Meine erste Reise allein, 12 Tage auf dem Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela. Ich bin gespannt und aufgeregt! Und frage mich zwischendurch was ich mir dabei gedacht habe :D Läs mer
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  • Dag 7

    V. CAMINHA - OIA

    29 april, Spanien ⋅ ☀️ 11 °C

    Was soll ich sagen… der Morgen fing ziemlich tränenreich an! Die Albergue war zwar sauber und ok, aber jeder hat sein Ding gemacht und es war super unpersönlich. Ich habe mich allein gefühlt und war irgendwie mega traurig. Traurig darüber allein zu sein, wie die letzten beiden Stunden des gestrigen Abends verliefen, dass ich allein meine Pizza in der Albergue essen musste, dass ich heute Portugal verlassen werde, dass ich noch gar nicht wusste wie es heute weitergehen sollte und dass ich eventuell falsche Entscheidungen getroffen habe.

    Ich hatte irgendwie diesen Gedanken, dass ich nicht zu lang mit den selben Leuten gehen wollte, da ich dann nicht offen dafür bin noch mehr neue Menschen kennenzulernen und als ich so darüber nachdachte fand ich mich ein wenig in diesem „Berlin-Ding“ wieder. In Berlin sucht gefühlt jeder immer noch nach etwas Besserem und aufregenderem… man hat so viele Möglichkeiten und will sich alles offen lassen. Aber warum nicht einfach mal annehmen wenn etwas gut ist?! Also war ich bereits mit Nana und Raquel in Kontakt, die beide einen Ort vor mir waren. Beide boten mir an mit in ihre Unterkunft kommen zu können 🥹🙏🏼🥰

    In der Albergue waren auch Gayle und Haldane aus Neuseeland, die ich bei Fão bereits kurz getroffen hatte. Mit Gayle hatte ich schon am Abend beim Zähneputzen gesprochen, aber wir hatten uns beide im Schlafanzug nicht wiedererkannt 😅 naja whatever… als sie sah, dass ich weinte redeten wir ein bisschen und sie bot mir an mit ihnen zu starten. Meine persönlichen Retter des Morgens 🙏🏼 bevor wir zur Fähre sind gabs aber erst noch einen Kaffee und? das letzte Pastel de Nata 😳

    An der Fähre angekommen durften wir feststellen, dass unter „Fähre“ eher ein kleines Boot zu verstehen ist 😅 aber hey - why not?! Ehrlich gesagt blieb uns auch gar nichts anderes über. Und dann ging irgendwie alles ganz schnell und wir waren einfach in Spanien! 🇪🇸

    Auf der anderen Seite bedankte ich mich wirklich von Herzen bei den beiden und verabschiedete mich um mich erstmal zu sortieren und meinen Tag zu organisieren. Das Wetter war perfekt und ich saß einfach eine Weile in der Sonne ☀️ bis mir Raquel schrieb, dass sie nun auf die Fähre geht! Also packte ich meine sieben Sachen zusammen und am Strand gab es ein freudiges Wiedersehen und einen Abstecher ins Meer 🙌🏼☀️🐚🌊
    Und wie wir da so am Strand sitzen und die Sonne genoßen kam auf einmal Francesca vorbei 😅
    Zusammen gingen wir heute also ganz entspannt bis nach Oia, wo Raquel bereits ein, sagen wir mal wo, Luxushäuschen gebucht hatte.

    Und weil der Tag schon fast nicht mehr besser werden konnte, lief uns im letzten Café vor Oia auch noch Nana über den Weg 🥰 ich habe mich so gefreut, dass ich noch ein bisschen mit ihr sitzen blieb, um die anderen später wieder einzuholen. Spannend wie aus einem Tag, der so anfing, einer der besten und entspannendsten Tage hier werden konnte. That‘s the spirit of Camino! ❤️

    Den Abend verbrachten wir unter uns auf der Veranda unseres Hauses mit Wein, Tapsas, Blick aufs Meer und Mädelsgesprächen 🇪🇸🇮🇹🇩🇪
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  • Dag 8

    VI. OIA - BAIONA

    30 april, Spanien ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Wetter ist heute morgen nicht auf unserer Seite gewesen und es hat in Strömen geregnet.
    Aber da wir uns eh nur süße 18km vorgenommen hatten (wenn Raquel was raussucht kann man allerdings immer locker 5km draufrechnen 😅) sind wir einfach bis kurz nach 8 im Bett geblieben. Außerdem mussten wir ja ausnutzen, dass wir uns so eine Luxusunterkunft geleistet hatten und einfach alles für uns allein hatten. Raquel und Francesca habe sich das Doppelzimmer geteilt und ich durfte das Einzelzimmer mit riesigem Bett haben. Es war herrlich 😊 bei Regen saßen wir erst kurz auf unserer Veranden und haben dann im separaten Küchengebäude gefrühstückt und es uns einfach mal so richtig gut gehen lassen 😅 los ging es dann tatsächlich erst gegen 11 und das zu Beginn auch jeder für sich und bei Nieselregen.

    Raquel und ich haben uns unterwegs immer wieder getroffen, dann ist man mal wieder allein gegangen. Aus der Ferne haben wir uns gewunken oder Luftküsschen zugeworfen 😅 ich mag es sehr mit den beiden unterwegs zu sein oder sich zumindest immer wieder zu treffen und die spanische und italienische Mentalität der beiden. Es gibt viele Umarmungen und Küsschen hier und da 🥰

    Oia ist ein richtig niedlicher Ort gewesen, fast schon romantisch. Als ich heute Morgen los bin war es noch ganz ruhig und die Regenwolken hingen in den Bergen! Ich war auch erstaunt wie grün hier alles is und überall Tiere zu sehen sind. Raquel erzählte mir dann, dass dieser Teil Spaniens eher kühler ist und es mehr regnet - hatte ich mir vorher keine Gedanken drüber gemacht 🙈

    Auch sonst ist es praktisch mit einer Spanierin in Spanien unterwegs zu sein, vor allem wenn es ums Essen geht 🤤 so gab es heut Abend in Baiona wieder viele erste Male. Muscheln, Tintenfisch, Oktopus, das das 😅🦑 vieles was ich Zuhause so wahrscheinlich nicht ausprobiert hätte. Und die beiden freuen sich jedes Mal wenn ich es etwas probiere und es mir schmeckt 😊

    Catuela Pulpo con gambas
    Choco a la plancha con patatas
    Mejillones en ensalada
    Pimientos fritos

    Die Landschaft ist auch bei Regen unglaublich schön gewesen. Wenn sich im Meer die Wellen auftürmten, an den Felsen zerschellten und sich die Farbe des Wassers von dunkelblau zu hellblau veränderte… Ich hätte ewig an der Küste sitzen können um das zu beobachten 😌

    Ansonsten habe ich endlich meine erste Pferdernase gestreichelt 🙌🏼 und mir dann direkt in den Finger beißen lassen 🙈 habe mich über jede Kuh, Katze, Ziege oder sonstiges Tier auf dem Weg gefreut, als wäre ich ein kleines Kind und nicht 34 😋 hatte eine Pipipause mit dem besten Ausblick, gehöre jetzt endlich zur Adilettengang (mit Socken, versteht sich) und habe endlich meine erste Quetschmünze bekommen 🤩

    Und jetzt wird geschlafen. Morgen stehen 27km an… naja wohl eher 30 🥴

    Que pases buenas noches ✨
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  • Dag 9

    VII. BAIONA - VIGO

    1 maj, Spanien ⋅ ☁️ 9 °C

    Der Regen gestern war ein Witz! Ich bin um 8 gestartet und bereits um 9 waren meine Schuhe und meine Leggings komplett durch 😅 ein Hoch allerdings auf den 25€ Poncho von Decathlon, der war wirklich jeden Cent wert 👌🏼

    Also mit matschenden nassen Wanderboots nur noch 20 km bis nach Vigo - easy peasy 🤙🏼 Kennt ihr das, wenn man zu lang in der Badewanne war und schrumpelige Hände und Füße bekommt? Ja, ich glaube mehr muss ich dazu nicht sagen 🙈 zwischendurch kam dann mal die Sonne raus, so dass man den Teil des Körpers, den man gut verpackt vor dem Regen geschützt hat, dann nassgeschwitzt hat 👌🏼 ein weiteres Hoch auf die Herberge heute Nacht… hier schnarcht zwar einfach jede einzelne Person, dafür gabs aber eine Waschmaschine und einen Trockner. Kaum zu glauben wie sehr man sich über frisch gewaschene Wäsche freuen kann 🫶🏼

    Auf dem Weg habe ich heute Naily aus Tschechien kennengelernt und wir sind locker 15 km zusammen gegangen. Wir hatten das gleiche Tempo, waren total begeistert von den Surfern, wenn Wellen beiden Wetter und vor allem hatten wir den gleichen Poncho - hat also perfekt gepasst 😊

    Einer meiner Zimmergergenossen ist Windson aus Kanada, mit dem ich ein tolles Gespräch hatte. Da Kanada auch noch ganz weit oben auf meiner Reiseliste steht hat er mir empfohlen in den Osten Kanadas zu reisen, da sei es am schönsten 🇨🇦

    Raquel und Francesca habe ich dann erst in der Herberge getroffen in der wir mit Sam aus New York und Roberto aus Italien noch auf ein Glas Wein/Bier in die nächste Bar sind. Auch wenn ich manchmal nicht alles verstanden habe, waren die Themen sehr witzig ok eher strange 😅 und der Abend einfach nur großartig. In der Herberge war kein Alkohol erlaubt… naja, also haben wir Bier und Wein heimlich mit in den Gemeinschaftsraum geschmuggelt, wie man das halt so macht 😋
    Dort haben wir dann noch Tanto und Warren aus New York kennengelernt 🇺🇸

    So und mehr kann ich um 23 Uhr und nach 2 Gläsern Wein und Bier nicht mehr schreiben 😅

    Morgen muss die Herberge schon um 8 Uhr verlassen werden… und die wichtigste Frage ist: werden meine Schuhe bis dahin trocken sein? Es bleibt spannend. Ansonsten muss ich wohl den Raquel-Move machen und in Adiletten lossteppen, soll ja eh regnen 🙌🏼

    Buenas noches ✨
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  • Dag 10

    VIII. VIGO - REDONDELA

    2 maj, Spanien ⋅ ☁️ 9 °C

    Wenn es ein Wort gibt was „schrecklich“ toppt, dann beschreibt das wohl die letzte Nacht ziemlich gut!
    Jeder einzelne hat geschnarcht und der Typ unter mir hat sich alle 10 Sekunden gedreht, wobei das komplette Bett gewackelt hat! Also bin ich nachts um 1 in das freie Bett gegenüber umgezogen. Und als wäre das ganze nicht schon nervig genug 🙈 liege ich so in meinem Bett, schaue zu dem unruhigen Wühler als plötzlich das Licht für einen kurzen Moment anging und mich ein nackter Arsch anglotzte! WIRKLICH?! Das war also die Nacht!

    Was ich seit diesem Tag bestätigen kann ist, dass Kanadier wirklich unglaublich lieb und hilfsbereit sind ‚. In meinem Zimmer war die Kanadierin Evan, die mir ihr Ladekabel auf so eine liebe und selbstverständliche Art ausgeliehen hat… einfach zum drücken!

    Die Küche war top ausgestattet mit nichts außer einer Mikrowelle und so gab es zum Frühstück Cappuccino zum Aufgießen aus einer Tupperdose und ein paar Kekse 🍪 Wenigstens hatte es zum Start heute aufgehört zu regnen und meine Schuhe waren größtenteils trocken 👌🏼 nach gestern tun sie allerdings immer noch weh. Dafür ist mein Bein nicht mehr dauerhaft taub. Das hatte ich noch gar nicht erzählt. Der Hüftgurt meines Rucksacks war anscheinend zu eng und drückte auf einen Nerv, so dass mein linker Oberschenkel immer wieder taub wurde 🥴 naja, um 8 ging’s dann los.

    Heute wollte ich ein bisschen allein sein, jeden Tag nur englisch zu sprechen ist ganz schön anstrengend und ich brauchte wirklich mal ein bisschen Zeit für mich, vor allem nach dieser Nacht. Unterwegs gabs ein kurzes Wiedersehen mit Elke und Andrea, die ersten beiden Deutschen die ich in Spanien getroffen hatte. Jarek und Joseph habe ich getroffen und ich bin ein Stück mit Helga gegangen, die ich bereits ein paar Hostels zuvor getroffen hatte und froh war mal wieder ein paar deutsche Sätze wechseln zu können. Bei meinem Päuschen kurz vor Redondela kam noch John vorbei und ich wartete auf Raquel und Francesca ☀️ auf den letzten 3km trafen wir dann noch auf Naily und so zog das Vierergespann im Quasimodo-Style weiter!

    Das Hostel heute ist wirklich ganz hübsch, bis auf die laute Lüftung. So langsam freue ich mich aber auch wirklich auf mein eigenes Bett und meine ruhige Wohnung 🙌🏼 Ich hoffen, dass die Schnarcher sich heute in Grenzen halten und es keine anderen strangen Zwischenfälle gibt 🤞🏼

    Während ich ein bisschen Schlaf nachgeholt habe (ich habe gleich zwei mal Mittagsschlaf gemacht 🙈), haben die beiden Mädels gekocht und eine Portion Nudeln und Erdbeeren für mich beiseite gestellt 🫶🏼 in der Küche habe ich dann Valentin 🇦🇹 Giuseppe 🇮🇹 und Deniza 🇧🇬 kennenlernen die mir für etwas Olivenöl Horchata de chufa angeboten haben. Kannte ich noch nicht, klar probiere ich das, ist mein neues Ding 😅 Horchata de chufa ist ein Getränk aus Erdmandeln, stammt aus der Region Valencia und wurde von mir für sehr lecker befunden 🤤

    Im Ort haben Naily und ich noch den süßesten Laden überhaupt entdeckt und es ist so schade, dass man einfach nichts kaufen kann, weil man den ganzen Krempel ja zum einen erstmal irgendwo unterbekommen muss und zum anderen dann ja auch die nächsten Tage schleppen muss. Tja, schade Schokolade! Der Laden gehörte Diego und er war einfach Zucker. Beim Verabschieden gab es noch eine herzliche Umarmung und für jede von uns einen kleinen Anstecker als Geschenk. “A present from galicia“, sagte er 🥰 auf meinem Anstecker steht „habelas hainas“ was soviel bedeutet wie „ich glaube an Hexen“. Dazu erklärter er, dass Galicien etwas untypisch für Spanien ist und es etwas keltisches und mystisch hat, so sind die Menschen hier auch sehr spirituell und glauben an Hexen, Mythen und Rituale! I like 🥰

    Kurz vom Weg abgekommen und verliebt in diesen kleinen Laden und Diego ging es noch kurz auf ein Bierchen zu viert in die Bar und jetzt ab ins Bett!
    Aktuell regnet es in Strömes, war’s fürs gehen morgen unschön ist, aktuell aber den Vorteil hat, dass es so laut auf das Dach prasselt, dass man die Schnarcher kaum noch hört. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen am glücklichsten machen! 😅

    Boas noites 🪄✨🔮
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  • Dag 11

    IX. REDONDELA - PONTEVEDRA

    3 maj, Spanien ⋅ 🌧 11 °C

    Die letzte Unterkunft war echt ein Träumchen. In Redondela haben sich der Küsten- und der traditionelle Weg gekreuzt. Heißt, ab hier stoßen wir jetzt auf die Pilger, die vorher den Weg durchs Innland gegangen sind. Tatsächlich sind die Hostels hier deutlich besser ausgestattet, organisierter und größer. Auch die Anzahl der Hostels ist deutlich gestiegen. Zum Frühstück gabs erstmal Bacalhau, klar - why not?! 🙈

    Das Wetter war zu Beginn viel besser als erwartet und so zogen wir im Schneckentempo (da Francesca Schmerzen in der Wade hat) im Ponchostyle los. Das ganze fühlte sich leicht nach Klassenfahrt für alte Menschen an, da so viele auf einem Haufen unterwegs waren 😅

    Raquel trug bereits am Anfang ihre Prada-Plastiktüten-Boots, ich habe mich erst bei Regen für meine weiße Gucci Variante entscheiden… und ich sag’s euch, ich sah aus wie die ein Volltrottel, aber ich hatte trockene Füße als wir in Pontevedra ankamen 🥰

    Für eine Weile ging ich mit Guiseppe 🇮🇹 und später mit Magda 🇵🇱 mit Magda hatte ich eines der besten Gespräche hier auch dem Weg und es hat mir wahnsinnig gut getan. Wir haben viel darüber gesprochen, dass wir nur dieses eine Leben haben und wir selbst für uns verantwortlich sind und ganz wichtig, dass wir nicht für anderer verantwortlich sind. Dass wir schauen müssen, dass es uns gut geht, dass wir unsere Ziele erreichen und unsere Wünsche erfüllen, dass wir etwas ändern können wenn wir unzufrieden sind, aber dass wir das eben selbst für uns tun müssen. Dass wir Zeit mit Menschen verbringen sollten die wir wirklich mögen und die uns genau so mögen, vor allem genau so wie wir sind, und die uns gut tun! Dass es wichtig ist seine eigenen Grenzen zu kennen und zu setzen. Ich mochte dieses Gespräch, weil es genau die Dinge waren über die ich in letzter Zeit sehr viel nachgedacht haben! ❤️ Magda wohnt zwei Wochen im Monat in Berlin und zwei Wochen in Polen. Wenn wir zurück sind wollen wir uns nochmal auf einen Kaffee treffen ☺️

    Highlight des Tages war, dass uns Nana eingeholt hat und wir uns völlig unerwartet bei strömendem Regen an einem Stand für Stempel, Souvenirs und Kaffee unterwegs getroffen haben. Happy as fuck 🥰 nach einer kleinen Pause bin ich mit Nana weiter und wir verabredeten uns noch für später zum Essen. So ein wahnsinnig lustiger Abend. Irgendwas scheine ich an mir zu haben, dass ich sie ständig zum Lachen bringen kann 😅 bei ihr muss ich natürlich auch meinen ganzen Blödelkram machen der mir auf deutsch leichter fällt als auf englisch 😅 allgemein bekomme ich hier sehr oft gesagt, dass ich eine sehr offene, fröhliche und positive Ausstrahlung habe. Finde ich total krass, weil ich mich selbst oft ganz anders wahrnehme 🙈 und ich versuche diese netten Worte einfach anzunehmen ☀️

    Zum Abendessen gabs erstmal Meerestierchen, ich muss das hier noch ausnutzen bevor ich in Deutschland wieder zum Vegetarier werde 🥴 und zum Nachtisch noch eine riesen Portion Churros - die besten Churros meines Lebens 🤞🏼🥰

    In der Unterkunft habe ich noch Rosa 🇩🇪 Pedro 🇪🇸 und Mario 🇮🇹 kennengelernt und viele andere saßen im Gemeinschaftsraum zusammen, super schön :) Ich hoffe, dass wir die nächsten Abende auch so schön zusammenkommen 🥰

    Nur noch 3 Tage!!! Das ist so krass.
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  • Dag 12

    X. PONTEVEDRA - CALDAS DE REIS

    4 maj, Spanien ⋅ 🌧 15 °C

    REGEN! REGEN! REGEN!!!!
    Einfach den ganzen Tag! Nachts hatte es schon angefangen und einfach bis 16 Uhr nicht mehr aufgehört.
    Die Frage war: Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das! 😅

    Wir haben erst versucht das Schlimmste abzuwarten aber gut, das war wohl nichts! Also wurden die Füße heute etwas anders prepared und zwar mit Müllbeuteln über den Socken und dann ab in die Schuhe 🧦 hat tatsächlich ziemlich lang gehalten. Nachdem Abschied von ein paar anderen Pilgern, die ich teilweise erst am Abend vorher kennengelernt hatte, oder von Maria 🇦🇹 die ich immer wieder in dem einen oder anderen Hostel getroffen hatte, war dann 10:30 Abmarsch… naja, da hab ich erstmal Nana, meine kleine Regenponcho-Kuh einsammeln wollen, haben uns aber vorab noch ein Pastel de Nata und einen Cappuccino gegönnt 🙌🏼 Ist ja schließlich Wochenende, da kann man auch etwas entspannter in den Tag starten. Dann ging’s aber los, also nachdem wir noch bei Ale-Hop waren und hier und da das ein oder andere Foto gemacht hatten 😅 bei strömendem Regen, insgesamt 26 km bis nach Caldas de Reis.

    Wir hatten uns übrigens für den normalen Weg entschieden. Für den spirituellen würden wir wohl leider einen Tag länger brauchen und die Zeit haben wir nicht. Vielleicht beim nächsten Mal 😉 schön war auch, dass ich nicht der einzige verpeilte Mensch bin, denn irgendwo lief uns Pedro noch mal über den Weg, der die Abzweigung für den spirituellen Weg verpasst hatte und dann das Stück wieder zurück musste 🙈

    Ich muss sagen, es war scheiße, aber auch wahnsinnig lustig 😅 Klar, Sonnenschein wäre toll gewesen, aber wir hätten lang nicht so viel erlebt und gelacht wie bei diesem Hamburger Schietwetter 🌧️ durch Matsch, durch Pfützen und überschwemmte Flüsse… ungelogen. Irgendwann war es wirklich nach dem Motto „nach müde kommt blöd“ und wir haben so viel gelacht! Ändern konnten wir das Wetter nicht, nur das Beste draus machen! Und das haben wir!

    Nachdem wir ohne Schuhe einen über die Ufer getretenen Fluss durchquert hatten ging’s die letzten 10 km in Socken und Adiletten weiter. Unser Style wurde auf jeden Fall hart gefeiert und wir hatten unseren Spaß!

    Im letzten Café trafen wir noch Patricia aus Kalifornien und sie meinte „endlich treffe ich dich wieder ich habe vor einigen Tagen ein tolles Bild von dir gemacht und hatte gehofft, dass ich dich nochmal treffe um es dir zu schicken“ 🥰

    18:30 hatten wir es dann auch endlich mal geschafft und als Belohnung unseres Tages hatten wir die Zeit zum Wäsche waschen verpasst… nice! Danke für nichts Universum 😅 also ab zum nächsten Waschsalon und in der Zwischenzeit erstmal ein Stück Pizza snacken ✌🏼

    Zuletzt habe ich meine Schuhe noch ganz fachmännisch im Bad mit dem Föhn versucht zu trocknen, aber hey, soll morgen eh wieder geregnet LIEBEN WIR!!! 🥴

    Es sind so vielen lustige Dinge unterwegs passiert, so viel lustiges wurde gesagt, aber ich habe nichts notiert und bekomme nicht mehr alles zusammen, aber das ist ok. Es bleibt ein Tag den ich in Erinnerung behalten werde 🫶🏼

    love and peace out 🌧️
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  • Dag 13

    Xl. CALDAS DE REIS - PADRÓN

    5 maj, Spanien ⋅ ☁️ 16 °C

    First things first - erstmal Cappuccino ☕️ und ein Pastel de Nata auf die Hand und dann kann die Reise zum letzten Hostel losgehen… bei Regen versteht sich! 🌧️

    Heute hatten wir alle das Bedürfnis nochmal allein unterwegs zu sein. So bin ich mit Francesca gestartet, wir haben uns aber recht schnell getrennt und uns nur zufällig bei der einen oder anderen Pause getroffen.

    Mir ist aufgefallen, dass man natürlich ganz anders Menschen kennenlernt wenn man allein unterwegs ist, als zu zweit oder in einer Gruppe und es war schön sich heute nochmal mit ein paar neuen fremden Menschen zu unterhalten und ein kleines Stück geneinsam zu gehen. Aber auch die Zeit allein war schön und ich habe versucht es zu genießen.

    So habe ich kurz mit Anja 🇩🇪 aus Thüringen gesprochen, die sich zum Beispiel fragte warum überall (an Haustüren, Autos, …) Ginster hängt und ich erklärte ihr, dass das ein Ritual ist, welches böse Hexen fernhalten und Glück bringen soll. Das hatte Nana von einer Spanierin erfahren. Und ich wusste jetzt auch, dass das Grünzeug Ginster heißt 😅

    Danach traf ich noch zwei Österreicher 🇦🇹 einer sprach mich, mit meinem Ginster in der Hand, an „Oh, for me? Thank you! 😉“. Und da ich tatsächlich drei Zweige hatte, teilte ich mit den beiden und erklärte auch ihnen was es damit auf sich hat 🤗

    An einer Wand voller Polygonum capitatum - weißte Bescheid! „Pink Pin Heads“ oder auf deutsch „Knöterich“… haben wir gegoogelt, hatten nämlich beide keinen Plan was das ist 😅 habe ich Stefanie 🇺🇸 aus New York kennengelernt, die mit 4 anderen Frauen auf Reisen ist, welche sich vorher nur teilweise kannten. Und wie bei uns gehen sie manchmal gemeinsam und manchmal getrennt, verbringen dann aber die Abende zusammen 😊

    Und zu guter letzt waren da noch Marie und ihr Mann aus Alabama 🇺🇸 die mich in einem „Café“ ansprachen, da wir uns unterwegs schon ein paar mal gegenseitig überholt hatten 😅 die beiden haben sich in Berlin kennengelernt wo sie für eine Zeit lebten 🫶🏼 und es gab mein erstes Bier unterwegs, ich glaub danach hatte ich leicht einen sitzen 😅 waren ja aber auch nur noch 3-4km zu gehen🍺

    Als dann am Nachmittag endlich die Sonne rauskam gabs noch ein Eis mit Nana und später eventuell noch 2 Bierchen mit Raquel und Francesca… Motto des Abend: What happens at the camino, stays at the camino 🙈😅

    Morgen ist einfach schon der letzte Tag. Es ist so verrückt und ich habe gemischte Gefühle! Auf der einen Seite freue ich mich es durchgezogenen und geschafft zu haben, auf der anderen Seite will ich auch nicht, dass es vorbei ist. Ich habe so tolle und interessante Menschen kennengelernt und es ist spannend wie nah man sich in so kurzer Zeit kommen kann. Dass man dann ab Dienstag wieder getrennte Wege geht und in anderen Ländern lebt ist irgendwie total strange und ich bin sehr gespannt was die Zeit bringt und ob wir uns wiedersehen 🥲

    BESOS 💋
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  • Dag 14

    XII. PADRÓN - SANTIAGO DE COMPOSTELA

    6 maj, Spanien ⋅ ☁️ 16 °C

    *Nachtrag vom Tag der Ankunft! Hatte ich gestern einfach keine Zeit und keinen Kopf für 🫠

    Was für ein Tag! Was für eine Ankunft!
    Der einzige Tag, an dem ich freiwillig ein early bird sein wollte. So sind Nana und ich schon kurz nach 7 bei Nebel, in kurzen Hosen, aber mit Mütze aufgebrochen - wir haben schließlich auf Sonnenschein gesetzt! ☀️

    Mit Songs der Gummibärenbande, Chip und Chap, Balu und seiner tollkühnen Crew oder „wo bist du mein Sonnenlicht“ haben wir uns ein bisschen eingeheizt 😅

    Als ich dann gegen 10.30 einen kurzen Moment für mich hatte und plötzlich die Sonne rauskam liefen schon die ersten Tränen… auch jetzt gerade beim Schreiben. Irgendwie war und bin ich froh es geschafft zu haben, es durchgezogen zu haben, so eine tolle Zeit gehabt zu haben, so viel erlebt zu haben… aber auch traurig, den tollen Menschen die ich kennengelernt habe, tschüss sagen zu müssen 😢

    Als Nana und ich durch die kleinen Gassen von Santiago de Compostela marschierten und sich das erste Mal ein Stück der Kathedrale zeigte liefen die Tränen direkt wieder 🥲 Händchen haltend ging es weiter, gemeinsam auf den großen Platz der Kathedrale. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben. Schön, erleichternd, happy, traurig, stolz und das alles zur gleichen Zeit!

    Angekommen und kurz gesammelt trafen wir direkt auf ein paar andere die wir unterwegs bereits kennengelernt hatten und liefen uns in die Arme! Jeder Neuankömmling wurde ebenfalls begrüßt und gefeiert! 🤗

    Raquel und Francesca starten etwas später und so hatte ich genug Zeit meine Sachen einmal zum Hostel zu bringen und die beiden dann in Empfang zu nehmen 🥲🥳

    Ich bin nicht religiös, bin aber dennoch zur Messe gegangen, bei welcher auch alle Pilger begrüßt wurden. Ansonsten hab ich nicht viel verstanden und musste auch früher gehen, da man bei den Katholiken anscheinend ständig aufstehen muss… und sorry, aber das ging nach 12 Tagen und 322km einfach gar nicht mehr 😅 außerdem hatte ich hunger und kam schon zu spät zum Essen 🙈 Always-Eating-Josie! Wie mein neuer Name ist 😂

    Zum Abschluss hab ich mir also nochmal so richtig schön einen halben Oktopus gegönnt bevor am Mittwoch wieder das Veggielife losgeht 😬 wir hatten uns vorher schon mit einigen zum Essen verabredet und sind danach noch weiter in eine Bar gezogen.

    Viele Biere und Tequila später hatte ich das erste mal, seit gefühlt einer Ewigkeit, ein Zimmer ganz für mich allein und da ich betrunken war, war das total fein für mich 😅 ich glaube morgen wird’s komisch Zuhause. We will see!

    Arriba, abajo, al centro y pa' dentro!
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  • Dag 15

    TIME TO SAY: SEE U!

    7 maj, Tyskland ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute war der letzte Tag in Santiago und es war mega emotional! Aber von vorne…

    Nach der durchzechten Nacht und 2,5h Schlaf hatte ich ja mein eigenes Zimmer im Hostel mit Frühstück. Frühstück gabs in der 5. Etage. Sie war zwar ein Stück entfernt, aber ich hatte Blick auf die Kathedrale bei herrlichstem Sonnenschein ☀️ und damit kamen die ersten Tränen des Tages!

    Weil ich der Meinung war, dass ich mir das wohl nach 12 Tagen wandern verdient hatte, gabs um 11 erstmal eine schöne Massage. Und die war nice! 🫠 Danke Rita!

    Als erstes habe ich heute Abschied von Nana genommen… OH MEIN GOTT!!!! Nana ist mir so sehr ans Herz gewachsen! Kaum zu glauben wie man in so kurzer Zeit so eine Verbindung aufbauen kann! Zusammen hatten wir glaube ich den schönsten Kaffee der Reise 😅 und es fiel mir wahnsinnig schwer zu gehen. Da fällt mir gerade auf, dass ich einfach gegangen bin ohne meinen hübschen Kaffee zu bezahlen 🙈 zum Abschied gabs noch eine Karte von ihr unter anderem mit den Worten „Du bist immer genug & niemals zu viel!“ Die Karte hatte ich dann erst am Flughafen gelesen als ich allein war 🥹

    Als Nächstes kamen heute noch Rosa und Maria an die ich an der Kathedrale begrüßte. Wir saßen noch eine Weile gemeinsam auf dem Platz in der Sonne, bis es auch hier einen tränenreichen Abschied von Maria, Rosa, Pedro und ein paar anderen gab. Was soll ich sagen, ich bin halt nah am Wasser gebaut! 🥲

    Zu guter Letzt habe ich meine kleine Gang (Francesca und Raquel) getroffen, da wir gemeinsam zum Flughafen wollten. Natürlich geht das Ganze nicht ohne noch ein bisschen Drama… am Flughafen angekommen sind Raquel und ich bereits durch den Sicherheitcheck als Francesca feststellen musst, dass sie am falschen Flughafen ist 😵‍💫 SO WHAT?! Wir konnten uns nicht mehr in den Arm nehmen und verabschieden - das kann doch nicht war sein 😧

    Glücklicher Weise sind wir so früh los, dass sie es mit einem Taxi noch zum anderen Flughafen geschafft hat UND jetzt kommts… wir mussten beide zur selben Zeit in Madrid umsteigen und haben es tatsächlich noch geschafft und kurz ins die Arme zu laufen und uns doch noch zu verabschieden!!!! 🥹

    Keine 5 Minuten alleine habe ich noch Martin und Vos aus London 🏴󠁧󠁢󠁥󠁮󠁧󠁿 getroffen. Wir sind uns einige Male unterwegs begegnet, haben aber nie länger gesprochen. Nun erzählte er mir, dass die beiden für den Fall der Fälle immer ihre Zelte dabei haben und dass es nichts besseres und freieres gäbe einfach irgendwo im nirgendwo und nach einen langen Tag zu zelten. Ohne andere Menschen, einfach nur draußen in der Natur… Seine Augen strahlten richtig, als er das erzählte ✨

    Der Flug nach Berlin war tatsächlich so holprig, dass ich mich zwischendurch an der Lehne festkrallen musste. Und ich dachte nur „Das kann’s so nicht gewesen sein! Völlig verkatert und in Adiletten abstürzen?! COME ON! Naja ist wohl alles gut gegangen 🙏🏼

    Und jetzt… jetzt bin ich endlich wieder Zuhause!
    Meine liebe Anne hat mich vom Flughafen abgeholt 🫶🏼
    Und natürlich war sie nicht einfach nur da! So richtig mit Schild und Blumen und am wichtigsten: Essen! 😅

    Jetzt so beim Runterkommen merke ich, dass mir echt alles weh tut 😅 War’s das wert? 100%! Ich habe so viel erlebt und auch gelernt! Und das klingt jetzt mega kitschig, aber irgendwie meinte viele vorher „na mal sehen wie du wohl zurück kommst?!“ und ich kann nur sagen, dass ich anscheinend 322 km gebraucht habe um zu schnallen, dass ich anscheinenden schon ziemlich gut bin, so wie ich bin! Ich komme also als ich zurück aber das vielleicht mehr als zuvor.

    Ein ganz großes Dankeschön an Luise, die mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat das zu machen 🫶🏼 Danke an die tollen Menschen die ich unterwegs kennenlernen durfte und danke an alle die Teil meines Lebens sind! ❤️

    Und jetzt genug mit dem kitschigen Kram 😋
    SEE U! ☀️❤️

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