartikel sorgt für mehr Interesse als sonst.
The evening dedicated to classical guitar is predominantly female, much to my delight. First, I have the fortune of listening to the French guitarist Emilie Fend and her accompanist Goran Krivokapic during their soundcheck in the front row of an empty hall, and two quick sketches are created. Then my two special guests arrive: my mother and my eldest daughter.
Emilie Fend is so charming with her accent and so appreciative: she makes sure the sound technicians receive the well-deserved applause for their demanding work. At the end of her set, Emilie pretends to randomly invite someone from the audience onto the stage. She jokes that "Goran" has only been playing guitar for a year before they start performing "Recuerdos de la Alhambra" in perfect harmony. It turns out that Goran is actually a wellknown and accomplished musician.
The second musician of the evening, David Leisner from New York, pushes the boundaries of my comprehension and musical understanding, and my perception of "merry and entertaining" is really quite different from his.
However, the Australian residing in Augsburg with millions of YouTube subscribers, Stephanie Jones, reconciles things for me. She casually chats about the "Black Cockatoo," the bird from Down Under that lends its name to one of the pieces, and she plays Bach as effortlessly as she does Piazzolla. She humbly and respectfully presents a touching piece by a Ukrainian composer. The fact that both she, Emilie Fend, and Goran Krivokapic shop at my store is an honor. Overall, there's something special going on today; the newspaper article is drawing more interest than usual.Read more
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- Day 13
- Saturday, August 17, 2024 at 5:58 AM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 344 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’30” E
Annie‘s Videos

Annette York hat mich beim Fingerstyle Abend gefilmt. Hier zwei Beispiele. Ton an!
Annie York circled me with her camera on Fingerstyle night. Enjoy! Sound on!
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- Day 13
- Saturday, August 17, 2024 at 6:07 AM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 344 m
GermanyKühnhofen49°31’29” N 11°25’30” E
Student’s concert

English below ⬇️
Das Abschlusskonzert der Teilnehmer wissen die Hersbrucker wirklich zu schätzen. Selbst der hohe, luftige Raum im Neubau platzt aus allen Nähten. Die Stipendiaten dürfen noch einmal zeigen, was in ihnen steckt und das Ensemble zeigt unter der bewährten Leitung von Jürg Kindle Einklang und das Temperament südländischer Komponisten. Ich bin mal wieder am Speed-Zeichnen und bei den einunddreißig Ensemblemitgliedern reicht es nur noch für Impressionen.
The final concert by the participants is truly appreciated by the people of Hersbruck. Even the tall, airy space in the new building is bursting at the seams. The scholarship recipients have one last chance to showcase their talents, and under the experienced direction of Jürg Kindle, the ensemble demonstrates harmony and the lively temperament of southern composers. I’m back to speed sketching, but with thirty-one ensemble members, there’s only time for capturing quick impressions.Read more
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- Day 13
- Saturday, August 17, 2024 at 6:17 AM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’31” E
Finale

English below ⬇️
Es ist erlösend: am frühen Morgen nach dem Gitarrenfestival erwache ich vom Geräusch des Regens, der auch in dieser glutheißen Woche mit Temperaturen bis zu 32 Grad gut getan hätte. Das leise Plätschern verstärkt das Gefühl von Erfüllung. Gestern Abend noch zwei Einheiten unterschiedlicher Art und dann Abschiede, die verbliebenen Bilder von der Wand pflücken, alle Pinsel, Stifte und Farben einpacken und eine letzte Nachtfahrt über die stillen Wiesen mit einem Dreiviertelmond.
Andrew Yorks Spiel hat Momente, die mich glücklich machen und in die Ferne transportieren. Er ist ganz in seiner Musik und aus dieser Konzentration fließen unverstellte melodiöse Erzählungen.
Connor Selby spielt mit großem Aufbau, aber an mir geht sein Konzert vorbei. Ich widme seiner Combo noch ein Gruppenbild und dann sind meine Akkus leer. Gutes Timing eigentlich, oder?
Neunundsiebzig Werke sind in dieser Woche entstanden… keine schlechte Bilanz! LG
It’s a relief: early in the morning after the guitar festival, I wake to the sound of rain—something that would have been a blessing during this sweltering week with temperatures reaching up to 32 degrees. The soft patter enhances the feeling of fulfillment. Last night, there were still two very different sessions and then farewells, taking down the remaining paintings from the wall, packing up all the brushes, pens, and paints, and one final nighttime drive across the quiet meadows under a three-quarter moon.
Andrew York's playing contains moments that make me happy and transport me to faraway places. He is completely immersed in his music, and from this deep focus flow unfiltered melodic stories.
Connor Selby plays with a lot of buildup, but his concert doesn’t resonate with me. I dedicate one last group sketch to his band, and then my energy is spent. Perfect timing, really, isn’t it?
Seventy-nine works were created this week... not a bad outcome! The first buyer sent me a photo showing where the "Joni Mitchell of today" is now hanging in her home. If people could see another aspect of music in my drawings, and if these now bring joy and memories of a beautiful experience to the new owners in their homes, then I’m happy!Read more
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- Day 13
- Saturday, August 17, 2024 at 7:16 AM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 348 m
GermanyKühnhofen49°31’28” N 11°25’30” E
Cartoon

Jede Woche zeichne ich einen Cartoon für die Hersbrucker Zeitung, der am Samstag veröffentlicht wird. Diese Woche dreht er sich- wie könnte es anders sein- ums Gitarrenfestival!
Ein heißer Dank auch an alle, die mich hier begleitet haben!
Every week, I draw a cartoon for the *Hersbrucker Zeitung*, which is published on Saturdays. This week’s cartoon—how could it be otherwise—focuses on the guitar festival!
A warm thank you to everyone who accompanied me during this time!Read more
Traveler
Gut getroffen!
Traveler
Ich bin gespannt auf deine Bilder! 😊
TravelerIch bin beeindruckt wegen der Fingerhaltung ,wir meistens falsch gezeichnet ❤️
TravelerVielleicht, weil die Finger sich so schnell bewegen 🤓