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- Dag 148
- torsdag 29. august 2024 20:31
- ☁️ 14 °C
- Høyde: 1 887 m
Forente staterGoat Rocks Wilderness46°32’27” N 121°26’54” W
Tag 145: Meile 2263.1 bis Meile 2282.2

Ich nehme es gleich vorweg: Es war mein schönster Tag auf dem Trail bisher!
Ich startete mal wieder als erste. Nach nicht mal einer Meile füllte ich meine Wasserflaschen auf. Danach ging es eher unspektakulär durch den Wald bergauf. Irgendwann überschritt ich endlich die Baumgrenze und hatten einen tollen Blick auf Mt. Adams. Kurz vor dem ersten Pass standen auf einmal Lamas auf dem Trail, die das Gepäck einer Wandergruppe trugen. Während ich mich dort mit den dazugehörigen Wanderern unterhielt, kamen Shoeless, Long Strides und Sundance dazu. Zusammen machten wir sind auf zum Pass, von wo aus wir wieder eine unglaubliche Aussicht hatten. Die Goats Rocks Wilderness in der wir uns gerade aufhalten ist eines der Highlights auf den PCT und ich war an dem Punkt schon so froh, dass wir hier sind und es nicht überspringen mussten.
Nach dem Pass ging es an einer Bergflanke hinab. Einige Bäche strömten ins Tal. Wir schnappten uns etwas von dem kalten Wasser und setzten uns zum Mittagessen in die Sonne.
Danach ging es wieder bergauf. Ich hatte gute Musik auf den Ohren und musste mich ständig umdrehen, weil die Ausblicke so gut waren. Ich wusste wieder, warum ich hier bin. Teilweise standen mir die Tränen in den Augen, weil es einfach so schön war und ich stolz auf mich war, dass ich es bis hierher geschafft habe. Beschwingt lief ich den Trail entlang und genoss jeden Moment.
Hier in Washington ist der Sommer kurz, sodass wir auch noch auf Altschneefelder trafen und mal wieder über Schnee mussten. Das war irgendwie dieser aufregend.
Wir hatten beschlossen der Alternativroute, dem ursprünglichen PCT auf den Old Snowy Mountain zu folgen. Der Anstieg über Geröllfelder war steil. Shoeless wartete oben schon auf mich und ich war erleichtert als ich endlich die Spitze erreichte. Der Ausblick war wieder unglaublich! Mt. Adams thronte auf der einen Seite, Mt. Rainier auf der anderen. Die schneebedeckten Vulkane ziehen mich irgendwie in den Bann.
Nach einiger Zeit kamen Little Pee, Rips und Hot Honey dazu und wir warteten auf Long Strides und Sundance, die wir von oben am Abzweig gesehen hatten. Allerdings tauchten sie nicht auf, sodass wir dann den Abstieg in Angriff nahmen.
Es folgte der nächste spektakuläre Teil: Knife‘s Edge. Der Weg führt auf dem Kamm des Gebirgszugs entlang und es sieht von oben aus, als würde man auf „Messer‘s Schneide“ laufen.
Bis zum Camp waren es nun weniger als 3 Meilen, jedoch waren wir unglaublich langsam unterwegs. Zum einen weil es steil und das Geröll lose war, zum anderen weil wir Mountain Goats, also Bergziegen, beobachtet haben. Es dauerte fast zwei Stunden bis wir endlich am vereinbarten Campingplatz waren, wo Sundance und Long Strides auf uns warteten. Auch Litte Pee, Rips und Hot Honey kamen dazu. Der Campingplatz rundete dieses grandiosen Tagen ab. Ich glaube, es ist einer der schönsten Plätze an dem ich bisher übernachtet habe. Wir aßen zusammen und genossen den Sonnenuntergang. Absolut glücklich und erschöpft schlüpfte ich in den Schlafsack.
🥾19.9 mi
↗️ 1.130 Hm
↘️ 910 Hm
🏕️ 1.900 m üNNLes mer
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- Dag 149
- fredag 30. august 2024
- ☁️ 27 °C
- Høyde: 1 359 m
Forente staterWhite Pass46°38’23” N 121°23’19” W
Tag 146: Meile 2282.2 bis Meile 2297.6

Der gestrige Tag steckt mir ganz schön in den Knochen. Als ich aufgestanden bin, habe ich direkt einen Schmerz in meinem Schienbein gemerkt. Na toll! Es ist wohl mal wieder die typische Überlastung vom steilen Abstieg gestern Abend. Hinzu kam, dass es gleich weiter steil bergab ins Tal ging. Ich humpelte langsam vor mich hin und ließ Sundance an mir vorbeiziehen, die bergab mit ihren kurzen Beinen irgendwie einen Vorteil hat. Nachdem das erste steile Stück überstanden war, ging es etwas gemütlicher bergab durch den Wald.
Nachdem wir unten waren, ging es wieder hinauf. Auf halber Höhe des Anstieges machten wir an einer Quelle Mittagspause. Danach ging es weiter nach oben zum Pass. Hier machten einige andere Gruppe Mittagspause, denn man hatte wieder einen grandiosen Ausblick auf Mt. Rainier. Dann ging es endlich hinab zum White Pass, wo die Zivilisation auf uns wartete. Jedoch zog sich die letzten sechs Meilen ziemlich. Es ging viele Serpentinen hinab an Skihängen mit Liftanlagen vorbei bis zu einem Parkplatz am Highway. Hier sahen wir die frohe Botschaft: Trail Magic wartet auf einem anliegenden Campingplatz. Mit Burgern und kalten Getränken wurden wir dort verköstigt. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann auf zu einer Tankstelle. Hier am Kracker Barrel warteten Pakete mit Essensnachschub, kostenlose Lademöglichkeiten für unsere Elektronik und Campingplätze. Auch eine Dusche gab es, jedoch war die Liste schon voll.
Wir tranken ein Bier und verräumten unser Essen. Ich habe meinen Bärenkanister hier gesendet, da eine bärensichere Essensaufbewahrung wieder in einigen Teilen Washingtons Pflicht ist. Ich spielte Tetris und versuchte Essen für 5 Tage in den Kanister zu stopfen.
Während die anderen abends noch Karten spielten, zog ich mich in mein Zelt zurück, wenn ich war echt erschöpft. Und morgen geht es ja auch schon wieder weiter.
🥾15.4 mi
↗️ 720 Hm
↘️ 1.280 Hm
🏕️ 1.365 m üNNLes mer
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- Dag 150
- lørdag 31. august 2024 20:02
- ☁️ 21 °C
- Høyde: 1 422 m
Forente staterFryingpan Mountain46°44’55” N 121°25’5” W
Tag 147: Meile 2297.5 bis Meile 2310.0

Die Nacht war leider nicht sehr erholsam. Man konnte den laufenden Generator hören, der die Ferienwohnungen hier am Skiresort mit Strom versorgt. Außerdem schien die Außenbeleuchtung der Anlage direkt auf mein Zelt. Kurz vor acht erhoben wir uns aus unseren Zelten, die von der Kondensation ziemlich nass waren. In der Tankstelle gab es Kaffee und Gebäck zum Frühstück. Einige von uns entschlossen sich zu Duschen. Für mich fühlt es sich jedoch irgendwie sinnlos an, da ich nach einer halben Meile sowieso wieder durchgeschwitzt bin.
Während die Sonne mein Zelt trocknete, nutzte ich das WLAN um Zuhause anzurufen. Dann packte ich meine Sachen zusammen und wartete bis die anderen fertig waren.
Um 11 Uhr ging es endlich los. Ich war etwas angefressen, weil es mich nervt, dass wir immer so spät los kommen, aber das muss ich wohl akzeptieren bei einer so großen Gruppe.
Es ging zunächst wieder bergauf. Auf dem Weg waren hin und wieder Hinterlassenschaften von Pferden zu sehen und bald darauf trafen wir auf eine Gruppe der Übeltäter.
Kurz darauf überschritten wir die 2300-Meilen-Marke! Das erinnerte mich wieder daran, dass die Tage auf dem Trail gezählt sind.
An einem Teich machten Sundance und ich Pause. Es war nicht der beste Platz, aber wir wollten auch nicht nicht weiter gehen.
Danach ging es recht flach bergab bis ich als erste den heutigen Campingplatz erreichte. Ich sicherte uns ein paar gute flache Plätze, die man vom Trail nicht einsehen konnte. Dann setzte ich mich an den Bach am Trail, um Wasser zu filtern und auf die anderen zu warten. Als unsere kleine Zeltstadt stand, holte ich die versäumte Dusche so gut es ging am Bach nach.
Nic und Eva waren wie so oft nicht aufgetaucht und haben woanders gecampt, weil sie uns nicht gefunden haben. Dafür waren Buck und Olive bei uns. Sieht aus als haben wir sie jetzt in unsere kleine Trail Family aufgenommen.
🥾 12.5 mi
↗️ 440 Hm
↘️ 400 Hm
🏕️ 1.403 m üNNLes mer
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- Dag 151
- søndag 1. september 2024 20:11
- ☁️ 18 °C
- Høyde: 1 744 m
Forente staterSheep Lake46°53’38” N 121°30’7” W
Tag 148: Meile 2310.0 bis Meile 2328.4

Auf dem Trail schläft es sich einfach so viel besser! Gut erholt ging es gleich zu Beginn des Tages gut bergauf. Auf dem Weg wurden wir mit reichlich Blaubeeren versorgt. Oben angekommen betraten wir den Mt. Rainier National Park. Nun ging es immer ein bisschen auf und ab, bis wir die Mittagspause am Dewey Lake einlegten. Jedes Mal beim wandern wünsche ich mir eine Abkühlung, aber sobald wir Pause machen ist mir nicht mehr warm genug. Deshalb beobachtete ich nur, wie ein paar der anderen in den See sprangen.
Während wir am Ufer des Sees lagen, kam ein Ranger vorbei, der unsere Permits kontrollierte. Mist! Habe ich überhaupt ein gütiges Permit? Es stellt sich heraus, dass das letzte, was ich ausgefüllt hatte auch für diesen Nationalpark gilt.
Es war Sonntag und da der Highway mit einem großen Parkplatz nicht weit weg war, waren Scharen an Tageswanderern unterwegs. Das witzige ist, dass man sie schon von weitem riecht. Sie riechen frisch, nach Waschmittel und Parfum. Das sind Gerüche, die für uns nicht mehr alltäglich und zu etwas besonderem geworden sind.
Mehr war allerdings nicht witzig, wenn man musste ständig anhalten und Hallo sagen sie sich nicht zurück.
Die Kombination aus Sonntag und einem Highway lässt jedoch auch auf Trail Magic hoffen und wie immer wurden wir nicht enttäuscht. Sundance und ich kamen als erste an und wurden von einem Ehepaar aus der Gegend begrüßt, die Tacos und kalte Getränke für uns hatten. Die Tacos waren die besten, die ich je hatte! Da es schon dem Abend entgegen ging, waren wir die letzten, bekamen jeder zwei Tacos, konnten die Getränke leeren und die letzten Cookies mit Eis vernaschen. Es war großartig!
Gut gestärkt ging es dann noch zwei Meilen zum Campingplatz am Sheep Lake. Es ging bergauf, doch ich war kaum zu bremsen. Am See angekommen war ganz schön was los. Wir fanden jedoch einen Platz, wo alle sieben Zelte hin passten. Es war kuschelig, aber ich fühlte mich so irgendwie ganz wohl. Abendessen gab es ja schon, sodass ich mir nur noch eine heiße Schokolade zum aufwärmen machte.
🥾 18.4 mi
↗️ 1.230 Hm
↘️ 920 Hm
🏕️1.754 m üNNLes mer
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- Dag 152
- mandag 2. september 2024 20:54
- ☁️ 11 °C
- Høyde: 1 461 m
Forente staterGovernment Meadow47°5’29” N 121°23’42” W
Tag 149: Meile 2328.4 bis Meile 2349.9

In der Nacht hat es etwas geregnet. Wir wurden alle gemeinsam wach und dann ging ein Reißverschlusskonzert los, weil jeder seinen Zelteingang geschlossen hat. Dann konnte ich nicht gleich wieder einschlafen, musste zur Toilette und hab ein neues Reißverschlusskonzert gestartet. Irgendjemand hat es mir ein paar Minuten später nachgemacht.
Insgesamt war die Nacht irgendwie nicht so erholsam.
Am Morgen ging es zunächst bergauf zur Sourdough Gap. Nach nur etwa zwei Meilen machten wir ungeplant Pause, weil dort Internetempfang war. Es war dann schon um 9 und ich beschloss weiterzugehen, auch wenn die anderen mir nicht gleich folgen würden.
Es ging immer leicht bergauf und bergab und man hatte ab und zu wieder einen tollen Blick auf Mt. Rainier.
Nach 11 Meilen kamen wir an der ersten Wasserquelle des Tages vorbei. Ich war super froh, als ich dort ankam, denn meine beiden Flaschen waren bereits leer.
An der Quelle saß Sugar Babe, die nur SB genannt wird. Wir haben uns schon immer mal gesehen, aber uns das erste mal unterhalten. Es hat sich rausgestellt, dass sie auch aus Deutschland kommt. Nach und nach kamen die anderen dazu. Wir diskutieren über einen guten Platz für die Mittagspause, waren uns aber nicht so einig. Also gingen wir einfach erstmal weiter.
Shoeless und ich liefen zusammen als wir einen Campingplatz sahen, der sich wunderbar für eine Pause eignete. Wir hatte sie auch echt nötig.
Buck, Olive und Sundance kamen dazu und wir hatten eine lustige Mittagspause. Die anderen drei hatten schon ein wenig früher ihre Pause gehabt.
Ab der nächsten Quelle haben wir uns dann wieder getroffen. Wir waren nun zurück in einem ausgebrannten Wald. Immerhin konnten wir einen Baum mit all unseren Wasserfiltern neues Leben einhauchen.
Danach ging es die letzten Meilen hinab zur Mike Ulrich Cabin, einer Schutzhütte, ins er man übernachten kann. Wir entschieden uns jedoch dagegen, weil es dort mal einen schlimmen Norovirusausbruch gegeben hat und wir mein Risiko eingehen wollten. Auf den Weg in Tal wurde der Nebel immer dichter. Wir wanderten quasi in einer Wolke. Zusammen mit den abgebrannten Bäumen hatte das etwa sehr mystisches.
An der Hütte war einiges los. Auch Little Pee und co waren dort. Einige hundert Meter weiter stellten wir unsere Zelte auf. Mal wieder dich an dicht, weil einfach zu wenig Platz da war. Weil es so kalt, feucht und auch spät war, kochten wir alle in unseren Zelten.
Der Tag hat sich total in die Länge gezogen und war echt anstrengend, obwohl es vergleichsweise wenige Höhenmeter waren.
🥾21.5 mi
↗️ 950 Hm
↘️ 1.210 Hm
🏕️ 1.459 m üNNLes mer
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- Dag 154
- onsdag 4. september 2024
- ☁️ 27 °C
- Høyde: 1 059 m
Forente staterTacoma Pass47°12’18” N 121°18’38” W
Tag 150: Meile 2349.9 bis Meile 2366.9

Die ganze Nacht konnte ich dem Regen auf meinem Zelt lauschen. Irgendwie ist es beruhigend und beunruhigend zugleich, da ich immer Angst habe, dass sich Wasser den Weg ins Zeltinnere bahnt und alles nass wird.
Als ich wie immer 5.30 Uhr von meinem Wecker wach wurde, bewegte sich in den anderen Zelten noch nichts. Es tropfte auch immer noch regelmäßig auf mein Zelt, also drehte ich mich wieder um. Ein wenig später wurde ich wach, weil ich hörte wie Shoeless die Luft aus seiner Isomatte abließ. Im gleichen Augenblick riefen alle: Shoeless no! Denn keiner wollte aufstehen. Schließlich hat er seine Isomatte wieder aufgeblasen und wir sind erst gegen 8 Uhr gestartet. Wir stellten dann fest, dass es gar nicht regnete. Wir befanden uns nur in dickem Nebel, sodass das kondensierte Wasser von den Bäumen über uns tropfte.
Als wir also losgingen war es halb so schlimm.
Nach wenigen Meilen und einem Anstieg waren wir auch schon raus aus dem Nebel und wurden von Sonnenschein empfangen. An einer Wasserquelle trafen wir SB wieder, die uns von einer Abkürzung erzählte. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen! Durch die Abkürzung sparen wir uns 11 Meilen und etliche Höhenmeter bis zu unserem nächsten Stopp in der Zivilisation, sodass wir es heute ruhig angehen können.
An der Kreuzung einer Schotterstraße machten wir Mittagspause und legten unsere nassen Sachen zum trocknen aus. Der sogenannte Yard Sale, also Flohmarkt, ist immer öfter nötig, da sich durch die kalten Temperaturen viel Kondenswasser im Zelt bildet und der Schlafsack klamm wird.
Auch ich war froh in der Sonne zu liegen und mich wärmen zu lassen. Außerdem gab es ein bisschen internetempfang, was uns auch immer freut.
Nach der Pause ging es über eine Dirtroad wieder auf den Trail. Nachdem es wenige Meilen bergauf ging, ging es nur noch bergab bis zu unserem Campingplatz am Tacoma Pass. Auf dem Weg füllten wir noch Wasser auf. Die Quelle lag nicht direkt am Weg, weshalb ich umso glücklicher war als Sundance anbot, meine Wasserblase mitzunehmen und aufzufüllen. Wir wechseln uns damit immer mal ab.
Seitdem wir insgesamt sechs Zelte auf den Campingplätzen unterbringen müssen, ist es eine ganz schöne Herausforderung. Keiner will jemand anderem einen guten Platz wegnehmen und so dauert es meistens bis wir uns sortiert haben.
Als alle Zelte standen setzten wir uns zum Abendessen in die Sonne mitten auf die Schotterstraße, an der wir uns befanden. Es war schön, dass wir wieder alle zusammen essen konnten.
Dann gab es noch eine Diskussion, wann es morgen losgehen soll. Obwohl wir nicht viel vor uns haben, einigen wir uns auf einen Start um 6.30 Uhr.
🥾 17.0 mi
↗️ 850 Hm
↘️ 1.190 Hm
🏕️ 1.054 m üNNLes mer
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- Dag 155
- torsdag 5. september 2024
- ☁️ 29 °C
- Høyde: 1 059 m
Forente staterTacoma Pass47°12’18” N 121°18’38” W
Tag 151: Meile 2366.9 bis Keechelus Lake

Wie immer war ich als erste wach. In den anderen Zelten war es noch still, obwohl nicht mehr viel Zeit blieb bis wir starten wollten. Ich packe trotzdem meine Sachen zusammen, denn meistens werden die anderen davon wach. Shoeless wachte 6.27 Uhr auf als ich schon fast startklar war. Normalerweise ist es ja kein Problem, wenn ich einfach eher starte, aber heute wollten wir zusammen laufen, weil die Route der Abkürzung nicht ganz klar war.
Ich musste eine halbe Stunde warten bis alle fertig waren und meine Laune war dadurch echt im Keller, denn es war kalt. Weil es auch nicht das erste mal ist, dass ich die einzige bin, die zur ausgemachten Zeit fertig ist, habe ich meiner angestauten Wut darüber Luft gemacht. "It's the same lie every evening!" habe ich den anderen vorgewurfen, denn ja, es fühlt sich an, als würden sie mich jeden Abend anlügen, wenn wir eine Zeit für den nächsten Morgen ausmachen.
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, starteten Long Strides, Shoeless, Sundance und ich auf die Schotterstraße, die unser heutiger Weg ist. Die beiden Pärchen starten eigentlich immer später als wir.
Auf der Straße konnten wir alle nebeneinander laufen und uns unterhalten. Dadurch verging die Zeit recht schnell.
Als wir um eine Ecke kamen, sahen wir ein Auto was mitten auf der Straße stand. Daneben saßen Menschen auf der Straße. Trail Magic auf der Abkürzung? Als wir näher kamen bestätigte sie die Vermutung. Anna und Christian aus Deutschland haben es bereits an die kanadische Grenze geschafft und wollten den verbleibenden Wanderern eine Freude machen. Sie waren eigentlich auf dem Weg zum Trail, doch dann haben sie viele Wanderer getroffen, die die Abkürzung laufen. Es gab Getränke und man konnte sich ein Sandwich machen. Außerdem gab es Äpfel. Als ich mir einen aufschneiden wollte, habe ich mir das Taschenmesser in die Handfläche gerammt. Zum Glück war es halb so wild und als ich verarztet war, ging es weiter.
Nach einiger Zeit kamen wir von der Schotterstraße auf einen Fernradweg. Diesemfolgten wir zunächst zu einem Rastplatz, wo wir Mittagspause machten. Danach ging es noch ein paar Meilen weiter zum heutigen Campingplatz. Wir dachten, dass wir dann am Nachmittag am Keechelus Lake verbringen und mal ins Wasser springen können. Der See war jedoch eine Art Talsperre, die nicht ganz voll war. Abgesägte Bäume säumten den See und so richtig zu Wasser kam man auch nicht.
Somit machten wir es uns am Campingplatz gemütlich, aßen recht früh und während die anderen noch Karten spielten, habe ich mich schon in mein Zelt verzogen.
🥾 17.9 mi
↗️ 370 Hm
↘️ 650 Hm
🏕️ 775 m üNNLes mer
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- Dag 156
- fredag 6. september 2024 05:26
- ☁️ 17 °C
- Høyde: 893 m
Forente staterCommonwealth Creek47°25’51” N 121°25’6” W
Tag 152: Keechelus Lake bis Meile 2395.9

Nur wenige Meilen trennten uns heute noch von der Zivilisation. Wir folgten dem Radweg weiter in Richtung Snoqualmie Pass. Schon nach wenigen Metern machte sich mein Schienbein bemerkbar. Ich glaube ihm gefällt nicht, dass wir gestern nur auf befestigten Wegen unterwegs war. Kurz vor den erstn Häusern haben wir uns verlaufen. Der Radweg verläuft auf einer alten Bahntrasse und führt durch einen 3,2 Meilen lagen Tunnel. Wir wurden schon gewarnt, dass wir nicht in den Tunnel laufen sollen und auch Google Maps sagt, wir sollen nicht reingehen. Natürlich sind wir trotzdem reingelaufen, weil einige nicht hören wollten. Man konnte das Licht am anderen Ende schon sehen, es schien also gar nicht so weit. Nachdem wir 10 Minuten in den Tunnel gelaufen sind, ohne dass das Licht näher kam, habe ich es geschafft, die andereen zu überzeugen, dass es Quatsch ist weiter zu gehen. Also drehten wir um. Danach ging es auf der Straße weiter zu einem Restaurant, wo wir dann gefrühstückt haben.
Übernachten werden wir im Washington Alpine Club, einer Skihütte, die im Sommer für uns Wanderer offen ist.
Wir trugen uns in die Wäscheliste ein, duschten und bezogen die Mehrbettzimmer. Sundance und ich bezogen den Damenschlafsaal, der zwar im Dachgeschloss lag, aber wenigstens keine Doppelstockbetten hatte.
Nachdem alles erledigt war, ging es auf ein Bier zu einer Brauerei. Eigentlich wollte ich erst nicht mit, weil mein Schienbein so doll weh getan hat, aber verpassen wollte ich natürlich auch nichts.
Zurück am Alpine Club spielten wir zum ersten Mal Cornhole. Man versucht Säcke, die üblicherweise mit Mais gefüllt sind, durch ein Loch zu werfen. Fürs erste Mal war ich echt gut, sodass Sundance und ich beide Runden gewonnen haben.
Abends wurde im Alpine Club für uns gekocht. Es gab Spaghetti Bolognese mit Salat und als Nachtisch Brownies mit Eis. Danach halfen alle beim aufräumen und abwaschen und wir saßen noch lange zusammen im Gemeinschaftsraum. Viele bekannte Gesichter, darunter Little Pee, Rips und Hot Honey, waren auch mit dabei.
🥾 4.5 mi
↗️ 150 Hm
↘️ 10 HmLes mer
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- Dag 157
- lørdag 7. september 2024
- ☁️ 28 °C
- Høyde: 1 482 m
Forente staterChikamin Ridge47°27’11” N 121°17’35” W
Tag 153: Meile 2395.8 bis Meile 2410.6

Ursprünglich hatten wir geplant, dass wir vor dem Frühstück alles packen und danach gleich wieder auf den Trail starten. Wie so oft hat das mal wieder nicht geklappt. Erst gegen 10 Uhr, als wir aus dem Alpine Club gebeten wurden, ging es wieder los. Ich brauchte wieder ein Permit, denn wir werden die nächsten Tage durch die Alpine Lakes Wilderness laufen. Am Parkplatz am Trailhead standen Infotafeln, aber nirgendwo stand was von Permits und es waren auch keine Station zu sehen, wo man einen ausfüllen kann. Ich ging also einfach los. Wir hatten um die 14 Meilen für heute geplant. Gleich zu Beginn erwartete uns ein 6 Meilen langer Anstieg mit 840 Höhenmetern. Auf halber Höhe machte ich mit Sundance und Little Pee eine Snackpause. Gerade als Little Pee wieder los ist, kam ihr eine Rangerin. Ich hatte gleich ein bisschen Puls und fragte mich, hinter welchem Busch ich mich verstecken soll. Aus der Ferne konnten wir hören, dass sie sich über die Permits unterhilten,jedoch holte Sie ihren nicht hervor, um ihn zu zeigen. Ein wenig später kam die Rangerin bei uns vorbei, aber grüßte uns nur. Wie sich herausstellte war sie nicht an den Permits interessiert und meinte, man braucht auch keins. Ein Glück!
Nachdem wir den Anstieg gemeistern hatten, war es schon Mittagszeit und wir stoppten am Ridge Lake. Nic und Buck warfen direkt ihre Angeln aus, Sundance und Little Pee sprangen ins Wasser und der Rest lag einfach nur im Schatten. Obwohl es nun September ist, haben wir tagsüber immer noch über 30 Grad.
Erst nach 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Bis zu unserem angpeilten Campingplatz waren es nun noch 7 Meilen. Von einem Pass konnte man den Weg auf der anderen Seite des Tals schon sehen. Es war ein ständiges auf und ab und sehr viel anstrengender als auf dem Höhenprofil zu erahnen. Der Weg war steinig und wir mussten oft über Geröllfelder. Da wir allerdings oberhalb der Baumgrenze waren, hatten wir auch tolle Aussichten, die uns die Strapazen vergessen ließen.
Als die Sonne schon langsam unter ging, erreichte ich den Campingplatz, wo eigentlich alle waren, die mit uns vom Snoqualmie Pass gestartet sind. Trotzdem fanden wir noch einen Platz für alle sieben Zelte, denn Little Pee wird die nächste Zeit mit uns verbringen. Alsuser Zeltlager stand und das Teichwasser gefiltert war, versammelten wir uns zum gemeinsamen Abendessen und warteten auf Long Strides. Irgendwann kam eine GPS-Nachricht durch, die uns mitteilte, dass er 3 Meilen eher gestoppt und sein Zelt aufgeschlagen hat. Somit konnten wir beruhigt sein und werden ihn morgen sicher wieder einsammeln.
Von meinen Schmerzen im Schienbein war heute zum Glück nichts mehr zu spüren!
🥾 14.8 mi
↗️ 1.550 Hm
↘️ 950 Hm
🏕️ 1.481 m üNNLes mer
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- Dag 158
- søndag 8. september 2024
- ⛅ 25 °C
- Høyde: 915 m
Forente staterQuick Creek47°29’57” N 121°9’49” W
Tag 154: Meile 2310.6 bis Waptus Lake

Wir schliefen etwas länger, um Long Strides schon etwas Zeit zum Aufholen zu geben. Gegen 7.30 Uhr ging es dann los. Zunächst kurz bergauf, dann sehr lange bergab. Man hatte tolle Blicke auf Bergseen und schroffe Gipfel.
Den ersten Stopp für Wasser machten wir an einem kleinen Wasserfall, wo sich andere Wanderer tummelten. Darunter waren auch viele Tages- und Wochenendwanderer. Wir waren noch nicht lang unterwegs, machten aber etwa eine Stunde Pause, um auf Long Strides zu warten. Der war jedoch nicht in Sicht.
Als wir im Tal ankamen entschieden wir uns mal wieder für eine kürzere Alternative und bogen Richtung Pete Lake ab. Die Abkürzung starte uns etwa 9 Meilen und einige Höhenmetern und ist auch von der Landschaft schöner. Auf dem Weg zum See mussten wir mal wieder einen Fluss queren, wobei die Füße nicht trocken blieben. Zum Glück war es immer noch warm.
Am Pete Lake angekommen, suchten wir uns einen gemütlichen Platz und markierten den Weg dahin mit Wanderstöcken, damit Long Strides uns finden kann. Wir trockneten unsere nassen Schuhe und Socken und auch die Zelte, die die Nacht mal wieder nicht trocken überstanden hatten.
Nach der Pause ging es kurz steil bergauf. Das ist der Nachteil, wenn man den PCT verlässt, denn dann sind die Wege nicht so angenehm ausgebaut. Als wir über den kleinen Pass kamen, stoppten wir wieder an einem Wasserfall. Ich machte jedoch nicht lang Pause und startete den Abstieg ins Tal, welcher nicht viel angenehmer war als der Aufstieg. Da wir uns auf der Alternativroute befinden, zeigt uns die App keine Entfernungen an. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch ungeduldig bin, weil es auf der Karte so nah aussieht. Als ich endlich unten war, stand die Querung des Waptus Flusses an. Hier kommt man auch wieder nicht mit trockenen Füßen durch. Diesmal machte ich jedoch eine kurze Pause und zog meine Schuhe aus, denn die würde bis morgen früh nicht wieder trocken werden. In FlipFlops watete ich durchs Wasser. Als ich auf der anderen Seite angekommen war, kamen Little Pee, Shoeless, Sundance, Olive und Buck und folgten mir. Zusammen machten wir uns auf die letzten Meter zum Campingplatz am Waptus Lake.
Wir stellten die Zelte auf und ich erklärte mich bereit, Wasser für alle zu holen. Es ist der schönste See, den ich auf dieser Reise gesehen habe. Er war umgeben von Bergen, die sich im glatten Wasser spiegelten.
Als wir zum Abendessen zusammensaßen kamen Nic und Eva mit Long Strides und SB um die Ecke. Nun waren wir endlich wieder vollständig.
🥾5.2 mi PCT + 8.0 mi Alternative
↗️ 560 Hm
↘️ 1.130 Hm
🏕️ 910 m üNNLes mer
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- Dag 158
- søndag 8. september 2024
- ⛅ 23 °C
- Høyde: 1 535 m
Forente staterDaisy Lake47°38’0” N 121°8’34” W
Tag 155: Waptus Lake bis Meile 2449.3

Die Nacht war ruhig und ich habe geschlagen bis der Wecker geklingelt hat. Little Pee wollte schon um 6 Uhr los, um wieder zu ihrer Gruppe aufzuschließen, hat uns beim Einpacken aber nicht geweckt.
Ich startete als erste, denn irgendwie wollte ich den Tag so schnell wie möglich hinter mich bringen und lieber mehr Zeit am geplanten Campingplatz, der wieder an einem See liegt, verbringen. Es standen 17 mi auf dem Plan und es sollte viel bergauf gehen. Die ersten Meilen, die zurück auf den PCT führte, ging es bergauf und auch danach folgten etliche Serpentinen den Berg hinauf. Auf halber Höhe des Anstiegs kam ich zu einem Fluss, wo ich die erste Snackpause machte und meine Flaschen füllte. Während ich da saß überholten mich Float und Manifest mit denen ich den Muir Pass in der Sierra Nevada erklommen habe. Wir hatten uns in den letzten Tagen schon immer mal gesehen. Auch Shoeless kam, als ich mich gerade wieder auf den Weg machen wollte.
Als ich nach weiteren drei Meilen den Pass erreichte, wurde ich von vielen Tageswanderern empfangen. Ich frage mich immer, wo die alle herkommen, weil es einem so vor kommt, als wäre die nächste Straße unendlich weit weg. Ich suchte mir dann ein ruhiges Plätzchen und checkte den Mobilfunkempfang. Meistens hat man in der Höhe Glück, aber heute nicht. Also machte ich mich auf den Weg hinab ins nächste Tal. Der Weg schlängelte sich den Berg hinunter, sodass es nicht unangenehm steil war. Im Tal bzw. am tiefsten Punkt des Trails bevor es wieder bergauf ging wartete ein steiler, schnellfließerder Gebirgsbach. Das Wasser bahnte sich einen Wegen durch ein Geröllfeld. Ich suchte einige Minuten nach einer Stelle, an der es möglich ist, den Bach trockenen Fußes zu queren, doch es war mir alles zu unsicher. Weil ich auch allein war, beschloss ich den sichereren Weg direkt durchs Wasser zu nehmen, sodass meine Füße wieder nass waren. Das ist mir aber bei weitem lieber als zwischen den Steinen zu fallen.
Ich checkte meine Wasserreserven und entschied mich bis zum nächsten kleinen Bach zu gehen. Dort füllte ich meine Flaschen und ging noch ein bisschen weiter zu einem Zeltplatz, wo ich meine Mittagspause machte.
Ich saß einige Zeit dort, doch von den anderen war nichts zu sehen. Als ich gerade einpacken wollte, kamen Buck und Olive vorbei. Wir liefen dann mehr oder weniger zusammen bis zum Zeltplatz, welcher zwischen zwei Seen und einem Bach auf einer Insel lag. Ich glaube, das war einer der schönsten Plätze, an dem wir geschlafen haben.
🥾1.5 mi Alternative + 15.5 mi PCT
↗️ 1.170 Hm
↘️ 540 Hm
🏕️ 1.529 m üNNLes mer
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- Dag 160
- tirsdag 10. september 2024 05:54
- ⛅ 9 °C
- Høyde: 1 401 m
Forente staterLake Susan Jane47°43’19” N 121°3’60” W
Tag 156: Meile 2449.3 bis Meile 2462.5

Für den heutigen Tag gab es zwei Optionen: entweder ein langer Tag, sodass wir heute Abend in die Stadt Leavenworth fahren können oder ein kurzer entspannter Tag, sodass wir am nächsten Morgen nur noch ein paar Meilen zum Highway haben und vormittags in Leavenworth ankommen. Wir entschieden uns für Option 2.
Als ich aufwachte war mein Zelt wieder ganz schön nass und auch mein Schlafsack klamm, aber was erwartet man auch anderes, wenn man auf einer Insel campt. Ich startete zusammen mit Sundance, die ich am ersten Anstieg hinter mir ließ. Nach zwei Meilen erreichte ich den Piper Pass. Von hier aus hatte man einen tollen Blick auf den Glacier Lake, der im Tal auf mich wartete. Hinab ging es über ein Geröllfeld, sodass man sich ganz schön konzentrieren musste. Der Ausblick entschädigte allerdings dafür. Am Zufluss den Sees angekommen füllte ich meine Wasserreserven auf und bekam Gesellschaft von Sundance und Long Strides. Ich startete jedoch bevor sie mit dem Wasserfiltern fertig waren.
Als nächstes wartete einer der steilsten Anstiege des PCTs auf mich. Er ist nur knapp 1 km lang, doch man überwindet etliche Höhenmeter. Es ist wohl ein Trend, die Zeit zu stoppen und sich mit anderen zu messen, aber das wollte ich nicht. Schließlich sind wir hier nicht bei einem Wettrennen.
Ich lief den Anstieg also einfach so, wie es für mich angenehm war. Oben auf dem Traps Pass angekommen, machte ich einen kurze Snackpause und genoss die Aussicht. Danach ging es bergab zum MiG Lake, wo ich meine Sachen zum trocknen auslegte und meine Mittagspause verbrachte. Von allen anderen war mal wieder nichts zu sehen.
Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Campingplatz. Es ging nochmal bergauf, was mich irgendwie mehr mitnahm als ich dachte und dann hinab zum Lake Susan Jane. Hier sollte es eine Komposttoilette geben, was mein Tempo nochmal beschleunigte. Denn weder hatte ich Lust noch war das Terrain geeignet, um irgendwo ein Loch zu graben.
Ich kam also als erste am Zeltplatz an. Wie gestern schon bin ich den ganzen Tag allein gelaufen.
Mein Zelt schlug ich noch nicht auf, denn es war eng, sodass ich erstmal mit den anderen beraten wollte, wie wir die Zelte auf die Fläche puzzeln wollen.
Bis alle da waren genoss ich die wärmende Sonne und den Internetempfang und trocknete mein durchgeschwitztes Oberteil.
Als alle da waren und die Zelte standen, versammelten wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen. Jeden Tag freue ich mich darauf und werde es wohl auch ganz schön vermissen.
Der Tag war richtig schön und ich habe es auch genossen mal wieder mehr allein zu laufen. Und irgendwie war die Landschaft heute noch schöner als sonst.
🥾 13.2 mi
↗️ 1.050 Hm
↘️ 1.080 Hm
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- Dag 161
- onsdag 11. september 2024
- ☁️ 12 °C
- Høyde: 1 252 m
Forente staterStevens Pass47°44’43” N 121°5’22” W
Tag 157: Meile 2362.5 bis Meile 2366.9

Für mich war die Nacht ruhig, doch alle anderen hatten mit den vielen Mäusen hier am Zeltplatz zu kämpfen. Eine biss sogar ein Loch in Olives Rucksack, um an ihr Essen zu gelangen.
Ich habe ja die Bearcan dabei, sodass mein Essen immer sicher ist und sich deshalb auch keine Nager für dieses interessieren. So oft ich das Gewicht dieses Teils verfluche, bin ich doch froh es zu haben.
Wie durch ein Wunder schafften wir es fast alle zusammen zu starten. Nur Buck und Olive verließen das Camp später.
Die ersten Meilen ging es bergauf bis wir an einem Skigebiet ankamen. Dort saßen wir kurz Probe auf einem Sessellift und wünschten uns, dass er uns auf der anderen Seite ins Tal bringt. Das ist natürlich nicht passiert also mussten wir aus eigener Kraft absteigen. Zum Glück waren es nur noch zwei Meilen bis zum Stevens Pass. Dort wurden wir von einem trostlosen, schneefreiem Skiresort und von einem Schild, was Trail Magic versprach, begrüßt.
Auf dem Parkplatz stand ein Pavillon mit einem Frühstücksbuffet und Kaffee. Weil es kalt war stürzten wir uns zuerst auf den Kaffee und belegten uns dann nach und nach Bagels. Wir saßen lange im Kreis aus Campingstühlen und unterhielten uns mit den lieben Menschen, die für diese Überraschung verantwortlich waren.
Gegen 10 Uhr stellten wir uns dann an den Highway und versuchten nach Leavenworth zu hitchen. Weil wir zu acht waren, brauchten wir mehrere Autos. Shoeless und ich wurden von einer Mutter mit zwei Kindern mitgenommen, die uns begeistert ausfragten.
In Leavenworth angekommen, ging es zuerst zu einem Biergarten. Dieser Ort ist einem bayrischen Dorf nachempfunden. Es gab deutsches Bier, Brezeln und Bratwurst.
Danach wollten wir noch ein Eis und bekamen das überraschenderweise sogar gratis, weil wir PCT Wanderer sind.
Der nächste Stopp war die Post, wo endlich neue Schuhe auf mich warteten. Die alten haben sich schon an einigen Stellen aufgelöst.
Am Nachmittag konnten wir endlich das AirBnB beziehen und dann hieß es duschen und Wäsche waschen.
Ein paar erklärten sich bereit und gingen für das gemeinsame Abendessen und Frühstück einkaufen. Ich war sehr froh, dass ich mich um die Wäsche gekümmert habe und im Haus bleiben konnte.
Zum Abschluss des Tages gab es Nudeln und Salat für alle.
🥾 4.4 mi
↗️ 210 Hm
↘️ 370 HmLes mer
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- Dag 162
- torsdag 12. september 2024 07:46
- ☁️ 13 °C
- Høyde: 364 m
Forente staterWenatchee River Ranger District47°35’45” N 120°39’26” W
Tag 158: Zero in Leavenworth

Der Tag startete wieder mal mit einem gemeinsamen Frühstück. Ich bin echt dankbar, dass Olive so gern Pancakes brät, denn für 9 Personen sind das ganz schön viele.
Ich bin aber auch langsam ein bisschen froh, dass ich dieses Frühstück nicht mehr allzu oft essen muss.
Gegen Mittag haben wir das für die letzten fünf Trailtage eingekauft. Wir haben uns diesmal alle vorgenommen, nur das zu kaufen, was wir wirklich gerne essen.
Ich habe mein Mittagessen auch nochmal verändert. Es wird die nächsten Tage Bagels mit Käse und Aufschnitt geben, weil ich keinen Thunfisch mehr sehen kann. Die Bagels habe ich dann alle schon vorbereitet und einfach wieder in den Beutel gestapelt. Auf dem Trail kommt dann nur doch Avocado und Mayo drauf.
Nachdem wir mit dem Packen des Essens fertig waren, sind wir nochmal in die Stadt gegangen, haben uns die Häuser im bayrischen Stil angeschaut und noch ein Bierchen getrunken.
Abends gab es Burger vom Grill mit leckerem Grillgemüse. So ging der letzte Zero viel schneller um als uns allen lieb war.Les mer
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- Dag 163
- fredag 13. september 2024 05:08
- 🌙 4 °C
- Høyde: 1 633 m
Forente staterTown of Winthrop48°32’17” N 120°43’30” W
Tag 159: Meile 2366.9 bis Meile 2595.8

Heute wurden viele Meilen gemacht, aber nur wenige gelaufen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem aufräumen des Ferienhauses sollte es heute wieder auf den Trail gehen. Für meinen Geschmack mal wieder zu spät.
Wegen zwei Waldbränden sind einige Meilen des Weges gesperrt. Für uns ging es deshalb zunächst mit dem Bus von Leavenworth nach Wenatchee. Die meisten nehmen dann die Fähre über Lake Chelan, um nach Stehekin zu kommen. Diese beliebte Stadt ist nur über das Wasser oder über den Trail erreichbar. Wir entschieden uns jedoch gegen die teure Fährfahrt nach Stehekin und wollten ca. 20 mi nördlicher am Rainy Pass wieder einsteigen. Also hitchen wir von einer Highwaykreuzung außerhalb von Wenatchee in Richtung Mazama. Da es eine recht weite Strecke war, haben wir Pappschilder gebastelt, die verkündeten, dass wir nach Mazama wollen. Damit standen wir zu neunt an der Straße.
Recht schnell hielt das erste Auto an. Sundance, Long Strides, SB und ich fuhren zuerst, jedoch nur bis Winthrop. Dort nahm und dann eine Frau in meinem Alter mit nach Mazama. Sie ist den PCT selbst schon gelaufen und hat danach beschlossen in die Gegend zu ziehen. Nun mussten wir noch von Mazama zum Rainy Pass. Gleich das erste Auto hat angehalten und uns mitgenommen. Es war ebenfalls ein Wanderer, der sich jetzt zum Wochenende auf den Weg zum Trail gemacht hat.
Erst gegen 17.45 Uhr waren wir am Ziel, dafür jedoch kostenlos.
Einen richtigen Plan haben wir uns vorher irgendwie nicht gemacht, aber es war klar, dass wir nicht weit laufen, weil wir ja nicht wissen, wann die anderen da sein werden.
Nach zwei Meilen stoppten Sundance und ich an einem Zeltplatz für 5 Zelte. Weil es zu wenig Platz für alle war, gingen SB und Long Strides noch eineinhalb Meilen weiter zum nächsten Platz.
Wir schlugen unsere Zelte auf und als wir zum Abendessen zusammensaßen kamen die anderen fünf dazu. Wir waren also fast wieder vereint.
🥾2.0 mi
↗️ 150 Hm
↘️ 20 Hm
🏕️ 1.614 m üNNLes mer
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- Dag 164
- lørdag 14. september 2024 05:08
- ☁️ 4 °C
- Høyde: 1 993 m
Forente staterGrasshopper Pass48°41’2” N 120°42’21” W
Tag 160: Meile 2595.8 bis Meile 2619.0

Letzte Nacht haben sich wieder Mäuse im Camp ausgetobt und diesmal ein Loch in Sundance Wraps geknabbert. Ich blieb zum Glück wieder verschont und konnte gut schlafen.
Allerdings war das aufstehen ziemlich schwer, weil es so kalt und windig war. Die Kälte und der Wind begleiteten uns den gesamten Vormittag. Erstmal ging es bergauf. Ich lief am Camp von Long Strides und SB vorbei, doch die beiden waren auch schon unterwegs. Als ich an einen Anstieg mit Serpentinen kam, sah ich Long Strides etwas weiter oben und er war froh, als ich ihm mitteilte, dass es gestern alle noch soweit wie wir geschafft haben und auf dem Weg sind. Am Ende des Anstieg wartete der letzte Mile-Marker. Wir haben die 2.600 erreicht! Es sind nun nur doch 50 Meilen bis nach Kanada! Ich weiß noch nicht so wirklich wie ich das finden soll. Einerseits würde ich so gern weiterwandern, aber andererseits macht es bei dem herbstlichen Wetter nicht mehr so viel Spaß.
Gegen Mittag kam endlich die Sonne raus und wärmte uns ein bisschen. Die Pause verbrachten wir heute alle zusammen.. naja bis auf Nic und Eva, aber die machen ja eh immer was sie wollen.
Mit unseren GPS-Geräten checkten wir die Wettervorhersage für heute Abend und morgen. Es war Regen angesagt. Wir beschlossen deshalb noch ein paar Meilen weiter als geplant zu gehen, da ein etwas überwachsener Bereich ansteht, den wir heute lieber im Trocknen hinter uns bringen wollen. Außerdem sparen wir uns dadurch morgen ein Paar Höhenmeter.
Unser Ziel lag am Grasshopper Pass. Bis dort hin waren noch gut 700 Hm zu überwinden. Zur Motivation gab es einen Podcast auf die Ohren und los ging es. Zunächst ging es wie angekündigt durchs Gebüsch, welches den Trail überwuchert. Danach ging es in unzähligen Serpentinen den Berg hinauf.
Shoeless war als erster am Zeltplatz und hatte sein Zelt schon aufgebaut als ich kam. Er war irgendwie etwas hysterisch wegen des Wetterberichts. Laut ihm gibt es ein Gewitter mit viel Regen und Sturm. Auch Long Strides war ungewohnt nervös. Komischerweise habe ich mir gar keine Sorgen gemacht. Unsere Zelte sind nicht wirklich für viel Wind und Regen gemacht, aber sie haben schon so einiges ausgehalten.
Zu der angespannten Stimmung kam noch hinzu, dass Nic und Eva mal wieder nicht aufgetaucht sind. Man macht sich immer kurz Sorgen, auch wenn wir natürlich wissen, dass sie zu zweit sind und schon alles gut sein wird.
Als alle Zelte standen fing es auch schon an zu regnen. Gekocht wurde also im Zelt. Ohne einen besprochenen Plan für den nächsten Tag, schlief ich mir dem Trommeln der Tropfen auf meinem Zelt ein.
🥾23.2 mi
↗️ 1.630 Hm
↘️ 1.190 Hm
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- Dag 165
- søndag 15. september 2024 04:10
- ☁️ 2 °C
- Høyde: 1 894 m
Forente staterGoat Lakes48°51’32” N 120°44’38” W
Tag 161: Meile 2619.0 bis Meile 2640.6

Die Nacht war ruhig. Von Gewitter und Sturm war keine Spur und sogar der Regen hat gegen Mitternacht aufgehört.
Am Morgen hing der Nebel über uns und es war natürlich alles ganz schön nass.
Der Wetterbericht für heute verkündete wieder Regen und nicht mehr als 7 Grad. Wir müssen also alles tun, um so trocken wie möglich zu bleiben sonst wird es bei den Temperaturen schon gefährlich. Long Strides und ich verliesen das Camp zuerst und machten uns auf in Richtung Harts Pass. Der Himmel war grau und als wir nach wenigen Meilen gegen 10 Uhr am Pass ankamen, hat das Thermometer nur 4 Grad angezeigt.
Harts Pass ist der letzte Trailhead vor Kanada. Hier gibt es einen kleinen Campingplatz für Autos, Parkplätze und ein Häuschen für die Ranger. Alle Wanderer, die nicht nach Kanada reinlaufen, kommen hierhin zurück, um dann nach Mazama zu fahren.
Das ist auch unser Plan. Um im Wald über die amerikanisch-kanadische Grenze zu wandern, braucht man eine bestimmte Erlaubnis. Diese habe ich natürlich mal wieder nicht bekommen. Begründung diesmal: mein Reisepass läuft in weniger als sechs Monaten ab. Zum Glück haben die anderen diese Erlaubnis auch nicht bekommen, sodass wir alle zusammen wieder zurück laufen werden.
Am Pass haben wir auch zwei getroffen, die gerade zurück kamen und nun also fertig sind. Sie haben davon geschwärmt wie toll es ist zurück zu laufen, weil man so viele Leute trifft und noch ein bisschen mehr Zeit hat alles zu verarbeiten.
Von Harts Pass zur Grenze sind es nur noch 30 Meilen. Wenn man darüber nachdenkt, dass wird man ganz schön sentimental.
Long Strides und ich sind dann gemeinsam weiter gelaufen. Shoeless hat uns irgendwann wortlos überholt. Ihn haben wir den ganzen Tag nicht nochmal gesehen.
An einem Bach machten wir Mittagspause und trockneten die Zelte, da die Sonne kurz raus kam. Auf einmal hörten wir ein dumpfes Geräusch, was wir noch nie zuvor gehört haben. Es wurde immer lauter und auf einmal stand eine Karawane aus Pferden und Maultieren vor uns. Etwa 10 Tiere mit vier Reitern und viel Gepäck liefen dann an uns vorbei.
Gerade als der Rest unserer Gruppe um die Ecke kam, waren wir fertig mit unserer Pause. Wir quatschten noch kurz und machten uns dann wieder auf den Weg, der nun übersäht war mit Pferdeäpfeln. Weil ich durch die anderen so abgelenkt war, habe ich meine Wasserblase am Bach liegen lassen. Und ich dachte noch, ich schaffe den kompletten Weg ohne etwas zu verlieren..
Der Himmel hat sich wieder zugezogen und wie angekündigt, hat es angefangen zu regnen. Ich zog mich schnell regenfest an und packte auch meinen Schirm aus, den ich seit Meile 1.200 ungenutzt mit mir rumtrage. Aber heute hat er sich echt gelohnt! Zum Glück hielt der Regen nicht lang an.
Es kamen uns einige Wanderer entgegen, die wir nicht kannten, aber natürlich beglückwünschten. Und dann standen da endlich zwei die ich kannte: Queen Bee und Tinker. Wir unterhielten uns kurz über die aktuelle Gefühlslage. Dann ging es auch schon weiter.
Es war nun nicht mehr weit bis zum Campingplatz, doch es ging nur noch bergauf. Auf halber Höhe mussten wir eine Zwangspause machen, da die Pferde und Maultiere an einem Bach getränkt wurden. Das hat einige Zeit gedauert, aber überholen ist auf so einem einspurigen Highway ja auch nicht möglich. Als sich alles in Bewegung setzte, liefen wir hinterher und wünschten uns, dass sie wenigstens unserer Rucksäcke mit nach oben nehmen würden.
Am Zeltplatz angekommen stand Shoeless Zelt schon. Da der Himmel wieder sehr dunkel aussah, suchte ich mir schnellstmöglich einen passenden Platz und baute mein Zelt auf. Direkt als es stand fielen die ersten großen Tropfen auf mein Zelt. Also schnell rein!
Da ich ja nun geübt bin, was die Lagereinrichtung betrifft, ging Isomatte aufblasen auch ganz gut im Zelt. Nach und nach fand alles seinen Platz, doch ich achtete besonders darauf, alles wasserdicht zu verstauen.
Es regnete etwas stärker als die anderen endlich da waren. Ich war dann damit beschäftigt einen Entwässerungsgraben zu ziehen, damit mir das Wasser nicht unter den Zeltboden läuft.
Ich verlies mein Zelt den gesamten Abend nicht mehr. Zum Abendessen gab es nur einen Bagel, weil ich nicht genug Wasser zum Kochen hatte. Und dann lag ich einfach im Zelt bis es irgendwann dunkel wurde und ich einschlief.
🥾 21.6 mi
↗️ 1.210 Hm
↘️ 1.330 Hm
🏕️ 1.893 m üNNLes mer
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- Dag 165
- søndag 15. september 2024 07:59
- ☁️ 3 °C
- Høyde: 1 380 m
Forente staterPrincess Creek48°59’53” N 120°48’1” W
Tag 162: Meile 2640.6 bis Meile 2655.2

Die letzte Nacht vor Kanada war nicht sehr erholsam. Es hat bis weit nach Mitternacht geregnet. Außerdem waren die Streifenhörnchen sehr aktiv. Eins kletterte sogar am Netz meines Zeltes hoch zu meinem Rucksack, der am Trekkingstock hing. Da ich nicht fest schlief bekam ich es mit und schlug gegen den Trekkingstock, sodass das Tierchen verschwand. Nun hatte ich weiterhin einen leichten Schlaf, weil ich dachte, dass es vielleicht zurückkommen würde.
Ich war froh als es dann langsam hell wurde und wir alle wach wurden. Zunächst erfolgte eine kleine Bestandsaufnahme, wer es denn gestern Abend im Regen überhaupt noch zum Zeltplatz geschafft hat.
Alle bis auf Nic und Eva waren da. Die beiden hatten wir ja auch gestern schon den ganzen Tag nicht gesehen, weil sie etwas hinterher hängen. Eins ist allerdings klar.. ohne die beiden können wir nicht am Northern Terminus ankommen!
Wir packten langsam alles ein und machten uns gemeinsam auf den Weg. Den letzten Tag wollten wir gemeinsam genießen.
Gleich am ersten Anstieg kam uns Funky Flames entgegen. Mit ihr war ich in Südkalifornien viel unterwegs. Wir beglückwünschten uns und unterhielten uns kurz über die Zeit, die wir uns nicht gesehen haben. Als wir dann am Ende des Anstieges am Rock Pass ankamen, trafen wir Gravity, die ebenfalls auf dem Rückweg war. Sie hatten wir auch schon immer mal getroffen und jetzt zum Glück wieder. Sie sammelt Songs von allen Wanderern, die sie trifft und will daraus eine Playlist machen. Also notierte sie sich auch unsere Lieblings-Trail-Songs.
Nach dem Rock Pass ging es über einige Serpentinen hinab. Weil keiner so richtig vorne weg laufen wollte, erklärte ich mich bereit die Kolonne anzuführen, obwohl ich mich bergab ja immer als zu langsam empfinde. Nach einer Meile abstieg ging es allerdings auch schon wieder bergauf. Die Sonne kam jetzt raus und es war Zeit die Jacken und Regenhosen loszuwerden.
Shoeless führte uns nun an und stoppte schon wenig später für eine Pause, um ein paar Sachen zu trocknen. Für mich war das nicht ganz verständlich, weil das Gras noch nass war und unsere Zelte nicht trocknen werden. Aber ich wollte nicht schon wieder der Klugscheißer sein und seine Idee für sinnlos erklären. Also holte ich auch mein Zelt raus und hing es zum Trocknen über die Wanderstöcke. Die anderen schauten bei ihrer Ankunft genauso irritiert wie ich, aber keiner äußerte Kritik, um die Gruppenharmonie heute nicht zu stören.
Als wir dort saßen kamen die Reiter mit ihren Pferden und Maultieren, um die Ecke um wieder zurück zu gehen. Es beginnt bald die Jagdsaison, sodass die hier oben ihr Lager einrichten.
Nach der kurzen Pause ging es weiter zum höchsten Punkt des Trails in Washington. Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass wir unsere Mittagspause noch ein bisschen später machen, jedoch stoppte Shoeless wieder eher. Diesmal beschwerte sich allerdings keiner, da der Rest des Trails im Wald liegt und das Trocknen unserer Sachen dort nicht so gut funktionieren würde.
Bei mir gab es heute Ramen zum Mittag, weil ich gestern Abend ja nur einen Bagel gegessen hatte. Aber zur Feier des Tages ist so ein gutes Mittagessen total gerechtfertigt. Während der Pause kamen dann auch Nicht und Eva dazu. Nun waren wir wieder vollständig und konnten die letzten Meilen bis zur Grenze in Angriff nehmen. Es ging nun nur noch bergab, vorbei am Hopkins Lake und vielen Bächen. Wir trafen Little Pee, Hot Honey, Rips und Rummage, die gerade erst ihren Rückweg angetreten haben. Wir haben uns so gefreut sie zu sehen und uns für ein Treffen in Seattle verabredet. Als wir da standen und uns unterhielten kam Sundance als letzte dazu und war ganz aufgeregt, da sie gerade eben am letzten Tag ihren ersten Bären gesehen hat. Er saß auf dem Weg und hat Blaubeeren gefuttert. Nur kurze Zeit vorher bin ich dort vorbei und habe ihn nicht gesehen. Also werden ich meine Reise vermutlich beenden ohne einen Bären mit meinen eigenen Augen gesehen zu haben.
Die letzten Meilen des Trails waren ganz schön überwuchert mit Büschen, weshalb es nicht so schnell voran ging. Mir ging in diesen Meilen alles mögliche durch den Kopf, doch ich konnte überhaupt nicht realisieren, dass wir nun fast da sind. Etwa eine halbe Meile vor der Grenze trafen wir uns alle und liefen dann wie die acht Zwerge in einer Reihe zum Northern Terminus.
🥾 14.6 mi
↗️ 820 Hm
↘️ 1.050 Hm
🏕️ 1.664 m üNNLes mer
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- Dag 166
- mandag 16. september 2024 01:00
- ☁️ 4 °C
- Høyde: 1 293 m
Forente staterPrincess Creek49°0’1” N 120°48’8” W
Kanada!

Wir kamen um die letzte Kurve und da stand es: das Monument des Northern Terminus! Endlich sind wir an der kanadischen Grenze angekommen. Es war völlig surreal.
Am Terminus wartete SB zusammen mit Robin, einer Kanadierin, mit der Sundance die ersten 1.000 Meilen gelaufen ist. Sie kam extra nochmal her, um uns in Empfang zu nehmen und uns die 30 Meilen zurück zu Harts Pass zu begleiten. Es waren auch noch ein paar andere hier. Unter anderem Papa Bear, der in Idyllwild (ca. Meile 150) mit uns in einem Ferienhaus übernachtet hat.
Wir waren total überwältigt und mussten erstmal ankommen. Dann haben wir mit einem Piccolo angestoßen und angefangen Fotos zu machen. Auch der Eintrag ins letzte Trail Register durfte natürlich nicht fehlen.
Etwas nach uns kam eine weitere große Gruppe mit über zehn Leuten, die sich Phils Crew nennt. Wir hatten schon viel von ihnen gehört, aber sie nicht getroffen. Sie waren ganz überrascht, dass hier vier Deutsche an der Grenze stehen, da sie dachte, wir hätten alle aufgegeben. Am Anfang hat man wirklich ständig Deutsche getroffen und die letzten Wochen eher nicht mehr.
Die Stimmung war irgendwie merkwürdig. Alle haben sich gefreut, waren aber gleichzeitig auch irgendwie traurig. Mich haben die Emotionen gar nicht so überrollt, wie ich gedacht hätte, aber ich habe zu dem Zeitpunkt auch einfach noch nicht realisiert, was ich die letzten 162 Tage erlebt und geschafft habe.
Da es schon langsam spät wurde, traten wir den Rückweg an. Die 30 Meilen zurück zu Harts Pass werden Victory Lap, also Siegesrunde genannt.Les mer
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- Dag 167
- tirsdag 17. september 2024 05:51
- ☁️ 5 °C
- Høyde: 1 887 m
Forente staterHarts Pass48°43’15” N 120°40’10” W
Victory Lap

Nachdem wir die kanadische Grenze erreicht hatten, liefen wir noch etwa dreieinhalb Meilen zurück zu einem Zeltplatz. Es ging nur bergauf, denn irgendwie müssen wir ja nochmal über den höchsten Punkt des Trails in Washington. Ich lief allein und hatte nochmal etwas mehr Zeit, um meine Gedanken zu sortieren. Tränen waren aber immer noch nicht in Sicht.
An einer Wasserstelle traf ich die anderen und leihte mir mal wieder eine Wasserblase, um Wasser zu filtern.
Am Zeltplatz war einiges los, aber wir kamen alle noch gut unter. Mit einem gemeinsamen Abendessen im Dunkeln ging der Tag zu Ende. Wir beschlossen, dass wir morgen einfach ausschlafen werden.
Die Nacht war ruhig, auch wenn ich etwas Angst hatte, dass der Bär vielleicht mal vorbeischaut. Long Strides, dessen Zelt neben meinem stand, war schon recht früh wach und packte zusammen, weil er nicht mitbekommen hat, dass wir ausschlafen wollen. Weil es kalt war, startete er aber dann einfach schon.
Auch Sundance und Robin starteten etwas früher. Ich hatte es nicht eilig, weil ich wusste, dass erstmal vier Meilen Anstieg auf mich warten, aber weil der sich ja nicht in Luft auflöst, wenn ich länger warte, machte auch ich mich auf den Weg.
Das Wetter war wie gestern richtig schön, sodass ich meine Jacke schon bald abwarf. Ich freue mich richtig, den Weg nochmal bei Sonnenschein zu gehen, denn die Hälfte kenne ich von Vorgestern ja nur wolkenverhangen. Außerdem versuchte ich diese letzten Meilen nochmal so richtig zu genießen.
Ich war irgendwie erleichtert als ich den ersten Anstieg geschafft hatte. Oben saß eine Gruppe auf ihrem Weg zur Grenze, sodass wir uns gegenseitig wieder beglückwünschen konnten.
Als ich Robin und Sundance überholte, verabredeten wir uns für eine Wasserfilter-Snack-Pause am nächsten Bach, denn ich kann das ja jetzt nicht mehr einfach so allein.
Die Mittagspause verbrachten wir am Zeltplatz von vorgestern. Als ich dort ankam konnte ich gar nicht glauben, wen ich dort erblickte: Die Kanadierinnen Krysta und Erin! Die Freude war groß und wir berichteten uns gegenseitig von den letzten Wochen. Als sie sich wieder auf den Weg machten, kamen die nächsten bekannten Gesichter um die Ecke: Will und Ari. Das deutsch-amerikanische Pärchen hat mich seit Kennedy Meadows South immer wieder begleitet und ist auch mit den anderen aus meiner Gruppe gut befreundet. Alle haben sich sehr gefreut auch die beiden nochmal zu sehen.
Es macht mich irgendwie sentimental alle nochmal zu sehen und nicht zu wissen, ob man sich jemals wieder sieht.
Robin, Sundance und ich zelebrierten unsere letzte Mittagspause sehr. Wir lagen in der Sonne, tranken heiße Schokolade und ließen die letzten Wochen nochmal Revue passieren.
Nach über einer Stunde ging es weiter, denn wir hatten erst gerade so die Hälfte der geplanten Meilen geschafft. Gleich nach der Pause wurde ich wieder von den Reitern mit ihrer Pferde-Maultier-Kolonne ausgebremst, die wieder zum Tränken an der Wasserstelle stoppten.
Danach ging es hinab ins Tal, um gleich darauf die Serpentinen zum nächsten Pass wieder hinaufzugehen.
Dort sah ich Long Strides auf einmal, wie er Wasser auffüllte. Er machte mich darauf aufmerksam, dass das die letzte Quelle vor unserem heutigen Campplatz ist. Offenbar hatte er vergessen, dass der Bach an dem wir vorgestern Mittagspause machten, ganz gut Wasser führte. Ich entschloss mich also dazu bis dorthin zu warten, um nicht unnötig Gewicht zu tragen. Zusammen gingen wir den Anstieg hinauf und stoppten oben, wo Shoeless mit Toasty und Trout stand. Noch so ein Wiedersehen, was Freunde bei allen auslöste. Wir quatschten eine ganze Weile, doch es wurde dann kalt und auch schon spät. Die letzten Meilen zum Camp ging es nun bergab. Ich lieh mir eine Wasserblase, auch wenn ich die Hoffnung hatte, dass ich meine an der Stelle wiederfinde, wo ich sie vergessen hatte. Doch das war leider nicht der Fall.
Der Campingplatz war nicht ganz ideal, da es nur wenige gerade Stellen gab. Ich quetschte meins neben Shoeless, da die meisten anderen größere Zelte haben als ich.
Nach und nach kamen alle an und Eva verkündete, dass sie heute sogar zwei Bären gesehen hat. Irgendwie ist es unfair oder ich bin einfach nur blind
Als es schon dunkel war, versammelten wir uns alle zum letzten Abendessen. Völlig überraschend kam Giggles aus den Niederlanden um die Ecke. Es fühlt sich langsam wirklich schicksalshaft an, den man auf die letzten Meter nochmal wiedersieht. Wir verbrachten einen schönen letzten Abend und sprachen darüber, was wir nicht vermissen werden. Das Fazit war klar: jeden Tag sein eigenes Haus und Bett bauen und keine fließendes Wasser haben.
Zurück im Zelt habe ich etwas getan, was ich schon lang nicht mehr machen musste: eine Blase aufstechen. Ich habe mir tatsächlich am letzten richtigen Wandertag nochmal eine an der Ferse gelaufen. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass es jetzt langsam vorbei sein soll.
Die letzte Nacht auf dem Trail war ruhig und erholsam. Es waren sogar Polarlichter angesagt, aber leider hat man keine gesehen.
Überraschenderweise war mein Zelt am Morgen trocken. Das ist natürlich sehr praktisch, da ich heute und die nächsten Tage sowieso nicht die Möglichkeit habe, es vernünftig zu trocknen.
Bis zu Harts Pass waren es nun nur noch fünf Meilen. Wir schafften es sogar alle zusammen zu starten und liefen wie aufgefädelt hintereinander. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich mit dem morgendliche Geschäft bis zur Komposttoilette am Parkplatz warten kann, doch mein Körper hatte andere Pläne. Das hieß also, dass ich die anderen davon ziehen lassen musst, um mir ein stilles Örtchen zu suchen. Wenigstens hatte ich zum Abschied nochmal einen sehr guten Ausblick. Vermissen werde ich dieses Prozedere aber nicht.
Irgendwann holte ich Shoeless ein und wir liefen zusammen. Dann kam uns mal wieder ein Bekannter entgegen. Diesmal war es Sesame, der Franzose, den ich an meinem ersten Tag bei Scout und Frodo kennengelernt hatte und dann nie wieder gesehen habe. Zufälle gibts.
Wenig später war der Parkplatz auch endlich in Sicht und da es die Wandergötter gut mit uns meinen, warteten zwei Trail Angel mit Frühstück auf uns. Es gab Hash Browns, Eggs Benedict, Biscuit and Gravy und heißen Kaffee. Was für ein Abschluss!Les mer
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- Dag 167
- tirsdag 17. september 2024 13:37
- ⛅ 16 °C
- Høyde: 11 m
Forente staterPioneer Square47°36’12” N 122°20’3” W
Zurück in die Zivilisation

Während wir beim Frühstück saßen, kam ein Shuttle aus Mazama, welches Wanderer am Pass absetzte. Das war die Gelegenheit, um gleich die ersten von uns mit in den Ort zu nehmen. Es passten 10 Personen in den Pickup, weil aber schon ein paar andere warteten, passten von uns nur 5 mit rein. Also aß ich mit Shoeless und Sundance gemütlich auf. Dann versuchten wir zu hitchen, aber das war gar nicht mal so leicht, weil einfach kein Verkehr war. Die Stimmung war irgendwie ziemlich angespannt, weil Shoeless das Gefühl hatte, dass es mal wieder nur nach meinem Kopf ging. Er wäre am liebsten die 10 Meilen hinab ins Tal gelaufen, was totaler Blödsinn wäre. Hier oben haben wir die besten Chancen schnell weg zu kommen, denn wir sind jetzt quasi als nächstes dran. Wenn wir los laufen und dann ein Auto anhalten, verpassen wir vielleicht eine Mitfahrgelegenheit, weil kein Platz mehr für uns ist.
Also standen wir jetzt schweigend an der Straße und warteten. Irgendwann kam die Frau von der Trail Magic und meinte, dass sie dann in den Ort fährt, um einzukaufen und uns dann mitnehmen kann. Wir versuchten in der Zwischenzeit weiter unser Glück, jedoch ohne Erfolg.
Schließlich kam ein Auto den Berg hinauf und ich traute meinen Augen kaum. Im Auto saß Judith aka Sticky Buns mit der ich die ersten eineinhalb Monate gelaufen bin! Es hat sich wie eine schicksalshafte Begegnung angefühlt. Die Freude bei uns beiden war groß, auch wenn wir damals mit eher angespannter Stimmung auseinander gegangen sind. Wir tauschten uns über die letzten Monate aus bis ich schlussendlich ins Auto einsteigen musste. Dieser Zufall war auch nochmal ein schöner Abschluss!
Dann ging die wilde Fahrt nach Mazama endlich los. Die ersten 10 Meilen führten auf einer löchrigen Schotterstraße neben einem steilen Abhang entlang. Danach ging es auf einer etwas besseren Straße in den Ort. Für die ca. 20 km brauchten wir eine gute Stunde. Wir wurden an der bekannten Bäckerei in Mazama rausgelassen. Es ist Tradition, dass man sich dort ein gesalzenes Baguette als Belohnung kauft. Ich hatte jedoch noch einen Bagel übrig und kostete nur mal von Sundance’ Baguette.
Dann machten wir uns auf den Weg zu einer Kreuzung, wo man in Richtung Seattle fahren kann. Zu unserer Verwunderung waren die anderen fünf auch noch dort, obwohl wir gute drei Stunden später hier waren. Es scheint also nicht wirklich leicht zu sein, eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Sie hatten schon ein Schild in der Hand, dass wir nach Seattle wollen.
Kurz nachdem wir da waren, hielt das erste Auto an und nahm Long Strides, Nic und Eva mit.
Nun versuchten Olive und Sundance ihr Glück. Das nächste Auto konnte zwei Personen mitnehmen, also waren nun Olive und Buck dran.
Shoeless, Sundance und ich waren nun wieder die letzten und es dauerte noch einige Zeit, bis jemand anhielt. Schlussendlich hielt ein ein Campern mit einem älteren Ehepaar. Weil wir glücklich waren, dass überhaupt jemand bereit war uns mitzunehmen, stiegen wir ein. Wir saßen auf dem Boden und konnten nichts von der Straße sehen. Ein richtig gutes Gefühl hatten wir nicht, denn die Fahrerin war auf der kurvigen Bergstraße recht zügig unterwegs. Außerdem drehte sie sich ständig zu uns um, wenn wir auf ihre Fragen antworteten. Schnell war klar: die vier Stunden bis Seattle werden wir hier nicht mitfahren.
Nach etwa einer halben Stunde Fahrt, hielten wie an einem Aussichtspunkt, weil die beiden Fahrer tauschen wollte. Wir stiegen aus und taten so, als wäre und übel, weil wir die Straße nicht sehen können und verabschiedeten uns.
Wir waren alle drei erleichtert und fanden schneller als gedacht nochmal eine Mitfahrgelegenheit. Nun hatten wir den wahrscheinlich coolsten Fahrer überhaupt, der uns auch von seinen Wandertrips erzählte. Die Fahrt ging dann echt schnell um und er ließ uns sogar direkt an unserem Ferienhaus raus, wo schon Olive und Buck warteten. Sie saßen vor der Tür, da der Schlüsselcode für die Tür nicht funktionierte. Während wir Kontakt mit den Vermietern aufnahmen, kamen auch Long Strides, Nic und Eva dazu.
Als wir endlich drin waren, reichte die Energie nur noch, um Pizza zu bestellt.Les mer
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- Dag 168
- onsdag 18. september 2024 19:43
- 🌙 16 °C
- Høyde: 14 m
Forente staterAlki Beach47°34’47” N 122°24’34” W
Ausklang in Seattle

Bevor es für mich wieder nach Hause geht, verbringe ich mit den anderen noch ein paar Tage in Seattle.
Es war komisch, dass wir uns nun nicht wieder auf den nächsten Trailabschnitt vorbereiten mussten, sondern auf die Heimreise. Nachdem unsere stinkenden Klamotten von einer netten Nachbarin gewaschen wurden (ein Waschsalon gab es weit und breit nicht) gingen wir zum nächsten Second Hand Shop und kleideten uns neu ein, denn in unsere abgetragenen Wandersachen wollten wir uns nun nicht mehr zeigen. Auch ein Stop beim Ausrüstungsshop durfte nicht fehlen. Dort besorgte ich noch ein paar Sachen, an die man in Deutschland nur schwer kommt z.b. einen neuen Wasserfilter.
Dann stand ein Stop bei der Post auf dem Plan. Für mich war das wieder ein wahres Abenteuer. Bei der ersten Filiale waren tatsächlich alle drei Pakete angekommen. Unter anderem war mein neuer Rucksack in den Paketen. Bei meinem alten hatten sich (verständlicherweise) Nähte aufgelöst, doch der Kundenservice war bereit mir deshalb einen neuen Rucksack zu schicken. Das war echt grandios, denn so komme ich mit einem nagelneuen Rucksack nach Hause! In einem anderen Paket war ein neues Zelt, welches ich auch durch einen PCT-Rabatt günstiger bekommen konnte. Im letztem Paket waren dann Sachen, die ich vorgeschickt habe, weil ich sie nicht mehr gebraucht habe.
Bei einer anderen Postfiliale warteten dann noch zwei weitere Pakete mit weiteren Sachen, die ich nicht mehr gebraucht habe. Ich war sehr froh, als ich endlich alles zusammen hatte.
Dann konnte nun das Sightseeing losgehen! Am ersten Tag schauten wir uns vor allem am Fischmarkt, dem sogenannten Pike Place um. Hier war echt einiges los. Unter anderem gibt es hier auch eine kleine Gasse, wo Millionen bunte Kaugummis an den Wänden hängen. Am Abend fuhren wir zum Alki Beach auf der anderen Seite der Bucht, weil es dort wohl das beste Fish and Chips gibt. Wir wurden tatsächlich nicht enttäuscht. Zusätzlich gab es noch einen tollen Sonnenuntergang und den Blick über die Lichter von Seattle.
Am zweiten Tag mussten wir uns erstmal von Nic, Eva, Buck und Olive verabschieden, denn sie flogen heute nach Hause. Danach zogen wir aus dem Ferienhaus aus und in ein Hostel ein. So war es einfacher, da nach und nach alle nach Hause fliegen werden. Bevor wir jedoch ins Hostel einchecken konnten, haben wir uns noch das Seattle Art Museum angeschaut. So richtig bin ich ja nicht für Kunst zu begeistern, aber das war echt eine schöne Abwechslung nach so langer Kulturpause. Weiter ging das Kulturprogramm mit meinen ersten Austern! Offenbar ist das ein Muss, wenn man so nah am Meer ist. Nachdem ich eine gegessen hatte, war ich eher skeptisch, aber nicht so abgeneigt, dass ich nicht noch eine zweite probiert hätte. Man kann es schon essen, aber freiwillig würde ich mich wahrscheinlich nicht dafür entscheiden.
Unser Hostel war mitten in Chinatown, also verbrachte ich den Abend mit Shoeless und Long Strides in einem asiatischen Dumping-Restaurant. Auch das war großartig! Weil wir immer noch im Wanderrhythmus sind, gingen wir recht früh schlafen.
Am nächsten Morgen trafen wir, Sundance, Shoeless, Long Strides und ich, uns recht früh zum Frühstück, um uns von Long Strides zu verabschieden. Zu dritt machten wir uns dann auf den Weg zur Space Needles, dem Wahrzeichen Seattles und trafen uns mit Little Pee und Hot Honey zum Sushi essen. Dann mussten wir uns auch von Shoeless verabschieden, der sich auf den Heimweg machte.
Wir vier anderen gingen dann nochmal über Pike Place und zum Fähranleger, um nach Bainbridge Island zu fahren. Dort machten wir einen Spaziergang und kehrten schließlich mit der Fähre zurück zum Hafen.
Als wir zurück am Hostel waren, war auf der Straße auf einmal ein asiatisches Street Food Festival aufgebaut. Das Abendessen war somit gesichert!
Danach machten wir uns auf zum nächsten Highlight: der ersten Ballettvorstellung meines Lebens! Little Pee hatte die Idee und da waren Sundance und ich gleich dabei. In unseren Second Hand Sachen fielen wir etwas aus der Masse, aber wirklich interessiert hat es keinen. Es war ein schöner, wenn auch letzter Abend in Seattle!
Ich verabschiedete mich noch am Abend von Sundance, die morgen schon relativ früh zum Flughafen fährt. Sie war die letzten zwei Monate meine wichtigste Bezugsperson und ich war echt traurig, dass sich unsere Wege nun trennen.
Am nächsten Tag machte auch ich mich bereit für die Heimreise. Nach dem Auschecken konnte ich mein Gepäck noch bei Little Pee im Zimmer lagern. Wir frühstückten zusammen mit ein paar anderen, die wir vom PCT kannten und machten uns auf den Weg zu einer kostenlosen Stadtführung. Das war ziemlich interessant!
Bevor es für mich zum Flughafen ging, stärkte ich mich mit Little Pee nochmal in dem leckeren Dumping-Restaurant.
Nach der Verabschiedung von Little Pee ging es auch schon mit der Bahn zum Flughafen.Les mer
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- Dag 172
- søndag 22. september 2024 18:34
- ☀️ 19 °C
- Høyde: 109 m
Forente staterBow Lake47°26’18” N 122°18’6” W
Abflug von Seattle

Oft habe ich mir vorgestellt wie es wohl sein wird, wenn ich es geschafft habe und wieder am Flughafen sitze. Nun ist dieser Tag irgendwie viel zu früh gekommen. Nicht nur, weil die Zeit so schnell verflog sondern auch, weil ich meinen Flug umgebucht habe und nun vier Tage eher als geplant nach Hause fliege. Der Plan ist, dass ich meine Familie überrasche, sodass nur ein paar Leute zuhause bescheid wissen.
Mit der Bahn bin ich ganz unkompliziert zum Flughafen gekommen. Die Gepäckabgabe der Lufthansa war natürlich am anderen Ende des Gebäudes, aber wer von Mexiko nach Kanada laufen kann, sollte damit ja kein Problem haben. Nachdem ich noch ein paar Sachen hin und her geräumt habe und das Gepäck abgegeben hatte, habe ich erstmal nach dem richtigen Security-Check gesucht. Es war natürlich der mit der längsten Schlange. Ich hatte genug Zeit eingeplant, also war es trotzdem sehr entspannt.
Dann saß ich noch einige Zeit am Gate. Ich dachte, ich hab dann ja total viel Zeit und kann ein paar Blogposts nachholen. Aber wir wissen ja alle, dass das nicht geklappt hat.
Schneller als gedacht, saß ich dann auch schon im Flugzeug und es ging ab nach München.Les mer
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- Dag 173
- mandag 23. september 2024 14:21
- ⛅ 22 °C
- Høyde: 449 m
TysklandFlughafen München Franz Josef Strauß48°21’14” N 11°46’43” E
Zwischenstopp in München

Nach einem entspannten Flug, den ich größtenteils verschlafen habe, bin ich in München gelandet. Man hat an den Menschen und der Deko angesehen, dass das Oktoberfest in vollem gang ist.
Ich hatte einige Stunden Zeit bis zu meinem Anschlussflug nach Dresden, also entschied ich mich den Sicherheitsbereich zu verlassen und mich in die Sonne zu legen. Zum Glück hatte ich meine Sitzunterlage mit im Handgepäck und konnte es mir gemütlich machen. Außerdem wollte ich unbedingt in den Rewe, der am Flughafengelände ist, um mal wieder in einem deutschen Supermarkt zu sein und einfach günstiges Obst zu kaufen.
Obwohl ich schon im Flugzeug viel geschlafen habe, bin ich auch in der Sonne nochmal eingeschlafen und dann etwas verwirrt aufgewacht, weil ich gar nicht wirklich wusste, wo ich bin. Dann habe ich mir noch eine Kleinigkeit zum Essen gekommen und habe mich wieder zur Sicherheitskontrolle begeben. Am Gate war schnell klar, dass mein Flug Verspätung hat und erst gegen 20 Uhr abfliegen wird.
Im Flugzeug hat der Pilot sich dann für die Verspätung entschuldigt und meinte, dass er Flug eigentlich ganz ausfallen sollte. Da haben wir wohl nochmal Glück gehabt!Les mer
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- Dag 173
- mandag 23. september 2024 21:01
- ☁️ 17 °C
- Høyde: 221 m
TysklandDresden Flughafen51°7’30” N 13°45’57” E
Endlich zuhause!

Nach einer guten halben Stunde Flug bin ich endlich in Dresden gelandet. Eigentlich war geplant, dass Mutti mich abholt, aber die wusste ja von nichts. Stattdessen stand ein anderes Begrüßungskomitee am Flughafenausgang über das ich mich riesig gefreut habe ❤️
Gefeiert wurde meine Rückkehr mit ein paar Cocktails bevor es ins Bett ging.
Damit geht diese unfassbare Reise zu Ende!Les mer

ReisendeHerzlich Willkommen. Hoffentlich fällt Dir der Alltagseinstieg nicht sooo schwer. Und danke, dass wir an Deiner Reise teilhaben durften. Hut ab für Deinen Mut und Deine Laufleistung. Wenn Du Lust und Zeit hast- am 03.12. ab 16:00 Uhr haben wir im Büro das jährliche Weihnachtsbasteln. Es gibt natürlich Glühwein und wir würden uns seeehr über Deinen Besuch freuen. LG Claudia

Reisende...ich schließe mich sehr gern Claudias Kommentar in allem an...vielen Dank, dass du uns so mitgenommen hast...bis hoffentlich bald