Der Mittelrhein; Sagenumwoben und mystisch, so fließt er seit jeher dahin. Beheimatet von Germanen, Römern, Grafen, Halunken, sowie Dichtern und Denkern. Wichtige Verkehrsachse und Zankapfel der Geschichte. Zeit um einen Besuch abzustatten … Read more
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  • Day 1

    Auf Zickzackkurs

    July 15, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach kurzer Nacht, ging es heute mit Rucksack und Wanderoutfit zum
    Trailhead des Rheinsteigs nach Bonn. Dort, am Alten Rathaus erwartete mich BonnGiorno, welcher auf den ersten Kilometern meiner Sommertour meine Begleitung war.
    Gesprächsstoff gab es reichlich und so saßen wir mir nix dir nix am Foveaux- Häuschen.
    Bald mußte es allerdings weitergehen, denn die geplanten Kilometer bis zur Breiberghütte sollten möglichst trockenen Fußes zurückgelegt werden...
    An der Rheinblickhütte bei Oberdollendorf verabschiedete ich mich schließlich von BonnGiorno mit der Hoffnung sich irgendwann nochmals über den Weg zu laufen.
    Dann begann der Zickzackkurs…
    Immer wieder ging es rauf und runter, wer das Profil der heutigen Etappe auf meinem Komoot Account betrachtet weiß wovon ich rede. Trotz der
    Anstrengungen war es ein wunderbarer Tag!!!
    Vorbei an der Klosterruine Heisterbach ging es auf den Petersberg, wo sich zu Bonner Hauptstadtzeiten das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung, hermetisch vor der Außenwelt abgeriegelt, befand.
    Der nächste Anstieg führte mich an der Drachenburg vorbei auf den Drachenfels, welcher einen fantastischen Ausblick auf Vater Rhein samt Siebengebirge ermöglichte.
    Endlich nach weiteren An- und Abstiegen erreichte ich mein heutiges Domizil die Breiberghütte.
    Nach einem deliciösem Tütenessen liege ich nun in meinem Schlafsack und freue mich auf ein paar Stunden Schlaf.
    Morgen geht’s dann zum Frühstück hoch auf die Löwenburg…
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  • Day 2

    Über sieben Berge musst du gehn

    July 16, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 24 °C

    Nach einer relativ ruhigen Nacht auf einem äußerst schmalen Holzbänkchen war heute frühes Aufstehen angesagt. Der Plan war die knapp 3 Km zur Löwenburg aufzusteigen, um dort ein kleines Frühstück einzunehmen. Gedacht, getan, stellte sich das Unterfangen als absolut richtig heraus!!
    Der Blick zum Rhein und in die Ebene waren phänomenal und Fremdkörper Fehlanzeige, sodass mir die gesamte Anlage zur freien Verfügung stand.
    Gut gestärkt mit Käffchen und Porridge ging es schließlich weiter.
    Alle Wegarten waren vorhanden, von breiten Waldforstwegen bis hin zu schmalen Trails, von schattigen Waldstücken, bis hin zu schweißtreibenden Abschnitten.
    Letzten Endes jedoch immer lohnenswert...

    Nach ungefähr 12 Km schrumpften meine Wasserreserven. Die Zunge klebte am Gaumen als ich endlich ein fließendes Gewässer neben mir sprudeln hörte. Also, Wasserfilter raus und Nachschub zapfen.
    Plötzlicher Höllenlärm ließ mich aufschrecken!Unglaublich aber wahr, fährt doch ein dicker Typ auf seinem fetten Quad mit gefühlt 60 Km/h um die Kurve um in Haaresbreite vor meinen am Rand geparkten Rucksack stehen zu bleiben.
    Vollbremsung, kurzes sorry vom dicken Fahrer und schon schoß er wieder von dannen.
    Leute gibts, du glaubst es nicht…

    Nahe der Erpeler Ley genehmigte ich mir, in Ermangelung geöffneter Einkehrmöglichkeiten, endlich mein erstes Radler am Rheinsteig. Prost!!!
    Anschließend ging es an den Abstieg nach Linz.

    Heute nächtige ich in einer kleinen privat geführten Pension und freue mich besonders auf die dort vorhandene luxuriöse Dusche.
    Beim nahegelegenen Italiener gibts noch Pizza, Insalata mista nebst Getränken und schon sinke ich auf mein heutiges Nachtlager.

    Guet’s Nächtle…
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  • Day 3

    Auf Schleichwegen nach Leutesdorf

    July 17, 2023 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

    Nach einer entspannten Nacht verlangt mein Körper nach einer besonderen Essenz Namens Kaffee. Dazu benötigt man eine Bäckerei mit einer entsprechenden Ausstattung. Diese Einrichtungen befinden sich mitten im Ortskern von Linz, welcher zusätzlich mindestens zweimal
    15 Minuten Fußweg extra abverlangt.
    Egal, was nimmt man dafür nicht alles in Kauf…
    Danach ging’s los in Richtung Dattenberg.
    Singletrails zogen hinter urbanen Hausgärten dahin und in gewohnter Manier ging es mal wieder rauf und runter.
    Leubsdorf wurde passiert
    und ich lief an Äckern und Weizenfeldern vorbei (es gibt sie also doch noch). Zeitweise zeigten sich Wolken am wechselhaften Himmel, sodass jederzeit mit Regen und Gewittern zu rechnen war. Glück gehabt beides blieb aus!!!

    Der Rhein unter mir floss ruhig schimmernd vor sich hin, wurde jedoch vom fortwährendem Verkehrslärm begleitet der sich bis in die höheren Lagen der Weinberge durchsetzte.
    Nicht schlimm, aber auch nicht unbedingt schön...
    Mittags heulen plötzlich Sirenen. Was ist los? Wurde Saporischschja in die Luft gejagt? Solche Gedanken spuken mittlerweile durch die Köpfe. Unglaublich!
    Doch der Sirenenmeister stellte schnell seine Arbeit ein und die Sache war vergessen.

    An Schloss Arenfels und Bad Hönningen vorbei führte mich der Weg schließlich nach Rheinbrohl und zur wunderschönen Aussicht an der Rheinbrohler Ley.
    Hier wurde eine längere Pause inclusive Fotostopp eingelegt, bevor die letzten Kilometer zum Campingplatz Leutesdorf dahinflogen…
    Ankommen, Zelt aufbauen, chillen…
    Alles ganz einfach :-)
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  • Day 4

    Shit happens

    July 18, 2023 in Germany ⋅ 🌙 19 °C

    Zelt verpacken, kleines Frühstück und Wasservorräte auffüllen…, dann geht’s raus in die unbarmherzige Hitze des aufkommenden Tages.

    Nachdem ich gestern Abend nochmals meinen Etappenplan gecheckt hatte, schaute ich bei den für heute geplanten fünfundzwanzig Kilometern recht zuversichtlich in die Zukunft. Doch das sollte sich ändern…

    Die ersten Kilometer entführten mich in die Weinberge oberhalb von Leutesdorf.
    Hier oben schlängelt sich der Weg zwischen altem Baumbestand und gibt erste Blicke auf Andernach frei, welches auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegt.
    Wunderschöne Trails geleiteten mich über traumhafte Hochflächen und die Sonne tat ihr Bestes um einem Kälteeinbruch entgegenzuwirken.
    Auch die Landschaft änderte allmählich ihr Gesicht, aus kleinen Lehmpfaden wurden breite Schotterpisten, aus altem Baumbestand wurden Getreidefelder. Relativ unspektakulär aber dafür ein gutes Trainingsterrain zum Speedhiken….
    Achtung!!! Schon hatte ich eine Markierung übersehen und absolvierte ein paar hundert Meter Zusatzpensum.
    Shit happens!!!

    Wieder auf Kurs ging’s Kilometer für Kilometer nach Rengsdorf zum Resupply. Kalte Getränke, natürlich Alkoholfrei, wurden sogleich vor Ort vernichtet und Proviant in Form von fester Nahrung wurde im Rucksack zum heutigen Nachtlager transportiert.
    Jetzt liege ich auf meiner Isomatte etwas abseits einer niederländischen Jugendgruppe und mache Cowboycamping.
    Die Jungs und Mädels sind verhältnismäßig leise, mal schauen was die Nacht so bringt…

    Nachtrag..,
    aus den geplanten 25 Km wurden doch wieder 32 Km inclusive 890 Hm. Sag ich doch, Shit happens…
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  • Day 5

    Wilde Tiere und andere Kleinigkeiten

    July 19, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Plötzliche Stimmen lassen mich hochschrecken.
    Die holländische Pfadfindergruppe welche ihr Nachtlager rechts neben mir bezogen hat erwacht zum Leben. Jeder der hier Anwesenden schläft auf einer Isomatte nahe einer Schutzhütte unter freien Himmel.
    Schnell packe ich meine sieben Sachen in den Rucksack und ziehe von dannen. Kaffee & Co schenke ich mir, denn die Scouts werden mittlerweile unruhig.

    Zu Beginn verläuft der Weg durch schöne waldige Abschnitte und später zwischen Streuobstwiesen bis Heimbach-Weis, einen kleinen Stadtteil von Neuwied.
    Hier blicke ich IHR in die Augen! Eine grüne Mamba starrt mir reglos in ihrer schrecklichen Schönheit ins Gesicht. Langsam schaue ich mich um und traue meinen Augen nicht, sitzt da etwa ein Löwe?? Plötzlicher Kinderlärm holt mich in die Realität zurück und ich sehe mich vor dem Eingang des Neuwieder Zoo‘s !!! :-)

    In Sayn mit imposantem Schloss und dem ersten geöffneten Café am Wegesrand mache ich Pause. Schmeckt es nicht umso besser nach körperlicher Herausforderung den kleinen kulinarischen Verlockungen zu erliegen?
    Nach längerer Pause geht es schließlich weiter, liegen doch noch gut
    18 Kilometer vor mir.
    Feld, Wald und Wiesen fliegen im stetigen Auf und Ab an mir vorbei und hinterlassen keine eindrücklichen Highlights.
    Nachdem der Ort Vallendar erreicht ist ändert sich der Wegverlauf von ländlich zu städtisch.
    Auf Schleichwegen geht es durch Vorortsiedlungen bis auf die Festung Ehrenbreitstein, wo man endlich wieder den Rhein zu Gesicht bekommt.
    An der Festung vorbei und teilweise durch sie hindurch erreiche ich schließlich mein Quartier in Ehrenbreitstein, einen Steinwurf von Koblenz mit dem deutschen Eck entfernt.
    Duschen, Wäsche waschen, Essen gehen und endlich mal wieder ein richtiges Bett. Kleinigkeiten können so besonders sein… :-)
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  • Day 6

    Tiefenentspannt

    July 20, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein äußerst entschleunigter Tag neigt sich dem Ende zu. Doch alles von Anfang!!

    Gut ausgeschlafen geht es recht spät los. Warum beeilen? Der Tag ist lang und die Strecke mit ihren 23,5 Kilometern eher kurz, also erst einmal zum Ehrenbreitsteiner Lidl um die Proviantvorräte aufzufüllen…
    Bewaffnet mit Sandwiches, Wraps und einem Coffee to go trete ich wieder vor die Tür und suche nach einer Sitzbank.
    Frühstück für fünf Euro in erster Rheinreihe, nicht übel. Lidl macht’s möglich!

    Beinahe bedarf es Überredung um meine Füße in Bewegung zu setzen, doch um 10.30 Uhr starte ich endgültig in den noch neuen Tag.
    Hinter Pfaffendorf betrete ich ein Stadtwäldchen welches mich hoch zum Bienhorntal geleitet.
    Hier treffe ich einen jungen Mann und wir kommen ins Gespräch. Natürlich geht es um den Rheinsteig und das Wandern, aber auch um andere interessante Themen. Da Heiko aus dem Hunsrück stammt, kann er mir einiges zur Lage und Geografie dieses Landstrichs erklären.
    Die Zeit, wie auch einige der schönen Streckenabschnitte vergehen wie im Fluge und plötzlich stehen wir am oberen Ende der legendären Ruppertsklamm.
    Über Stock und Stein kraxeln wir die Schlucht hinunter Richtung Eingang und genießen diesen ursprünglichen wenn auch kurzen Etappenabschnitt.
    Nachdem wir einige Kilometer später vor einem Biergarten stehen können wir der Versuchung nach einem Kaltgetränk nicht weiter widerstehen ;-)
    Ausreichend hydriert
    nehmen wir die letzten fünf Kilometer nach Braubach in Angriff und bewundern vor dem finalen Abstieg noch eine faszinierende Aussicht über die Markburg mitsamt Rhein.

    Nachdem ich mich von Heiko verabschiedet habe erreiche ich meinen Campingplatz und bemerke zwei Zelte neben mir einen Typen mit Ultralightgear.
    Schnell ergeben sich entsprechende Themen und schon sitzen der „Wanderjung“ aus Hamburg und ich fachsimpelnd in der Nahe gelegenen Pizzeria.
    Jetzt müde aber zufrieden sinke ich auf meine Isomatte und falle in einen entspannten Schlaf…
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  • Day 7

    Spätes Einchecken

    July 21, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Aufstehen, Zelt abbauen, Rucksack packen und ab ins nächstbeste Café am Trail; die Bäckerei im Netto-Markt.
    Nach Kaffee und einem Schokocroissant starte ich Richtung irgendwo.
    Komoot läuft im Hintergrund zu Dokuzwecken und in null Komma nix erreiche ich die Marksburg zu Braubach.
    Nach einem ersten Blick auf mein Handy sehe ich dass Komoot steht und die Tour unterbrochen hat.
    Okay, Navigation starten zum Zweiten…
    Die nächsten Kilometer geht’s auf schönen Waldwegen samt Rheinblicken weiter...
    Beim nächsten Stopp samt Handycheck hat Komoot abermals die Aufzeichnung angehalten!!
    Man könnte den Rheinsteig wahrscheinlich ohne Navi gehen, aber ich schaue gerne rückblickend auf mein Jahrespensum. Kontrollfreak?!
    Komoot zum dritten, diesmal läufts stabil…

    Irgendwie komme ich heute nicht richtig in Schwung.
    Wie es auf langen
    Solo-Fernwanderungen ist, gehen einem hin und wieder Gedanken über Gott und die Welt durch den Kopf. Die Landschaft spult sich neben dir ab und du nimmst sie nur unterbewusst wahr…

    Nach vielen Kehren und einigem Auf und Ab stehe ich plötzlich inmitten einer Kirschlandschaft oberhalb von Filsen. Wunderschöne alte Kirschbäume wachsen hier recht naturbelassen auf großen Wiesenflächen vor sich hin.
    Mir gegenüber, auf der anderen Rheinseite liegt die Stadt Boppard. Fähren queren den Rhein von der einen zur anderen Seite und die Szenerie erinnert mich an alte Gemälde der Romantik…

    Weiter geht’s!!!
    Beinahe mediterran anmutende Singletrails zwischen krüppeligen Baumbestand entführen mich auf den nächsten Kilometern Richtung Kamp-Bornhofen. Irgendwann beginnt es zu regnen. Regenjacke raus und weiter, laufe ich doch heute meine längste Etappe am Rheinsteig mit insgesamt 36 Km.
    Auf der Burg Liebenstein lege ich einen kurzen Boxenstopp ein und gönne mir ein Radler, herrlich!!!
    Die letzten Kilometer bis zu meinem frei gewählten Domizil verlangen nochmal alles ab.

    Erst spät gegen 20.30 Uhr checke ich in der Schutzhütte Rheinblick ein.
    Die ganze Hütte gehört heute Nacht ausschließlich mir. Sonnenuntergang, kochen und schlafen..,
    Morgen geht’s dann nach Kaub.
    Guet’s Nächtle…
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  • Day 8

    Ich weiß nicht was soll es bedeuten…

    July 22, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    Schon früh sitze ich bei Kaffee und Porridge vor meiner nächtlichen Residenz und lasse den Blick in die Ferne schweifen.
    Tief unter mir fließt gemächlich der Rhein in seinem Flussbett und vor mir erheben sich die Mauern von Burg Maus. Trotz hoher Temperaturen die für später erwartet werden ziehe ich den Reißverschluss meiner Daunenjacke fester und beginne meine sieben Sachen zu packen…

    Schnell laufe ich durch den kleinen Ort Wellmich um mich an den Aufstieg zur Burg Maus zu machen. Langsam nimmt der Kreislauf Fahrt auf und erste Schweißbildung ist spürbar. Oben angekommen ist der Burghof nicht zugänglich und so fotografiere ich die Burg aus verschiedenen Blickwinkeln…
    Der weitere Weg führt durch schöne Waldabschnitte die in höheren Lagen zu Feld- und Ackerflächen wechseln.
    Kurz vor St. Goarshausen komme ich an einem Aussichtspunkt mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Er erklärt, nicht ohne Heimatstolz, die gesamte Umgebung und findet es bewundernswert das ich die komplette Strecke bis Wiesbaden laufe. „Ach wenn doch nur meine Gesundheit mitspielte, dann…“. Diesen Satz höre ich, egal wo, immer wieder und mir wird klar wie begrenzt die Zeit für Abenteuer wie diese ist. Also nicht warten, machen!!!

    Unten in Sankt Goarshausen laufe ich direkt in einen Rewe,
    decke mich mit dem Notwendigsten ein und hocke mich draußen samt Eis in die Sonne.
    Um mich herum wuseln Einkäufer mit Tragetaschen hinter schreienden Kindern her und Autos suchen verzweifelt nach freien Parkplätzen.
    Leben hat viele Facetten...

    Später stehe ich auf dem Loreleyplateau und sogleich kommt mir Heinrich Heines Loreleytext… „Ich weiß nicht was soll es bedeuten…“ in den Sinn. Hier oben allerdings, zwischen Bratwürstchen und Coladosen kann das Lied nicht seine ursprüngliche Wirkung entfalten.
    Übrigens, um die Originalstatue sehen zu wollen müsste man hier steil absteigen.
    Heute allerdings nicht.

    Nach einigen Auf und Ab über wunderschöne Singletrails, sowie Wald- und Feldwegen, stehe ich oberhalb von Kaub, meinem heutigen Etappenziel. Hier beziehe ich mein Airbnb bei Oana und genieße Dusche und Entspannung. Abends schlendere ich gemütlich durch den Ort und lasse den Tag in einem kleinen Lokal bei Essen und guten Wein ausklingen…
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  • Day 9

    Lazy Sunday Afternoon

    July 23, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Endlich nach fünfmaligem Rumdrehen schaffe ich es die Beine auf den Boden zu bekommen. Auf Tour fallen die ersten Schritte am Morgen meist schwer, da die Muskulatur entsprechend fest und beansprucht ist.
    Nun denn, warum jammern? Hilft ja nichts!
    Raus und weiter!
    Heute ist Sonntag und der Himmel zeigt sich von seiner bewölkten Seite. Glücklicherweise hat einige Meter weiter ein Café geöffnet, sodass ich kurze Zeit später im überschaubaren Ortskern von Kaub vor einer Tasse Kaffee und zwei Croissants sitze.
    Nachdem ich mich aufgerafft und meinen Rucksack geschultert habe, führt der Weg endlich wieder bergauf um kurze Zeit später bergab und abermals durch Kaub hindurch zu führen...
    Nach einem weiteren Anstieg windet sich der Trail durch Weinberge und an Burg Gutenfels vorbei. Trutzig, einem Monument einer vergangen Epoche gleich, steht sie seit Jahrhunderten am selben Platz und wacht über Stadt und Land. Ich jedoch ziehe es vor weiter zu gehen.

    Durch einen Wald gelange ich zur Pforte des Rheingaues. Kurze Zeit später stehen Holzbänke und Tische nebst einer „Waldbar“ direkt am Wegesrand. Natürlich bleiben bei dieser Einladung keine Fragen offen. Hinsetzen und Rasten…
    Schnell komme ich mit anderen Wanderern ins Gespräch und die Zeit vergeht wie im Fluge.
    Doch der Weg ruft und schon geht es zwischen Wald und Reben durch Lorch hindurch weiter.

    Relativ früh, nach knapp
    dreiundzwanzig Kilometern erreiche ich mein Ziel; einen Campingplatz in einem Naturschutzgebiet.
    Zelt aufbauen und chillen, dass ist die abendliche Devise.
    Letztendlich sitze ich mit drei weiteren Rheinsteiglern beisammen, welche die Strecke jedoch in entgegengesetzter Richtung (Wiesbaden-Bonn) laufen.

    Ach ja, guet‘s Nächtle an alle da draußen… :-)
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  • Day 10

    Das „schwere Beine“ Phänomen

    July 24, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Nacht im Zelt wurde abrupt von mysteriösen Lauten unterbrochen…
    Das fortwährende Bellen einer Hirschkuh, irgendwo oberhalb meines Lagers auf dem Waldcampingplatz sorgte für Unruhe. Nachdem sich das Getöse langsam in entgegengesetzter Richtung entfernt hatte, überließ ich mich nochmals dem Reich der Träume…
    Beim Aufwachen stellte ich fest das die beiden Zelte der Wanderer neben mir schon verschwunden waren… Huch!!!

    Schließlich setzte ich mich in Bewegung und das im direkten Anstieg. Nicht umsonst wird der Rheinsteig unter dem Einen oder Anderen ThruHiker auch der „Rollercoaster“ genannt.
    Oben angekommen verspürte ich zum ersten Mal auf diesem Trail das „schwere Beine“ Phänomen.
    Entsprechend lief ich heute leicht schleppend durch den Wald und die Weinberge des Rheingaus.

    In Assmannshausen konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und ließ mich zu einer leichten Mittagspause hinreißen. Lecker!!!
    Das Gläschen Riesling zeigte allerdings Wirkung und ich tat was eigentlich verpönt ist, ohne Reue nahm ich die Seilbahn hoch zum Niederwald. Phhh…; „Hike your own hike“!!!

    Oben ging es über breite Waldwege, vorbei am Niederwalddenkmal nebst Germania und dem sagenumwobenen Tempel, bis zum heutigen Campspot in Geisenheim.

    Abends Pasta beim ortsansässigen Italiener und die Welt ist selbst nach einem kräftezehrenden Wandertag wieder im Lot.

    Guet‘s Nächtle…
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