Seidenstrasse 2024

aprile - maggio 2024
Un’avventura a tempo indeterminato di Jeanine & Peter Leggi altro
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  • Giorno 11

    Ein Tag für die Regeneration

    18 aprile, Grecia ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein Tag für die Regeneration. Friedliches Taubengurren, zwei liebe herrenlose Hunde, etwas Wäsche erledigen und ein schöner Spaziergang am langgezogenen Sandstrand von Potamos in Espanomi entlang. Als Sundowner ein griechisches Bier für Peter, für mich mit Wasser verdünnten Ouzo. Unseren neuen Freunden Biobratspeck aus der Schweiz verfuttert. So sieht Erholung aus, um frisch gestärkt weiter in Richtung Osten zu gelangen.Leggi altro

  • Giorno 12–13

    Retsina und Moussaka

    19 aprile, Grecia ⋅ ☁️ 15 °C

    Über Landstrassen an fruchtbaren Regionen entlang mit wunderbaren Ausblicken auf das Ägäische Meer führte uns die gestrige Tagesetappe nach Nea Karvali.
    Auf einem einfachen aber herzlich geführten Campingplatz stellten wir unseren Giotti hin. Der Höhepunkt dieser Anlage ist unbestritten die angegliederte Taverne. Diese steht direkt über dem Meer und bietet wunderbares, traditionelles Essen und Getränke an.
    Bei viel Wind und Sonne mit Blick zur nördlichsten, griechischen, bewohnten Insel Thassos genossen wir Retsina als "Ankertrunk".
    Retsina ist ein weisser, trockener Tafelwein, der mit Harz versetzt wird. Er habe heilende Kräfte etwa bei Magenleiden und Herzkrankheiten. Sogar als Schmerzmittel sei die Retsina geeignet, behaupten Kenner. 😉
    Wir können dies nicht bestätigen, da wir zum Glück unter keinen der genannten Beschwerden leiden.
    Zum Nachtessen wollte ich unbedingt eine echte Moussaka versuchen. Das traditionelle, griechische Auflaufgericht mit den Hauptzutaten von Hackfleisch, Kartoffeln und Auberginen hat uns sehr geschmeckt.
    Da wir bereits weiter in die Türkei ziehen, war es der letzte Moment, um etwas in die griechische Gastronomie einzutauchen.
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  • Giorno 13–14

    Langsam aus der Komfortzone

    20 aprile, Turchia ⋅ 🌧 11 °C

    War es die Retsina oder Moussaka? Andere bezahlen viel Geld für eine Darmsanierung...jetzt ist bei mir alles wieder im Lot;))
    Gegen Mittag erreichten wir die Grenzübergänge zwischen Griechenland und der Türkei. Auf beiden Länderseiten standen bewaffnete Soldaten in Wachposten auf Beobachtung. Nicht zu übersehen waren auch die einsatzbereiten Fahrzeuge der Frontex. Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache ist für den Schutz der Aussengrenzen des Schengen- Raums zuständig. Sie soll eine effiziente Steuerung der Migrationsströme garantieren und so zur Sicherheit der EU beitragen. In der Vergangenheit kam es durch Frontex wiederholt zu Menschenrechtsverletzungen gegenüber Flüchtenden.
    Für uns verlief der Grenzübertritt von Kipi / Ipsala problemlos. Noch auf neutralem Boden statteten wir in einem luxuriösen Duty- und Tax-free Geschäft einen Besuch ab. Was wir suchten war ein 🏧...um Türkische Lira (TRY) abzuheben. Mit einem dicken Bündel Noten im Portemonnaie und heissem Kaffee "to go" setzten wir unsere Reise weiter in Richtung Istanbul fort. Unterwegs besorgten wir eine "HGS"-Vignette in einer Shell-Tankstelle. 616 TRY ( ca 19€) beträgt unser Guthaben für Autobahn- Tunnel- und Brückengebühren. Bei Bedarf können wir die Vignette mit TRY aufladen. Neues Land, neues System...
    Auf der Suche nach einem sicheren Campingplatz wurden wir in Marmara Ereğlisi fündig. Der sehr einfache Platz liegt direkt am Marmarameer. Gerne benutzten wir den "Homeservice" und liessen uns eine türkische Mahlzeit ans Wohnmobil liefern. Die eingelegten Peperoni haben sicherlich die restlichen Keime abgetötet...
    Nachdem der heftige Regen sich gelegt hatte, machten wir einen kurzen Spaziergang an den Strand. Ein freundliches Paar grüsste uns, während sie versuchten mit feuchtem Holz ein wärmendes Feuer vor ihrem Zelt anzufachen. Ob es wohl Flüchtlinge sind? Etwas später klopfte es an unserer Türe. Der Campingplatzbetreiber überreichte uns einen Pappteller mit vier Gebäckstücken. Die junge Frau wolle uns diese schenken. Sehr gerne machten wir ein Gegengeschenk. Peter überreichte der hocherfreuten Frau einen Lindt- Osterhase.
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  • Giorno 14–15

    Über den Bosporus in Asien angekommen

    21 aprile, Turchia ⋅ ⛅ 15 °C

    Um 6.00h in der Früh wurden wir vom Muezzin zum Gebet aufgefordert. Auch ohne Navi ist somit klar, dass wir in einem moslimischen Land angekommen sind. Auf der Fahrt in Richtung Istanbul tauchten immer wieder schöne Moscheen im Vordergrund auf. Ganz in weiss, mit silbernen Kuppeln und goldenen Spitzen mit faszinierenden filigranen und verspielten Details rund um die Kuppeln und Minaretten.
    Je näher wir uns der Metropole am Bosporus befanden, umso stärker wurde der Verkehr. Zum Glück war es Sonntag. Somit viel der Berufsverkehr weg. Eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft versuchte sich ebenfalls durch den Verkehr zu bewegen. Dabei fiel Peter auf, dass im Auto neben uns der feingekleideten Dame ein Rockzipfel in der Wagentüre eingeklemmt war. Mit hupen und Handzeichen konnte das Malheur dankend behoben werden.
    Als Stellplatz für unser Vehikel wählten wir einen bewachten Parkplatz im asiatischen Teil von Istanbul aus.
    Um in die Altstadt zu gelangen benutzten wir eine Fähre. Zuvor lösten wir an einem Automaten eine iSTANBUL'UN KARTI. Ohne diese Karte geht nichts mit ÖV. Diese wird mit einem Betrag via Kreditkarte aufgeladen.
    Die Fahrt über den Bosporus war herrlich und entspannend. Vor uns erhoben sich die Wahrzeichen von Istanbul.
    "Istanbul ist zurzeit wohl die dynamischste Grossstadt der Welt. An fast keinem Ort treffen so viele Traditionen, Kulturen und Ideen aufeinander. Dazu kommt die intensive Auseinandersetzung der Türkei mit Tradition und Moderne. Diese Einflüsse erschaffen eine unglaubliche Energie und setzen Synergien in allen Ecken der Megametropole frei." Dieser kurze Ausschnitt eines Werbetextes für die Stadt, können wir nur bejahen. Fasziniert vom ersten, überwältigenden Eindruck setzten wir uns in einem Kaffeehaus an ein Tischchen. Bei Cappuccino für Peter, türkischem Kaffee für mich und Baklava beobachteten wir das Treiben vor dem grossen Bazar.
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  • Giorno 15

    Basar, Versunkener Palast und Oud

    22 aprile, Turchia ⋅ ☁️ 18 °C

    Nicht so geschmeidig wie Tags zuvor gelangten wir gegen Mittag ins Basarviertel. Der grosse Basar und die Märkte drum herum sind Istanbuls Epizentrum der Geschäftigkeit. Das Basarviertel ist ein quirliges Durcheinander, ein Tohuwabohu aus verwinkelten Gassen und wuselnden Menschen. Das Viertel zählt zu den ältesten und malerischsten Ecken Istanbuls. Orientalische Geschäftigkeit liegt in der Luft.
    Wir liessen uns von den anderen "499'998" Menschen, welche täglich den grossen Basar besuchen an den 3'600 Geschäften und ungefähr 25'000 Händlern ( ich habe keine Händlerinnen bemerkt) hindurch schieben... Gekauft haben wir getrocknete Früchte, Lokum
    und einen Ledergürtel für mich.
    Lokum oder Turkish Delight ist eine Süssigkeit auf Basis von gelierter Stärke und Zucker oder Honig, wie mir der Händler versichert hat. Rosenwasser, Granatapfel, Pistazien usw. Beste Qualität "no sugar, only honey"...habe ich gekauft.
    Als Stärkung assen wir in einer Lokanda einen Dürüm mit Rindfleischfüllung. Peter liebt diese Spezialität, ich esse es...
    Wieder unternehmungslustig machten wir uns auf die Suche des "versunkenen Palastes".
    Ein fast unscheinbarer Eingang führte uns in Istanbuls faszinierende Tiefen mit bezaubernder Architektur. Ein riesiges unterirdisches Gewölbe breitete sich vor uns aus. Es ist die grösste und bekannteste Zisterne Istanbuls. Die spätantike Cisterna Basilica ist beinahe 1500 Jahre alt und wurde vom Kaiser Konstantin in Auftrag gegeben und von Kaiser Justinian zwischen 532 und 542 realisiert. Das Fassungsvermögen beträgt 80'000 Kubikmeter auf einer Fläche von 9'800 Quadratmetern. Um das Gewölbe auf dieser Fläche zu tragen, wurden 336 Säulen von anderen Gebäuden und Tempeln herbeigeschafft.
    Die Cisterna Basilica wurde aufgrund ihrer beeindruckenden Schönheit in vielen internationalen Filmen als Kulisse verwendet. Als einer der ersten Filme wurde 1963 James Bonds "Liebesgrüsse aus Moskau" hier gedreht. Durch die berühmte Szene, in der Sean Connery per Boot durch die Zisterne zu einem Geheimgang gebracht wird, wurde der Versunkene Palast auch für die Öffentlichkeit interessant und ab 1985 für das Publikum geöffnet.
    Ziemlich geschafft, genossen wir auf der Fähre über den Bosporus die leisen und feinen Lieder, welche ein Musiker für die Fahrgäste vortrug. Dabei begleitete er den Gesang auf seiner Oud, einer arabischen Laute.
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  • Giorno 16

    Tag der Kinder

    23 aprile, Turchia ⋅ ☁️ 19 °C

    Noch mehr beflaggte Gebäude und Autos begegneten uns gestern auf dem Weg in die Altstadt. Neben uns auf der Fähre sass eine türkische Nonna mit ihrer 5 jährigen Enkelin. Die gut Englisch sprechende Frau erklärte uns, dass der 23. April der Tag der Kinder sei. Ein nationaler Feiertag. Mustafa Kemal Atatürk, der Begründer der modernen Republik Türkei und gleichzeitig der erste Staatspräsident, widmete diesen Tag allen Kindern dieser Welt. Zugleich wird die Gründung der grossen Nationalversammlung (TBMM) also das türkische Parlament gefeiert. Es ist das grösste Kinderfest in seiner Art. Alle Kinder, gleich welcher Nationalität, ungeachtet der Kultur, Ethnie und Religion, sollen an diesem Tag zusammenkommen und miteinander feiern. Die Zielsetzung der Veranstaltungen ist es, Kinderrechte international zu fördern und ein friedvolles Zusammenleben zu erreichen; das Fest soll zur Brüderlichkeit, Liebe und Freundschaft zwischen den Kindern beitragen. Wäre schön, wenn diese Zielsetzung auf die gesamte Menschheit übertragen würde...
    Mit der Tramlinie T1 fuhren wir direkt ins Gebiet, wo sich all die grossen Sehenswürdigkeiten von Istanbul wie Perlen auf einer Kette präsentieren.
    Zielstrebig liefen wir in Richtung Topkapı-Palast. Etwas unsicher wegen der wenigen Leute fragten wir einen Wachmann, wo wir Tickets bekommen. Leider sei jeweils Dienstags der Palast geschlossen. Schade, aber es gibt ja noch mehr geschichtsträchtige Hotspots. Die Warteschlange vor den Ticketschaltern für die Hagia Sophia Moschee war immens. Zwei Stunden anstehen wollten wir nicht. Vielleicht war ja die Blaue Moschee etwas weniger besucht...die Hoffnung stirbt zuletzt. Schlussendlich bewunderten wir diese beeindruckende Moschee von aussen, da sie nur fürs Gebet geöffnet war.
    Anstelle von Kultur, entschieden wir uns für Gastronomie, Wellness und Basar.
    Nach einem feinen Mittagessen gings weiter zu einem Coiffeursalon. Haare schneiden für Peter, waschen und Brushing für mich. Für türkische Verhältnisse braucht es etwas mehr. Der ganze Kopf inklusive Gesicht wurde aufs Optimum aufgebretzelt, unser Portemonnaie geschrupft. 😉
    Den Rückweg wählten wir über den Bücherbasar und der Universität vorbei. Schon bald begann der Berufsverkehr sich durch die schmalen Strassen und Gassen zu bahnen. Zum Glück haben wir unser Wohnmobil auf der anderen Seite des Bosporus.
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  • Giorno 17

    Das Meer hat uns wieder

    24 aprile, Turchia ⋅ ☁️ 21 °C

    Nach drei intensiven Tagen in Istanbul zog es uns weiter, zu mehr Ruhe und Natur. Unser erstes Ziel galt Şile. Das westlichste Städtchen an der anatolischen Schwarzmeerküste, liegt nur 72 Kilometer von Istanbul entfernt. Als Sommerfrische hat der Ort eine lange Tradition. Der kupferhaltige Sand des Kumbaba- Strandes im Westen der Stadt soll bei Rheuma, Ischias und Gicht Linderung verschaffen. Angeblich liessen sich hier bereits die byzantinischen Kaiser Theodosius und Justinian einbuddeln. An heissen Sommerwochenenden strömen bis zu 150'000 Istanbuler nach Şile; überwiegend Städter aus der konservativen Mittelschicht.
    Uns zeigte sich der Hafen in einer idyllischen Stimmung. Ohne jegliche Hektik wurde Fisch verkauft und gleich schön filetiert. Die Fischabfälle erhielten die Möwen, Kormorane und Katzen.
    Nach einer Kaffeepause gings für uns weiter, immer der reizvollen Küste entlang. Das dicht bewaldete Pontnische Gebirge (Pontos Dağları) mit Höhen von weit über 2000m begleitete uns auf der rechten Fahrseite. In der Antike war die Küste Paphlagoniens, wie man die westliche Pontuslandschaft nannte, ein vergessenes, unwegsames Terrain, das aufgrund mangelnder natürlicher Häfen auch über See nicht erschlossen werden konnte. Die Bewohner galten als rau und weltfremd, die hellenistischen Kolonisten nannten sie Paphlasier, "Menschen mit barbarischen Zügen". Noch heute hinkt die Infrastruktur vielerorts hinterher. Auf Dorfplätzen stehen öffentliche Brotbacköfen und Wasserstellen zur Verfügung. An einer dieser Wasserstellen haben auch wir unseren Wassertank etwas nachgefüllt. Dabei wurden wir von Katzen und Hunden begrüsst. Ein älterer Herr spazierte an uns vorbei, dabei legte er zum Gruss seine rechte Hand auf sein Herz und nickte freundlich. Als wir weiterfuhren winkte er von seinem Garten aus uns zu und überreichte ein weissblühendes Ästchen "Schneeball". Von wegen Menschen mit barbarischen Zügen!
    Für die Nacht stellten wir uns vor den Klippen über dem Schwarzen Meer frei hin.
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  • Giorno 18

    Verständigung wird immer gestenreicher

    25 aprile, Turchia ⋅ ☁️ 19 °C

    Nachdem die einheimische Bevölkerung ihre Angelruten, Campingstühle und Picnicresten zusammengepackt hatten, wurde es still um uns herum. Erst am Morgen um 5.00h wurden wir durch den Muezzin geweckt. Der erste Gebetsruf variiert zeitlich. Massgebend gilt hier der Sonnenstand. Ungefähr 1 Stunde vor Sonnenaufgang.
    Von unserem idyllischen Nachtlager aus gings weiter, entlang der Küste nach Kerpe. Ein Ferienort, der langsam aus dem Winterschlaf erwacht. Riesige Parkfelder stehen vor dem Ortseingang bereit für den Grossandrang während der Hochsaison. Einmal mehr genossen wir die Vorteile der Vorsaison und konnten unseren Giotti direkt an der Promenade hinstellen. Es war bereits Zeit für ein leichtes Mittagessen. Das Studium und die Interpretation der diversen Angebote bringt uns langsam an unsere sprachlichen Grenzen. Ebenfalls Google Translater ..."Sigara Böreği" sind keine gerollten Zigarren. Am ehesten entsprechen sie Frühlingsrollen.
    Wir wählten für uns einigermassen vertraute Gerichte: Peter "Karişik Toast" (Käse, Wurst und Gewürze) ich ein gewöhnliches "Omelet".
    Immer weiter an der anatolischen "Schwarzmeer-Sommerhotspot-Küste" gabs den zweiten Zwischenhalt in Kefken. Ein paar Schritte dem Hafengelände an der Uferstrasse entlang und ein paar mit mehr Händen und Füssen als Worten "völkerverständigenden Austausch" reichten uns. In einer sehr gut sortierten Migrosfiliale ergänzten wir anschliessend unseren Lebensmittelvorrat.
    Auf Google Maps entdeckte Peter einen anscheinend sehenswürdigen Aussichtspunkt. Das Navi führte uns "like a local" über drittklassige Strassen, über Stock und Stein, bis wir plötzlich vor einem Fahrverbot wegen Baustelle standen. Ein Vorgeschmack für die nächsten 30' 000 Kilometern der Seidenstrasse lang. Den Aussichtspunkt löschten wir als Wegpunkt auf unserem elektronischen Führer... in Kocaali stellten wir uns für die Nacht an den Strassenrand. In einem Café bestellte sich Peter seinen ersten und letzten Türkischen Kaffee...dies sei ja nur Kaffeesatz... für mich einen Chai. Später gabs zum Nachtessen feine Pide. Pizza auf türkische Art.
    Die Nachtruhe wollte anfänglich nicht wirklich einkehren. Viel Autolärm mit sehr lauten Bassklängen von türkischem Popgesang und aufheulende Motorräder erfüllten die Nachtluft, bis es einen Knall gab...danach war Ruhe bis zum obligaten Weckruf des Muezzins.
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  • Giorno 19

    "No Camping"

    26 aprile, Turchia ⋅ ⛅ 18 °C

    Der gestrige Tag war von viel Armut, Schaufelbaggern, Förderbänder und Kohleberge vor schroffen Felsen geprägt. Dennoch waren wir froh, in Zonguldak, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz gelandet zu sein. Die Stadt wurde im 19.Jh zum Leben erweckt, dank des dunklen Brennstoffes. Doch die zur Verhüttung von Eisenerz notwendige Steinkohle wird langsam weniger. Früher mühelos im Tagebau gewonnen, wird sie nunmehr mit wesentlich höherem Aufwand unter Tage gefördert. Die Bergwerke der Region, die noch heute rund 52'000 Menschen Arbeit geben, zählen aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen als sehr gefährlich. Immer wieder ereignen sich tödliche Unglücke. Der Lohn der Bergarbeiter ist mickrig, mehr als umgerechnet 400 € nimmt kaum einer mit nach Hause. Viele Kumpels sind deswegen aus der Region als Gastarbeiter in deutschen Bergwerken beschäftigt.
    Das Objekt meiner Begierde war eine "Eczane", auf gut Deutsch Apotheke. Starke Kreuzschmerzen mussten bekämpft werden... 😢
    Da nützten alle Turnübungen und guten Ratschläge von Peter nichts mehr. Eine kompetente Apothekerin wusste gleich, mit welchen Tabletten und Salbe sie mir helfen kann. Es wirkt...
    Auffallend in dieser sonst sehr ärmlichen Gegend sind die vielen Patisserien. Die Auslagen sehen sehr verlockend aus. Ob wohl die 200'000 Auswanderer während den Sommermonaten ihrer Heimat einen Besuch abstatten und sich bei Kaffee/ Tee und Kuchen die Tage versüssen?
    In einem Geschäft ( eher Schuppen) mit Elektronikangebot konnten wir unsere Einladungen (für die Visaerteilung) von der Iranischen Botschaft in Ankara ausdrucken lassen. Der nette Herr wollte für diese Dienstleistung kein Geld annehmen. Wir legten ihm dennoch ein kleines Trinkgeld hin. Hoffentlich haben wir ihn nicht beleidigt. Andere Länder, andere Sitten.
    Gegen Abend erreichten wir einen kleinen Ferienort an der Küste. An einer Strandpromenade errichteten wir unser Nachtlager. Immer wieder fuhr die Polizei die Strasse ab.
    Die Nacht war ruhig. Heute Morgen klopfte es um 9.00h an der Aufbautür. Wir hatten gerade unser Frühstück beendet. Ein freundlicher Polizist versuchte uns zu erklären, dass hier "no camping" sei. Immerhin liessen sie uns die Nacht über schlafen. 😀
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  • Giorno 20

    Hotspot an der Schwarzmeerküste

    27 aprile, Turchia ⋅ ☁️ 16 °C

    Über vorerst mehr Feld-, Wiesen- und Waldwege zogen wir weiter, bis wir plötzlich an einer Strassenkreuzung standen und uns eine vierspurige Schnellstrasse über Bartın nach Amasra führte. Zum Glück sind wir ziemlich autark. Campingplätze werden immer rarer. Diese wenigen sind erst ab 1. Mai geöffnet, wenn überhaupt. So wählten wir einmal mehr einen grossen, öffentlichen Parkplatz am Ortseingang von Amasra. Wir mussten unser Gefährt direkt an den steinigen Strand stellen, mit wunderbarer Aussicht über die Bucht. Das Städtchen gilt als schönsten Ort an der türkischen Schwarzmeerküste. Es sind vorallem Türken, welche Amasra als Urlaubsdomizil schätzen. Immer mehr kommen aber auch Ausländer hierher, so dass der Ort ziemlich voll werden kann. Die touristische Infrastruktur holt langsam auf. Viele Souvenirläden mit Ramschware aus China zieren die Gässchen, welche zum Teil recht steil am Hang entlang führen. Es gibt aber auch etliche schön gelegene Speiselokale. Wir müssen zugeben, Amasra besitzt Flair, allein schon wegen der schönen Lage. Das kleine, auf einer Halbinsel gelegene Zentrum wird im Osten vom Büyük Liman ( grosser Hafen) begrenzt, im Westen vom Küçük Liman (kleiner Hafen), da wo wir uns für zwei Nächte niedergelassen haben.
    Den Abend liessen wir vor unserem Giotti bei Lektüre und einem Glas Wein gemütlich ausklingen. Vor uns packten türkische Familien ihre Picnic-Accesoires aus, traditionelle Musik erfüllte die Luft...Feuer wurden entfacht...wir befürchteten, dass uns einmal mehr eine unruhige Nacht bevor stand... doch Zeus schickte Blitz, Donner und heftigen Regen.
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