Jasi und Tim auf Weltreise

février - mai 2024
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  • Jour 20–21

    Sant Boi de Llobregat

    27 février, Espagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Neuer Tag, neues Glück.

    Wir fanden gestern Nacht doch noch etwas Schlaf.

    Zu unserer Zufriedenheit entdeckten wir am Morgen keine weiteren blinde Passagiere im Bett. Da es gestern etwas spät wurde, standen wir erst um 09:00 Uhr auf. Wir verspeisten unser Frühstück und Jasmin kümmerte sich dieses Mal um den Abwasch. In dieser Zeit machte sich Tim bereit für den Tag und griff mal wieder zum Rasierer. Der extreme Bartwuchs wurde souverän bekämpft. Während Tim abtrocknete, machte sich auch Jasmin bereit.

    Zusammen wurde die immer noch feuchte Wäsche abgehangen und auf dem Tisch deponiert. Das Dachzelt wurde zusammengeklappt und alle Utensilien verräumt.

    Wir fuhren zu einem näher gelegenen Parkplatz in Sant Boi de Llobregat vor Barcelona, welcher in einem riesigen Einkaufsgebiet lag. Wir schulterteten unseren Rucksack mit unserem Essen und brachen auf zur nächsten Bushaltestelle.

    Von der Haltestelle "Ctra. del Prat - Cantàbria" ging es für 2.55 Euro pro Person ins Zentrum. Wir stiegen bei der Haltestelle "Plaça d'Espanya" aus. Da Jasmin schomal hier war, wollte sie direkt mit Tim zum Museum "Museu Nacional d'Art de Catalunya", da man von dort aus eine schöne Aussicht geniessen konnte.

    Aufgrund des Wassermangels waren die Springbrunnen nicht in Betrieb. Die Aussicht war trotzdem faszinierend.

    Auf dem "Berg" angekommen, assen wir erstmals Mittag auf einer herzigen, alleinstehenden Bank. Es gab César-Salat (light) mit Cracker dazu etwas Wasser. Wir plauderten friedlich, als Tim Jasmins Kappe ergriff. Eine erneute Spinne sass auf ihrer Kappe. Geübt ohne es sich anmerken zu lassen, entfernte Tim diese und erzählte erst dann was passierte.

    Währenddessen setzte sich ein Mann direkt neben uns auf einen Stuhl, der ca. einen Meter entfernt am Boden angemacht war. Ein wenig iritiert unterhielten wir uns weiter. Da es ja noch nicht unangenehm genug war, fing er an laut Videos anzuschauen und mit seiner ganzen Familie über Lautsprecher zu telefonieren.

    Wir entschieden uns aufzubrechen und zu der berühmten "La Sagrada Familia" zu laufen. Wir koordierten den Weg vorbei an einem UNIQLO- Laden. Jasmin hatte auf Tiktok gesehen, dass dieser Laden Tops mit integrierten BH anbieten. Überglücklich diese auch zu finden, kauften wir drei Stück in unterschiedlichen Farben. Die guten alten "Anschaffungen".

    Da das Shoppen anstrengend war unterstützte ein Wegbier das Weiterspazieren. Der Weg führte an unzähligen, kleinen Läden vorbei, mit allem möglichen Krimskrams und leckerem Essen.

    Angekommen bei der Basilika staunten wir nicht schlecht. Ein sehr schönes Gebäude mit sehr vielen prunkvollen Details. Auf einer Bank genossen wir die Aussicht und verspeisten dazu je einen Apfel. Die Regenwolken hinter der Basilika rundeten das Bild ab.

    Da uns noch in den letzten Tagen bewusst wurde, dass wir das Budget einhalten, aber uns auch dabei wohl fühlen sollen, entschied sich Jasmin für ein Lashlifting, welches ca. 7 bis 8 Wochen hält und Tim für einen Coiffeurbesuch. Um 17:30 Uhr hatte Jasmin ihren Termin und Tim suchte in dieser Zeit einen spontanen Barbershop auf. Nach gut einer Stunde waren beide fertig und 60 Euro leichter unterwegs.

    Wir machten uns auf den Rückweg, vorbei an vielen leckeren Restaurants, der Hunger wurde immer grösser. Bei der letzten Haltestelle in der Stadt stiegen wir ein und fuhren für weitere 2.55 Euro pro Person zurück. Eine Station später, zu Fuss drei Stunden, erreichten wir den Ort.

    Hungrig besuchten wir dort den Alcampo, um Sandwiches für die Reise am Mittwoch einzukaufen.

    Da auch ein anderes Bedürfnis drückte, gingen wir beide kurz zur Toilette. Tim entdeckte bei Taco Bells den Deal "Taco Tuesday", 1 Taco - 1 Euro. Er war noch nie im Taco Bells und empfand es als Schicksalsschlag. Wenig später war auch Jasmin davon überzeugt. Als wir beide einen Taco bestellen wollten, schaute der Verkäufer auf die Uhr. Es war genau 20:00 Uhr. Das Angebot war zeitlich von 17:00 bis 20:00 Uhr limitiert und er könne das System auch nicht übersteuern. Etwas frustriert ging es in den Einkaufsladen.

    Die Konzentration im Laden hielt sich in Grenzen und schnell schauten wir andere Regale auch genauer an. Tim kam auf die glorreiche Idee noch Chips für GNTM zu kaufen, weil die meisten Hotelketten nur kleine, überteuerte Chipspackungen anbieten. Wir einigten und auf drei verschiedene Geschmacksrichtungen (Trüffel, Sour Cream, Salt & Vinegar) und einmal Popcorn.

    Durch den plagenden Hunger und den verführerischen Angebote, kauften wir noch eine weitere Packung Tortilla Chips. Wir hatten noch Spicy Cheese Sauce im Auto, welche wir natürlich nicht wegschmeissen wollten. Die Sandwichauswahl war eher kleiner, es gab ein Chicken Curry und ein Club Bacon Sandwich.

    Im Auto, direkt vor dem riesigen Laden, mit den Nachbarn Mc Donalds, Burger King, Taco Bells und Pans & Company reizte uns unser geplantes Abendessen, Nudeln mit Pesto und Reibkäse, nicht mehr wirklich. Dennoch wollten wir heute kein weiteres Geld mehr ausgeben, da wir ja morgen für zwei Wochen "all inclusive" leben werden.

    Mittlerweile waren wir beide schon etwas "hangry" (Deutsch: hungrig und wütend). Die Verlockung im Pans vorbeizuschauen war einfach zu hoch und wir gingen für einen kleinen Blick rein. Da wir das Angebot nicht verstanden und es für ein belegtes Baguette sehr teuer wirkte, verliessen wir den Laden.

    Zurück im Auto, beleuchtet von Scheinwerfern und umgeben von merkwürdigen Gestalten, entschlossen wir uns via Subway an einen anderen, bereits herausgesuchten, Stellplatz neben dem Flughafen zu fahren. Der Subway war nur wenige Minuten entfernt und uns lief schon das Wasser im Mund zusammen.

    Im neuen Einkaufszentrum angekommen, wo der Subway eingemietet war, wirkte alles sehr dunkel. Die anderen Läden hatten alle bereits geschlossen. Ein Wachmann fragte uns nach unserem Vorhaben und wir schilderten unsere hungrigen Absichten. Etwas verwirrt fragte er auch noch bei seinem Kollegen nach und teilte uns mit, es gäbe keinen Subway mehr. Google Maps hatte uns wieder einmal in die Irre geführt.

    Im Burger King nebenan, bei dem wir auch kurz reinschauten, überzeugten uns die Preise nicht, da wir zwei Stunden später wieder ein Hungergefühl verspüren würden.

    Jasmin holte die Spicy Cheese Sauce aus dem Kühlschrank und wir snackten die Chips auf dem Weg zum neuen Stellplatz.

    Der Stellplatz war nichts anderes als der Long Stay Parkplatz des Flughafens. Wir hatten zwar ein Flugticket, jedoch nicht am Vorabend für eine Nacht reserviert und bereits eine andere Long Stay Parkplatzlösung gebucht.

    Ein anderer in der Nähe liegender Stellplatz war leider geschlossen. Es stand noch etwas von einem möglichen Parkplatz am Strand. Da dieser nicht auf Park4Night eingetragen und wir müde, erschöpft und hungrig waren, wagten wir einen Rückzug auf den Parkplatz vor dem Alcampo.

    Wir assen die geschmacksneutralen Sandwiches und versuchten den Geschmack durch die Chips aufzupeppen. Für den Moment gesättigt, wagten wir uns an das Packen.

    Das Packen ging sehr schnell, da wir sowieso nur das Minimum für unsere Weltreise gepackt hatten. Die Umstände beim Packen waren eher weniger optimal, der Rücken fing langsam an zu Schmerzen bei der gebückten Haltung. Um 00:30 Uhr zogen wir mit gutem Druck den letzten Reisverschluss zu. Zufrieden mit unserer Arbeit und unserem entschlossenen Widerstehen der köstlichen Ablenkungen, gönnten wir uns ein McFlurry mit Apple Pie im bis 01:00 Uhr geöffneten Mc Donalds.

    Zurück beim Klapfi wurde noch das Gepäck gewogen. 35kg zeigten uns die Kofferwaage an. Schockiert und frustriert alles wieder auspacken zu müssen, machte Tim die ganze Übung noch einmal draussen. Dieses Mal kam er auf gute 16kg. Er hatte vergessen die Waage von Pounds auf Kilogramm umzustellen.

    Die letzten Dokumente wurden gecheckt, die Abflugzeit kontrolliert und die Zähne geputzt. Da ja alle guten Dinge drei sind, begegnete Jasmin der letzten Spinne für den Tag. Es war eine kleine Spinne und zudem befand sie sich an der Decke und nicht auf ihr.

    Gegen 02:00 Uhr morgens zog es uns hoch ins Dachzelt für eine eher kürzere Nacht.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 96.68 €
    - Supermarkt: 16.78 €
    - Restaurant: 9.70 €
    - Öffentlicher Verkehr: 10.20 €
    - Körperpflege: 60.00 €
    Restbudget der Woche: -22.29 €
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  • Jour 21–33

    Hotel Riu Tikida Palace Taghazout

    28 février, Maroc ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht wachten wir gegen 8:00 Uhr auf. Heute war keine Zeit für ein kurzes, aufwärmendes Liegenbleiben, da das Flugzeug leider nicht auf uns wartete.

    Also packten wir das Dachzelt zusammen und assen schnell unser Frühstück. Die Banane wurde nur geschält und das Joghurt direkt aus dem Becher gegessen. So mussten wir nur die beiden kleinen Löffel abwaschen.

    Der Plan war es um 09:00 Uhr mit allem fertig zu sein, damit wir genügend Zeit spatzig haben, wenn etwas schief läuft. Um 10:00 Uhr müssten wir mit Klapfi am Terminal 1 stehen. Da wir nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt waren und wirklich um 09:10 Uhr fertig waren, liessen wir uns etwas mehr Zeit und spielten sogar mit dem Gedanken, beim McDonalds vorbei zu schauen und einen frischen Kaffee zu trinken.

    Wichtiger als der Kaffee war erstmals neue Sandwiches zu besorgen, da wir ja die eigentlich geplanten Sandwiches gestern verspeisten. Der Weg führte uns erstmals noch in den Alcampo.

    Wir fanden gestern beim Abendessen heraus, dass der Alcampo bereits um 09:00 Uhr öffnete. Wir freuten uns sehr, dass die „Frische Theke“ bereits mit leckeren, frisch zubereiteten Sandwiches gefüllt war. Beide nahmen ein Schinken-Käse Sandwich und dazu einen Café Americano to go. Sie wärmten sogar das Sandwich auf, sodass der Käse schmolz.

    Gut in der Zeit gingen wir zurück zum Klapfi. Es überkam uns ein mulmiges Gefühl, Klapfi für zwei Wochen zurück zu lassen. Darum wird die Vorfreude ihn bald wiederzusehen uns stetig begleiten.

    Da unsere gestrige Stellplatzsuche etwas Sprit verbraucht hatte und wir keine weiteren bösen Überraschungen erleben wollten, tankten wir nochmals kurz für 10 Euro.

    Nun war es 09:45 Uhr und wir entschieden uns, obwohl der Druck auf der Blase schon sehr gross war, direkt loszufahren. Wir wollten auf keinen Fall den Übergabetermin von Klapfi um 10:00 Uhr verpassen.

    Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk riefen wir gemäss den erhaltenen Instruktionen um 09:50 Uhr beim Service „Park & Greet“ an, um sie über unsere baldige Ankunft zu informieren. Der Angestellte am Telefon war etwas irritiert und meinte, er sehe keine Buchung. Panik überkam uns.

    Gestern bei unserer Recherche einer Parkmöglichkeit stiessen wir auf Parkos.com. Dort fanden wir den Serviceanbieter „Park & Greet“ mit einem Rating 9.7/10. Überzeugt vom Angebot buchten wir einen Aussenstellplatz, da wir einerseits keine normale Höhe haben und auch den Kühlschrank weiterhin mit unserer Solaranlage in Betrieb lassen möchten. Der Preis für 12 Nächten war bei 65 Euro.

    Um ja keine bösen Überraschungen zu erleben, kontaktieren wir den Kundendienst, weil wir wie erwähnt keine Standarthöhe haben und hierzu nirgends eine Angabe zu finden war. Sie meinten, wir sollen über ihre eigene Website buchen, dort würden wir auch die Informationen vorfinden. Preislich: 44 Euro.

    Wir folgten den Anweisungen und waren glücklich, 11 Euro sparen zu können. Plötzlich meldete sich der Kundendienst per Whatsapp und teilte uns mit, dass für unseren Klapfi als Campervan eine „Extra-Gebühr“ von 31 Euro für die Überlänge verlangt wird. Das fanden wir nicht in Ordnung, da er auf ein normales Parkfeld passt. Dies war bei der Fahrzeugauswahl vor neun Monaten bereits ein wichtiges Kriterium.

    Da sich der Kundendienst meinte sich nicht mehr melden zu müssen, stornierten wir die neue, erzwungene Buchung fristgerecht und buchten ein drittes Mal. Für 44 Euro.

    Zurück in der aktuellen Situation fragten wir lösungsorientiert nach, was wir nun machen. Unser Flug gehe in 2 Stunden und 45 Minuten und wir brauchen dringend einen Stellplatz, welcher uns auch per Email bestätigt wurde. Der Mitarbeiter meinte, er werde die erste Buchung wieder reaktivieren und in 10 Minuten am Flughafen von einem Valet-Mitarbeiter in roter Jacke empfangen werden.

    Wir machten und auf den Weg zum Express-Parking, welches 10 Minuten kostenlos ist. Nur war niemand vor Ort mit einer roten Jacke. Wir riefen erneut beim Kundendienst an und erkundigten uns nach der versprochenen Abmachung. Er teilte uns mit, er würde schauen, dass der Mitarbeiter uns aufsuchen würde.

    Tim vertraute dem Ganze nicht wirklich und machte sich auf die Suche nach dem Mitarbeiter. Gleichzeitig lief der Mitarbeiter an ihm vorbei auf Jasmin zu. Er sprach sie mit ihrem Namen an und stellte sicher, dass es sich um den richtigen Wagen handelte. Tim war nun auch wieder zurück und überreichte dem Mitarbeiter seinen Autoschlüssel. Dieser schoss noch Fotos von allen Seiten und schon fuhr er mit unserem Klapfi davon. Wie stolze Eltern schauten wir unserem Klapfi beim davonfahren zu.

    Erleichtert, dass es doch noch geklappt hatte, liefen wir vollbeladen in das Terminal 1. Per Zufall standen wir genau in der Nähe der Gepäckaufgabe unserer Fluggesellschaft, Royal Air Maroc. Kurze Zeit später, mit zwei frischgedruckten Flugtickets in der Hand, ging es weiter.

    Endlich konnten wir der Flughafentoilette einen Besuch abstatten, ohne irgendwelche weiteren Zwischenfälle.

    Wir liefen durch die Sicherheitskontrolle, konnten sogar einen Liter Wasser ohne Probleme mitnehmen und suchten uns einen guten Warteplatz. Da wir gestern all unsere Geräte ausser das Handy aufladeteten, suchten wir diesen in der Nähe einer Ladestation. Durch die ganze Aufregung und da es bereits wieder Mittag war, überkam uns ein kleiner Hunger und wir assen die Sandwiches. Frisch zubereitete Sandwiches schmecken halt immernoch am Besten. Wir luden einige Serien und Filme herunter für die Zeit in Marokko und schrieben an unserem Tagebuch. Tims Mutter rief noch kurz an und wünschte uns einen guten Flug.

    Pünktlich um 12:30 Uhr boardeten wir unsere kleine Maschine nach Casablanca. Sie war mit nur zwei Sitzreihen pro Seite ausgestattet und bereits ein wenig in die Jahre gekommen. Die Klappe vom Notausgang hing bereits nicht mehr an ihrem richtigen Ort. Ideal für Tims sowieso schon vorhandene Flugangst.

    Zu unserem Erstaunen wurde uns ein kleiner Lunch bestehend aus einem belegten Brötchen, Mangojoghurt und Schockoladenmuffin serviert. Es schmeckte im Verhältnis zu bisherigen, anderen Flugzeugangeboten sehr gut. Wir nutzen die Zeit und schrieben unseren Tagebucheintrag fertig.

    In Casablanca kamen wir ohne grosse Vorkommnisse an. Die Flugdauer betrug circa zwei Stunden. Der Weg vom Flughafen verlief über das offene Rollfeld, danach durch den leeren Flughafen den Schildern "Domestic Flights / National Flights" folgend. Lustigerweise kamen wir am genau gleichen Ort raus, wie alle anderen Gäste, die aber den Exit-Schildern folgten.

    Wir waren erschöpft von der Reise und spürten die kurze Nacht von gestern. Als wir in einem Café die Getränkepreise überprüfen wollten, fiel uns auf, dass hier nur mit Marokkanischen Dirhams gezahlt wird. An diese haben wir leider nicht gedacht und begnügten uns deshalb mit unserem mitgebrachten Wasser.

    Die neue Maschine war grösser und hatte zwei Reihen mit je drei Sitzen. Wir teilten unsere Sitzreihe mit einer älteren Marokkanerin. Als wir weiter an unserem Tagebuch schrieben, rief unsere Nachbarin die Stewardess, da sie meinte, dass wir im Internet surften oder sonst eine Bedrohung für die Weiterreise darstellen. Wir wechselten in den Flugmodus, zeigten ihr den Bildschirm und die Situation deeskalierte.

    Bei warmen 23 Grad und einer holprigen Landung erreichten wir Agadir eine Stunde später. Unsere letzte Hürde war die Passkontrolle. Zwei Herren sassen in der Kabine und machten sich einen Spass daraus uns beide ein wenig hinzuhalten. Nach einigem Hinauszögern liessen sie uns selbstverständlich passieren, ohne Kommentar.

    Mit unserem, zum Glück auch angekommenen Rucksack, liefen wir aus dem Flughafen und suchten unseren Fahrer. Zu unserem Erstaunen trug er ein Schild mit der korrekten Aufschrift „Sra. Jasmin Süess“.

    Wir fuhren eine weitere Stunde bis zu unserem Hotel in Taghazout. Die Strassen waren sauber und gepflegt, man fühlte sich wie zu Hause auf einer normalen Autobahn. An den Strassenrändern sah man kleine Imbiss- wie auch Einkaufsstände. Viel trockene Gebiete, mehrere Kakteen und jede Menge Ziegen zierten unseren Weg.

    Bereits der Eingangsbereich des Hotel Riu Palace Tikida Taghazout machte seinen 5 Sternen alle Ehre. Der Bereich war sehr modern und im typischen Nordafrikanischen Stil gebaut. Eine Allee aus Palmen, Springbrunnen und schön verzierten Keramikvasen zeigten sich uns in voller Pracht. Bereits mit weitgeöffnetem Mund, ohne aus dem Staunen herauszukommen, gelangten wir in die Eingangshalle. Ein riesiger, afrikanisch geschmückter Raum bewirkte, dass das Staunen gar nicht mehr aufhörte.

    Der Rezeptionist winkte uns bereits entgegen und musste ein wenig Schmunzeln. Zwei jüngere Touristen mit drei Wanderrucksäcken und Trainerhosen machen schon einen besonderen Eindruck. Er checkte uns ein und teilte uns mit, dass alles inklusive sei, sogar die à la carte Restaurants. Das Einzige, was wir beachten müssen, sei die Online-Reservation des Tischplatzes. Noch immer überfordert mit all den Eindrücken und Informationen schickte er uns nach draussen. Der Page ausserhalb des Eingangsbereich würde uns ins Zimmer geleiten. Da das Hotel so enorm gross war und wir nicht wirklich zuhörten, bogen wir auf dem Weg nach draussen kurz ab und fanden uns in einem Esssaal vor. Schnell liefen wir zurück und fanden den bereits wartenden Page.

    Wir erreichten unser 40 Quadratmeter Doppelzimmer mit seitlichem Meerblick und hatten beide ein unglaubwürdiges aber glückliches Lächeln im Gesicht. So kann man sich gut zwei Wochen auf die nächste Reisezeit vorbereiten. Voller Freude sprangen wir unter die langersehnte, warme Dusche. Im Vergleich zu einer Schwimmbaddusche und einer Katzenwäsche war es Luxus pur, eine private Dusche nehmen zu können. Keine Angst vor zu wenig Wasser, zu wenig Privatsphäre oder anderen Sorgen.

    Nicht nur die Dusche war ein Augenschein, auch das Zimmer selbst war sehr zauberhaft. Wir standen in einem riesengrossen Raum mit einem geschätzt 2.4m grossen Bett. Der Raum war mit Liebe zu nordafrikanischen Details geschmückt und gab uns ein gutes Gefühl. Tims grösstes Highlight war die kostenlose, alkoholfreie Minibar inklusive Kaffeemaschine.

    Da es bereits Abend war, zogen wir uns schön an und liefen zu einer der beiden Bars für einen Willkommensdrink. Zu unserem Pech kannte dieses Hotel keinen Aperol, aber wir nahmen auch dankend den frisch gemachten Mojito entgegen.

    In der Abenddämmerung schlenderten wir durch den Hotelkomplex und versuchten uns einen kleinen Überblick zu verschaffen. Wir liessen die Wärme auf uns wirken und genossen dazu die pompösen Palmen, das glitzernde Wasser der Pools und der Anblick der langsam sinkenden Sonne. Die Sonne liess das ganze Resort in einem Abendrot erleuchten, welches die ganze Kulisse noch mehr zum Strahlen brachte.

    Am Ende von unserem Spaziergang landeten wir beim Abendessen-Buffet mit einem Gläschen Rosé dazu. Es war kein verdünnter Wein, wie man es aus manchen Resorts kannte, sondern ein hochwertiger Rosé. Auch das Buffet überwältige uns mit einer enorm grossen Auswahlsmöglichkeit. Natürlich durften die herumspringenden Kinder, wie verschwenderischen Menschen nicht fehlen. Wir genossen trotzdem den Abend für uns zu zweit ohne uns die Stimmung ruinieren zu lassen.

    Auf dem Weg zurück ins Zimmer entdeckten wir die grosse Showhalle in der gerade Karaoke gesungen wurde. Interessiert setzten wir uns hin und genossen die meist schlecht singenden Darbietungen. Selber singen kam nicht in Frage, da wir ja noch eine längere Zeit hier bleiben und nicht alle in die Flucht schlagen wollen.

    Erschöpft von den vielen Eindrücken, Erlebnissen und dem Schlafmangel der letzten Nacht zogen wir uns gegen 23:00 Uhr zurück in unser Zimmer. Nach einer schnellen Abendroutine schliefen wir direkt ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 17.80 €
    - Supermarkt: 7.80 €
    - Tank: 10.00 €
    Restbudget der Woche: -40.09 €
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  • Jour 22

    Plage Taghazout

    29 février, Maroc ⋅ 🌙 15 °C

    Immer noch erschöpft vom gestrigen Tag, entschieden wir es heute ruhig anzugehen.

    Wir standen um 09:30 Uhr auf und machten uns erstmals im Zimmer einen Instant Kaffee. Es war ein ungewohntes Gefühl nicht in unserem kleinen Klapfi unseren Kaffee zu brauen, aber dem Instant Kaffee blieben wir treu. Zu unserer Überraschung schmeckte er vorzüglich. Gegen 10:30 Uhr fing unser Magen langsam an zu knurren. Nach einem schnellen Umziehen und einer Morgenwäsche brachen wir auf.

    Da wir das Frühstück verpassten, 07:00 bis 10:30 Uhr, spazierten wir zum Spät-Frühstück Angebot. Es war in einem anderen Restaurant, direkt am Meer. Das reguläre Frühstück wird im Hauptrestaurant serviert. Hier hatten wir bis 12:00 Uhr Zeit unser Frühstück zu konsumieren.

    Wir bedienten uns an den frischen Croissants, Rühreiern und den Pancakes welche wir in Übermasse fanden. Beide nahmen noch einen frisch gepressten Orangensaft und der zweite Kaffee vom Tag durfte natürlich auch nicht fehlen.

    Gut gesättigt machten wir einen Spaziergang durch die Hotelanlage, dieses Mal mit Sonnenschein. Kinder sprangen umher, es wurde Fussball gespielt und viele faulenzten in der Sonne. Alle genossen das tolle Wetter und die angenehmen Temperaturen.

    Leider sahen wir auch sehr viele rot verbrannte Köpfe, welche sehr ungesund aussahen. Damit wir nicht die gleiche Erfahrung machen werden, cremten wir uns im Zimmer ein. Natürlich mussten wir diese im überteuerten Laden des Hotels für CHf 18.40 kaufen, da wir nur eine fürs Gesicht besassen.

    Eingecremt und mit unseren Karten für die Badetücher bewaffnet, organisierten wir unsere Badetücher. Eine nette Dame übergab uns diese.

    Am eingezäunten Strand angekommen, suchten wir den weitentfernteste Ort von den anderen Badegästen. Wir fanden zwei Liegestühle etwas weiter entfernt, bei zwei Fussballtoren. Da niemand am spielen war, machten wir es uns oberhalb gemütlich. Gute zehn Minuten später entschieden zwei einheimische Jungs das Fussballfeld einzuweihen. Da sie eher etwas jünger waren, trafen sie öfters alles andere als das Tor.

    Wir packten schnell unsere Sachen und setzten uns unterhalb des Platzes hin um den Ball nicht direkt ins Gesicht zu bekommen. Es funktionierte.

    Tim holte uns noch zwei, alkoholfreie Getränke an den Strand und wir genossen den Ausblick. Dazu bräunten wir uns ein wenig in der Sonne. Das einzige eher traurige am Strand, sind die vielen streunenden Katzen und Hunde. Auch die Pferde und Kamele am Strand machten einen traurigen Eindruck. Sie mussten an Ort und Stelle stehen. Ohne Versorgung und permamentem Satteltragen.

    Um mit unseren Tagebucheinträgen so aktuell wie möglich zu sein, zogen wir uns gegen 15:30 Uhr ins Zimmer zurück. Unterwegs ins Zimmer erhaschten wir uns noch einen kleinen Blick aufs Mittagsbuffet. Wir wurden schwach und holten uns noch eine Kleinigkeit als Stärkung.

    Das wichtigste Event vom heutigen Tag war natürlich GNTM zu schauen, weshalb wir circa um 19:00 Uhr unsere Abendgarderobe anzogen und das Abendbuffet aufsuchten. Wir genossen ein Glas Rosé zum Essen. Es gab herrliche Salate, viele verschiedene Fleischangebote und viele kleine Köstlichkeiten. Das Dessert war gefühlt noch grösser als gestern. Es gab Törtchen, Kuchen und viele kleine Patisserien. Wir gaben unser Bestes nicht direkt alles auf unseren Teller zu biegen.

    Ganz besonders fein waren die Erdbeeren, von denen man sich nicht satt essen konnte.

    Wir entschieden uns für einen Platz auf der Veranda, welche mit Heizkörpern erwärmt wurde. Die Sonne war langsam am untergehen und wir konnten sie die letzten Minuten begleiten. Atemberaubend. Das Wasser spiegelte das Ganze geschehen und wir sahen den Himmel in Rottönen aufleuchten.

    Um 20:08 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren Tischnachbarn, es waren Deutsche, und begaben uns ruckzuck zurück ins Zimmer.

    Komplett voll noch vom Abendessen, assen wir erst etwas später unsere mitgebrachten Chips. Es gab Popcorn, Trüffel-Käse-Chips und Gummibären. Leider schmeckten Jasmin die Trüffel-Käse-Chips wegen dem starken Käsegeschmack nicht besonders. Umso besser für Tim, der so gut wie alle in seinem Magen verschwinden liess.

    Sehr gut gesättigt machten wir uns nach GNTM bettfertig und schliefen direkt zufrieden ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 18.40 €
    - Supermarkt: 18.40 €
    Restbudget der Woche: -58.49 €
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  • Jour 23

    Fischerdorf Taghazout

    1 mars, Maroc ⋅ ☁️ 20 °C

    Langsam gewöhnte man sich wieder an das normale Bett. Aussichtsmässig niemals so toll wie aus dem Klapfi aber vom Komfort her eine gute Zehn.

    Wir standen mit etwas Verspätung um 09:00 Uhr auf. Da wir weiterhin an unserer Fitness schaffen wollen, machten wir für die Zeit in Marokko eine kleine Challenge. Insgesamt zehn Tage je 30 Minuten Sport zu machen. Nicht im Fitnessstudio, sondern im Zimmer. Für uns war das eine Vorbereitung um in Spanien die Motivation beibehalten zu können.

    Zuerst gab es einen Instant-Kaffee, kurz darauf wurden die Sportkleider montiert und der Spass fing an. Wir machten beide ein anderes Workout. Tim fokussierte sich auf das Ganzkörperworkout von Sascha Huber und Jasmin folgte den Konstruktionen von Pamela Reif. Das gute alte Bauch-Beine-Po-Training in Abwechslung.

    Erledigt von der intensiven Sporteinheit sprangen wir noch schnell unter die Dusche. Der Geschmack vom gestrigen, frischen Rührei war uns nicht aus dem Kopf gegangen, weshalb alles im Eiltempo erledigt wurde.

    Beim Spät-Frühstück angekommen spähten wir direkt in die Schüssel. Leider war die Schüssel komplett leer, wir verstanden nicht genau weshalb. Wir schauten auch bei den anderen Schüsseln vorbei und ergatterten knapp noch paar Croissants, Spiegeleier und Pancakes. Etwas enttäuscht assen wir unser Frühstück. Wir wussten, dass es nicht alles gibt wie beim grossen Buffet am Morgen aber diese Auswahl war eher spärlich. Naja, der bekanntlich frühe Vogel fängt den Wurm.

    Der Frust verschwand sehr schnell, als wir das herrliche Essen genossen.

    Unser heutiger Plan war es die Gegend zu Fuss zu erkunden und Marokko auf uns einwirken zu lassen.

    Im Zimmer zogen wir uns lange Hosen, geschlossenes Schuhwerk wie auch etwas Schulterbedeckendes an. Jasmin googelte am Morgen noch die gewünschten Kleiderregeln in Marokko. Keiner in den grösseren Städten würde sich an Hotpants oder Tanktops stören, aber aus Respekt gegenüber der Kultur empfiehlt man gewisse "Regeln" einzuhalten. Zudem darf man weder von Moscheen, Schulen oder fremden Personen Aufnahmen machen. Ganz interessant bei der kurzen Googlesuche war die Information, das in Marokko Maut für die Autobahnen gezahlt wird. Natürlich keine so hohen Beträge wie in Europa.

    Mit einer Wasserflasche, unseren Schweizer Pässen (hier gibt es viele Militärstationen) und ein paar Euros im Rucksack ging es los auf das Abenteuer.

    Der Weg führte uns zuerst auf einem gemachten Pflastersteinboden dem Meer entlang. Da hier bei Flut der halbe Strand unter Wasser steht, ist der Weg relativ weit vom Ufer entfernt. Wir begegneten anderen Touristen aus eher kleineren, neben uns liegenden, Hotelanlagen.

    Unser erstes Ziel war Taghazout selbst. Ein kleines Fischerdörfchen, 20 Minuten von uns entfernt. Es wirkte Anfangs idyllisch, man sah schön verzierte Häuser und Bewohner mit typischen Gewändern. Man traf leider auch auf viele Touristen. Das Dorf wirkte komplett nur auf Touristen ausgelegt. Überall Surferläden, Krimskramsläden, kleine europäische Restaurants und Saftangebote. Das Schöne war, dass die Menschen hier nicht aufdringlich sind beim Verkaufen ihrer Ware. Es war eine angenehme Stimmung. In den zahlreichen Restaurants wimmelte es von jungen Menschen.

    Im Dörfchen und auf den Strafen trafen wir auf viele streunende Katzen und Hunde. Viele davon erst wenige Wochen alt.

    Nach Taghazout kletterten wir über Felsvorsprünge dem Meer entlang. Die Gegend war eher trocken und hinter unserem Hotel sah man die Wüstenregion. Trocken und staubig.

    Wir trafen auf einen Campingplatz mit vielen Europäischen Campern. Von Schweizern, Deutschen, Franzosen und Engländern fanden wir alles. Uns wurde somit bewusst, dass Camping in Marokko kein Problem ist. Uns überraschte nur der Ort an dem sie standen. Direkt neben der Strasse auf einem sandigen, steinigen Untergrund. Ohne Wasserzugang, Einkaufsmöglichkeiten oder Bäumen für Schatten. Sie wirkten auf uns wie Langzeitcamper, der verloreren Sorte davon. Von alleinstehenden Zelten bis hin zu ganzen Lastwagen reihten sie sich aneinander.

    Neben den vielen kleinen wie auch grossen Kakteen war auch viel Müll auf dem Boden verteilt. Zum Teil gab es richtige Müllhaufen, was wir sehr schade fanden. Zwei Obdachlose, die in Zelten schliefen, kreuzten auch unseren Weg.

    Im Meer erblickten wir viele Surfer, da Taghazout ein sehr beliebter Surfort ist. Beim Nachforschen empfiehlt man eher Profis sich in die wilden Wellen zu begeben. Wir beobachteten für einen Augenblick das Geschehen.

    Wir liefen am Strand entlang zu unserem letzten Ziel, dem markierten Anchor Point. Ein menschenleerer Strand fanden wie vor mit einer steilen Felswand. Für uns war es unklar warum sonst niemand hier war aber wir beklagten uns nicht über die Ruhe.

    Wir traten den Rückweg an und versuchten eine andere Route als auf dem Hinweg zu laufen. Dieses Mal durch das Dorf Taghazout und nicht am Meer entlang. Wir suchten nach einem Bankautomaten oder einer Wechselstube, leider erfolglos.

    Viele kleine Läden standen aneinander und baten frisches Essen an. Für uns unbekannte Gerüche stiegen in unsere Nasen. Auch die komplett andere Kultur und Sitten waren für uns faszinierend. Alle wirkten höflich und niemand gab einem ein ungutes Gefühl.

    Zurück im Hotel genossen wir noch die Abendsonne auf einem doppelten Liegebett. Dazu durfte natürlich ein guter Mojito nicht fehlen.

    Gegen 19:00 Uhr gingen wir ins Zimmer und Jasmin telefonierte noch bis 20:45 Uhr mit ihren Eltern. Nach einem bereichernden Gespräch hängte sie auf.

    Es war Zeit sich fertig zu machen für das heutige "à la Carte" Abendessen. Als eines der jüngsten Paare trafen wir im Restrauant ein und genossen einen interessanten Abend.

    Wir wurden mit einer eigenen Roséflasche ausgestattet sowie einer Wasserflasche. Zum Essen gab es pochiertes Ei in Trüffelsauce für Jasmin und für Tim Salat mit Riesengarnelen, dann für beide Rindsfilet und zum Dessert Vanilleschnitte und Schokoladenlavacake.

    Es mundete vorzüglich und wir bedankten uns für das Abendessen.

    Im Zimmer ging es direkt ins Bett. Sonne, Strand und Meer macht halt schon müde.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -58.49 €
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  • Jour 24

    Hotel Riu Palace Tikida Taghazout

    2 mars, Maroc ⋅ ☁️ 16 °C

    Pünktlich standen wir um 08:00 Uhr, Tim vielleicht mit zehn Minuten Verspätung, auf.

    Als erstes gab es einen Instant-Kaffee, damit wir genug Energie für unser Workout hatten. Wir übten beide unser individuelles Workout aus und beendeten es jeweils 30 Minuten später.

    Hungrig machten wir uns auf zum Frühstücks-Buffet. Wir schafften es tatsächlich zum normalen Frühstück. Die Auswahl war gigantisch gross, nicht zu vergleichen mit dem Spät-Frühstück. Es gab Rührei gleich an mehreren Orten und auch die Obstauswahl war vorhanden. Beide füllten ihren Teller und genossen das Essen.

    Das heutige Programm war eher einseitig.

    Im Zimmer zurück kümmerten wir uns erstmals um unsere Weiterreise in Spanien. Es wurden Fähren nach Ibiza und Mallorca gebucht. Wir machten ein grobes Konzept, wie weit wir bis Ende März kommen wollen und was wir sehen möchten. Wir googelten Orte heraus, welche wir interessant fanden.

    Dabei schauten wir auch auf der Marokko-Karte nach, da wir nächste Woche zwei bis drei Ausflüge vornehmen möchten. Wir merkten wie extrem gross die Distanzen der einzelnen Orte hier in Marokko sind, weshalb wir uns schweren Herzens von gewissen Orten verabschieden mussten.

    Ein weiterer Punkt auf unserer To-Do-Liste war das Buchen eines Fluges nach Amsterdam, welchen wir am 28.3. vornehmen werden. Tims Vater feiert dort seinen 60. Geburtstag und möchte uns gerne dabei haben. Diesen werden wir von Alicante, Spanien, nehmen.

    Erschöpft vom ganzen Recherchieren, telefonierte Tim noch kurz mit seinem Bruder Jan, um die Details der Amsterdam-Reise abzuholen, damit wir den Flug dann definitiv buchen können. Endlich ein weiteres To-Do erledigt.

    Da wir nicht den ganzen Tag im Zimmer verbringen wollten, suchten wir uns am Nachmittag noch eine Liege am Pool für uns zwei. Wie man es kannte, waren bereits alle mit einem Handtuch besetzt, meistens vom Halter weit und breit keine Spur. Wir begnügten und mit zwei normalen Liegen und machten es uns gemütlich.

    Damit wir auch wirklich alles ausprobieren, was es hier im Angebot gibt, zog es uns um 16:00 Uhr noch kurz in eines der Restaurants, welches Snacks anbot. Leider waren es wirklich nur Snacks wie Pizza, Pommes und Burger. Da wir nichts zu Mittag assen und uns der Hunger überkam, nahmen wir ein paar dieser eher ungesunden Köstlichkeiten. Als wir dann noch ein Stück Pizza bestellten und er uns eine Ganze überreichte, wussten wir, die gesunde Ernährung wird verschoben.

    Gegen Abend hatten wir noch eine letzte Mission für den Tag. Nach Taghazout gehen und eine SIM-Karte zu organisieren, damit Tim morgen besseres Internet für seine Nachhilfe hat. Bevor wir aufbrauchen, wechselten wir 50 Euro in 497 Marokkanische Dirham.

    Auf dem Weg sahen wir wieder die kleinen, niedlichen Hundewelpen und konnten nur knapp widerstehen, direkt einen mitzunehmen.

    In Taghazout klapperten wir jeden einzelnen Laden mit einem Orange-Zeichen ab. Leider waren die Preise sehr hoch und auch verlangte jedes einzelnes Geschäft, dass wir zuerst die SIM-Karte selber und dann noch den Tarif separat zahlen. Leider auch immer mit einer Handynummer verbunden. Wir wollten aber eine für unseren WLan-Router. Wir liessen den Kopf aber nicht hängen, wir glaubten an das Internet vom Hotel.

    Wir setzten uns im Hotel noch in die Lobby und genossen ein Glas Prosecco, weil es einfach zu dem Ambiente und Sonnenuntergang passte.

    Gegen 21:00 Uhr nahmen wir unsere Reservierung im Steakhouse war. Dieses Mal etwas voller und enger, aber es sah immernoch sehr schick aus. Zur Vorspeise gab es verschiedene kleine Tapas.

    Zum einen einen kleinen Caeser-Salat, Oktopus-Salat und einen anderen Fisch-Salat.

    Als Hauptspeise wurde uns eine bunte Mischung aus Fleischspiessen mit Kartoffeln serviert.

    Das Dessert, dass sehr gross ausfiel, bestand aus einem Schokoladenkuchen und einer Kugel Vanilleglace.

    Gefüllt rollten wir aus dem Restaurant direkt ins Bett. Beide waren sehr müde und hatten ein wenig Mühe auf dem Bauch einzuschlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -58.49 €
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  • Jour 25

    Surf Car Rentals, Taghazout

    3 mars, Maroc ⋅ 🌬 20 °C

    Sonntagmorgen.

    Normalerweise nehmen wir es eher gemütlich an einem Sonntag. Da Tim heute aber zwei Lektionen Nachhilfe gab, mussten wir etwas zackiger aufstehen.

    Von 08:00 bis 08:30 Uhr absolvierten wir unsere morgendliche Workouts. Gleich im Anschluss beeilten wir uns ans Buffet. So schnell wie möglich assen wir unser Frühstück und standen pünktlich um 08:55 Uhr wieder im Zimmer.

    Tim hatte um 09:00 Uhr die erste Stunde Nachhilfe und gleich im Anschluss um 10:00 Uhr die zweite Stunde. Jasmin gab Tim das Zimmer frei und packte alle benötigten Dinge in windeseile für den Strand/Pool ein. Schnell verabschiedeten wir uns und schon war Jasmin aus der Tür. Ihre Mission: Als nicht verzweifelte Person, welche bereits Punkt 07:00 Uhr am Pool stehen und alle Liegen beschlagnahmen, eine Liege zu finden. Zu ihrem Erstaunen waren so gut wie alle Doppelliegen besetzt und auch viele einzelne Liegen waren mit einem Handtuch bedeckt. Vom Besitzer war weit und breit keine Spur in Sicht. Verwirrt von der Situation und noch verwirrter durch einen Anruf von Tim, nahm sie den Hörer ab.

    Er teilte ihr mit, er habe erst um 10:00 Uhr und 11:00 Uhr Nachhilfe, er habe die Zeitzonrn verwechselt. Jasmin teilte ihm mit, dass alle Liegen besetzt wären und er machte sich auf den Weg zu ihr.

    Zusammen wollten wir uns Gewissheit holen, ob das hier wirklich so gehandhabt wird. Der Poolmitarbeiter bedauerte die Situation und erzählte uns sie versuchen bereits schon alles, wie auch das Verbot vor 07:00 Uhr etwas am Pool zu deponieren. Leider können sie die Regel nicht danach anwenden. Sie hätten so gut wie jeden Tag Problemen mit diesen Personen. Es tue ihm Leid.

    Wir versuchten nochmals zu zweit eine Doppelliege zu finden und wurden schlussendlich noch fündig. Der Platz war noch nicht von der Sonne beschienen, für uns war er aber perfekt.

    Gegen 09:55 Uhr machte sich Tim auf den Weg ins Zimmer.

    Während Tims Nachhilfstunden recherchierte Jasmin Orte für die nächsten Abenteuer in Marokko. Zudem schrieb Sie einer Autovermietung, weil wir beabsichtigten die Gegend alleine zu erkunden. Auch am Tagebuch schrieb sie fleissig weiter bis Tim wieder zu ihr stoss. Währenddessen waren alle Liegen immernoch nicht besetzt. Nur die nicht vorreservierten Liegen füllten sich langsam.

    Bei Tims Rückkehr brachte er zwei frische Kaffees mit. Wir sprachen über die Autovermietung. Das günstigste Angebot war 400 Dirhams (ca. 36 Euro) für einen Tag. Begeistert von diesem für uns günstig erscheinenden Angebot, willigten wir per Whatsapp ein.

    Da wir morgen den Ausflug machen wollten, fragten wir, ob es in Ordnung sei das Auto morgen am Morgen um 08:00 Uhr zu holen und um 21:00 Uhr zurückzubringen. Er teilte uns mit, dass der Preis für 24 Stunden ist und wir deshalb das Auto heute bis morgen Abend zur Verfügung hätten.

    Erfreut, dass wir morgen direkt vom Hotel aus losfahren könnten, machten wir mit ihm von 20:00 Uhr bis 20:00 Uhr ab.

    Wir assen etwas Salat beim Mittagsbuffet. Den Nachmittag nahmen wir uns nichts Grosses vor.

    Wir machten einen Schwumm im unbeheizten Schwimmbecken. Nahmen dort, bei der einzigen Poolbar, einen Mojito und setzten uns auf eine höher gelegene Plattform im Pool. Die grösste Hürde war wieder durch das sehr kalte Wasser aus dem Pool zu kommen. Zum Aufwärmen gab es noch einen zweiten Schwumm im beheizten Pool. Wir verstanden jetzt auch, warum alle in einem Pool schwammen und nicht in allen.

    Danach sonnten wir uns und lösten gemeinsam Bimarus. Einen kleinen Snack gab es auch noch. Als es Zeit wurde unseren Dacia abzuholen, duschten wir kurz im Zimmer und zogen uns um. Wir packten unsere Pässe sowie Führerscheine ein und machten uns auf den Weg ins Dorf Taghazout. Unterwegs konnten wir den Sonnenuntergang und die letzten Surfer beobachten. Im "Surf Cars" wurden wir bereits erwartet.

    Wir füllten die Dokumente aus und er kassierte sein Geld ein. Er verlangte weder Kaution noch ein anderes Stück Papier, damit er die Garantie hatte, dass wir das Auto auch wieder zurückbringen.

    Beim Auto angekommen zeigte er uns wie das Radio funktioniert und wo wir alle benötigten Papiere finden. Er teilte uns noch mit, dass der Tank leer ist und wir im nöchsten Dorf direkt tanken könnten. Wir können dann Morgen das Auto gleich leer zurückbringen. Der Mietzeitraum war nun von 20:30 Uhr bis 20:30 Uhr am Folgetag.

    Nun war es an der Zeit zum ersten Mal in einem afrikanischen Land Auto zu fahren. Da Jasmin schon länger Erfahrung mit einem geschaltenen Fahrzeug hat, machte sie den Anfang. Der Dacia fuhr sich ohne Probleme.

    Da der Verkehr hier in Marokko sehr zivilisiert aussah, hatten wir keine grossen Bedenken. Die ersten fünf Minuten Autofahren, bis zum Hotel, waren geschafft. Wir durften direkt beim Hotel in der Hotelanlage kostenlos parkieren. Es gab uns ein gutes Gefühl, dass das Auto überwacht wurde, da es nicht unseres war.

    Zurück im Zimmer zogen wir uns fürs Abendessen um. Wir würden zum ersten Mal marokkanisches Essen geniessen.

    Im "à la carte"-Restaurant lasen wir die Menüliste und konnten uns fast nicht entscheiden. Schlussendlich wählte Tim Harira + Chebakia + Datteln als Vorspeise, Lamm-Tajine als Hauptgang und Milch-Pastilla als Dessert. Jasmin probierte das Hähnchen-Pastilla, zum Hauptgang Rinder-Tajine und das gleiche Dessert.

    Aufgeregt darüber, was wir überhaupt bestellt hatten, warteten wir geduldig ab. Zuerst gab es Tapas. Karottensaft mit Auberginen-Röllchen mit Mandeln, Zaalouk (würziger marokkanischer Salat, im Ofen gebacken mit gebratenen Auberginen und Tomaten), Chakchouka (pochierten Eiern in einer Sauce aus Tomaten, Chilischoten und Zwiebeln) und Rote Beete.

    Tims Vorspeise war eine Gemüse-Nudelsuppe mir separaten Datteln. Jasmins Vorspeise war eine gebackene Filtoteigtaschen mit Hähnchenfüllung. Typisch für gewisse Köche in Marokko waren die dazugehörigen Gewürze wie Safran, Zimt und Ingwer. Den Geschmack des Zimtes fiel ihr direkt auf. Es schmeckte ihr, aber sie konnte das Zimt nicht gut mit Hähnchen im Kopf kombinieren. Tim ass auch noch die Hälfte ihrer Vorspeise.

    Durch die eher ungewünschte, kleinere Vorspeise, freute sie sich umso mehr auf das Hauptgericht. Tajine bedeutet so viel wie Schmortopf, der traditionell in Marokko zum Garen von Speisen, als auch für das darin zubereitete Gericht verwendet wird.

    Beide bekamen gleichzeitig ihre Tajine serviert und wir schauten zu, wie der Kellner den Deckel entfernte. Hungrig machten wir uns über das Essen her. Zu Jasmins Enttäuschung war das Gericht wieder mit Zimt verfeinert worden. Etwas unglücklich darüber, ass sie nur das Fleisch ohne die Sauce. Tim war dafür hin und weg von seiner Tajine. Er hatte keinen Zimtgeschmack in seinem und bot direkt Jasmin zum Probieren an. Überglücklich biss sie in ein Stück von Tims Lamm.

    Innerhalb von Sekunden war das Stück in Jasmins Serviette verschwunden. Noch nie hatte sie so etwas stark nach Lamm riechendes gegessen. Entsetzt darüber, wie Tim das so seelenruhig essen konnte, verzichtete sie auf ein weiteres Stück.

    Nun war das Dessert an der Reihe. Das Dessert bestand aus knusprigen Teigblätter mit Milchsauce. Und zu unserer Überraschung, kein Zimt vorhanden.

    Wie die letzten zwei Tagen führte uns der Weg direkt ins Zimmer. Wir waren müde, vollgestopf und wollten fit sein für unseren Ausflug morgen.

    Schnell huschten wir ins Bett und stellten den Wecker auf 07:00 Uhr.

    Einnahmen: 65.00 Fr.
    Ausgaben: 36.00 €
    - Autovermietung: 36.00 €
    Restbudget der Woche: -94.49 €
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  • Jour 26

    Paradise Valley Agadir

    4 mars, Maroc ⋅ ☀️ 17 °C

    In aller Früh klingelte unser Wecker.

    Um 07:10 Uhr standen wir beide auf und machten uns erstmals einen Instant-Kaffee. Nachdem wir die feine braune Brühe getrunken hatten, gab es für beide ein Workout.

    Ungefähr um 08:00 Uhr waren wir beide fertig und brauchten noch eine Dusche um uns wieder wohl zu fühlen.

    Angekleidet zog es uns zum Frühstücksbuffet. Wir verputzten schnell unser Frühstück, packten je eine Banane und einen Apfel vom Buffet ein und suchten unser Zimmer wieder auf. Schnell wurden die Zähne geputzt, die beiden Wanderrucksäcke gepackt und schon ging es los.

    Gestern Abend lösten wir noch eine E-SIM mit einer Gültigkeit von 14 Tagen und 1 GB Roaming, damit wir heute navigieren konnten. Tim hatte diese auf seinem Handy installiert, da wir dieses mit einem USB 3.0 Kabel laden können.

    Jasmin fuhr als erstes und Tim war für die Navigation und Musik verantwortlich. Natürlich immer am Start die Migros Bank Musikbox.

    Als erstes führte uns der Weg zu der nächstgelegenen Tankstelle. Da wir keine Ahnung vom Verbrauch unseres Autos hatten, tankten wir voll, für 500 marokkanische Dirham. Durch das Fahren unseres Klapfis machten wir die Erfahrung, lieber zu viel tanken, bevor es unangenehm wird.

    Glücklich von unserem erfolgreichen Tanken schaltete Jasmin den Motor an. 870 Kilometer können wir bis zum nächsten Mal Tanken fahren. Wir merkten, dass wir einen grossen Fehler machten, schoben dieses Problem aber auf den Abend. Jetzt wird erstmals das Land erkundet.

    Die Strasse führte uns durch ein paar kleinere, belebte Dörfer. Mal wurde hier was verkauft, nebenan lief jemand über die Strasse und hin und wieder rannte ein Streuner vor das Auto. Leider kommt es dadurch öfters zu Unfällen. Wir mussten selber eine Vollbremse machen, als ein Hundewelpe vor unser Auto rannte. Er wollte den bereits verletzten Welpen auf der anderen Strassenseite erreichen, welcher die Strassenüberquerung nicht schaffte. Auch der entgegenkommende Lastwagenfahrer legte eine Vollbremse hin, als er das verletzte Tier erblickte. Gott sei Dank nahm ein Fussgänger den verletzten Hund von der Strasse.

    Aufgewühlt setzten wir unseren Weg fort. Wir waren heilfroh, dass wir niemanden verletzt hatten. Zudem hofften wir das Beste für den Kleinen.

    Nachdem wir mehrere Dörfer durchquerten, fuhren wir eine leichte Bergstrasse hoch. Auf Tims Seite entdeckten wir ein Kamel mit einem Baby. Ganz entzückt von dem Anblick, vergassen wir den Hundewelpen für die nächsten Minuten.

    Die Strasse führte uns durch die beeindruckende marokkanische Landschaft und schlängelte sich zwischen dem Atlasgebirge hindurch. Es wirkte alles viel grüner in diesem Tal. Es blühten Blumen, Palmen und wir entdeckten sogar Obstbäume. Als wir näher Richtung Paradise Valley kamen, zeigte sich uns ein kleiner Fluss der neben der Strasse floss.

    Oben am erstes Ziel, dem "Paradise Valley Agadir" gab es einen so gut wie leeren Parkplatz. Wir bekamen ein Ticket mit der Aufschrift "10 Dirham" für den Parkplatz. Man bot uns direkt einen Touristenguide an. Da sie weder englisch, noch wir französisch sprachen, liessen wir es lieber sein. Wir machten uns alleine auf den Weg.

    Nach einer Treppe hinauf, konnte man auf das Valley herunterblicken. Es sah faszinierend und unwirklich aus. Überall um das Valley waren ausgetrockente Pflanzen, Steine und Sand. Nur in der Mitte des Tales erblühte das Leben. Wir stiegen die Treppen ins Tal herunter und standen in einem kleinen Dorf.

    Es gab viele kleine Restaurants mit kuschligen Sitzecken, Getränkeangebote für sehr faire Preise und Tische mit Stühlen, die im Wasser standen. Man konnte dort bei heisseren Temperaturen seine Füsse im kalten Wasser baden.

    Wir spazierten, anstelle des eigentlich zehn Kilometer langen Weges, gute fünf Kilometer. Es sah wirklich wie in einem Paradies aus. Wir waren umgeben von Palmen, glitzernden Wasserquellen, Orangenbäumen und kleinen Strohhütten.

    Zwei kleine verspielte Hundewelpen machten uns auch noch die Ehre. Fasziniert von Jasmins Schuhbändeln sprangen sie uns beide ein wenig tollpatschig hinterher. Zudem trafen wir zu unserer Überraschung auf viele streunende Katzen. Wir wussten nicht genau, wie diese hierher kamen.

    Das Traurige, wie bald an allen Touristenorten, war der sich aufstapelnde Abfall überall. Irgendwie wurde es normal, einfach seine Dinge im Wald zu entsorgen, anstelle zum nächsten Mülleimer mitzunehmen.

    Wir liefen der Quelle des Wassers einige Zeit entgegen als wir uns entschlossen, uns auf den Rückweg zu begeben. Es kamen uns Menschenmassen entgegen. Der ganze Parkplatz war voll. Es waren alles Touristengruppen, die vermutlich jetzt im Valley Mittagessen werden. Schnell machten wir uns aus dem Staub.

    Das nächste Highlight war Taroudannt. Sie ist eine Oasenstadt östlich von Agadir im Landesinneren. Sie ist eine der wichtigsten Städte im Süden Marokkos. Wir entfernten uns somit immer weiter weg vom Meer. Die Gegend wurde immer trockener. Seltener sah man Palmen, grüne Pflanzen oder Flächen. Im Auto wurde es immer wärmer und wir bewunderten die Einheimischen, die sogar mit langen Kleidern und Jacken umherliefen.

    Nach einer kurzen Strecke auf der Autobahn, welche wir fälschlierweise fuhren, mussten wir vier Dirhams Maut bezahlen. An einer Raststätte machten wir kurz eine Pause. Beide mussten dringend aufs WC.

    Da wir die arabische Sprache nicht wirklich beherrschten, ergriff Jasmin einen Türgriff bei dem ein Frauenzeichen war. Entsetzt sprang ihr ein Gärtner entgegen und hielt sie auf. Auf den zweiten Blick merkten wir, dass Jasmin direkt in ein Gebetsraum rein getreten wäre.

    Entschuldigend liessen wir uns von ihm zum eigentlichen WC führen. Aus Interesse inspizierten wir noch den kleinen Laden und waren erneut überrascht über die extrem günstigen Preise. Für ein frisches Sandwich zahlte man 36 marokkanische Dirham und für einen Icetea 11 marokkanische Dirham. Immer alles geteilt durch zehn und man kommt ungefähr auf den Schweizer Betrag.

    Wir entschieden uns für den Icetea und assen unsere mitgebrachten Bananen.

    In Taroudannt parkierten wir etwas ausserhalb der Stadt und wollten direkt loslaufen, als uns ein freundlicher Herr daraufhin hinwies, dass es im Stadtzetrum viele weitere Parkplätze gäbe. Dankend fuhren wir doch Richtung Stadtzentrum. Zu früh gefreut, der Mann folgte uns plötzlich mit seinem Motorrad und wollte uns den Weg zeigen. Natürlich machten wir das einzig Richtige und folgten ihm...

    Im Zentrum parkierten wir vermutlich bei seinem Freund und mussten zum Glück nur 10 Dirhams zahlen. Eingeschüchtert, aber erfreut, dass alles gut ging, verabschiedeten wir uns von ihm mit 5 Dirhams. Wie es das Schicksal wollte, ging er nicht. Er bestand drauf uns bis zum Markt zu begleiten. Kaum angekommen, sollte es weiter zu einer Arganfabrik seiner Familie gehen. Panik überkam uns langsam und Tim bestand darauf, dass wir wirkich alleine weiterlaufen wollen und drückte ihm das Geld in die Hand. Er liess locker.

    Zu zweit liefen wir durch die unbekannten Strassen. Da keine Saisson für Touristen ist, waren wir völlig alleine. Wir hatten keine Angst vor den Einheimischen, aber aufgrund des unguten Gefühls, dass der Mann vielleicht immernoch im der Nähe ist oder sogar das Auto nicht herrücken will, machten wir uns nach 30 Minuten auf den Weg zum Auto.

    Die Stadt selber war schön, jedoch sehr laut und hektisch. Überall wurden Sachen verkauft und gedrängelt. Überfordert von so vielen Eindrücken, nahmen wir kleinere Gassen zurück zum Auto. Immer in der Nähe von Kindern, was uns wieder beruhigte.

    Schnell stiegen wir wieder ein und aus der Stadt raus. Tim suchte anstelle der nächsten geplanten Stadt einen kleinen Park heraus. Wir fuhren noch gut eine Stunde weiter in den Osten.

    Da die Temperaturen bereits jetzt schon so hoch waren, fanden wir den Park nur ausgetrocknet vor. Allgemein waren bereits schon so gut wie alle Flüsse ausgetrocknet.

    Das letzte Ziel war das Atlasgebirge. Wir fuhren ein weiteres Stück Richtung Osten auf circa 1200 Meter über Meer. Wir genossen den Anblick auf die eher kleineren Atlasberge. Es war herrlich still und wir konnten uns wieder entspannen.

    Es war langsam an der Zeit die Rückfahrt anzutreten. Tim und Jasmin wechselten den Platz. Was gibt es besseres als das zweite Mal geschalten einen Berg runterzufahren. Er meisterte die Hürde grossartig mit insgesamt drei Mal Abwürgen in 3 Stunden.

    Auch wieder zwischen den Atlasgebirgszügen entlag, fuhren wir zurück. Dieses Mal auf der anderen Seite des "Flusses".

    Wir sahen viele Obstplantagen und zwischendurch bewässerte Flächen mit Gewächshäusern für Gemüse.

    Ein sehr trauriges und prägendes Ereignis war die extreme Armut wieder direkt vor Augen geführt zu bekommen. Es gab keine direkten Slums, dafür einige Orte mit aufgestellten Zelten. Zudem fuhren viele Einheimische per Anhalter, vermutlich konnten sie sich nichts eigenes leisten. Das Prägendste waren die Kinder, die um eine Mitfahrgelegeheit baten. Entweder von der Schule nach Hause, zur Schule oder um überhaupt einen Weg antreten zu können. Die Vorstellung, dass alleine schon ein Fahrrad für sein eigenes Kind finanziell nicht drin liegt, machte uns zu schaffen.

    Leider konnten wir das Risiko, jemanden mitzunehmen, nicht eingehen. Wir wussten weder wie kommunizieren, noch wie bei einer Bedrohnung zu reagieren wäre.

    In einem kleinen Dorf hielten wir kurz an um ein wenig Fladenbrot zu kaufen für den kleinen Hunger. Es schmeckte super und wir fuhren nach Taghazout zurück.

    Komplett erledigt von den vielen Eindrücken standen wir vor einem geschlossenen Laden. Tim konnte mit seinem 1 GB den Besitzer anrufen. Wir erklärten ihm die Situation mit dem Tank, da dieser immer noch für 400 weitere Kilometer gefüllt war. Der Besitzer ging nicht drauf ein und teilte uns mit es wäre unser eigenes Problem. Wir bejahten seine Aussage, dass wir das wüssten. Es war ihm egal.

    Da wir ihm den Tank nicht schenken wollten, erklärten wir ihm, dass wir das Auto nochmals für 24 Stunden mieten und morgen zurückbringen werden. Er willigte ein. Wir bezahlten bei seinem Bruder, der uns nun entgegen lief, die vereinbarten 40 Euro.

    Wütend aber todeserschöpft, parkierten wir beim Hotel. Direkt im Wanderoutfit marschierten wir zum Buffet. Wir assen mehrheitlich Salat, dazu zwei Stücke Pizza und einige andere Köstlichkeiten.

    Im Zimmer duschten wir schnell und Jasmin rief ihren Vater an, der heute seinen 65. Geburtstag hatte. Jasmin sprach ungefähr eine Stunde mit ihren Elfern und erzählte von ihren heutigen Erlebnissen. Mit neuen Tipps hängte sie auf.

    Kaum war das Licht aus, schliefen wir direkt ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 92.50 €
    - Tank: 50.00 €
    - Autovermietung: 40.00 €
    - Lebensmittel: 1.60 €
    - Maut: 0.40 €
    - E-SIM: 5.82 €
    - Internet: 5.00 € (wöchentlich)
    Restbudget der Woche: -27.31 €
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  • Jour 27

    Essaouira

    5 mars, Maroc ⋅ 🌬 18 °C

    Ob man es glauben konnte oder nicht, Tim stand voller Motivation um 07:15 Uhr auf und bereitete uns beiden einen Kaffee vor. Jasmin hatte etwas grössere Mühe, da sie leicht am kränkeln war.

    Durch den Kaffee gestärkt, absolvierten wir unsere individuellen Workouts. Danach sprangen wir unter die Dusche und brachen zum Frühstücksbuffet auf. Wir assen heute etwas mehr, da wir nicht wieder so Hunger haben wollten wie gestern.

    Beim Verlassen des Esssaals wurden wieder zwei Bananen und zwei Äpfel eingepackt. Im Zimmer zurück packten wir die letzten benötigten Dinge und brachen auf.

    Heute wollte Tim unbedingt fahren, da er gerne noch besser die Gangschaltung lernen möchte. Mit Tim am Steuer ging die Fahrt los. Das Ziel war Essaouira eine Hafenstadt nördlich von Taghazout.

    Dieses Mal führte uns der Weg an einer anderen Kullisse vorbei.

    Zuerst fuhren wir eine Zeit lang der Küste, mit ihren steilen Felswänden und dem tobenden Meer, entlang. Man erkannte gut die riesigen Wellen und verstand, warum Marokko ein solch beliebter Ort bei Surfern ist.

    Später fuhren wir etwas weiter entfernt vom Meer durch eine hügeligere Landschaft. Die Gegend war weniger trocken als gestern, hatte mehr grüne Flächen wie auch Bäume. Durch die geringere Trockenheit zogen auch mehr Ziegen- und Schaffsherden an uns vorbei. Ganz faszinierend waren die auf den Sträuchern stehenden Ziegen, welche auch das letzte saftige Blatt erreichen wollten. Öfters waren einzelne Kamele und Esel dabei.

    Die Strassen waren sauber und in einem guten Zustand. Es gab weniger Schlaglöcher und Kieselsteine als gestern. Das Fahren war angenehm und Tim konnte in Ruhe die Gegend mit erkunden.

    Durch die grössere Anzahl an Polizeikontrollen und Blitzer als gestern, merkten wir schnell, dass diese Strasse sehr oft befahren wird. Für viele vielleicht unangenehm, beruhigte es uns eher, da wir schön den Geschwidigkeitsangaben folge leisten konnten, ohne ein Hinderniss für andere zu sein. Die Bussen sind hier nämlich besonders hoch, was wir später auch zu spüren bekamen.

    In Essaouira angekommen, parkierten wir ausserhalb der Stadt. Um nicht wieder von jemandem angesprochen zu werden, packten wir alles schnell zusammen und liefen direkt los Richtung Stadt. Wir liessen uns auf kein Gespräch ein.

    Als erstes steuerten wir den Hafen an.

    Über den ganzen Hafen verteilt standen überall Möwen. Egal wohin man schaute, irgendwo sitzte eine. Erst da bemerkten wir beide, wie gross diese Tiere eigentlich sind. Zudem bemerkte man die extreme Anzahl der Tiere durch den Kot am Boden. Sicherheitshalber zogen wir unsere Mützen an. Natürlich konnte es nur einen Grund geben für diese Anzahl Möwen. Im ganzen Hafen wurden die nachts gefangenen Fische, Meeresfrüchte und Kraben verkauft. Der Anblick war eindrücklich, der Gestank eher erdrückend.

    Wir spazierten bis zum letzten begehbaren Punkt am Hafen und konnten so dem Gestank etwas entkommen.

    Ganz vorne an der Spitze genossen wir die Aussicht auf das offene Meer. Durch diesen offenen Zugang zum Meer windete es auch dementsprechend und die Mützen wurden gut festgehalten.

    Wir konnten von vorne den ganzen Hafen überblicken. Ein besonderes Highlight dieses Hafens waren die vielen blau und weiss bemalten Boote. Es gab kleine wie auch ganz grosse blauweissgefärbte Fischerboote. Sie sahen sehr schön aus und wir erfreuten uns über ihren Anblick. Auf gewissen Booten sah man auch ganz bunte kleine Kisten. Vermutlich um die gefangenen Fische zu sortieren.

    Als nächstes zog es uns in die Altstadt von Essaouira. Im Gegensatz zu gestern, sahen wir dieses Mal mehr Touristen und fühlten uns etwas wohler.

    Wir wählten einen Weg durch die engen Gassen der Stadt. Die Häuser waren weiss und hatten alle meeresblaue Details. Es sah zauberhaft aus. Die Stände, welche sich auch in den Gassen befanden, verkauften wunderschöne von Hand gemachte Kreationen. Zum Teil konnte man sogar zuschauen, wie sie in ihren winzig kleinen Ateliers handwerkten. Hintendurch komplett zugestapelt, erschufen sie vornr Kunst, malten oder reparierten Velos. Alles passierte in diesen winzigen Räumen.

    Wir waren hingerissen von der Stadt und ihren Schätzen. Als wir wieder auf die "Hauptstrasse" gelangten konnten wir das bunte treiben auf dem Souk miterleben. Es wurden frische Früchte und Gemüse angeboten. Abgetrennte Ziegenköpfe konnte man ergattern und feine Backwaren wurden gefühlt in jeder Ecke verkauft.

    Der Souk war gut gefüllt mit Menschen, aber nicht überfüllt. Wir spazierte dem Souk entlang und kauften fast Erdbeeren. Wir konnten widerstehen, weil wir im Hotel diese gratis bekommen.

    Gegen 14:00 Uhr überkam uns langsam ein Hungergefühl, vielleicht auch weil wir auf einem riesigen Platz mit dutzend Restaurants standen. Wir verglichen aus Interesse die Preise und entdeckten ein verhältnismässig sehr günstiges Angebot. Vermutlich weil es im Schatten lag.

    Für 900 marokkanische Dirhams assen wir Mittag. Tim genoss eine Hackfleisch und Ei gefüllte Tajine und Jasmin eine mit Hähnchen und Gemüse. Sicherheitshalber klärte Jasmin davor noch ab, dass er zimtfrei serviert wird.

    Es schmeckte herrlich. Eine kleine Katze gesellte sich zu uns. Wir konnten aber standhaft bleiben und gaben ihr nichts ab. Wir assen fertig, zahlten und brachen auf.

    Da wir noch zwei weitere Stopps auf dem Rückweg einplanten, ging es zurück zum Auto und wir fuhren los.

    Wir fuhren dieses Mal direkt an der Küste entlang nach Sidi Kaouki einem Aussteigerort.

    Angekommen, stiegen wir aber nicht aus, da auf uns der Ort nicht koscher wirkte. Überall standen gesattelte Pferde, Kamele und jeder war bereit, uns seine Angebote aufzudrängen. Schnell fuhren wir zum nächsten Stopp, die "Cascades de Sidi M’Barek".

    Da man nur zum Ort laufen konnte, parkierten wir neben der Strasse. Der Weg führte über einen Kieselweg, der abwärts zum Meer verlief. Unten angekommen standen wir vor einigen grösseren Sandhaufen. Es war sehr eindrücklich, da weit und breit kein anderer Sand war. Die Umgebung war sonst mit Steinen und Pflanzen bedeckt. Nur hier gab es solche Sandhaufen.

    Aus Spass liefen wir nicht drum herum sondern mittendurch. Wir rollten die Hügel herunter, machten ein Fotoshooting mitten in der "Wüste" und setzten uns auf den warmen Sand.

    Da wir eigentlich kleine Wasserfälle an diesem Ort sehen sollten, liefen wir weiter durch unsere "Wüste" in die korrekte Richtung. Unsere gesamte Kleidung war voller Sand, trotzdem waren wir glücklich.

    Am Ende angekommen, konnten wir einen Blick auf die Kaskade werfen. Die Kaskade befand sich in einer Oase. Wasser schlängelte sich den kleinen Wasserfall herunter und machte seinen eigenen Weg durch den Sand bis ins Meer. Wir kletterten den kleinen Wasserfall herunter und konnten den Anblick auch von unten geniessen.

    Unterhalb des Wasserfalls sahen wir noch vier kleine Wasserschildkröten, die sich jedes Mal versteckten, sobald wir ihnen näher kamen.

    Wir begleiteten das Wasser bis vorne ins Meer und verharrten einen Augenblick.

    Die Zeit drängte uns weiter zu gehen. Wir liefen dem Wasserfall entgegen und entdeckten auch den eigentlich vorgesehenen Weg zum Auto zurück. Von oben hatten wir nochmal einen wunderschönen Blick auf das blühende Tal und schon ging es weiter.

    Tim hatte immer mehr Spass am Autofahren und fing auch bald an jeden zu überholen, der nicht die vorgesehenen 80 km/h fuhr. Wie schon vorprophezeit, wurde er beim nächsten Überholen von einer versteckten Geschwindigkeitskontrolle herausgenommen. Die drei Polizisten grinsten bereits über beide Ohren.

    Wir zeigten unsere Papiere und sie erklärten uns, dass wir eine Busse von 400 marokkanischen Dirham zahlen müssen, weil Tim beim Überholen nicht blinkte. Erstaunt und ungläubig schauten wir sie an. Uns war bewusst, die Bussen waren hier teurer, aber 400 marokkanische Dirhams waren eine stolze Summe. Zudem, dass die meisten Einheimischen nicht mal mit Licht fuhren.

    Wir erklärten ihnen, wir hätten kein Geld dabei, aber wir könnten mit Karte zahlen. Sie forderten Tim auf auszusteigen. Sie beharrten auf ihre 400 marokkanische Dirhams in Bar und Tim erklärte ihnen wir hätten nur die Kreditkarte dabei. Daraufhin wollte der eine Beamte seinen Führerschein behalten und auf unsere Rückkehr mit dem Geld warten.

    Langsam schlecht gelaunt wegen dem Gelächter der beiden anderen Polizisten und dem allgemeinen Kindergarten, stieg Jasmin aus. Sie ging auf den Polizisten zu und forderte ihn auf, ihr die gerechtfertigte Busse auszuhändigen. Sie würde diese mitnehmen und wie jede andere Busse im Nachhinein bezahlen. Schockiert teilte der Polizist ihr mit, sie solle sich entspannen und wir klären das ohne Aufregung. Nach wenigen Sekunden, teilte uns der Herr mit, dass die Busse fallen gelassen wird und wir weiterfahren dürfen. Was für ein merkwürdiger Zufall.

    Die Fahrt ging etwas ruhiger weiter. Wir hielten noch bei einem Strassen-Autocafé und tranken einen doppelten Espresso. Zum Kaffee dazu gab es eine atemberaubende Aussicht auf die Felsküsten und einsamen Strände.

    Jasmin fuhr die letzte Strecke zurück nach Taghazout.

    Der letzte spontanere Halt war in Aghroud, einem kleinen Dörfchen direkt an der Strasse. Jedes Haus des Dorfes hatte eine andere Farbe und wir machten schnell ein paar Fotos als Erinnerung. Im Augenwinkel sah Jasmin sogar einen Esel, der das Bild perfekt ergänzte.

    Als sie ihr Foto schnell der Tauglichkeit für Instagram überprüfte, merkte sie, dass der Esel kein Esel war. Beim genaueren Betrachten des Lebewesens, merkte sie, dass es sich um ein Wildschwein handelte. Voller Panik rannte sie zurück zum Auto. Ihr wurde beigebracht, das Wildschweine oft nicht sehr friedliche Tiere sind. Vorallem bei Jungtieren oder bei Einengung, eins davon provozierte sie.

    Die letzten Kilometer nach Taghazout ging die Sonne mit einem rosenen Himmel unter.

    In Taghazout gaben wir das Auto zurück und wurden sogar vom Abnehmer, Hamid zu unserem Hotel gefahren. Auf dem Weg klärten wir die Bussenpreise: 150 marokkanische Dirhams für zu schnelles Fahren, 400 marokkanische Dirhams für nicht anschnallen und 700 marokkanische Dirhams für einen Rollstopp.

    Die Kategorie beim Überholen nicht blinken gab es nicht. Als Nebeninformation: Das durchschnittliche Einkommen in Marokko liegt bei 14’700 Dirhams.

    Im Hotel telefonierte Jasmin kurz mit ihrer Schwester Cornelia und sie plauderten ein wenig. Auch über die Busse, bei der die einzige andere Optiom gewesen wäre, dass die Polizisten mitkommen zum nächsten Bankautomaten, wenn sie keine Busse ausstellen wollen und dort ihr Geld erhalten. Zumindest ist es so in der Schweiz.

    Um 21:30 Uhr sputeten wir uns zum Abendessen. Es gab heute asiatisch und wir füllten unseren Teller voll mit Sushi und Asiatischen Nudeln mit Gemüse. Schnell gab es noch eine zweite Runde. Um
    22:00 Uhr, die offizielle Schliessung des Restaurants, standen wir auf und verliessen das Restaurant.

    Im Hotelzimmer wusch Jasmin ihre Haare und entdeckte erneut, wie vor zwei Tagen, kleine schwarze Würmer in der Dusche. Tim entsorgte sie für sie.

    Daraufhin entschlossen wir das Zimmer zu wechseln, da die Würmer Larven von einer speziellen Fliege sind, welche wir vor zwei Tagen auch fanden. Diese legt gerne in feuchten Räumen ihre Eier ab und vorzu schlüpfen kleine Würmer. Da wir nicht wussten, wieviele noch schlüpfen werden, man konnte auch nichts sehen, wechselten wir das Zimmer.

    Wir wurden mit einem Golfwagen abgeholt und zu einem Zimmer mit direktem Poolblick und seitlichen Meerblick kutschiert. Der einzige Nachteil war das eher schlechtere Internet.

    Erschöpft und Jasmin ein wenig mehr erkältet, gingen wir schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 9.20 €
    - Restaurant: 9.20 €
    Restbudget der Woche: -36.51 €
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  • Jour 28

    Hotel Riu Palace Tikida Taghazout

    6 mars, Maroc ⋅ 🌙 17 °C

    Man kann es erneut kaum glauben, aber Tim stand ein weiteres Mal ohne Probleme am Morgen auf. Sogar noch früher als gestern, nämlich um 06:55 Uhr.

    Genervt von diesem, vorwiegend Deutschen und Britischen Verhalten, die Liegen ab der erlaubten Zeit, 07:00 Uhr, mit einem Badetuch und persönlichen Gegenstand für den ganzen Tag zu blockieren, entschied sich Tim nicht länger über das System zu ärgern, sondern Teil davon zu werden.

    Schnell zog er seinen Trainingsanzug an und huschte leise aus dem Zimmer. Draussen war es noch finster, da die Sonne erst kurz vor 08:00 Uhr aufgeht. Mit den Badetüchern, einem Rätselbuch und einem Beachball-Set bewaffnet schlich er in den Adults-Only-Bereich und fand um 07:10 Uhr noch etwa die Hälfte von insgesamt zwölf Liegebetten unbesetzt vor. Mit ihm waren noch zwei weitere britische Besetzer vor Ort. Müde schlenderte er zurück ins Bett.

    Gegen 09:00 Uhr weckte Jasmin Tim mit einem Instant-Kaffee und wir machten uns an die Morgenroutine. Nach dem Workout war es genau 10:30 Uhr und somit verpassten wir das eigentliche Frühstücksbuffet, weshalb wir direkt zum Spät-Frühstück liefen. Wie gewohnt ass Jasmin einen ausgewogenen Teller mit Rührei, Früchten und Obst. Tim wählte zum siebten Mal in Folge die Crêpes mit Nutella.

    Etwas erschöpft von den letzten beiden Tagen nahmen wir uns heute einen „Relax-Day“ im Hotel-Resort vor. Einfach ausgedrückt bräunten wir uns in der Sonne, spielten Bimaru und schrieben am Tagebuch.

    Da wir den Tag etwas verspätet gestartet hatten, verpassten wir geplant das gesamte Mittagessen von 12:00 bis 15:30 Uhr. Punkt 15:45 Uhr spazierten wir in die Snackbar für eine Pizza, welche wir uns am Platz teilen wollten. Leider gab es heute aber keine Pizzen.

    Kurzerhand und vom Hunger überwaltigt, nahm Jasmin zwei kleine Sandwiches mit ein wenig Salat und Tim bastelte sich einen doppelten Cheeseburger. Es schmeckte, wie bisher alle Köstlichkeiten, sensationell.

    Als wir das Restaurant am Buffet vorbei verlassen wollten, sahen wir, dass der Pizzaofen doch fleissig war und wir leider einfach zu früh gekommen sind. Enttäuscht aber gesättigt suchten wir unser Liegebett auf.

    Es wurde immer kühler als sich die Sonne langsam dem Atlantik näherte und Jasmin wollte zurück ins Zimmer. Da sie sowieso schon kränkelte, wollte sie es nicht noch mehr porovozieren ganz krank zu werden. Wir duschten und unterhielten uns über das Abendessen.

    Da sich Jasmin nicht fit genug fühlte, informierten wir uns über einen möglichen Zimmer-Service. Leider bot das Hotel einen solchen nicht an. Tim erkundigte sich daher an der Rezeption, ob er ausnahmsweise einen Teller mit auf das Zimmer nehmen darf. Dies wurde genehmigt.

    Logischerweise fiel die Wahl auf Pizza, da wir diese heute nicht nur missten, sondern auch Jasmins Lieblingsessen ist. Tim machte sich auf den Weg und ergatterte zwei Margheritas, welche frisch aus dem Ofen kamen.

    Auf dem Weg zurück hielt ihn ein Kellner auf und bestand darauf, das Essen in Frischhaltefolie einzuwickeln. Warum, ist uns bis heute noch schleierhaft. Da sich der Kellner etwas ungeschickt verhielt, fiel ein Stück auf den Boden.

    Mit 1.875 Pizzen erreichte Tim das Zimmer und wir assen diese gemütlich auf unserem Sofa. Dazu schauten wir unsere, noch in der Schweiz begonnene, Serie „My Life With The Walter Boys“. Nicht wirklich empfehlenswert aber unterhaltsam.

    Gegen 23:00 Uhr schlief Jasmin langsam ein und Tim wechselte auf Youtube. Wenig später schlief auch er ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -36.51€
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  • Jour 29

    Hotel Riu Palace Tikida Taghazout

    7 mars, Maroc ⋅ ☁️ 15 °C

    Es war erneut 06:55 Uhr und Tim drückte im Halbschlaf die Ausschalttaste und träumte davon, dass alle Liegebetten abgebaut wurden. Etwas verwirrt verwachte Tim gegen 07:45 erneut und realisierte sein „Verschlafen“. Schnell zog er sich an und rannte zu den Liegebetten. Zum Glück fand er noch ein freies vor.

    Schnell lief er zurück ins Zimmer und wir dösten noch ein wenig. Kurze Zeit später begannen wir mit unserer Morgenroutine. Der Kaffee wurde heute weggelassen, der Rest blieb wie bisher.

    Als wir uns auf den Weg zum Frühstückbuffet machten, wehte ein kleiner Wind. Zusätzlich war auch der Himmel sehr bewölkt und wir froren sogar ein bisschen. Das Frühstück fiel wieder sehr ähnlich wie die letzten Tage aus. Jasmin wählte zusätzlich etwas Thunfisch und Tim entdeckte die Feigenkonfitüre. Da Jasmin langsam die spanische Verdauung vermisste, gab es noch Würstchen und Joghurt dazu.

    Um das Ganze etwas zu toppen und es sowieso noch sehr kühl draussen war, zog es uns erstmals in die Lobby um einen Latte Macchiato zu geniessen.

    Der Himmel war immernoch bewölkt und die Temperaturen stiegen nicht wirklich stark an. Deshalb wählten wir den Weg zurück ins Zimmer. Jasmin kuschelte sich unter die warme Decke und schlief direkt ein. Tim erledigte währenddessen ein paar Kleinigkeiten am Laptop.

    Gegen Mittag wurde es draussen angenehmer und Tim zog es raus auf den Balkon. Er las gute 100 Seiten in seinem Buch und gönnte Jasmin die wohltuende Genesungspause.

    Tims Magen fing langsam an zu knurren, weshalb er vorsichtig versuchte ins Zimmer zu schleichen. Jasmin wurde direkt wach und zusammen assen sie je einen Apfel, der ursprünglich für Dienstag angedacht war.

    Wir spielten zusammen zwei Runden der Harry Potter Version von Sagaland. Zuerst gewann Jasmin und danach konnte Tim auf ein Unentschieden aufholen. Grundsätzlich geht es zu zweit, mit mehr Spieler wäre es sicherlich spassiger.

    Spontan schaute Tim auf die Uhr und merkte, dass es bereits 18:10 Uhr war. Ab 18:00 Uhr werden jeweils die Pools gesperrt und die Liegestühle gereinigt. Wir hatten immer noch unsere Tücher vom Morgen auf den Liegebetten platziert.

    Bei den Liegebetten angekommen, lagen unsere Sachen bereits schön gefaltet auf einer Mauer. Tim schnappte sie sich und wollte direkt wieder umkehren, als das Personal ihn darauf ansprach, dass wir den ganzen Tag nicht aufgetaucht wären. Tim erklärte, dass wir die Regeln nicht gemacht hätten und sie auch nicht toll finden. Wenn man irgendwann am Tag ein Liegebett haben möchte, muss man dies leider so handhaben. Das Personal verstand die Situation und bekräftigte erneut, dass sie es auch schade finden, dass es keine andere Lösung gäbe.

    Im Zimmer angekommen bereiteten wir uns auf das Abendessen vor. Jasmin war noch nicht wirklich fit, weshalb wir entschlossen sehr früh zu gehen und zeitig wieder zurückzukehren. Dennoch genossen wir das Essen auf der Terrasse und schauten dem Sonnenuntergang zu. Zudem gab es heute ganz viele feine Dessertkreationen, die wir uns teilten. Danach huschten wir schnell wieder ins Zimmer zurück.

    Natürlich pünktlich um 20:15 Uhr wurde der Fernseher auf ProSieben eingestellt und wir waren bereit für GNTM.

    Nach einer guten Stunde war Jasmin leider zu erschöpft um weiterzuschauen und schlief direkt ein. Tim stöberte noch ein wenig auf Youtube und Netflix.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -36.51 €
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