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  • Day 69

    ... und plötzlich waren da Wikinger

    Yesterday in Iceland ⋅ 🌬 6 °C

    Nachdem gestern trügerisch die Sonne schien (Sonne, Sturm und Kälte gehen hier gut miteinander einher) ziehen wir heute weiter. Es ist uns wieder eine Freude, durch die herrlich wilde Landschaft zu fahren. Neue Fjorde, Lavafelder und Bergkämme erwarten uns, zum Teil in ungewöhnlich bunten Farbtönen.
    So fahren wir also ganz unbedarft durch die Gegend bis auf einmal rechterhand eine wilde Horde Wikinger lärmend auf uns zureitet.
    ...Naja, ganz so hat es sich vielleicht nicht zugetragen, aber wir fahren jedenfalls an einem Filmset vorbei mit Pferden, Wikingern, Nebelmaschinen und auch ein bisschen Gebrüll.

    Unser Ziel für heute ist eine gemütliche Küstenwanderung im Snaefellsjökull Nationalpark. Mit einigen Zwischenstopps zieht sich die Strecke aber länger als gedacht und als wir dann auch noch an einem Robbenstrand vorbeikommen, sind alle Pläne erstmal vergessen.
    Die Robben und Seehunde tümmeln sich bestens gelaunt am Strand und lassen sich nicht von den staunenden Zuschauern aus der Ruhe bringen. Manche legen sogar eine richtige Show hin. So balgen sich die jungen Seehunde gefühlt in 10 Meter Entfernung, springen hier und da aus dem Wasser und zeigen, wie schnell sie sind. Ich will gar nicht mehr weg - mit dem Resultat, dass ich irgendwann durchgefroren bin. (Thomas war schlauer und sitzt schon im Auto.) Ich hoffe auf eine warme Dusche, die mir heute aber leider verwehrt bleibt... Noch dazu kein wärmender Aufenthaltsraum... noch dazu geht am frühen Abend der Sturm wieder los... also auch kein wärmendes Essen. Da bleibt nur noch der wärmende Schlafsack! Na zumindest die Blicke aus den Autofenstern sind toll und den Wind hören wir hier drin nur - auch wenn das Auto immer mal wackelt. Aber wie wäre das dann erst in einem Zelt!? #Glashalbvoll ...und morgen wird eh alles besser!
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  • Day 69

    City by the sea

    Yesterday in Iceland ⋅ ☀️ 4 °C

    Reykjavik ist mit knapp 140.000 Einwohnern eine sehr gemütliche Hauptstadt direkt am Meer.
    Der kleine Stadtkern mit den bunten Wellblechhäusern ist kein gewohnter, aber doch irgendwie ein schöner Anblick. Er spiegelt Individualität wieder und wirkt wie eine kleine Welt für sich - die für Kunst, Design und Tourismus geschaffen ist. Hier finden sich neben den Souvenirgeschäften, die Krempel made in UK verkaufen, auch viele schöne Läden mit Handgemachten, Kunst, Bars und Restaurants. Darüber thront die Hallgrimskirche, die in ihrer Bauweise anders ist, aber irgendwie auch gut nach Island passt. Verlässt man den kleinen trubeligen Kern, ist man von modernster Architektur umgeben, die auch zum Entdecken einlädt.
    In vielem erkennt man Elemente der isländischen Natur. So erinnern die Ausläufer der Kirchenfassade an Basaltsäulen und das Konzerthaus Harpa lässt an Gletschereis denken.
    Es gibt hier außerdem allerlei Museen, zwischen denen man wählen und gut Zeit verbringen kann. Wir entscheiden uns für das Nationalmuseum und bekommen einen interessanten Einblick in die Geschichte Islands.

    Zwischen den Häusern verliert sich der Sturm, nur ein Strandspaziergang ist zumindest am ersten Tag nicht drin.
    Ich checke immer mal die Lage und stelle fest, dass wir momentan gar nicht zur Fähre kommen würden, da man dafür einen stürmischen verschneiten Pass überqueren müsste. Zum Glück haben wir noch Zeit.... aber he, Anfang Juni!? Naja, so ganz gewöhnlich scheint das zumindest in der Intensität auch hier nicht zu sein.
    Wir haben auf den letzten Zeltplätzen immer wieder mal ein älteres französisches Paar getroffen, die mit ihrem Zelt und der Wettersituation etwas unglücklich wirkten. Nun ist uns die Frau auch in Reykjavik begegnet und erklärt uns mit wenigen Worten und einem Foto, dass sich ihr Mann im Sturm das Bein gebrochen hat. Oh je.
    Reykjavik war in vielerlei Hinsicht eine gute Wahl bei dem Wetter.
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  • Day 67

    Das Parlament im Grabenbruch

    June 4 in Iceland ⋅ 🌬 3 °C

    Der Wind bläst uns um die Ohren und den Schneegraupel ins Gesicht. Man kann kaum noch geradeaus schauen und das Fahren ist stellenweise auch etwas aufregender als uns lieb ist. Wir beschließen, das Wetter in Reykjavik auszusitzen.

    Auf dem Weg dahin halten wir kurz im Thingvellir Nationalpark an. Dieser Ort ist sowohl historisch als auch geologisch von großer Bedeutung: Hier wurde 930 n. Chr. das erste demokratische Parlament, das Althingi, gebildet. Die isländischen Klans trafen sich hier ein Mal im Jahr für zwei Wochen, um Gesetze zu erlassen, Recht zu sprechen und Urteile durchzusetzen. Das Althingi ist damit eines der ältesten Parlamente der Welt. An eben diesem Ort wurde auch das Christentum übernommen und 1944 die Republik Island ausgerufen.

    Die ersten Siedler der Insel hätten keinen symbolischeren Ort für ihre Versammlungen wählen können, denn hier driften die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte auseinander, was man an mehreren Gräben und Rissen in der Landschaft sehen kann. Umgeben von vier aktiven Vulkansystemen entfernen sich die Platten jährlich ca. 2 cm voneinander - und nur auf Island kann man einfach zwischen ihnen herumspazieren!
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  • Day 67

    Der goldene Wasserfall

    June 4 in Iceland ⋅ ☁️ 0 °C

    Mit Sonne und Wind im Rücken fühlen wir uns angenehm erholt. Wir machen noch ein bisschen weiter mit unserem Wellnessprogramm und gehen essen. Das werden wir hier wohl nicht sehr oft machen (auch wenn es köstlichst war).

    Wir beschließen, noch ein Stück weiter zu fahren, weil die Sonne scheint. Die Landschaften zeigen sich in einem vollkommen anderen Licht. Bei dem aktuell wechselhaften Wetter schätzt man diese Momente umso mehr- auch wenn der wolkenverhangene Himmel seine ganz eigene Dramatik hat.
    Wir fahren zu einer der TOP-Sehenswürdigkeiten Islands: dem Gullfoss. In schönster Abendstimmung sind wir fast allein an diesem imposanten Wasserfall. Über zwei Stufen und eine Breite von 230 Metern donnert das Wasser 32 Meter in die Tiefe und brodelt in einen engen Canyon hinein. Ungewöhnlich ist, dass die beiden Stufen des Wasserfalls fast rechtwinklig zueinander stehen.
    Der Name kann übersetzt werden mit "goldener Wasserfall". Dazu gibt es die Geschichte eines Vaters, der sein Gold nicht weiter vererben wollte und es dehalb in einer Truhe den Wasserfall hinab geworfen hat.
    Der Gulfoss hat sein Fortbestehen einer Frau zu verdanken, die sich 1920 gegen den Bau eines Staudamms zur Elektrizitätsgewinnung eingesetzt hat. Danke Sigriđur!

    Danach schauen wir dem Geysir Strokkur beim spucken zu. Aufgrund der Kälte halten wir es aber nicht lange aus. Es sind 3 °C, es stürmt, im Norden und Osten der Insel schneit es selbst in geringer Höhe. Wir sind also immerhin auf der richtigen Seite der Insel - und haben warme Schlafsäcke!
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  • Day 66

    Von dampfenden Landschaften

    June 3 in Iceland ⋅ ☁️ 5 °C

    Wir starten den Tag in Hella, wo wir Gunnar besuchen. In Dänemark auf dem Campingplatz fiel uns sein offroad-tauglicher alter Ford mit Islandfahne sofort ins Auge. Thomas kam in Kontakt und Gunnar war froh, jemanden zu haben, der helfen kann, falls er den Weg zur Fähre nicht findet. Wir wurden herzlich eingeladen ihn zu besuchen.
    Die Verständigung mit ihm klappt mit einer Mischung aus deutsch, englisch, isländisch, Händen, Füßen und guten Willen. Er zeigt uns sein Haus (das auch eine Bibliothek sein könnte, lädt uns zu einem sehr authentischen Mittagstisch in der Dorfspelunke "Kanslerinn" ein und macht eine kleine Spritztour in seinem Ford mit uns. Dafür wird kurzerhand noch ein Stuhl in das Auto gestellt, da es sich um einen Zweisitzer handelt.
    Es ist schade, dass wir an der Sprachbarriere scheitern, denn Gunnar hätte sicher einiges zu erzählen. Er hat in seiner Rentenzeit drei Fachbücher zu verschiedenen historischen Themen geschrieben, Zeitzeugen interviewt und 33 Jahre Recherche betrieben... und er schien sehr interessiert an der Geschichte der DDR. Wir verabschieden uns mit Dankbarkeit im Herzen und fahren weiter.

    An unserem nächsten Stopp empfangen uns Rauchschwaden, die direkt aus der Erde kommen. Wir befinden uns in einem Geothermalgebiet. Das Grundwasser in 1 km Tiefe hat hier eine Temperatur um die 150 °C und tritt in Form von Dampf oder blubbernd und brodelnd in sogenannten Solfataren zutage. Das graue blubbernde Etwas sind Steine, die von den austretenden Chemikalien zersetzt werden. Mmmh, ja keinen falschen Schritt machen!
    Wir wandern ca. eine Stunde im Schneegraupel durch eine wilde, karge, immer wieder dampfende Landschaft, bis wir an einen Fluss kommen. Das besondere hier: der Fluss wird von warmen Quellen gespeist! Man kann sich also ein schönes Plätzchen von dampfend heiß ganz oben am Flusslauf bis angenehm warm weiter unten suchen - und das umgeben von einer ganz eigenen Landschaft. Aufgrund des Wetters ist nicht sehr viel los und wir können unser Thermalbad in Ruhe genießen. Versteh mal einer, warum jemand über 60 Euro für die blaue Lagune bezahlt, wenn man das haben kann! Und zum Abschluss kommt auch noch die Sonne zum Vorschein.
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  • Day 65

    DC-3 Flugzeugwrack

    June 2 in Iceland ⋅ 🌬 5 °C

    Es gibt in Island viele Lost Places, Schiffswracks und auch das ein oder andere abgestürzte Flugzeug. Wir fahren nicht zum Touristenmagneten am Strand, sondern besuchen etwas unbekanntere Überreste, die nach einer sanften Bruchlandung auf Island zurück gelassen wurden.Read more

  • Day 65

    Nochmal Wasser

    June 2 in Iceland ⋅ 🌬 5 °C

    Ja, wir hatten einen wasserreichen Tag! Wir fahren zum Skogafoss und wandern die Schlucht entlang, wo uns ein Wasserfall nach dem anderen geboten wird.

  • Day 65

    Aufruhr im Meer

    June 2 in Iceland ⋅ 🌬 9 °C

    Reynisfjara- Wir werden von einem vollen Parkplatz begrüßt. Als nächstes fällt das Warnsystem auf, das auf orange steht. Hier gibt es sogenannte Sneaker Waves: Man wähnt sich in sicherer Entfernung vom Meer doch auf einmal schleicht sich eine Welle an, die viel weiter reicht als alle Wellen davor. Wenn man ihr den Rücken zukehrt oder unachtsam ist, erlebt man eine böse Überraschung, wenn sie einen erwischt. Wir haben immer wieder den ein oder anderen wegspringen sehen.
    Die Umgebung und die Gewalt des Meeres sind beeindruckend. Der Strand zieht sich von einer großen Grotte, umgeben von Basaltsäulen, bis zu einer weit entfernten Halbinsel. Die Wellen bieten hier ein besonderes Schauspiel, der Wind weht uns entgegen. Island hat jeden Tag neue Superlative zu bieten.
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  • Day 65

    Blumenmeer und tobendes Wasser

    June 2 in Iceland ⋅ 🌬 8 °C

    Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Heute können wir uns das bei Touristen beliebte Städtchen Vik anschauen, das für seine kleine Kirche in imposanter Lage und den schwarzen Strand bekannt ist. Zudem ist es der südlichste Ort Islands. Umgeben von Lupinen liegt Vik in einer schönen Umgebung, auch wenn Städte und Dörfer hier im Allgemeinen nicht allzu viel hergeben.
    Aber in diesem Zusammenhang kann ich die Frage nach den isländischen Blumen beantworten. Neben den verschiedenen Moosarten fällt einem irgendwann auf, dass die Lupine hier sehr verbreitet ist. Die Recherche ergibt, dass die Pflanze eingeführt wurde, um die durch missgünstige Agrarwirtschaft zerstörten Böden vor Erosion zu schützen und die ursprüngliche Schönheit der Landschaft wiederherzustellen. Die Pflanze hat sich daraufhin ungehindert ausgebreitet und verdrängt zum Teil heimische Moosarten. So ist sie also Fluch und Segen zugleich.

    Am Strand werden wir ganz schön durchgeweht und können das Schattenspiel der vorbeiziehenden Wolken auf dem Land beobachten. Für die nächsten Tage sind Stürme auf ganz Island angekündigt. Entsprechend tobt sich das Meer vor uns schon jetzt aus.
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