• Banks Mansion Hotel Amsterdam 1/3

    28–29 мар. 2024, Нидерланды ⋅ ☁️ 11 °C

    Aufgeregt ging es um 07:30 Uhr los Richtung Flughafen. 

    Mit unseren voll gestopften Rucksäcken stiegen wir in der Nähe des Flughafens beim "Khan Low Cost Parking" aus. Nach einem kurzen Gespräch mit einer Mitarbeiterin wurden wir mit Sebastian Vettel 2.0 zum Flughafen gefahren. Das nicht vorhandene Frühstück im Magen kämpfte mit uns mit. 

    Am Flughafen gaben wir das Gepäck ab und bekamen ein Upgrade am Notausgangsplatz. 

    Wir frühstückten noch kurz mit einer Banane und nahmen die letzte Hürde des heutigen Tages auf uns. Die Zollkontrolle.

    Jasmins Wasser wurde wie damals in Marokko weg geleert, dafür hatten wir keine sonstigen Problematiken. 

    Der Flug selber ging relativ gut. Wir assen unser mitgebrachtes Mittagessen und Jasmin widmete sich dem Tagebuch. Derzeit löste Tim Sudoku. Gegen Ende der Flugzeit gab es ein paar Luftlöcher und der Wind liess das Flugzeug ein wenig schwanken. Bisschen unangenehm, aber nicht weiter schlimm für uns gewesen.

    Voller Vorfreude auf das gute Wetter in Amsterdam stiegen wir aus. Überrascht, dass die Sonne wirklich schien, natürlich nicht so heiss wie in Spanien, machten wir uns auf den Weg zur U-Bahn. Für insgesamt 11.80 Euro fuhren wir 14 Minuten Bahn. Die nordischen Preise haben wir gar nicht vermisst. 

    Am Hauptbahnhof in Amsterdam suchten wir den Bus zum Hotel, in dem Tims Familie bereits auf uns wartete. Nachdem wir auf der falschen Seite gestanden waren, bemerkten wir, dass kein einziger Bus von hier aus in das Stadtzentrum fährt. Schnell liefen wir auf die gegenüberliegende Seite und konnten in das nächstbeste Tran steigen. Da das erste Ticket nur für die Bahn gültig war, gab es für insgesamt 6.80 Euro ein weiteres Tramticket. Für ganze vier Stationen.

    Beim Hotel "Banks Mansion" stiegen wir aus und spazierten die letzten Meter in das Hotel. Bereits in der Lobby versammelt, begrüssten wir die Familie von Tim. Nach einer herzlichen Begrüßung checkten wir ein und machten uns im Zimmer kurz frisch.

    Zurück in der Lobby gab es erstmals ein Willkommensgetränk und wir plauderten über die letzten Monate. Natürlich durften die Scherze über unseren stressigen Alltag nicht fehlen und wir genossen das Zusammensitzen.

    Als sich langsam der Hunger einschlich, brachen wir in die Stadt auf. Nach wenigen Minuten trafen wir im Zentrum der Stadt ein und schauten uns die verschiedenen Angebote an. Uns beiden wurde schlussendlich das Wählen überlassen, damit wir wieder mal was Anständiges essen können. Überfordert, da wir laut unseres Geschmacks bisher alles essen konnten, wie wir wollten, liefen wir los. Schlussendlich entschieden wir uns für einen Mexikaner. Man konnte durch die warmen Strahlen der Heizkörper sogar draussen hocken. Jasmin bestellte sich einen Burrito mit Hähnchen gefüllt und Tim entschied sich für ein Steak mit Shrimps. Dazu teilten wir als Vorspeise einen Nachoteller mit Käse überbacken. 

    Es schmeckte super und alle waren zufrieden mit ihrer Auswahl, obwohl die Käsesauce schon mehr künstlich als natürlich war. 

    Tims Co-Mom Katja ging etwas früher als wir zurück ins Hotel, um ihre Eltern, ihre Schwester und deren Ehemann zu empfangen. 

    Nach dem Zahlen brachen wir langsam auch Richtung Hotel auf und begrüssten die Neuankömmlinge. 

    Ein oder vielleicht sogar zwei weitere Willkommensdrinks wurden konsumiert. Durch das Angebot der all-inclusive Bar verbrachten wir den restlichen Abend alle zusammen in der Lobby. Es wurde ein wenig getrunken und Chips sowie die berühmten Stroopwaffel aus Holland gegessen. 

    Um 00:00 Uhr wurde auf Tims Vater Rolf angestossen. Mit den mitgebrachten Tröten und einem Glas Gin Tonic wurde in seinen 60. Geburtstag hineingefeiert. 

    Die Partygemeinschaft wurde immer kleiner. Nachdem auch Tims Bruder Jan aufgegeben hatte, sassen wir mit Katjas Schwester Klaudia und ihrem Ehemann André alleine in der Lobby. Wir unterhielten uns noch ein wenig über die Schweizer und Deutschen Systeme. Gegen 03:00 Uhr wurde dann die Schliessung der Bar angekündigt und um ehrlich zu sein, wurden die Augen auch immer schwerer.

    Wir zogen uns ins Zimmer zurück und schliefen direkt ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben:  18.60 €
    - öffentliches Verkehrsmittel: 18.60 €
    Restbudget der Woche: 62.63 €
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  • Banks Mansion Hotel Amsterdam 2/3

    29–30 мар. 2024, Нидерланды ⋅ ⛅ 10 °C

    Etwas erschöpft ging es um 09:30 Uhr frühstücken. 

    Es gab frisch zubereitete Omelettes, Croissants und alles, was das Herz begehrt. Wie man es bereits von Tim kannte, durfte die Nutella und Konfitüre nicht fehlen. Dazu gab es einen frischgepressten Orangensaft mit einem Kaffee.

    Da heute der offizielle Geburtstag von Tims Vater war, plante Katja eine zweistündige Grachtenfahrt um 13:00 Uhr.

    Bis dahin setzten wir uns in die Lobby und unterhielten uns weiter über die letzten Monate. 

    Die Zeit verflog im Flug und wir brachen auf zur Entdeckungstour auf dem Wasser.

    Bis zur Anlegestelle mussten wir knapp zehn Minuten laufen. Die Sonne schien erneut und es war ein wenig komisch, direkt von Spanien nach Holland zu gehen. Die Menschen wirkten anders, der Verkehr hektisch aber geregelt und die Umgebung war der komplette Gegensatz zu Spanien. Keine Einfamilienhäuser, keine grossen Gärten mit Hunden und auch keine gigantischen Einkaufsläden. Amsterdam hat Reihenhäuser mit Wohnungen, natürlich die berühmten Grachten (Kanäle), nicht wirkliche Gärten oder einen Balkon und Hunde sah man nur an der Leine geführt. Die Hunde wirkten eher als Souvenir anstelle eines Wachsystems.

    Wir machten es uns zu neunt in einem gemütlichen, privaten Boot bequem. Unser Tourguide sprach zuerst missverständlich Englisch, zwei Ecken weiter sprang aber der deutschsprachige Inhaber/Tourguide dazu und übernahm die Stadtführung. 

    Die spannendsten Informationen waren, dass in Amsterdam ab 2030 nur noch für Elektroautos gestattet sind, sprich Klapfi kann Amsterdam irgendwann nur noch von draussen anschauen. Eine weitere Information, die uns geblieben ist, war dass es ein Hausboot an der besten Anlegerstelle für 1 Million Euro zu kaufen gibt. Das Tragische an dieser Sache ist, wenn die Stadt das Hausboot aus wichtigen Gründen verschieben muss, ist es ihnen erlaubt und das Boot zieht um. Das Problem daran ist, dass die 1 Million wegen des Stellplatzes und nicht wegen des Wertes des Hauses verrechnet werden. Bedeutet, sie müssen dir einen genauso gut gelegenen Stellplatz anbieten.

    Am Ende fuhren wir noch am Zoo von Amsterdam vorbei. Dabei sahen wir Giraffen und Zebras direkt vom Boot aus. 

    Zurück an der Anlegestation hatte einen Teil der Gruppe Hunger. Die Eltern von Katja entschieden zurück zum Hotel zu gehen. Die restlichen sieben spazierten Richtung Stadtzentrum. 

    Es war viel los, wegen des Osterwochenendes. Man sah alle möglichen Menschen. Manche gestylter, manche ganz bunt und andere wiederum schlicht in Trainerhose. 

    In einem gemütlichen Restaurant nahmen wir Platz. Wir bestellten Süsskartoffelpommes und eine Portion Carpaccio zum Teilen. Dazu tranken wir einen Mojito. 

    Beim Hotel ging es erneut in die Lobby und wir schwatzten weiter.

    Kurz nach 18:00 Uhr zogen wir uns in unser Zimmer zurück. Heute ging es ganz schick Abendessen, weshalb Jasmin ein schwarzes Kleid und Tim ein passendes schwarzes Hemd anzog. 

    Mit der Winterjacke ging es zu neunt in das Restaurant "Vinkeles".

    Uns wurden die Jacken abgenommen und wir setzten uns an zwei, separierte Tische. Leider war es für das Restaurant nicht möglich, die beiden Tische zusammenzustellen, da dadurch das von rechts Servieren nicht gewährleistet ist.

    Schlussendlich sassen wir beide mit Tims Bruder Jan beim Geburtstagskind und Katja. 

    Das Abendessen war ein 6-Gängemenu welches von genauso vielen verschiedenen Weinen begleitet wurde. 

    Weil das ja nicht schon genug war, gab es erstmals zwei Grüsse aus der Küche. Zuerst gab es ein pochiertes Ei mit vielen drumherum und als Zweites Aal in einem Häppchen mit Süsskartoffeln und Lachskaviar.

    Danach folgten Makrele, Steinbutt, Languste und Morcheln. Das Essen war heute eher fischlastig, wir vermuteten wegen Karfreitag. Wir irrten uns. 

    Als nächster Gang wurde Taube serviert. Eine Mischung aus Herz, Filet, Brust und einem noch am Knochen hängenden Oberschenkel. Die Delikatesse stammt von Frankreich und es sind speziell gezüchtete Tauben. 

    Wir probierten von allem ein wenig. Das Herz assen wir alle gleichzeitig. Es schmeckte nicht schlecht, aber der Gedanke an ein Herz machte die Situation schlimmer. Zudem fühlte es sich eher wie Kaugummi als zartes Fleisch an.

    Als das Dessert serviert wurde, waren wir bereits pappsatt. Die vielen Weingläser lagen im Magen und das Essen stopfte zusammen sehr stark. Wir probierten ein wenig, mussten aber den Rest stehen lassen.

    Kugelrund und glücklich, viele neue Delikatessen probiert zu haben, schlenderten wir zum Hotel zurück.

    Nach einem erneuten Wiederfinden in der Lobby war es bereits 02:30 Uhr, als wir Richtung Bett aufbrachen.

    Tim legte am Morgen um 05:00 Uhr noch ein taktisches Erbrechen hin. Der Alkohol lag ihm sehr schwer im Magen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben:  0.00 €
    Restbudget der Woche: 62.63 €
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  • Banks Mansion Hotel Amsterdam 3/3

    30–31 мар. 2024, Нидерланды ⋅ ☁️ 11 °C

    Immer noch müde vom gestrigen Tag, hiess es heute etwas länger Schlafen. 

    Wir machten für das Frühstück nichts Konkretes ab. Bis 10:30 Uhr bestand die Möglichkeit zu frühstücken.

    Trotzdem wachte Jasmin früher auf als geplant und widmete sich etwas dem Tagebuch. Tim schlief länger, um sich komplett vom Alkohol zu erholen. Nach einer Stunde stand auch er auf und wir gingen gemeinsam zum Frühstücksbuffet.

    Mit einer frischen Omelette setzten wir uns zu Tims bereits anwesender Familie. 

    Um 10:00 Uhr machten wir gegeneinander eine Spasswette, ob es auch Jan heute zum Essen schaffen wird. Und tatsächlich, er spazierte um 10:20 Uhr in den Raum.

    Heute stand kein geplantes Programm auf dem Plan. Jeder konnte machen, was er wollte. Dabei bestand aber auch die Möglichkeit mit Katja, Rolf sowie Katjas Eltern auf den Keukenhof mit zu gehen. Wir lehnten dankend ab, weil wir am Dienstag bereits einen Ausflug dorthin planten.

    Wir zogen uns nochmals bis 13:00 Uhr ins Zimmer zurück um am Tagebuch zu arbeiten. Und um uns auch ein wenig von den längeren Abendstunden zu erholen. Es war eine starke Umstellung nicht mehr um 22:00 Uhr schlafen zu gehen. 

    Um 13:05 Uhr trafen wir Tims Bruder Jan wieder in der Lobby. Seit gestern schwirrte uns die Idee ein Tattoo zu stechen und Jan war sogar bereit sein Erstes auch hier zu stechen. 

    Nachdem jeder ein Motiv im Kopf und auch die ungefähre Stelle dafür im Sinne hatte, zogen wir los. Ohne Navigation liefen wir Richtung Stadtmitte. Durch die grosse Anzahl der Tattoostudios fanden wir direkt ein passendes. 

    Tim fing als erster an, mit seinem zweiten Tattoo. Er stoch sich einen kleinen Klapfi am Unterarm. Nach mehrmaligem Verkleinern der Vorlage und einem Auslachen vom Tattowierer, war es dann soweit. Das spannendeste war sein Gesicht dabei zu beobachten. Tapfer stand er die Prozedur durch und war mit dem Resultat völlig zufrieden. 

    Jasmin, die zweite im Bunde entschied sich für ein kleines Aperolglas mit der Platzierung auf dem Rücken. Nach nur einer Verkleinerung, dafür detailierter Anweisung, erkundigte sich der Tattowierer ob es ihr erstes Tattoo wäre. Beschämt teilte sie mit, dass es bereits das neunte Tattoo wäre. 

    Bei Jasmin wurde der Vorhang zugezogen, da sie nur im Bralette war während der Tattowierung. Tim durfte trotzdem das Ganze filmen und auch bei ihr war nach ein zwei Mal Augen zusammenkneifen das Tattoo fertig. 

    Nun war Jan an der Reihe. Gefühlt tiefenentspannt mit ein wenig Nervösität setzte er sich auf den Stuhl. Er machte eine Bierflasche neben dem Fussknöchel. Diese stellt eine Verbindung zu Tims Bierglass am Fuss und seiner Liebe zu Bier dar. Zudem waren in der Bierflasche drei Kreuze, stehend für Amsterdam. Wie ein Profi liess er das Tattoo über sich ergehen. 

    Nach der Bezahlung, "Anschaffungen", brachen wir zum nächsten Burger King auf. Es gab für alle drei einen Burger für die Tapferkeit, die wir bewiesen. Wir zwei zahlten 6.85 Euro. 

    Wieder draussen auf der Strasse wollten Tim und Jan noch eine Runde in ein Casino gehen. Tim spielte Roulette und Automaten mit seinem Taschengeld. Gemeinsam machten sie einen Gewinn von 12 Euro. Also Jan.

    In einer Apotheke kauften wir noch für 3.39 Euro eine Vaseline für den Heilungsprozess des Tattoos.

    Um den Nachmittag noch entspannt geniessen zu können, setzten wir uns in einen Coffeeshop und tranken Kaffee. 

    Die Zeit verging wie im Flug und wir mussten in Höchstgeschwindigkeit zurück zum Hotel gelangen. 

    Für heute Abend war in einem asiatischen Restaurant ein Tisch für uns neun reserviert.

    Schnell zogen wir uns um und standen keine fünf Minuten später wieder in der Lobby. Gemeinsam liefen wir in das nicht allzu weit entfernte "The Dynasty" Restaurant.

    Wie bereits bei asiatischen Restaurants bekannt, zu viel, aber dafür schmeckte es herrlich. Wir teilten uns eine Crispy Ente und einen Fleischteller gemischt mit Shrimps, Hähnchen und Rind. Für alle zum Teilen gab es Reis, Soft Nudeln und gebratene Nudeln. 

    Zum Dessert konnte keiner mehr etwas bestellen, da wir alle pappsatt waren. 

    Beim Hotel zogen wir uns direkt in unser Zimmer zurück. Es war bereits 23:45 Uhr und wir waren geschaffen von den vielen neuen Eindrücken. 

    Nach einer halben Stunde fielen uns beiden die Augen zu.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 10.24 €
    - Lebensmittel: 6.85 €
    - Haushalt: 3.39 €
    Restbudget der Woche: 52.39 €
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  • Bed & Breakfast, De Zilk 1/2

    31 мар.–1 апр. 2024, Нидерланды ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute hiess es erneut Ausschlafen.

    Gegen 10:15 Uhr nahmen wir den Aufzug, um in den Frühstücksraum zu gelangen. Wie die letzten Tage nahmen wir eine Omelette mit Croissants. Dazu durfte die Konfitüre für Tim nicht fehlen. Heute gab es sogar Minidonuts. Wir teilten uns einen pinken Minidonut.

    Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke, weil um 12:00 Uhr der Check-out war. Mit ein wenig Verspätung standen wir schlussendlich mit Tims Familie in der Lobby.

    Da heute Jasmins Cousine Isabelle anreist, verabschiedeten wir uns von Tims Familie, um Isabelle am Hauptbahnhof abzuholen. Unsere Rucksäcke durften wir bei der Rezeption abgeben.

    Es gab einen herzlichen Abschied und wir schnappten uns noch Jan, der Isabelle bereits kannte, und liefen die 20 Minuten bis zum Hauptbahnhof.

    Nach einer kurzen Wartezeit fanden wir uns schlussendlich. Wir hatten aus Versehen nicht am Haupteingang gewartet, sondern seitlich davon.

    Freudig begrüssten wir sie in Amsterdam. Zum Glück reiste sie nur mit einer leichten Handtasche, welche wir nicht deponieren mussten.

    Zu viert machten wir uns auf den Weg in die Stadt. 

    Zuerst wurde der Laden Uniqlo aufgesucht, in dem Isabelle dasselbe Top wie Jasmin damals in Barcelona kaufte. Das Coolste war die noch grössere Auswahl. Jasmin musste sich zusammenreissen, konnte aber widerstehen.

    Im bereits vorgeplanten Platz in der Handtasche verstaute Isabelle die beiden gekauften Tops.

    Danach setzten wir uns für den restlichen Nachmittag in einen Kaffeeshop und unterhielten uns über Gott und die Welt. Insgesamt zahlten wir für den Kaffee 17 Euro.

    Als es für Jan Zeit war, wieder zurück zum Hotel zu gehen, brachen wir unser Lager ab. Jan flog mit seiner Familie heute noch zurück in die Schweiz. 

    Beim Hotel spazierten nur Jan und Tim in das Hotel, weil wir der Familie noch etwas Zeit für sich geben wollten. Draussen wartend beobachteten wir den Umzug von Demonstranten und hatten Mitleid mit allen Fahrzeugen dahinter. Nachdem Tim mit seiner Familie aus dem Hotel gekommen war, gab es noch einmal einen kleinen Abschied und sie stiegen in das Taxi ein. Zum Glück mussten sie in die entgegengesetzte Richtung.

    Jetzt waren es nur noch wir drei.

    Wie gefühlt jeden Tag spazierten wir wieder in die Stadt zurück. Isabelle hatte noch nichts gegessen, weshalb wir erstmals ein kleines Restaurant aufsuchten. Sie bestellte Pommes zum Teilen, dazu tranken wir etwas. Isabelle lud uns ein, weshalb die Kosten nicht im Budget berechnet werden.

    Der Spaziergang durch die Stadt wurde fortgesetzt, als es plötzlich anfing zu regnen. Schnell fanden wir in einer Burgerbude einen Unterschlupf. Wir setzten uns nach draussen unter einen Schirm und tranken einen Cocktail. Isabelle einen alkoholfreien Mojito mit Kräutern. 

    Wir verbrachten so gut wie den ganzen Nachmittag in dem Restaurant. Mit der Zeit kam somit auch ein Hungergefühl auf und wir drei bestellten je einen Burger. Tim und Jasmin einen Hähnchenburger und Isabelle einen Angusburger. 

    Als es an der Zeit war aufzubrechen und der Regen aufhörte, bezahlten wir diese Runde. 70 Euro zahlten wir für das Essen und die Getränke wurden mit dem Taschengeld bezahlt. 

    Es war bereits dunkel, als wir aufbrachen. Das letzte Ziel war das Rotlichtviertel. Da wir beide zuletzt als Kinder in diesem Viertel, für eine kurze Zeit, gewesen waren. Na ja, viel muss man dazu nicht sagen, man hatte jetzt auch ein Bild von der berühmten Strasse. 

    Die Zeit verging wie im Flug und es war soweit, zu unserem Airbnb zu gehen. Mit den geholten Rucksäcken fuhren wir mit einem Bolt Taxi zu unserem Airbnb, welches ausserhalb der Stadt lag. Weil die Zugfahrt zwei Stunden dauerte und zusätzliche 20 Minuten Laufen am Ende involvierte, wurde es das Taxi. Wir zahlten 53 Euro für einen Weg. 

    Die Fahrt bis zum Airbnb war sehr spannend. Jede Geschwindigkeit wurde von unserem Fahrer ignoriert. Egal, welche Geschwindigkeit verlangt wurde, er lag jedes Mal 20 km/h oberhalb. Sogar in der 50er-Zone kriegte er es hin, zu schnell zu fahren. 

    Wir verstanden ihn, er hatte ganze drei Minuten eingespart, um eine Busse von circa 230 Euro zu riskieren. 

    Im Airbnb war das Licht bereits erloschen und wir klopften an die Türe. Zum Glück wussten sie von unserer leichten Verspätung und liessen die Tür geöffnet. Es war stockdunkel und das Haus sah gruselig aus. Das Haus war ein typisches Landhaus mit vielen Dekorationen und bunten Tapeten. Eine etwas ältere Frau leitete den Laden. Sie begrüsste uns und führte uns zu unseren beiden Zimmern. In Isabelles Zimmer standen drei Betten und in unserem stand ein riesiges Doppelbett. Da Isabelle das Haus auch etwas gruselig fand, entschieden wir zu dritt im grossen Doppelbett zu schlafen.

    Nachdem wir es uns alle gemütlich gemacht hatten, schauten wir noch den Film "Schuh des Manitus". 

    Gegen Ende des Filmes wurde Jasmin müde und wir legten den Laptop beiseite und gingen schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 140.00 €
    - Restaurant: 87.00 €
    - Taxi: 53.00 €
    Restbudget der Woche: -87.61 €
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  • Bed & Breakfast, De Zilk 2/2

    1–2 апр. 2024, Нидерланды ⋅ 🌬 11 °C

    Wir stellten den Wecker auf 08:45 Uhr, damit wir pünktlich um 09:00 Uhr frühstücken gehen konnten. 

    Es gab frische Brötchen, Brotscheiben, Rosinenbrötchen und dazu jede Menge Aufschnitt. Auch Konfitüre und Nussaufstrich gab es im Angebot. Zusätzlich gab es je ein Ei mit einem frisch zubereiteten Kaffee. Das Beste am ganzen Frühstück war, dass das Essen im Preis inklusive war. Jedoch wird der Gesamtpreis nicht im Budget mitberechnet, da dieser das Budget ein wenig zu stark belasten würde. An Ostern in Amsterdam zu sein, hat seine Kosten. 

    Im Zimmer packte Isabelle wieder ihre Handtasche und wir fuhren mit dem fünf Minuten entfernten Bus an den nächstgrösseren Bahnhof für 9.80 Euro. Danach ging die Reise für stolze 30.40 Euro weiter an den Hauptbahnhof von Amsterdam. Schockiert über diesen extrem hohen Betrag, freuten wir uns auf unseren griechischen und kostengünstigen Salat in Spanien. 

    In Amsterdam angekommen, schlenderten wir wieder durch die Strasse. Natürlich gab es für den Start in den Tag erstmals eine Pause in einem Kaffeeshop, in dem wir gut eine Stunde verbrachten.

    Zurück auf der Strasse fanden wir per Zufall noch das Anne-Frank-Haus. Es sah modern aus und wir waren alle drei verwirrt. Wir dachten immer, dass das eines der ältesten Häuser von Amsterdam wäre. Durch eine Internetrecherche erfuhren wir auch weshalb. Das Haus wurde von 2018 bis 2020 renoviert und modernisiert. Zum einen wurde der Eingangsbereich erweitert und die Tickets geben eine bestimmte Zeitspanne vor. Das Hinterhaus, in dem die Familie wohnte, wurde nicht verändert.

    Zum Mittagessen suchten wir einen typischen Waffelladen, um die erste und einzige Waffel dieser Reise zu geniessen. Isabelle bestellte sich eine Lotuswaffel und wir teilten uns eine Kinderschokoladenwaffel. Dazu gab es einen schwarzen Eiskaffee für Isabelle und Jasmin. Leider verstand die Frau uns nicht wirklich, weil wir schlussendlich einen Milchkaffee mit Eis und Tim einen schwarzen Kaffee mit drei Eiswürfeln bekamen. Umso besser schmeckte aber die Waffel, zu der uns Isabelle einlud. 

    Durch Isabelles nur 28-stündigen Aufenthalt mussten wir uns langsam Richtung Hauptbahnhof machen. Wir besuchten noch einen Souvenirladen und einen Starbucks. Wie man merkt, mag Isabelle sehr gerne Kaffee. Sie suchte sich einen für sich passenden aus. 

    Mit dem Kaffee in der Hand löste sie sich das Zugticket und schon war es Zeit wieder Abschied zu nehmen. 

    Wir winkten so lange, bis der Zug nicht mehr zu sehen war.

    Unser Ziel war es jetzt nur noch ins Airbnb zu kommen. Die Temperaturen waren kühl und der oft einsetzende Regen machte die Laune auch nicht besser. 

    Damit wir am Ende nicht ohne Abendessen im Airbnb stehen und wieder einen teureren Einkauf tätigen müssen, stiegen wir in Haarlem aus und gingen in einem "Albert Heijn" einkaufen. Das günstigste, was wir fanden und einigermassen gesund war, waren eine Suppe, einen Fertigsalat und zwei Brötchen. Dazu gab es für das GNTM-Nachschauen noch Popcorn und Pombären für 11.84 Euro insgesamt.

    Mit unserer Ausbeute ging es auf direktem Weg zum Airbnb. Um ein wenig Geld zu sparen, zahlten wir nur zum Bahnhof Hillegom. Danach spazierten wir noch die letzten 20 Minuten und erkundigten gleichzeitig die Gegend. Es wirkte alles sehr ruhig und sauber. Wir sahen ein paar kleinere Tulpen- und Blumenfelder, die bunt leuchteten. Das Einzige extrem negativ auffallende war der Wind. Durch den Namen Niederlande war uns bereits bewusst, wie flach das Land ist. Dass es aber keine Windblockaden in den Dörfern hatte, wunderte uns. 

    Zurück im Airbnb wurde erstmals unter die Decke geschlüpft. Etwas aufgewärmt widmeten wir unseren ein wenig vernachlässigten To-Dos wie auch unserem Tagebuch. 

    Zu GNTM assen wir noch unser Abendessen und das Popcorn. 

    Danach wurde weiter geschrieben. Das lang nach hinten geschobene Haarwaschen wurde erneut verschoben. Das Airbnb war nur auf 18 Grad aufgewärmt, also für unsere gewohnten 25 Grad in Spanien eine Zumutung. Somit freuten wir uns bereits auf den wöchentlichen Aufenthalt in einem Schwimmbad.

    Als die Augen zu schwer wurden vom ganzen Schreiben, schalteten wir das Licht aus und gingen schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 89.74 €
    - Öffentliche Verkehrsmittel: 37.90 €
    - Lebensmittel: 11.84 €
    - Tank: 40.00 €
    Restbudget der Woche: 27.65 €
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  • Santa Pola

    2–3 апр. 2024, Испания ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach diesem Wochenende war es komisch, wieder nur zu zweit zu frühstücken. Die Zeit vergeht einfach wie im Flug.

    Wir assen erneut um 09:00 Uhr Frühstück. Es gab die feinen Brötchen wie gestern, dazu aber einen anderen Aufschnitt. Tim hatte seine geliebte Konfitüre. Für beide gab es wieder einen frisch gebrauten Kaffee.

    Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke. Eigentlich wäre um 11:00 Uhr Check-out, weil wir aber noch einen Ausflug machen wollten, standen wir bereits um 10:00 Uhr an der Rezeption. 

    Wir durften unseren grossen Rucksack deponieren und zwei Velos gratis ausleihen für den heutigen Tag. Voller Vorfreude, ein typisch niederländisches Velo zu fahren, warteten wir ab.

    Es gab für beide ein Kindervelo. Tims komplett verrostet und ohne Gänge und Jasmins bremste jedes Mal, wenn man nicht trampelte. Ohne uns die Laune verderben zu lassen, packten wir die Velos und fuhren zum 20 Minuten entfernten Keukenhof. 

    Die Fahrt war mühsam und anstrengend. Der Wind wehte in einem Zug genau in unsere Richtung und das Velo half beim Antrieb nicht besonders. Zudem musste man die Kapuzen benutzen, da es sehr kühl für die Ohren war. Verschwitzt kamen wir am Keukenhof an.

    Wir hatten bereits online für den Slot 11:30 Uhr für insgesamt 39.00 Euro zwei Tickets gebucht. Diese werden von dem Ostergeld, welches Tims Eltern uns schenkten, bezahlt. 

    Der Keukenhof war wunderschön. Keiner von uns beiden hatte so viele verschiedene Tulpen gesehen. Der grösste Teil blühte bereits, obwohl wir eher etwas zu früh waren. Es gab viele bunte Tulpen und bei manchen waren wir uns nicht einmal sicher, ob sie echt waren. Zudem gab es ein Gewächshaus, in dem man bunte Orchideen bestaunen konnte. Überall blühte es und wir sahen sogar eine Entenfamilie. Es sah atemberaubend aus. 

    Zudem wurden wir darüber informiert, dass die Blumen selber am wenigsten Wert haben. Diese werden Ende Mai abgemäht und nicht weiter verwertet. Es geht den Holländern rein um die Zwiebel. Diese werden bis im Sommer in der Erde gelassen und dann aus dem Boden geholt. Schlussendlich werden die besten Zwiebeln verkauft.

    Gegen Ende unseres Ausfluges fing es an zu regnen. Zusätzlich durch die ständige Kälte entschieden wir uns, den Ausflug auf den Keukenhof zu beschränken. Wir radelten wieder zurück zum Airbnb.

    Dort wärmten wir uns erstmals mit einem 6-Euro-Kaffee auf. Wir schrieben die Airbnb-Bewertung und machten uns dann auf den Weg Richtung Flughafen. 

    Zu Fuss spazierten wir vier Minuten zu der Bushaltestelle. Der Busfahrer verlangte 9.80 Euro für die 15-minütige Fahrt. Diese Fahrkarten werden auch vom Ostergeld bezahlt. Als wir den Preis online abcheckten, entsprach er nur noch der Hälfte. Als Tim den Busfahrer darauf ansprach, erklärte er ihm, er könne nur alle Strecken verrechnen. Wütend kehrte Tim zurück zu Jasmin. In diesem Moment entschieden wir nur noch alles online zu lösen.

    Und siehe da, die Tickets an den Flughafen kosteten insgesamt nur 6.20 Euro, obwohl es eine längere Strecke als zuvor war.

    Am Flughafen angekommen, gab es für beide noch ein Fertigsandwich aus Albert Heijn. Tim wählte das Caesar Poulet Sandwich und Jasmin ein Joghurt Poulet Sandwich. Als kleines Souvenir von Holland nahmen wir eine Packung der berühmten Stroopwaffeln. Der Einkauf kostete uns insgesamt 10.39 Euro.

    Durch unser verfrühtes Eintreffen am Flughafen war nicht einmal unser Check-in geöffnet. Um die Zeit zu vertreiben, schrieben wir Tagebuch und verweilten eine längere Zeit am Handy.

    Als es endlich so weit war, checkten wir ein, leider hatten wir aber keine Plätze nebeneinander. Tim hatte seinen Sitzplatz in der zweiten Reihe. Hatte dafür viel Beinfreiheit. Jasmin, welche am Notausgang sass, hatte auch eine grosszügige Beinfreiheit. 

    Jasmin hatte zwei nette niederländische Nachbarn, die ihr Kaugummis anboten und sich stets nach ihr erkundigten. Tim dagegen hatte eher zwei komische Sitznachbarn. Sie wirkten reich und verklemmt, handkehrum kicherten sie wie Teenager, wenn der Eine etwas sagte.

    Über den ganzen Flug kümmerte sich Tim um die Reduktion seiner Fotos auf dem Handy und Jasmin wurde endlich mit mehreren Videos, welche sie schnitt, fertig.

    Nach einem vollen iCloud-Speicher von Jasmin und einem so gut wie leeren von Tim landeten wir in Alicante. 

    Bereits am Flughafen umgab uns eine angenehme Wärme und wir freuten uns wieder auf Sonne und Strand. Wir informierten unsere Parkgesellschaft über unsere Landung und warteten keine 20 Minuten, bis wir abgeholt wurden. Dieses Mal war kein Sebastian Vettel 2.0 am Start, sondern ein Stoppschild-ignorierender Fahrer.

    Heil und ganz wurden wir schlussendlich in die Freiheit entlassen. 

    Noch schnell die Parkgebühren von 18.50 Euro zahlen und dann ab in den Süden. Wie unser Leben bereits vorbestimmt war, war die Dame am Schalter nicht einverstanden mit dem Betrag. Sie verlangte 28.50 Euro, weil wir eine Übergrösse hätten. Dieser Satz kam uns irgendwie bekannt vor. Tim forderte sie per Google Übersetzter auf, Klapfi vorzufahren und auf einem normalen Parkplatz die Übergrösse zu demonstrieren. Wie auch schon altbekannt, war plötzlich die Grösse wieder in Ordnung und wir durften nach 18.50 Euro Barzahlung gehen. 

    Der Stellplatz der heutigen Nacht war 30 Minuten vom Flughafen entfernt in Santa Pola. 

    Ein riesiger, steiniger Parkplatz in der Nähe eines Leuchtturms. Wir waren mutterseelenallein.

    Durch die Dunkelheit sahen wir relativ wenig von unserer Umgebung, waren aber so weit das Auge reichte, zufrieden mit der Auswahl.

    Das Dachzelt klappten wir auf, die Zähne wurden geputzt und schon ging es direkt ins Bett. Es war bereits 01:30 Uhr und wir wollten zeitig morgen aufstehen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Geschenk: 50.00 € 
    Ausgaben:  50.89 €
    - öffentliche Verkehrsmittel: 16.00 €
    - Lebensmittel: 16.39 €
    - Parkgebühren: 18.50 €
    Restbudget der Woche: -23.24 €
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  • La Manga

    3–4 апр. 2024, Испания ⋅ ☀️ 18 °C

    Frühmorgens standen wir auf und assen gemütlich unser Frühstück. Besser gesagt, das, was wir noch im Auto übrig hatten. Es gab eine gute Portion Vanillejoghurt, Haferflocken und Rosinen. Dazu das seit einer Woche auf uns wartende Wasser. Es schmeckte besser als jedes bisher getrunkene Chlorwasser. 

    Die Rucksäcke wurden ausgepackt und alles wurde wieder einmal verräumt. Dieses Mal wird der Rucksack länger verstaut bleiben, dachten wir zumindest damals.

    Als Nächstes wurde in Santa Pola ein Lidl für den Wocheneinkauf angesteuert. Da wir mehr Woche als Geld für diese Woche übrig hatten, wurde das Menü sehr Pasta und Pesto lästig aufgebaut. Die Avocado mit Lachs schaffte es leider diese Woche auch nicht mehr ins Budget.

    Vielleicht erhörte man uns in dem Moment in der Schweiz, als weitere 50 Euro Ostergeld von Jasmins Eltern eintrudelten. Glücklich, das Budget ein wenig aufgestockt zu bekommen, kauften wir schlussendlich doch zwei verschiedene Pestosaucen. Der Endbetrag für den Einkauf betrug 26.18 Euro.

    Im Klapfi wurde schnell alles eingeräumt und dann ging es direkt los zu unserer sehr besonderen Attraktion. "Laguna Rosa de Torrevieja" war der besondere Ort, bei dem man bereits aus dem Namen heraushört, dass er rosafarben ist. 

    Die Ursache ist ein sehr interessanter chemischer Prozess, der durch die Spezies Dunaliella salina verursacht wird. Ein Meeresbakterium, das für die Freisetzung eines rosa Pigments im Wasser verantwortlich ist, das sich durch seine hohe Salzkonzentration auszeichnet.

    Danke, Wikipedia.

    Tatsächlich war das Wasser wirklich rosa. Es sah so unwirklich aus. Man hatte das Gefühl, jemand hatte ein wenig Farbe ins Wasser gegossen. Mit dem glitzernden Sandstrand, welcher vor allem aus Salz bestand, sah das Ganze noch unwirklicher aus. Man konnte über Salz gehen und auch das Anfassen fühlte sich speziell an. Es fühlte sich so komisch an, so viel Salz auf der Hand zu halten.

    Wir spazierten der Lagune weiter entlang, bis wir einen perfekten Ort für den ersten Drohnenflug fanden. Alles hatten wir dabei und waren startklar.

    Tim startete seinen ersten Flug und verlor für einen kurzen Augenblick die Verbindung zu der Drohne. Zum Glück bleibt die Drohne in einem solchen Moment an Ort und Stelle und fliegt zurück an den Startpunkt, wenn der Akkustand zu niedrig wird. Schnell fand Tim wieder eine Verbindung und landete die Drohne. Der zweite Versuch klappte besser und er konnte einmal über unsere Köpfe Richtung Lagune fliegen. Noch nicht der sauberste Flug, aber Übung macht den Meister.

    Wir assen noch unser Mittagessen an der Lagune, als es aber dann zu windig wurde, zogen wir uns zurück zum Klapfi und suchten den nächsten Stellplatz in "La Manga" auf. 

    Der Stellplatz bot einen direkten Meerblick. Wir standen auf einem grösseren Sandparkplatz am Meer. Links und rechts von uns standen je ein weiterer Camper. Wir versuchten genug Abstand von beiden zu halten, um nicht unangenehm zu werden. 

    Die Motivation zu kochen war heute sehr begrenzt, weshalb wir uns für die Kimchi Ramen entschieden aus dem Lidleinkauf. Beim Kaufen fiel es nur beiden nicht auf, dass die Stufe "hot" markiert ist. Bedeutet sehr scharf. Erst beim Öffnen der Verpackung wurde es uns so richtig bewusst. Da wir auch keine Schwächlinge waren, gaben wir die volle Portion der scharfen Gewürze in die Nudeln. Mit vielem Inhalieren, ein paar Schlückchen Wasser und zwei Stück Brot war auch dieses Problem gelöst.

    Nach dem Essen telefonierte Jasmin noch mit ihren Eltern, um von dem Kurztrip nach Amsterdam zu erzählen. Sie selber wollten eigentlich dieses Jahr auch wieder auf den Keukenhof gehen. 

    Müde wurde das Telefonat um 22:30 Uhr beendet und Jasmin war bereit, schlafen zu gehen. Tim widmete sich noch seinem Handy und schlief eine Stunde später auch ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Geschenk: 50.00 € 
    Ausgaben:  26.18 €
    - Lebensmittel: 26.18 €
    Restbudget der Woche: -49.42 €
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  • Parque del Andarax

    4–5 апр. 2024, Испания ⋅ ⛅ 16 °C

    Von der Wärme geweckt, standen wir heute etwas später auf. Kein Budget, keine Kilometer.

    Wir wollten die nächsten Tage hier verbringen, bis wir am Montag wieder mit vollem Budget unsere Weiterfahrt fortsetzen können. 

    Wir machten uns gemütlich unser Frühstück mit frischen Bananen und neu gekauftem Vanillejoghurt.

    Kurze Zeit später machten wir einen Spaziergang entlang des Strandes und suchten nach einer Stranddusche. Leider fanden wir nur eine Wasserquelle, um die Füsse vom Sand zu befreien. 

    Durch die Strassen liefen wir wieder zurück zum Klapfi, da es heute ein relativ windiger Tag war. 

    Beim Klapfi packten wir unsere Klappstühle und Klapptisch aus und setzten uns an den Strand. Durch den Wind war es eher kühl, aber wir genossen das strahlend blaue Meer vor uns. Die Gegend war sehr ruhig und auch unsere Nachbarn genossen die warmen Strahlen der Sonne. 

    Ein Kapitel, welches wir bisher immer vermieden, ob wir auf die Azoren oder nach Madeira gehen sollen. Eine Fähre würde nicht bis dorthin fahren, sprich Klapfi müsste wieder ein paar Tage ohne uns verweilen. Zudem hatten wir einen Zeitdruck wegen dem europäischen Winter. Früher oder später wird dieser wieder unsere Route bestimmen. Durch unseren Wunsch, die skandinavischen Länder im Sommer zu machen, mussten wir etwas Gas geben. 

    Die Entscheidung wurde getroffen und wir buchten offiziell einen Flug auf die Azoren am 17. April von Lissabon aus. Die gute Frage dabei ist: Wie kommen wir so schnell nach Lissabon, weil wir erst in der Nähe von Alicante sind. 

    Uns war bewusst, die nächste Zeit wird etwas stressiger als die bisherige Zeit. Wir werden unser Bestes versuchen, unsere markierten Highlights trotzdem zu besuchen, dabei aber etwas zügiger vorzugehen. 

    Das Budget wird dabei auch etwas verändert. Der Tank wird zukünftig nur dokumentiert, aber nicht mit einberechnet in das Budget. Schlussendlich werden wir die Kilometer so oder so fahren, weshalb wir es nicht wöchentlich oder monatlich limitieren müssen.

    Ein neuer Plan stand.

    Bewusst, dass unsere zwei Tage und drei Nächte an einem Ort momentan nicht möglich sind, setzte sich Tim für gute zwei Stunden noch einmal hinter das Steuerrad, um nach Almeria zu fahren.

    Bei einer Tankstelle gab es für 30 Euro neuen Sprint für 1.55 Euro pro Liter. 

    Der Weg führte uns durch ein Gebirge. Es sah sehr schön aus und man fühlte sich ein wenig wie in den Schweizer Bergen. Für Südspanien waren die Wälder auf dem Gebirge schön grün. Das Schönste am Weg waren die dutzenden kleinen Häschen, die neben der Strasse umher hoppelten.

    Unterwegs hielten wir noch an, um unser Abendessen schnell zu verspeisen. Es gab je zwei belegte Brote mit Trüffel-Philadelphia und Trutenaufschnitt. Für Tim noch eines mit Erdbeerkonfitüre. 

    Mit der Begleitung der Abenddämmerung fuhr Tim uns bis zu unserem Park4Night ausgesuchten Stellplatz. Er war ungefähr fünf Kilometer von der Stadt Almería selber entfernt.

    Es war bereits stockdunkel, als wir um 23:00 Uhr ankamen. 

    Wir verstauten unsere Wertsachen, klemmten die Leiter für das Dachzelt unter den Arm und begaben uns direkt ins Bett. 

    Einnahmen: 84.00 € (Revolut-Neumitglied)
    Ausgaben: 0.00 €
    - Tank: 30.00 €
    Restbudget der Woche: -49.42 €
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  • Málaga

    5–6 апр. 2024, Испания ⋅ ⛅ 22 °C

    Tim brauchte etwas länger, um aufzustehen, da er gestern den ganzen Abend alleine fuhr. Diese Zeit konnte Jasmin gut nutzen, um am Tagebuch zu arbeiten. 

    Schlussendlich standen wir um 09:00 Uhr auf, um unsere geplanten Kilometer vornehmen zu können. 

    Nach dem Frühstück, dem altbekannten Müsli, wurden vor der Abfahrt zuerst noch die Haare gewaschen. Auf einem Klappstuhl wurden Jasmins Haare mit unserer Solardusche gewaschen. Den Sack kann man tagsüber draussen aufhängen, damit er von der Sonne gewärmt wird. Durch kein Aufhängen über Nacht war das Wasser relativ erfrischend.

    Der Solarsack kann 20 Liter Wasser fassen, wir füllten ihn mit acht Litern auf, von diesen brauchten wir sechs Liter nur für Jasmins Haare. Wie sich später herausstellte, viel zu wenig für lange Haare. Tim kam dafür locker mit zwei Litern klar.

    Mit einem frischeren Gefühl fuhren wir Richtung nach Almería. Für 40 Euro wurde unterwegs noch einmal aufgetankt.

    Wir parkten Klapfi am Hafen für 1 Euro. Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zu der Almería Kathedrale. Die Kathedrale ist einzigartig in ihrer Art. Sie wurde als einzige gotisch mit einer Renaissance-Fassade gebaut. Sie schützte damals vor Berberpiraten. 

    Durch die Stadt liefen wir zum nächsten Highlight, der Festung "Alcazaba". Wie bereits der Name vermuten lässt, war die Stadt damals von Maurern, Berberstämmen aus Marokko, beherbergt worden. Nach der Rückeroberung 1489 und nach vier schweren Erdbeben wurde die Festung wieder rekonstruiert. Dabei wurde die Moschee in eine Kapelle umgewandelt und viele christliche Merkmale wurden eingebaut. 

    Auf dem Weg zum Klapfi fielen uns erneut die für uns bekannten maurischen Züge auf. Enge, kleine Gassen, aus Sandstein erbaute Springbrunnen und viele alte, weisse Häuser. 

    Fasziniert spazierten wir zum Klapfi. 

    Der nächste Ort wurde, durch Bestätigung von Jasmins Eltern, dass Granada sich lohnen wird, angesteuert. 

    An gefühlt tausenden Obstplantagen fuhren wir anfangs Richtung Málaga. Die Sonne brannte in das Auto und wir fühlten uns im Hochsommer angekommen. Durch die sehr hügelige Gegend stand keine Obstplantage gerade, sondern passte sich dem Berg an. Zwischen den Obstplantagen sah man ab und zu auch Ziegenherden, welche auf einem saftigen Grün grasten.

    Die nördlich gelegene Stadt auf 738 Meter über Meer verlangte von Klapfi volle Konzentration. Im vierten Gang zwischen zwei Lastwagen mit Warnblinker tuckerten wir den Berg hinauf. Es ist extrem beeindruckend, wie 5 Prozent Steigung plötzlich relevant sind.

    Nach einem Stopp an einer Tankstelle für den Kauf von zwei Eistees für 3.60 Euro übernahm Tim das Weiterfahren. 

    Bereits von Weitem konnte man "Sierra Nevada" erblicken. Ein Gebirge wie auch ein Skigebiet direkt in der Provinz Granada. Das Gebirge ist mit 3'482 Meter über Meer das Höchste auf der iberischen Halbinsel. Vom November bis Mai liegt auf der Spitze eine Schneehaube. Es war sehr komisch, schwitzend im Auto auf Schnee zu blicken.

    Kurz vor Granada entdeckten wir einen Schrottplatz, auf dem wir kurz einen Stopp einlegten. Vielleicht hatten wir Glück und werden dort ein neues Scharnier finden. 

    Ohne neues Scharnier trafen wir in Granada ein. Wir parkten etwas ausserhalb der Stadt auf einem kostenlosen Parkplatz. Ein Typ half uns beim Einparken, wir gingen aber nicht weiter darauf ein. 

    Bis wir in der Stadt waren, brauchte es schon 20 Minuten. Für uns war das kein Problem, weil das ständige Sitzen im gut gewärmten Klapfi anstrengend war. Der Wind kühlte uns draussen angenehm ab und wir meisterten den Weg auch ohne Winterjacke wie die meisten Spanier.

    Im Zentrum angekommen, tummelte es von Menschen. Viele, in unseren Augen, Studenten und junge Paare waren unterwegs. Durch Google erfuhren wir, dass die Universität Granada eine der grössten Bildungseinrichtungen hat. Mit ganzen 60'000 Studenten, Stand 2018. 

    Die Stadt selber ist für ihre mittelalterliche Architektur sehr bekannt. Genauso wie in Almería fliesst Gotik, Renaissance und maurischer Baustil zusammen. 

    Die bedeutendsten Bauten sind das "Alhambra". Eine Festung aus einer Ansammlung von Palästen und ist die grösste, nicht kirchlich geweihte Anlage dieser Art in Spanien.

    Durch die erneut maurisch und spanisch verzierten Strassen und Gassen machten wir uns auf den Weg zum Klapfi zurück.

    Bevor wir die Stadt ganz verliessen, kauften wir noch für 6.69 Euro ein Brot für das Café Complet heute Abend. Dazu gab es einen kleinen Snack für die Weiterfahrt.

    Auf der Suche nach einer günstigen Tankstelle fuhren wir noch vier Kilometer einen Berg hoch an riesigen Windmühlen vorbei. Oben angekommen konnten wir für einen günstigen Literpreis Klapfi für 60 Euro volltanken. 

    Der Weg zurück ans Meer war entspannter. Die 2,5 Tonnen Autogewicht machten die Runterfahrt sehr einfach. Ohne gross Gas zu geben, rollte Klapfi den Berg hinunter.

    Nach ein paar weiteren Hügeln erreichten wir den Stellplatz für die heutige Nacht. Etwas weiter oberhalb von Málaga fanden wir ein ruhiges Örtchen. Mitten in einem Wald, ohne viel Verkehr. 

    Das Abendessen wurde schnell zubereitet und beide genossen den Trüffel Philadelphia. Das Brot war frisch und passte perfekt dazu.

    Später telefonierte Jasmin noch mit ihrer Freundin Larissa und tauschte sich über die letzten zwei Monate aus. Es war schön, wieder einmal ihre Stimme zuhören.

    Nach einem entspannten Gespräch verabschiedeten sie sich und hängten auf. 

    Durch die ganze Fahrerei war Jasmin relativ müde und entschied bereits ins Bett zu gehen. Auch Tim war geschaffen. Zusammen posteten wir noch zwei Tagebüchereinträge und gingen kurz darauf schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 10.29 €
    - Lebensmittel: 10.29 €
    - Tank: 100.00 €
    Restbudget der Woche: -59.71 €
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  • Tarifa

    6–7 апр. 2024, Испания ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Nacht war sehr ruhig und erholsam. Um 08:00 Uhr standen wir auf und konnten direkt in den Tag starten.

    Es wurde gefrühstückt, alles befestigt, was lose ist und schon fuhren wir nach Málaga in die Stadt hinein. 

    Das Parkieren in der Stadt, wie jedes Mal, ein Albtraum. Vor allem gab es dieses Mal kein Angebot des Hafenparkens oder draussen parken. Tiefgaragen wollten wir uns wirklich nicht antun. 

    Mit etwas Glück fanden wir am Strassenrand in einer Gasse einen seitwärts Parkplatz. Mit unseren Parkkünsten nahmen wir verständlicherweise den Vordersten. 

    Wie gewohnt suchten wir das Zentrum der Stadt auf. Keine 20 Minuten später kamen wir zufälligerweise in der Avenida de Europa an. Dort findet jeden Mittwoch und Samstag von 9 bis 14 Uhr der Wochenmarkt statt. 

    Überrascht, einmal am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein, besuchten wir den Markt mit über 170 Ständen. Egal, was man suchte, es war hier vorhanden. 

    Nach einem prägenden Blick auf die vielen toten Meerestiere zog es uns dann doch eher zu den Früchten hin. Der Geruch von frisch gepflückten Erdbeeren war herrlich. Mit den letzten vorhandenen Münzen wurden 200g für 0.92 Euro eingekauft. 

    Sie schmeckten genauso, wie sie rochen. Beide hatten die perfekten Erdbeeren für einen selber. Die eher frühreifen Erdbeeren perfekt für Jasmin und die fertig gereiften für Tim.

    Unser Weiterweg führte an der "Iglesia del Sagrado Corazón" vorbei, welche wir auch von innen anschauten. Eins muss man den katholischen Kirchen lassen, pompös sehen sie auf jeden Fall aus. 

    Die "Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación" war die letzte Station in der Stadt. Wir betrachten sie nur von aussen, da sie Eintritt verlangten. 

    Vor der Kirche war eine grosse Plaza mit einem Springbrunnen, Palmen und viel Platz zum Atmen nach dem Drängeln der ganzen Menschenmassen. Wir nahmen uns einen Moment Zeit, um die ganzen Eindrücke aufzunehmen.

    Etwas zügiger ging es zurück zum Klapfi. 

    Mit Jasmin als Fahrerin wurde das nächste Ziel "Castillo de Colomares" angesteuert. Knappe 500 Meter vor dem Ankommen wurde ein Parkplatz frei. Wir nutzen direkt die Chance und fuhren rückwärts in den Parkplatz hinein. Kein Spanier hupte während der Wartezeit, sonderbar.

    Nach einem kurzen Umweg gelangten wir zu der "Castillo de Colomares". Der Eintritt entsprach pro Erwachsener 3 Euro. Das Budget auf einem Euro lässt einen zweimal überlegen. 

    Wir standen schlussendlich wie alle anderen an und konnten durch eine Erweiterung unserer Ausbildung, beide Studierende, für 2 Euro pro Person hineingehen.

    Das ganze Gebäude wurde von nur drei Männern erbaut. Von Esteban Martín y Martín und zwei lokalen Handwerkern. Esteban baute das Gebäude zu Ehren der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Er war der Meinung, dass Kolumbus aus Mallorca stammte, durch den Namen wie auch Schriften von Kolumbus selber. 

    Allgemein widmete er das Gebäude den Seefahrern und der hispanischen Welt. Die Flagge der Hispanität symbolisiert die drei Schiffe, mit denen Christoph Kolumbus nach Amerika segelte.

    Das Gebäude hat verschiedene Räume und jedes einzelne Merkmal hat eine eigene Bedeutung. 

    Wir bestaunten jedes einzelne Detail und fanden die ganze Geschichte über Kolumbus Herkunft sehr spannend. Bei jedem einzelnen Merkmal gab es einen QR-Code mit vielen Informationen.

    Damit wir uns nicht in der Zeit verloren, brachen wir nach 30 Minuten wieder zurück zum Auto auf. Der Tag war noch lange nicht zu Ende.

    Marbella war der nächste Ort. Er gefiel uns persönlich am wenigsten, da er vor allem für Nachtclubs und Partys an der Strandpromenade bekannt ist. Trotzdem gaben wir der Stadt eine Chance und verirrten uns am Ende doch noch in schönen, kleinen, blühenden Gassen. Es sah alles sehr friedlich und ruhig aus.

    Die Reise ging weiter zu unserem kleinen ausserspanischen Aufenthalt nach Gibraltar. 

    Das britische Überseegebiet verlangte keinen Pass wie es im sonstigen Vereinigten Königreich gewohnt war. Nach zweimaligen zeigen und dem versprechen, wirklich nur zu zweit in diesem Auto zu sitzen, durften wir in das Gebiet fahren.

    Anfangs wirkte es nicht sehr einladend, überall waren Stacheldrähte, Hecken und Überwachungskameras. 

    Mit der Zeit wurde es einladender. Wir sahen kleine, bunte Häuser. Den typischen Baustil der Engländer kam auch noch zum Vorschein. Ein Haus nach dem anderen, das identisch aussah, in eher schlichteren Farben.

    Beim "Europa Point Lighthouse" erhaschten wir einen atemberaubenden Blick auf das Nebelmeer direkt vor uns. Bei gutem Wetter sieht man auf das afrikanische Festland.

    Das ganze Ambiente war sonderbar. Man sah eine britische Flagge im Wind wehen, es gab einen Platz, auf dem Cricket gespielt wurde und im Hintergrund sah man eine schneeweisse Moschee. 

    Mit Klapfi fuhren wir noch zum Botanischen Garten von Gibraltar. Der Weg führte durch den riesigen Felsen, es tropfte von der Decke und die Strasse war schmal. 

    Von dort aus kann man auch eine Gondel auf den Felsen von Gibraltar nehmen. Da Tim unter Höhenangst leidet, liessen wir diesen Teil weg.

    Das Beste am Parkplatz waren die nur zehn zur Verfügung gestellten Parkplätze für Ausländer. Die restlichen 50 waren nur für Einheimische gedacht. Während also die Touristen die Affen auf dem Berg bestaunten, war ein fleissiger Mann dran alle Räder mit einer Kette zu umschliessen, damit der Fahrer nicht wegfahren kann.

    Wir parkten vorbildlich auf den Touristenparkplätzen. Nur konnte man an diesem Automaten nur mit britischem Pfund oder einem QR-Code, der nicht funktionierte, zahlen. Als der Mann gerade dran war, einem teureren portugiesischen Auto die Kette anzulegen, sprachen wir ihn auf das Problem an. Er teilte uns mit, es sei kein Problem. Er decke uns, solange wir in der blauen Zone stehen. 

    Mit einem mulmigen Gefühl liefen wir zum Botanischen Garten und konnten schlussendlich mit Kreditkartenangaben ohne Apple Pay zahlen. 1.01 Euro kosteten 30 Minuten.

    Ein kurzer Spaziergang durch den Garten und schon waren wir wieder beim Auto zurück. Der Garten war herzig klein und hatte ein paar wildere Pflanzen und Bäume. Eine kleine Wasserquelle lief durch den ganzen Garten und es gab viele Sitzgelegenheit mit tropischer Aussicht. Ein paar Hühner kreuzten unseren Weg und jede Menge Mücken machten sich auf den Sommer bereit.

    In Gibraltar tankten wir noch mit dem Literpreis von 1.08 £ insgesamt für 40.67 Euro. Sprich, es ist günstiger in Gibraltar als in Spanien zu tanken.

    Vollgetankt ging es zu unserem ausgesuchten Stellplatz in Tarifa, welcher in der Nähe des südlichsten Punkt Europas ist. Morgen gibt es einen kleinen Spaziergang zu diesem "Punta de Tarifa O Marroquí". Wir hofften morgen weniger Wolken zu sehen und endlich Afrika zu erblicken.

    Der Stellplatz war nicht unsere Lieblingslage. Wir waren von anderen Campern umgeben, direkt an der Hauptstrasse. Zudem liegt circa 20 Meter neben uns der Lidl. Weil es aber sehr windig in diesem Teil von Spanien ist, mussten wir unseren eigentlichen, einsamen Stellplatz in den Bergen aufgeben.

    Tim kaufte noch drei Liter Wasser, ein Bier und Käsesauce für 2.59 Euro.

    Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Pestosauce und ein Spiegelei obendrauf. Danach kümmerten wir uns um den Azoren-Aufenthalt. Besser gesagt wollten. 

    Nachdem wir herausgefunden hatten, dass von der Hauptinsel erst ab Mai Fähren fahren und man sonst nur mit dem Flugzeug auf eine andere Insel gelangt, pausierten wir unser Vorhaben. Von den anderen Inseln konnte man wiederum eine Fähre nehmen. Für uns unverständlich, warum der Ort mit dem grössten und einzigen internationalen Flughafen keine Fähren anbietet.

    Ein Problem von Morgen.

    Um GNTM nächste Woche wieder aktuell zu schauen, schauten wir die letzte Folge nach. Dazu gab es Chips, Cookies und Käsesauce.

    Gegen Mitternacht gingen wir in eine sehr unruhige Nacht schlafen. Der Wind tobte die ganze Nacht bis in die ersten Morgenstunden.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 8.52 €
    - Lebensmittel: 3.51 €
    - Ausflüge: 5.01 €
    - Tank: 40.67 €
    Restbudget der Woche: -68.23 €
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  • Puerto Real

    7–8 апр. 2024, Испания ⋅ ☁️ 17 °C

    Gegen 09:00 Uhr ging der erste Wecker los. Da Tim heute um 10:00 Uhr eine Nachhilfestunde hatte, machten wir uns keinen Stress mit dem Weiterfahren. 

    Wir frühstückten in Ruhe, Brot mit Aufschnitt. Also Jasmin schmierte ein halbes Kilo Trüffel Philadelphia auf ihr Brot und Tim ein ganzes Kilo Konfitüre. 

    Um 10:00 Uhr begann Tims Nachhilfestunde und Jasmin zog sich die Stunde im Dachzelt zurück. Tagebuch wurde geschrieben und schlussendlich schaffte sie es, die beiden letzten Einträge nachzuerfassen.

    Tim nahm sich nach der Nachhilfe die Zeit, die Einträge gegenzulesen und wir luden sie gemeinsam hoch. 

    Danach gab es noch ein grösseres Mittagessen als gewohnt. Wir assen das restliche Brot und unsere geliebten unterschiedlichen Aufstriche. 

    Am Nachmittag berechneten wir das übriggebliebene Budget für die nächste Woche. Durch Amsterdam hat es rapide abgenommen, aber wir haben noch gute 56.77 Euro übrig.

    Das Geschenk von Tims Eltern ist dabei sehr unterstützend, damit es nicht nur 6.77 Euro sind. Zudem versuchen wir die weiteren 50 Euro von Jasmins Familie aufzusparen und nur im "Notfall" diese Woche anzufassen.

    Es wurden ein paar Reparaturen am Auto vorgenommen. Der ständig verdrehte Wasserschlauch wurde vorsichtig entwickelt, die ganze Küchenzeile geputzt, geputzt genauso wie der Boden im Klapfi. 

    Wir machten nachmittags noch einen Spaziergang zu einer nahegelegenen Tankstelle, die Duschkabinen anbot. Er verlangte pro Person 5 Euro für 15 Minuten duschen, zusätzlich als Depot, wenn es länger als diese Zeit geht, jeweils weitere 5 Euro extra. 

    Für unseren Geschmack relativ teuer. Wir bedankten uns und kehrten zum Klapfi zurück. 

    Gegen 17:00 Uhr und ein paar To-Do's weniger machten wir uns auf den Weg zum südlichsten Punkt Europas. 

    Die Sonne schaffte es zudem, sich auch von den Wolken zu befreien und die Vorfreude war bereits riesig, einen Blick auf Marokko werfen zu können. Wir fanden einen guten Parkplatz ganz in der Nähe des Punktes. Freudig machten wir uns auf den Weg.

    Bevor wir den Weg bis ganz nach vorne wagten, entdeckten wir ein riesiges Aperol-Spritz-Schild. Wir ergaben uns unserem Schicksal und schlenderten in die Bar. Mit dem restlichen Taschengeld konnten wir uns noch einen letzten 8 Euro Aperol Spritz leisten. Wir nahmen einen Viererplatz draussen auf der Veranda ein, mit einem direkten Blick auf den Punkt. 

    Eine gehässige Angestellte kam auf uns zu, um uns mitzuteilen, dass nur vier Personen hier Platz nehmen dürfen und wir hinter dem Pfosten auf dem Zweierplatz uns hinsetzen können. Tim sprach sie auf den Pfosten an, war ihr aber persönlich komplett egal. Wir waren uns einig, dass kein Aperol Spritz mit Aussicht auf einen Pfosten 16 Euro wert ist und verliessen das Restaurant.

    Wir spazierten den geteerten Damm bis fast ganz zum Ende. Links von uns befand sich das Mittelmeer und zu unseren Rechten der Atlantik. Der Wind wehte ohne Halt vom Atlantik direkt auf uns zu. Dadurch fühlten sich die 25 Grad sehr viel kühler an. Erneut wurde ein spontaner Schwumm im Meer verschoben. Wir wussten beide, solange die Strandduschen nicht laufen, wird das öfters passieren.

    Es war ein ganz besonderes Erlebnis, auf die grossen Berge von Marokko zu blicken. Es sah extrem nahe aus und wir beobachteten das gegenüberliegende Land für ein paar Minuten. Beide schwelgten in Erinnerungen von Marokko und den weiteren Abenteuern, die wir dort gerne erleben wollen, wenn die Rundreise von Afrika ansteht. 

    Ganz vorne am Endpunkt beim "Punta de Tarifa O Marroquí" wurde die Sicht durch ein Tor versperrt. Man konnte nur mit einer Touristengruppe, sprich gegen Gebühren, den allersüdlichsten Punkt, markiert durch einen Leuchtturm, anschauen. Nicht einmal die Möglichkeit, jetzt ein paar Euro zu zahlen, stand zur Verfügung. 

    Etwas negativ überrascht liefen wir den Damm wieder zurück zum Klapfi und fuhren an unseren nächsten Google Maps markierten Ort. 

    Zu den "Duna de Valdevaqueros". Sie gehört zu einer der grössten Wanderdünen von Spanien. Die ganze Umgebung zieht einen in ihren Bann. Man steht auf einer mindestens 20 Meter hohen Sanddüne und sieht auf einen wunderschönen Strand mit dem blauen Atlantik. Wenn man sich umdreht, sieht man grüne Wälder mit Bächen und überall ist strahlendes Grün. Wir beide wussten bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Südspanien so grün sein kann.

    Wir rannten die Sanddünen barfuss hinauf und hinunter und sprangen ein wenig im Sand umher. Der Sand war seidig weich und fühlte sich gut an. Am Ende rannten wir zu der Strasse zurück, die inmitten der Sanddünen verlauft. Ein wenig Sand lag auch auf der Strasse, natürlich für Klapfi kein Problem.

    Tim wendete sorgsam in langsamen Schritten wieder, da es eine Einbahnstrasse war. Ganz vorsichtig, damit wir nicht in den Sand abrutschen. 

    Der weitere Weg führte uns durch prächtige Natur. Es blühte, die Weiden waren grün und wehten geschmeidig im Wind und die riesigen Windräder machten das Bild zu etwas ganz Besonderem.

    Bei einer Tankstelle machten wir einen Zwischenstopp, um Grau- sowie Toilettenwasser auszuleeren. Per Zufall entdeckten wir noch die kostenlose Dusche in der Männertoilette. Nach der Bestätigung der Tankstellenmitarbeiterin duschten wir mit useren Papučes in Windeseile in der Dusche. 

    Frisch und mit paar Kilos weniger Gewicht machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Cádiz. 

    Unterwegs lud Jasmin Tim auf einen Döner ein. Tim hatte extreme Lust auf einen und auch Jasmin hatte nichts dagegen, da sie noch genug Taschengeld hatte.

    In El Colorado machten wir einen Stopp beim "Kebab Gio" und holten uns einen Döner mit allem. Für Tim gab es Cocktailsauce und für Jasmin eine Knoblauchsauce. Er schmeckte hervorragend, war leider aber etwas kleiner als gedacht für insgesamt 11 Euro.

    Wir entschieden uns kurz vor Cádiz die Nacht zu verbringen und morgen in der Früh die Stadt zu erkunden. Es war bereits dunkel und es war nicht wirklich lohnenswert, jetzt noch in die Stadt zu gehen. Den Stellplatz für die Nacht fanden wir auf Park4Night in "Puerto Real". Circa 15 Minuten entfernt von Cádiz.

    Die letzten Kilometer wurden gefahren und ein ganz besonderes Highlight vom heutigen Tag traf ein. Klapfi erreichte offiziell seine ersten 100'000 Kilometer vor dem 28. Lebensjahr.  

    Der Stellplatz lag bei einem Sportplatz und bot somit auch gratis Wasser an. Wir trafen auf zwei weitere umgebaute Vans, welche bereits das Licht aus hatten. Zudem stand der Stellplatz beim Meer. Perfekt, um mit Meeresrauschen einzuschlafen. 

    So leise wie möglich machten wir uns für die Nacht bereit und lagen keine 20 Minuten später im Bett. 

    Einnahmen: 30.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -68.23 €
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  • Puente Genil

    8–9 апр. 2024, Испания ⋅ 🌙 17 °C

    Mit ein wenig Mühe standen wir morgens auf. Das permanente Autofahren und dabei eher längere Strecken hinter sich zu bringen, ging nicht spurlos an einem vorbei. Den Gedanken, bald in Portugal einzutreffen, gleichzeitig aber nichts in Spanien zu verpassen, nagte an uns.

    Weshalb langes Herumliegen nicht ins Programm passte. Wir rafften uns zusammen und frühstückten. Anstelle loszufahren, kümmerten wir uns um die Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Mobilität auf den Azoren. Tim googelte gestern Abend noch ein wenig und fand einen Weiterflug von der Hauptinsel "São Miguel" auf die Insel "Flores" für einen ordentlichen Preis, obwohl es ein Propellerflugzeug war. Das spannende war, Studenten zahlen den halben Preis.  

    Der Gedanke, lieber einmal richtig zu gehen als zweimal den gleichen Kostenaufwand, setzte sich durch.

    Bekannt, wie der Name schon sagt, für eine vielfältige Blumenlandschaft. Zusammen fanden wir auf der Hauptinsel ein günstiges Hostel inklusive Frühstück und Parkplatz. Zusätzlich buchten wir einen kleinen Klapfi für die Insel. Das Gleiche machten wir auch auf "Flores" nur dieses Mal war ein Airbnb mit Gemeinschaftsbädern günstiger. Den kleinen Klapfi buchten wir erneut mit Check24. Zudem besteht bei dieser zweiten Insel für 40 Euro insgesamt die Kleinste der neun Inseln, Corvo, für einen Tag anzuschauen.

    Kurzinformationen:
    17. April:
    - Flug nach São Miguel: 115.74 €
    - Ankunft um 23:45 Uhr
    18. April:
    - Hostel: 18.-22.4. mit Frühstück: 129.96 €
    - Mietauto mit Vollkasko: 18.-22.4.: 88.00 € 
    22. April:
    - Flug nach Flores :  348.32€
    - Airbnb: 22.-25.4.: 152.20 €
    - Mietauto: 22.-25.4.: 135.36 €
    26. April:
    - Flug nach Lissabon: 115.74 €
    Insgesamt: 1085.32 € 

    Kurz darauf waren wir schon auf den Weg nach Cádiz. Cádiz gehört zu einer der ältesten Städten Westeuropas.

    Etwas ausserhalb der Stadt parkten wir auf einem Parkplatz für 0.75 Euro. Zu Fuss brachen wir zu der Hauptattraktion der Stadt auf. Die "Catedral de la Santa Cruz de Cádiz". Die Bauzeit erstreckte sich über 116 Jahre, weshalb mehrere Stilrichtungen nachzuweisen sind. Es wurde in der Barockzeit (1600-1750) angefangen und im im klassizistischen Stil (1770-1840) fertig gebaut. Genauso beeindruckend sind die golden, glasierten Dachziegel der Kuppel. Zudem ist in der Krypta der berühmte Komponist Manuel de Falla begraben. 

    Wir kannten ihn jedenfalls nicht.

    Um ehrlich zu sein, fanden wir die Kathedrale sehr schön und sie sah wirklich auch sehr pompös aus. Wir verstanden nur nicht ganz den Sinn der Kuppel und fanden sie nicht schön. Sie wirkte sehr heruntergekommen und weniger strahlend goldig. 

    Die Stadt selber gefiel uns sehr gut, überall die engen Gassen und zwischendurch die grossen Plazas mit weiteren grossen pompösen Gebäuden.

    Das nächste Ziel war weiter oberhalb im Norden von Spanien, nicht mehr am Meer. "Arcos de la Frontera" ist der Hauptort der weissen Dörfer von Andalusien. Die Altstadt liegt hoch oben auf einem steilen Felsen. Trotz ihrer Bekanntheit wirkte die Stadt sehr heruntergekommen. Der Verputz kam herunter, die Wände waren öfters erneut weiss angemalt und man bekam den Eindruck, dass die vielen Touristen der Stadt mehr schaden als helfen. Wir fanden es sehr schade, weil die Stadt ein gemütliches, idyllisches Gefühl gibt. Durch den Besuch in der Nebensaison konnten wir nur erahnen, wie viele Touristen jährlich kommen. Wie an bereits anderen Orten waren überall Baustellen und Einheimische bastelten ihre Fassaden zusammen.

    Mit Klapfi ging es weiter nach Ronda. Ronda besteht aus zwei Teilen, der Neustadt sowie der Altstadt. Das Faszinierende an der Stadt ist die tiefe Schlucht zwischen diesen beiden Teilen. 

    Bevor wir in Ronda eintrafen, besuchten wir den lokalen Mercadona um für 0.89 Euro eine 8 Liter Wasserflasche zu kaufen.

    In Ronda selber kauften wir im Lidl für bis und mit Mittwoch Essen ein, damit wir erst wieder in Portugal einkaufen müssen. Dazu gab es eine Brezel für beide und wir teilten einen Kaffee für insgesamt 10.15 Euro. 

    Draussen beim Klapfi entdeckten wir direkt neben uns ein St.Galler Nummernschild. Tim sagte als Spass Hallo und der Ehemann schaute uns erstaunt an und antwortete auch mit Hallo. Beim Auto zurück verstauten wir alles und Tim brachte den entstandenen Müll der Verpackungen weg. Der Ehemann nutzte die Chance und verwickelte Tim in ein Gespräch. Jasmin gesellte sich auch dazu sowie seine Ehefrau. Wir unterhielten uns ein wenig über die vergangenen besuchten Orte und über die Zukünftigen. Es schön, einfach mal wieder auf schweizerdeutsch loszuplappern. 

    Als die Zeit drängte, verabschiedeten wir uns. Sie gaben uns als Information noch einen super Parkplatz ganz in der Nähe der Stadt an. Wir folgten ihren Anweisungen und waren ganz nah beim Zentrum auf einem kostenlosen Parkplatz. 

    Wir befanden uns bei der untersten Brücke von der Stadt und hatten einen atemberaubenden Blick auf die viel weiter oben gelegenen Brücken. Der Fluss schlängelte sich zwischen den gewaltigen Felsen hindurch. Durch die Altstadt bewegten wir uns durch schöne verzierte Gassen bis zu der obersten Brücke. Das gleiche Spiel von oben. Ausnahme von hier oben sah alles nochmals viel gewaltiger aus. Den Weg zurück zum Auto wählten wir direkt an der Felswand entlang durch die Neustadt. 

    Immer wieder mussten wir stehen bleiben und die Naturgewalt bestaunen. Es wirkte so unnatürlich, auf solchen Felsklippen prachtvolle Häuser anzutreffen.

    Da es heute volles Programm hiess, ging es zurück zum Klapfi und zu der nächsten einzigartigen Kleinstadt, immer noch Richtung Norden.

    Die Kleinstadt "Setenil de las Bodegas" hatten wir spontan dank TikTok entdeckt. Sie wurde genauso wie Ronda an einem Fluss entlang erbaut, hat aber ein besonderes Merkmal. Die Häuser wurden unterhalb eines durch den Fluss entstandenen Felsüberhangs erbaut. Zudem zeigt die Stadt islamische wie christliche Züge. Auch die weissen Häuser sind hier vertreten. 

    Mit unseren sommerlichen T-Shirts und kurzen Hosen machten wir uns auf den Weg. Schnell wurde uns bewusst, dass hier weiter im Norden doch noch kühlere Temperaturen herrschen. Zu stolz um umzukehren liefen wir weiter, als wäre unser Outfit nicht völlig unpassend.

    Das Interessanteste auf dem Weg waren die paar Schweizer Kennzeichen. Wir trafen auf einen Walliser und auf einen aus dem Jura. In der Kleinstadt selber hörten wir den angenehmen Klang der Schweizerdeutschen Sprache. Wir vermuteten aus dem Kanton Solothurn. 

    Unsere Entdeckungstour führte den ganzen Felsen bis zum letzten unterhalb des Felsen erbauten Haus. Die oberen Fenster waren eher als Dekoration gedacht, da man durch das Glas direkt die Felswand sah. Unten befanden sich Geschäfte, Restaurants wie auch Büros. Man konnte öfters hineinschauen und entdeckte eine Felswand als Decke sowie als Rückwand. Sehr faszinierend für uns.

    Dem Fluss auf der gleichen Seite entlang entdeckten wir noch eine Entenfamilie mit kleineren Entchen. 

    Tim hatte heute noch zum Telefonieren mit seiner Mutter abgemacht, weshalb wir das nächste Ziel anpeilten.

    Der Tank hatte viel zu tun und wurde somit auch immer kleiner. Leider waren die Preise vergleichsweise zum Rest von Spanien eher teurer. Wir peilten deshalb eine auf dem Weg über die Berge an. Zu unserem Glück fing es noch an zu regnen und dieses Mal störte es uns nicht. Für uns ein gratis Autowaschsalon. 

    Bei der Tankstelle hoch in den Bergen bestand enttäuschenderweise keine Möglichkeit mit Karte zu zahlen, Visa und Maestro wurden abgelehnt, weshalb wir die nächste 30 Kilometer entfernte Tankstelle namens "E.S. Gacosur Casariche" für 1 Liter 1.45 Euro in das Navigationsgerät eingaben. Die meisten anderen verlangten 1.70 Euro. 

    Bis zum bitteren Ende kämpfte sich Klapfi mit dem letzten Tropfen Benzin an die Tankstelle. Eine nette, junge Frau half uns beim Volltanken, weil wir so eine Gelegenheit gerne nutzten. Wir wissen bis heute nicht, ob man diese Personen bezahlen muss, weil wir es aus der Schweiz einfach nicht kennen. Für 65.83 Euro tankten wir den fast leeren Tank voll. Anfangs kostete das Volltanken um die 80 Euro.

    Der Regen hatte aufgehört und wir entschlossen uns vor dem Endziel Halt zu machen in "Puente Genil". Córdoba lag heute einfach nicht mehr drin, alleine wegen des Telefonats um 21:00 Uhr.

    Spontan suchten wir einen Stellplatz und fanden wieder direkt neben einem Sportplatz einen Ort. 

    Wie man es bei Stress kannte, verfuhr sich Tim erstmals. Endlich beim Ziel angekommen, spurteten wir uns, das Abendessen zuzubereiten. Es gab altbekannte Pasta mit Pesto mit einem Spiegelei.

    Um 21:35 Uhr schaffte es Tim, sein Telefonat zu führen. Jasmin verkroch sich währenddessen im Dachzelt und telefonierte mit ihrem Freund Dominik. 

    Ungefähr um 23:30 Uhr waren beide Telefonate beendete und wir putzten gemeinsam die Zähne.

    Morgen steht genauso viel auf dem Programm wie heute, darum ab ins Bett.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 11.79 €
    - Lebensmittel: 11.04 €
    - Parkgebühren: 0.75 €
    - Tank: 65.83 €
    Restbudget der Woche: 44.98 €
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  • Sevilla

    9–10 апр. 2024, Испания ⋅ ☀️ 22 °C

    Kurz vor dem gestrigen Schlafengehen entdeckten wir eine eher weniger erfreuliche Überraschung. Im Bereich der Füsse fanden wir dutzende kleine, tote Fliegen wie auch eierförmig aussehende schwarze Punkte. 

    Etwas angeekelt und mit den meisten entsorgt, gingen wir schlussendlich trotzdem schlafen. Es brachte uns nichts im Dunkeln das Dachzelt zu durchsuchen, da wir weder künstliches Licht anmachen, noch aus dem Dachzelt rausgehen können, ohne neue Insekten hineinzulassen.

    Dadurch ging es morgens umso schneller und besser aus dem Bett hinaus. Den Plan, die Bettwäsche wieder Mitte des Monats zu waschen, wurde vorgeschoben. Auch die Schlafsäcke packten wir in die Waschsäcke. Der nächste Schritt war die Matratze aus dem Dachzelt zu befördern. Dies klappte erstaunlich gut.

    Tim opferte sich für die Gemeinschaft auf, um den Auslöser für die Insekten aufzusuchen. Er befreite das komplette Dachzelt von jeder Art von Insekten. Zusätzlich klebte er jedes vorhandene Verkriechloch mit Panzertape ab. 

    Danach wurde schnell gefrühstückt.

    Wir montierten wieder die Matratze im Dachzelt und entsorgten die Insekten weit weg vom Auto.

    Mit Klapfi fuhren wir in die Stadt "Puente Genil" hinein und parkten bei einer in der Nähe liegenden Wäscherei. Zu den ganzen Schlafsachen nahmen wir noch unsere Hauptwäsche mit. Durch die eher höheren Temperaturen waren diese weniger viel, da sie hauptsächlich aus kurzen Hosen und T-Shirts bestand.

    Der Waschsalon war komplett überfüllt. 

    Jetzt hiess es erstmals Warten. Zum Glück waren die meisten Maschinen nur noch 15 Minuten in Betrieb. Geduldig warteten wir ab. 

    Als die erste Maschine frei wurde, wurden die Kleider für 5 Euro gewaschen. Die Waschmaschine hatte eine Füllmenge von neun Kilogramm. Mit einer App konnten wir online bezahlen und mussten kein Kleingeld dabei haben.

    In der nächsten freien Waschmaschine wuschen wir mit dem Preis von weiteren 5 Euro für neun Kilogramm unsere Bettwäsche. 

    Die Schlafsäcke wollten wir getrennt waschen, weil wir nicht genau wussten, wie viel Platz einer benötigt. Die netten Damen aus dem Waschsalon, die zeitgleich wuschen, kamen entsetzt auf uns zugestürmt. Mit Händen und Füssen teilten sie mit, dass wir beide locker in eine Maschine legen können. Dankend wechselten wir auf eine und sparten uns 7 Euro für die zweite 15 Kilogramm Wäsche. 

    Auch bei unserem Waschprogramm wurden sie stutzig und sie erklärten uns, man kann diese locker mit "normal" waschen und nicht Feinwäsche. 

    Lange Rede, kurzer Sinn, die Wäsche war danach blitzsauber und wir waren alle zufrieden. Das Tumblern kostete uns für 30 Minuten 4 Euro. Ganz wichtig dabei, alles herauszunehmen, was nicht tumblerbar war. 

    Das Beste an der "Lavandería Speed Queen" war der bei jedem Wäschegang geschenkte Euro. So ladeten wir 20 Euro auf unser Kundenkonto und hatten schlussendlich noch zwei Euro auf der Karte. Welche wir beim nächsten Mal nutzen können.

    Mit den Schlafsäcken am Trocknen und allen Kleidern verstaut, fuhren wir nach Córdoba. 

    Die Fahrt alleine war schon wunderschön. Die Strasse führte an unzähligen noch unreifen Weizen vorbei. Sie bewegten sich im Takt vom Wind, angenehm wie in einem Film. Immer wieder konnte man gigantische Windräder von ganz Nahem sehen. Auch blühende Bäume konnte man immer wieder erblicken.

    Man konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, dass im Sommer alles braun sein sollte, wegen der Hitze.

    In Córdoba wurden wir freundlicherweise direkt von "Gorillas" empfanden. Laut Park4Night Kommentaren werden die von Touristen so bezeichnet. Die erwähnten "Gorillas" empfangen einem auf einem gratis Parkplatz und verlangen für diesen Geld. Wir vermuteten, durch das aggressive Auftreten erreichen sie meistens auch ihr Ziel. Da wir es uns langsam gewohnt waren, von diesen freundlich empfangen zu werden, liefen wir einfach an ihnen vorbei. 

    Über eine kleinere Brücke gelangten wir erstmals in die Altstadt. 

    Dort gab es für den ekligen, wachhaltenden Fund von gestern Abend von Tims Taschengeld spendiert, einen Kaffee Americano. Relativ günstig bekamen wir für total 2.60 Euro je einen Kaffee Americano.

    Danach spazierten wir Richtung Hauptattraktion der Stadt. Der Weg führte uns bei einem sehr lecker riechenden Empanadaladen vorbei. Der Hunger siegte und das letzte Taschengeld wurde zusammen gekratzt. Für 6.50 Euro gab es ein Angebot von zwei Empanadas und einem Softgetränk. Wir wählten das Hähnchen und scharfe Rindfleisch. Es schmeckte himmlisch. Wir können auf jeden Fall "Empanadas Pampagonia" bei einem nächsten Besuch empfehlen. 

    So hingerissen von dem Geschmack und dem baldigen Verlassen des Landes, brachten wie noch bei dem nächsten Empanadageschäft 3 Euro zusammen für eine Käse und Schinken Empanada. 

    Voller Vorfreude bissen wir beide einen grosszügigen Bissen ab. Wie es sein sollte, schmeckte sie grauenhaft. Vielleicht war die davor zu gut, wir wissen nur, wir werden nicht mehr so schnell bei "Tana Criolla" Empanadas holen gehen. Der Teig zerfiel komisch im Mund und die Füllung hatte keinen Eigengeschmack.

    Etwas deprimiert setzten wir uns weiter in Bewegung zu der "Mezquita-Catedral de Córdoba". Wie der Name bereits sagt, handelt es sich dabei um eine Moscheekathedrale. Sie ist die ehemalige Hauptmoschee der Epoche des maurischen Spaniens, als die iberische Halbinsel unter muslimischem Einfluss stand.

    Sie gehört zu einer der grössten ehemaligen erbauten Moscheebauten weltweit und ist ein UNESCO-Welterbe.

    Über die aus der Römer stammenden Zeit "Romano de Córdoba" Brücke ging es wieder zurück zum Klapfi. Wie erwartet waren die Gorillas weitergezogen und wir hatten keine Parkbusse.

    Die Fahrt wurde fortgesetzt, Richtung Sevilla. 

    Unterwegs kamen wir an gefühlt tausenden Olivenbäumen vorbei. Beim Googeln erhielten wir auch unsere Erklärung. Die Gegend um Córdoba ist das grösste Olivenanbaugebiet der Welt. Dadurch ist Spanien sogar mit Abstand der grösste Olivenölproduzent der Welt. Nicht zu verwechseln mit Italien, dem grössten Exporteur.

    Kurz vor Sevilla suchten wir uns auf einer abgelegenen Strasse einen Übernachtungsort. Park4Night zeigte uns auf einem ehemaligen Militärgebiet der Amerikaner einen verlassenen Parkplatz. Die dorthin führende Schotterstrasse wurde uns irgendwann zu blöd, weshalb wir auf einer kleinen Auswölbung der Strasse parkten.

    Gemeinsam machten wir uns an das Abendessen. Durch das etwas kleinere Budget war die Auswahl zwischen Nudeln und Reis eingeschränkt. Um Abwechslung hineinzubringen, gab es heute Safranreis mit Tomaten.

    Es schmeckte super, leider eher etwas auf der trockenen Seite.

    Perfekt zum Ende unseres Essens kam der grösste Feind jedes "wild" Campers vorbei. Die altbekannte Polizei. Bereit, um uns wieder auf die Strassen zu begeben, kletterte Tim aus Klapfi heraus. Immer dabei, unser Übersetzer auf dem Handy.

    Der sehr nette Polizist teilte uns mit, dass wir auf Privatgrundstück stehen und nur die Strasse öffentlich ist. Als Tim ihm dann erklärte, es wäre für nur eine Nacht, erklärte ihm der Polizist, es sei kein Problem in seinen Augen, uns eine Nacht hier stehen zu lassen. Wir müssten einfach, wenn der Besitzer selbst vorbeikommt, vermutlich weiterfahren. Zudem informierte er uns, dass hier häufig Oliven geklaut werden, weshalb er auch hier stationiert ist. Er würde noch ab und zu vorbeikommen, aber uns stehen lassen. Tim bedankte sich höflich und kam glücklich wieder in den Klapfi zurück.

    Wir hofften, der Besitzer hat heute einen spassigen Abend mit ein wenig zu viel Sangria, damit er nicht auf die Idee kommt vorbeizufahren.

    Gegen 20:00 Uhr telefonierte Tim noch mit seinem Vater Rolf, um sich ein wenig auszutauschen. Rolf feierte nach Amsterdam noch einmal mit Freunden und Bekannten in der Schweiz ein Fest und erzählte Tim von allen spannenden Einzelheiten.

    Jasmin kümmerte sich zeitweilig um die Aktualisierung des Tagebuchs.

    Kurz nach dem Telefonat huschten wir ins Bett. Morgen stehen noch ein paar Highlights auf dem Plan, sowie die Überfahrt nach Portugal.

    Das erste Mal ohne Schlafsack schlafen, etwas kuschliger und auch Jacken benötigten wir für diese erste kühlere Nacht.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 20.00 €
    - Haushalt: 20.00 €
    Restbudget der Woche: 24.98 €
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  • Tavira

    10–11 апр. 2024, Португалия ⋅ ⛅ 24 °C

    Frühmorgens, um auch ja nicht vom Besitzer erwischt zu werden, standen wir auf.

    Nach dem Müsli ging es direkt in die Stadt Sevilla. Um heute keinen Stress mit "Gorillas" zu kriegen, fuhren wir in der Stadt selber auf einen bezahlten Parkplatz.

    Der erste Stopp war die "Plaza de España". Vorne vor dem Gebäude standen zwei Militärbeamte, die den Eindruck erweckten, dass diese Sehenswürdigkeit nun eine Militärstation ist. Wir machten uns nichts daraus und spazierten weiter in das Stadtzentrum am Gebäude vorbei. Als wir eine Treppe auf der Seite in das Gebäude hinein entdeckten, getrauten wir uns, die Treppe hochzugehen. Oben angekommen, sahen wir auf einen 31'000 Quadratmeter grossen Platz. 

    Das Gebäude selber ist dabei 200 Meter lang und halbkreisförmig. Es wurde erbaut, um eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien zu symbolisieren. Dabei zeigt die Öffnung des Halbkreises in Richtung Fluss "Guadalquivir", dem man folgen muss, um nach Amerika zu gelangen.

    Für uns etwas zweischneidig, ein solch riesiges Gebäude für eine solche grauenhafte Tat zu erbauen. Obschon die Entdeckung Amerikas ein enormer Fortschritt in der Geschichte Europas darstellt. Durch ein weiteres googeln kamen wir auf die Zahl 63'000 Millionen Tote bei der damaligen Mittel- und Südamerika-Entdeckung der Spanier. Sprich ungefähr 90% der gesamten damaligen vor Ort lebenden Bevölkerung. Die meisten starben durch eingeschleppte Krankheiten.

    Nun ja, weiter ging es zu einem angenehm kleineren Park namens "Estanque de los Lotos". Ganz besonders an ihm sind die vielen verschiedenen Vogelarten. Über Tauben, Schwäne und uns bekannte Enten gab es viele andere Arten von Enten. Das Schönste am Park waren die vielen kleinen Küken, die im Teich herumschwammen. 

    Bei der "Universität Sevilla" machten wir einen kleinen Zwischenstopp, um einen Blick in das Gebäude zu werfen. Die Universität sah sehr schön aus, vor allem durch ihre Existenz seit 1472 sah man die vielen älteren Details.

    Über den Plaza del Triunfo gelangten wir an der völlig überfüllten "Catedral de Sevilla" vorbei in einen weiteren Park. Den "Jardines de Murillo" nach dem berühmten Maler Bartolomé Esteban Murillo der spanischen Barockmalerei benannt.

    Langsam gestresst von den vielen Touristen und den vielen aufeinanderfolgenden Städten beendeten wir etwas abrupt das Sightseeing. 

    Wir hatten vorerst genug von den Grossstädten.

    Es war Zeit, das nächste Land zu erkundigen. Die Kanister wurden das vorerst letzte Mal in Spanien aufgefüllt mit kostenlosem Wasser. Das Grau- und Schwarzwasser wurde entsorgt und schon fuhren wir die letzten Kilometer durch Südspanien.

    Kurz vor der Grenze tankten wir noch einmal voll für 65.28 Euro in Ayamonte bei einer "Galp" Tankstelle für 1.56 Euro pro Liter. In Portugal wird der Tank leider um einiges mehr kosten. 

    Nach dem Überqueren des Flusses "Guadiana" trafen wir in Portugal ein. Eine ganz moderne Seite von Portugal zeigte sich, als man direkt nach dem Ziel mit der Kreditkarte sein Nummernschild anmelden konnte für alle Mautstrassen. Von nun an, wenn wir aus Versehen Mautrasse fahren, wird der Betrag direkt von der Kreditkarte abgezogen, ohne stehen bleiben zu müssen.

    "Vila Real de Santo António" war der erste Stopp auf dem portugiesischen Festland. Wir kauften im Lidl für 4.34 Euro eine sechs Liter Wasserflasche, Reis und Erdbeeren für das Frühstück. 

    Um auch in Portugal unabhängig von kostenlosem Wi-Fi zu sein, steuerten wir den laut Google am besten bewerteten Anbieter namens "NOS" an. Zudem hat der Anbieter von den drei Anbietern insgesamt die beste Internetverbindung auf den Azoren. 

    Es kostete uns 37.50 Euro um eine SIM-Karte und unlimitiertes Internet für einen Monat zu erhalten. Teurer als Spanien, dafür wiederum hatten wir bereits die in Spanien gekauften 140 GB schon längst aufgebraucht. Schlussendlich kam es uns günstiger als Spanien, vor allem im Punkt unlimitiert. 

    Da wir momentan Jasmins Roaming aufbrauchen, wird das Internet erst mit der nächsten Woche abgerechnet. Vielleicht auch um das Budget nicht unter null zu bringen.

    In einem kleinen Handwerkerladen kauften wir für 1 Euro noch zwei Winkel, welche wir im Kleiderschrank installieren wollen. Das ständige nach hinten Quetschen der Kleider presste die Rückenwand zu sehr nach hinten und es bildete sich eine Lücke, welche wir gerne wieder schliessen wollen. Insekten sind raffiniert.

    In der nächsten Ortschaft "Tavira" suchten wir einen angenehmen Stellplatz für die Nacht. Die auf Park4Night angezeigte Schlafmöglichkeit war nicht aufzufinden und wir lasen von einem anderen Übernachter, dass das Abstellen des Autos in der Nähe vom Strand viele Kleinkriminelle anlockt.

    Um diesen Konflikt aus dem Weg zu gehen, entschieden wir uns, etwas oberhalb der Ortschaft einen Schlafplatz aufzusuchen. 

    Über eine Schotterstrasse fanden wir eine atemberaubende kleine Lichtung. Es sah wunderschön aus. Überall kleine Hügel, man konnte auf das Meer sehen und es wirkte alles so ruhig und friedlich.

    Uns wurde wieder bewusst, wie sehr Portugal uns in seinen Bann gezogen hat, damals wie heute.

    Wir genossen seelenruhig den Nachmittag weit oben, fernab von allem Verkehrsstress oder anderen Dingen. Auch kochen konnten wir wieder einmal draussen und dazu gab es ein gekühltes Bier. Das Essen war vielleicht weniger spektakulär, Safranreis mit Tomaten und einem Spiegelei, aber das störte uns nicht.

    Durch die eine Stunde Zeitverschiebung fand Tims Nachhilfestunde bereits unsere Zeit um 19:00 Uhr statt 20:00 Uhr statt. Sie dauerte circa eine Stunde und 40 Minuten, da sein Nachhilfeschüler bereits in zwei Tagen die Prüfung hatte. Wer kennt das nicht, auf den letzten Drücker alles lernen?

    Um 20:00 Uhr telefonierte Jasmin wie gewohnt mit ihren Eltern und sie plauderten über alles Mögliche.

    Als die Blase langsam anfing zu drücken, war es Zeit aufzulegen. Tim war bereits fertig mit seiner Nachhilfe und wir beide machten uns auf in das Dachzelt.

    Die Insekten waren weniger, leider aber noch nicht völlig verschwunden. Langsam fragten wir uns, von wo diese Insekten wirklich kommen, da sie auch jedes Mal tot und nur unterhalb der Matratze ganz hinten bei den Füssen sind. 

    Gemeinsam entfernten wir die neuen toten Insekten und fanden etwas Schlaf in der schon längst vermissten windigen Nacht.

    Die Temperaturen waren dafür angenehm und beide konnten gut aufgewärmt einschlafen. 

    Einnahmen: 50.00 €
    Ausgaben: 8.14 €
    - Haushalt: 1.00 €
    - Lebensmittel: 4.34 €
    - Ausflüge: 2.80 €
    - Tank: 65.28 €
    Restbudget der Woche: 16.84 €
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  • Vale do Lobo

    11–12 апр. 2024, Португалия ⋅ ⛅ 23 °C

    Zum Frühstück gab es diese Woche die köstlichsten Erdbeeren und wie gewohnt unser Müsli.

    Gestärkt ging es los.

    In Tavira selber besuchten wir das "Castelo de Tavira". Ein ganz herziges kleines Schloss aus dem Mittelalter direkt neben zwei kleinen Kirchen. Im Innenhof des Schlosses gab es einen Botanischen Garten mit bunt blühenden Blumen. Wir spazierten einmal über die Steinmauern des Schlosses, welche das Volk damals vor Eindringlingen bewachte. Viel mehr stand ehrlich gesagt auch nicht mehr vom Schloss.

    Als eine 20-köpfige Rentnergruppe eintraf, war das das Zeichen des Weitergehens. Im Zentrum der Stadt fanden wir viele kleine Touristenshops und gemütliche Cafés. Die Stadt wird durch die "Ponte Romana de Tavira" in zwei geteilt. 

    Durch die Mittagszeit stand das Wasser des Flusses sehr tief, weshalb man dutzenden kleinen Krabben zusehen konnte, ihrem Alltag nachzugehen. Ein paar Fische, die von grösseren Steinen umringt waren, mussten wieder die Flut abwarten.

    Mit dem GPS-Tracker, unserem besten Mitarbeiter, gelangten wir wieder zurück zu unserem Klapfi. 

    Der nächste Halt war im Auchan in der Stadt Faro. Auchan gehört in Portugal zu den günstigen Supermarktketten. Auf dem Navigationsgerät ausgewählt fuhren wir zum geplanten riesigen Auchan.

    Wir parkten drei Minuten entfernt vom Einkaufsladen und wunderten uns hier bereits, wieso es keine Parkmöglichkeiten beim Laden selber gab. Die drei Minuten wurden schnell zurückgelegt und wir trafen im Auchan ein. 

    Er war nicht besonders riesig und die Auswahl hielt sich in Grenzen. Das Gemüse hatte schon die beste Zeit hinter sich und die Früchte wollten auch nicht so richtig mitmachen. Wir liessen uns nicht unterkriegen und besorgten bis und mit Mittwoch nächste Woche Essen. 

    Insgesamt kostete uns der Einkauf 56.60 Euro. 

    Eigentlich war der Plan diese Woche von berechneten 16.60 Euro zu leben und den berechneten 40 Euro Einkauf auf den nächsten Monat zu nehmen. Sagen wir es so, Planung ist noch nicht ganz unsere grösste Stärke, weshalb wir 40 Euro für diese Woche nehmen. Details folgen in den nächsten Einträgen. 

    Glücklich über den immer noch relativ günstigen Einkauf verstauten wir alles im Klapfi. 

    Es gab noch ein kleines Update von unserem Mittagessen. Zukünftig gibt es belegte Vollkornbrote zum Mittagessen und die Kräcker mit Apfel als Snack am Nachmittag. Durch die höhere Anzahl Schritte wie Bewegung reichte das Mittagessen für den Moment nicht mehr.

    Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zum Hafen der Stadt Faro. 

    Wir waren langsam ausgelaugt. Die letzten Tage waren immer volles Programm. Früh aufstehen, weiterfahren, alles anschauen und spätabends wieder ins Bett gehen war seit dem Buchen des Fluges nach Lissabon Alltag geworden. Uns war bewusst, dass wir unser eigenes Tempo definieren, weshalb wir uns auch selber die nächsten Tage etwas mehr Zeit geben wollen.

    Um ehrlich zu sein, schauten wir genau den Hafen von Faro an und besuchten eine Apotheke im Zentrum, um Ohrwachs für besseres Schlafen zu kaufen. Sie kosteten uns 5.90 Euro.

    Danach ging es zügig zum Auto zurück. 

    Die letzten Anschaffungen vor den Azoren standen noch auf dem Plan. In einem grösseren Einkaufsviertel ausserhalb der Stadt fanden wir einen Decathlon. Für 66.80 Euro kauften wir für Tim Trekkingschuhe, einen Imprägnierspray und für beide kurze Trekkingsocken. Alles auf Anschaffungen.

    Als wir auf die gegenüberliegende Strassenseite schauten, entdeckten wir auch den eigentlich markierten riesigen Auchan. Da wir sowieso noch Snacks kaufen wollten, holten wir uns Cookies, Petit-Beurre und Schwämme für 2.63 Euro. Als Anschaffungen wurde noch ein Wasserkochtopf und eine Holzkelle für den Preis von 19.78 Euro hinzugefügt. Durch das Fehlen von Popcorn suchten wir noch den Lidl gleich um die Ecke auf. Es wurde Milch, Icetea, sechs Liter Wasser und zwei verschiedene Arten Chips eingekauft für weitere 4.40 Euro. 

    Die letzte grosse Anschaffung für längere Zeit waren Kleider für Tim. Aus irgendeinem Grund besitzt er so gut wie keine Sommerkleidung, weshalb es Tanktops, Shorts und luftige Hemden für ihn gab. Jasmin kaufte sich einen leichten Pyjama und zwei leichte Tops. Natürlich hatte sie genug, aber wer kann einem weissen Top mit pinken Palmen widerstehen. Zusammen kostete der Einkauf 133.50 Euro. 

    An Ort und Stelle entsorgte Tim seine langsam auseinanderfallenden, fleckigen, weissen T-Shirts.

    In Vale do Lobo suchten wir uns einen Stellplatz in einem wohlhabenden Viertel heraus. Viele gaben gute Bewertungen auf Park4Night ab und auch keine Polizeikontrolle. Anscheinend ist Portugal etwas strenger als Spanien, hat dafür ein neueres Gesetz, dass man bis 48 Stunden stehen bleiben darf, nicht aber direkt an Stränden, Nationalparks oder Orten mit ausdrücklichem Verbot für Wohnwagen. Dabei immer wichtig, nichts draussen liegenzulassen. Dies führt zu unnötigen Bussen.

    Klapfis Motor wurde ausgeschaltet und wir packten unsere Badesachen ein. Keine zwei Minuten Gehweg fanden wir uns am Strand wieder. Es sah herrlich aus und der Himmel strahlte mit der Sonne um die Wette. Alles glitzerte blau, man konnte fast nicht mehr zwischen Meer und Himmel unterscheiden.

    In der Nähe des Wassers machten wir es uns mit unserem Strandtuch bequem. 

    Nachdem der kleine Zeh das Wasser ausgetestet hatte, wurde uns bewusst, schwimmen werden wir heute eindeutig nicht mehr gehen. 

    Wir schauten auf unserem Strandtuch mit Chips, Cookies und zwei Sandwiches eingedeckt, die letzte GNTM Folge nach. Im Hintergrund konnte man der Sonne beim Untergehen zuschauen. Immer wieder pausierten wir GNTM, um uns von der Sonne zu verabschieden. 

    Kurz vor dem Stockdunkel sein ging es zum Klapfi zurück. Die Temperaturen sind gesunken und es blies ein Wind vom Meer über das Festland. 

    Um das heutige GNTM werbefrei schauen zu können, warteten wir auf das Ende der Folge. Dabei schafften wir am Tagebuch und anderen To-Dos. 

    Noch eine gute Stunde schauten wir GNTM. Als die Augen immer schwerer wurden, ging es hoch ins Dachzelt.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 52.93 €
    - Lebensmittel: 46.58 €
    - Haushalt: 6.35 €
    Restbudget der Woche: -36.09 €
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  • Sagres

    12–13 апр. 2024, Португалия ⋅ ☀️ 18 °C

    Frühmorgens wurde zeitig unser Müsli gegessen und zusammen verstauten wir das Dachzelt zurück in seine Box.

    Wir steuerten als Erstes den "Praia da Falésia" an. Ein Strand, auf den man von extrem steilen Felswänden hinunterblicken kann. Das Gestein ist dabei weiss und rot gefärbt.

    Mit einer Treppe gelangt man auch auf den Sandstrand selber. Von unten sah alles weniger mächtig aus. Wir beobachteten noch einen Moment die Wellen, gingen kurze Zeit später wieder zum Klapfi. 

    Die Benagil Höhle in Lagoa war das nächste Highlight. Die Höhle hat zwei Höhleneingänge und hat auch in der Decke ein riesiges Loch. Im Innern der Höhle befindet sich ein Sandstrand. Die Höhle ist nur per Boot oder mit Schwimmen erreichbar. Vom Benagil Strand schwimmt man gute 100 Meter bis in die Höhle. Durch Googeln sollte der Wasserstand um 12:15 Uhr am tiefsten sein. 

    Freudig unser eigenes "Boot" dabei zu haben und per Zufall um 12:00 Uhr die Höhle zu erreichen, machten wir uns auf den Weg zur Höhle.

    Für den Mut, im Atlantik mit unserem Doppeldonut Böteln zu gehen und im Alleingang in die Höhle zu gelangen, gab es im Aldi noch zwei Kaffees, 1 Rosé und eine Chips-Packung für 6.88 Euro. Momentan haben wir die besten Chips von Südeuropa entdeckt. Sie haben einen Tomaten-Zwiebel-Geschmack.

    Nach längerem Suchen fanden wir den perfekten Parkplatz für Klapfi. Wir schnappten unseren Doppeldonut, die wasserfeste Tasche, unsere Badeschuhe und alles andere Benötigte und liefen die Treppen zum Strand herunter.

    Unten angekommen, mussten wir kurz Schlucken. Die Wellen waren gigantisch gross und brachen immer wieder weiss schäumend ineinander zusammen. 

    Bevor wir uns in die Wellen schlagen wollten, überlegten wir uns, kurz Auskunft beim dortigen Stand-Up-Paddelverleih zu holen. Wie wir es bereits erahnten, war dieser zu. Wegen schlechter Wetterbedingungen bleibt sie den heutigen Tag zu. Enttäuscht, aber einsichtig, kehrten wir zum Klapfi zurück. Die Schwimmsachen wurden deponiert und mit Trekkingschuhen montiert liefen wir erneut zum Strand.

    Man konnte über einen steileren Anstieg auf einer Strasse die Höhle von oben betrachten. Durch die sehr grosszügige Absperrung um das Höhlenloch sah man genau gar nichts. Ein Übertreten der Absperrung gäbe eine Busse zwischen 30 und 300 Euro.

    Wir liessen uns nicht unterkriegen, weil wir heute ein Ass im Ärmel hatten. Die Drohne.

    Der Wind war stark, aber nicht zu stark für die Drohne, welche bis 35 km/h Wind aushalten kann. 

    Tim versuchte seinen ersten Flug und er klappte relativ gut. Leider sah man auf dem Drohnenflug nicht wirklich etwas, weil wir nicht genug tief flogen. Die Angst, durch einen Windstoss gegen die Höhlenwand zu fliegen, war zu gross. Nach einem weiteren Überflug liessen wir es bleiben.

    Das Schöne an der Algarve ist, es gibt genügend Höhlen und Felsformationen, welche man auch ohne Boot oder Drohne bestaunen kann. Wir liefen weiter den steilen Felswänden entlang bis zum "Praia da Marinha". 

    Immer wieder entdeckten wir Höhlen, interessante Felsformationen und ständig auf einer atemberaubenden Höhe. Die Felsküste war manchmal steiler und manchmal hatte man fast das Gefühl, das Meer zu berühren. Das Meer tobte und man konnte genau erkennen, wo das Meer den Felsen abtransportiert. 

    Einmal erkannte man sogar einen Elefanten in den Steinformationen, mit ein bisschen Hilfe von der Google Maps Markierung. 

    Der Wind legte sich gegen 15:00 Uhr und wir versuchten noch zwei weitere Drohnenvideos. Durch die Angst, die Drohne über dem Meer zu verlieren, liessen wir sie nicht allzu weit weg fliegen. 

    Durch unseren bisher wenig gefahrenen Kilometer in Portugal fuhren wir bis nach "Ponta da Piedade". Lagos werden wir ein anderes Mal machen, wenn wir irgendwann wieder in Portugal stehen. Die Felsformation gilt als die schönste der Algarve. 

    Leider war die Treppe mit den 200 Stufen zum Leuchtturm abgesperrt, der Hauptsteg um die Felsformationen genau betrachten zu können. Bisher der einzige Nachteil, in der Nebensaison zu reisen. Die Sehenswürdigkeiten werden auf den Sommer vorbereitet. 

    Ohne uns unterkriegen zu lassen, liefen wir weiter über kleine, andere Wege bis ganz noch vorne auf die Felsen. Der Anblick war noch atemberaubender als bei der Benagil Höhle. Die Felsen ragten aus dem Meer empor wie Könige. Das Sonnenlicht liess alles im saftigen grün erstrahlen und die Blumen schmückten die Felsen. Wir waren gefesselt von der Schönheit.

    Nachdem wir den Anblick mit unseren Augen aufgesogen haben, packten wir direkt die Drohne aus. Wir bekamen zwei wunderschöne Drohnenaufnahmen hin. Einmal fliegt sie von uns weg und beim zweiten Mal stellte sich Jasmin freiwillig auf den höchsten Punkt der Gegend, um die Drohne um sich fliegen zu lassen. Tim, mit der Höhenangst, kontrollierte den Flug von weiter unten. 

    Das Beste während jeder Drohnenaufnahme ist die blanke Panik, dass die Drohne wegfliegt, abstürzt oder von einer Möwe attackiert wird. 

    Langsam wurde es Zeit wieder weiterzuziehen. 

    Wir fuhren zu unserem letzten Ort wie auch Stellplatz. In "Sagres" fanden wir für uns eigentlich untypischen Stellplatz. Einen Stellplatz inmitten unzähliger anderer Wohnmobile und Camper. Es war für uns leider zu schwierig, einen legalen Stellplatz in der Algarve zu finden. Die meisten hatten Kommentare wie Bussen oder waren weit ab vom Schuss. Wir redeten uns den Stellplatz etwas schön, morgen früh sind wir sowieso schnell wieder Weg, durch die ruhige windgeschützte Nacht.

    Als wir in "Sagres" ankamen, gab es erstmal einen Sprint an den Strand "Praia do Tonel" um herunterzublicken. Wir standen auf einer steilen Felswand und konnten der Sonne zuschauen, wie sie im Meer verschwand. Wie bisher, war auch dieser Sonnenuntergang grossartig. Im Meer konnte man noch ein paar Surfer bei ihrem letzten Wellenritt beobachten.

    Zwischen einer tschechischen Familie und einem österreichischen Ehepaar fanden wir Windschatten. Wir holten den Herd und die Gasflasche ins Auto, um später kochen zu können.

    Die vielen Erlebnisse und die dazugehörige Erschöpftheit führten zu einem immer grösseren Verzug der Tagebucheinträge. 

    Damit Jasmin etwas aufarbeiten konnte, kümmerte sich Tim um das Kochen. Die geplanten Pasta und Pesto und Reispfannen dieser Woche fielen ins Wasser, als Tim das Ablaufdatum des Burger- und Hähnchenfleisches anschaute. Das Hähnchen ist noch bis am Sonntag und die Burger bis am Montag gut.

    Da Foodwaste für uns nicht infrage kommt, gab es logischerweise heute Hähnchen. Wir hatten eine gute Portion Hähnchen gekauft, um drei Mahlzeiten abzudecken. Heute gab es die für Montag geplanten Fajitas. Dazu gab es Gurke, Tomaten, Feta, Guacamole und Salsasauce. Die Tortillas waren aus Vollkornteig. 

    Somit stiegen die Ausgaben auf 40 Euro. 

    Tim bereitete alles vor und würzte das Fleisch genau richtig. Es schmeckte vorzüglich und wir assen beide je vier Fajitas. Das restliche Fleisch packten wir in unsere Tupperware.

    Der längst fällige Abwasch liess sich nicht mehr länger nach hinten schieben. Die letzten Gabeln und Messer waren aufgebraucht.

    Obwohl Jasmin für den heutigen Abwasch eingeteilt war, übernahm Tim netterweise diesen für sie. Währenddessen konnte sie einen weiteren Tagebucheintrag schreiben. 

    Nach einer Stunde konnte Tim nicht mehr geduckt stehen, war aber auch fertig und Jasmin schrieb seit zehn Minuten nur noch mit einem Auge. 

    Um morgen nicht komplett zerstört zu sein, weil es bereits 01:00 Uhr war, ging es ins Bett.

    Schon lange nicht mehr hatten wir eine so schlechte Nacht. Der Wind tobte, das Dachzelt quietschte und irgendwas schlug ständig gegen das Dachzelt.

    Die Ohrenstöpsel halfen, leider konnten sie das Quietschen nicht genug abdämpfen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 6.88 €
    - Lebensmittel: 6.88 €
    Restbudget der Woche: -42.97 €
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  • Estibeira

    13–14 апр. 2024, Португалия ⋅ 🌙 19 °C

    Mit den Augen noch halb geschlossen, machten wir uns auf den Weg in unseren Wihbereich vom Klapfi. Die Nacht war mühsam und irgendwelche netten Nachbarn wollten zusätzlich die ganzen Wohnmobile mit Musik unterhalten. Mitten in der Nacht.

    Noch bevor wir frühstückten, machten wir uns auf den Weg zum grössten Highlight des heutigen Tages. Zum "Farol do Cabo de São Vicente". Der Leuchtturm markiert den südwestlichsten Punkt von Europa. Wie gewohnt war auch dieser eingezäunt und es gab ein Foto vor dem verschlossenen Tor.

    Links und rechts vom umzäunten Leuchtturm hatte man einen herrlichen Blick auf bis zu 70 Meter hohen Felsküsten.

    Um den Moment zu verewigen, frühstückten wir hier. Damit wir etwas wacher wurden, gab es heute zusätzlich noch einen Instant-Kaffee. Er schmeckte nicht wirklich, dafür wirkte er umso besser.

    Mit der neuen Energie fuhren wir zu unserem nächsten Halt. Die "Castelo de Aljezur". Die Burg war um das 10. Jahrhundert von arabischen Besiedlern erbaut worden, später von den Christen zurückerobert und schlussendlich 1755 durch das grosse Erdbeben zerstört worden. Nach diesem Ereignis baute man die Burg nicht mehr auf, weshalb nur noch wenig vorhanden ist. 

    Das grosse Erdbeben in Lissabon forderte 1755 30'000 bis 100'000 Tote und gehört zu einer der verheerendsten Naturkatastrophen europäischer Geschichte.

    Leider sah man wirklich sehr wenig von der ehemaligen Burg. Ein paar Steinmauern standen noch, aber man konnte nur etwa erahnen, wie es damals aussah. Die spannendste Entdeckung war eine kleine Schlange, die es sich in den Spalten der Ruinen bequem machte.

    Wegen des Schlafmangels und der hohen Temperaturen entschieden wir uns heute endlich, unser "Bööteln" umzusetzen. Tim entdeckte ganz in der Nähe der Burg einen Sandstrand. Das Besondere an dem Strand ist der Fluss, der ins Meer führt. Bei Ebbe wird man vom Fluss bis zum Atlantik gespült. Wenn die Flut kommt, kämpft sich das Meerwasser einen guten Teil des Flusses wieder hoch. Sprich, man wird ständig hin und her gespült, ohne gross etwas zu machen.

    Bei einem Lidl machten wir noch einen kurzen Stopp, um Wasser sowie Bier zu kaufen. Für 5.44 Euro kauften wir alles ein, dabei wird der Betrag von dem nächsten Taschengeld abgezogen. Für weitere 50.05 Euro tankten wir an einer Intermarché Tankstelle für 1.78 Euro pro Liter.

    Am "Praia da Amoreira" parkten wir und liefen mit dem Boot in der Hand bis zum anderen Ende des Strandes.

    Zuerst wählten wir einen Platz in einer kleinen trockenen Nische auf der Felsseite des Flusses. Als wir aber bemerkten, dass das Wasser bereits stieg, stampften wir wieder durch den Fluss zurück auf den grossen Sandstrand. Mit angezogenen Badeschlappen war das Ganze etwas schwieriger zu handhaben. Immer wieder sanken wir im Sand ein, als Jasmin den kompletten Halt verlor und auf die Knie fiel. Zum Glück war das Wasser hier überall nur knietief und sie konnte die Tasche mit den Wertsachen in die Luft halten. Dank Tims Hilfe konnte sie schlussendlich die Schuhe ausziehen und barfuss weiterlaufen.

    Auf der anderen Seite angekommen, liessen wir den Doppeldonut mit der neu gekauften batteriebetriebenen sowie strombetriebenen Luftpumpe aufblasen. Es klappte super und der Akku hatte genug geladen, um den ganzen Doppeldonut aufzublasen.

    Wir verstauten unsere Elektrogeräte in unserer wasserfesten Tasche und die Handys in den gekauften wasserfesten Behältern. Den Rest liessen wir am Strand deponiert. Mit einem grosszügigen Abstand zum Wasser.

    Ein Stück weiter oben vom Fluss stiegen wir ein. Das Wasser war angenehm warm. Freudig sprangen wir in den Doppeldonut und die Fahrt ging los. In einem entspannten Tempo ging es den Fluss hinunter. Dazu gab es Rosé und Chips.

    Kurz vor dem Erreichen des Meeres kamen immer wieder kleinere Wellen auf uns zu und trieben uns wieder nach oben. Je näher wir ans Meer gelangten, desto grösser die Wellen. Zum Glück aber nur so grosse Wellen, dass man nicht kenterte. 

    Zudem war es jedes Mal eiskalt, als die Wellen aus dem Meer kamen und wir freuten uns wieder ins wärmere Flusswasser getrieben zu werden. 

    Wir liessen uns sicherlich mehrere Stunden hinauf und hinunter treiben, als wir entschieden, uns auch ins Meer zu trauen. Nass waren wir ja sowieso schon.

    Den Doppeldonut platzierten wir an unserem Platz und mit der GoPro in der Hand rannten wir Richtung Meer. 

    Zum einen war das Wasser eiskalt, zum anderen kamen wir nicht gut voran. Die Strömung war immens stark und wir kämpften um jeden Meter. Die Kälte machte das Verfahren noch unangenehmer, sodass Jasmin am Ende in das kniehohe Wasser sprang und Tim die Aktion abbrach. Zusammen entschieden wir uns, in das bereits abgekühlte Flusswasser zu springen.

    Gesagt, getan. 

    Um uns noch ein wenig aufzuwärmen, setzten wir uns auf unser Badetuch und liessen alles trocknen. 

    Gegen 20:00 Uhr sahen wir die Sonne vom Parkplatz aus untergehen und fuhren los zu unserem ausgesuchten Stellplatz in Estibeira. 

    Freundlicherweise stellten zwei Camper ihre kleine Wohnsiedlung genau so hin, dass kein weiteres Auto mehr auf den riesigen Platz fahren konnte. Müde und erschöpft fuhren wir an ihnen vorbei und parkten auf einer grasüberwucherten Strasse. Wir hofften auf das Beste und wollten morgen so schnell wie möglich wieder das Weite suchen, ohne Probleme zu bekommen.

    Zum Abendessen gab es den berühmten griechischen Salat mit dem restlichen Hähnchen von gestern. 

    Satt und zufrieden machten wir noch ein paar Erledigungen sowie das Tagebuch und Recherchen für die nächsten Wochen. 

    Etwas ganz Cooles ist für den Monat Mai geplant. Mehr erzählen wir, wenn es offiziell abgesegnet ist.

    Danach ging es ruckzuck ins Bett.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    - Tank: 50.05 €
    Restbudget der Woche: -42.97 €
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  • Sines

    14–15 апр. 2024, Португалия ⋅ ⛅ 26 °C

    Vom angenehmen Klang eines Rasenmähers wurden wir gegen 08:15 Uhr geweckt.

    Wie von einer Nadel gestochen, sprangen wir beide auf. Uns war bewusst, dass wir an einem sehr blöden Ort stehen.

    Schnell sprinteten wir die Treppe herunter und machten das Auto abfahrbereit. Tim lächelte dem Bauern auf seinem Rasenmäher zu, welcher nur noch zwei Längen von uns entfernt war. Zu unserem Glück lächelte er zurück.

    Trotzdem machten wir weiter und fuhren 20 Minuten weg von diesem improvisierten Stellplatz. 

    In "Zambujeira do Mar", unserem nächsten besuchten Ort, schoben wir das Frühstück auf später und spazierten erstmals drauflos. 

    Eine kleine Gemeinde mit 911 Einwohnern. Ausserhalb der Saison ist man hier so gut wie alleine. Die Einzigen, die einem hier begegnen, sind Wanderer, die den steilen Felsklippen entlang wandern. Die Gemeinde war menschenleer und wir genossen die ruhigen Minuten. Von der Felsklippe sah man auf einen kleinen Strand, der bei Surfern sehr beliebt ist.

    Zudem findet seit August 1996 in diesem Gemeindegebiet das "Sudoeste-Festival" statt. Eines der grössten Rock-Festivals Portugals. 

    Im nächsten besuchten Ort "Vila Nova de Milfontes" parkten wir auf einem seitlichen Parkplatz. Auf den wir natürlich nicht seitwärts hinein manövrieren mussten. Durch den Hunger geplagt, machten wir uns im Klapfi Frühstück. Durch das Ausgehen des Joghurts mischten wir etwas Milch in das Müsli. Es schmeckte genauso gut.

    Während des Verzehrens des Frühstückes stellte sich plötzlich ein Polizist auf einem Motorrad direkt auf die Ausfahrt von unserer Einbahnstrasse. Schnell versteckten wir die Schalen, weil wir mit einer Standpauke rechneten. Nur interessierte sich der Polizist nicht einmal eine Sekunde für uns, sondern sperrte die Strasse ab. Fasziniert beobachteten wir ihn und seine Kollegen beim Arbeiten. Gespannt, was für ein grosses Event stattfinden wird, warteten wir ab. 

    Velofahrer. 

    Eine Gruppe Velofahrer wurde polizeilich und von Helferautos begleitet. 

    Durchgeschwitzt stiegen wir aus unserem Klapfi und erkundeten die Gegend. 

    Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Mira und ist sehr beliebt bei den Portugiesen. Viele kommen im Sommer an die herrlichen Strände und geniessen die angenehme Atmosphäre der Stadt. Sie gehört zu der westlichen Region "Alentejo", zu den am wenigsten besuchten Regionen Portugals zählt. Als "Alentejo" wird die wunderschöne ländliche Gegend im Landesinneren Portugals bezeichnet. Hier kann man das wahre Portugal, ohne viele Touristen, kennenlernen.

    Nach unserem kleinen Touristenausflug suchten wir die bereits auf Park4Night markierte, kostenlose Dusche auf. Sie befand sich in der gleichen Stadt, direkt bei einem Sportplatz. 
    Mit unseren Badekleidern und Shampoos gingen wir separat duschen. Es gab sogar warmes Wasser und wir freuten uns über die Abkühlung. 

    Um wieder auf einen aktuellen Stand im Tagebuch zu kommen und unsere immer länger werdende To-Do Liste abzuarbeiten, suchten wir für den Nachmittag einen ruhigen Ort. 

    In der Nähe von "Sines" fanden wir einen kleinen See mit einem gemütlich aussehenden Parkplatz direkt am Ufer. 

    Über einen sehr sandigen und holprigen Weg schafften wir es, den Standort zu erreichen. Das Herz rutschte uns bis in die Hosen und wir waren froh, am Stellplatz angekommen zu sein. 

    Relativ weit vorne, aber nicht direkt am See, schlugen wir unser Lager auf. Die Klappstühle, den Klapptisch und sogar die Markise stellten wir auf. Dank des Verlängerungskabels durch das Seitenfenster hatten wir auch genug Strom für unsere Erledigungen. Jasmin schrieb die letzten Tagebücher und Tim kümmerte sich um potenzielle Werbepartner. 

    Um 16:00 Uhr Ortszeit telefonierte Jasmin noch kurz mit ihrer Schwester, um ein gemeinsames Treffen im Ausland zu besprechen. Das Internet gab sein Bestes, somit konnten vor allem die wichtigsten Informationen ausgetauscht werden. 

    Beeindruckend an diesem Ort waren die gefühlt tausenden kleinen Spinnen, die einem gerne einen Besuch abstatteten. Wir waren heilfroh, dass es nur die kleinen Spinnen waren.

    Abends gab es zum ersten Mal in diesem Jahr und auf diesem Grill Fleisch. Das morgen ablaufende Burgerfleisch wurde auf den Grill gelegt, der abgelaufene Salat wurde schon vor paar Tagen entsorgt, zwei Tomaten wurden geschnitten und Mozzarella als Käse rundete das Ganze ab. Ob man es glauben konnte oder  nicht, den Burgerbuns ging es gut. 

    Beide assen je zwei Stück und genossen dabei einen weiteren atemberaubenden Sonnenuntergang. 

    Bevor es zu dunkel wurde, zogen wir uns noch einmal in das Auto zurück. Einer auf den Beifahrerstühlen und einer auf der Sitzbank. 

    Spätabends bekamen wir noch Nachbarn, die so gut wie es gingen, direkt vor uns parkten. Wir werden das nie verstehen, wie es ihnen selber nicht unangenehm sein kann.

    Um 00:30 Uhr ging es schlussendlich Schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Restbudget der Woche: -42.97 €
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  • Évora

    15–16 апр. 2024, Португалия ⋅ ☀️ 22 °C

    Neuer Monatsbeginn, laut unseres Budgets.

    Wieder einmal eine kleine Umstellung. Wir werden fortan hoch und nicht herunterzählen, da die negativen Zahlen einen sehr herunterziehen. Dabei werden wir weiter daran arbeiten, die monatlichen 500 Euro nicht zu überschreiten. In diesen 500 Euro sind keine Tankgebühren und Taschengeld einberechnet. Der Tank wird weiterhin separat aufgeführt.

    Von Fröschen, die quaken und Vögeln, die zwitscherten, wurden wir morgens geweckt. 

    Nach dem Frühstück erledigten wir noch ein paar letzte dringende Erledigungen. Tagebuch wurde geschrieben und Tim reinigte das komplette Dachzelt von den neuen Insekten. Danach tapte er das komplette Dachzelt im Bereich der Füsse. Wir waren uns nicht sicher, ob die Tiere von dort kommen, jedenfalls sieht es so aus. Ob es eine Fehlkonstruktion des Dachzeltes ist oder nicht, wussten wir auch nicht.

    Jasmin kümmerte sich noch um den Abwasch und nutzte dafür den neu gekauften Wasserkochtopf. Es fühlte sich gut an, einen reinen Wassertopf zu haben.

    Gleichzeitig waren wir mit unseren Arbeiten fertig, als es langsam Mittag wurde. Unsere Nachbarn haben in den letzten zwei Stunden auch gewechselt, standen aber an dem genau gleichen Platz.

    Über den sandigen Weg fuhren wir zu unserem einzigen Ausflugsziel. 

    Mit dem Herzen in der Hose und dem Fuss immer in der Nähe der Kupplung kämpften wir uns mit Klapfi durch den sehr holprigen, löchrigen und sandigen Weg. Wir waren die glücklichsten zwei Menschen, als wir auf die geteerte Strasse einbogen. 

    Die Fahrt dauerte gute zwei Stunden. Anstelle dem Meer weiter Richtung Norden zu folgen, entschieden wir uns für eine Stadt im Landesinnern von Portugal. 

    Die Sonne schien und der Weg führte uns durch ein märchenhaftes Gebiet. Schmetterlinge flogen von Blume zu Blume, mal sah man Mutterkühe mit ihren Kälbern und die Korkeichen rundeten das ganze Bild ab. 

    Portugal ist der grösste Korkproduzent der Welt, es übernimmt mehr als 60% des weltweiten Korkexportes.

    Unterwegs versuchten wir noch die Drohne über unserem Auto mitfliegen zu lassen, als sie bei verlorenem Signal auf 30 Zentimeter herunterflog. 

    Mitten auf der Strasse.

    Noch nie hat man Tim so schnell rennen sehen. In Höchstgeschwindigkeit erreichte er die Drohne, bevor das nächste Auto kam. Ein zweites Mal wollten wir das Manöver nicht versuchen, obwohl die Strasse so gut wie nicht befahren war.

    In "Évora" angekommen, parkten wir ausserhalb der Stadtmauern.

    Auf dem "Praça do Giraldo" sahen wir eine grössere Menschenmenge, die sich versammelte. Die Menge war vor allem sehr polizeilastig, als wir bemerkten, es war eine Polizeiausstellung. Ein Viereck wurde sogar abgesperrt, weshalb wir interessiert näher herantraten. Plötzlich sprach uns einer der Organisatoren auf Portugiesisch an. Wir erklärten ihm, dass wir nur Englisch könnten. Er teilte uns mit, wir könnten auch mitmachen. Das einzige, was wir zu tun haben, ist in dieses Viereck zu stehen. Tim, der Mutigere von uns beiden, lief direkt los. Jasmin machte halt, als sie die stark bewaffnete Polizeigarde sah. Lieber schaute sie dem Ganzen von einer sicheren Distanz zu.

    Das ganze Schauspiel wurde von einem professionellen Videografen gefilmt. Die Mission der Polizei war es, einen "Star" aus einem Gebäude zu holen, ohne dass dieser verletzt wird. Dabei durften die Menschen in der Mitte wie auch Tim sie mit kleinen Gummireifen beschiessen. Natürlich alles freundschaftlich, auch die Polizeiausrüstung war nur Übungsmaterial. Um das Geschehen abzurunden, gab es noch roten und grünen Rauch und sie liessen ein paar Irritations-/Knallkörper ab. Leider stand Tim einmal zu nahe an einem, es brauchte ein paar Minuten, bis er wieder normal hören konnte.

    Tim gab sein Bestes, war selber aber eher vorsichtiger mit dem Werfen, da es offiziell immer noch Polizisten sind.

    Nach dem Dreh spazierten wir weiter durch die Stadt. 

    Das historische Zentrum der Stadt wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen. Die Spuren von den damaligen Römern über die Maurer bis zu den prachtvollen Häusern des portugiesischen Adels. Das Beeindruckendste dieser Stadt ist, dass alle Denkmäler bestens erhalten sind. Dadurch erlebt man durch das Schlendern in den Gassen eine richtige Zeitreise.

    Vom 13. bis 25. April ist hier das "Festival der Bücher". Auf einer weiteren Plaza sahen wir eine grosse Ausstellung mit Büchern. Dazu gab es noch einen Sangria-Stand, von dem wir jeweils einen nahmen. Die 3 Euro wurden mit dem Taschengeld bezahlt.

    In einem kleinen Park, gleich neben der Ausstellung, setzten wir uns hin und genossen die Sonne. Danach spazierten wir weiter durch die Stadt und entdeckten immer wieder ein imposantes Gebäude.

    Bevor wir die Stadt verlassen wollten, suchten wir noch ein Restaurant, um einen Eiskaffee zu trinken. In einem Restaurant bestellten wir zwei, als sie uns zusagte, sie hätten einen, und setzten uns an einen gemütlichen Platz draussen. 

    Als sie mit dem Kaffee kam, konnten wir ein Lachen nicht verkneifen. Mit voller Überzeugung brachte sie uns zwei Espressi. Nebendran hatte sie zwei Gläser mit je drei Eiswürfeln. Wir könnten den Kaffee einfach hinein leeren. Belustigt bedankten wir uns, teilten ihr aber mit, der Kaffee alleine genüge.

    Tim lud Jasmin auf den Kaffee ein und zahlte schlussendlich 1.60 Euro für beide.

    Mit Klapfi fuhren wir noch in einen grossen Auchan und kauften für 6.89 Euro ein paar frische Lebensmittel für die nächsten Tage. Für 7.77 Euro gab es noch wenige Haushaltsartikel dazu. 

    Den Restbetrag der letzten Woche von 16.60 Euro werden heute auch dazu gerechnet.

    Bei der Tankstelle von Auchan selber, die günstigste weit und breit, gab es noch für 60.97 Euro zu einem Literpreis von 1.78 Euro frischen Tank.

    Mit dem vollen Tank ging es zu unserem Stellplatz. Einem Platz direkt am See. Wie schon gewohnt, hatte er keinen Namen, die einzige Orientierung ist der Name "Barragem dos Minutos". Wir parkten relativ nahe am See, aber nicht direkt am Wasser wegen der Mücken. Ganz vorne beim See standen zudem bereits zwei Camper. Beim perfekten Parkplatzsuchen spazierten sie mit ihrem Hund und ihrer Katze an und vorbei und winkten uns. Es sah so goldig aus, als man die Katze ihnen hinterherlaufen sah.

    Mit dem Sonnenuntergang, der leider hinter einem Staudamm war, machte Tim sich an das Abendessen. Er kochte Nudeln und verwertete die übrig gebliebenen Pestosaucen und mischte bei Jasmin noch die Salsasauce dazz. Jasmin hatte dadurch Zeit, Tagebucheinträge zu schreiben. 

    Sagen wir es so, Pesto mit Salsasauce zu mischen war nicht die cleverste Idee. Schlecht schmeckte es aber nicht und Jasmin ass alles auf. Hauptsache, alles weg.

    Die letzten Abendstunden nutzten wir, um produktiv zu sein. Jeder ging seinem eigenen To-Do Plan nach. 

    Gegen 00:15 Uhr wurden die Arbeiten niedergelegt und wir gingen schlafen, um morgen fit für die Weiterfahrt zu sein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 68.76 €
    - Lebensmittel: 23.49 €
    - Haushalt: 7.77 €
    - Internet: 37.50 €
    - Tank: 60.97 €
    Ausgaben des Monats: 68.76 €
    Tankausgaben: 60.97 €
    Distanz des heutigen Tages: 179.84 km
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  • Herdade do Cabeço da Flauta

    16–17 апр. 2024, Португалия ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute Morgen wurden Kühe um 07:23 Uhr auf die Weide direkt oberhalb unseres Stellplatzes gelassen. Wieso wir das so genau wissen?

    Das Klingeln der Glocken an den Hälsen der Tiere war nicht zu überhören. 

    Wir hatten eine sehr angenehme Nacht, weshalb wir auch kurze Zeit später aufstanden. Unsere Morgenroutine wurde erledigt und Tim reinigte erneut das Dachzelt. Nach der Reinigung sprühte er den neu gekauften Insektenspray in die vermeintlichen Löcher im Dachzelt.

    Der heutige Weg führte uns wieder zurück zum Meer, Richtung Lissabon. 

    Im "Reserva Natural do Estuário do Sado" machten wir den ersten kleinen Stopp, um unser selbstgemachtes Sandwich zu essen. Die Aussicht selber war weniger flamingoreich als versprochen, trotzdem gefiel uns die ruhige Natur hier draussen. Wir spazierten an der Promenade entlang, als wir ein verlassenes Haus sahen, welches schon ein wenig in sich eingebrochen ist. Beim Näherkommen entdeckten wir einen Obdachlosen, der dort mit seinem Hund lebte. Nicht gerade erfreut über unseren Anblick, drehten wir schnell wieder um.

    Bei einem Intermarché machten wir noch eine kleine Pause, um den lang ersehnten Icekaffee von der Marke Starbucks zu kaufen. Er schmeckte super. Dazu gab es für Tim noch ein Cola Zero Limette für insgesamt 4.78 Euro.

    Das nächste Anhalten, knapp vor dem Ziel, "Serra da Arrábida". Die Strasse zeigte eine 10% Steigung an, weshalb wir das Auto lieber hier unten liessen. Zu Fuss liefen wir den Hügel hinauf und waren bereit für einen atemberaubenden Ausblick. Irgendwie waren wir aber falsch. Man sah genau gar nichts. Es bestand auch weit und breit keine Möglichkeit, auf einen Aussichtspunkt zu gelangen. Weder enttäuscht noch traurig spazierten wir wieder herunter. Die Aussicht war permanent so schön, man konnte sich sowieso nie satt sehen. Man fühlte sich ein wenig wie in einem tropischen Land. Enge verschnörkelte Strassen, überall grün und saftig und kleine Häuschen zwischendurch. 

    Durch den "Parque Natural da Arrábida" gelangten wir zu unserem Hauptziel. Dem "Farol do Cabo Espichel". 

    Wir waren bereits letztes Jahr in Lissabon mit einem gemieteten Wohnwagen und sind genau an diesen Platz damals gefahren. Noch unerfahrener als jetzt übernachteten wir damals direkt bei diesem Leuchtturm. 

    Zusätzlich hat an diesem Ort auch unsere ganze Planung angefangen. Damals noch alles in einem Buch eingetragen, welches auch wieder dabei ist. Später möchten wir dann alles online dokumentiert haben. 

    Leider ist aber das erneute Übernachten an diesem Ort unmöglich, da wir im Dachzelt schlafen und nicht im Auto. Der Wind war einfach zu stark hier oben.

    In "Herdade do Cabeço da Flauta" ganz in der Nähe fanden wir den perfekten Stellplatz. Jasmin wollte heute noch mit ihren Geschwistern telefonieren, weshalb wir den Filter "Internetzugang" bei der Suche anwählten.

    Zufrieden mit der Auswahl des Stellplatzes und der Internetverbindung, blieben wir hier. Es war ein riesiges Gelände mit getrocknetem Schlamm und einzelnen Bäumen. Gefühlt überall konnte man hier stehen.

    Dank unserer Pünktlichkeit fing Jasmin direkt bei der Ankunft an zu telefonieren und Tim machte uns beiden Abendessen. Heute standen Ramen auf dem Programm. Ganz normale ohne scharfe Sauce, die letzten werden wir nicht so schnell wieder vergessen. Er kochte das Wasser auf und füllte sie in die beiden Behälter und schon war das Abendessen zubereitet.

    Tim erledigte ein grosses To-Do heute Abend. Alle unsere Ausgaben wurden in einer Exceltabelle dokumentiert. 

    Nach dem zweistündigen Telefonat widmete sich auch Jasmin ihren Aufgaben, machte aber nicht mehr allzu lange. 

    Gemeinsam ging es um 23:15 Uhr hoch ins Dachzelt und wir schliefen direkt in der ersten Sekunde ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 4.78 €
    - Lebensmittel: 4.78 €
    Ausgaben des Monats: 73.54 €
    Tankausgaben: 60.97 €
    Distanz des heutigen Tages: 152.33 km
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  • Relva, São Miguel

    17–18 апр. 2024, Португалия ⋅ 🌬 16 °C

    Heute war packen angesagt.

    Frühmorgens standen wir auf, um uns auf den Flug am Abend vorzubereiten. Dazu war es uns auch wichtig, Klapfi im Innern so sauber wie möglich zu haben.

    Das Dachzelt wurde ein letztes Mal dank Tim von den übrig gebliebenen Insekten befreit. Unten wurde einmal alles durchgeputzt. Der Kühlschrank wurde geleert und gesäubert. 

    Nach einmal wurde der Abwasch erledigt.

    Gemeinsam machten wir uns dann an das Packen. Alles Mögliche für die Azoren wurde eingepackt. Natürlich durfte die frisch gekaufte Schnorchelausrüstung auch nicht fehlen. Schauen wir mal, ob wir den Mut haben, in den Atlantik zu gehen.

    Bevor wir nach Lissabon aufbrachen, wurden die Tagebucheinträge verfasst, damit wir am Flughafen heute Abend keinen Stress haben.  

    Schnell verdrückten wir noch das Mittagessen und schon waren Klapfi wie auch wir bereit für die Weiterfahrt.

    Es war ein langer Weg bis nach Lissabon, da wir die Option "Mautstrasse vermeiden" bei Google Maps eingegeben haben. Deshalb fährt man einmal durch das "Reserva Natural do Estuário do Tejo", anstelle über die zweitlängste Brücke Europas. 

    Etwas ausserhalb der Stadt machten wir, wie damals mit dem gemieteten Camper, einen Stopp bei einer Grau- und Schwarzwasserentsorgung. Durch diese damalige Begegnung mit dem dort auch zu findenden Trinkwasser dachten wir, es gebe nichts Einfacheres, als gutes Trinkwasser aus öffentlichen Quellen zu erhalten. Dort wussten wir noch nichts von der desinfizierenden Wirkung von Chlorwasser im Trinkwasser.

    Mit den leeren Tanks besuchten wir noch einen ausserhalb der Stadt liegenden Aldi. Für beide gaben es einen Fertigsalat mit Nudeln. Einer war mit Tomaten und Feta und der Andere mit Hähnchen und Gemüse. Die beiden kosteten uns 3.98 Euro. Nun hatten wir je zwei belegte Brote und einen Salat für den heutigen Nachmittag sowie Abend. Wir wollten vermeiden, dass wir aus Hunger irgendetwas am Flughafen kaufen müssen. 

    Glücklich, nicht durch die sehr hügelige Stadt fahren zu müssen, begaben wir uns zu einem kostenlosen von Park4Night markierten Parkplatz, um dort das Auto abzustellen. Von da aus wollten wir zu Fuss oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt gelangen. 

    Wäre auch zu schön gewesen, wäre alles glattgelaufen.

    Anstelle dass das Navigationsgerät einen Weg zum Parkplatz fand, lotste es uns direkt auf die vermeintliche Brücke und erklärte uns gute 100 Meter mitten auf der Brücke rechts herunterzuspringen. 

    Und schon ging es los. Wir fuhren über die 17.2 km lange "Ponte Vasco da Gama". Das Beste an der Geschichte war, es gab genau zwei Optionen. Entweder fahren wir wieder eine Stunde um die Brücke herum oder zahlen Maut für den Rückweg über die Brücke.

    Da wir nicht noch einmal den genau gleichen, langen Weg fahren wollten, entschieden wir uns für die zweite Option. Zu unserem Glück wurden wir noch in die Klasse "2" eingeteilt, damit es richtig schön schmerzte. Die gefühlten zehn Minuten Autofahren kosteten uns nebst dem Tank 7.15 Euro.

    Das Navigationsgerät war leider immer noch der Meinung, springen ist die einzige Lösung, weshalb wir selbst navigierten. Schlussendlich standen wir genau unter der Brücke. Um die Kosten so tief wie möglich zu halten, verlangte auch dieser, obwohl von Park4Night als gratis markierte Parkplatz, etwas.

    Die Laune war im Keller und die verlorene Zeit nicht wieder zurückdrehbar. 

    Es war bereits zu spät für den Ausflug nach Lissabon, weshalb wir uns entschieden, beim Auto zu bleiben und die Parkgebühren einfach nicht zu zahlen. Wenn dann jemand vorbeikommen würde, setzen wir uns einfach hinter das Steuerrad und fahren davon. 

    Um die Laune etwas zu heben, suchten wir den nächstgelegenen Lebensmittelladen. Im Pingo Doce, laut Google der teuerste Laden der Supermarktketten, ergatterten wir für 2.49 Euro eine Sechserpackung Sandwich-Glaces. Jasmin lud Tim mit ihrem Taschengeld ein. 

    Mit vielen neuen Glücksgefühlen waren die Glaces in Rekordzeit verschwunden. 

    Unter der Brücke gab es ein paar Sitzbänke und Tische. Wir machten es uns dort bis 19.15 Uhr bequem. 

    Es war Zeit, um aufzubrechen. Bei JetPark mieteten wir einen Stellplatz für 46.18 Euro. Dort angekommen, war das Tor leider verschlossen. Nach einem kurzen Blick legte Tim die Kette des Schlosses auf die Seite und wir fuhren den Weg runter in die Garage. Keine zehn Minuten später traf ein nicht ganz zufriedener Mitarbeiter ein. Er fand es nicht besonders lustig, dass wir die Kette zur Seite gelegt haben. Nach einem bösen Blick und einem Tadeln war er wieder entspannt. Den Schlüssel konnten wir abgeben und von einem jungen Mann wurden wir an den Flughafen chauffiert. 

    Wie gewohnt durften wir mit einem Sebastian Vettel um die Häuser cruisen. 

    Beim Flughafen machten wir den Abholort ab und brachen dann zum Check-In auf. "TAP" unsere Fluggesellschaft bietet nur selbstständiges einchecken, sowie die eigene Gepäckabgabe an. Alles lief super und im Notfall standen noch ein paar Mitarbeiter in der Nähe.

    Die Gepäckkontrolle lief ohne grosse Vorkommnisse ab. 

    Wir suchten uns für die nächsten eineinhalb Stunden einen gemütlichen Tisch, an dem wir Essen konnten. Jasmin telefonierte wie gewohnt noch mit ihren Eltern, bis das Boarding losging. 

    Im Flugzeug hatten wir einen dreier Platz für uns zwei. Warum die Frau neben uns weg hockte, konnten wir bis heute nicht erklären. Vielleicht steht sie nicht auf Camperparfüm. 

    Der Flug verlief relativ gut. Jasmin gönnte sich einen Nap und Tim fing den Film "The Talented Mr. Ripley" an. Nur bei der Landung auf der viel zu kurz wirkenden Landebahn waren wir beide wieder hellwach.

    Mit den Rucksäcken auf den Schultern wurden wir beim Ausgang von einem netten Duo aus einer Frau und einem Mann empfangen. Es war bereits 00:30 Uhr und sie nahmen uns mit zu ihrem Autovermietungsbüro. Sie wirkten beide sehr sympathisch.

    Im Büro gab es ein ganz spannendes Gespräch:
    Sie: Wir haben ein Upgrade für euch, da alle anderen Autos ausgebucht sind.
    Wir: Ah okay, ist der genauso gut?
    Sie: Viel besser, es ist ein Opel, fährt sich super!
    Wir: Dann ist ja gut.
    Er: Nein, es ist ein Dacia.
    Sie: Der ist auch super. Sicher kein Opel?
    Er: Ja, ist ein Dacia, verbraucht aber weniger als der ursprünglich reservierte.
    Sie: Wir wissen, ihr habt Vollkasko für das Auto, wir hätten aber für 105 Euro eine Versicherung, dass ihr keine Kaution zahlen müsst.
    Wir: Nein, ist gut, Check24 zahlt uns am Ende den Betrag zurück.
    Sie: Okay, in dem Fall Kaution von 1300 Euro.
    Wir: auf der Reservierung steht aber 1200 Euro?
    Sie: Oh ja. Das Auto ist eben ein Upgrade, sprich grösser/stärker. 
    Wir:🙂
    Sie: Natürlich können wir nur die 1200 Euro Kaution anzahlen, nur schnell das E-Mail zeigen.
    Das Beste zum Schluss:
    Sie: wenn das Geld nach einem Monat nicht zurück ist, bitte anrufen....

    Naja, nicht jeder ist der geborene Verkäufer. Wir fanden es jedenfalls unterhaltsam und nahmen ihnen das Ganze keinerlei böse. Wir wussten, 88 Euro sind sehr wenig für fünf Tage und sie versuchen nur selber über die Runden zu kommen. 

    Der junge Mann dokumentierte grosszügig auf einem Blatt die bereits vorhandenen Dellen und war zudem sehr grosszügig, als er einfach alle vier Felgen als bereits verkratzt markierte. 

    Dankend fuhren wir mit dem Dacia Sandero anstelle des kleinen Kia Picantos vom Parkplatz.

    Es war bereits sehr spät, als wir über Park4Night den paar Minuten entfernten Stellplatz fanden. 
    Durch die Dunkelheit war die ganze Fahrt eher langsam, weil man sich erstmals an die schmalen, verzweigten Strassen gewöhnen musste. Über den ersten und nicht letzten Schotterweg der Strasse erreichten wir einen grossen Parkplatz direkt vor dem Wanderweg "Rocha Da Relva".

    Wir benutzten die beiden mitgebrachten aufblasbaren, dünnen Luftmatratzen. Eigentlich für Zelte gedacht als Unterlage. Die wärmende Decke war unser Millimeter dickes Mikrofasertuch. Voll bekleidet ging es schlafen.

    Vermutlich eine der dümmsten Ideen, um eine Nacht zu sparen. 

    Trotzdem schliefen wir früher oder später vor Erschöpfung ein und kuschelten uns ganz dicht aneinander. 

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 11.13 €
    - Lebensmittel: 3.98 €
    - Ausflüge: 7.15 €
    Ausgaben des Monats: 84.67 €
    Tankausgaben: 60.97 €
    Distanz des heutigen Tages: 141.54 km
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  • Nordeste, São Miguel

    18–19 апр. 2024, Португалия ⋅ ☁️ 17 °C

    Bis um 07:00 Uhr versuchten wir zu schlafen. 

    Durch den leichten Höhenunterschied des Kofferraums und der heruntergeklappten Rückbank war das Schlafen etwas mühsamer. Auch die nicht vorhandene Decke machte das Ganze nicht besonders einladend um länger zu schlafen. 

    Mit kleinen Augen standen wir um 08:00 Uhr auf. Wir räumten die Luftmatratzen weg und verstauten die Rucksäcke im Kofferraum. 

    Müde fuhren wir in die Hauptstadt nach "Ponta Delgada" der Insel. 

    Zum Glück ist die gesamte Insel nur 62.1 km lang und 15.8 km breit. Das bedeutet, innerhalb weniger Minuten waren wir wieder in der Hauptstadt, in der auch der Flughafen ist. 

    Wir parkten für 1.20 Euro eine Stunde auf einem seitwärts Parkplatz direkt in der Stadt. Gestern Abend wurden wir bereits auf die erhöhte Polizeiüberwachung in der Stadt aufmerksam gemacht. Der einzige Ort auf der Insel, bei dem ein Parkplatz bezahlt und die Geschwindigkeit eingehalten wird.

    Im "Dondué", ein mit "geöffnet" und einem Dollarzeichen markiertem Restaurant gingen wir frühstücken.

    Tim wählte einen Cafe America und genoss dazu  ein lokales Bolo Lêvedo. Ein süsser, englischer Muffin auf portugiesische Art. Stammt eigentlich von der Ortschaft Furnas. Dazu den berühmten Käse der Azoren Queijo de São Jorge. Das Ganze wurde mit einer Avocado abgerundet und  als ein Sandwich serviert.

    Jasmin war eher auf der langweiligen Seite und bestellte ein Sesambrötchen mit Truthahn und eine Omelette im besagten Brötchen. Dazu einen langersehnten Eiskaffee.

    Insgesamt kostete das Frühstück 12.85 Euro.

    Bevor wir die Stadt für den Moment komplett verliessen, kauften wir uns für 10.72 Euro sechs Vollkornbrötchen, Aufschnitt in Form von Käse und Fleisch. Dazu gab es einen Ice Tea Zero.

    Wir fuhren durch Furnas, ein Dorf mit thermischen Quellen und einem See. Man sah das verdampfende Wasser auch von der Strasse aus.

    Der erste auf der Insel markierte Ort wurde angesteuert. Der "Praia da Povoação". Bereits hier konnte man den wunderschönen schwarzen Sandstrand wie die steilen schwarzen Felswände von weitem erkennen. Als wir näher kamen, entdeckten wir direkt am Strand einen Infinitypool mit gereinigtem glasklaren Wasser. Drei lokale Frauen, die beim Pool sassen, erklärten uns, wir dürften hereingehen, das Schwimmbad sei kostenlos.

    Die Aussentemperaturen waren sehr angenehm, weshalb wir zum Auto zurückkehrten. Auf der Rückbank zogen wir schnell unsere Badesachen an. 

    Mit dem Handy aufgestellt, um dieses Highlight zu filmen, liefen wir Hand in Hand in das Wasser. Es war kein beheizter Pool, sprich war er eher kühl. Durch die Aussentemperaturen störte uns das aber gar nicht. 

    Im kleinen Dörfchen, zu dem der Strand gehört, entdeckten wir das erste mit schwarzem Vulkangestein erbaute Gebäude. Eine kleine Kirche aus weissen Fassaden und schwarzer Umrandung. Der Nebel liess die Kirche mysteriös wirken.

    Über die einzige grosse Strasse um die Insel fuhren wir weiter.

    Es ist schwierig, in Worte zu fassen, wie schön dieser Teil der Insel ist. Man fährt über eine schwarze, aus Vulkangestein erbaute Strasse. Überall wo das Auge hinfällt, sieht man exotische Pflanzen und Bäume. Hortensien sind eine ganz verbreitete Pflanze hier auf der Insel. Es wirkte auf uns wie in einem Dschungel. Feucht glitzerte es überall und die Fauna blühte vor sich hin.

    Bereits informiert über die vier Jahreszeiten an einem Tag, waren wir mit allem ausgerüstet.

    Bis zum nächsten Ort fuhren wir einmal durch ein Nebelloch, was die Insel nur noch schöner machte. 

    Beim "Miradouro do Pôr-do-Sol" lichtete sich der Nebel ein wenig und wir hatten einen einzigartigen Ausblick auf die Insel. Nicht nur die Aussicht, sondern der ganze Aussichtspunkt selber sah märchenhaft aus. 

    Es standen viele kleine Picknicktische zur Verfügung. Meistens hatten sie sechs kleine Hocker und einen runden Tisch. Manche hatten ein kleines Holzdach, andere wiederum nichts. Die aus Stein erbauten Möbel waren teils zeitlich mit Moos überwachsen. 

    Zu den Picknicktischen fand man auch mehrere zur Verfügung gestellte Grillstellen mit bereits vorgeschnittenem Holz und einem Grillrost. Auch Waschbecken und Abfalleimer waren vorzufinden. 

    Ganz speziell waren die vielen Katzen, die sich hier befanden. Unter jedem Grill stand eine Wasserschüssel sowie frisches Futter bereit. 

    Als Nächstes steuerten wir den "Miradouro do Pico dos Bodes" an. Leider lag der Aussichtspunkt zu diesem Zeitpunkt in einem Nebelmeer. Wir brachen zum nächsten Ort auf.

    Bedauerlicherweise entdeckte Jasmin eine Kuh, mit aneinander geketteten Vorder- und Hinterbeinen. Wir hofften dieses Ereignis nur einmal anzutreffen, da es sehr nach Tierquälerei aussah. 

    Es gibt auf den Azoren gleich viele Kühe wie Einwohner. Momentan liegt die Zahl circa bei 240'000.

    Wegen der schlechten Nacht wollten wir entspannt nur einmal um die Insel fahren, um uns einen Überblick zu verschaffen. Den auf dem Weg liegenden Wasserfall "Salto do Prego" sollte laut Tims Navigation keine 15 Minuten vom Parkplatz entfernt sein.

    Der "Spaziergang" ging los. Zuerst spazierten wir über eine riesige blühende Wiese, was sich sehr falsch anfühlte, vor allem den Wasserfall von oben erreichen zu wollen.

    Wir fuhren nochmals 15 Minuten die Strasse hinunter, um die Schwarmintelligenz auszuprobieren. Es standen hier bereits vier Autos und wir gesellten uns dazu. Ein weiterer Autofahrer, mit seiner Freundin in einem gemieteten Auto, versuchte es auch mit parken, fuhr aber so geradeaus wie irgendwie möglich auf die Schwelle zu. Alle vier verzogen gleichzeitig das Gesicht, als der ganze Unterboden aufkratzte. Wir waren froh über unsere zusätzliche Versicherung bei Check24 für den Unterboden.

    Über einen steilen Kieselsteinweg erreichten wir ein kleines Dörfchen oberhalb von "Faial da Terra". Eins im noch ganz alten Stile erbaute Dorf. Viele kleine Häuser aus schwarzem Gestein. Manche waren komplett in sich gefallen und von der Natur zurückerobert worden. 

    Plötzlich brach ein Platzregen über uns aus und wir versuchten in einer Ruine, welche nur noch aus den Grundmauern bestand, unter einem Türbogen Schutz zu suchen. Als der Regen so heftig wurde, dass es anfing auch unter dem Türbogen herunterzulaufen, rannten wir weiter Richtung Dorfmitte. Bereits pflotschnass durften wir bei zwei Handwerker, die gerade einen Stuhl bauten, Unterschlupf finden. Dankend warteten wir die zehn Minuten unter dem festen Dach ab. So schnell wie der Regen gekommen ist, so schnell war er auch wieder weg.

    Wir setzten den Weg weiter zum Wasserfall fort. Durch die extremen Wassermengen des Regens mussten wir mehrmals über kleine Bäche springen, welche sich gebildet hatten.

    Beide waren komplett nass und waren dankbar für die angenehmen Temperaturen. 

    Der Weg führte gefühlt durch einen Dschungel. Überall tropfte es feucht, grüne exotische Pflanzen glänzten durch die Regentropfen und immer wieder mussten wir stehen bleiben, um diese unberührte Natur zu realisieren.

    Nach einer kurzen Verwechslung des Wasserfalls zeigte sich imposant der "Salto do Prego". Dank des Regens strömte er nur so herunter und sah wunderschön dabei aus. 

    Um noch ein wenig mehr von der Insel zu sehen, wir waren bereits eine Stunde hier unterwegs, brachen wir das Lager ab und wanderten zurück zu unserem Auto.

    Die Bäche waren nur noch kleine Wasserrinnsale und wir konnten ohne Probleme darüber steigen. 

    Der nächste Halt "Praia do Lombo Gordo" wurde mit einem 20% Gefälle Schild ausgewiesen. Unschlüssig, das Risiko einzugehen und runterzufahren, standen wir vor der Abzweigung. Zusätzlich war auch eine Absperrung zur Seite geschoben worden und wir wussten nicht von wem. Jasmin telefonierte schnell ihrem Vater, um ein väterliches "Okay" vor einer Dummheit einzuholen. Wir bekamen es, dass die meisten Autos sogar 40% schaffen müssen. Nur sollten wir beim Entdecken von Sand auf der Strasse direkt umkehren.

    Mit neuem Mut machten wir uns auf das Abenteuer. Jasmin, die einzig registrierte Fahrerin, durfte die Ehre erweisen und nach unten fahren. Es fühlte sich weniger steil an, als vermutetet.

    Unten mussten wir paar wenige Meter gehen, als wir direkt von einer atemberaubenden Aussicht belohnt wurden. Eine Treppe mit einer Brücke führte uns durch den Dschungel an einen einsamen Strand. Er war pechschwarz und das strahlend blaue Wasser verstärkte den Kontrast. Wir spazierten über den sauberen schwarzen Sand und genossen die bezaubernde Aussicht. Auch einen Drohnenflug wagten wir, welcher wie es die Umgebung verlangte, super aussah. 

    Der Himmel wurde wieder etwas dunkler und die Angst hier unten festzustecken wuchs mit jeder Sekunde. Schnell machten wir uns auf den Weg zu unserem gemieteten Auto.

    Der Anstieg fühlte sich endlos an und vor jeder einzelnen Kurve hupten wir mit der Hoffnung nicht stehen bleiben zu müssen. Das Auto schaffte die Strecke locker, aber die Angst stehenzubleiben und anzufahren, wollten wir trotzdem vermeiden.

    Beim nächsten "Miradouro da Ponta do Sossego" hielten wir auch wieder einmal an und waren wie bereits alles, was wir an diesem Tag sahen, komplett aus dem Häuschen. Es sah so schön naturverbunden aus. Die Picknicktische sahen entzückend aus und wieder gab es viele streunende, aber mit Futter ausgestattete Katzen.

    Jasmins ICloudspeicher war offiziell komplett voll.

    Beim "Miradouro do Pelado" verweilten wir nur einen kurzen Augenblick. Es wäre sicher genauso zauberhaft schön wie die anderen Aussichtspunkt, leider war die Sonne schon zu tief um diese Inselseite zu beleuchten. Dadurch kam die Schönheit nicht ganz zur Geltung.

    Der letzte Sonnenunabhängige Ort war "Cascata da Ribeira dos Caldeirões". So gut wie die einzigen Touristen weit und breit spazierten wir den vorgegebenen Weg zum Wasserfall hinunter. Es sah wie bisher alles auf der Insel wunderschön aus. Die untergehende Sonne liess das ganze Tal wunderschön leuchten. Ein kleiner Fluss führte durch das Tal und Palmen, verschiedene Pflanzen wie auch bunte Blumen zierten den Weg.

    Bei einer Tankstelle tankten wir noch für 25.02 Euro. Wir tankten dieses Mal lieber zu wenig auf einmal, als die gleiche Situation wie in Marokko zu erleben. Ganz spannend ist dabei, jede bisher entdeckte Tankstelle auf der Insel verlangt pro Liter 1.51 Euro.

    Geschaffen vom Tag sowie durch das Verschwinden der Sonne war das Zeichen in unser Hostel "Azores Youth Hostels São Miguel Ponta Delgada" einzuchecken. Um 21:30 Uhr trafen wir im Hostel ein und konnten das Auto gratis auf einen Parkplatz stellen. Nach dem Einchecken zeigte der Rezeptionist den Weg zu unserem Zimmer. Sehr bescheiden war die Ausstattung. Wir schliefen in einem acht Personendorm. Es gab dabei weder Vorhänge für die Privatsphäre noch andere Gefälligkeiten. Die Betten selber war aus Metall und hatte seine besten Jahre bereits hinter sich. Jede Bewegung quietschte.

    Für Tims erste Hostelübernachtung war das Ambiente nicht gerade das Beste. Zu den älteren Möbel kam auch eine Schulklasse dazu, die hier ein paar Tage verbrachten. Kreischende Mädchen in den Gängen und Jungs, die in der Gegend herum rennen. Alles was sich in einem Hostel nicht gehört, wurde trotzdem lauthals durchgeführt.

    In dem Gemeinschaftsraum assen wir noch schnell vier Brötchen mit dem heute gekauften Aufschnitt. Danach huschten wir unter die gemischten Duschen.

    Bereits genug zerstört musste auch noch Jasmins Shampoo im Nessesär auslaufen. Gemeinsam versuchten wir so gut wie möglich zu putzen. 

    Erschöpft liessen wir uns ins Bett fallen. Tim schlief oben in einem Kajütenbett und Jasmin unten. Leider nicht im gleichen Hochbett.

    Beide schliefen so gut wie möglich ein und konnten Ruhe finden. 

    Als dann um 00:30 Uhr ein weiterer Gast eintraf, war es fertig mit der Ruhe. Die Tür wurde aufgerissen, blieb auch längere Zeit offen und am Ende wurden alle sieben andere durch ein permanentes lautes Schnarchen wachgehalten. 

    Durch die Erschöpfung schliefen wir früher oder später dann doch noch ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 24.77 €
    - Lebensmittel: 10.72 €
    - Ausflüge: 14.05 €
    Ausgaben des Monats: 109.44 €
    Tankausgaben: 85.99 €
    Distanz des heutigen Tages: 163 km
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  • Sete Cidades, São Miguel

    19–20 апр. 2024, Португалия ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Nacht brachte uns leider genauso wenig Schlaf wie die Nacht davor. 

    Etwas geschaffener standen wir trotzdem Punkt 08:00 Uhr auf, weil wir unbedingt die Insel weiter erkunden wollten. 

    Das inklusive Frühstück war eher etwas bescheiden. Es gab Weissbrötchen mit Schinkenaufschnitt und Käsescheiben. Dazu gab es Salzbutter. Tim fand zu seinem Glück eine offerierte Erdbeerkonfitüre. Gesüsste Cornflakes mit Milch gab es noch im Angebot.

     Wennschon konnte man so viele Kaffees aus der Kaffeemaschine holen, wie man möchte. Dasselbe galt auch für die Orangen- und anderen Fruchtsäfte.

    Gegen 09:00 Uhr fuhren wir zu unserem ersten Stopp, einem "Continente". Die einzige bisher entdeckte Supermarktkette dieser Insel. Wir kauften Verpflegung für den heutigen Tag sowie Riegel für die nächsten Tage. Es gab wie gewohnt langweilige Brötchen mit Aufschnitt. Das einzige nicht schnell faulende Lebensmittel für unterwegs.

     Danach ging es los zum "Miradouro do Porto dos Batéis". Man konnte schön die schwarzen Felsen betrachten, welche durch das Abtragen vom Meer tiefe Spalten hatten. Leider konnten wir den Anblick nicht völlig geniessen, weil zwei aggressive Hunde auf dem Vorsprung über uns standen und uns ungehalten anbellten. Sie versuchten immer wieder den Vorsprung runter zu klettern, um uns zu erreichen. Ein wenig besorgt darüber, dass sie es schaffen, stiegen wir schnell wieder ins Auto und fuhren davon.

    Unterwegs zum nächsten Stopp machten wir einen kleinen Zwischenhalt in Candelária, weil Tim dort eine Immobilie für 75'000 CHF entdeckte. Relativ günstig, zudem auch sehr gut gelegen. Nachteil an der Immobilie war, dass man ein gutes Jahr bräuchte, um das ganze Haus wieder auf Vordermann zu kriegen. 

    Die Recherche wurde nur aus reinem Spass/Interesse vorgenommen.

    Wir fuhren weiter Richtung Westen der Insel. Bei der "Termas da Ferraria" fanden wir einen grossen gratis Parkplatz, um den Ort "A Porta do Diabo" anzuschauen. Eine unbewohnte Küste mit steilen, schwarzen Felsen. Als wir die Küste entlang liefen, entdeckten wir immer wieder Höhlen in den Felswänden und zum Teil ganze Löcher, welche durch das Meer entstanden sind. 

    Als nächstes erreichten wir die wohl touristischste Gemeinde der ganzen Insel. Die Gemeinde "Sete Cidades" ist weltweit berühmt für seinen Zwillingssee mit seiner unverkennbaren Schönheit. 

    Die Gemeinde selber befindet sich in einer kesselförmigen Landschaftsstruktur vulkanischen Ursprungs. Der darunter befindliche Vulkan ist einer der aktivsten von allen Azoreninseln. 

    Die beiden Seen, der eine als "grüner See" und der andere als "blauer See" bezeichnet, sind durch einen schmalen Kanal verbunden. Die beiden Landseiten können durch eine Brücke direkt beim Kanal erreicht werden. 

    Wir parkten beim "Lagoa Verde" und überquerten zu Fuss die Brücke. Kurz vor dem Aufstieg zu den Aussichtspunkten bogen wir links ab und liefen ein gutes Stück um den "Lagoa Azul". 

    Die Natur war herrlich und die Sonne drückte sich an den Wolken vorbei. Ein paar Kühe grasten am Hang und zwei Bauernhäuser aus schwarzem Vulkangestein liessen alles noch idyllischer erscheinen. 

    Um fernab von den Touristengruppen mit ihren riesigen Touristenbussen gemütlich Mittag zu essen, entschieden wir uns direkt am See auf einem Kieselsteinboden zu essen. Es gab belegte Brötchen mit Cherrytomaten. Dabei telefonierten wir noch mit Tims Bruder Jan, um ihn ein wenig zu nerven. Wir wussten, es regnet momentan in der Schweiz und wollten ein wenig darauf rumhacken. 

    Durch ein kleines Wäldchen beim See gelangten wir wieder zum Auto zurück. 

    Mit gestärkten Nerven folgten wir den Touristenautos den Berg hoch zum ersten Aussichtspunkt. Beim "Miradouro do Cerrado das Freiras" hatten wir einen atemberaubenden Ausblick auf die beiden Seen. Vor allem der "Lagoa Azul" kam besonders zur Geltung. Tim machte noch einen Drohnenflug, der sich wirklich zeigen lassen konnte. 

    Bei der berühmten "Estrada Hortênsia" vorbei, kamen wir zum nächsten Aussichtspunkt. Leider blühen die Blumen erst ab dem Juni bis meistens September. 

    Der "Miradouro da Vista do Rei" war völlig überfüllt. Vielleicht waren wir es uns auch nicht gewohnt, plötzlich so viele Touristen anzutreffen. Schnell huschten wir durch die Seniorengruppen, machten zwei, drei schöne Aufnahmen, genossen den atemberaubenden Anblick und rannten fast schon zurück zum Auto.

    Am meisten störte uns das respektlose Verhalten bei der "Ruínas do Monte Palace Hotel". Beim Aussichtspunkt gab es eine Ruine, wie der Name bereits sagt, von einem ehemaligen Hotel. Die ganze Anlage war mit "Nicht betreten, lebensgefährlich" angeschrieben. Die meisten Touristen interessierten diese Schilder nicht mal annähernd. Sie turnten und kletterten über die alten Ruinen. Bereits jetzt sah das Gebäude sehr einsturzgefährdet aus. Die Schlagzeilen bei diesem Einbruch wollten wir uns gar nicht vorstellen.

    Der Anblick der Seen sowie die atemberaubenden Aussichtspunkte hatten einen ganz anderen Charme als die gestrige Landschaft. Es sahen beide umwerfend aus. Nur empfanden wir die entspanntere Atmosphäre auf der östlichen Inselseite als für uns passender. Wir mochten das wilde der anderen Seite und den Eindruck, die Insel neu zu entdecken. 

    Über die gleiche Strasse fuhren wir wieder herunter. 

    Bis zum nächsten Stopp war es eigentlich nicht weit, wir wurden aber durch eine Kuhherde aufgehalten, die in aller Ruhe uns entgegen spazierte. Das Auto hinter uns, ein Lokaler, versuchte mit Hupen die Gruppe anzutreiben. Wir persönlich wollten weder die Tiere noch den Bauern stressen, weshalb wir an Ort und Stelle standen, bis die Herde vorbeizog.

    Beim "Praia dos Mosteiros" machten wir noch einen Stopp, um den Strand anzuschauen. Als wir bemerkten, dass der Grund der Markierung ein perfekter Sonnenuntergang war, brachen wir zum nächsten Stopp auf.

    Wir kamen in eine ähnliche Situation wie vor 25 Minuten. Eine Kuhherde trampte dieses Mal aber vor uns her. Wir blieben wieder stehen und warteten ab. Als die Herde fast schon auf der Wiese war, fuhr ein bereits ungeduldiger Lokaler an uns vorbei und benutzte die Gegenfahrbahn dafür. Ein kleines Touristenauto folgte ihm. Der Bauer bedankte sich bei uns und wir folgten der Truppe. Besser gesagt, dem wohl schlechtesten Bergfahrer weltweit. Noch nie hatten wir einen so unfähigen Bergfahrer gesehen. Wir verstanden, dass es nicht einfach ist, diese ständigen Bergstrassen zu fahren und dabei nicht zu langsam zu werden. Dabei aber die Hand aus dem Auto baumeln zu lassen und uns grundlos anfangs zu überholen, machte die Situation sehr aufbrausend. 

    Ohne das leichteste Interesse an der Kolone hinter ihm, fuhr er gemütliche 30 in einer 60- bis 80er Zone. Sogar bei kleinen Geraden bremste er ab. Das absolute Highlight war das Bremsen beim Berghochfahren. Im zweiten Gang erreichten wir unseren Zwischenstopp, einen winzig kleinen "Minimercato" um für 2.75 Euro Frauenartikel einzukaufen.

    Der nächste Halt beim "Miradouro do Pesqueiro" bot, wie bereits alle anderen Aussichtspunkte, eine fantastische Aussicht. 

    Um noch den letzten geplanten Aussichtspunkt in Angriff zu nehmen, fuhren wir zum "Miradouro das Pedras Negras". In den Felsen konnte man die Form eines Elefanten erkennen.

    Langsam erschöpft und erledigt vom Tag überkam uns der Hunger. 

    In einem kleinen örtlichen Restaurant "O Sole Mio São Vicente Ferreira" holten wir uns eine Pizza Carbonara und eine Pizza Diavola für 20.50 Euro zusammen. 

    Mit der Heizung an und den Schweissperlen auf der Stirn, fuhren wir wieder einmal einen Berg hinauf. Beim "Miradouro do Pico do Carvão" parkten wir das Auto und setzten uns auf einen Baumstamm und genossen die Pizza wie auch den Ausblick. 

    Noch bevor wir fertig assen, fing es an zu tröpfeln. Nach dem letzten Platzregen liessen wir uns keine Zeit und rannten mit der halbfertig aufgegessenen Pizza zurück in das Auto. Noch bevor wir alles aufgegessen hatten, hörte der Nieselregen wieder auf.

    Da wir sowieso schon auf dem Berg sassen, fuhren wir noch wenige Minuten nach oben, um das "Aqueduct" anzuschauen. Durch dieses "Aqueduct" floss damals das Wasser von dem Berg in die Täler, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Heute wird es nicht mehr benutzt und ist wieder von der Natur zurückerobert worden. 

    Weiter unten besuchten wir noch das "Aqueduto do Carvão". Es sah mystisch aus, mit dem Nebelmeer und dem moosigen Untergrund. Man fühlte sich wieder wie in einem Märchenland.

    Schnurstracks fuhren wir zurück zum Hostel.

    Als wir aber bemerkten, dass die Sonne genau zu diesem Zeitpunkt unterging, hielten wir beim "Miradouro do Caminho Novo". Ein Haus, welches sich genau vor der Sonne befand, stand dabei aber im Weg. Gepackt von dem Gedanken, den perfekten Sonnenuntergang anzuschauen, fuhren wir irgendeine Strasse hinunter zum Meer. Schlussendlich landeten wir kurz vor dem Übernachtungsort der ersten Nacht. Auf einer einsamen Schotterstrasse. 

    Nervös vor dem bevorstehenden Sonnenuntergang vergass Jasmin, den ersten Gang bei der nächsten Steigung einzulegen anstelle des zweiten Ganges. Plötzlich weigerte sich das Auto weiterzufahren und hielt an. Als Jasmin den Fehler bemerkte, liess sie das Auto erstmals im Rückwärtsgang hinunterrollen. Danach versuchte sie die ganze Übung im ersten Gang und es klappte.

    Wegen dem Patzer und keiner Motivation die ganze Schotterstrasse heraufzufahren, bogen wir bei der nächsten Gelegenheit wieder auf die Hauptstrasse ein. Dafür sahen wir aber ein paar Kälber.

    Im Hostel trafen wir gegen 21:00 Uhr ein. 

    Das Beste am ganzen Hostel war der einsame "TV-Room" gleich neben dem Frühstücksraum. In diesem Raum befanden sich zwei grosse viereckige Sofas und ein rundes Sofa sowie zwei Stühle. Da keine weitere Menschenseele diesen Raum nutzte, machten wir es uns gemütlich. 

    Einer schrieb Tagebuch und der andere erledigte allerlei andere anfallende Aufgaben.

    Gegen halb eins am Morgen zogen wir uns todmüde in unser Schlafzimmer. Nach einem kleinen Abschiedskuss krochen beide unter ihre eigenen Decken. Wie immer am Start, unser laut schnarchender Nachbar. 

    Nach einer Aufnahme mit Blitz von Jasmins Seite verkroch sie sich so tief wie möglich in ihrer Bettdecke.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 37.90 €
    - Lebensmittel: 14.65 €
    - Haushalt: 2.75 €
    - Ausflüge: 20.50 €
    Ausgaben des Monats: 147.34 €
    Tankausgaben: 85.99 €
    Distanz des heutigen Tages: 121.4 km
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  • Parque da Grená, São Miguel

    20–21 апр. 2024, Португалия ⋅ ⛅ 18 °C

    Um 08:00 Uhr klingelte wieder einmal der Wecker. 

    Wir hatten uns schon etwas besser an das Schnarchen gewöhnt oder waren so todmüde, dass wir die Nacht einigermassen durchschlafen konnten. 

    Nach dem ausgewogenen Frühstück aus Weissbrötchen und Aufschnitt brachen wir zum "Continente" auf, um einen Eiskaffee zu holen. Dazu kauften wir noch Verpflegung für die restlichen Tage. Insgesamt kostete uns der Einkauf 5.44 Euro.

    Mit dem doppelten Espresso, mit wirklich genügend Koffein, fuhren wir zum "Praia Baixa d'Areia". Der Sandstrand war klein und einsam, warum wir ihn genau markierten, wussten wir auch nicht mehr. 

    Beim nächsten Ort verlief es relativ ähnlich. Wir wussten nicht mehr, wieso wir ihn markierten. Es wäre eine Festung namens "Forte de Santo Antonio" gewesen, fanden aber den Zugang nicht und landeten etwas weiter links dieser Festung an einem kleinen Strand mit einem Zufluss eines Baches. Langsam, die Nase voll von all den wild markierten Aussichtspunkten, entschieden wir, dass das reichen würde. 

    Unser Ziel des Tages war eine Wanderung zu unternehmen, welche in "Furnas" startete und uns einmal um den See führen sollte.

    Auf dem Weg in die Stadt "Furnas" trafen wir auf einen allbekannten Autofahrer. Das Auto kam uns bekannt vor und der Fahrstil auch. Als dann der Lastwagen vor ihm abbog und die 90er-Autobahnstrecke berghinauf freigab und er bremste, war uns alles klar. Zum Glück wurde wenige hundert Meter später die Strecke auf zwei Spuren erhöht und wir konnten überholen. Ein Blick ins Fenster bestätigte unsere Vermutung. Den Arm lässig aus dem Fenster hängend und vom Fahren keinen Schimmer.

    Die Wanderung bis zum See war etwas unüberlegt, da sie an der kurvigen Strasse verlief. 

    Beim See selber bog man dann rechts ab und lief ein gutes Stück dem See entlang über eine, auch für Autos gemachte Strasse, entlang. Kurz vor den "Fumarolas Lagoa das Furnas" gab es Parkplätze, welche pro Person im Auto 3 Euro kosteten. Wir fanden den Preis sehr überrissen, vor allem da man zu Fuss nichts zahlte und die im Auto PRO Person. In diesem Moment waren wir dankbar, dass wir in Furnas selbst kostenlos parkten.

    Die kochenden, schwefelhaltigen Thermalquellen brodelten vor sich hin. Mit einem kleinen gemachten Holzweg konnte man gefahrlos sehr nahe an die Quellen herantreten. 

    Es sah sehr faszinierend aus. Als würde man graues Wasser mitten in einem gigantischen Kochtopf kochen. 

    Für uns besonders interessant waren die im Boden extra gefertigten Löcher, in denen unser bereits vorreserviertes Abendessen vor sich hinschmorte. Den berühmten "Cozido das Furnas" Eintopf. Welcher aus Chorizo, Blutwurst, Rind- und Schweinefleisch, sowie Kohl, Kartoffeln und zahlreichen anderen Gemüsesorten besteht. Meistens werden diese sechs Stunden begraben in der Erde gelassen. Es gab insgesamt drei Restaurantnamen auf den Schildern und eines davon war das von uns reservierte "Restaurante Tony´s".

    Gleich neben den Thermalquellen gab es einen Park. Den "Parque da Grená" welcher 10 Euro pro Person kostete. Da wir sowieso lieber in die Höhe als nur um den See laufen wollten, zahlten wir diese. 

    Der Park wurde zum ersten Mal im Jahr 2019 eröffnet. Davor war das Grundstück viele Jahre im Privatbesitz und wurde nach dem Tod des letzten Eigentümers an den Staat übertragen. Das Grundstück mit einem damals erbauten Haus wurde als Müllhalde benutzt und verwahrloste immer mehr. "Feliz Terra", eine Umweltorganisation, kaufte 2018 schlussendlich das Grundstück ab und baute bis 2019 den Park bis auf das Haus wieder auf. 

    In diesem Park kann man alles wiederfinden, wofür die Insel São Miguel steht. Es gibt fantastische Aussichtspunkte, Wasserfälle, unberührte Natur und viele kleine weitere Highlights. 

    Am Anfang des Rundganges entdeckten wir in einem Käfig kleine Hasen und in einem anderen Frettchen. Warum diese Tiere hier ausgestellt waren, verstanden wir nicht so richtig, liefen dann aber trotzdem weiter.

    Der Park hatte elf Stationen.

    Wir liefen 620 Treppen hoch, um einen Aussichtspunkt über den Furnas-See zu erlangen. Die Treppen führten durch einen Wald mit exotischen Pflanzen und blühenden Bäumen. 

    Oben angekommen, assen wir unser gestern eingekauftes Mittagessen. Da die Insel einem nicht wirklich eine riesige Wahl gab, bestand dieses aus Guacamolechips und Trauben. 

    Nach einer Drohnenaufnahme führte uns der Weg zu der nächst grösseren Station "Cascata do Grená". 

    Sagen wir es so, der Wasserfall hatte nicht wirklich besonders viel Wasser zu diesem Augenblick, sah aber trotzdem fantastisch aus. 

    Ein wenig im Drohnenfieber überlegten wir uns eine Aufnahme zu machen, welche oben beim Wasserfall startet und dem Wasser hinunter folgt. Tim startete die Drohe und flog Richtung Wasserfall. Er versuchte seine erste Aufnahme zuerst weiter unten zu starten, um ein Gefühl für das Ganze zu erhalten. Plötzlich verloren die Sensoren die Verbindung und die Drohne machte sich komischerweise selbstständig. Anstelle an Ort und Stelle zu verharren oder sogar zurück zum Ausgangspunkt zu fliegen, entschied sie selbstständig, der Felswand entlangzufliegen. Somit konnten wir beide der Drohne zuschauen, wie sie auf der rechten Seite des Wasserfalls in ein Gebüsch flog. Beide waren entsetzt.

    Tim versuchte mittels Klettern die Drohne zu erreichen, konnte aber die letzten fünf Meter nicht erklimmen, weil die Ausrutschgefahr zu hoch war. Mit einem Stock versuchte er, die Drohne ins Rutschen zu bringen. Jasmin versuchte auch ihr Glück, kam aber kein Millimeter weiter als Tim. Das Hautproblem war vor allem, dass wir die Drohnenabsturzstelle nur erahnen konnten.

    Als Tim es noch ein letztes Mal versuchen wollte, wartete Jasmin unten bei den Rucksäcken. Zwei Deutsche Touristen stiessen dazu und fieberten mit. Waren aber der Meinung, für eine Drohne wäre das Risiko des Sturzes zu gross. Tim kehrte zu der Gruppe zurück. Die nette deutsche Frau erklärte uns, sie wäre bei Facebook in allen drei "Azoren-Gruppen" für genau solche Situationen. Wir sollten dort eine Nachricht hinterlassen, dass man wenigstens den Chip erhält, wenn sie wieder herunterkommt. Wir bedankten uns für den Tipp. 

    Wir plauderten noch eine längere Zeit und erfuhren von dem extrem schlechten Wetter letzte Woche am Montag sowie Dienstag. Die meisten Flugzeuge mussten an diesen beiden Tagen umkehren und konnten nicht landen. Wir waren sehr froh, erst am Mittwoch gelandet zu sein.

    Nach dem Abschied machten wir die restlichen Posten mit weniger guter Laune. Beide waren traurig über den Verlust der Drohne und verstanden nicht, weshalb die Drohne sich selbstständig machte. 

    Bei einem weiteren Wasserfall, zwei Aussichtspunkten und dem ehemaligen Herrenhaus kamen wir vorbei. Es sah mysteriös und eindrücklich aus, wie die Natur alles wieder zurückholt. Bis auf die Hälfte der Steinmauern war alles verschwunden. Die letzten stehenden Steinmauern, mit Moos überwachsen.

    Kurz vor dem Ausgang trafen wir auf drei Hot Tubs. Einer davon bestand aus purem Holz und hatte einen Ofen, der mit Kohle beheizt wurde. Schnell zogen wir unsere mitgebrachten Schwimmsachen in der zur Verfügung gestellten Toilette an. 

    Wir badeten in dem angenehmen warmen Hot TuS und genossen dabei die Aussicht auf den Naturpark. Es war ein unwirkliches Bild, weshalb wir fast schon die Zeit vergassen. 

    Das Abendessen war um 18:30 Uhr reserviert und wir wollten noch die Zeit nutzen, um Tagebuch zu schreiben. Durch das ständige neu erkunden der Umgebung sowie den dutzenden neuen Eindrücken jeden Tag kamen wir sehr langsam hinterher. 

    Beim Ausgang des gesamten Parks, an der Stelle, bei der man die drei Euro Eintritt mit dem Auto bezahlte, wollten wir die verlorene Drohne melden. Der Herr erklärte uns, sie seien nur für das Parken verantwortlich, direkt beim Eingang des bezahlten Parks. Tim rannte daraufhin den Weg wieder zurück, während Jasmin mit den Rucksäcken wartete. 

    Ohne gute Neuigkeiten kehrte er zurück. Sie hätten heute zu wenig Mitarbeiter Vorort, um nachschauen zu können. Wir konnten nur unsere Daten hinterlegen. Zudem können wir morgen erneut anfragen kommen, da die Anzahl der Mitarbeiter grösser sei. 

    Mit etwas bedrückter Stimmung brachen wir zum Auto auf. Die Zeit verflog wie im Flug und wir mussten uns beeilen, nicht zu spät zum Abendessen einzutreffen. 

    Beim Auto angekommen, hatten wir noch 30 Minuten Zeit. Wir stellten das Auto näher am Restaurant ab und nahmen uns eine Minute, um durchzuatmen. Jasmins Vater teilte zu unserer Überraschung mit, er hätte mal eine kleine Drohne geschenkt bekommen und wir dürften uns an ihr weiter ausprobieren. Voller Freude nahmen wir das Angebot an, dadurch hatten wir eine weitere Chance, fliegen zu lernen, ohne tausende Franken auszugeben.

    Glücklich stiegen wir aus dem Auto aus und spazierten zum "Restaurante Tony´s". Unterwegs schauten wir noch die "Igreja de Nossa Senhora da Alegria" an. Eine Kirche mit weissem Verputz und schwarzem Gestein in den Ecken.

    Im Restaurant wurden wir vom dritten an uns vorbeilaufenden Kellner empfangen. Die Option, draussen zu sitzen, gab es, wegen eines Bienenproblems, leider nicht.

    Wir bestellten zu der einen Portion der Delikatesse einen gemischten Salat und zwei Aperol. 

    Das Essen wurde sehr schnell serviert. Argwöhnisch betrachteten wir den Teller. Er war sehr minimalistisch gefüllt und sah nicht sehr einladend aus. Wir nahmen neuen Mut zusammen und teilten alle auf dem Teller liegenden Lebensmittel in zwei. Gleichzeitig probierten wir jeweils das Gleiche. 

    Bedauerlicherweise war das Essen gar nichts für uns. Die Würste schmeckten als einziges gut. Das Fleisch war komplett ausgetrocknet, das Gemüse hatte kein Gewürz und der Reis als Beilage machte alles nur noch mehr trockener. Vor allem das trockene Hähnchen brauchte mehrere Anläufe beim Schlucken. Beide hatten eher eine rauchig schmeckende Mahlzeit als trockene erwartet.

    Der Teller kostete am Ende 20 Euro, der Salat hatte einen vernünftigen Preis von zehn Euro und die beiden Aperol kosteten nur sechs Euro zusammen. Zusammen gerechnet zahlten wir 36 Euro für das Abendessen.

    Nach dem Verlassen des Restaurants besuchten wir noch den "Miradouro do Pico do Ferro". Ein Aussichtspunkt auf den Furnas-See, geschmückt mit vielen rosafarbenen Blumen. Ein wunderschöner Abschluss für den heutigen Tag.

    Auf dem Weg zum Hostel kauften wir noch in einem "Continente" für drei Euro ein Bier und ein Smirnoff Ice mit unserem Taschengeld. Für 2.19 Euro gab es noch neue Zahnbürsten, da unsere in Seife getränkt waren. Für 1.42 Euro kauften wir noch Lebensmittel für die nächsten Tage.

    Im Hostel machten wir es uns wieder im "TV-Room" bequem und arbeiteten an unserer To-Do Liste. Nach nicht einmal einer Stunde zogen wir uns ins Bett zurück und schliefen ohne Problem tief und fest ein. Das Schnarchen wurde nur noch halb wahrgenommen, da die Erschöpfung zu gross war.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 65.05 €
    - Lebensmittel: 42.86 €
    - Haushalt: 2.19 €
    - Ausflüge: 20.00 €
    Ausgaben des Monats: 212.39 €
    Tankausgaben: 85.99 €
    Distanz des heutigen Tages: 102.7 km
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  • Chá Gorreana, São Miguel

    21–22 апр. 2024, Португалия ⋅ ☁️ 18 °C

    08:00 Uhr klingelte wieder einmal der Wecker. Die Erschöpfung war kleiner als die restlichen Tage. Wir packten beim Frühstück je drei Brötchen auf unser Tablett, um eines für den heutigen Tag mitzunehmen.

    Unser erstes Ziel der heutigen Reise war der "Miradouro da Boca do Inferno". Der wohl berühmteste Aussichtspunkt von den ganzen Azoren. 

    Das Wetter war leider nicht auf unserer Seite. Es wand stark, die Wolken hingen dunkel über unseren Köpfen und der Nebel war überall. Wir versuchten trotzdem unser Glück und liefen die zehn Minuten. Sehr interessant auf dieser Insel war, dass man meistens keine fünfzehn Minuten vom Parkplatz zu einem Aussichtspunkt laufen musste. Vermutlich, weil auch die Insel nicht sonderlich gross ist. 

    Durch einen Wald mit vielen Picknickgelegenheiten führte uns der Weg zum Aussichtspunkt. Viele Tische, Stühle wie auch Grillstellen waren mit Moos überzogen. Der Nebel liess die Lokation wieder märchenhaft wirken. 

    Wie erwartet lag das ganze Tal und der Blick auf "Sete Cidades" in einem Nebelmeer. Obwohl überall Nebel war, genossen wir den Weg, bei dem es links und rechts steil nach unten ging. Vielleicht war der Nebel für Tim sogar besser, um bei seiner Höhenangst trotzdem bis ganz nach vorne zu gelangen. 

    Um nicht eine Chance zu verpassen, vertrieben wir noch 20 Minuten auf dem Felsvorsprung, als wir entschieden aufzubrechen. Das Wetter machte hier sowieso, was es möchte und wir wollten keine Zeit verlieren, um am Ende enttäuscht zu werden.

    Wir fuhren wieder Richtung Nordosten, dieses Mal auf der gegenüberliegenden Strasse als am ersten Tag. Beim "Praia dos Moinhos" machten wir einen Stopp, um den schwarzen Sandstrand, welcher durch einen Bach getrennt wurde, anzuschauen. 

    Danach liefen wir einen kleinen Wanderweg bis zum Ursprung der  "Cascata do Limbo“ hoch. Ein kleinerer Wasserfall, in dem man baden durfte. Mit der GoPro in der Hand begaben wir uns in das Wasser. Das Handy am Rande des Beckens aufgestellt dabei. Nach ein paar Fotos wurde es Jasmin viel zu kalt und sie begab sich nach draussen. Tim getraute sich weiterhin zu bleiben und machte sogar einen Schwumm unter dem Wasserfall durch. 

    Während Jasmin wartete, gesellten sich zwei aus Boston stammenden Frauen dazu. Sie unterhielten sich mit Jasmin über ihre Herkunft. Sie erkannten, dass die Sprache aus dem deutschen Raum stammt. Jasmin erzählte von unserer Reise und sie von ihrem Aufenthalt hier. Sie sind für eine Woche hier in den Azoren und hatten einen nur fünfstündigen Flug. Auch sie bekamen das grauenhafte Wetter der letzten Woche mit. 

    Sie erzählten uns etwas für uns sehr überraschendes. Die meisten sprechen wie bereits bekannt nur englisch. Die, die sich aber für Fremdsprachen interessieren, lernen meistens Mandarin. Für uns sehr verblüffend, obwohl es komplett sinnvoll ist. Eine weitere eher sinnlosere Sprache, die sie manchmal in der Schule lernen müssen, ist Latein. 

    Die beiden Ehemänner der Frauen stiessen auch noch dazu und wir verabschiedeten uns und wünschten einen guten Heimflug.

    Mit dem Auto ging es zu einem weiteren Highlight der Insel. Zu der "Plantações de Chá Gorreana". Sie ist die älteste und zeitgleich letzte Teeplantage in ganz Europa. Zwar werden in Grossbritannien kleine Teefelder gepflegt, die Plantagen hier verfahren jedoch noch nach alter, traditioneller Manier und sind damit einzigartig. 

    Durch die einmalige geografische und biologische Situation der Azoren benötigen die Teeplantagen keine Pestizide oder andere Zusatzstoffe, weshalb sie ein Bio-Produkt sind. 

    Die Blüten der Teesträucher blühten noch nicht, trotzdem waren die Sträucher bereits in ein sattes Grün gefärbt. Wir spazierten den Sträuchern kreuz und quer über die Teeplantage entlang. Es sah so unwirklich aus, in Europa ein solches Naturspektakel miterleben zu dürfen. 

    Die Insel hatte so viel Verschiedenes anzubieten, man könnte immer wieder diese Insel bereisen, ohne dabei alles gesehen zu haben. Alleine schon die unterschiedlichen Wetterverhältnisse zaubern immer wieder eine neue Kulisse. 

    Es fing leicht an zu tröpfeln und wir entschlossen, zum Auto zurückzukehren. 

    Wir fuhren noch einmal zum gestrigen Naturpark, um nach der Drohne zu fragen. Jasmin parkte etwas ausserhalb des Parks, um keinen Eintritt zu zahlen. Tim machte sich zu Fuss auf den Weg zum Schalter des Parks. 

    Mit schlechten Neuigkeiten kehrte er zum Auto zurück. Leider hatten sie auch heute zu wenig Mitarbeiter, um die Suchaktion zu starten. Da die Drohne nicht wasserdicht ist und bei einem Wasserfall feststeckte, wussten wir, die letzte Hoffnung war verloren.

    Kaputt von dem ganzen Autofahren über Bergstrassen, dem Wandern und den vielen zu verarbeitenden Eindrücken fuhren wir zu unserem letzten Halt der Insel. 

    Einem Park auf der gegenüberliegenden Seite von hier. 

    Den "Mata Jardim José do Canto". Besser gesagt waren wir nur hier, um die "Capela de Nossa Senhora das Vitórias" anzuschauen. Die Kapelle wurde im Neo-Gothik-Stil vom 19. Jahrhundert erbaut. Ein reicher Farmer liess sie damals zu Ehren seiner krankheitsbedingten, verstorbenen Ehefrau erbauen. Er wohnte selber in der Nähe in einem Sommerhaus und bekam die Fertigstellung mit. Er selber wurde nach seinem Tod neben seiner Ehefrau, wie im Testament geschrieben, in der Kapelle begraben.

    Wie herzig kann Man(n) bitte sein.

    Auf dem Rückweg der Kirche trafen wir auf viele englischsprechende Touristen. Durch das Treffen der Amerikaner von heute Morgen wurden wir stutzig, ob es Engländer oder Amerikaner sind. Durch googeln fanden wir heraus, dass nach den Portugiesen und den Deutschen, Amerikaner die häufigsten Touristen der Insel sind.

    Beim Auto zurück fuhren wir es noch einmal zu einer Tankstelle, damit wir gleich voll wie bei der Übergabe zurückbringen konnten. Wir fanden wirklich die einzig günstigere Tankstelle der ganzen Insel und zahlten 1.46 Euro pro Liter. Insgesamt tankten wir für 15 Euro.

    In "Ponta Delgada" saugten wir das Auto für 1.50 Euro und wuschen es einmal ab mit Wasser für weitere 4 Euro. Nachdem es vom gröbsten Dreck befreit war, fuhren wir die letzte Station des heutigen Tages an.

    In einem kleinen Einkaufszentrum der Stadt kauften wir ein Subwaysandwich zum Teilen für 8.25 Euro. Für weitere 4.62 Euro gab es vom Taschengeld aus dem "Continente" bezahlte Snacks wie ein Rosé.

    Im Hostel machten wir es uns erneut im"TV-Room" bequem. 

    Wir verbrachten den ganzen Spätnachmittag nur in diesem Raum. Es gab zum Abendessen das Subwaysandwich. Tagebuch wurde geschrieben und Tim erledigte wichtige Aufgaben für unsere Weiterfahrt. Auch die verlorene Drohne wurde auf Ricardo gesucht, da wir bis auf die Drohne und eine Batterie das ganze Equipment noch hatten. 

    Abends schauten wir mit dem Rosé und Snacks GNTM fertig von letzter Woche. Tim ging danach noch einmal los, um für weitere 5.90 Euro Snacks zu organisieren und einen zweiten Rosé. Auch Brot für den morgigen Tag kaufte er für 2.09 Euro. Alles aus dem Supermarkt "Continente".

    Wir schauten die ganze aktuelle GNTM-Folge zu Ende und fielen müde ins Bett.

    Wie ein Stein schliefen wir beide ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 15.84 €
    - Lebensmittel: 10.34 €
    - Ausflüge: 5.50 €
    Ausgaben des Monats: 228.23 €
    Tankausgaben: 100.99 €
    Distanz des heutigen Tages: 119 km
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