• Amelie Scheuermeyer

After-Master Weltreise

September - Dezember 2019 Lue lisää
  • Mahakam-Flussfahrt & Dorf auf Stelzen

    21. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ⛅ 26 °C

    Der nächste Morgen begann mit einer Riesen Diskussion an der Rezeption darüber, ob "morgen um 12 auschecken" um vier Uhr morgens in 8 Stunden oder 20 Stunden meint. Ich gab irgendwann auf und musste zwei Nächte zahlen. Schließlich ging's 4 Stunden mit dem Bus nach Samarinda und von dort vier Stunden nach Kuta Bangun. Die Fahrt zog sich hauptsächlich durch sattgrünen Dschungel, ab und zu unterbrochen durch kleine Dörfer, Kohleminen und hohe Betonbauten mit Luken, aus denen lautes, künstliches Vogelgezwitscher tönt, um eine bestimmte Vogelart anzulocken, deren Nester schließlich zu Suppe gekocht und teuer in Japan und Korea verkauft werden. In Kota Bangun stieg ich in das öffentliche Flussboot nach Muara Muntai um. Das Boot fährt noch viel weiter nördlich in tiefere Dschungelgebiete, und hält daher Matratzen bereit für die mehrtägige Fahrt. Ich traf überraschender Weise auf eine Holländerin und ihren malayischen Mann. Es tat gut mal wieder mit anderen Ausländern zu sprechen! Die Fahrt auf dem breiten Mahakam war herrlich, ich hätte noch stundenlang weiterfahren können. Mein Ziel Muara Muntai ist ein schnuckeliges Dorf am Flussufer, das komplett auf Stelzen gebaut ist und durch Holzstege verbunden ist. Die Leute sind sehe herzlich und ich fand schnell einen Guide, der mich morgen mit einem Langboot über den See Jempang in die traditionellen Dörfer Tanjung Isuy und Mancong bringt. Er lud mich auch auf leckeren Fisch in ein Warung ein. Die Nacht verbringe ich in einer einfachen, ruhigen Unterkunft - leider ohne Dusche.Lue lisää

  • Langbootfahrt & Dayak-Dörfer

    22. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ☁️ 33 °C

    Heute war ein besonders ereignisreicher und toller Tag! Ich hoffe ich vergesse nichts, während ich das hier schreibe. Nach einer leckeren Portion Lontong ging es mit meinem Guide um sieben Uhr morgens mit einem Langboot den Mahakam entlang Richtung See. In Tanjur, einem schwimmenden Dorf, mussten wir in ein kleineres Langboot umsteigen, da der "See", der nun in der Trockenzeit mehr ein Fluss-Rinnsal ist, nur wenige Zentimeter tief ist. Bei der Gelegenheit lernte ich die Familie des Guides kennen, die mich mit einer sehr herzlichen Geste verabschiedete, bei der eine Hand des anderen zwischen beide Hände genommen wird und danach die Hände zum Herzen oder zum Mund. Diese Geste habe ich schon öfter hier gesehen und finde sie sehr berührend. Viele Gesten und Mimiken sind hier anders, langsam weiß ich sie aber zu deuten. Zum Beispiel bedeutet eine abwinkende Handbewegung hier eine herwinkende, also so viel wie "komm her!". Auch kann ich mich bereits gut auf Indonesisch verständigen und ganze Konversationen führen. Ich bin froh, dass ich Kalimantan am Schluss gemacht habe, da ich ohne Indonesischkenntnisse hier aufgeschmissen wäre. Die Fortbewegung, Organisation von Touren und die Belegung von Unterkünften wäre ohne nicht möglich. Leider hat hier jede Provinz, teilweise sogar jedes Dorf seine eigene Sprache, sodass ich bei manchen älteren Leuten mit meinen Bahasa-kenntnissen nicht weit komme. Die meisten beherrschen sie aber. In einem kleinen Langboot ging es also vorbei an den wildesten Fischerei-Geräten und Sumpflandschaften nach Tanjung Isuy. Den hier heimischen Süßwasser-Delphin haben wir leider nicht gesichtete, dafür etliche verschiedene Vogelarten. In Tanjung Isuy bezog ich das zu einer Unterkunft umfunktionierte traditionelle Dayak-Langhaus des Ortes und machte mich dann mit einem Guide auf einem Motorroller auf den Weg vorbei an riesigen Palmölplantagen zu mehreren traditionellen Dayak-Dörfern, unter anderem Mancong, mit ihren von mehreren Familien bewohnten Langhäusern, ihren typischen Holzschnitzereien und auffälligen Gräbern. In einem konnte ich einen Medizinmann beim Chanten beobachten, in einem anderen einen älteren Mann beim Schnitzen. Alle waren sehe herzlich und erzählten mir allerhand Geschichten, die ich nicht verstand. Mein Guide wartete jeweils geduldig auf mich, ließ kein interessantes Haus aus, wählte nette Warungs für Pausen aus - und weigerte sich am Schluss des 5-stündigen Trips die vereinbarte Vergütung anzunehmen! Übrigens konnte ich heute die teuren Vogelnester aus nächster Nähe betrachten und erfuhr, dass ein Kilo für umgerechnet 650 Euro verkauft wird (was hier ein Vermögen ist!) und dann noch teurer ins Ausland. Auch hier auf der Veranda meiner Unterkunft werde ich vom künstlichen Vogelgezwitscher beschallt. Ist eigentlich ganz nett. :)Lue lisää

  • Indonesische Gastfreundschaft

    24. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ☁️ 25 °C

    Am nöchsten morgen wieder zurück mit dem Ces in Muara Muntai hieß es für mich einen ganzen Tag überbrücken ohne eine Bleibe. Denn ich wollte um 5 das Mahakam-Flussschiff nach Melak erwischen, was eigentlich die entgegengesetzte Richtung ist, wo ich eigentlich hin will, aber mir wurde gesagt, dasselbe Schiff dreht dann in Melak um und fährt zurück nach Samarinda. In Muara Muntai wäre es dann erst wieder um 12 Uhr nachts. Und lieber wollte ich sieben Stunden länger auf dem Schiff bleiben und dort schlafen können als in Muara Muntai die Zeit totzuschlagen ohne Unterkunft und mitten in der Nacht zur Bootsanlegestelle zu kommen. Ich durfte netterweise meinen Rucksack bei der Unterkunft von vor zwei Tagen unterstellen und meine Wäsche, die ich in der Dusche in Tanjung Isuy gewaschen hatte, breitete ich auf einem Brett am Hafen zum Trocknen aus. Und so spazierte ich los über die holzstege des Dorfes, hielt mal hier mal dort an und erzählte meine Geschichte, bekam Wasser und Obst und spazierte weiter. Ich erfuhr, dass am frühen Nachmittag ein Fußballspiel im Ort stattfinden würde, weswegen alle schon ganz aufgeregt waren, und beschloss es mir anzuschauen, nachdem ich mich mit Proviant für die Schiffsfahrt eingedeckt hatte. Dort angekommen wurde ich wie ein Ehrengast behandelt, saß in vorderster Reihe, bekam eine Snackbox mit Gebäck, wurde dann sogar zusammen mit den Generälen und Clubpräsidenten zu den offiziellen Fotos mit den Spielern aufs Feld gebeten und hatte sogar die Ehre als einer von fünf als symbolischen Akt einen Ball zu kicken. Sehe schon die Schlagzeile im lokalen Dorfblatt: "Zu den diesjährigen Meisterschaften hat uns sogar ein Gast aus dem Fußballstaat Deutschland beehrt". Leider fing das Spiel nach hundert Reden wichtiger Leute (gottseidank musste ich keine halten) sehr spät an, sodass ich nach ein paar Spielminuten gehen musste, um meine Wäsche einzusammeln und zur Bootsanlegestelle am anderen Ende der Stadt zu gehen. Ich bat einen vorbeifahrenden Jungen mich mit seinem Roller dorthin zu bringen, der fragte sich durch die Stadt nach dem richtigen Ort, sichtlich aufgeregt, trug mir dann noch einen Rucksack zum Wasser und entschuldigte sich vielmals für sein schlechtes Englisch. Dabei war es eigentlich an mir mich zu entschuldigen, da er viel weiter fahren musste als er eigentlich vorhatte und so auch noch in den Regen kam. An der Schiffssanlegestelle - eigentlich ein Fischereibetrieb, der das Schiff immer mit Fisch be- und entlädt. Wurde ich herzlich von der Fischereimannschaft in Empfang genommen, bekam Mangga asam (unreife, saure Mango, die man in Salz und Chili tunkt), Wassermelone (als sie merkten, wie gern ich Melone mag, gaben sie mir eine ganze für die Schiffahrt mit) und schließlich noch Hähnchen Sate und konnte die Männer beim Abwiegen und Verpacken von lebendigem Fisch beobachten. Als das Schiff schließlich kam, stellte sich heraus, dass es weiterfährt und gar nicht in Melak umkehrt und ich in Melak in ein anderes am Morgen umsteigen müsste. Da verließ ich das Schiff wieder und stand da ohne Unterkunft, ohne Plan, mit der Aussicht 7 Stunden im Dunklen auf das Schiff nach Samarinda zu warten. Doch die Fischereimannschaft war so lieb und bot mir sofort an, in der Fischereihütte, die wie sich herausstellte auch ein Paar und eine vierköpfige Familie beherbergte, zu schlafen, bis das Schiff kam. Als es ans Waschen ging und ich mich selten blöd anstellte, weil ich keinen Plan hatte, wie ich mich in dem kleinen Spalt in den Brettern neben den Fischbecken im Fluss waschen sollte, half mir eine der Frauen wie einem kleinen Kind Schritt für Schritt. Sie bedeutete mir, mich in dem Toiletten-Holzverschlag einen Sarong anzuziehen, den sie mir gab und schließlich auch zuband, weil ich es nicht hinbekam, mich dann auf die Bretter zu setzen und mit einem Eimer flusswasser über mich zu schütten und mich mit einem Schwamm abzuschrubben - und währenddessen darauf zu achten, dass der Sarong ja nicht zu viel Haut entblößte! Wir hatten einen Heidenspaß! Schließlich sah ich mit dem Paar auf der Matratze in seinem Zimmer indonesische Soaps an, bevor wir zu dritt einschliefen. Das Schiff kam schließlich um 01:30 und ich freute mich auf 15 Stunden Mahakamflussfahrt. Zuerst schlief ich noch ein paar Stunden auf einer Matratze vom monotonen Schiffsgebrumme und Geschunkel begleitet, bis ich von den Moscheegesängen geweckt wurde, dann beobachtete ich auf einer kleinen Veranda am vorderen Ende den Sonnenaufgang und den morgendlichen Nebel.Lue lisää

  • Samarinda

    25. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Samarinda ist wahnsinnig heiß, es liegt fast genau am Äquator. Schwitzend machte ich mich also auf die Suche nach einem Hotel und konnte gottseidank mein Gepäck in einer Touristeninformationsstelle abstellen und dort auch via WiFi ein Hotel suchen, mein Visum für Vietnam beantragen und meinen Flug nach Jakarta buchen. Da ich nämlich feststellte dass der Visumantrag drei Tage dauert, beschloss ich noch ein oder zwei Nächte in Jakarta zu verbringen, da ich dort eh einen Transit auf dem Weg nach Hanoi hätte. Ich fand ein sauberes Hotel mit einer unmöglich unfreundlichen alten Besitzerin und war froh einmal wieder eine normale Toilette und Dusche (wenn auch mit kaltem wasser) zu haben. An die üblichen Hocktoiletten mit Wassereimer zum Spülen hatte ich mich ja schon gewohnt, aber die zwei Bretter, auf die man sich stellt und in den Fluss pinkelt - wie es in Muara Muntai der Fall ist -, sind nochmal eine andere Geschichte. Ich machte mich auf den Weg zur Bootsanlegestelle, um auf die andere Seite des Mahakams nach Sebarong überzusetzen. Dort spazierte ich durch die kleinen Gassen und sah mir die Sarong-Webereien an (Samarinda ist bekannt für seine hochwertigen Seiden-Sarongs). Schätze in diesen Stadtteil kommen noch weniger Touristen, überall hieß es aufgeregt "Bule, Bule!!" und jeder wollte mit mir quatschen und mit mir Fotos machen. Als ich in einem Warung einen Tee trank, wurde mir die Belagerung wirklich zu viel, wie die Ameisen kam die ganze Nachbarschaft. Ich wollte einfach nur in Ruhe einen Tee trinken. Aber alle waren wie immer super herzlich und ich musste weder für den Tee noch für mein Essen später in einem anderen Warung zahlen. Auf der einen Seite sind alle so großzügig, auf der anderen Seite muss ich, wenn ich etwas kaufe oder ein Transportmittel nutze, immer feilschen, weil mir in erster Linie immer ein doppelt so hoher Preis wie allen anderen genannt wird. Aber da haben sie nicht mit mir gerechnet ;) Am nächsten Morgen ging es auf den Pasar Pagi, den Morgenmarkt, wo ich wieder von einer Gruppe auf Frühstück eingeladen wurde (Bubur, eine Art Reispudding, den man mit zerupftem Hühchenfleisch und nach Nelken schmeckender Sauce isst), einen Hahn halten durfte, und natürlich mit jedem fleißig Fotos machen. Neben frischem Fisch, lebendigen Hühnern, Obst und Gemüse findet man dort auch Hühnerfüße, Schweineköpfe und Rinderlunge. Ich deckte mich mit frischen Früchten für die vierstündige Fahrt nach Balikpapan zum Flughafen ein, spazierte noch am Hafen entlang und machte mich dann auf den Weg zum Busbahnhof. Übrigens ist mir aufgefallen, dass es sehr viele dicke Leute in Kalimantan gibt, mehr als auf Flores. Generell essen die Indonesier gefühlt den ganzen Tag vor sich hin und trinken Unmengen an pappsüßen Säften und Shakes. Wenn ich Kaffee oder Tee bestelle, muss ich immer dazu sagen "sedikit gula" (wenig Zucker) und selbst dann bekomme ich fast einen Zuckerschock. Ich bin allerdings ein Riesenfan von den verschiedenen süßen Leckereien, die es hier gibt - hauptsächlich aus Kokosnuss/-milch und Reis/-mehl bestehend - in allen Formen und Variationen: gedämpft im Bananenblatt, wie kleine Pfannkuchen gebraten, aufgerollt mit Kokosraspelfüllung, geleeartig und mit Blättern grün gefärbt, als Germknödel-ähnlicher gefüllter Hefekloß, und und und...Lue lisää

  • Botanischer Garten & Hindu-Tempel

    26. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ⛅ 33 °C

    Ich beschloss mich nicht gleich in den Großstadtdschungel zu stürzen, sondern erstmal ein ein halb Stunden südlich in das Städtchen Bogor zu fahren und mir den größten botanischen Garten Südostasiens anzuschauen. Er ist besonders für seine Orchideenvielfalt bekannt, es gibt dort auch die berühmte schwarze Orchidee, welche in Kalimantan und Sumatra vorkommt, leider bekommt sie aber erst ca in einem Monat Blüten. Auch der Bambusgarten, die Palmensammlung und die Wasserpflanzen sind beeindruckend. Man kann auch einen Blick auf den Präsidentenplast erhaschen. Ich verbrachte ziemlich viel Zeit im Botanischen Garten und so war es schon relativ spät als ich ihn verließ. Ich war hin und hergerissen, ob ich mir noch Pura Agung Jagatkartha, den zweitgrößten hinduistischen Tempel Indonesiens oder die nahegelege traditionelle Marionettenwerkstatt anschauen oder nach Jakarta zurück und noch ins Nationalmuseum gehen sollte. Der Tempel war eine Stunde Busfahrt entfernt und von dort müsste ich noch relativ lange bergauf gehen oder ein Ojek (Taxiroller) finden. Dann fing es auch noch an zu schütten. Ich hatte also die Aussicht, kein Ojek zu finden, eine Stunde durch den Regen bergauf gehen zu müssen, dann vielleicht nicht in den Tempel gelassen zu werden (sie lassen Touristen nur selten rein) und dann vielleicht schon im dunklen wieder zurückwandern zu müssen. Zum Glück nahm ich das Risiko trotzdem in Kauf. Ich fand ein Ojek, der Regen hörte auf und ich durfte in die Tempelanlage. Zuerst wollten sie mich nicht lassen, als ich aber sagte, ich wollte beten, und mir meinen Schal als Gebetsschal um die Taille band, ließen sie mich rein. Zufälligerweise geriet ich mitten in eine festliche Zeremonie, welche nur einmal im Jahr stattfindet und zu welcher einige Hindus aus Bali angereist waren! Und ich war genau an diesem Tag gekommen! Ich wurde eingeladen, an ihr teilzunehmen. Alle waren weiß gekleidet. Eine Art Priester murmelte unverständliche Dinge vor sich hin, zerrupfte Blumen und spritzte mit Wasser um sich. Ich setzte mich mit den anderen auf Matten auf das Gras vor den Altären und befolgte Schritt für Schritt die Anweisungen meines Nachbarn. Zuerst bekam man Wasser von einem Hilfspriester auf Kopf und Hände gespritzt, das man trinkt und auf dem Körper verteilt. Dann fängt man mit den Händen Weihrauch des Räucherstäbchens vor einem ein und führt sie unter dem Gesang des Priesters zu Stirn. Schließlich folgt das gleiche dreimal mit drei verschiedenen Blumen zwischen den Händen, die jeweils danach zerrupft und in die Haare oder hinters Ohr gesteckt werden. Und am Ende das ganze nochmal mit leeren Händen. Dann wird man wieder vom Hilfspriester bespritzt und schließlich bekommt man von ihm Reiskörner, von denen man sich welche zwischen die Augen und ans schlüsselbein klebt, drei Körner isst und den Rest auf den Kopf streut. Die Stimmung war magisch, im Sonnenuntergang mit dem nebligen Gipfel des Berges Salak im Hintergrund, an dessen Hang sich der Tempel befindet, und davor die beiden Türme des Tempels. Ich erfuhr, dass einer balinesischer Architektur war und das Grabmal des westjavonesischen Anführers - jedoch ohne Körper, nur für die Seele - dartsellte, und der andere javanesischer Architektur und Gott sowie den Berg symbolisierte. Es war ein unglaubliches Erlebnis, dies alles erfahren und an der Zeremonie teilnehmen zu dürfen! Nach der Zeremonie fing es jedoch an in Strömen zu schütten und wir musste uns unterstellen. An nach Hause fahren war erstmal nicht zu denken. Die Frauen begannen die Geschichte eines ostjavanesischen , der nach Bali kam, in altjavanesischer Sprache zu singen, die ein Heiliger jeweils Vers für Vers ins balinesische übersetzte - offensichtlich sehr humorvoll, da alle lachten. Der Regen dauerte ewig an, es wurde immer später und wir froren. Mir wurde ans Herz gelegt, nicht mehr nach Jakarta zu fahren, sondern mit ihnen zusammen zu essen, im Tempel zu schlafen und sogar am nächsten Tag nach Jakarta gebracht zu werden. Ich nahm dankend an. Es gab köstlichen Reis mit allerlei Toppings: Hühnchen, Ei, Tofu und verschiedenes Gemüse...Es stellte sich jedoch heraus, dass keiner diese Nacht schlafen würde, nach einer Art Geisterzeremonie würde die ganze Nacht meditiert werden. Während der Zeremonie, die nur bestimmte Männer durchführten (der Rest musste leise sein und durfte nur zusehen), wurden Blätter als Symbol toter Körper verbrannt. Dabei zitterten einige der Männer und eine Frau aus dem Publikum fing sogar zu weinen an und wurde in den Kreis geholt. Die Asche würde am nächsten Morgen zur Küste gefahren werden und ins Meer gestreut. Durch den Kontakt mit dem Wasser würde die Seele vom Körper getrennt und zu Gott geschickt werden. So könnten alle Seelen, die bisher noch im toten Körper gegangen sind, befreit werden. Ich wurde zunehmend müder und fror ziemlich und die Aussicht auf eine relativ schlaflose Nacht frierend auf dem harten Steinboden gefiel mir immer weniger. Ich beschloss doch noch den langen Rückweg anzutreten und gelangte schließlich nach drei Stunden via Ojek, Zug und wieder Ojek um Mitternacht in mein Hotelzimmer. Ich muss auf jeden Fall irgendwann nochmal nach Bali, habe jetzt etliche Kontakte dort, in deren Haus ich unterkommen könnte und die nir die dortige Hindukultur näherbringen könnten...Lue lisää

  • Großstadtdschungel Jakarta

    27. lokakuuta 2019, Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute wollte ich mir Jakarta City mal anschauen. Ich habe aber auch ein Glück mit den Special Events, ein Marathon fand quer durch die Stadt statt mit einem Riesen Aufgebot an Essensständen und den entsprechenden Menschenmassen. In Glodok, der Chinatown, fanden außerdem aufwendige Straßenzüge mit Musik, Weihrauch, Kostümen und Zeremonien statt anlässlich des Geburtstages des chinesischen Tempels. Ich spazierte durch das Viertel, deckte mich in den traditionellen chinesischen Apotheken mit Medikamenten auf rein pflanzlicher Basis ein, trank kostenlosen Tee aus den acht Kannen, die dort nach Alter Tradition bereit stehen, ließ mich durch die engen Gassen, Märkte und Essensstände treiben und betete in den buddhistischen Tempeln. Eine besondere Spezialität sind hier Schweineinnereien, habe mich aber nicht getraut sie zu essen. Sah nicht sonderlich appetitlich aus. Danach ging's nach Kota, zur Altstadt im Kolonialstil. Dort fanden chinesische Tänze anlässlich des Geburtstages statt. Im Wayang-Museum konnte ich traditionelle indonesische Marionetten - von aufwendigen Holz- und Papierpuppen hin zu einfachen Figuren aus Bambus und Rattan. Weiter ging's am Kanal entlang zum Schiffahrtsmuseum mit Aussichtsturm in den historischen Hafengebäuden. Dort traf ich eine Gruppe Kinder, die mich durch das ganze Museum begleiteten. Wir unterhielten uns, soweit es meine Indonesischkenntnisse zuließen und sie wollten mich ständig umarmen und Küsschen auf die Wange haben. Zum Abschied schenkte mir eines der Mädchen sogar einen ihrer Ringe. Schließlich ging ich weiter zum Hafen, wo ich mich in einem kleinen Ces vorbei an den Segelschiffen bis zu den bunten Leuchttürmen am Ausgang zum offenen Meer kutschieren ließ. Einige der Segelschiffe sahen nicht mehr sehr seetauglich aus. Im Nationalmuseum informierte ich mich über die verschiedenen Völker und Kulturen des 17000 Inseln und über 500 Sprachen umfassenden Indonesiens und sah mir die beeindruckende Kollektion alter hinduistischer und buddhistischer Steinfiguren an. Schließlich wollte ich noch das Nationaldenkmal besichtigen, ein riesiger Turm mit goldenen Flammen an der Spitze, schaffte es aber nicht bis ganz nach oben, weil mir die Wartezeit von 2 Stunden dann doch zu blöd war. Stattdessen deckte ich mich im Pasar Senen, dem ältesten und größten Markt der Stadt, zum letzten Mal mit meinen indonesischen Lieblingssüßigkeiten für den Flug am nächsten Tag ein. Mein Fazit zu Jakarta: erschreckend ist der Gegensatz zwischen den modernen Wolkenkratzern und Luxushotels und den nicht weit davon entfernten Slums und ärmlichen Verhältnissen. Trotzdem hat die Stadt einiges kulturell und auch landschaftlich in näherer Umgebung zu bieten. Mir hat die quirlige, versmogte Stadt irgendwie richtig gut gefallen, hätte auch noch länger bleiben können :) morgen verlasse ich Indonesien, bin einerseits gespannt auf neue Länder und Kulturen, andererseits ziemlich traurig, weil ich mich ein wenig in das Land, seine Vielfältigkeit und seine Leute verliebt habe. Ich werde auf jeden Fall zurückkehren und weitere Inseln erkunden!Lue lisää

  • Hightechstadt Singapur: Tag 1

    28. lokakuuta 2019, Singapore ⋅ ⛅ 29 °C

    Was ein Kulturschock! Ich bin froh, Jakarta als Zwischenstopp eingelegt zu haben, sonst wäre der Unterschied zu den Dörfern Kalimantans zu krass. Singapur ist das glatte Gegenteil - und glatt trifft es ganz gut! Aalglatt. Blitzeblank sauber, kein Kaugummi am Boden, die Busse kommen auf die Minute genau, alles läuft perfekt organisiert, kein Stau, alles ist hightech und automatisiert. Ein bisschen zu perfekt und gerade um die Marina u glaublich protzig und dekadent. Ein Luxushotel jagt das nächste, allabendliche hochaufwendige Licht- und Soundshows setzen die eh schon beeindruckenden Gebäude und Touristenattraktionen in Szene. In meinem Hotel völlig überwältigt von dem perfekten öffentlichen Transport-System überwältigt angelommen (Ich habe mir ein schickes Hotel mit Pool gegönnt), begebe ich mich erst einmal in die Chinatown. Nicht zu vergleichen mit der Jakartas! Kein quirliges Durcheinander, keine engen, dreckigen Gassen mit charmanten, abenteuerlichen Essensständen. Stattdessen für touristen hergerichtete Souvenirstände und girlandenbehängte Straßen. Die Tempel sind trotzdem beeindruckend und die bunten Kolonialbauten hübsch und in krassem Gegensatz zu den dahinter aufragenden Wolkenkratzern. In einem der vielen Hawker Centers (Foodmärkte) hole ich mir beim einzigen mit einem Michelinstern ausgezeichneten Straßenstand Soy Chicken Rice für umgerechnet 1,80€ und Projekte mich durch einige andere lokale Spezialitäten. Schließlich fahre ich weiter ins indische Viertel. Ich habe genau um einen Tag das indische Neujahr verpasst, trotzdem ist noch alles dekoriert. Im hinduistischen Tempel waren leidet keine Fotos erlaubt, er war wunderschön. Die hinduistischen gefallen mir überhaupt besser als die chinesisch-buddhistischen, sie sind bunter als die eintönig rot-goldenen chinesischen. Und in ihrer Buntheit trotzdem weniger kitschig. Ansonsten lieben die Inder aber Kitsch, es gibt unendlich viel bunt glitzernden Krusch, übertriebenen Schmuck und überladene Saris zu kaufen. Ich breche auf zur Marina, gönne mir ein Weinchen am Wasser (gibt es in Indonesien nämlich schlichtweg nicht! Hier kostet er zwar umgerechnet 13 Euro pro Glas, aber hatte Lust drauf), schau mir das Wahrezicehn Merlion an und erwische gerade ein wundervolles kostenloses klassisches Konzert des Esplanade Theaters vor der Kulisse der im Wasser glitzernden Skyline. Beeindruckend! Über die DNA-förmige Helix Bridge geht's zu den Gardens by the Bay, Palmen nachempfundenen, gigantischen, bewachsenen Metallkonstruktionen, welche allabendlich in bunten Farben und aufwendigen Lichteffekten erstrahlen. Nicht genug, schließt sich danach noch vor dem gigantischen Marina Bay Sands Hotel (Mit Infinity Pool) eine weiter Licht- und Wassershow an. Überwältigt von den vielen Eindrücken falle ich ins Bett...Lue lisää

  • Hightechstadt Singapur: Tag 2

    29. lokakuuta 2019, Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich startete Tag 2 mit einem Spaziergang durch den Fort Canning Park, einem nett angelegten Park rings um die Überreste und Ausgrabungsstätten der ersten Siedlung auf Singapur. Neben guten Einblicke in die Geschichte Singapurs gab es auch Gärten mit Infotafeln zu den Pflanzen und ihrer historischen Bedeutung für Singapur. Danach spazierte ich am beeindruckenden Raffles Hotel, dem War Memorial und der St Andrews Cathedral vorbei durch das zentrale Kolonialbautenviertel. Die weiße Kathedrale setzte sich seltsam von den Wolkenkratzern drumherum ab, im Inneren passte sie sich aber durch dutzende Breitbildschirme und Vollklimatisierung an das moderne Hightechbild an. Anschließend verbrachte ich drei Stunden in der National Gallery, einem Kunstmuseum mit den wichtigsten Werken Singapurs und anderer südostasiatischer Künstler. Das war wahnsinnig spannend, weil wir in Europa kaum asiatische Kunst kennen, und man lernte so auch viel über die südostasiatische Geschichte und Kultur, da das ja oft sehr eng mit der Kunst verbunden ist. Danach spazierte ich durch die weitangelegten Gardens by the Bay. Die haben nichts mehr mit einem natürlichen Garten zu tun, jeder Grashalm ist perfekt getrimmt, kein einziges Blatt liegt auf dem Boden, keine Blume ist verwelkt. Verschiedene Themenparks informieren etwas flach über Palmen, einheimische Tiere, den Bezug von Hinduismus zur Natur etc. Die riesengroßen Metallbäume sind allerdings beeindruckend aus der Nähe anzusehen. Der ganze Park funktioniert CO2-neutral mit Sonnenenergie und Energie durch Verbrennung des Komposts. Ich schaute mir noch den etwas überteuerten Flowerdome und Cloud Forest an. Der Flowerdome ist das größte Gewächshaus der Welt in verschiedene mediterrane Gebiete eingeteilt. Man wird auf festen Routen durchgeschleust und die kitschig mit Figuren und Maskottchen angelegten Rhododendron-Beete sind wenig beeindruckend. Außerdem kann man nirgends hingehen, ohne in ein Foto der aufgeregten Toruisten zu laufen. Habe den Flower Dome eher genervt verlassen. Der Cloud Forest ist ähnlich strukturiert und auf Massentourismus ausgerichtet. Er beeindruckt aber durch seine botanische Vielfalt. Es sind exakt die klimatischen Bedingungen von dem selten vorkommenden hochgelegenen Regenwald nachempfunden und die darin beheimateten seltenen Pflanzen (unter anderem wunderschöne Orchideen) ausgestellt, die man auf einem über den Bäumen und an einem Wasserfall vorbeiführenden Pfad betrachten kann. Weiter ging's für mich ins arabische Viertel, wiederum ausgestattet mit jeder Menge kleiner bunter Kolonialbauten, in denen Teppiche und Lampen verkauft werden. In einer mit Graffiti geschmückten kleinen Seitenstraße, einer für Singapur erstaunlich hippen Gegend mit vielen kleinen Bars, gönne ich mir einen Wein, lausche mega guter Livemusik und komme bald mit einem Einheimischen namens Peter ins Gespräch. Er erzählt mir einiges über die vielen Verbote und Regulationen Singapurs und die Mentalität der Bewohner. Am nächsten Tag schaffe ich es nur noch die von Luxusläden gesäumte Orchard Road entlangzuspazieren, bevor es für mich zum Flughafen und nach Hanoi geht.Lue lisää

  • Hanoi

    31. lokakuuta 2019, Vietnam ⋅ ☁️ 24 °C

    Nachdem ich spät abends in Hanoi angekommen war und in meinem süßen Homestay-Zimmer mit Balkon eingecheckt hatte, machte ich mich auf den Weg, um etwas zu essen zu finden. Ich aß eine für Hanoi typische köstliche Krabbensuppe mit dicken Reisnudeln, Scampi, Ei und Sprossen. In einer der hippen Bars im französischen Viertel gönnte ich mir schließlich ein Glas Wein und wurde bald von einer Gruppe Piloten (ein Russe, ein Spanier und ein Nepalese), welche alle bei Vietnam Airlines arbeiten, an den Tisch eingeladen. Aus einem Glas wurden viele und wir hatten mega den Spaß. Am nächsten morgen kam ich daher nicht so früh wie geplant aus dem Bett. Ich machte mich auf vorbei an der St Josephs Kathedrale zum Museum of Vietnamese History. Das Museum ist auf zwei unterschiedliche Gebäude verteilt und wenig chaotisch, aber es sind beeindruckende Sammlungen prähistorischer Ausgrabungen, Schmuckstücke und Möbel der verschiedenen Königsdynastien und natürlich erschreckende Eindrücke des Vietnamkriegs zu sehen. Weiter ging's für mich zum Hoan Kiem See, wo ich den photogenen Ngoc Son Tempel besichtigte, der auf einer kleinen Insel gelegen ist. Er ist einer heiligen Schildkröte gewidmet, die der Legende nach das Schwert des Königs nach dem Kampf gegen die Chinesen im See versenkt hat, wo es bis heute liegen soll. Danach stürzte ich mich in die Altstadt, ein hektisches, leider auch sehr touristisches Durcheinander. Jede Straße ist einer anderen Gilde gewidmet und so gibt es ganze Straßen, wo nur Gewürze, nur Schuhe oder nur Bambusmatten verkauft werden. Dazwischen spitzt immer wieder ein buddhistischer Tempel hervor. Besonders spannend war das Heritage House, ein originalgetreu renoviertes und eingerichtetes historisches Haus. Bei einer Führung erfuhr ich einiges spannendes über die vietnamesische Lebensart und Philosophie. Zum Beispiel, dass die Großeltern immer im oberen Stockwerk wohnen, da das näher zum Himmel und daher höherwertig ist, dass man Grapefruitschalen als Shampoo benutzt, und dass traditionellerweise auf einem Holzbett ohne Matratze mit einem Kissen aus Bambus geschlafen wird. In den Frischmarktstraßen wurde wieder einiges gewöhnungsbedürftiges angeboten, unter anderem lebende Blutegel und gebratene Laden. Letztere probierte ich und waren eigentlich ganz saftig und schmackhaft. Nochmal muss ich es aber nicht haben. Als nächstes sah ich mir den Temple of Literature an, ein angenehm idyllischer Ort nach der ganzen Hektik. Er war eine konfuzianische Schule, wo nur den besten Studenten des Landes Benehmen und Wissen beigebrachr wurden. Ich entschied mich noch den übertrieben protzigen Ho Chi Minh Komplex zu Ehre des Gründers Vietnams und den nahegelegenen botanischen Garten anzusehen, bevor es für mich instrafitionelle Wasserpuppentheater ging. Das war wahnsinnig amüsant und schön anzusehen. Mein Fazit zum ersten Eindruck Vietnams: die Leute sind bei weitem nicht so freundlich und hilfsbereit wie die Indonesier, teilweise sogar richtig unhöflich. Dafür befinde ich mich hier aber im kulinarischen Mekka, habe bereits meinen ersten mit Kondesmilch gesüßten Kaffee getrunken, mein erstes Bahn Mi, Bun Bo und Pho Bo gegessen. Bei letzterem habe ich anscheindend alles falsch gemacht. Als ich deutete, ob ich auch frische Kräuter und Sprossen zu der Suppe haben könnte wie die Leute neben mir, hieß es ganz entrüstet Nein um Gottes Willen, das schmeckt nur zu der Fischsuppe, die diese aßen. Und als ich etwas Sojasauce hineinkippen wollte, kam der Koch herbeigerannt und riss mir die Sauce gerade nich rechtzeitig aus der Hand und schüttete mir stattdessen Fischsauce auf den Löffel. Muss anscheinend noch einiges lernen ;)Lue lisää

  • Mountain Loop: Ha Ciang bis Ven Minh

    2. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach einer 7-stündigen Busfahrt samt Babygeschrei und kotzender Frau neben mir, landete ich spätabends in Ha Ciang. Ich entschied mich das erste mal in einem Schlafsaal zu schlafen, da das zum Busbahnhof nächste Hotel keine Einzelzimmer mehr freihatte und ich mich nicht mehr mitten in der Nacht auf die Suche machen wollte. Auf der Suche nach Abendessen stolperte ich zufällig in ein Hundefleisch-Restaurant und entschied es zu probieren (Haters gonna hate). Ich bekam also dreierlei vom Hund (Suppe, eine Art Gulasch und Gegrilltes). Es erinnert ein bisschen an Lamm, ist allerdings sehr fettig. Ein vietnamesischer Typ vom Nachbartisch bot mir etwas von dem Schnaps an (Er fragte mich auch, ob ich auf sein Hotelzimmer komme wolle), den sie hier alle tranken und der scheinbar auch blind machen kann. Er war furchtbar stark und ich hatte plötzlich ein ganz komisches Gefühl in meiner Haut am Hals und an meiner Brust, wie tausend Nadeln. Dann fühlten sich auch meine Wangen ganz seltsam an und ich wurde leicht zittrig. Zuerst dachte ich, der Typ hätte was in mein Glas getan. Aber ich glaube ich habe das Zeug einfach nur nicht gut vertragen, obwohl ich nur zweimal genippt habe. Bin schnell uns Hotel zurück und habe viel Wasser getrunken und dann war es auch bald wieder weg. Das Hotel verlieh ziemlich günstig Motorroller, was ich für die nächsten Tage vorhatte. Ich wollte die nördliche Moutain Loop nach Dong Vang, Meo Vac und zurück nach Ha Ciang fahren, die für seine malerischen Berglandschaften und Reisfelder bekannt ist. Am nächsten morgen setzte ich mich also das erste mal auf einen Roller, dachte so schwer kann das ja nicht sein. Es stellte sich heraus ist es doch, und beim absteigen fiel ich samt Roller um, kratzte mir mein Knie auf und wäre noch fast vom vorbeifahrenden Auto überfahren worden. Der Typ vom Verleih meinte ich sollte mir das besser nochmal überlegen, es wäre besonders viel Verkehr wegen Wochende, außerdem regnerisch und täglich sterben auf der Strecke Leute. Ich entschied mich also einen persönlichen easy rider zu buchen, der mich auf seinem Bike kutschiert - teurer als selbst fahren, aber flexibler als Bus. Der Typ ist etwa 60, super lieb, kennt alle guten Fotospots und Posen und geht völlig in seiner Rolle auf, mir die besten Fotos zu verschaffen. Leider spricht er kein Wort Englisch, aber wir verstehen uns. Das Wetter meint es leider nicht gut mit uns, die erste Hälfte des Tages hat es geregnet und es war teilweise so neblig, dass man die Hand vor Augen nicht mehr gesehen hat. War also nicht viel mit malerischer Sicht. Aber ab und zu hat es sich gelichtet- und dann war es atemberaubend! Gerade mit dem Nebel zwischen den sattgrünen Hügeln mit Reisfeldern und kleinen Dörfern in den Tälern. Wir wanderten außerdem zu einer beeindruckenden Tropfsteinhöhle. In Ven Minh fanden wir ein nettes Homestay, bei dem es zum Abendessen "family dinner" gab, wo alle Gäste um einen Tisch mit mehreren Schüsseln köstlicher Gemüse-, Fisch- und Fleischbeilagen zu Reis saßen. Es tat gut mal wieder reis zu essen, hatte es vermisst nach den ganzen Reisnudeln. Das englische und das niederländische Pärchen hatte ich beide schon während der Fahrt getroffen und wir verstanden uns super.Lue lisää

  • Mountain Loop: Yen Minh bis Dong Van

    3. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☁️ 15 °C

    Tag 2 der Motorradtour begann mit der obligatorischen morgendlichen Pho, bevor ich den Sonntagsmarkt in Yen Minh erkundete. Hier gab es neben Tigerpfoten, Ferkeln, frischem Obst und Gemüse auch die traditionellen bunten Röcke, die hier alle über noch buntere Leggings tragen. Ich bedeutete meinem Guide ich wolle alleine über den großen Markt schländern und verlief mich glatt. Am Ende haben wur ubs dann aber doch wieder gefunden, er war allerdings etwas sauer und erzöhlte (soweit ich die Gesten deuten konnte) den gabten Tag jedem, den wir trafen, die Story. Danach ging es durch malerische Berglandschaften weiter mit dem Motorrad. Diesmal hatten wir Glück mit dem Wetter, nach frühmorgendlichem Nebel kam sogar die Sonne raus. Neben tollen Fotospots legten wir noch Stopps bei traditionellen Dörfern, einem Königspalast (wo man schön architektonisch den chinesischen Einfluss sehen konnte), einer Mondkrater-ähnlichen Landschaft und dem nördlichsten Punkt Vietnams, an dem man einen Flag Pole besteigen kann, ein. Als wir an der chinesischen Grenze entlangfuhren, konnte man immer wieder Menschen mit Koffern und Rucksäcken sehen. Ich habe keine Ahnung, ob sie sich nach Vietnam oder nach China schmuggelten. Ich weiß nicht, welche Seite erstrebenswerter ist. Auf dem weg fanden wir auch eine Schlange, die mein Guide einfing und in einen Sack steckte. Er meinte er wolle sie essen, ist wohl eine Delikatesse hier. Er ließ sie später aber doch wieder frei. Die Nacht verbrachten wir in einem super süßen Homestay, in einem traditionellen Haus etwas außerhalb der Stadt mitten in den Reisfeldern und vor der Kulisse der imposanten Berge. Ich half in der Küche für das Family Dinner. Die Hausherrin zwang uns Gäste förmlich zum Maiswein trinken, den sie Happy Water nannte, steckte uns Mädchen schließlich in traditionelle Kleider und brachte uns vietnamesischen Volkstanz bei.Lue lisää

  • Mountain Loop: Dong Van bis Ha Giang

    4. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach leckeren Pancakes (zum ersten Mal keine Pho zum Frühstück) vor der traumhaften Reisfeld- und Bergkulisse ging's zurück nach Ha Giang. Dies war die längste und auch schönste Strecke. Einfach gigantisch der Ausblick von der ständig am Abgrund entlanggehenden Straße. Wir sahen auch den größten Canyon Südostasiens mit einem petrolfarbenen Fluss. Und zwischendrin gab es eine kleine Wanderung am sogenannten "Sky path", der hält was der Name verspricht. Wir kletterten auf einen kleinen Gipfel abseits des Weges und von dort kletterte ich weiter auf einen kleinen Felsvorsprung, was ein ziemlicher Nervenkitzel war, da es darunter hunderte Meter in den Abgrund ging. Aber die Fotos waren es wert ;) Mein Guide war stolz wie Oskar und erzählte jedem, der uns begegnete, ich hätte mich das getraut. Das letzte Stück der Loop war identisch mit dem ersten Tag und so konnte ich den Teil inklusive Heaven's Gate glücklicherweise doch noch ohne Nebel und Regen sehen. Vom ganzen auf dem Motorrad sitzen tat mir mein Popo ziemlich weh und zurück in Ha Giang gönnte ich mir eine Massage. Ich hatte mir eine schön entspannende Massage wie in Indonesien vorgestellt - weit gefehlt! Das glich eher einer Quälerei. Ohne Pardon riss sie mich rum, ließ Finger, gehen und Schultern knacksen und schlug mir heftig auf den Rücken. Zumindest sind die Verspannungen jetzt weg. Am nächsten Morgen ging's mit dem Bus nach Cao Bang. Der Besitzer des Motels hatte organisiert, dass mich der Bus um 7 Uhr am Motel abholt. Er meinte es wäre ein direkter Bus, die Fahrt dauere etwa 9 Stunden und es gäbe die Möglichkeit für Mittagessen zwischendrin. Der Bus kam um halb neun, losgefahren sind wir dann um 9. Von Bus kann auch keine Rede sein, es war eher die vietnamesische DHL, oder besser: Postkutsche. Reissäcke, Pakete, Obstkisten wurden ein- und ausgeladen und dazwischen saß ich. Es war auch keine Direktverbindung, ich musste zwischendrin umsteigen. Für die 250 Kilometer bräuchten wir tatsächlich 9 Stunden, besonders die ersten 20 waren furchtbar, dafür brauchten wir knapp 2 Stunden! Ständig gab es Straßenarbeiten, auf die alle Autos warten mussten und dazwischen waren die Schlaglöcher so tief, dass sich der Fahrer mühsam drumherum manövrieren musste. Die Straßenverhältnisse waren ein Alptraum, aber die Landschaft ein Traum! Es ging ähnlich traumhaft wie auf der Loop weiter, mit riesigen Reisterrassen, sattgrünen Bergen und tiefen Schluchten mit blaugrünen Flüssen. Dazwischen immer wieder kleine Dörfer mit Holz- oder Strohhütten, über denen der typisch vietnamesische Zimtgeruch hängt. Cao Bang ist ein nettes kleines Städtchen am Fluss. Ich fand ein nettes Homestay und aß in einer Garküche mit einer Hackfleischmischung gefüllte frisch gemachte Art Pfannkuchen oder Lasagnenudeln aus Reisteig in Brühe mit Koriander. Köstlich!Lue lisää

  • Ban Gioc Wasserfall

    6. marraskuuta 2019, Kiina ⋅ ☀️ 23 °C

    Frühmorgens schlenderte ich über den wundervollen Markt von Cao Bang und holte mir die obligatorische Frühstücks-Pho. Diesmal aber mit Ente - will mir ja nicht nachsagen lassen, ich esse eintönig! Überhaupt schmeckt jede Pho anders, mal mit Huhn, mal mit Rind, mal mit Ente, mal mit in Weinsud gekochtem Rind, mal ohne frische Kräuter, mal mit Koriander, Minze, Sprossen, Thaibasilikum oder in dem Fall drei verschiedene Arten Zitronenmelisse, mal mit frischem Ingwer, mal überwiegt die Nelkennote. Immer wieder spannend, und immer wieder lecker! Dann ging's drei Stunden mit dem Bus durch atemberaubende Landschaft (die Gegend um Cao Bang ist mit Ha Giang als eine der schönsten Vietnams deklariert) zum Ban Gioc Wasserfall, dem viertgrößten Wasserfall an einer Landesgrenze - nach Niagara, Viktoria und einem in Brasilien. Er ist wahnsinnig breit, hat verschiedene Neben-Fälle und schmiegt sich wunderschön in die Limestone-Landschaft. Es gab allerdings weniger zu tun als gedacht, auf der chinesischen Seite gab es einen Pfad am Fluss entlang, aber da konnte man nicht hin, man wurde schon ganz genau beobachtet, dass man nicht nach China ausriss - schwimmen war auch verboten! So war ich schon am frühen Nachmittag wieder zurück, schlenderte durch die Stadt (die überraschenderweise etliche üppige Gemüsegärten in den Hinterhöfen verbrigt) und aß am Straßenrand ein Dessert, das denke ich aus einer Art Flan aus Sojamilch besteht, der zerhackt und mit Sirup übergossen wird. Endlich mal etwas Süßes! Vermisse die indonesischen Kokostörtchen. Das süßeste, was ich bisher gefunden hatte, war eines dieser Überraschungspakete aus Bananenblatt, bei dem eine pappige Reismasse mit Süßkartoffel gefüllt und daher leicht süßlich war. Ich entschloss mich doch nicht am nächsten morgen in den Ba Be National Park zu fahren, weil sich herausstellte, dass es ein ziemlicher Akt war von dort wieder nach Hanoi zu kommen, und weil mein Host meinte, es wäre eh nicht die richtige Jahreszeit, da es zu kalt zum Schwimmen im See ist. Stattdessen entschied ich, gleich den Overnight-Sleeping-Bus nach Hanoi zu nehmen, um dann gleich weiter nach Cat Ba zu fahren. Ich war also neun Stunden im Bus unterwegs, musste dann um 5 uhr morgens in Hanoi einen Bus finden, der mich zu einem anderen Busbahnhof brachte, von dort den Bus nach Haiphong (3 Stunden) finden, von wo ich wieder zu einem anderen Busbahnhof fahren musste, um von dort via Bus - Boot - Bus nach Cat Ba Island und dort nach Cat Ba Stadt zu gelangen. Eine Odyssee! Um 8 Uhr abends losgefahren, kam ich also mit kaum Schlaf um zwei Uhr nachmittags in Cat Ba an.Lue lisää

  • Cat Ba Island

    7. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ 🌙 24 °C

    Ich habe mich entschlossen, nicht die all inclusive Halong Bay Mehrtages-Bootstour zu machen, sondern stattdessen eigenhändig nach Cat Ba Island zu fahren, dort zu schlafen und von dort Touren zu machen. Ich fand mehr zufällig eine wundervolle Unterkunft, eine üppig bepflanzte Oase idyllisch an einem Meeresarm gelegen. Es war nur noch Dormitory frei, aber der Vierbett-Schlafsaal gehört mir ganz alleine. Eine super liebe Angestellte erklärt mir alle Optionen und Touren und entschied mich für den nächsten Tag eine Bootstour nach Lan Ha Bay und Halong Bay zu machen, inklusive Kajaking und Schnorcheln. Für den Tag danach gäbe es die Option mit einem Ranger eine Ganztages-Trekking-Tour durch den Nationalpark zu machen. Das überlege ich mir aber noch, zumal ich im Bad ausgerutscht bin und mir den großen Zeh verstaucht habe. Für heute nahm ich mir eines der Fahrräder der Unterkunft. Ich fuhr zu einer nahegelegenen Cave, die während des Vietnamkrieges als heimliches Krankenhaus genutzt wurde. War super spannend! Bei der Strecke habe ich mich allerdings etwas überschätzt, die Insel ist super hügelig und mit dem super unbequemen Drahtesel eine Herausforderung. Alle entgegenkommenden Rollerfahrer sahen mich glaube ich eher mitleidig als anerkennend an :D aber die Landschaft hier ist wunderschön und ich genoss die Ruhe. Danach war ich ziemlich geschafft und chillte mich einfach für drei Stunden an den nahegelegenen Sandstrand - konnte ein wenig Schlaf nachholen und einen wunderschönen Sonnenuntergang bestaunen. Das war eine Wohltat nach dem Busmarathon und fühlte sich tatsächlich mal nach Urlaub an ;) in der Unterkunft bestellte ich mir Sommerrollen mit Scampi und eine Suppe aus Scampi und Wasserkürbis, die ich in dem schönen Garten am Wasser aß.Lue lisää

  • Halong & Lan Ha Bay

    8. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 25 °C

    Für heute hatte ich eine Bootstour mit 20 Leuten gebucht. Die Leute waren alle super lieb und es waren sogar drei deutsche dabei, die ersten seit ich aus Deutschland weg bin! Es ging durch die atemberaubenden Limestone Formationen des Lan Ha Bays zu einem schwimmenden Fischerdorf, wo wir die Fischereimethoden kennenlernen konnten. Dann fuhren wir weiter zum Halong Bay, wo wir mit Zweier-Kayaks durch die kleinen Kanäle und sogar durch drei Höhlen durchpaddelten. Mega schön! Dann gab's super leckeres Essen mit Meeresfrüchten an Board, bevor es mit einem kleinen Schwimmstopp im Sonnenuntergang wieder zurück nach Cat Ba ging. Die Tour war eines meienr Highlights in Vietnam! Die Routen, die der Anbieter gewählt hatte, waren überhaupt nicht überlaufen wie ich dachte, wir waren meistens das einzige Boot weit und breit! Danach schlenderte ich noch bisschen durch den Hafen, sah mir den Sonnenuntergang an und ging dann Calamari essen. Ein großer Fehler! Bald darauf merkte ich wie mein Bauch zu grummeln und zu Schmerzen begann. Ich machte mich auf den Weg zum Hotel. Zwischendrin kam ich an einer Feierlichkeit zu Ehren irgendeines Nationalhelden vorbei und wurde eingeladen mich dich zu setzen. Es wurden allerlei Aufführungen dargeboten von Fächertänzen bis hin zu Chorgesängen. Aber meine Bauchschmerzen wurden immer schlimmer und ich ging bald weiter. (Achtung, empfindliche Gemüter ab jetzt aufhören zu lesen!) Auf dem weg merkte ich plötzlich wie der erste Durchfallschub kam und ich rettete mich gerade noch in einen Hinterhof. Die armen Leute, die das am nöchsten morgen entdeckten. Es tut mir aufrichtig leid! Danach schaffte ich es gerade noch ins Hotel, bis es richtig losging. Ich schloss mich 2 Stunden in die Toilette neben der Rezeption ein. Immer wieder, wenn ich dachte es ginge und ich könnte zur Rezeption gehen und erklären, was los wäre, ging es wieder los. Bald übergab ich mich auch. Und alles begleitet von unerträglichen Bauchschmerzen. Schließlich war eine kleine Pause, ich ging hinaus. Die Mädels von der Rezeption waren super süß, eine fuhr sofort zur Apotheke und besorgte Medizin (Berberin von Bereberitze, wusste nicht, dass das bei Durchfall hilft), die ich leider nicht bei mir behielt, und Elektrolytlösung. Sie gaben mir zu verstehen, dass ich nicht alleine bin, dass sie für mich sorgen und zeigten mir, wo sie schliefen, falls ich sie bräuchte in der Nacht. Es war eine furchtbare Nacht, möglicherweise die schlimmste meines Lebens, begleitet von etlichen Klogängen, Brechreizen, Schüttelfrost und Bauchkrämpfen. Am nächsten Morgen war ich noch sehr schwach, aber es war überstanden. Die Empfangsdame erklärte mir noch, was ich essen dürfte und was nicht (Reis, Suppe, trockenes Brot und lustigerweise nur Blattgemüse, kein "body vegetable"). Sie hatte extra eine Bekannte gefragt, die Ärztin ist. Außerdem ging sie auf Nummer sicher, dass ich auch ja die restliche eklige Elektrolytlösung trank, indem sie sie in meiner trinkflasche auflöste. Ich hatte eigentlich vorgehabt sie wegzuschmeißen, weil sie so widerlich schmeckt. Das hatte sie wohl geahnt. ;) Naja, da musste ich also durch. Wir verabschiedeten uns herzlich und dann ging es für mich mit der Fähre und dem Bus nach Ninh Binh.Lue lisää

  • Tam Coc Flussfahrt

    9. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 26 °C

    In Tam Coc angekommen, fand ich ein super süßes Homestay mit schönem Garten, Terrasse auf Stelzen auf einem kleinen Fischteich und einem eigenen Bungalow für mich. Ich überlegte, was ich mit dem angebrochenen Tag machen könnte, und entschied mich, eine entspannte Bootsfahrt durch die drei Höhlen von Tam Coc zu machen. Man konnte sie auch alleine machen, musste dann allerdings da ganze Boot alleine zahlen, und so ging ich auf gut Glück zum Anleger, um jemanden zum Teilen zu finden. Genau in diesem Moment zahlte ein einzelner Typ am Schalter, der auch schon mit mir im Bus von Cat Ba gekommen war. Er war auch super dankbar, jemanden gefunden zu haben. Und so ging es mit einem Ruderboot zwei Stunden durch traumhafte Landschaft und enge Höhlen. Die Ruderdame ruderte mit ihren Füßen, was eigentlich ziemlich entspannt aussah. Ich verabredet mich mit David für den nächsten Morgen, da er sich ein Motorrad gemietet hatte und anbot, zu zweit durch die Gegend zu cruisen und die Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Perfekt, da ich sonst ein Vermögen für einzelne Taxifahrten gezahlt hätte! Ich gönnte mir noch eine einfache Suppe für meinen angegriffenen Magen und fiel dann ins Bett.Lue lisää

  • Ninh Binh: Tempelhopping & Bootstour

    10. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach Pancakes, frischem Maracujasaft, aufgeschnittener Babayananas und Gemüse auf meiner Terrasse ging es also mit dem Roller los. Zuerst zur Bich Dong Pagoda, die wunderschön idyllisch an einem dicht von Dschungel bewachsenen Hang liegt. Dadurch, dass wir so früh dran waren, waren wir auch ziemlich die einzigen und die Stimmung war magisch! Es gab etliche kleine Tempel für verschiedene Gottheiten, teilweise in Höhlen versteckt. Unter allen Götterstatuen stehen verschiedene Kekse, Früchte und Getränke, oft auch Bier und Vodka - je nach Vorliebe der Gottheit. Wir machten uns einen Spaß daraus uns vorzustellen, wie sich die Götter nachts die Hucke vollsaufen und ein Fressgelage feiern und dann tagsüber schlafen und auskatern. Unser nächster Stopp war die Mua Cave, die eigentlich nicht mehr viel mit der Höhle an sich zu tun hat. Es wurde eine Riesen touristische Anlage draus gemacht, inklusive künstlichem Wasserfall, Herzschaukel und angelegtem Lotusteich. Das ist ja gar nicht mein Fall. Die Aussicht von der mit 458 Stufen (ja, wir haben mitgezählt) zu erklimmenden Bergspitze ist allerdings phänomenal, auch wenn man aufpassen musste sich nicht gegenseitig auf die Füße zu treten, so überlaufen war es. Danach machten wir eine dreistündige Ruderboottour durch Trang An. Wir wählten auf Empfehlung einer netten Bedienung bei unserem Kaffeestopp Route 1, welche durch 9 Höhlen ging und an drei Tempel hielt. Einer davon, das Herzstück des Trang An World Heritage, ist 800 Jahre alt. Dies ist eine Seltenheit, weil die meisten Tempel hier, auch wenn sie alt aussehen, in den 1990ern oder 2000ern gebaut wurden. Die Höhlen waren teilweise so niedrig, dass wir unsere Köpfe einziehen mussten. Die Landschaft war wieder traumhaft. Inzwischen war es schon dunkel geworden und wir cruisten noch ein bisschen durch Ninh Binh Stadt. Sie ist relativ groß, hat aber nichts besonderes zu bieten. Wir stoppten in einem Restaurant, in dem wir die meisten Einheimischen sitzen sahen. Es war auf Sommerrollen zum selber rollen spezialisiert. Es gab gegrilltes Schweinefleisch, "Pfannkuchen" aus Reismehl, Ei und Shrimps, die eher Omelett glichen, Gurke, Ananas, Kohlgemüse und verschiedene Salate und Kräuter zum einrollen. Dazu eine Sauce, die meiner selbstgemachten aus Limettensaft, Fischsauce und Chilisauce sehr nahe kommt. Köstlich! Allerdings war das anscheinend doch noch zu viel für meinen angeschlagenen Magen, er meldet sich seitdem wieder zu Wort. Zum Abschluss des Tages tranken wir noch in einer Bar in Tam Coc Kokoswein (lecker, aber so stark, dass wir ihn mit Ananassaft mischten, ergab eine Art Pina Colada) und spielten UNO.Lue lisää

  • Tempelhopping continued

    11. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich entschied mich noch einen Tag länger zu bleiben, da es noch so viel zu sehen gab, und David und ich verabredeten uns wieder gemeinsam zu fahren. Wir waren den ganzen Tag allerdings super müde und träge und gingen alles sehr langsam an. Zuerst sahen wir uns die antike Hauptstadt Hoa Lu an. Das ganze Gelände ist super weitläufig, mit etlichen Tempeln, Ausgrabungen und Monumenten, die weit verteilt sind und teilweise mitten in Wohngebieten liegen. Sehr verwirrend das ganze, aber wir glaubten die wichtigsten drei Tempel gefunden zu haben. Von der originalen Königstadt ist nicht mehr viel erhalten, aber man kann ein paar Ausgrabungen in einem Museum betrachten. Einer der Tempel ist super versteckt und es wohnen tatsächlich Nonnen dort. Wir kauften Räucherstäbchen und steckten sie in den Behälter vorm Altar. Als nächstes ging es zur Bai Dinh Pagode, dem größten buddhistischen Tempelkomplex Vietnams. Die Anlage ist auch wirklich gigantisch! Sie erstreckt sich über mehrere Kilometer, ein Tempel ist größer als der andere, mit gold glänzenden Buddhastatuen. Wieder einmal ist die Pagode relativ jung, 2010 fertig gestellt. Sie wurde aber errichtete, um den antiken Tempel, den man ebenfalls besichtigen kann, zu ehren. Man kann außerdem einen Turm besteigen, von welchem aus man einen wunderbaren Blick über den Tempelkomplex und die umliegenden Berge hat. Nach Bai Dinh waren wir ziemlich fertig und so war die anschließende einstündige Bootsfahrt bei Dämmerung durch das Van Long Naturreservat genau das richtige. Wir waren fast alleine auf dem Wasser und in absoluter Stille - unterbrochen vom monotonen Geplätscher des Ruders und von gelegentlichem Vogelgezwitscher - ging es durch das mit Schilf und Seerosen bewachsene Feuchtgebiet. Ein perfekter Ausklang des Tages, bevor es für mich im Sleeping Bus 7 Stunden nach Phong Nha ging.Lue lisää

  • Phong Nha National Park Teil 1

    12. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ 🌧 23 °C

    Ich kam um 4 Uhr nachts mit dem Bus an und hatte zu spät die Nachricht meienr Unterkunft entdeckt, sie könnten mich abholen, wann ich denn ankäme. Eine Motoradtaxufahrerin verlangte einen unmöglichen Preis und so entschied ich mich eine halbe Stunde zu Fuß mit meinem Backpack durch die Dunkelheit zu laufen. Es war mir teilweise schon ein bisschen mulmig zumute, weil es manchmal nicht mal Straßenlaternen gab und keine Menschenseele zu sehen war. Habe es aber heile geschafft und bin ins Bett gefallen. Ich habe mir zum ersten mal gegönnt so richtig auszuschlafen, weil ich merkte, wie mein Körper das brauchte. War total geschlaucht, vielleicht noch von meiner Horrornacht, vielleicht von dem anstrengenden Tempelhopping oder von der Sleeping Bus Tour. Ich schlief also bis halb zehn. Mein Host wollte mir nach dem Frühstück unbedingt eine Tour oder doch wenigstens einen easy rider aufschwatzen, ich entschied mich aber dafür es erst einmal ruhig anzugehen, mir ein Fahrrad zu nehmen und loszuradeln. Auf dem Weg aß ich an einem Straßenstand mit zwei Mädels eine Art Ravioli aus Reismehl auf Raspelgemüse in Limettenchilisauce, die Füllung konnte ich nicht identifizieren. Bald kam ich an den Bootsanleger für die Bootstour in die Phong Nha Cave. Ich fand ein deutsch-ungarisches junges Pärchen, das auf der Suche nach Personen war, mit denen es sich das 12er-Boot teilen konnte. Wir warteten ein wenig und fanden schließlich noch ein britisches altes Ehepaar. Wir waren eine super Truppe und waren uns einig, noch eine zweite Cave mitdazuzumachen. Die ganze Tour dauerte 4 Stunden. Wir wurden mit dem Boot an den wunderschön bewachsenen Bergen des Nationalparks vorbei zur Phong Nha Cave geschippert, dort wurde der Motor ausgestellt und wir wurden durch die Höhle gerudert. Schließlich konnten wir nich aussteigen und durch die Höhle gehen. Das war die schönste Höhle, die ich bisher gesehen hatte! Beeindruckende Stalagtiten und Stalagmiten in allen Formen und Variationen - in der Form eines Löwen, einer Hand, manche glatt und glitschig, andere mit winzigen Quarzen übersäht, manche erinnerten an Blumenkohl, andere an herabhängenden Stoff. Man konnte sich gar nicht sattsehen und entdeckte überall etwas neues. Aus der Höhle heraus, ging es über etliche Stufen zur nächsten Höhle, deren Eingang hoch auf einem Berghang war. Auch diese war unglaublich beeindruckend! Ein kleiner Tempel und eine wunderbare Aussicht krönten den Aufstieg noch. Anschließend brachte und das Boot wieder zum Anleger zurück. Das perfekte Programm für den heutigen Tag! Auch der Regen tat dem ganzen keinen Abbruch. Ich aß noch eine Art Reisgrütze mit Ente und frischen Kräutern an einem Straßenstand (und musste mich ärgern, dass ich als Tourist weniger Fleisch bekam und ich auch nach den Kräutern verlangen musste, sonst hätte ich sie nicht bekommen) und chillte mich dann in mein Bett, um ein paar Sachen am Laptop zu erledigen.Lue lisää

  • Phong Nha Nationalpark: Teil 2

    13. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ 🌧 23 °C

    Ich entschied mich auch für den zweiten Tag gegen eine Tour, da Hiking mit meinem Zeh eh keine besonders gute Idee wäre und außerdem bei dem Regen keinen Spaß machen würde. Ich buchte einen easy rider für den Tag und machte mich auf zum botanischen Garten. Alleine die Fahrt durch den Nationalpark war phänomenal. Die Vegetation ist hier sehr lustig, wie ein grüner Teppich, der über die Bäume gelegt wird, durch die ganzen Schlingpflanzen. Dazwischen die hohen Felswände und alles in Nebel getaucht, ein Traum! Im botanischen Garten konnte man eineinhalb Stunden auf einem Pfad durch den Regenwald wandern. Es gab auch ein Gehege mit Affen und Stachelschweinen, die sich ständig in die Haare kriegten. Am Ende gab es noch einen Wasserfall, den man hochklettern musste, ganz schön heikel bei dem Wetter. Insgesamt eine nette Sache und da ich super früh dran war, war ich auch die einzige im Dschungel. Weiter ging's zur Paradise Cave, die lange Zeit mit 30km Länge die größte Höhle der Welt war. Inzwischen wurde allerdings nicht weit weg eine andere Höhle entdeckt, die aber nur in einer 4-tagestour für 3000 Dollar erkundet werden kann und auf 500 Touristen im Jahr begrenzt ist. Obwohl man nur den ersten Kilometer der Paradise Cave mit dem regulären Ticket besichtigt, ist die Größe beeindruckend! Riesige Hallen und darin gigantische Säulen von Stalagmiten und Stalagtiten. Ich traf zwei Mädchen, eine aus Dresden, die andere aus Belgien, mit denen ich den Rückweg aus der Höhle antrat, danach noch was trank und mich super nett unterhielt. Es war erst eins als wir fertig waren und da ich die Dark Cave nicht machen wollte, weil man da schwimmen musste, was ich bei dem Wetter nicht gerade verlockend fand, blieb als einzige Attraktion the Duck Stopp, eine Gänsefarm. Man konnte allerdings die "Duck Experience" (füttern der Gänse, mit ihnen spielen, etc) nur in einem Paket mit vietnamesischen Pfannkuchen für 100k VD haben und da ich nicht hungrig war und es mir das nicht wert war, sah uch mir die 180 Gänse nur von draußen an. Dann ging's durch den strömenden Regen zurück zu meiner Unterkunft. Dort durfte ich netterweise nochmal ein Zimmer beziehen, bis mein Bus abends nach Hue ging. Das Kartenlesegerät in der Unterkunft war kaputt und so fuhr mich die Besitzerin zum ATM in der Stadt und als ich sagte, sie könne mich bei einem der Straßenstände rauslassen, da ich Hunger hätte, sagte sie, sie würde warten bis ich fertig gegessen hätte und mich dann zurück zum Homestay fahren. Es gibt also doch noch nette Vietnamesen! Es war das gleiche Essen wie am Tag davor, aber diesmal war die Portion anständig. Außerdem aß ich fast das ganze Essen des Nebentisches. Als ich nämlich fragte, ob ich den Salat aus Ente, Gurke, Kräutern, Karotte, einer seltsamen sauren Frucht, Chili und Limettensaft probieren könnte, legten sie mir Stück für Stück auf meinen Teller und ermutigten mich immer weiter zuzulangen. War super lecker!Lue lisää

  • Hue: Antike Königsstadt

    14. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 32 °C

    Nachdem uns der Sleeping Bus mitten in der Nacht nicht am versprochenen Ort sondern mitten im nirgendwo rausließ und wir ein Taxi nehmen mussten, fand ich erschöpft in mein Homestay. Es war Schimmel an der Wand, aber das Personal war super lieb. Ich machte mich früh morgens auf den Weg in die Zitadelle mit der verbotenen Stadt, der Kaiserstadt der Nguyen Dynastie. Eine beeindruckende Anlage voller alter Tempel und Paläste. Wenn man etwas abseits der Hauptattraktionen geht, findet man super idyllische Plätze inzwischen von Palastruinen. Danach ging's zum Markt von Hue, wo ich mir einen Rucksack (meiner war schon super durchgesifft und stank) und das zweite Paar Schlappen kaufte, nachdem ich an allen möglichen Stellen Blasen bekommen hatte. Der Markt an sich war eine furchtbare Erfahrung, alle rufen einen zu sich her, packen einen am Arm und sind super unfreundlich. Im Bus hab ich mich mit anderen Backpackern unterhalten und wir waren uns alle einig, dass die Vietnamesen unfreundlich sind, ist also nicht nur mein Gefühl. Allerdings konnte ich feststellen, dass die in Hue und dann besonders auch Danang und Hoi An viel netter waren als die im Norden, was mir ein Tourguide auch bestätigte. Zentralvietnam ist wohl freundlicher als der Rest. In Hue schenkte mir eine Straßenverkäuferin sogar den Krautsalat, der eigentlich als Beilage zu den Eiern gedacht war, die sie verkaufte, den ich aber ohne Ei haben wollte. In Danang halfen mir viele Leute (wenn auch weniger erfolgreich) die richtige Bushaltestelle zu finden. Und in Hoi An machte mir eine Frau am Ticketschalter die Geldbörse wieder zu und steckte sie in meine Tasche, als sie merkte, dass ich Koordinationsprobleme habe mit Regenschirm, Handy, Reiseführer und Ticket in der Hand. Um nur ein paar Beispiele zu nennen...Nach dem Markt in Hue sah uch mir noch vier Pagoden, die einzige antike Opferungsesplanade Vietnams und zwei Grabanlagen, einmal des zweiten und einmal des vorletzten Königs der Nguyen Dynastie, an. Bei letzteren beiden schloss ich mich jeweils einer deutschen Reisegruppe an und erfuhr so allerhand spannendes. Die Könige haben in ihren Grabanlagen schon zu Lebzeiten viel Zeit verbracht, es gab Lustpaläste, Gebäude für die etlichen hundert Frauen und natürlich Tempel. Der vorletzte König war wohl opiumabhängig und nur noch eine Marionette der Franzosen. Außerdem konnte er mit dem Harem wohl nicht viel anfangen, er war nämlich schwul. Als der vietnamesische Tourguide das so darstellte, als wäre das eine geistige Störung, dachte ich ich höre nicht richtig. Ist hier in Vietnam wohl noch nicht so akzeptiert. Der andere Tourguide schimpfte über das politische System, das schlimmer als die DDR sei (es gibt keine Nationalwahlen, nur für die Kommunen), und erzählte grausiges über seine Zeit im Vietnamkrieg. Besonders die zweite Grabanlage war super schön, mit Mosaiken aus tausenden von zerscheppertem europäischen Porzellan. Auf dem Weg von einer Grabanlage zur anderen schlich ich mich in einen Tourbus, der zufällig auch dorthin fuhr und mich freundlicherweise mitnahm. Eine der Pagoden wurde leider gerade renoviert, dafür konnte ich die Mönche und Nonnen im Kloster daneben bei ihrem täglichen Leben beobachten und sogar singen hören. Am Abend schlenderte ich noch etwas am beleuchteten Flussufer entlang und sah mir eine Gallerie mit Seidenstickereien an.Lue lisää

  • Von Hue nach Hoi An

    15. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 29 °C

    Am nächsten Morgen sah ich mir noch einen Tempel in Hue an, bevor ich mit dem Zug nach Danang fuhr. Ich wählte den Zug anstatt des schnelleren Busses, weil dieser die wunderschöne Strecke an der Küste entlang über den berühmten Hai Van Pass fährt. Die Strecke war wirklich traumhaft! Ich saß an einem Viererplatz mit drei Vietnamesen, die sofort allerhand Essen auspackten und mich einluden mitzuessen und mir das Essen förmlich aufdrängten. Es war köstlich. Es gab drei Arten sticky rice, den man in zerstoßenen schwarzen Sesam tunkte, und dazu mit Zitronengras gewürztes Fleisch. Als Nachtisch gab's noch frische Orange. Ich platzte fast danach. In Danang suchte ich zwei Stunden lang den Bus nach Hoi An. Viele Leute wollten mir helfen und schickten mich von Bushalte zu Bushalte, keiner hatte wirklich einen Plan. Schließlich habe ich es doch nach Hoi An geschafft. Ich wollte eigentlich nur noch bisschen durch die mit tausend Lampions beleuchtete und Altstadt schlendern und dann früh ins Bett. Ich stieß allerdings auf zwei deutsche Mädels, die ich im Bus von Phong Nha getroffen hatte und setzte mich zu ihnen in ein Cafe. Wir tranken Mangolasssi und schließlich Wein und lästerten über die vorbeigehenden Touristen. Die westlichen machten tausend Fotos in sämtlichen affigen Posen (wir sind nun sicher auf 100 Fotos im Hintergrund blöd schauend) und die chinesischen liefen alle mit der gesamten Familie im Hawaihemden-Partnerlook herum. Super witzig zu beobachten. Wir bekamen Hunger und stolperten auf der Suche nach Essen in ein Local-Barbecue Restaurant. Am Nebentisch saßen glücklicherweise super süße Locals zusammen mit einem Franzosen und einem Dänen und gaben uns Tipps, was wir bestellen sollten und wie man das machte. Wir bestellten uns Rinderfilet, Jakobsmuscheln und Scampis. Wir stellten uns mit unserem Grill aber anscheinend so doof an, dass ein Ober irgendwann Mitleid hatte und sich zu unsrem persönlichen Grillmeister erklärte. Man rollte das Gegrillte mit scharf eingelegtem Kohl in Löwenzahn-ähnliche Blätter und tunkte das Ganze in eine süßlich-scharfe grüne Sauce - super lecker! Schließlich lud uns der Nebentusch ein, noch weiter in eine Bar zu ziehen, was wir schließlich machten. Und so wurde nichts aus früh ins Bett gehen, wir tanzten bis zwei.Lue lisää

  • Touristenstadt Hoi An

    16. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Früh morgens machte ich mich auf den Weg, die Altstadt Hoi Ans zu erkunden. Man kauft hier ein Ticket und kann sich dann aus einer Liste fünf Sehenswürdigkeiten aussuchen. Die Altstadt ist super süß von der Architektur her, aber völlig überfüllt von Touristen und kaum ein Haus ist noch von Einheimischen bewohnt, überall sind Souvenirshops und Restaurants. Ich suchte mir ein altes traditionelles Haus aus, zwei chinesische Assembly Halls, einen alten chinesischen Tempel, in dessen Hinterhof Babyplazentas vergraben waren, um für ein langes Leben der Neugeborenen zu sorgen, und eine traditionelle Aufführung mit Musik, Gesang und Tanz. Alles super überfüllt. Dank meines Reiseführers fand ich allerdings noch eine weitere Assembly Hall, die nichts kostete - und siehe da, ich war komplett alleine! Eine Wohltat nach all dem Trubel. Noch dazu war das meiner Meinung nach die schönste, mit kunstvollen bunten Holzschnitzereien. Ich sah mir noch einen Grundwasserbrunnen an, der laut meines Reiseführers niemals leer wird und von dem vermutet wird, dass er für die Bewohner heilig ist und nach wie vor genutzt wird. Und just in dem Moment kam ein alter Herr und schöpfte Wasser aus dem Brunnen und füllte es durch einen Filter in Gallonen. Er erzählte mir, dass der Brunnen schon vor über 1500 Jahren von den Cham gebaut wurde, und er die gesamte Nachbarschaft mit dem Trinkwasser versorgte. Ich schlenderte noch über den Markt und gönnte mir eine Bohnensuppe mir Maniokstücken und Kokossauce - super süß, aber super lecker! Endlich war mein süßer Zahn befriedigt ;) Um den Touristenströmen zu entkommen, entschied ich mich auf die Insel Cam Kim rüberzugehen, die mit einer Brücke verbunden ist. Der Weg war super weit, aber durch das von den Touristen noch unberührte Dorfleben zu schlendern tat gut. Ich sah einigen Männern beim Schnitzen zu. Die meisten der in Hoi an verwendeten Holzschnitzereien werden nämlich hier gefertigt. Ich kam auch an einer alten Frau vorbei, die traditionelle Reisnudeln herstellte. Sie winkte mich zu sich her und ich durfte die Nudelmaschine drehen, während sie die Nudelplatten einführte. Danach durfte ich sie auch noch probieren. Auf dem Weg bat ich einen der vorbeifahrenden Rollerfahrer mich ein Stück mitzunehmen, sodass ich nicht alles laufen musste. Ich aß My Quang, ein Gericht mit dicken gelben Nudeln, Scampi, gegrilltem Fleisch, Wachtelei und frischen Kräutern. Es gibt unendlich viele verschiedene Nudelarten, die jeweils mit unterschiedlichen Eiweißeinlagen und Brühe oder Sud gereicht werden. Das für Hoi An berühmte Cao Lau zum Beispiel ist mit dunklen dicken viereckigen Nudeln. Pho wird mit Tagiatellartigen weißen Nudeln gereicht und Bun mit weißen Fadennudeln. Dann gibt es noch lasagneartige Reisnudelplatten, die man befüllt, mit Shrimps gefüllte Reisravioli etc etc. Ich gönnte mir noch einen frischen Ingwertee und ging dann früh ins Bett - diesmal wirklich!Lue lisää

  • Cham-Heiligtum My Son

    17. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich wollte mir die heiligen Stätten My Son anschauen, das spirituelle Zentrum des Cham-Reichs. Es hat hier ihren Ursprung, gegründet von indonesischen Javanesen, die wiederum den Baustil und den Hibduismus von indischen Einwanderern hatten. Einige der Gebäude sind über 1500 Jahre alt, viel älter als Angkor Wat, das ebenfalls eine Cham-Stätte ist. Leider aber nicht so gut erhalten, da es erstens bis die Franzosen es entdeckt haben, völlig im Dschungel verborgen und vergessen und teilweise verfallen war. Zweitens raubten die Franzosen alle Köpfe der verschiedenen Statuen und Figuren, um den Hinduismus zu vertreiben und das Christentum zu verbreiten (Sie weigern sich übrigens nach wie vor sie zurückzugeben, sind alle im Louvre). Und drittens zerbombten die Amerikaner im Krieg den Großteil, weil sich die VC in den Ruinen versteckten. Überall sieht man große Bombenkrater. Einige Gebäude sind trotzdem noch erhalten und schmiegen sich wunderschön in den Dschungel. Die Gebäude mit Ausrichtung des Eingangs nach Osten (Sonnenaufgang, Richtung Götter) sind für Gottesdienste und Zeremonien, die gen Westen (Sonnenuntergang, Tod) stellen Königsgräber dar. Man sieht auch viele Opferaltäre mit einer Schale, die die weibliche Yoni darstellt, und einem Fallusartigen Lagi für das Männliche darauf. Darüber wird Milch, Honig und heiliges Wasser gegossen und eingerieben und rinnt dann über eine kleine Rinne ab. Yoni und Lagi sind das hinduistische Pendant zum buddhistischen Yin und Yang und symbolisieren das Leben. Außerdem ist alles dreigeteilt, zum Beispiel drei Säulen in jedem Fenster, da es drei Hauptgötter gibt: Brahma, Vishnu und Shiva, die jeweils für Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung (inklusive Neuschaffung) stehen. Die Halbtagestour endete mit einer Bootsfahrt inklusive Lunch. Danach sah ich mir noch einen Tempel in der Nähe meines Homestays an, bevor es mit dem Bus 6 Stunden nach Quy Nhon ging. Auf dem Weg machten wir einen Stopp bei einem Restaurant und einige Männer luden mich an ihren Tisch ein, wo allerlei super leckere Gerichte gedeckt waren: gegrillter Fisch mit grüner Mango, Suppe mit Fleisch und Gemüse, Wasserspinat mit Beef, Schweinefleisch, gedünsteter Tintenfisch, Omlette und einem Reispapier-Koriander-Karotten-Oktopussalat - und natürlich Reis. Es war mega lecker und ich verpasste fast die Abfahrt meines Busses. Ein junger Kerl, der für den Bus arbeitete meinte dann zu mir, ich solle aufpassen, es wäre gefährlich einfach mit den Männern zu essen. Aber ich glaube sie waren einfach nur freundlich. In Quy Nhon angekommen fuhr ich per Grab nach Bai Xep und checkte in meinem Hostel am Strand ein.Lue lisää

  • Bai Xep: Strandparadies

    18. marraskuuta 2019, Vietnam ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach dem ganzen Reisestress und den Touristenmassen in Hoi An spürte ich förmlich wie sehr sich mein Körper nach Ruhe und Erholung sehnt. Ich entschied mich also ein paar Tage in Bai Xep zu verbringen, einem kleinen Fischerdorf mit ganzen drei Homestays und einem wundervollen Sandstrand. Das Fischerdorf ist von wknzigen Gässchen durchzogen, durch die gerade mal so ein Roller passt. Die Fischer benutzen seltsame runde Boote mit einem Ruder. Auf die drei Homestays waren vielleicht zehn bis 15 Touristen verteilt, dementsprechend angenehm ruhig war es und ich hatte oft sogar den Strand für mich. Den ersten Tag lag ich wirklich nur am Strand, genoss die Sonne, gönnte mir Eiskaffee, Smoothies und Cocktaild und schlief - das war bitter nötig! Am Abend aß ich in einem einheinischen Restaurant einen riesigen gegrillten Tintenfisch und später saß ich noch mit ner Gruppe Jungs aus dem anderen Hostel zusammen und spielte Karten. Mit derselben Gruppe ging's am nächsten Tag zu einem kleinen Wasserfall. Bevor ich abends Den Sleeping Bus nach Co Chi Minh nahm, aß ich noch auf der Veranda eines Privathauses die dort ausgeschenkte Suppe. Als die dampfende Schüssel schon vor mir stand, kam die alte Dame nochmal an und gab mir nochmal eine Handvoll Nudeln und einem Fleischkloß mehr obendrauf und deutete auf meinen Bauch. Glaub sie wollte mir sagen ich müsse zunehmen. Oder sie dachte ich bin schwanger - eins von beiden.Lue lisää