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- Tag 6
- Montag, 29. August 2022 um 21:00
- ☁️ 8 °C
- Höhe über NN: 389 m
SchwedenAbisko Östra station68°20’49” N 18°50’5” E
Sauna....🤗
29. August 2022 in Schweden ⋅ ☁️ 8 °C
Grade aus der Sauna zurück, fühle ich mich sehr erfrischt! Ich habe wieder einige neue Leute kennengelernt, die offensichtlich viel zu erzählen hatten. Zum einen gab es Insidertips für die Lofoten von einem Chilenen. Zuvor fragte ich mein Zimmergenossen, der Gott sei dank mal kein Deutscher sondern Italiener ist, wie die Sauna-Regeln sind: man geht nackt. Wir gingen also duschen und er erzählte mir, daß er den Kungsleden (über 400km) in 13 Tagen gewandert ist, weil ihm am Ende das Wetter zu schlecht war; ursprünglich waren 15 Tage geplant. Er erzählte auch von seinen Erlebnissen mit der Deutschen Bahn, wie er von München nach Hamburg wollte und 5h verspätet nur nach Berlin kam, wo der Zug einfach endete. Er hat übrigens auch einen Namen und zwar Andrea....ja, in Italien ist das auch ein Männername.
Andrea erzählte von seinen Erfahrungen auf dem Kungsleden und meinte, wenn ich eins festhalten soll, dann das mit den Booten. Denn auf dem Kungsleden ist es nicht einfach mit Laufen getan, nein man muss auch Rudern. Die Regierung hat dafür an jedem See 3 Boote zur Verfügung gestellt. Endet man auf der Seite, auf der nur ein Boot liegt, so muss man erst rüberfahren, eins an sein eigenes Boot binden, zurück fahren, dann das eine Boot dort lassen und darf dann erst weiter....spätestens da tut einem jeder Muskel weh.
Aber auch die Saunasitten sind berichtenswert. Ein Saunahandtuch (gratis bereitgestellt) hat hier die Größe 40x70 oder so. Damit kann man nur den Po unterbringen, woran jeder Deutsche Sauna Meister verzweifelt wäre. Dann unterhielt man sich wobei auch ein Bier mal zischend verzehrt wurde.
Ein Pärchen kam dabei immer rein, haute Gefühlt nen ganzen Eimer Wasser schaufelweise auf den Saunaherd und als es dann wie in einem Türkischen Dampfbad war, verließen sie die Sauna...merkwürdig!
Aus der Sauna blickte man auf den Torneträsk mit dahinter liegenden, wolkenverhangenen Bergen. Auch draußen auf der Veranda beim Abkühlen, konnte man diesen Blick genießen. Als ich nach meiner letzten Runde (5. Oder 6.) Auf besagter Veranda Platz nahm, schossen plötzlich etliche Schlittenhunde um die Ecke. Der Besitzer kam wenig später nach und unterhielt sich noch mit Andrea.
Auch geduscht und fertig kam ich nach und Andrea erzählte, dass wenn man früh aufsteht und den Besitzer fragt, man bei der Fütterung seiner vielen Hunde teilnehmen kann. Das werde ich dann morgen gleich einmal tun.
Heute Abend gehen wir mal schauen, ob es evtl. das ein oder andere Polarlicht zusehen gibt. Ich bin hoffnungsvoll, aber der Himmel ist ganz schön verhangen....😞Weiterlesen
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- Tag 7
- Dienstag, 30. August 2022 um 10:30
- ☁️ 7 °C
- Höhe über NN: 403 m
SchwedenAbisko68°20’45” N 18°49’52” E
Auf die Berge, fertig, los!
30. August 2022 in Schweden ⋅ ☁️ 7 °C
Tag Nr. 1 in Abisko und meine Erkältung wird bereits viel besser. Die Halsschmerzen sind fast weg und nur noch der Schmupfen quält mich ein wenig. Heute geht es also wieder wandern. Vorgenommen habe ich mir eine Strecke, die laut dem Betreiber hier, so ca. 15km lang ist. So ganz sicher kann man sich nicht sein, denn er gab mir nur eine schon 3 mal kopierte Karte und zeichnete Striche, Linien, Kreise und Sterne ein. Dazu gab es in schwedisch/englischer Sprach ein paar Anweisungen dazu, z.B. das die einen Schilder das sagen *schwedische Ortsbezeichnung* und die anderen das *schwedische Ortsbezeichnung*. Beide sollen aber zum gleichen Punkt weisen.🤦♂️
Sonnst sah mein Morgen eigentlich recht übersichtlich aus. Da meine Nacht etwas schlaflos war, habe ich das mit den Hunden heute sein lassen und gehe morgen evtl. mal. Der Himmel mit seinen "fifty shades of grey", lässt auch heute nicht viele Hoffnungen zu, Aurora erblicken zu können; kann ja aber noch werden.
Mein Frühstück bestand aus einem Müsli mit Milch und einem Kaffee. Nun geht es raus ins graue, mal sehen was die Abisko-Gegend so zu bieten hat...👋Weiterlesen
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- Tag 7
- Dienstag, 30. August 2022 um 12:55
- ☁️ 7 °C
- Höhe über NN: 614 m
SchwedenAbisko68°19’8” N 18°51’56” E
1/3. geschafft: Pause auf 600m Höhe
30. August 2022 in Schweden ⋅ ☁️ 7 °C
Nach 5,5km und 670 Höhenmetern, darf man sich auch mal eine Pause auf dem "Paddus" gönnen. Gut das ich 3 Zimtschnecken dabei habe, so gibt es für jedes Drittel eine. 😋 (übrigens meine erste Schnecke seit in Tagen Schwedenurlaub....eigentlich verwerflich. 🥴
Mit mir ist eine Trupp von Wanderern der Turiststation hier oben oder schlemmen über dem Feuer gegarte Bratkartoffeln mit Hack im Wrap....würde ich jetzt auch nicht nein zusagen. 🍽🙈Weiterlesen

Die Ausrüstung ist noch mit einem GPS-Gerät und topographischer Karte ergänzungsfähig. Toll, sich dort durch die Einsamkeit zu wagen, trotz Wegweiser. [Ulfcito]

ReisenderIch schreibe gerade an dem Bericht des Tages und nun ja, eine Karte hatte ich ja und durch den guten Empfang dort, ist mein Handy mein GPS Gerät. Bei mir gilt: bis 17 Uhr gerne frei nach Schnauze (je nachdem welcher Weg sich mir auftut) danach brauch man spätestens einen Plan🙈😅
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- Tag 7
- Dienstag, 30. August 2022 um 19:00
- 🌧 7 °C
- Höhe über NN: 383 m
SchwedenAbiskojokk68°21’29” N 18°47’7” E
Schwedische Wanderwege und ihre Opfer
30. August 2022 in Schweden ⋅ 🌧 7 °C
Heute gab es wieder viel zu erleben. Nach meinem entspanten Frühstückn und einer kurzen Packphase, habe ich dann als Vorletzter gegen 10.30 Uhr das Hostel verlassen. Nun galt es als erstes mal den Startpunkt zu finden. "Kann ja nicht so schwer sein...", war meine initiale Einschätzung.
Meine Einschätzung 15 Minuten nach Beginn des Suchvorgangs war bereits eine ganz andere: "nun ja, gibt ja genug andere schöne Wanderwege hier." Dabei war die Wegbeschreibung eigentlich straight forward; erst den Heli-Landeplatz finden, dann weiter laufen und hinter 3 Baustellencontainern, dem Pfad ins Unterholz folgen.
In Punkt 1 bestand schon die erste Hürde. Ich lief also in freudiger Erwartung und nach bestem Wissen und Gewissen, erstmal komplett in die falsche Richtung. Dort konnte ich mich dann durch Zufall noch von Andrea verabschieden, der heute um 16 Uhr seine Rückreise nach Mailand antrat, aber von meinem Ziel hatte ich mich gänzlich entfernt. Zu meiner Verteidigung; Wo ich hin lief gab es einen Helikopter, allerdings nur auf einem Plakat, das ebenfalls einen Pfeil beherbergte, der lustigerweise genau in die Richtung zeigte aus der ich gerade kam, mit der Bemerkung: "500m".
Mist, Also zurück und alles von Anfang. Auch in die andere Richtung vollbrachte ich es, zu weit zu laufen. Diesmal machte ich den Fehler, dem zu folgen was auf dem Schild stand, denn jemand hatte es aus Bosheit umgedreht, so dass ich auf einem Parkplatz für Baugeräte und vor einem Lokschuppen stand. Also abermals zurück. Nun stand ich da, wo ich einmal losgelaufen bin. Nach kurzer Abschätzung nahm ich den einzigen Weg den ich noch nicht probiert hatte. Vorbei an den Hundegehägen der Schlittenhundzucht, sah ich als bald einen knallroten Heli und dann auch die besagten 3 Container. Der Weg war nun recht schnell gefunden.
Zunächst ging es durch die schon mehrmals beschriebene, typische Fauna, die von holprigen Trampelfaden mit großen Felsbrocken darauf durchschnitten wurde. Es ging mit dem Rücken zum See, in die "Berge" hinauf. Schon nach kurzer Zeit, waren mir die Handschuhe doch etwas zu warm. Immer wieder zog ich sie auf diesem Trip an und wieder aus. Nach 2km ein kurzer Schlenker nach rechts, um auf einem Felsen die Aussicht auf Abisko und den Torneträsk zu genießen (und zu fotografieren) dann ging es wieder auf den Hauptweg, der mit wilden Holzschilchen hier und da, eigentlich ideotensicher war. Natürlich zeigten mal 2 Schilder mit gleicher Aufschrift in entgegengesetzte Richtungen, wohingegen 2 völlig auseinander liegende Ortschaften laut Beschilderung in einer Richtung lagen, aber im Großen und Ganzen kam man gut aus (Intuition ist alles😉). Zur Untermalung dieser Grau(Hinmel)/Grünen(Boden) Szenerie, hatte ich mir meine Spotify Playlist "Soundtrack meines Lebens" abgemacht, die ich mir über die Zeit mal mit Stücken gefüllt hatte, von denen ich glaubte sie würden mein eigenes Leben einmal perfekt untermalen.
Und dieser Moment war heute gekommen; Zur Aladin Suit von Carl Nielsen oder 6 Pieces von Pyotr Tschaikowsky, ging es hinauf auf 600m. Zuerst waren es eher Gesangsstücke, die mich veranlassten in dieser Einsamkeit mit meiner Nachtigallen-Stimme mitzutrellern, allerdings teilte sich als bald mein Hals mit und ich unter ließ das.
Um auch mal die kleinen, unscheinbaren Dinge ganz groß herauszubringen, begab ich mich heute mit der Kamera auf Boden Niveau. Dort hielt ich Moose und Sträucher in Nahaufnahmen fest.
Weiterging es. Irgendwann entschied die Natur vermutlich, hier ist Schluss mit Bäumen und so gab es eben nur noch Bodendecker. Teils gab es auch ganze Sümpfe die via Holzsteg überwunden wurden. Als ich bei dem Wegweiser aus dem vorherigen Post angekommen war, wusste ich: 1/3. geschafft. Nun ja, zu dem Zeitpunkt dachte ich das zumindest noch. Der Mann hatte ja etwas von 15km gesagt und wenn ich nun 5,5km erreicht hatte so machte das nach Adam Riese 1/3. Ich legte also meine vermeintlich Drittel-Pause ein. Aus dem Wort "vermeintlich" geht schon hervor, daß es nicht bei einem Drittel bleiben sollte.
Vom Sitzen etwas ausgekühlt, zog es mich nach einiger Zeit weiter; zurück zum Schilder-Wahnsin und dem Schild Richtug Nissonjåkk Kanjon folgen. Super, das ist einfach. Doch wieder Fehlanzeige. Nagut, ich kam fairerweise schon 1km wobei ich schon echt aufpassen musste den Weg auch zu erkennen, doch dann ging der Pfad plötzlich "fließend" in einen Tümpel über.
Mein Blick ging gen anderer Uferseite. Aha! Dort schob sich selbiger Pfad unbekümmert aus dem Tümpel empor und setzte sich fort, als sei nichts geschehen. Frechheit! Mit 2 Abläufen endete ich nur auf unterschiedlichen Gras-Inseln im Tümpel, kam von dort aber nicht weiter. Es blieb nur Umrunden. Das hatte einen 500 oder 600m Umweg zur Folge, der von der mir nun gefolgten Gruppe mit dem beneidenswerten Essen, skeptisch beäugt wurde. Meine gezielten Hechtsprünge, die dazu dienten nicht in Moosüberwucherten Felsspalten zu enden, wurden mit ihren kritischen Blicken quittierte. Mit egal, hautpsache überlebt. Für den Rest der Strecke liege immer mal wieder ich kilometerweit vorne, dann meine Schwedische Wandertruppe. Am Ende sind wir ca. gleich schnelle am Ziel.
Doch der Reihe nach. Wo in Schweden ein Sumpf ist, da muss man nach weiteren Feuchtgebieten nicht lange suchen und so muss ich bei den nächsten Streckenabschnitten sehr an meine Erlebnisse beim Dundret Abstieg denken. In den Abschnitten, in denen ich einen Pfad erkannte, verlief dieser meist durch kleine Bachläufe oder gleich quer durch einen moorastigen Tümpel. In anderen Abschnitten wurde eben einfach feucht fröhlich über die Heide spaziert, im naiven Glauben, dass man bestimmt wieder auf den Weg zurück findet oder dass dieses oder jenes geknickte Gräschen, sicher Teil des Trampelpfades ist.
In diesem Abschnitt hatte ich begonnen, das Hörspiel "Der Mann mit den schönen Füßen" zu hören, nachdem am Vortrag "der Kontrabass" schon durchgehört war. AUA!!! Da meldet sich nun die Rechte Ferse. Bisher hatte ich den subtilen Schmerz unterdrückt, aber nun bekam er bei km 10 ein furchtbares Ausmaß. Naja, hilft ja nischt, irgendwie muss man es ja nach Hause schaffen und ob die Krankenkasse mir den Helikopter Flug zahlt? Ich denke mal nicht.
Am ausgeschilderten Canyon angekommen geht es erstmal ans Fotografiern. Zunächst mit kurzer Belichtung, dann mit längerer, um den Rauschenden Fluss in der Bewegung festzuhalten. Grade hier beginnt im Hörspiel die Beschreibung der Füße und ich kann an nichts anderes mehr denken, als an meinen eigenen Fuß. Eher schlecht als recht geht es mit schlappen 4,2 km/h weiter. Weiter und weiter und weiter. Fluss links, Heide rechts, dazwischen bzw. am Abgrund balancierend ich. Mal geht der Weg 2m direkt am Steilhang nach unten, mal steigt er wieder auf. Mitlerweile folge ich einfach nur noch, denn der Weg scheint seinem eigenen System zu folgen und beim Blick in den Abgrund, auch keinen eigenen Willen zu zulassen.
Irgendwann quert ein sehr großer Weg meinen. Er ist markiert, weshalb ich ausschließe das es sich um mein Weg handeln könnte. Meine Wege sind nie breiter als 30cm geschweige denn all 20m markiert. Nach dem ich dem für mich als richtig befundenen Weg eine Weile gefolgt bin, die Erkenntnis; vielleicht ist er es doch gewesen. Egal; vorwärts immer, rückwärts nimmer. Darauf hin kommt es zur nächsten Begegnung.
Durch einen Flusslauf getrennt, stehe ich nun einem Niederländischen Pärchen gegenüber. Sie guckt etwas schmerzverzerrt, man bemerkt mich aber nicht. Ich hoppse irgendwie über den Fluss, ohne dabei baden zu gehen und bemühe mich beide einzuholen. Als ich kurz darauf Erfolg habe, fragt sie nach einem Pflaster, ich nach dem Weg. Wir können uns beide nicht helfen. Sie, war in Gummistiefeln unterwegs und hatte jetzt 2 offene Fersen. Böse sah es aus, aber Gummistiefel und wandern? Keine Dinge die ich in einen kausalen Zusammenhang bringen würde. Doch auch ohne Pflaster wusste man sich zu helfen: Schmerz bekämpft man mit Schmerz und so zog sie kurz um die Schuhe einfach aus.
Auf Bali sicher eine Grandiose Idee aber in Aussicht auf 3,5km bei 7°C? Die Blasen müssen echt geschmerzt haben... Zumindest wog die Landschaft mit dem rauschenden Fluss, Stromschnellen und zerklüftetem Ufer dafür auf. Wir teilten uns für die nächste Strecke den Weg und führte den Smalltalk, den man schon sooft mit so vielen Menschen geführt hatte. Dabei war immer eine wichtige Frage: "Warum der Norden?" . Die anderen Fragen hätten dann auch immer Teil eines Jobinterviews sein können, aber diese Frage war durchaus interessant. Kurz vor Ende der Strecke verließ ich allerdings die beiden und zog allein von Dennen. Mein eigener Fuß machte mir Mitlerweile selber sehr zu schaffen, doch die Turiststation war schnell erreicht.
Ich hoffte Olof zu treffen. Ich hoffte es einfach. Aber wie unwahrscheinlich wäre das denn bitte....nein, das ist ganz undenkbar. Wie Marta noch am Vortag meinte: "Das wäre ja fast wie im Film.", womit sie nicht ganz Unrecht hatte.
Da, plötzlich, tatsächlich er ist es Olof in Begleitung seines Freundes Robert. Beide im Begriff sich Abendessen zu holen, planen noch kurz mit einem Guid die morgige Rute. Das gibt es doch nicht....das ist Bestimmung!
Er ist genauso überrascht wie ich und gibt mir zur Begrüßung einen ordentlichen Handschlag. Es stellt sich raus, dass er meine Nachricht erhalten hat und sogar eine SMS schrieb, nur leider 2 Fehlerchen in der Nummer hatte. Als das behoben war, strahlen wir beide. Da sie beide nichts einzuwenden haben, schließe ich mich kurzerhand ihrer Planung für morgen an. Es geht also morgen früh ab 9.00 Uhr einmal auf der anderen Seite des Flusses entlang. Glücklich umarmt Olof mich noch einmal zum Abschied und beide verabschieden mich freudig. Ich selber ziehe nun auch von denen, denn die Sauna wartet hier ja auch nicht ewig.
Auf dem Rückweg gibt es dann meine Leckereien, die für letzten 2 Pausen eingeplant waren, zu den es aber nie kam.
Nun kann ich es ja sagen; schlussendlich waren es 21km. Zugegeben; ich habe meine Ortskenntis etwas durch ungewollte Umwege erhört, aber nicht um 7km.
Dafür war die Sauna um so herrlicher. Eine wunderbare Erholung nach so einem Tag; Drinnen 80 - 90°C, draußen 7°C mit Blick über den Torneträsk. Da es heute sogar so verhangen ist, dass man die Berge der anderen Seite nicht mal sieht, sind selbst die guten Chnacen die uns die App ausrechnet, hinfällig.
Morgen geht es dann also mit Olof und Robert auf große Wanderschaft. Ich bin gespannt aber sehr erfreut, daß es doch noch klappt. Bevor das aber passiert, hole ich mir jetzt noch etwas Essen und eine große Mütze schlaf. (Wobei mein Hörspiel gerade sehr aufregend ist🥴)
Nachtrag: In der Küche treffe ich Jan. Er wandert einen Wanderweg von 400km Länge und erholt sich hier in der Station für 1 Tag. Wir tauschen uns kurz aus, bevor auch er mich in die Einsamkeit entlässt. Stille.Weiterlesen
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- Tag 8
- Mittwoch, 31. August 2022 um 08:20
- ☁️ 5 °C
- Höhe über NN: 387 m
SchwedenAbisko Östra station68°20’50” N 18°50’5” E
Frühstück again
31. August 2022 in Schweden ⋅ ☁️ 5 °C
Ich habe nicht viel Zeit, da ich meinen Wecker etwas verschlafen habe. Jetzt also ein schnelles Frühstück mit Kaffee und Müsli und dann schnell Richtung Turiststation, wo die beiden mich erwarten. Mehr dann später🤗Weiterlesen
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- Tag 8
- Mittwoch, 31. August 2022 um 22:00
- ⛅ 5 °C
- Höhe über NN: 408 m
SchwedenVoulip Njakajávri68°20’21” N 18°45’7” E
Unterwegs mit Olof und Robert
31. August 2022 in Schweden ⋅ ⛅ 5 °C
Lang ersehnt und endlich eingetreten; meine Wanderung mit Olof. Heute stand sie als einziger und wichtigster Tagesordnungspunkt auf meiner Agenda. Wie ich ja bereits zwischen einem Schluck Kaffee und einem dahin gelöffelten Müsli bereits vorhin mitteilte, gab es schon morgens einige "Verzögerungen im Betriebsablauf" (so hätte zumindest die DB dieses Problem generlisiert betitelt).
Dem Problem lag allerdings hier kein vorausfahrender Zug oder eine Signalstörung, sondern meine Einstellungen zu Weckern zugrunde. Generell stelle ich mir davon lieber mehr um einige dann zu snoozen. Stellt man sich aber einen Wecker und schaltet ihn beim Klingeln aus, so verfehlt er seine weckende Funktion und man wacht einfach (etwas) später panisch auf.
Als also das mit dem panisch Aufstehen, Organisieren und Frühstücken durch war, war auch halb 9 durch. Vor mir lagen nur leider noch 3km Fußmarasch bis zur Turiststation. Und dann war da noch die Ferse...
Die Ferse tat nicht weniger weh als am Vortag, nein, das Rennen (fast walk) hatte eher eine Situations verschlechternde Wirkung. Ich Texte Olof, das ich einige Minuten später da sein würde, was mit einer freundlichen SMS quittiert wurde. Dann humpelte ich AFAP (as fast as possible) meines Weges und traf nur 7 Minuten verspätet ein. Eine erneute SMS an Olof zwecks meiner verspäteten, aber dennoch geglückten Ankunft, hatte sein Erscheinen und das seines Freundes Robert an der Rezeption zur Folge. Meine vielen Entschuldigungen waren fast überflüssig, denn alsbald war man tief in Gespräche verwickelt. Zum Beispiel darüber, das schwedische Züge eine extra Kippfunktion aufweisen, sodass der Zug sich in den Kurven entsprechend seiner Umgebung verhält, ohne das man die Schienen kippen muss. Das wiederum gewährleistet, dass die Motionsicknes, auch bekannt als Seekrankheit der Reisenden, abnahm.
Derweil kämpfte man sich über die üblichen Wanderwege vor; Olof in seinen Wander-Gummistiefeln, die von außen keinerlei Unterschied zu normalen Gummistiefeln aufwiesen sowie Robert und ich, in unseren gewöhnlichen Schuhen.
Natürlich erlaubte das Olof'sche Schuhwerk einen gewissen Vorteil, denn als Robert und ich von Grasbüschel zu Grasbüschel balancierten, auf überfluteten Holzstege Hechtsprünge hinlegten und immer sehen mussten, dass man irgendwie über Normal-Null der Pfütze/des Tümpels blieb, bahnte Olof sich seinen Weg einfach mitten hindurch, ohne Rücksicht auf Verluste. Als ich ihm dann von der armen Niederländerin mit den abgefrohrenen Füßen erzählte, die in Gummistiefeln unterwegs war, meinte er nur, man müsse sein Schuhwerk eben einfach gut eintragen. Mit den Worten: "But you can't safe them all." beendete er seine Expertise. Das die Niederländerin nie vor hatte in Gummistiefeln wandern, denn wer außer den Schweden tut so etwas, verschwieg ich lieber.
Es war generell ein schöner Wanderweg; er führte entlang eines Flusses (den man nicht sah) durch die so typische Natur, über diesmal gut ersichtliche Pfade. Über den Bergen hingen abermals Wolken, die heute jedoch begonnen hatten die Berggipfel mit weißem Schnee zu berieseln. Als mein Blick von den Berwipfeln wieder ins Tal und auf den Wandeeweg zurück schweifte, erblickte ich ein Rentier-Schädel. Spannend! Olof und ich machten uns direkt daran, markante Schädelknochen zu benennen....da sag ma' einer Ben macht nix für die Uni.
Nach ca. 5km kam dann ein Rauschen näher, bzw. eher kamen wir dem Rauschen näher, dass wie so oft als Ursprung einen Wasserfall hatte. Über diese Rauschquelle ragt eine... nun ja...Brücke?? Ginge es nach deutschen TÜV-Standarst und naja etwaigen anderen "Saftyregulations", hätte diese Brücke keine blumige Zukunft. Sie wäre in diesem Fall wohl eher für mehrere Jahre weiträumig gesperrt worden, bis die Behörden sich einig wären in welchen Zuständigkeitsbereich nun diese zusätzliche Arbeitsquelle fallen würde.
Wäre dann die Verantwortliche Institution gefunden, würde zunächts ein Abriss-, dann ein Bauantrag durch die Maschinerie der Bürokratie laufen. Umweltschützer hätten genug Zeit eine bedrohte Art zu finden, die nur dort ansässig wäre...neuer Antrag. Am Ende würde an besagter Stelle ein deutscher Traum aus Stahlbeton die Wildnis zieren.
Was dort allerdings wirklich die Kluft überspannte, war ein Holzsteg, der von 2 rostigen Eisenbahnschienen abgelöst wurde, über denen man eine Bretterkonstruktion samt Geländer befestigt hatte.
Nach allgemeinem Staunen, Bewunderung der Natur und den obligaten Fotos, ging es auf die andere Seite, wo sich ein schönes Plätzchen für ein Fika bat. Dort saßen wir nun knapp eine Stunde und philosophierten über sämtliche Unterschiede, die Deutschland und Schweden aufzuweisen hatten. Die Debatte reichte von der Nahrung bis zur Politik, wo sie am Ende hängen blieb. So kam auch heraus, daß wohl die schwedischen Kollegen bzw. Leidensgenossen der SPD, ähnlichen Wählerandrang erfuhr, wie die deutsche Fraktion; und zwar keinen bzw. negativen. Auch hier wurde aus der führenden Partei, eine Nieschenpartei mit ca. 20% bei den letzten Wahlen.
Während Robert sich auf den Rückweg machte, erkundeten Olof und ich das nähere Umfeld. Auch wenn die Pfade nach und nach verebbten, erlaubte die nicht sehr dichte lappländische Vegetation eine gute Orientierung, weshalb man keine Befürchtungen des Verlaufens am helllichten Tage hegen muss.
Auf der Anöhe, die wir zunächst im Betracht nahmen, fand sich allerlei Kot. Von Elch bis Rentier, Hase bis Vogel; jeder schien hier seine Notdurft zu verrichten. Auch Pilze gab es einige, die Olof versuchte zu differenzieren. Nicht ganz erfolgreich und sein wir ehlich...dann doch lieber Kötbullar statt Tod durch Vergiftung.
Auch wenn man gut sah, hielten wir es für das Best, zum Fluss zurückzukehren und dem Verlauf stromaufwärts zu folgen. So fand man auch ohne Karte immer zurück. Während wir all das taten, erzählten wir und erzählen und erzählen....von Bach bis Tschaikowsky, Miniaturwunderland bis Prager Sinfonieorchester, Spiritualität bis Drogenkonsum (keine Sorge, dass war mal Teil Olofs Job).
Zwischendurch gab es immer wieder spannende Motive, die mit reichlich Hilfsmitteln digital festgehalten wurden. So ging es hin und so ging es zurück. Die Ferse war da schnell vergessen.
Als wir irgendwann gegen 15 Uhr zur Turiststation zurück kamen, verabschiedete ich mich noch von Robert und Olof begleitete mich zurück nach Abisko Östra.
Im Foyer der Turiststation begegne ich meiner vorherigen Zimmergenossin, die nun auf den Campingplatz umgesiedelt war. Keine 2 Sekunden und Olof ist mit ihr in ein Gespräch verwickelt. Er erzählt mit heftigem Akzent, kleinen Fehlerchen, aber bemerkenswert sicher auf Deutsch, was für einen schönen Tag wir hatten und das wir "Pfad-Kollegen" wären. Ich finde die Vorstellung sehr lustig und auch sie muß sichtlich schmunzeln.
In Abisko Östra trennten sich dann auch unsere Wege. Aber nicht für immer. Wir halten definitiv Kontakt und wann immer einer im Lande des anderen ist, wollen wir einander mal besuchen; gemeinsame Interessen gibt es genug.
K.O. aber glücklich, kehre ich ein letztes mal in mein Hostel zurück. Dort warten neue Zimmergenossen aus "Great Britain" auf mich, die....nun ja...also in Converse Sneakern kommt man hier nicht weit, wohl in den falschen Zug gestiegen sind. Auf meine Frage ob sie zum Wandern hier sind die Aussage: "NO! You would never see a British hike. And we're no exception.".
Bevor es in die letzte Sauna geht, plane ich den nächsten Teil meiner Reise, denn der ist weniger geplant als ich bisher annahm. Nun geht es morgen via Narvik ab 11.04 Uhr, von Abisko nach Kabelvåg. Olof riet mir mich rechts in den Zug zusetzen, denn da soll die Natur einfach umwerfend sein.
Wo ich in Kabelvåg übernachte ist eine Überraschung und wenn alles klappt, die wohl genialste Unterkunft nur irgends möglich. Und das sogar umsonst! Also Daumen drücken, dass auch alles so wird wie erhofft. (Ansonsten kommt notgedrungen das/der? Biwak zum Einsatz🥴)
Auf dem Weg zur Dusche, dann noch ein glücklicher Zusammenstoß. Ich treffe die Betreuerin der 52 Schlittenhunde. Sie lädt mich ein, morgen früh um 9 doch einmal vorbeizuschauen; so klappt das also auch noch! JUHUUUU...🥳 Was gäbe es besseres als 52 Hunde an einem Ort?? (nagut, vielleicht 53....aber egal)
In der Dusche wird dann nicht nur mein Körper einer gründlichen Wäsche unterzogen, nein, auch meine Wäsche genoss eine nötige Erfrischung. Dann aber endlich Sauna....🤗
Als Letzter Tagesordnungspunkt steht nun noch an, evtl. bei aufgeklartem Himmel, Aurora zu sehen. Toi, toi, toi!
(Gleich kommen nochmal ein paar Fotos des Tages, den pro Footstep bin ich auf 20 reguliert)Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 07:30
- ⛅ 4 °C
- Höhe über NN: 389 m
SchwedenAbisko Östra station68°20’49” N 18°50’6” E
Und täglich Grüß das Murmeltier...
1. September 2022 in Schweden ⋅ ⛅ 4 °C
7.20 Wecken....ja, gibt Schöneres aber um 11.02 Uhr geht der Zug. Dann duschen, zähneputzen und Frühstück. Vorher noch einmal zu meinen Sachen auf der Wäscheleine. MIST! Die sind alles andere als trocken. Mal sehen wie ich die jetz bis zur Abfahrt trocken bekomme....stellt sich raus; garnicht. Dann schnell den Kampf mit dem Schlafsack ausfechten, alles an Essen in Zip-Beuteln verstauen und ab zu den Hunden.Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 09:00
- ⛅ 5 °C
- Höhe über NN: 401 m
SchwedenAbisko68°20’43” N 18°50’9” E
Fell, Fell und mehr Fell
1. September 2022 in Schweden ⋅ ⛅ 5 °C
Ich habe nicht viel Zeit zum schreiben, denn ich sitze mittlerweile im Zug. Meine Reservierung war Gott sei dank auf der rechten Seite, an einem Fensterplatz. So kann ich also die Aussicht grenzenlos genießen.
(Von einem Tunnel hatte mir keiner etwas gesagt....der scheint ja garnicht zu enden...ah doch jetzt! Was eine Aussicht...😨)
Aber von Anfang an. Ich kam also bei den Hunden an und es gab erstmal Lärm. Sie heulten auf, gingen über Tische und Bänke und wollten sich garnicht beruhigen. Als ich schon annahm, da würde wohl keiner mehr kommen, denn ich wartete nun schon 5min, kam die Frau vom Vortag auf einem Quad um die Ecke und ich lief ihr nach. Bevor es aber für vorerst nur die Hälfte der 52 Huskys in die "Freiheit" ging, ein kurzer Rundgang, denn in der Nacht hatte es wohl lautes Gebell und Geheule gegeben, sodass man nach einer Ursache schaute.
Zu meinem Erstaunen kannte die Frau alle 52 Hundenamen. Sie ermahnte einzelne von ihnen und rief einigen gezielt schwedische Wortfetzen zu. Auch mein französicher Mitbewohner war nun erschienen und begeistert. Didier hatte selbst einmal mit Hunden gearbeitet und erzählte hinterher von den Arbeiten, die man auch wollen musste, wenn man sein Herz und seine Seele an diese Tiere verliert. Tja 52 Hunde machen eine Menge Haufen....
Nun liefen bereits einige Hunde umher, die für Radau bei den übrigen Hunden sorgten. Es handelte sich nach Auskunft der Betreuerin, um alaskanische und sibirische Huskys. Sie selbst züchteten ihren eigenen Nachwuchs, doch während Corona hatten sie aufgrund der Ungewissheit im Tourismusgeschehen, die Züchtung unterbrochen. Die umhertollenden Hunde sprangen an mir und Didier empor, wollten Zuneigung, aber auch das Toben war ihnen recht.
Dann wurden die restlichen Zwinger geöffnet und es brach wie aus Schleusen hervor. Die Hunde schossen förmlich auf einem zu, jagten sich und brauchten erstmal eine Weile um die angestaute Energie loszuwerden. Man einigte sich auf eine Stelle, die wohl als Revierkennzeichnung besonders geeignet war (lustigerweise genau vor der Tür) und hinterließ seine ganz persönliche Unterschrift in Form einer Pfütze.
Es war beeindruckend die Huskys so zu erleben. Viele hatten noch sehr viele wilde Züge, die teilweise durch einem Wolfsähnlichen, muskulären Körper unterstrichen wurden. Wäre man einigen dieser Hunde in der Dämmerung begegnet, hätte das Aussehen einen auf den nächsten Baum getrieben, so ähnlich sahen sie dem Wolf. Doch besonders das Rudelverhalten war hier deutlich ausgebildet; immerwieder kam es zu kleineren Auseinandersetzungen, in denen ältere und höherrangige Tiere, ihre Stellung im Rudel verteidigten. Dies sogar durch die Gitter.
Um das zu verstehen, muss man sich das Gehege vorstellen: Es besteht aus einzelnen Gitterzwingern mit mehreren Hütten, in denen 2-3, manchmal mehr, Hunde gehalten wurden. Durch ein Loch, groß genug für den Kopf, können die Hunde jederzeit auf Wasser zurückgreifen. Nun kam es also unweigerlich zu Begegnungen zwischen eingesperrten und freilaufenden Hunden, da zur selben Zeit immer nur die Hälfte aller Hunde freilauf hat. Viele der eingesperrten Hunde streckten deshalb ihre Köpfe durch den Zaun und knurrten oder bellten.
Es kommt zu einer Begegnung zwischen einem weißen jüngeren freilaufenden Hund und einem älteren eingesperrten. Trotz der durch die äußerlichen Gegebenheiten, bessere Situation des weißen provozierenden Hundes, reichte ein Knurren und Zähnefletschen des Älteren aus, um dem Weißen seine Stellung bewusst zu machen; er schmiss sich als bald in unterwürfigen Gebärden auf den Boden, streckte seinen Bauch empor und war sich seiner Stellung wohl wieder bewusst.
Was ich mich wunderte war, wie man nun 52 Hunde, wieder den richtigen Zwingern zuordnete. Angeblich würde hier ein Pfeifen genügen und alle Hunde würden an ihren ordnungsgemäßen Platz zurückkehren....hätte ich schon gerne mal gesehen, denn vorstellen kann ich es mir kaum.
Es dauerte seine Zeit, bis alle Hunde in einen ruhigen Trott und eifriges Schnüffeln verfallen waren. Die Trainerin erklärt das mit der zunehmenden Kälte; sobald es kälter würde, ginge die Energie der Hunde nach durch die Decke. Trotzdem müsse man vorsichtig sein, denn ein zu früher Trainingsbeginn, mit zu hohen Temperaturen, würde den Tieren schaden. In diesem Fall müsste man Wasser zum Abkühlen bereit stellen.
Nun, da die Hunde sich etwas beruhigt hatten, konnte man endlich zum wichtigsten Punkt, dem Streicheln, übergehen. Trotz der vorerst wilden Erscheinung, waren die Hunde ordentlich verschmust. (Zu meinem Glück🤗)....es gab Streicheln hier, Stupser da...eine einzige Fell-Oase... doch lange konnte ich es nicht genießen, denn mein Zig rief ja und bisher war noch nix eingekauft und der Rucksack war auch noch leer.
So kehrte ich Endorphine geladen zurück auf mein Zimmer und ging meiner weiteren Tagesplanung nach...Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 11:00
- ⛅ 6 °C
- Höhe über NN: 387 m
SchwedenAbisko Östra station68°20’56” N 18°49’45” E
Aufbruch in Abisko
1. September 2022 in Schweden ⋅ ⛅ 6 °C
Norwegen bedarf sicher keiner Vorbereitung, allerdings ist es sehr empfehlenswert sich vorher mit Lebensmitteln einzudecken. Das war zumindest der Grundtenor der Norwegen-Rückkehrer; "Schön aber teuer." Und so wurde bis um 10 Uhr erstmal alles gepackt, bevor der Sturm auf die Supermarktregale losging. Dazu fragte ich Jan, was er sich so an hochkalorischen Goodies geholt hatte, denn er hatte schließlich gestern den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als in 3 Anläufen für 160 Euro, seinen nächsten Trip vorzubereiten. Das lief ungefähr so ab: einkaufen, zurückzukehren, Kalorien ausrechnen, losrennen, einkaufen zurückzukehren und so weiter, bis man eben auf 3 Einkäufe kommt.
Mit seinen Tips zog ich also in die Schlacht. Schon bei betreten des Ladens war klar, hier ist was los. Das lag vermutlich daran, dass es im Vergleich zu den Tagen vorher, wesentlich mehr Produkte gab. Ob die Leute nun dessen bewusst heute alle kamen oder rein zufällig die Warenlieferung mit dem Menschenandrang zusammen fiel, war schwer zu sagen. Jedenfalls durchzog ich zielstrebig den Laden und hatte bereits 10.20 Uhr, alles beisammen. Leider passte auch hier wieder das Timing nicht, denn an einer Kasse standen nun alle vorher im ganzen Laden verteilten Menschen; und das vor mir....
Nach 5 Minuten öffnete eine 2. Kasse, wodurch die Wartezeit deutlich verkürzt wurde und ich schon wenig später die Hauptstraße hinauf eilte. Am Bahnhof dann ein kurzer Stop, denn nun schienen auch die Britten ihren Dornröschenschlaf beendet, gefrühstückt und sich auf den Weg gemacht zu haben, was um 9 Uhr noch nicht der Fall war. Man bekundete reges Interesse an meinem Einkauf, fasste auf Englisch nochmal alles zusammen was ich gekauft hatte und setzte sich zufrieden zurück auf die Bank.
Das Verstauen der Nahrungsmittel war erstaunlich einfach und schnell getan. Damit war alles fertig. Ach nein! Die Wäsche. Noch immer klamm, blieb mir wohl keine andere Möglichkeit, als sie einfach so mitzunehmen. Dann würde daraus eben ein Intervall-Trocknen werden, bei dem bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit, die Sachen aufgehängt werden würden. So schnupperten diese auch einmal die Luft unserer großen weiten Welt.
Nach Wiederaufnahme der Schildkrötenformation war ich bereit für neue Länder und neue Sitten (nicht aber für neue/teurere Preise). Die Verabschiedung von Jan dauerte etwas länger. Er erzählte von seinem kaputten Fuß, der ihm nun vor neue Entscheidungen stellte und von seinem weiteren Vorgehen.
Am Bahnhof erneut Auftritt der Britten. Man sonnte sich noch immer und hatte alles in allem ein entspanntes Leben. Sie sind nebenbei bemerkt die einzigen mir bekannten, welche die 3km zur Abisko Turiststation mit dem Nachtzug fuhren, um dann dort "Wandern" zu gehen.....Der Zug fuhr ein....Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 12:15
- ⛅ 7 °C
- Höhe über NN: 148 m
NorwegenSkjåmoen68°24’23” N 17°56’45” E
Norwegen🇸🇯
1. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 7 °C
3. LAND🥳
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 12:50
- ⛅ 9 °C
- Höhe über NN: 36 m
NorwegenNarvik68°26’30” N 17°26’30” E
Abisko - Narvik: Lofoten ich komme!
1. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 9 °C
...aus Panik ihn zu verpassen stieg ich an der nächst besten Tür ein; stellte sich heraus, der Wagen der zu dieser Tür gehörte, war fast ganz hinten und mein Wagen fast ganz vorne. Mit viel Kraft und etwas Geschick, kämpfte ich mich durch die Schlafwagen, über auf dem Flur geparkte Rucksäcke hinweg und an uneinsichtigen Interrail-Hassern vorbei, bis zu meinem Wagen Nr. 16. Dort parkte ich meinen Best Buddie im Gepäcknetzt und organisierte meinen Kram, den ich für die nächsten 2h Zugfahrt zu brauchen glaubte. Einen Vierer weiter vorne, auf der anderen Seite des Gangs, wurde ich auf eine Gruppe deutscher Interrailer aufmerksam. Es waren 4 Jungs, die ungefähr über ähnliche Sprachkenntnisse verfügten, wie die Jugendlichen an meinem ersten Tag. Während sie der ganzen Szenerie die sich ihnen bot keine Beachtung schenkten, starrten sie alle auf ihr Handy, saßen vor einem riesigen Berg Müll und hingen bei jeweils eigener Musik, eignen Gedanken nach. That's the spirit of Interrail, I guess...
Dabei war die Szenerie umwerfend; Zur Linken gab es schneebedeckte Bergmassive und herabstürzende Wasserfälle, zur Rechten Seen, Flüsse, Hochebenen, vereinzelte Häuschen und ebenfalls Berge. Olof hatte erzählt, daß die Schienen langezeit die einzige Möglichkeit waren, um nach Abisko zu gelangen. Bereits 1903 oder 1904 hatte man die Strecke errichtet und erst 100 oder fast 100 Jahre später kam die Straße. Dies auch nur unter heftigem Protest, denn man wollte die Natur vor den Schadstoffen schützen. Offensichtlich erfolglos.
Der Zug wand sich am Hang entlang durch das Gebirge. Immer wieder auch Tunnel und Haltestellen. An einer dieser Haltestellen stieg der Zoll ein, der nach einer ersten reinen Runde Observation, bei einer Zweiten die Pässe kontrollierte.
Hierdurch schien auch einer der Deutschen mal von seinem Handy aufgeblickt zu haben, denn er kommentierte die Schönheit, der ihn umgebenden Landschaft mit den wohlbedachten Worten: "Boah digger guck mal drüben raus! SICK!". Allerlei Jugendwörter folgten, die zusammen mit uns gebräuchlichen Adjektiven, Verben und Substantiven, eine partielle Anglifizierung erfuhren, bevor ein Konglomerat aus Jugendsprache, Gossensprache, Anglizismen, und "normalem" Deutsch, vier 18- oder 19-jährige Münder verließ. Von diesem Momente an schienen sie beinahe besessen von der Landschaft zu sein, denn sie pressten abwechselnd ihr Gesicht, dann wieder ihr Smartphone gegen die Scheibe und wetteiferten mit den besten Fotos.
Der Zug hatte die Norwegische Grenze hinter Riksgränsen passiert und fuhr nach Passage traumhafter Seen und Hochebenen entlang eines Fjordes, der sich hunderte Meter unter uns in das Norwegische Festland einstülpte. Neben Booten, die ihn auf Normalnull überquerten, hingen weit oben in der Luft auch Stromleitungen, die wie Wäscheleinen von Strommasten auf einer Seite, zu Strommasten der anderen Seite gespannt waren. Orange Kugeln verieten vermutlich Flugzeugen und Helikoptern, dass die dortige Passage zu einem "Drahtseilakt" werden würde.
Von nun an waren es noch 15/20 Minuten bis nach Navik. Während sich der Zug langsam dem Merresniveau zuwand, geriet das Abteil so langsam in Aufbruchstimmung. Auch meine deutsche Reisegruppe. Einer nutze die Gelegenheit sogar noch mal zum Zähneputzen.
"Alle man von Bord, Kinder und Frauen zuerst!" Nein, Spaß...ganz so war es nicht. Aber in Narvik angekommen, machte man sich daran den Zug schleunigst zu verlassen und vorbei an den zusätzlich am Gleis kontrollierenden Zöllnern zu kommen.
Puhh...geschaffen mein am weitesten nördlich gelegenes Ziel erreicht. Von nun an geht es nur noch abwärts, also im geografischen Sinne natürlich.😉Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 15:00
- ⛅ 12 °C
- Höhe über NN: 30 m
NorwegenNarvik Krigsmuseum68°26’14” N 17°25’29” E
Sch*** Berge: Zwischenstop in Narvik
1. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 12 °C
Was also tun in der Zwischenzeit? Ich hatte 3h Zeit, 25kg Gepäck und kein Plan von Narvik. Also hoch auf den Aussichtspunkt. Wie naiv kann ein 20-jähriger eigentlich sein. Es tut mir schon beim hochblicken alles weh, aber ein Becker tut was er zu tun hat.
Kurz vorher löse ich noch meinen Northland-Pass für die nächsten 7 Tage Lofoten und dann geht es los. Man ist das steil. Schritt für Schritt wird sich entkleidet, bis ich irgendwann auf Höhe der Uni, ein gewisses Plato erreicht habe. Puh, ich schwitze aus allen Poren, denn diese Steigung war einfach nur krank. Klar, selber Schuld könnte man meinen, aber Papa hatte mich auf eine Mission geschickt und ich wollte sie erfüllen. Auf Höhe der dort oben gelegenen Uni treffe ich zum einen, einen alten Norweger, den ich mit seiner 12-jährigen Hundedame noch ein Stück begleite und Mudassar, einen pakistanischen International der Uni, der vor 5 Tagen sein Computer Science Studium begonnen hat. Er wiederum begleitet mich ein kleines Stück, um wie er meint sein Vitamin D Vorrat zu speißen und wir betrachten von oben den bergigen Alptraum eines jeden Backpackers. Schön ist er ja schon dieser Alptraum, mit seinem großen Hafen und den vielen bunten Holzhäuschen....
Mudassar bietet mir an, mir seine Uni zu zeigen. Wie könnte ich da nein sagen. Einmal eine arktische Uni besuchen? Yes, Please! Und die Uni ist überwältigend schön. Ein modernes Gebäude über den Dächern Narviks. Viel Glas, aber auch Pflanzen und Holz wurden integriert. Er bietet mir an mein Gepäck im Eingangsbereich stehen zu lassen, hier würde keiner klauen. Es ist Wahnsinn: in Deutschland wäre es weg sobald man sich nur umdreht aber hier....kein Problem. Er zeigt mir einige Räume, die Bibliothek und wo er unterricht hat. Es ist einfach Wahnsinn wie modern diese Uni ist. Zum Schluss der kleinen Führung bietet er sogar noch Kaffee an, nur sind die Kannen leider schon leer. Dann also ohne....runter geht ja bekanntlich eh besser als hoch.
Die Verabschiedung ist kurz aber herzlich und wir versprechen einander den Kontakt zuhalten. Für ihn geht es dann nach oben, für mich nach unten. Auch das ist leider immer noch anstrengend genug, sodass ich völlig fertig am Fuß des Berges ankomme.
Nach meinem Abstieg nun eine kleines Päuschen im "Zentrum" Narviks. Zuvor hatte ich noch einen Rasierer besorgt. Die Kassiererin meinte: "Ist bisschen teurer in Norwegen.", aber da sich das nicht ändern lässt, muss ich es so hinnehmen. Ich suche mir eine hübsche Bank, mit guter Aussicht und breite als allererstes meine nassen Klamotten aus. Erst dann ist die Zeit reif, für die letzten beiden Zimtschnecken, bevor 15.50 Uhr mein Bus richtung Kabelvåg abfährt. Da heißt es wieder 4h Ausblick genießen....aber was für einen!Weiterlesen
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 17:24
- ⛅ 11 °C
- Höhe über NN: Meereshöhe
NorwegenTjeldsundbrua68°37’42” N 16°34’43” E
Nördlichster Punkt meiner Reise
1. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 11 °C
Jetzt bin ich ganz Oben!🥳😉🤗
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 20:59
- 🌙 9 °C
- Höhe über NN: 24 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’24” E
Na, wo schlafe ich heute nacht?
1. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 9 °C
Nehme Tips entgegen😊
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- Tag 9
- Donnerstag, 1. September 2022 um 23:55
- ☀️ 13 °C
- Höhe über NN: 31 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’25” E
2 Sommernächte im Bunker
1. September 2022 in Norwegen ⋅ ☀️ 13 °C
Der Busfahrer war ein sehr sympathischer Mensch. Zu dem war ich bei den immer schmaler werdenden Straße wirklich von seinem souveränen Fahrstil beeindruckt. Ich war der erste der eincheckte. Als erster hatte ich natürlich die freie Platzwahl. Das kostete ich auch aus: ich untersuchte ob es Plätze mit Strom gibt....Meine erste Untersuchung ergab...nein. Dann folgt die 2. Und tatsächlich fand sich eine Platz mit Steckdose.
Ihr denkt jetzt sicher, boah, und der will in die Natur? Der kommt ja keine Sekunde ohne Handy aus. Welch ein Luxus Problem.....aber nein, das ist es nicht. Es hängt nämlich mit meiner Unterkunft zu tun, die weder Strom noch Wasser hat, aber immer langsam mit den jungen Pferden.
Eine geraume Zeit später setzte sich der durch und durch moderne Bus mit allem möglichen Schnickschnack in Bewegung. Noch nie hatte ich einen Bus gesehen der 129 Haltestellen hatte; er hatte sogar noch mehr aber ich stieg bei 130 aus, deshalb gab Google mir nur diese 129 an. Immer entlang des Wasssers, ging es über gewaltige Brücken Konstruktionen, entlang von Abhängen auf schmalen Serpentinen und immer das Wasser in Sicht. Wo am Anfang noch Wiesen, seichte Strände und nur vereinzelte große Berge waren, schloss sich nach und nach eine rauere Gegend and mit schroffen Felsen die empor ragten und einer wesentlich weniger seichten Küstenlinie. Die Häuser nahmen ab, dafür gab es Fähren, Fischerboote und allerlei anderes spannendes zu sehen. Auch wenn die Berge und Felsen schroff aussahen, so hatte das sie bedeckende hellgrüne Moos, das blaue Wasser und die üppigen Wiesenflächen davor, eine mildernde Wirkung. Die mit der Abendsonne beschriebenen Felsen leuchtet Orange und auch dahinter strahlte der Wolkenfreie Himmel in schillernden Farben.
Man war fast verleitet jede einzelne dieser einzigartigen Szenen festzuhalten. Einige Berge wurden vom Bus via Tunnel durchbohrt, andere auf Serpentinen umfahren. Er hielt nur an, wenn auch jemand wirklich ein oder aussteigen wollte, was so gut wie nie vorkam. In Svolvær ein kurzer Fahrewechsel und 8 mit später waren wir da.
Wir ist nicht ganz richtig, denn ich stieg als einziger aus, kämpfte mein Rucksack aus dem Gepäckfach und der Bus fuhr ab. Jetzt erst fingen die Gedanken an; was hab ich denn nun schon wieder angestellt....lässt dich im kleinsten Kaff aussetzen und weißt noch nicht mal wo, ob und wie du dort schläfst? Nagut, keine Zeit für unbegründete Sorgen. Es ging also los und um es gelinde auszudrücken; der Aufstieg in Narvik mit dem Gepäck, war nichts dagegen.
Der Pfad führte auf Schleichwegen durch Matsch, dann Felsen empor, über Geröll, rostige in den Stein eingelassenen senkrechte Stufen, weitere Felsen, immer weiter nach oben. Irgendwann wann stand ich auf einem Felsmassiv und sah die ganze Pracht von oben. Hinter mir die Verge, vor mir das mehr. Die Sonne ging gerade unter doch hinter den Bergen leuchtete der Himmel, so daß sie sich bis spät in die Nacht als dunkle Silhouetten abzeichneten. Der Himmel war wolkenlos, erste Sterne funkelten. Vor mir im Meer kreuzten sich gerade 2 Kreuzfahrtschiffe der Hurtigruten und gaben sich eine spezielles Hupen Konzert. In den nahe liegenden Siedlungen, brannten bereits die Lichter und so war es, als wären unten und oben kleiner Sterne zu sehen. Ein Fußballspiel war noch im Gange, von dem man erst die Schreie und Komandos, später die abfahrenden Autos auf dem Kiesuntergrund vernahm. Dann Stille....nur einige Seevögel kreischten noch in den Wind.
Meiner Unterkunft ebenso bemerkenswert wie Einzigartig. Ein Bunker der Nazis aus dem 2 WK, den ein Filmproduzent liebevoll mit viel Mühe und Auge fürs Detail, hergerichtet hatte. Es gab alles. Die meisten Sachen hier sind gefunden oder Schrott, die sich hier neuer Bedeutung er freuen.
Hier mal nur auszugsweise eine Beschreibung. Eine Große Glastür führt hinein. Man steht in einem Raum, in dem eine Feuerstelle/Ofen mit Bänken und Holzlager, eine Kückrnzeile über Eck mit Fenster und 2 Betten Platz gefunden haben. In der Küchen Zeile gibt es von Verbandszeug über Gaskartuschen und Gaskocher, Besteck, Schüsseln und andere Kochutensilien, noch Kerzen, Streichhölzer und und und. Dann ein Etagenbett mit Matrazen. Auf den Bänken am Ofen liegen Felle. Generell befinden sich über all kleine Dekorationen aus der Natur oder Gefundenes. Die Fülle ist garnicht in Worte zu fassen. In der Zimmermitte hängt eine Schaukel von der Decke.
Durch einen Gabg gelangt man vorbeiban einer Leiter zum Oberlicht, durch das man aussteigen kann, in ein hinteres Zimmer, seiner Zeit vermutlich der Ausguck. Mit Fenstern in alle Richtungen über die Bucht, ist es einfach beeindruckend. Ein erhöht es Bett mit Tisch und Stuhl, bieten eine wunderbares Panorama.
Für dieses Bett entschied ich mich auch schlussendlich. Da ich Hunger hatte, beschloss ich Abendbrot zu machen. Ich hatte mir Dosen-Ravioli mit gebracht für beide Tag, war aber davon ausgegangen, sie kalt essen zu müssen. Nach abschätzen der Gegebenheiten und dem Finden einer Feuerstelle, war ich vom Idee eines über dem Feuer gegarten Essens, überzeugt.
Trockenes Holz fand ich bei einem toten Strauch und Zeitung hatte ich immer dabei (eigentlich zum Schuhe ausstopfen). Meine ersten Versuche scheiterten doch nach einer halben Stunde hatte ich mit Birkenspänen, kleinen Trockenen Ästchen und etwas Papier, mein erstes eigenes Feuer entfacht. Das war ein tolles Gefühl. Ich brauchte etwas Fingerspitzengefühl es am Laufen zu halten, aber es hing...jemande hatte schon einen mit Steinen begrenzte Stelle konstruiert, sodass der Wind die Funken nicht verteilte.
So saß ich also wenig später hoch über den Dächern Kabelvågs auf den Felsen, rührte meine Dosenravioli im Eisentopf um und hatte eine wahnsinnige Aussicht. Mitlerweile kamen auch die Sterne auf und es wurde unbeschreiblich schön. Das ganze Szenario ist in Worten und Bildern garnicht dazustehen, deshalb belasse ich es hierbei.
Nach meinem Ravioli gab es noch etwas Kultur auf die Ohren, ein Hörspiel von Kaminer, bevor ich das Feuer löschte, Zähneputzte und meinen Schlafplatz richtete.Weiterlesen
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 10:25
- ☀️ 10 °C
- Höhe über NN: 24 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’24” E
Aufwachen im Bunker
2. September 2022 in Norwegen ⋅ ☀️ 10 °C
Sonnenstrahlen scheinen durch die verglasten Schlitze und wecken mich gegen 5.30 Uhr. Ich drehe mich um und schlafe weiter. Um 8.50 Uhr ist damit dann aber Schluss; zunächst wird die fantastische Aussicht genossen, dann noch ein Hostel gebucht, dass sich nach meinem nächsten Stop anschließt und zu guter letzt, plane ich meinen heutigen Tag.
Der Plan besteht darin, sich erst einmal frisch zu machen, dafür muss ich irgendwie ans Wasser kommen, dann frühstücken und den Bus nach Svolvær nehmen, um dort Wandern zu gehen.
Später dann mehr....😊Weiterlesen
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 13:32
- ☀️ 12 °C
- Höhe über NN: 3 m
NorwegenMattishaugen68°12’42” N 14°28’34” E
Warten auf den Bus
2. September 2022 in Norwegen ⋅ ☀️ 12 °C
Die ersten Tagesordnungspunkte sind bereits erledigt, jetzt fehlt nur noch die Busfahrt nach Svolvær, damit ich dort ein bisschen wandern kann.
Nach dem ich eingesehen hatte, dass der Bunker so hoch über dem Meer liegt, das ein Abstieg an der Steilküste lebensmüde wäre, bzw. Ich im Leben nicht mehr zurück gefunden hätte, war das Thema für mich erstmal durch. Dann kramte ich etwas, hängte meine Sachen noch einmal zum durchtrocknen nach draußen und bereitete Frühstück. Kurzvorher schossen 2 Düsenjets an meiner Scheibe vorbei. Ich beobachtete sie und nun ja, es bekam durchaus eine andere Perspektive, aus der Beobachtungseinheut eines Bunkers, Düsenjets zu beobachten...
Auf einer Holzbank vor dem Haus, in der morgendlichen Sonne, begann ich es mir gemütlich zu machen. Für die Ohren gab es erneut Kaminer, der etwas die allmählich doch unbehagliche werdende Einsamkeit minderte und für den Magen gab es zunächst Mozzarella mit Tomate, anschließend 2 Äpfel und zu guter letzt, 2 Brote mit Erdbeermarmelade.
Nach vollendetem Genuss, musste alles wieder rein, was vorher den Weg rausgefunden hatte und als auch das erledigt war, packte ich meine Sachen für den Tag. Laut Google Maps gab es 13.01 Uhr einen Bus. Es war 12.50 Uhr....ich hastete über die Steine, durch Schlamm und Dreck, da ich ja annahm der Bus würde auch fahren....stand jetzt, 13.18 Uhr ist selbiger noch nicht erschienen. Davor wurde ich allerdings schon gewarnt, denn die Busse und ihre Fahrer haben hier eine gewissen eigenbrödlerische Seite; sollten sie zu vorhergesagten Zeit tatsächlich erscheinen, empfiehlt es sich, sich direkt auf die Straße vor den Bus zu schmeißen, denn so ist ein Anhalten garantiert. Stellt man sich nur so an den Straßenrand, ist das für einige nicht genug Einsatz um die Maschinen zu stoppen.
Mal sehen ob Bus 743, der für 14.05 Uhr vorhergesagt wurde, dann stattdessen erscheint.Weiterlesen
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 17:11
- ⛅ 10 °C
- Höhe über NN: 533 m
NorwegenFløya68°14’53” N 14°36’1” E
Berg Nr. 2 erklommen
2. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 10 °C
Das war diesmal ne ganz andere Nummer....von wandern kann da schon fast nicht mehr die Rede sein. Aber oben ist oben! 🥴🥳 Und was zählt ist die wahnsinnig Aussicht von hier oben und mein jetzt folgendes Lunchpaket...😋Weiterlesen
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 22:19
- 🌙 9 °C
- Höhe über NN: 31 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’25” E
Polarlichter!!!🥳
2. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 9 °C
Nun endlich doch....Nach so langem Hoffen!😨
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 23:00
- 🌙 9 °C
- Höhe über NN: 3 m
NorwegenSkjeret68°13’51” N 14°33’54” E
"Wandern" in Svolvær
2. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 9 °C
Seit meinem letzten Bericht ist wieder viel passiert. Als mich also tatsächlich um 14.04 ein Bus einsammelt und nach Svolvær bringt, bin ich voller Energie endlich los zuwandern. Die 2km vom Bus bis zum Berg sind auch nach nur einmal verlaufen absolviert und ich stehe unerwartet am Fuße einer Steinernen, sehr sehr steilen Treppe. Mein Blick empor liefert keine Auskunft darüber, wo sie wohl enden mag.
Der Himmel erneut wolkenlos, die Sonne brennt bei 12 oder 13°C hinunter und ich bin ganz optimistisch, dass das super wird und die Wanderwege sicher am Ende der Treppe losgehen. Nur eine Sache wundert mich, die Infotafel am Fuße der Treppe sagt, die Treppe sei ein "demanding Path", alle weiteren oben, "very demanding". Wird schon.
Auf nicht einmal der Hälfte ist Schluss....Die Hose muss aus...sofort! Ich hatte mich im kühlen Bunker sehe dick angezogen, was sich als erneute falsche Kleiderwahl herausstellte. Die Steppjacke ging als erstes. Es folgten dicke Unterhose und Mütze. Langesoberteil und Hose mussten bleiben; aus Sonnenschutz. Schnaufend ging es Etappenweise weiter. Für die freundlichen Grüße der von oben kommenden Wanderer war ich in meinem Zustand nicht empfänglich. An einer Stelle, an der Wasser über ein Moosbett nach unten tropfte, wurde mein Durst gestillt. Höher und höher schraubte sich diese vermalledeite Treppe. Immer noch war kein Ende in Sicht. Svolvær war bereits unter meinen Füßen zu einem Miniaturland geworden, doch auch jetzt noch kein Ende.
Nach viel Schweißvergiesen, einigen Flüchen und Muskelschnerzen vom Feinsten, stand ich erneut an einem Pfosten mit lauter Schildern, die in allerlei Richtungen Zeigten....Pfade gab es da wo sie hin zeigten auf den ersten Blick nicht, aber andere Wanderer bewiesen gleich, daß dies schon so sein Richtigkeit hatte. Es ging ins Unterholz. Ebenso steil wie vorher ging es nun ohne Stufen weiter. Über Matsch und Geröll, durch Flüsse, an Felswänden entlang....egal wie unwegsam das nächste Hinderniss, man konnte sich sicher sein es geht bergauf.
Irgendwann blickte ich hoch und erspähte am Felsmassiv vor mir, eine Horde Bouldernder Leute. Ich war an einen Klettersteig geraten. Hoch und runter kamen Leute, andere sicherten sie oder verließen den Steig. Die logische Schlussfolgerung: weiter nach oben geht es vorerst nicht, denn ohne Seil, Helm und Gürtel war hier nix zu reißen.
Also einmal 90° nach links gedreht und....ach....hier kommt man weiter nach oben. Und erneut schob ich mich durch das Dickicht entgegen der Schwerkraft. Es gab jetzt wirklich keinen Pfad mehr, nur noch ein von einpaar Leuten zertreten Pfad. Bei einem Kontrollblick sah ich jedoch links von mir, jede Menge Mebschen und etwas, bei dem es sich gut und gerne um einen Weg handeln könnte. Ab durch die Mitte! Durch meterhohe Farne und Birkenbüsche, wurde der Weg noch beschwerlicher. Zwischendurch geriet ich dabei allerdings an einen kleinen Bachlauf, an dem ich meinen Wasservorrat auf füllen konnte. Denn im Bunker gab es kein Wasser und irgendwie musste man ja auch die 2. Nacht überstehen.
Endlich den Pfad erreicht, ging es zwar nicht weniger steil oder weniger mühsam zu, aber es ging nicht durch das Dickicht un entlang gekennzeichneter Wege... was die Schilder Angaben, die auf diese Pfade zeigten, blieb meist ihr Geheimnis; irgendeine Kilometer Angabe, ein Norwegisches Wort für das Objekt wo sie angeblich hinführten und dann die Bezeichnung "very demanding Path".
Der mir angegebene Pfad führte nun einen Geröll Pfad hinauf. Schimpfende Schwaben glitten ihm er weniger galant hinab. Vor diesem Berg allerdings eine schon von weitem Hörbare Atraktion. Es waren Schafe. Schon von weitem war das Glockengeläut zu hören gewesen, aber aufgrund des Terains nichts zu sehen gewesen. Nun sah man die sich selektiv durch die Landschaft verarbeitenden, vierbeinigen Rasenmäher...wo diese 5 oder 6 lang kamen, konnte das Grünzeug nur hoffen, daß es nicht auf der Speisekarte der Genossen stand. Ich hielt dieses Spektakel auf Kamera fest und ging meines "Weges".
Wieder einige Höhenmeter und Schweißperlen später, erneut ein Schilder-Wahnsin; Zur einen eine Treppe wie die erste unten am Berg, zur anderen...nun ja.. wie würde man sagen.. Das gleiche nur in steiler, mit mehr Matsch und weniger Treppe (also garkeine). Die blau-weißen Fähnchen, die den Pfad markierten, zogen sich entlang des Hanges bis zur Spitze, weiter über den Kamm und endeten....aha...An der Treppe! Ich entschied mich für Treppe als Belohnung auf dem Rückweg. Das hieß nun für mich, 300m via Steilhang, Stein und Matsch. Nun war ich endgültig in meiner Meinung gefestigt; es handelt sich hier nicht um Wandern sondern Klettern...oder zumindest vertikales Wandern wenn man so will. Denn ich weiß nicht wie man es sonst betiteln solle, dss es 2m einfach mal an Felsvorsprüngen und blankem Fels empor ging.
Ich kämpfte sehr, mal seitlich um meine Sehnen zu entlasten, mal vorwärts. Höher und höher und höher. Die Verschnaufpausen wurden häufiger die Schweißperlen mehr...dann der erste Bergkamm...und es war umwerfend! Man sah auf Svolvær, die Vorgelagerten Inseln und die zuführende Straße. Die Boote, Autos und Fähren fuhren wie ferngesteuert. Auf dem Wasser hinterließen sie schäumend weiße Gischt; 2 Sportboote machten Donuts auf dem Wasser und formten weiße Kreise. An der Küste unter mir, war das Wasser so klar, daß ich aus 550m Höhe, den Grund problemlos sehen konnte. Sogar eine Buchtvweiter war das noch möglich. Nun aber nicht zu lange verweilen, ab auf dem Gipfel. Dieser war 5 min später auch erklommen. Ich ließ meine Sachen kurz liegen, damit ich auch wirklich den höchsten Punkt erreichen konnte. geschafft! Gipfelkreuzselfie und wieder runter; Lunchbreak!
Es gab das übliche, wie ihr dem vorherigen Post sicher schon entnommen habt. Pfladen mit Erdbeermarmelade, Haferkekse und etwas frisches Wasser. Die Aussicht war einfach zu besonders, als das man sich leichtfertig wieder auf den Rückweg machen könnte. In alle Richtungen gab es etwas zu entdecken; Berge, Meer, Stadt, Seen, Seen und Berg, Berg und Stadt, und und und...
Irgendwann musste ich aber los. Wir hatten 17.30 Uhr und der Bus ging ab Svolvær um 20.10 Uhr...Doch vorher kamen noch die Asiaten. Ich sah von weitem dieselbe Stelle, an der ich zuvor das erste mal auf dem Gebirgspass war. Der nun dort auftauchende Asiate schrie laut: "Wuuuuuuhuuuuuu" und das mehrfach, in die Berge. Dann beschrieb er lautstark, hätte ich Chinesisch gekonnt, hätte ich ihn verstanden, den beiden nach ihm folgenden Frauen, die nicht mehr so konnten und kurz vorher eine Pause machten, was sie gleich erblicken würden. Seine Euphorie war dabei auch von weitem deutlich zuberkennen.
Nein, der Rückweg war nicht weniger vordernd. Durch die Schwerkraft nun über ähnliche Pfade richtung Tal getrieben, rutschte, stolperte und fiel ich mehr ins Tal. Nach den ersten 500m, die allerdings 15min in Anspruch nahmen, dann die Atraktion der ganzen Wanderrute; ein Stein der zwischen den Felsen in schwimdelerregender Höhe eingeklemmt war. Hier hinauf führte auch die Treppe. Grade als ich den Punkt erreichte, kam von der Treppe aus, ein junger Mann aus Taiwan. Ich fragte ihn ob er ein Foto auf dem Stein stehend wollte und so fotografierte erst ich ihn, dann er mich auf dem Stein. Man verabschiedete sich und entfernte sich in die Richtung, aus die der jeweils andere gerade gekommen war.
Die Treppe war steil und die Stufen unterschiedlich hoch, sodass man konzentriert bleiben musste. Trotzdem war es eine leichte Erholung von den unebenen Pfaden. Am Fuße der Treppe Erreichte ich wieder jenes Schild, bei dem ich mich zuvor für Hang und Steine entschieden hatte. Ich machte mich also auf in die Richtung, aus der ich von unten gekommen war. Nach kurzem teilte sich aber der Weg und es gab 2 Strecken mit blau-weißen Markierungen. Aufgrund meiner etwas alternativen Rute hoch, wusste ich nicht, wie die eigentliche Weg nach unten aussehen musste; natürlich entschied ich mich also für den falschen (rechts) Weg. Das merkte ich aber leider viel zu spät, denn die Natur um mich herum war spannend und der Wege sehr aufregend. Außerdem ging es bergab also, alles richtig....
Stutzig wurde ich, als der Weg wieder einen Berg hinauf führte. Und das in eine ganz andere Richtung. SCH****!!! Mein einziger Gedanke war, ich gehe nicht noch einmal den Weg zurück bergauf. Eher schlage ich mich durchs Unterholz....und so kam es. Noch abenteuerlicher als das erste Mal im Unterholz, musste ich nun auch Sümpfen und größeren Bachläufen ausweichen. Es kostete mich 10 - 15 Minuten, bevor ich endlich wieder den Pfad erreicht hatte. Nun aber schnell Heim. Es half nicht, das grade als ich mich durch das Dickicht kämpfte in meinem Hörspiel "Die Zeit, die Zeit", von Martin Suter, der Sprecher beschrieb, wie Nachbar Knupp, sich einen perfekten Kartoffel-Speck Rösti zubereitet, den er dann noch mit 3 Spiegeleiern belegt. So tropfte meine Cutis mit den Zähnen um die Wette.
Galant wie eine Gämse, flog ich förmlich auf dem nun markierten Pfad über Stock und Stein nach unten. 20min später war die Treppe und weitere 15min später, der Boden erreicht.
Erschöpft ging es zurück zur Bushaltestelle. Kurz vorher gelangte ich auf eine Art Marktplatz. Der Platz wurde wie die gesamte restliche Innenstadt von schicki-micki Restaurants, Bars und Luxus Hotels gesäumt; low-budget sind hier 150 Euro die nacht. Ich schaute mich um....nein...Das kann nicht sein....Das wäre ja...was ein Zufall! Dort, auf einem Stuhl vor einem geschlossenen Kaffee, saß meine Wiederkehrende Niederländerin. Ich hatte sie bereits am Tag vorher in Narvik getroffen, wo sie eine Nacht bleiben wollte, bevor sie ihre Reise auch auf den Lofoten fortsetzt.
Die Dame war genauso erstaunt wie ich. Sie berichtet, dass sie in ihr Travel-log erwähnt hatte, dass da ein Reisender ist, dem sie jeden Tag wieder begegnet....ich um genau zu sein. Ich erzählte, dass auch sie es regelmäßig in meine Eintragungen geschafft hatte. Da wir beide im selben Hostel sein werden, werde ich sie auch morgen wieder in alter Gewohnheit treffen.
Während sie ihren Rucksack aus einem Hotel holte, das so freundlich war ihn während ihres Aufenthaltes in Svolvær zu verstauen, ging ich in einen Shop. Ähnlich eines Zeitschriften-Ladens, gab es hier alles.....nur viel viel teurer. (Der Übersicht halber mal in Euro) Pringles 5€, Cola 0,5L 3,5€, Hot-Dog 4,7€ und den Rest habe ich mich garnicht getraut anzuschauen. Bevor noch Depression einsetzen musste, ich den Laden schnell verlassen. An der nun folgenden Bushaltestelle wartete man vergebens. Es verhingen 20, 30, dann 40 min, aber Kein Bus in Sicht. Wobei, das stimmt nicht; es gab einen Bus, aber der wartete auf den anderen, da in ihm der Busfahrer für unseren Bus saß. Als einige diesen Bus besteigen wollten, kam mit trockenem norwegischem Humor zurück wohin sie denn wolle. Bevor sie antworten hieß es dann "falscher Bus". Des weiteren wurde ganz ernst nachgefragt, warum sie dahin wolle....dann mussten alle herzlich lachen. Mit 40 min Verspätung kam ein Bus. Es war der Richtige. Alle stiegen in den eh schon vollen Bus und waren glücklich. Von einigen Bänken hinter mir, vernahm ich schönstes Schweizer Deutsch. Worum es ging, ich weiß es nicht. Irgendetwas von einer Pflanze als Andenken von ihrer Reise, worauf ein anderer in lustigstem Dialekt Herbert den Gummibaum vorschlug. Die Sittiation und wie er sie schilderte, war zum totlachen, ich beherrschte mich aber.
Kabelvåg Sentrum....Die Kälte und Einsamkeit des Bunkers verlangt nach mir....so dachte ich...Weiterlesen
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- Tag 10
- Freitag, 2. September 2022 um 23:55
- 🌙 8 °C
- Höhe über NN: 31 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’25” E
Gesellschaft im Bunker
2. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 8 °C
Nach dem mich der Bus zusammen mit ein paar anderen Gestalten gegen 20.40 Uhr in Kabelvåg entlies, fand ich mich in der Empfindung bestätigt, dass es kälter sei als am Vortag.
Hilft nischt...warm anziehen und Feuer machen. Also eilte ich den Pfad hinauf, bemerkte noch einmal wie lang und wie unwegsam der Pfad war und was für eine Meisterleistung das war, dass Henrik (der Erbauer/Renovierer) alle für den Bau notwendigen Materialien dort hinauf geschafft hatte. Oben angekommen, treffe ich alle meine hinterlassenen Sachen an und finde auch die Hütte unverändert vor....nur den Riegel hatte jemand vor die Tür gemacht...merkwürdig.
Was ich nun bemerkte, waren die Privilegien, die man als Bürger eines westlichen Landes täglich genießt, ohne sie je zu würdigen. In einem Bunker hoch über dem Klippen gibt es diese plötzlich nicht mehr. Ich griff direkt beim Eintreten gezielt zur linken Wand und wollte den nicht vorhandenen Lichtschalter bedienen. Aber hier gibt es keinen Strom, keine Zentralheizung oder fließend Wasser samt Abwassersystem. Hier gab es nur ein Dach über dem Kopf.
Nach dem umziehen, beginne ich mein Feuer zu starten und habe diesmal schneller Erfolg. Brennholz hatte ich am Tag vorher bereits zu Genüge gesammelt. Erst klein, dann sich entfaltend und größer werden, wärmte mich das Feuer. Kaminer dabei wieder mein Schutzpatron gegen die Einsamkeit.
Doch dann plötzlich eine Stimme: " Hello, hello. You sleep here?". Ich drehte mich um und sah, wie ich erst später erfuhr, Mark. Mark stand in kurzen Hosen und mit Sonnenbrille da und schaute sich hastig um, fragte wie viele Betten hier seien und ob ich ein Problem damit hätte, wenn er und sein Freund hochkommen zum Schlafen. Ich hatte natürlich rein garnichts an Gesellschaft auszusetzen. Als ich das ausgesprochen hatte, war er schon um die Ecke und rief noch, er sei in 30min mit Begleitung zurück.
So hielt ich das Feuer in Gang; er eilte ins Dickicht zurück. Als es schon etwas düsterer war, traten die 2 angekündigten Gestalten aus dem Dunkeln. Sie kamen direkt auf mich zu, gaben mir nacheinander die Hand und stellten sich als Michel und Mark vor. Sie kamen aus der Slovakei und Backpackten schon seit 7 Tagen von Bunker zu Bunker oder zu Hütte. Dabei kam Mark zugute, dass er Kartograph und Topograph ist. Er hatte via Google earth, den Bunker ausfindig gemacht. Michel wiederum war, wie ich erst später erfuhr, Radiologe, was in der Slovakei allerdings etwas anderes ist als in Deutschland. Er erklärte, dass es sich um eine 3 jährige Ausbildung handelt und er nun im CT und OP Profifotograf sei. Er lachte und ich fragte nicht weiter nach, denn die Vorstellung gefiel mir. Michels Englisch war auch nicht so gut, wie er selbst sagte. Oft half ihm Mark das zu sagen, was er ausdrücken wollte.
Es war nun also dunkel, hinter den Bergen erneut das Leuchten und am Himmel die Sterne. Ich hielt das Feuer in gang, während die beiden sich umsahen. Bei einem kurzen Blick nach den beiden, bemerkte ich wie Mark auf den Himmel hinter mir deutete und versuchte Michel etwas zu zeigen. Mein Blick folgte seinem Finger und endete da, wo etwas was ich zunächst für eine Wolke hielt, anfing. Michel hatte es immer noch nicht erspäht, aber ich begriff nun was Mark meinte: "Aurora" sagte ich freudig erstaunt in die Runde. Schwach, aber das Handy gab Mark recht. Im Verlauf des Abends und der Nacht, nahm das Spektakel zu. Es überzog den ganzen Himmel, änderte seine Form und faszinierte uns alle gleichermaßen. Immer mal wieder kam ein slovakischer Ausruf des einen, dann wieder des anderen, wenn einer wieder ein besonders schönes Leuchten erspäht hatte. Ich widmete mich abwechselnd dem fotografieren und dem Feuer bzw. meinem darauf garenden Essen; es gab Ravioli, heute mit Fleisch.
Die Slovaken schauten sich erstenmal um. Auf ihre Art waren sie sehr begeistert von dieser Situation, mit dem Bunker, dem Wetter, der Aussicht und Aurora. Diese Begeisterung drückte sich bei ihnen darin aus, dass sie mit 3 Shotbechern (Typ Camping = aus Aluminium) auf mich zu kamen: "Ben, we've got a present for you! Very special present. It's alcohol. You know how Vodka has 40%? This has 57%.". Das taten sie nicht ohne den nötigen Stolz für ihr Nationalgetränk zu zeigen. Es dauerte seine Zeit ihnen die Situation meiner wundersamen Form der Abstinenz zu erklären, aber dann freuten sie sich, dass mehr für sie war. Den Rest der Flasche hatten sie schon an den restlichen Tagen klar gemacht, so war das ihr Abschiedstropfen, bevor es Sonntag nach Hause geht.
Die beiden verschwanden wieder, ich aß meine Ravioli und sprintete ab und zu, um besonders schöne Nordlichter festzuhalten. Eine zeitlang war von den beiden nix zu hören dann....da...tatsächlich, mein Name. Nach einmaliger Erwähnung, hatten die beiden diesen nämlich sofort drauf, was mich sehr beeindruckte. Natürlich eilte ich sofort los; die beiden hatten die ganze Bude einmal auf links gedreht, aber keine Axt gefunden. Ob ich wohl wisse wo eine sei? Nein, ich hatte nur Sägen gefunden. Damit gab man sich zufrieden und eröffnete mir, man plane Feuerholz zu holen, sowohl für ein Lagerfeuer, als auch für den Ofen. Sie zogen mit Säge und Stirnlampe bewaffnet los.
Von nun an sah man ab und zu lichtblitze im Dickicht aufflackern oder hörte das Krachen einer niedergehenden Birke. Ich schoss derweil weiter Fotos von den Nordlichtern und spühlte meinen Topf. Als ich das nächste Mal vor den Eingang des Bunkers trat, ging es zu wie in einem Sägewerk. Michel und Mark hatten einige Birken niedergestreckt, die nun weiter verarbeit wurden. Beide sägten im Licht ihrer Stirnlampen mit vollem Einsatz. Es bildeten sich ein Haufen mit Gestrüpp und einer mit Holzscheiten. Von da an wusste ich, diese beiden machen keine halben Sachen.
Gleiches galt auch für ihr Essen. Plötzlich marschierte Michel mit einem Grillrost heraus, daß er schon mit Hot-Dog Würstchen bestückt hatte. Das Feuer wurde neu entfacht und es ging ans Brutzeln der Würste. Drinnen war alles vorbereitet für Hot-Dogs. Es gab Käse, Zwiebeln, Salat, Ketchup und Brötchen. Der Ofen brannte ebenfalls schon und wurde professionell von Michel in Betrieb gehalten.
Man merkte subtil, dass Michel eher der Macher und Mark der Denker war; wenn Michel etwas tat, dann ohne viele Worte darüber zuverlieren und mit einer Vehemenz und Entschlossenheit, die seines gleichen suchte. Mark hatte dagegen eher einen Plan, übersetzte für Michel und erzählte von ihren Erlebnissen.
Sobald die Würste für gut befunden waren, begann in der Hütte das große Schlemmen. Während ich zähneputzte, aßen die beiden ihre Hot-Dogs. Doch Mark kam nicht weit, bevor er voll war. Anders dagegen Michel; bei ihm ging schon ein Wenig mehr, aber irgendwann war auch er satt. Bereits vorher hatten sie mir von ihrem Mal angeboten, aber aus Bescheidenheit hatte ich abgelehnt. Nun, wo die Würste zu viel waren, war das Bild schon ein ganz anderes. Ich aß also auch noch 3 Hot-Dogs, bevor wir alle pappensatt waren. Auf dem Tisch stand außer den Hot-Dog Zutaten, noch die leere Tatratea-Flasche.
Aus Interesse nahm ich sie und schmupperte mal; es roch etwas wie eine Mischung aus Tee und Alkohol, definitiv nicht schlecht. Mark nahm das zum Anlass, mir die Prozentstufen vorzutragen, in denen es das Gebräu gab. "Do you drink offen in Slovakia or only on special occasions?" Fragte ich als Reaktion auf seine Aufzählung, obwohl ich mir die Antwort schon denken konnte. Da tönte es von Michel hinter mir, der gerade den Ofen füllte: "Everyday in Slovakia is special occasion." Allgemeines Gelächter folgte.
Das Feuer draußen war erloschen, doch drinnen brannte es dank Michels Anstrengungen weiter. Es war zwar trotzdem nicht heiß, aber wärmer als die Nacht zuvor. Da ich aber die Vermutung hatte, dass es am Morgen wieder sehr kalt sein würde, zog ich trotzdem lange Unterhose, Oberteil und Strickjacke an. Eigentlich wollte ich nun noch einpaar Zeilen verfassen, aber dafür war ich einfach zu müde....ich schlief sofort ein.
Was ein Tag....Die beiden Slovaken waren sicherlich mein Highlight...Weiterlesen
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- Tag 11
- Samstag, 3. September 2022 um 12:31
- ⛅ 11 °C
- Höhe über NN: 24 m
NorwegenNakken68°12’20” N 14°28’24” E
Zurück in die "Zivilistaion"
3. September 2022 in Norwegen ⋅ ⛅ 11 °C
Es ist mein 2. Morgen hier im Bunker und es fühlt sich alles sehr gewohnt an. Michel und Mark(us), die beiden Slowaken, waren bereits 5.30 draußen, um den Sonnenaufgang zu sehen. Sie waren etwas enttäuscht, aber anschließend so leise, dass das ihr Wiederhinlegen, erneutes Aufstehen und Frühstück auf dem Gaskocher Zubereiten, komplett ohne meine Zurkenntnisnahme ablief.
Das freundliche "good morning" beförderte mich sofort ins hier und jetzt. Nach der Morgentoilette, Zähneputzen, Schlafsack lüften und sehhhhr viel Kramen, war ich bereit für den Tag. Da hatten meine beiden Genossen allerdings schon Frühstück zubereitet, verzehrt, aufgeräumt, entschieden noch eine Nacht dazu bleiben, sich fertig gemacht und waren bereit für den Abflug. Mark schenkte mir dann einen slovakischen Riegel, den sie noch aus der Heimat hatten, da ich ja aus Abstinenz-Gründen am vorherigen Abend nicht mit ihrem Nationalgetränk un ihnen auf die Polarlichter und das baldige Ende ihrer Reise anstoßen konnte.
Nach dem Anstimmen der slowakischen Version von "Old McDonald had a Farm", gab es ein kurzes aber herzliches: "Good bye, Ben. Have a Great time!" und die beiden verschwanden in ihren kurzen Hosen im Dickicht, um auch den Klettersteig in Svolvær zu erklimmen. Für mich heißt es nun Frühstücken und ein letztes mal die Aussicht genießen. Dann geht es mit Sack und Pack bergab, einkaufen für das FURU Hostel und um 14.10 Uhr zum Hostel selber.🤗Weiterlesen
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- Tag 11
- Samstag, 3. September 2022 um 16:05
- ☀️ 11 °C
- Höhe über NN: 10 m
NorwegenSteirapollen68°16’58” N 13°54’43” E
Ankunft im FURU Hostel
3. September 2022 in Norwegen ⋅ ☀️ 11 °C
12.57 Uhr ging es los. Vorher noch ins Gästebuch eintragen und Abfahrt. Diesen Steig mit den 2 Rucksäcken ist wirklich kein einfaches Unterfangen; auch bergab nicht. Zu gucken, ob ich etwas vergessen hatte ging nicht, denn der Panzer der Schildkröte war etwas zu hoch, weshalb sie nicht noch einmal durch den Durchgang passte.
Nicht ganz so schweißgebadet wie auf dem Weg hoch, kam ich unten an. Langsam schlenderte ich weiter Richtung Stadt. Dort gab es einen kleinen Supermarkt, den ich schon vorher mal bemerkt hatte. Mit all meinem Gepäck ging es so in die Preisschlacht. Mein Ziel ist die nächsten Tage nur von Nudeln und Pesto zu leben....Das ist vergleichsweise günstig und einfach. Dazu noch eine Milch, Müsliriegel, Äpfel und Vollkornbrot.
Beim Milchregal staune ich etwas. Von 0,1 - 3,5% gibt es jegliche Variante an Fettgehalt, die man sich erträumen kann. Bei mir ist es die 3,5%ige.
Auch an der Selbstzahler Kasse läuft fast alles nach Plan. Hier kommtvauch meine profilaktisch aufgehobene Papiertüte zum Einsatz. Nur an den Äpfeln hapert es. Ich brauche etwas, um die Obst Auswahl zu finden, dann aber klappt auch das mit dem Äpfel wiegen.
An der Bushaltestelle wird noch mal alles auf Rucksack und Taschen verteilt, sodass die Papier Tüte wieder verstaut werden kann. Es bleibt etwas Zeit Tagebuch zuschreiben.
Leicht verspätet, aber noch im Rahmen, erreicht der Bus 300 den Haltepunkt. Der Busfahrer fährt den Bus bis zu einem Busknotenpunkt, an dem erstmal Schluss ist. Schluss für 30 Minuten. Mit uns warten, tut ein weiterer Bus, aus dem, ihr werdet es nie erraten, der Mann, den ich mit seiner Schwester (die in Gummistiefeln wandern war) am Fluss in Abisko getroffen habe. Er steigt nun also mit seinen Eltern und und ohne seine Schwester aus den anderen Bus...Zufälle gibt es....
Als der Bus eine halbe Stunde später die Fahrt aufnimmt, sitzt am Steuer ein neuer Busfahrer; lange graue Haare, rundlich hat mit Krücken den Bus betreten. Zu seiner Seite die Tüte einer Apotheke, aus der er während der Fahrt allerlei hervorzaubert. Generell scheint ihren das reine Busfahren nicht zu erfüllen. Einmal enden wir deshalb fast im Graben, einmal fast frontal in einem anderen Auto. Er tippt nebenbei nämlich diverse Dinge in sein Tablet ein, stellt das Radio um, macht sich seine Milch zurecht oder genießt sein Lunchpaket. Zum Ende hin, als ich gerade aussteigen möchte, hat er auf seinem Handy eine Nummer gewählt und telefoniert lautstark.
Von der Bushaltestelle zum FURU Hostel sind es keine 20m... ich umrunde das Hostel einmal mit Sack und Pack, bevor ich das kleine aber feine Schild entdecke: "von 9 - 16 Uhr ist keiner da". Also warten. Das kann ich mitlerweile gut, denn entweder sind es Hörbücher, meine Umgebung oder diese Eintragungen, die mir immer eine Beschäftigung bieten...
Oh...Schon 16 Uhr...ich seh mal nach, ob sie mich reinlassen🤘Weiterlesen
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- Tag 11
- Samstag, 3. September 2022 um 21:36
- 🌙 9 °C
- Höhe über NN: 12 m
NorwegenBoghaugen68°16’57” N 13°54’40” E
FURU auf den 2. Blick
3. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 9 °C
Sooo...damit hat sich das mit den Plänen auch schon wieder. Was hier als "Küche" betitelt wurde oder jetzt hier als "Kitchonett", besteht aus einem aus den Näten platzender normal großer Kühlschrank für alle Bewohner, einer Mikrowelle, ein paar Tellern und einem Wasserkocher. Da Sehe ich meine Nudeln schon in weite Ferne rücken....irgendwie sehr frech. Die "Küchenzeile" ist außerdem am Ende des Kellers im Flur, also ohne jegliche Sitzmöglichkeit.
Im Hostel selbst, lernt man schnell das alles kostet. So lassen sie sich das Abendessen mit 18,9 Euro recht gut bezahlen, dafür das man wenig Optionen hat. Auch das Frühstück haut bei 15,5 Euro ziemlich rein. Waschmaschine 5 Euro, Kajak ausleihen 3h 30 Euro....Irgendwie merkwürdige Methode erst alle an den ADW zu ködern und dann kostet alles so immens viel. Davon lasse ich mich aber nicht die gute Laune vergraulen. Nein, da bleib ich standhaft.
Ein weiteres Problem ist die Busanbindung an Sonntagen. Die gibt es nämlich im Grunde nicht. Darauf machte mich allerdings gerade erst meine Niederländerin aufmerksam. Jetzt muss ich mal sehen wo ich wandern könnte oder was ich sonnst so morgen anstelle.
Als ich hier ankam war ich jedoch noch optimistisch: es sah alles einladen, freundlich, familiär aus. Die erste Finte mit der Küche traf mich zwar hart, aber ich mach schon irgendwie das beste draus. Dann bekam ich mein Zimmer zugeteilt und stiefelte die Treppe empor. Im 3. Geschoss dann mein 6 Bettzimmer. Bereits die Rucksäcke und Taschen verraten mir: "du wirst oben schlafen". Habt ihr mal bei einem Doppelstockbett oben das Bettlaken drauf gemacht? Nein? Es hört sich genauso spaßig an wie es ist. Als diese Hürde jedoch auch genommen ist, beziehe ich meinen Schrank, sodass ich mit Ordnung aufwarte und alles Finde. Meinem Regal hat sich seit dem in einen Vorratsschrank verwandelt.
Nachdem ich meine Milch dann auch noch zu den restlichen Sachen in den Kühlschrank gezwängt hatte, wurde es Zeit für eine verdiente Dusche. Das Badezimmer ist wirklich schön. Kaminer meinte in einem seiner Kapitel, dass Gemütlichkeit einen sehr hohen Stellenwert in deutschen Familien hat. Und es stimmt; zumindest für mich. Dieses Badezimmer erfüllte dieses Kriterium. Eigentlich tat es das ganze Hostel. Die Preise arbeiteten allerdings dagegen.
Der Blick in den Spiegel war ungelogen schockierend. Ich machte mich sofort ans Rasieren und duschte...danach empfand ich mich auch wieder sozialverträglich. Damit konnte das Sozialisieren beginnen.
Der Gemeinschaftsraum ist auch gemütlich. In einem Regal in der Ecke gibt es eine Menge Brettspiele und an der Wand hängt eine Gitarre. Grade in dem Moment, in dem ich denke wann die wohl mal benutzt wird, kommt die Italienerin rein, die gestern mit mir an der Bushaltestelle gefroren hat, nimmt sie von der Wand und beginnt in der Lobby zu spielen. Dazu singt sie bekannte Songs. Nach einer Weile kehrt sie zurück und beginnt eine Musik Debatte über Akkorde, Stimmung und andere musiktheoretische Themen. Sie ist sehr verwundert, als ich ihr erzähle, dass man auf dem Saxophon keine Akkorde hat, sondern nur Noten. Ihrer Ansicht nach haz ein Saxophon doch soviele Klappen, dass die eine Hand die Akkorde, die andere Noten spielt....ich glaube ich habe ihr Bild vom Saxophon verstört.
Nun sitze ich mit 5 Leuten (2 Schweizer, 1 Franzose und 2 Amerikanern) im Gemeinschaftsraum und unterhalte mich über die schlechte Anbindung. Mal sehen was der Tag morgen bringt.Weiterlesen
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- Tag 12
- Sonntag, 4. September 2022 um 00:01
- 🌙 8 °C
- Höhe über NN: 8 m
NorwegenSteirapollen68°17’1” N 13°54’44” E
Erneut Polarlichter 🤗
4. September 2022 in Norwegen ⋅ 🌙 8 °C
Heute Tanzt Aurora nur so über den Himmel; es ist atemberaubend schön!

















































































































































































































































































