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- Päivä 174
- lauantai 17. syyskuuta 2022
- ☁️ 10 °C
- Korkeus: 3 420 m
EcuadorRío Pugchi0°30’12” S 78°28’18” W
Cotopaxi Nationalpark: Hill House
17. syyskuuta 2022, Ecuador ⋅ ☁️ 10 °C
Nach 2 Tagen Großstadt waren wir alle froh und glücklich, dass es nun raus aus der Zivilisation und rein in ein kleines Abenteuer gehen sollte. Eine Freundin, die wir in Argentinien kennengelernt haben, empfahl uns eindringlich das Secret Garden Hostel Cotopaxi zu besuchen, da man von hier viele coole Touren rund um den zweithöchsten Berg, der ein aktiver Vulkan ist, machen kann. Die Straße verlief die letzten 15 Kilometer über Stock und Stein und Netz hatten wir auch keines mehr.
Hier werden wir also perfekt entschleunigen können😄
Wir hatten gemeinsam beschlossen 12,50€ pro Person pro Tag mehr zu investieren, um vom 10er Dorm in das sogenannte Hill House, von dem es nur eines im Secret Garden Hostel gibt, upzugraden.
Die beste Entscheidung ever! 😍
Wir hatten einen eigenen Kamin in einem wunderschönen Holzhaus mit Panorama-Fenstern, die uns (wenn wir ausnahmsweise mal nicht in einer Nebelwand eingeschlossen waren😅) perfekte Sicht auf der Cotopaxi Vulkan ermöglichte.
Bei Ankunft merkten wir schnell, dass das Hostel ausschließlich Anziehungspunkt für europäische und nordamerikanische Touristen zu sein scheint.
Das Hostel bietet ein Paket an, beidem man mit 2 Übernachtungen und 3 vollen Tagen möglichst viel im Nationalpark unternehmen kann. Jeden Tag kommt hier eine neue große Reisegruppe aus Quito an und der eigene Bus nimmt eine andere wieder mit runter nach Quito.
Es fühlte sich deshalb leider ein bisschen so an wie Massenabfertigung, aber in Backpacker-Form🙈.
Auch die bis ins tiefste Detail strukturierten Regeln für alles und jeden ließen wenig Spielraum für die eigene Tagesgestaltung.
7:30 Frühstück, 12:30 Lunch, 17:00 Snacks und Eintragung für die Touren des nächsten Tages (mit Anwesenheitspflicht, auch ohne den Wille eine Tour zu buchen😅) und 19:00 Abendessen.
Beim Abendessen werden die Tische in den zwei großen Essbereichen nummieriert und in Fleischesser und Vegetarier aufgeteilt und dürfen nacheinander aufstehen und zu Essensausgabe vorrücken, aber bitte immer von links nach rechts kommend, keiner drängelt und jeder nur eine Portion.
Bitte den Kamin nicht selber anmachen, sondern jemanden vom Hostel fragen,
beim Wandern bitte alle 10 Minuten auf alle warten, bitte immer nur den Guide vorlaufen lassen und nur genau den Pfad hinter dem Guide laufen und nicht wo man möchte. 🙈
Ihr habt jetzt einen ungefähren Eindruck von der Art und Weise im Hostel und wer Sophia und mich kennt weiß, es gibt wenig Nervigeres für uns als zu viel Organisation und zu viele feste Regeln die bestimmen was wir machen dürfen und was nicht😄
Aber für 3 Nächte natürlich alles zu verkraften.
An Tag eins brachen wir nach der Einweisung im Hostel und dem beziehen der Zimmer, nach einem leckeren Mittagessen zur Wasserfall-Wanderung auf. Es gibt insgesamt 8 verschiedene Touren, von denen zwei kostenlos sind. Diese Tour war eine davon. Die Wanderung war ganz schön und der Wasserfall war es auch. Aber mit 25 Leuten durch ein Flussbett wandern, indem es auch ein paar rutschige Passagen gab, zog sich leider ganz schön. Wandern ist einfach kein Gruppensport für mich😅
Julia Sophia und Steffen gingen am Wasserfall angekommen noch in's 12 Grad kalte Wasser für eine Abkühlung. Ich hatte immer noch Wasser im Ohr vom tauchen auf den Galapagosinseln, deshalb musste ich dieses Mal passen.
Durch die Abwesenheit von Wlan und mobiler Daten, kam man sehr schnell ins Gespräch mit all den anderen Backpackern vor Ort. Wir haben uns prächtig mit Leuten aus Großbritannien, Niederlande, Australien und auch Deutschland verstanden und werden den ein oder anderen vielleicht nochmal wieder sehen😊
Da wir mit Abstand das beste Haus der Anlage hatten, konnten wir nach dem Abendessen immer schön mit ein paar Leuten bei uns am Kamin sitzen👍
Am, zweiten Tag entschieden wir uns dazu absolut nichts zu machen, außer im Jacuzzi zu sitzen, llamas mit Bananen zu füttern und das schöne Wetter zu genießen😍
Am dritten Tag trugen wir uns für die 16 Kilometer Wanderung zu einem Berggipfel ein, von dem man theoretisch einen traumhaften Blick auf Quito und den Cotopaxi haben sollte. Die Nebelfront machte uns leider aber auch hier einen Strich durch die Rechnung🙈
Die drei Tage standen auf jeden Fall ganz im Zeichen von Socializing, da man bei jeder Aktivität immer auch mit neuen Leuten in Berührung kam. In der letzten Nacht erwischte mich ärgerlicherweise noch irgendein Virus und ich musste am nächsten Tag mit Fieber und Magendarm die 12 stündige Reise nach Kolumbien antreten 😩
Aber dazu bald mehr... 😊Lue lisää
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- Päivä 175
- sunnuntai 18. syyskuuta 2022
- ⛅ 21 °C
- Korkeus: 2 026 m
KolumbiaChachagüí1°21’11” N 77°17’5” W
Pasto: Bienvenidos a Colombia
18. syyskuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 21 °C
Wir haben aus den drei Wochen mitgenommen, dass wir uns die Strecke besser einteilen wollen. Mit Raphi mussten wir am Ende super lange mehrere Tage am Stück fahren. Diesmal wollten wir nicht das Gefühl aufkommen lassen, an einem Punkt nur im Auto zu sitzen, also hatte ich die Zeit bis Buck und Danae am 30.9. dazustoßen würden, komplett durchgeplant und auch schon alle Unterkünfte gebucht. Am Tag der Anreise vom Cotopaxi war das Ziel, direkt über die Grenze zu fahren - bis zu unserer Unterkunft eine 10-stündige Fahrt.
Diesmal fuhren wir entspannter zur Grenze, denn Marc und Patrycja hatten endlich den richtigen Fahrzeugbrief mit ihren Namen von der chilenischen Verkehrsbehörde erhalten und wir hatten ihn in Quito ausgedruckt. Das half anscheinend und die Grenzüberquerung lief ohne größere Probleme ab. Es dauerte zwar zwei Stunden, bis wir endlich die richtige Anmeldung des Autos beim Zoll hinbekommen hatten, aber der nette Grenzbeamte tat sein Bestes, um uns bei jedem Schritt zu unterstützen. Gecheckt wurde das Auto weder auf der ecuadorianischen noch auf der kolumbianischen Seite. 😍 Unser Aussehen wie Touristen hatte mal wieder Vorteile!
Leider hatte das Papierkram-Erledigen so viel Zeit in Anspruch genommen, dass die Straßenstände, die uns die SOAT - eine verbindliche Autoversicherung in Kolumbien - hätten verkaufen können, schon geschlossen hatten. Wir mussten also zum nächstgelegenen Ort fahren, um dort in einem Einkaufszentrum die Versicherung abschließen zu können. Was an der Grenze kein Problem war, ereilte uns dann aber dort wieder. "Es tut uns leid, leider können sie ohne den Besitzer des Fahrzeugs keine Versicherung abschließen." Verdammt. Ohne Versicherung, kein Autofahren in Kolumbien.
Das Glück war aber auf unserer Seite und vor uns hatte ein netter reisender Brasilianer das gleiche Problem und gemeinsam konnten wir genug Druck auf die beiden Verkäuferinnen ausüben, sodass sie zum Hörer griffen und auf einmal ging es dann doch.
Es waren noch knapp zwei Stunden Fahrt bis zu unserer Unterkunft für die Nacht, bevor es am nächsten Morgen weiter nach Cali gehen sollte und es war mittlerweile stockdunkel - eigentlich keine guten Konditionen, um in Kolumbien Auto zu fahren. Wir fragten die Verkäuferinnen, wie sie die Sicherheitslage einschätzen würden und sie meinten, es wäre wohl kein Problem, wir sollten uns nur nicht von Polizeikontrollen anhalten lassen. Okay, dachten wir, und hofften, dass es zu dieser Situation gar nicht kommen würde - vergeblich. Ich bog auf die Hauptstraße ein und direkt vor mir fuhr ein Motorrad mit zwei Polizisten. Etwas nervös war ich schon und als rechts am Straßenrand ein LKW stand und sich ein paar andere Fahrzeuge daneben tummelten, machten die Polizisten ihr Warnlicht an. Für mich sah es so aus, also wollten sie abbiegen, weil sie viel langsamer wurden und die Straße eigentlich frei war. Ich überlegte: Verhielt ich mich verdächtiger, wenn ich einfach grundlos hinter ihnen blieb oder wenn ich sie überholte. Ich entschied mich in der Sekunde für ersteres, also setzte ich zum Überholvorgang an und scherte aus. Nachdem ich vorbeigezogen war, gab das Motorrad Gas und gab mir zu verstehen, ich sollte rechts ranfahren. Scheiße. Mit dem Hinweis der Verkäuferinnen im Ohr, überlegte ich eine Millisekunde nicht anzuhalten, traute es mich aber nicht. Zum Glück war eine Tankstelle direkt neben mir und ich musste nicht am dunklen Straßenrand anhalten. Sie fragten woher wir kämen, was unser Ziel wäre und wollten meinen Ausweis sehen. Das war's. Sie wünschten uns eine gute Reise und ich fuhr immer noch mit Nervosität in mir weiter.
Der Rest der Strecke verlief zum Glück ohne weitere Vorfälle und wir kamen total geschafft vom Tag an. Die Vermieterin empfing uns super lieb und wir gingen direkt ins Bett.
Am nächsten Tag machten Julia und Steffen ein leckeres Frühstück mit Blick auf die grünen Berge. Vor der Abfahrt zeigte ich unserer Vermieterin noch unsere geplanten Stopps für die nächsten zwei Wochen und sie riet uns davon ab an die Pazifikküste zu fahren - zu viele kriminelle Gruppen. Verdammt, dachte ich, ich hatte bereits gebucht und schon 220$ für die Unterkunft im Uramba Bahía Málaga Nationalpark bezahlt. Stornieren hätte bedeutet, dass das Geld weg wäre. Wir entschlossen uns dazu, erstmal nach Cali zu fahren und dort weitere Meinungen zu dem Ort einzuholen.
Es ging also weiter - 7 Stunden nach Cali, die drittgrößte Stadt in Kolumbien.Lue lisää
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- Päivä 178
- keskiviikko 21. syyskuuta 2022
- ☁️ 27 °C
- Korkeus: 1 030 m
KolumbiaPlaza de Caycedo3°27’6” N 76°31’57” W
Cali: Drittgrößte Stadt Kolumbiens
21. syyskuuta 2022, Kolumbia ⋅ ☁️ 27 °C
Unser erstes größeres Ziel in Kolumbien war mal wieder die drittgrößte Stadt eines Landes😁 Wir kamen erst gegen Abend an, da der Verkehr auf den Straßen Sonntags bei unserer Anreise enorm war. Zur Feier des Tages, machten wir uns nach dem Check-in noch auf zu einem Grill-Restaurant und aßen sehr geile Spare-Ribs, Steak, Burger und Julia eine mit Käse überbackene Mais-Variantion🤤
Am nächsten Tag stand für Steffen und mich ein typischer erster Tag in einer Stadt in einem neuen Land mit viel organisatorischem Kram auf dem Programm. Wäsche waschen, Sim-Karte holen, Auto waschen, Einkaufen, Friseur und Geld holen.
Julia und Sophia erkundeten in der Zeit die Altstadt Cali's bei einer Free Walking Tour und besuchten danach noch einen Markt mit vielen Handwerkskünsten.
Steffen und ich bereiteten in der Zeit das Abendessen, Pasta mit Cherry-Tomatensauce, vor.
Wir hatten auch geplant an diesem Abend raus zu gehen, allerdings herrschte in der größten Bar-Straße der Stadt, bei strömendem Regen, gähnende Leere.
Wir machten das beste draus und hatten auch viel Spaß zu viert, vor allem weil wir, aufgrund der Tatsache das niemand außer uns in dem Club war, beim DJ jeden Musikwunsch erfüllt bekommen haben😍😁
Am nächsten Tag nutzten wir noch den hauseigenen Pool und machten uns schon bald auf die Weiterreise nach Buenaventura. Wir hatten erst bedenken mit unserem geliehenen Auto dort hinzufahren, weil Buenaventura als eine der gefährlichsten Städte Kolumbiens gilt, da die Stadt eine von zwei Möglichkeiten bietet über Land die Pazifikküste zu erreichen, von der aus die meisten Drogen Richtung Mexiko verschifft werden. Wir entschieden uns nach längerem Überlegen einen 24 Stunden bewachten Parkplatz zu suchen und von Buenaventura nach La Barra aufzubrechen. So viel sei vorweg genommen, der weite Weg hat sich mehr als gelohnt und das Auto war hinterher auch noch da!😂Lue lisää
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- Päivä 183
- maanantai 26. syyskuuta 2022
- ☁️ 26 °C
- Korkeus: 74 m
KolumbiaPlaya La Barra3°57’24” N 77°22’24” W
La Barra: "Hay narcos-tráfico?"
26. syyskuuta 2022, Kolumbia ⋅ ☁️ 26 °C
Die Aussagen der Einheimischen aus Cali, wir könnten ruhig mit unserem eigenen Auto nach Buenaventura fahren, um von dort aus zum Nationalpark Uramba Bahía Málaga überzusetzen, hatten uns beruhigt. Die einzige Straße zur Küste von Cali aus führte uns durch den malerischen Urwald, dessen kilometerbreiter Grünstreifen die gesamte Pazifikküste säumt. Schon auf dem Weg überholten wir unzählige LKW's, die alle ein Ziel hatten: den größten Hafen an der Pazifikküste in Südamerika, ein Magnet für kriminelle Aktivitäten. Aufgrund dessen ist diese Zone in Kolumbien als "rot" gekennzeichnet und Buenaventura eine der gefährlichsten Städte des Landes. Die ärmlichen Umstände waren nicht zu übersehen: spartanische Holzhütten in den Vororten, die auf drei Meter hohen Stelzen stehen, um bei Flut nicht mitgerissen zu werden. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist schwarz und später in La Barra erzählt man uns, dass in dem Ort und in Buenaventura viele Menschen von ehemaligen Sklaven abstammen. Sehr traurig zu sehen, wie die sozialen Ungleichheiten, die vor hunderten von Jahren durch die Sklaverei geschaffen wurden, bis heute immer noch nicht ausgeglichen werden konnten und die Region eine der ärmsten des Landes ist (trotz des großen Hafens?!). 😶😞
Wir kamen auf der letzten Minute an dem bewachten Parkplatz an und rannten zur Fähre, die uns mit 20 anderen nach Huanchaco im Nationalpark brachte. Auf der Fähre waren wir anscheinend vier der wenigen Touristen, die sich auf machten, um fünf Tage abgeschieden von der Zivilisation zu verbringen und die Wale zu beobachten, die in dieser Jahreszeit in der riesigen Bucht ihre Babys zur Welt bringen. Das Selva Luna Hostel hatte mir die Wegbeschreibung von Huanchaco nach La Barra geschickt, angeblich nur 40 Minuten zu Fuß. Wir lehnten also die ersten Angebote, uns mit dem Mototaxi nach La Barra zu bringen dankend ab. Nach den angebenen 40 Minuten laufen und kaum näher kommen, waren wir dann aber doch dankbar für einen motorisierten Transport - ein kleines Abenteuer, denn Asphalt ist hier ein Fremdwort und wir mussten zeitweise aussteigen und dem Tucktuck aus dem Matsch helfen. Die Steine und Schlaglöcher wirkten teilweise so unüberwindbar, dass unser kleines Gefährt ganz schön in Schieflage geriet. Aber wir kamen nach einem kurzen Fußmarsch, der notwendig war, weil die "Straße" ab einem Punkt wirklich unpassierbar wurde, sicher am Hostel an. Es befand sich auf einem kleinen Hügel 50 Meter vom Strand entfernt mitten im Dschungel. Die riesen Spinnen, die ihr Zuhause direkt neben unseren Holzhütten gesponnen hatten, entdeckten wir erst am nächsten Morgen. Zum Glück blieben sie aber an ihrem Platz und wir mussten uns dank des Mückennetzes während der Nächte keine Sorgen um all die Dschungelbewohner machen.
Die nächsten Tage verbrachten wir größtenteils am Strand vor den tropischen Temperaturen geschützt unter einem kleinen Carport neben dem Cocoloco-Stand. In den fünf Tagen wurden wir zu den besten Kunden!
Auch Maria, die Besitzerin des AfroMar Restaurants, war traurig als wir ihr nach 5 leckeren Abendessen verkündeten, wir würden am nächsten Tag abreisen. Unsere Mägen freuten sich jedoch nach 5 Tagen Reis mit Fisch und kleinem Salat (meistens sogar zweimal am Tag) wieder auf was anderes - das Tukawa Hostel sollte gute Abhilfe schaffen!
Die Restaurants in La Barra waren eine neue Erfahrung für uns. Wir saßen quasi im Wohnzimmer der Locals und benutzten auch die privaten Toiletten, nur mit einem Vorhang vom Schlafzimmer getrennt, in dem sich der Rest der Familie aufhielt. Eine Karte gab es nicht, lediglich konnte man manchmal entscheiden, ob es Fisch oder Fleisch geben sollte - für Vegetarier ein wirklich schwieriger Ort und für Dominik an den Tagen ohne Fleischvariante auch😄.
Zur Wohnsituation: Wir hatten Glück und konnten noch zwei Holzhütten buchen, die jeweils mit einem 1,40 Bett ausgestattet waren. Die Flügeltüren konnten wir aufklappen und so mit direktem Strandview aufwachen - traumhaft schön!
Wasser gab es nur, wenn es genug geregnet hatte, und so kam es, dass wir uns fast häufiger im Hostel nebenan aufhielten, wo wir durchgängig die Möglichkeit auf eine Dusche mit Regenwasser hatten, uns dort die Zähneputzen und das Klo benutzen konnten. Die Toilettensituation war eine kleine Herausforderung für mich, da es meistens kein Klopapier gab, bis wir uns am zweiten Tag eigenes kauften.
Nach unseren Strandtagen zu viert, verbrachten wir die Abende im Nachbarhostel, saßen am Feuer, bekamen die Grundschritte Salsa vom Hostelstaff beigebracht und aßen viele der super leckeren selbstgemachten Kokos-Buttermilch-Eis(e?). Besonders mit Andres und Ricardo, zwei Volunteers, waren wir total auf einer Wellenlänge! Trotzdem waren auch die beiden nicht wirklich auskunftsfreudig über die Region und unsere Fragen danach wie die Lage an diesem Ort und der Umgebung einzuschätzen wäre. Zwischen Huanchaco und La Barra liegt eine Militärbasis und wir hörten fast jeden Abend Helis über uns kreisen - warum, die Frage blieb unbeantwortet.
Besonders in Erinnerung werden uns die Waltour und der Spaziergang zu den natürlichen Pools bleiben. Gleich am ersten Tag machten wir uns mit Andrés und zwei weiteren Gästen auf zum Startpunkt. Wir gingen am Strand entlang, dann durch den Urwald und erreichten ein ausgetrocknetes Flussbett, in dem fünf Boote lagen. Zwei Lokals warteten dort auf uns und mit vereinten Kräften hieften wir das Boot in Richtung Flussmündung durch den tiefen Schlamm - "Das machen wir nicht mehr, wenn wir über 40 sind, ich sag's euch Leute", kommentierte Julia den Abenteuer-Tourismus.
Es setzte ein leichter Sprühregen ein, als wir durch die Mangroven (Bäume, dessen Wurzeln im tiefen Wasser überleben können) hin zum offenen Meer schipperten. Nach nur 15 Minuten Fahrt trafen wir auf zwei andere Boote, die die Buckelwale schon erspäht hatten. "Madre, Padre y niño.", rief uns der Guide zu. Und tatsächlich, drei Wale tauchten dicht nebeneinander auf und wieder ein.
Wieder zurück verbrachten wir den Rest des Tages wie gewohnt am Strand.
Nachmittags nahmen uns die Volunteers mit zu einem versteckten Spot im Wald, wo wir in kleinen natürlichen Pools mit Süßwasser schwimmen gingen.
Am nächsten Tag liehen wir uns zwei Surfbretter und versuchten unser Glück. Eine Welle stehend surfen schaffte niemand von uns, aber Julia und Dominik waren sich einig, es lag an den Wellen in Kombination mit einem zu leichten Surfbrett. Naja... Mal sehen, ob/wann wir Surfen auf der Reise noch lernen werden.
Julia hatte außerdem noch die zusätzliche Schwierigkeit mit den Schmerzen vom Morgen klarzukommen. Vor dem Frühstück wollte sie schon eine Runde schwimmen gehen und wurde dabei von einem Rochen in die Hacke gestochen. Zum Glück hatten die Locals direkt die richtigen Mittel, machten ein Feuer und rührten eine Creme aus Kokos und anderen Pflanzen an. Durch die Hitze trat das Gift eiterig aus der verletzten Stelle aus, was trotzdem nicht verhindern konnte, dass der Fuß im Laufe der nächsten Tage immer noch angeschwollen war.
Nach fünf Tagen glühender, schwüler Hitze, Fisch mit Reis und Süßwassermangel, schauten wir zwar sehr zufrieden auf die letzten Tage zurück, freuten uns aber darauf weiterzureisen. Nächster Stopp: Tukawa Hostel im Inland, auf dem Weg Richtung Bogota, wo 5 Tage später Danae und Buck dazustoßen würden.Lue lisää
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- Päivä 190
- maanantai 3. lokakuuta 2022
- ⛅ 25 °C
- Korkeus: 1 485 m
KolumbiaLa Española4°36’54” N 75°43’0” W
Quindio: Tukawa Paradies
3. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 25 °C
Nach den abenteuerlichen Tagen an der Pazifikküste, wollten wir alle die folgenden Tage mit ein wenig mehr Komfort verbringen und hatten mit dem Tukawa Hostel damit den perfekten Ort für eine Woche Entspannung gefunden.😊
Die Anfahrt gestalte sich wie so häufig in Kolumbien herausfordernder als gedacht, aber mit unserem 4x4 Flaggschiff ist glücklicherweise keine Schotterpiste zu steil, zu matschig oder zu huckelig.
Eigentlich hatten wir 4 Betten im gemischten Schlafsaal reserviert. Dimitri, einer der beiden Besitzer, bot uns aber direkt bei Ankunft für einen minimalen Aufpreis ein traumhaftes Holzhaus für 4 Personen an, wozu wir sofort ja sagten.😍
Die Atmosphäre im Tukawa Hostel war sofort super familiär und wir wussten, hier werden wir uns wohlfühlen können.
Das Hostel gehört 2 Franzosen, Dimitri und Mathieu, die sich 2017 dazu entschlossen haben ihre "normalen" Jobs in Frankreich als Finance Controller und Barkeeper hinter sich zu lassen und in Kolumbien ein Hostel aufzubauen. Nach langer Standortsuche fiel die Wahl dann auf eine hektargroße Cafe- und Bananenplantage mit einem winzigen Bauernhäuschen in der nähe Finladias. Über 3 Jahre bauten und renovierten sie dann mit Hilfe kolumbianischer Handwerker dieses wunderschöne Hostel mit Infinity-Pool, holzverkleideter Bar, einem Wohnzimmer- und Fitnessbereich, überdachter Tischtennisplatte und drei Lodges, die keine Wünsche offen lassen.
Dann wollten sie Anfang 2020 eröffnen und Corona erwischte auch sie mit voller Wucht. Um nicht alles aufgebaute verkaufen zu müssen, überzeugten sie einen französischen Investor davon, ihnen Geld zu leihen, um die laufenden Kosten bis zum Ende der weltweiten Reisebeschränkungen zu decken.
Heute sagt Matheu, wenn das Hostel noch 10 Jahre so wie jetzt weiter läuft, könnten Dimitri und er kürzer treten und das Hostel wirft dauerhaft Erträge ab.
Inspirierend!😊
Aktuell arbeiten im Tukawa 3 Angestellte Kolumbianer und 3 Volunteers aus Frankreich und Israel. Das führte zu dem witzigen Zustand, dass wir aufgrund der Nebensaison in der Regenzeit und der Ankunft an einem Montag zu Beginn im Verhältnis Gäste vs. Angestellte 4 zu 8 in der Unterzahl waren.😄
Wir verstanden uns aber sofort alle vier sehr gut mit allen die aktuell hier wohnen und zockten Tischtennis, Fußball, Siedler von Cartan (Dimitri und Mathieu sind Vollprofis und spielen dieses Spiel fast täglich😅) und verbrachten alle eine gute Zeit zusammen bei Sonnenschein im Pool.😊
Außerdem bot das Hostel verschiedene Aktivitäten an, von denen wir die nächsten Tage einige ausprobieren wollten. Eine Tour über die eigene Plantage, Reiten zu einem Wasserfall, eine Führung mit einem passionierten Kaffeebauer-Opa aus der Nachbarschaft, der neben Kaffee auch hunderte andere Pflanzen und Tiere aus Leidenschaft biologisch nachhaltig züchtet und versorgt und mein persönliches Highlight: Ein Mittagessen bei einem kolumbianischen Pastor, der Waisenkinder bei sich aufnimmt, um Sie nicht auf die schiefe Bahn abrutschen zu lassen, sie voll einbindet in die Versorgung dutzender Tiere, genauso wie in das Zubereiten eines außergewöhnlichen Mittagessens, welches wir uns in einer Woche gleich zwei Mal einverleibten. 🤤
Der Padre hatte auf seinem Hof außerdem Papageien, Pferde, Hunde, Katzen, Kühe, Hühner, Pfauen, Kolibris und als Nachtisch zum dahinschmelzen auch noch 8 Tage alte Ziegenbabys, mit denen wir spielen und kuscheln durften.😍
Die Tage gingen wie im Flug vorbei und wir entschieden uns nach Rücksprache mit Jan und Danae um 4 weitere Tage zu verlängern. Wir trafen die beiden also nicht wie geplant in Bogota, sondern holten sie nach einem Inlandsflug an einem nahegelegenen Flughafen in Pereira ab.
Vor ihrer Ankunft besuchten wir aber noch eine der größten touristischen Attraktionen des Landes, das Coco Valley. Hier stehen mit über 60 Metern die höchsten Palmen der Welt und es gibt einige schöne Wanderungen in dem Gebiet, von denen wir auch eine machen wollten. Zum Ende fing es leider so heftig an zu regnen, das wir alle bis auf die letzten Mikrofaser unserer Unterhosen nass wurden😁
Die Abende im Tukawa waren auch kulinarisch ein Highlight. Es gab keine Möglichkeit selbst zu kochen, weshalb wir in den Genuss von sieben täglich wechselnden Abendessen von einem ehemaligen Koch eines Sterne-Restaurants gekommen sind. Außer den wechselnden Gerichten gab es drei Burger, die jeden Tag bestellt werden konnten. Ein tripple Cheese Burger mit Blauschimmel-Käse hatte es Steffen und mir so sehr angetan, dass wir uns an 6 von 7 Abenden dafür entschieden😁
Die wunderschöne Woche wurde dann am Samstag pünktlich zur Ankunft von Danae und Buck auch noch mit einer Hostelparty gekrönt, zu der auch glücklicherweise mehr Gäste angereist waren als nur wir 6. Sophia und ich holten an diesem Abend auch den Bierpong-Tunier Sieg in einem spannenden Finale gegen Frankreich, vertreten durch Thomas und Ouiheb, sicher nach Deutschland!💪😂
Nach einer Woche mussten wir dann leider weiterziehen, weil Marc und Patrycja schon bald in Bogota ankommen würden und wir auf der langen Fahrt gerne noch einen Stop in Melgar machen wollten.
Hier hätten Sophia und ich gut und gerne auch mehrere Wochen verbringen können.
Einige der Volunteers werden wir sicher auch nochmal wiedersehen😊
Noch eine witzige Randnotiz: Thomas und Ouiheb sagten uns am Ende, wir seien die ersten sympathischen deutschen, die sie bis jetzt auf ihrer Reise durch Südamerika getroffen haben. Wir konnten das bezogen auf alle Franzosen die wir trafen genauso erwidern 😂Lue lisää
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- Päivä 192
- keskiviikko 5. lokakuuta 2022
- ⛅ 33 °C
- Korkeus: 248 m
KolumbiaRío Bogotá4°17’40” N 74°47’39” W
Melgar: Plantschen in Traumpools
5. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 33 °C
Vom Tukawa Hostel bis nach Bogotá waren es 8 Stunden Autofahrt. Da wir keine Lust hatten mit dem ganzen Gepäck und 6 Personen im Auto die ganze Strecke am Stück zu fahren, fragte ich Mathieu, einen der Besitzer des Tukawa-Hostels, nach einem schönen Stopp auf der Route. Er empfahl mir Melgar, einen kleinen Ort, in dem viele Reiche aus Bogotá ein Wochenendhaus besitzen. Unser Air BnB lag in einer Gated Community, die unter der Woche komplett ausgestorben schien. Das Haus war wunderschön! Der gesamte Garten bestand quasi aus Pool und Wirlpool. Alle hatten ihr eigenes Zimmer, die alle mit Klimaanlagen ausgestattet waren. Bei der brüllenden Hitze, die uns überraschenderweise entgegenschlug als wir aus dem Auto ausstiegen, ein Segen. Die schnell wechselnden Klimazonen in Kolumbien sind beeindruckend. Man fährt 4 Stunden und kann sich dann über die Überraschung freuen, welche Temperatur außerhalb des Autos auf einen wartet.
Wir hatten zwei Nächte gebucht. So war der nächste Tag frei für Aktivität in der Umgebung und wir würden am selben Tag wie Marc und Patrycja in Bogotá ankommen.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, fuhren Danae, Julia, Dominik und ich zum nächsten Jumbo (Real-ähnlicher Riesen-Supermarkt), um für die nächsten Tage einzukaufen. Am ersten Abend sollte es Julias hoch angepriesenes Curry mit Salat von mir geben. Am zweiten Abend musste natürlich der Grill im Garten genutzt werden. Wir stellten mal wieder mit Erschrecken über den Preis an der Kasse fest (300€), dass Essengehen deutlich ökonomischer ist, also selber kochen. Aber egal, wir wollten so viel Zeit wie möglich in dem schönen Haus verbringen - außerdem hatten wir seit Cali nicht mehr gekocht und freuten uns über eine gut ausgestattete Küche.
Die anderen chillten entspannt im Wirlpool während Julia und ich das Essen vorbereiteten.
Julias Curry hielt was es versprach!
Am nächsten Morgen sprangen wir erstmal wieder in den Pool bevor wir überlegten, was wir machen könnten. Irgendwie ergab die Googlesuche nicht viel, außer einem Berg, den wir bewandern könnten. Wir navigierten dorthin, aber am Ende der Strecke angekommen, standen wir nur neben einer Baustelle. Zwei Arbeiter und ein bewaffneter Wachmann (Soo viele tragen in Kolumbien Waffen am Körper 😵💫) machten uns darauf aufmerksam, dass wir hier nicht wandern könnten, gaben uns aber den Hinweis 40 Minuten mit dem Auto zu einem Wasserfall zu fahren.
Was eine schöne Empfehlung! Wir kamen an einem Ort an, den ein großes Schild mit der Aufschrift "Piscinas naturales" (natürliche Swimmingpools), bewarb. Erst waren wir etwas skeptisch, weil die grünen Wasserbecken, die neben der Einfahrt auf das Gelände angelegt waren, nicht sehr einladend und auch nicht natürlich aussahen. Es gab aber ein Gebäude, was den Blick auf die eigentliche Attraktion versperrte. Wir zahlten den Eintritt und kamen unten an einem kleinen Hügel am Ziel an. Die Pools waren erfrischend kalt und außer uns war nur ein älteres Pärchen da.
Was wir vermissten war der Wasserfall. Mit unserem gebrochenen Spanisch verstanden wir den Mann so, dass wir einfach den kleinen Fluss weiter hochlaufen sollten. Daraus entwickelte sich ein schöner Spaziergang durch die Natur, wahrhaftig über Stock und Stein durch das flache Wasser. An einer Stelle waren wir uns dann einig, dass dies kein offizieller Weg mehr war und der Wasserfall wohl ein Mythos. Wir planschten also ein bisschen und machten uns dann auf den Rückweg.
Für die geplante abendliche Großaktion, das Grillen, schauten wir nochmal bei Jumbo vorbei. Zurück zu Hause begann der Spaß direkt. Das Schöne am Grillen: Alle können mitarbeiten. Es gab Wassermelonensalat mit Feta, Garnelenspieße mit Zwiebeln und Paprika, gefüllte Champions, originalen von Danae zubereiteten griechischen Zaziki, Grillkäse mit Öl und Zwiebeln, geröstetes Brot, diverse Sorten Fleisch, Grillgemüse (aus dem Ofen mangels Platz auf dem Grill) und Salat vom Vortag. Ein Festmahl!!
Den Abend ließen wir alle zusammen mit Musik und Wirlpool ausklingen.
Am nächsten Tag hieß es Ausschlafen und dann Packen. Um 13 Uhr begann schließlich unsere 4-stündige Etappe nach Bogotá.Lue lisää
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- Päivä 194
- perjantai 7. lokakuuta 2022
- 🌧 14 °C
- Korkeus: 2 539 m
KolumbiaHumedal de Córdoba4°42’9” N 74°3’51” W
Bogotá: Rund ums Auto mit Marc &Patrycja
7. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 14 °C
Wir erreichten Bogotá am frühen Abend und bezogen unser riesiges Air BnB. Die Wohnung war ein Traum mit 7 Schlafzimmern, von denen jedes ein eigenes Bad hatte - perfekt also für unsere Konstellation, denn Marc und Patrycja sollten am selben Abend noch dazustoßen.
Wir hatten schon im Tukawa-Hostel mit den beiden telefoniert und abgesprochen, dass wir uns um eine Unterkunft kümmern und die beiden vom Flughafen abholen würden. Sie hatten uns schon im Vorhinein mitgeteilt, dass es für sie in Ordnung wäre, wenn wir das Auto noch länger nutzen würden. Die beiden hatten eine 7-tägige Wanderung zum Machu Picchu gebucht und planten nach Lima zu fliegen, in Peru noch ein paar Wochen zu backpacken und danach wieder in Bogotá das Auto entgegen zu nehmen. Da wir für weitere zwei Wochen zu sechst reisen würden, hatten die beiden vorgeschlagen, dass wir ihr Gepäck, womit der gesamte Kofferraum gefüllt war, in einem Schließfach in Bogotá einlagern könnten. Auf der Fahrt vom Tukawa-Hostel nach Bogotá mussten wir schon zweistöckig auf dem Dach packen. Wir kamen dabei in ein großes Unwetter, dem anscheinend die Plane, die wir über alle Sachen gespannt hatten, nicht standhielt. Marc und Patrycja's Sachen waren demnach auch ziemlich nass geworden, was wir erst am dem Abend als sie ankamen bemerkten - wie unangenehm! Wir fühlten uns total schlecht. 😥
Dazu kam noch, dass Marc sich nicht gut fühlte und am Morgen der Abreise sogar ins Krankenhaus ging, um sich untersuchen zu lassen - Verdacht auf Nierensteine. Zum Glück waren die Tests negativ, wie sie uns nach ein paar Tagen berichteten.
Für Dominik und mich bestand die Zeit in Bogotá rein aus Organisatorischem. Da wir nur zwei Nächte gebucht hatten, blieb uns nur ein voller Tag, um Marc und Patrycja's Sachen zu trocknen und danach alles in dem Schließfach im Norden der Stadt einzulagern.
Die anderen vier machten sich auf, um die Stadt kennenzulernen - sie waren begeistert. Somit freuen wir uns schon, wenn wir ein paar Tage in Bogotá haben, bevor Marc und Patrycja aus Peru zurück sind und wir ihnen das Auto wiedergeben.
Mit den beiden haben wir schon beschlossen, dass wir dann etwas mehr Zeit zusammen verbringen möchten. Auf unserer Wunschliste steht der Lost City Trek - eine mehrtägige Wanderung im höchsten Küstengebierge der Welt, bei Santa Marta.
Diese Richtung steuerten wir sechs dann am nächsten Tag an - auf zur Karibikküste!Lue lisää
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- Päivä 195
- lauantai 8. lokakuuta 2022
- 🌧 16 °C
- Korkeus: 2 714 m
KolumbiaTanque Acueducto de Paipa5°48’12” N 73°6’45” W
Paipa: Auf dem Weg zur Karibikküste
8. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 16 °C
Da wir am Tag der Abreise aus Bogota aufgrund aller Dinge, die mit Marc und Patrycja erledigt werden mussten, erst um kurz vor zwei loskamen, haben wir uns für die erste Etappe Richtung Karibikküste eine kürzere Strecke von nur dreieinhalb Stunden ausgesucht. Auf dem Weg nach Paipa, machten wir Halt bei der Cathedral de Sal. In einem ehemaligen Salzbergwerk wurde eine unterirdische Kathedrale mit sogenanntem Kreuzweg gebaut. Der deutsche Audioguide erklärte uns den Tag der Kreuzigung Jesu anhand von 13 Stationen. Wir waren etwas gelangweilt, weil wir lieber Facts erfahren hätten, wie: Wann wurde die Kathedrale in den Stollen gebaut? Wie lange hat das gedauert? Bis wann wurde Salz abgebaut? Wie viel Salz wurde abgebaut? Was hat das für die Region bedeutet? Aber nichts. Keine Informationen zu dem Bergwerk. Egal, eindrucksvoll war es auf jeden Fall.
Nach der Besichtigung ging es weiter, zweieinhalb Stunden zu der Air BnB Wohnung, die Dominik reserviert hatte. Im Dunkeln kamen wir bei Arturo an. Ich war total müde und ging früh ins Bett, aber die anderen machten sich noch auf ins Stadtzentrum, um was zu essen und sich das Stadtfest anzusehen, dessen Musik und Lautsprecherdurchsagen wir bis auf den Berg, auf dem die Wohnung war, hören konnte.
Gastbeitrag Estefan (alias Steffen):
Moin werte Pinguinfolgende.
Danae, Buck, Julsko, Weber und meine Wenigkeit begaben uns mit dem 4x4 die sogenannte 'Straße' des Berges hinunter zum Stadtfest. Für mich als mein erstes Stadtfest in Südamerika war es mal ganz was anderes so einer Veranstaltung beizuwohnen.
Uns 5, als einzige weiße und zum Teil blonde Ausländer, galten quasi alle Blicke der Einheimischen auf dem Marktplatz des Städtchens. Ich persönlich nahm diese Blicke zum größten Teil als erstaunt und sehr freundlich wahr, einige wenige schienen aber auch verachtend uns gegenüber gesonnen zu sein.
Gerade die Kolumbianerinnen machten den Eindruck besonders interessiert zu sein... vielleicht ist das aber auch nur meine ganz eigene, subjektive Interpretation der Blicke... um mehr zu erfahren ist mein Español dann doch zu schwach.
Dominik und ich holten uns jeweils einen Hähnchenspieß bei einem Stand, bei dem ein kleiner Junge am Grill stand. Nach Probieren des Spießes mussten wir leider feststellen, dass die Grillkünste des Jungen nicht mit den meinen mithalten können. Dominik fragte nach und die Spieße wurden noch 5 Minuten länger gegaart.
Anschließend führten wir weitreichende Tests an dem örtlichen kolumbianischen Bier durch und jeder der den achtarmigen Orgelspieler kennt, weiß was passiert ist.
Als wir uns daran erinnerten, dass wir ja mit dem Auto angereist waren, kauften wir uns einige Kanülen vom örtlichen Bier 'Andina' - welches nach etlichen Testungen unsererseits die Experten Jan Laurenz und mich überzeugten - und begaben uns zurück zu unserem Hostel.
Auf unserer Terrasse steckte ich ein Feuer im dortigen Grill mit Kamin an und wir genossen unser Bier bei einem entspannten Lagerfeuer. Dominik versaute wie immer sein Bier, indem er es mit Sprite mischte... Ein Unding in meinen Augen. Da soll nochmal jemand sagen so eine Reise verändert den Menschen.
Nachdem alle Büchsen erfolgreich geleert wurden gingen wir zu Bett, denn am nächsten Tag ging's schließlich wieder back on Road again 🚐Lue lisää
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- Päivä 197
- maanantai 10. lokakuuta 2022
- ☁️ 23 °C
- Korkeus: 1 271 m
KolumbiaBarichara6°38’5” N 73°13’25” W
Barichara: Neues Hostel in alter Stadt
10. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ☁️ 23 °C
Die wunderschöne Stadt Barichara stand ganz oben auf unserer Liste, der Orte, die wir auf dem Weg zur Karibikküste sehen wollten. Ich hatte bei Hostelworld eine Unterkunft gefunden, die noch keine Bewertungen hatte (was bei Hostelworld wirklich selten ist), aber auf den Fotos wunderschön aussah. Sie lag zwar 15 Minuten außerhalb der Stadt, aber gerade solche Unterkünfte kommen uns zur Zeit gerade richtig, weil wir sie mit dem Auto gut erreichen können.
Wir kamen an als es schon dunkel war und wurden herzlich von Flo und seinen drei Hunden begrüßt. Flo ist Franzose und hat mit seiner Frau, die aus Kolumbien kommt, im Januar das Hostel eröffnet. Sie ist Architektin und er Allrounder und gemeinsam haben sie das Hostel designt und gebaut. Es war ein magischer Ort! Die beiden haben beim Bau sehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Alle Materialien kommen aus der Umgebung. Wir hatten zwei Privatzimmer und zwei Betten im Dorm für Julia und Steffen gebucht. Alle Zimmer waren traumhaft schön und nachdem Flo uns herumgeführt hatte, waren wir direkt wehmütig, dass wir nicht noch länger als die zwei geplanten Nächte bleiben konnten (wir wollten uns etwas beeilen, damit Danae in den zwei Wochen, die sie Zeit hatte, auch die Karibikküste sehen könnte).
Das Hostel bot ähnlich wie im Tukawa eine hervorragende Küche zu erschwinglichen Preisen, also aßen wir alle zu Abend. Flo empfahl uns währenddessen Aktivitäten für den nächsten Tag. Er war hellauf begeistert, dass wir ein Auto hatten. Wir wären die ersten ausländischen Touristen in dem Hostel mit Auto. Wir sollten zu einem versteckten Wasserfall fahren, den er mal mit einer Freundin auf einer Fahrradtour entdeckt hatte. Danach könnten wir uns Barichara anschauen.
Der beste Vorschlag war allerdings ein hausgemachtes Frühstück als Picknick mitzunehmen. Selbstgebackenes Brot (das beste Brot seit Beginn der Reise - wie habe ich es vermisst!!), hausgemachte getrocknete Tomaten, Ciche, Schinken und Parmesan vom Nachbarn. Schlicht: Das beste Frühstück seit langem!! 🍅🍕🍞🥓🧀
Dominik und ich blieben noch ein Stündchen mit Flo zusammen am Tisch sitzen und waren inspiriert von seiner Lebensgeschichte. Er produziert ab und zu Musik, hat sechs Jahre an diesem Hostel gearbeitet, ein paar Monate im Jahr in den USA, um mehr Geld zu verdienen. Er hat mal dies, mal das gemacht und schien komplett ausgeglichen und happy - schön zu sehen!
Am nächsten Tag hatten wir vereinbart um acht Uhr loszufahren. Der Weg, den Flo und beschrieben hatte, war etwas holprig, aber es hat sich gelohnt. Nach 15-minütigem Spaziergang durch Bananenplantagen und Wald waren wir oben am Wasserfall angekommen. Vor uns tat sich ein Canyon unbeschreiblicher Größe auf. Vor dem Wasserfall formte der seichte Fluss natürliche Pools, in denen wir uns abkühlen konnten. ⛲
Auf dem Weg zurück machten wir Halt in Barichara. Julia und die Jungs setzten sich ins nächste Café, während Danae und ich ein wenig bummelten - erfolgreich fanden wir Schmuck und ein paar Souvenirs. Der krönende Abschluss des Tages war ein Besuch in einem leckeren Restaurant. Steffen war mal wieder in Burger-Laune: Seit dem Tukawa, in dem er 6/7 Tage den Burger aß, kam er immer wieder darauf zurück. 😂
Es ging für uns wieder relativ früh ins Bett, weil wir am nächsten Tag die längste Autofahrt dieser Reise vor uns hatten. Wir wollten noch einen Stopp vor der Küste machen. Flo hatte uns Mompos empfohlen. Da seine Tipps gut zu sein schienen, zögerten wir nicht lange und folgten seiner Empfehlung. Zehn Stunden Autofahrt lagen also am nächsten Tag vor uns.Lue lisää
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- Päivä 199
- keskiviikko 12. lokakuuta 2022
- ⛅ 31 °C
- Korkeus: 19 m
KolumbiaMompos9°14’14” N 74°25’14” W
Mompox: Alte Kirchen & Mangroventour
12. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 31 °C
Flo, unser Host im Nomad Hostel bei Barichara, hatte uns auf Nachfragen nach einem Stopp auf dem Weg zur Karibikküste den kleinen Ort Mompox empfohlen. Nach einem zehrenden Autotag von 10 Stunden kamen wir um 21:30 Uhr endlich an.
Es wurde ein kurzer Abend mit schnellem Besuch im Restaurant, von dem wir zuerst dachten das würde nichts werden, dann aber doch positiv überrascht wurden.
Steffen, Julia, Dominik und ich teilten uns ein Dorm und hatten eine unruhige Nacht, in der wir alle literweise Flüssigkeit verloren, aufgrund der brüllenden Hitze im Zimmer. Wir konnten am Vorabend glücklicherweise schon buchen, auf was wir uns alle freuten: eine Mangroven-Tour (sie wurde zum kleinen Running-Gag, weil ein Mann in Jans Lieblings-Kabel1-Serie "Achtung Abzocke" die Touristen zu einer viel zu teuren Tour dieser Art überreden will). Da sie erst um 15 Uhr beginnen sollte, konnten wir Ausschlafen und entspannt frühstücken. Es gab frischgebackenes Brot, was wir für unser Wasserfall-Picknick bei Flo am Vortag gekauft hatten. In Kombination mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Oregano eine echte Delikatesse - das beste Brot, was ich auf der ganzen Reise hatte! Ich hab's so vermisst!
Der anschließende Spaziergang durch die kleine Stadt war ein Traum! Sie wurde im 16. Jahrhundert gegründet und ihr historischer Stadtkern mit drei über 400 Jahre alten Kirchen 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Wir genossen eine super leckere Mittagssnack Pizza an der Flusspromenade und liefen dann zurück zum Hostel.
Wenig später saßen wir mit zwei andere Touris in dem kleinen Boot, das man eher als Kahn bezeichnen könnte.
Wir schipperten über den Fluss und die Guide erzählte uns von der Region und dem riesigen Feuchtgebiet, was ein Paradies für verschiedene Vögelarten, von Fischreihern, über Albatrosse und tausende Arten, die mir nichts sagten, ist. By the way hat Kolumbien die größte Vogel-Artenvielfalt der Welt! 🦃🐦🦢🐤🦜
Es war super angenehm durch das Wasser zu gleiten, es war windstill und das Wasser schien wie ein großer Tümpel, so wenig Bewegung war zu spüren. Die Wasserpflanzen konnten wir durch Ausstrecken der Hände berühren. Affen entspannten über unseren Köpfen in den Bäumen. Ich hatte noch nie so viele Fischreiher in meinem Leben gesehen und musste die ganze Zeit an meine Oma denken, die im Reiherweg wohnt und sich immer freut, wenn sie einen Reiher sieht mit den Worten: "Das ist der Reiher vom Reiherweg."
Kurz vor dem Ziel, einem riesigen See, steuerte unser Kapitän direkt durch die Wasserpflanzen hindurch und ich kommentierte etwas verwundert: "Ob das der Motor schafft?!" Schaffte er nicht. Dreimal blieben wir liegen bis zu einem Punkt, an dem der Motor komplett streikte und nicht mehr anspringen wollte.
Zum Glück befanden wir uns da schon auf dem Rückweg auf dem etwas größeren Fluss. Ein großes Rundfahrten-Schiff kam zur Hilfe und wir wurden gerettet! Geil, dachten wir, eine zweite Tour direkt inklusive. Mit dem großen Schiff schipperten wir gemütlich Richtung Mompox, umgeben von 5 Gewitterwolken, deren Wetterleuchten wir perfekt von der oberen Etage des Schiffes beobachten konnten. Die Stimmung auf dem Boot war bei der südamerikanisch Musik sehr ausgelassen und viele der Lokals tanzten mit der ganzen Familie - was ein schönes Bild!
Dieser herrliche Tag wurde noch abgerundet mit gemeinsamem Essen in einem leckeren Restaurant an der Promenade.
Wir gingen wieder früh ins Bett, um am nächsten Tag früh aufzustehen und uns der letzten Etappe zur Karibikküste anzunehmen. Wir waren so gespannt auf die so hoch angepriesenen, paradiesischen Strände! 😍Lue lisää
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- Päivä 201
- perjantai 14. lokakuuta 2022
- 🌧 28 °C
- Korkeus: 65 m
KolumbiaLa Poza11°16’22” N 73°52’48” W
La Poza: Regenfälle, Tubing & Cocoloco
14. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 28 °C
Von Mompox aus waren es "nur" noch 6 Autostunden bis zur Karibikküste. Die Autofahrt verlief wie gewohnt, mit Musik, etwas Vokabelnlernen und Staunen über die vorbeiziehende Landschaft. Auf der Hälfte der Strecke passierten wir eine Polizeikontrolle und wurden herangewunken - das hatten wir schon länger nicht mehr.
Drei Polizeibeamten kamen zum Fahrerfenster und forderten Dominik auf, aus dem Auto zu steigen. Sie gingen zum Kofferraum und die Diskussion begann. Dominik bat Julia etwas nervös, die solle bitte aus dem Auto kommen und beim Übersetzen helfen. Ich konnte auf dem Mittelplatz leider nicht verstehen, was sie genau sagten, lehnte mich daher nach hinten und fragte Buck: "Wollen die Geld?" "Ja." "Wie viel?" "Viiiel." Wegen angeblichen Überholmanövers über eine durchgezogene Linie verlangten die Beamten 750.000 Pesos von uns, knapp 200€. Was eine komische Situation, alle Beteiligten wussten, dass wir das angebliche Vergehen nicht begangen hatten und dass es sich hier natürlich um reine Abzocke handelte. Wir kramen alle in unseren Portemonnaies rum, natürlich hatten wir mit 6 Personen die 200€ in Bar dabei, wollten aber natürlich nicht so viel bezahlen. Also gab Dominik 400.000 und ein paar Zerquetschte ab mit der Hoffnung, sie würden sich mit 100€ zufrieden geben. Das war der Fall! Ziemlich mürrisch, aber auch etwas hektisch, forderten sie uns auf schnell weiterzufahren.
Im Auto entbrannte natürlich eine Diskussion, wie man sich anders verhalten könnte, was wir vielleicht in die nächste ähnliche Situation mitnehmen könnten. Aber wir kamen zum Schluss, dass wir wirklich nichts machen können - wir sind der Willkür der Polizei komplett ausgesetzt. Blödes Gefühl ...
Aber auch die Frage, was der kleinstmögliche Betrag gewesen wäre, mit dem sie sich hätten zufriedengeben, beschäftigte uns. Man kann es nicht wissen.
Unsere Ankunft am Air BnB gestaltete sich auch abenteuerlich. Es hatte höllisch angefangen zu schütten und der 2,5 km lange Weg abseits der geteerten Straße wurde teilweise von kleinen Bächen, die mittlerweile zu kleinen Flüssen geworden waren, durchzogen.
Wir waren also froh, als wir eingecheckt hatten - nass bis auf die Unterhose von den 5 Metern laufen zwischen Auto und Haus, um die Rucksäcke auszuladen. Strom und Internet waren dem Unwetter auch zum Opfer gefallen - für mehr als 24 Stunden.
Wir ließen uns die Laune nicht verderben und verbrachten den restlichen Tag im Pool und im Restaurant - zum Glück gab es ein Notstromaggregat und die Küchenplatten funktionierten. ☺️
Am nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, eine der beliebtesten Touristenziele in Kolumbien zu besuchen, den Tayrona Nationalpark. Ein Park, direkt an der Karibikküste mit den schönsten Stränden und Wanderwegen durch den Urwald. Mit 6 Leuten gemeinsam ist es manchmal schwer aus dem Quark zu kommen und so entschieden wir, dass es mittlerweile etwas zu spät für einen Tagesausflug in den Park war. In unserer Unterkunft lag aber ein Flyer mit diversen Vorschlägen für Aktivitäten in der Umgebung.
Zwei Stunden später saßen Steffen, Danae, Julia, Dominik und ich (Buck setzte aus zwecks Magen) in prall aufgepumpten Schwimmreifen (ehemals LKW-Reifen) und ließen uns entspannt den seichten Rio Don Diego runtertreiben, bis er ins karibische Meer endete. Anschließend fuhren wir mit dem Auto zu einem in der Nähe liegenden Strand mit Restaurant. Julia und ich waren im siebten Himmel als wir "Cocoloco" auf der Karte entdeckten und obwohl wir 2 Stunden nach Bestellung auf die warten mussten, schmeckte sie uns vorzüglich. "Beste Cocoloco meines Lebens", lautete das Urteil der staatlich geprüften Cocoloco-Expertin Julia.
Auch Danae ließ sich anstecken und so schauten wir mit unseren Cocolocos im Arm Dominik und Steffen beim Poseidon-Bezwingen (sie kämpfen mit dem griechischen Wassergott und schmeißen sich mit vollem Körpereinsatz in die Wellen 🥊⚔️🌊).
Wieder zu Hause angekommen wiederholte sich der vorherige Abend mit Pool und Essen. Leider war es schon der letzte Abend in der großen Runde. Und der Strom war auch wieder da. 😍
Danae würde am 15. von Bogotá aus wieder nach Berlin fliegen, also stand für den nächsten Tag auf dem Programm die beiden nach Santa Marta zum Flughafen zu bringen und dann zu überlegen worauf wir anderen vier als nächsten Stopp Lust hatten.
Santa Marta ist eine relativ große, aber überschauliche Küstenstadt mit netten Stadtkern. Die vergangenen Regenfälle hatten Dominiks Handy auf dem Gewissen und den Bildschirm zerstört, weshalb er einen Handyreparateur finden wollte und wir anderen noch was Essen (das Ikaro Café war ein voller Erfolg - endlich Mal wieder einen leckeren, frischen Salat für mich!). Ein Blick in Google Maps verriet den Ort Palomino, der etwas über eine Autostunde entfernt war und die Empfehlung lautete: "Dort geht man hin, wenn man Strandpartys und Bars sucht." Es war Wochenende, also war die Wahl gefallen, Julia suchte ein cooles Hostel raus und los ging es!Lue lisää
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- Päivä 204
- maanantai 17. lokakuuta 2022
- ⛅ 28 °C
- Korkeus: 25 m
KolumbiaPalomino11°14’47” N 73°33’37” W
Palomino: Party, Pool & gutes Essen
17. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 28 °C
Ich hatte in einem Travelblog gelesen, dass der Tayrona Nationalpark am 19.10. schließen sollte und wir wollten es vorher unbedingt schaffen, dem berühmten Park einen Besuch abzustatten. Bucks Rückflug nach Santa Marta war am 17.10. Wir würden es also schaffen mit allen gemeinsam in den Park zu gehen und sogar noch eine Nacht dort zu schlafen. Bis dahin hatten Julia, Steffen, Dominik und ich noch drei Tage zu überbrücken. In erreichbarer Entfernung vom Santa Marta aus lag der Ort Palomino, der bekannt ist für die vielen Bars und Strandpartys, die dort stattfinden.
Julia hatte ein schönes Hostel rausgesucht, wo wir direkt nach Ankunft mit einer Cocoloco ausgestattet in den Pool gingen. Wir lernten ein paar Mädels aus Julias Dorm kennen und wollten anschließend gemeinsam zum Strand gehen.
Der Weg führte uns über die schlammigen, ungeteerten Straßen durch den Ort, vorbei an diversen Touri-Souvenirshops bei denen natürlich aaalles handgefertigt ist, bis zum Strand. Die Party war schon im vollen Gange - hier starten Leute früher, weshalb wir immer eine der letzten zu sein scheinen. Die Musik gefiel uns echt gut, mehr Techno, weniger Cumbia und Reagge. Leider war die Party schon um 2 Uhr zu Ende und die nicht existierenden Bordsteine sprichwörtlich hochgeklappt. Wir beendeten den Abend im Hostel-Pool.
Der nächste Tag begann dementsprechend spät. Julia hatte ihre Schuhe bei der Party ausgezogen, um barfuß im Sand zu tanzen, und irgendjemandem schienen sie wohl gepasst zu haben. Neue Flipflops waren aber zum Glück schnell gefunden und wir suchten uns ein gutes Restaurant zum Frühstück/Mittagessen. Den Rest des Tages verbrachten wir entspannt im Hostel, bevor wir uns abends noch eine Shawarma und Falafelteller holen gingen. Steffen und Dominik hatte die Motivation wieder gepackt und die beiden zogen nochmal alleine los. Julia und mir war eher nach YouTube-Dokus auf'm Zimmer gucken.
Am nächsten Tag spazierten Julia und ich vormittags zum Strand. Der erste Strandabschnitt war brechend voll und das Wasser nicht wirklich einladend. Wir mussten leider feststellen, so paradiesisch wie wir uns die Karibik vorgestellt hatten, waren die Strände, geschweige denn die Wasserqualität nicht. Vielleicht liegt es aber auch an der Jahreszeit. Oktober und November sind die verregnetsten Monate in Kolumbien. Jeden Tag regnet es, abends ziehen Gewitter und stärker Wind auf. Wir vermuten, dass das Meer von diesem wechselnden Wetter aufgewühlt wird und diese dunkle Suppe aus Geröll, Holz und Wasserpflanzen am Ufer entsteht.
Wir liefen ein gutes Stück am Strand entlang auf der Suche nach sich verändernden Wasser-Bedingungen. Aber vergeblich. Wir sprangen kurz ins Wasser, drehten aber auf dem Absatz um. Die Beine wurden von kleinen Holzstückchen umspült, das Wasser war total braun und viel zu warm für eine schöne Abkühlung. Wir legten uns eine kurze Weile auf zwei Liegen, die zu einem angrenzenden Hotel gehörten und machten uns dann auf den Weg zum Hostel, um vor dem Mittagessen nochmal in den Pool zu springen. Zum Lunch gab's richtig gute Pizza und abends gingen wir zum Mexikaner! Alle Restaurants waren top!
Den Abend verbrachten wir mit Packen und gingen früh Schlafen, weil wir am nächsten Tag um 8:00 Uhr loswollten. Jan würde um 12 Uhr in Santa Marta landen, wir wollten Dominiks repariertes Handy abholen, Wasser für den Park kaufen, Geld holen und neue Kontaktlinsen besorgen. Wir standen zeitig auf und waren ausnahmsweise mal selbst in unserem selbstgesteckten Zeitplan. Aber die äußeren Umstände sollten uns einen Strich durch die Rechnung machen - womit übrigens unsere Pechsträhne begann, aber dazu in den nächsten Posts noch mehr.
Nachdem wir am Vorabend gesehen hatten, dass ein Auto uns zugeparkte, sagten wir an der Rezeption Bescheid und baten sie den Halter zu bitten es wegzusetzen. "Jaja keine Sorge", war die Antwort. Von wegen: Noch immer stand das Auto so ungünstig geparkt, dass an Rausfahren nicht zu denken war. Leider waren die Besitzer auch nicht aufzufinden. "Wahrscheinlich am Strand", entgegnete uns der Hostel-Staff schulterzuckend. So saßen wir da, drei volle Stunden bis sie endlich zurückkehrten. An unsere ganze Besorgungen war nun nicht mehr zu denken. Mit Jan vereinbarten wir uns direkt an dem Handyladen zu treffen, was für klappte. Was nicht gut klappte, war die Reparatur. Obwohl der Mitarbeiter bestätigt hatte, sie könnten die Reparatur durchführen, sagte er nur: "Sorry, der Bildschirm war nicht zu bekommen."
Zeit zu einem anderen Shop zu gehen war nicht mehr, denn wir mussten uns beeilen in den Park zu kommen.Lue lisää
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- Päivä 205
- tiistai 18. lokakuuta 2022
- ⛅ 28 °C
- Korkeus: 24 m
KolumbiaPunta Gumarra11°18’45” N 73°56’51” W
Tayrona Nationalpark: Pech im Paradies
18. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 28 °C
Eine Französin im Tukawa Hostel hatte uns empfohlen nicht am Haupteingang reinzugehen, sondern in Calabazo. Auf dem Weg würden wir in entgegengesetzter Richtigen durch den Park gehen und nicht zwischen den Touristenmassen untergehen. Es gab nur eine Hauptstraße, also dachten wir der Eingang dürfte nicht zu übersehen sein - falsch gedacht. Wir landeten also doch am Haupteingang.
Ein Typ fing uns ab und verkaufte uns alles was für brauchten (wozu die verpflichtende Versicherung war, ist uns immer noch schleierhaft). Unser Plan war es bei San Cabo zu übernachten, leider waren dort alle Hängematten schon ausgebucht. Klar, wir waren ja auch die letzten, die in den Park gingen (mittlerweile war es fünf vor drei). Es waren auch keine fünf Hängematten am Arrecife Strand mehr zu buchen. Einer Person müsste im Zelt schlafen, naja egal hauptsache wir konnten im Park übernachten. Wir liefen los, erstmal knapp drei Kilometer über asphaltierte Straße bis der richtige Wanderweg begann.
Nach knappen zwei Stunden durch den Urwald wandern, zusammen mit hunderten anderen Touristen, die uns auf dem Weg zum Ausgang entgegen kamen, kamen wir am Camp an.
Was macht man jetzt da ohne Netz, ohne Spiele ohne alles? Zum Glück gab es einen Strand, der nur 10 Gehminuten entfernt war. Wir waren so geschwitzt von der kurzen Wanderung, dass wir uns so fühlten, als wären wir mit allen Klamotten ins Meer gesprungen. Das taten wir dann wenig später, allerdings mit Badesachen.
Der Strand war wieder übersäht mit Holz, zum Glück! Wir sammelten es auf und genossen den ganzen Abend am Strand mit Lagerfeuer. Steffen und Julia verabschiedeten sich irgendwann Richtung Camp. Wir anderen drei hatten noch Lust weiter dort zu sitzen. Der Nachthimmel war traumhaft! Um ein Uhr ging der Mond auf, am Horizont kurz über dem Meer, leuchtend gelb! So viele Sternschnuppen wie in dieser Nacht habe ich noch nie gesehen 🌠🌠🌠 Es war einfach perfekt, ohne Wind, mit dem schönen Feuer und angenehmer Temperatur. Wir alle hatten keine Lust zurück zum Camp in die klammen Hängematten zu gehen, also entschieden wir ein paar Stunden auf unseren Handtüchern am Strand zu pennen. Um halb sieben wachten wir etwas verschallert auf. Was ein Morgen! Die Sonne stand tief am Horizont, das morgendliche Licht verlieh dem Strand eine warme Atmosphäre. Dominik und ich sprangen erstmal in die Wellen bevor wir zurückkehrten und uns noch kurz in die Hängematten legten. Julia und Steffen schliefen zudem noch.
Ich hatte gedacht, wir würden früh losgehen, um den Tagestouristen auszuweichen, aber typischerweise waren wir wieder die letzten aus dem Camp, die frühstückten und so liefen wir von Touristentrauben begleitet los. Auf dem Weg musste man entweder den riesigen Schlammfützen ausweichen oder darauf achten, dass man nicht von einer Horde Pferde umgerannt wird, die die Touristen durch den Park tragen.
Der erste Strand, an dem wir ankamen und direkt in die Wellen sprangen, war wunderschön! So wie man sich die karibischen Strände vorstellt: Weißer Sand, kristallklares Wasser, bunte Fische und Palmen. Steffen verkündete, er würde vom hier aus wieder zurück zum Auto gehen. Er war am Vorabend im Dunkeln auf ein heißes Stück Holz vom Lagerfeuer getreten und sich den Fuß verbrannt.
Wir vereinbarten, dass wir die geplante Strecke zum anderen Ausgang trotzdem laufen wollten und dann mit dem Bus zurück zum Auto kommen würden. Dieser Plan ging leider nicht auf. Von dem populärsten Strand San Cabo, an dem wir vier nochmal einen Schwimm- und Schnorchel-Stopp einlegten, führte der Weg Richtung Ausgang tiefer in den Dschungel rein als der erste Teil. Wir kamen mehrfach an einen Punkt, an dem wir nicht 100% sicher waren, ob das der offizielle Weg sein sollte. Zum Glück half die Wanderapp AllTrails bei der Orientierung. Nach einer kurzen Weile verabschiedete sich mein Handyakku. Als uns kurz darauf ein Zaun den Berg versperrte, entschieden wir umzudrehen, auch mit dem Hintergedanken, dass Steffen die ganze Zeit am Auto warten musste.
Wir stiefelten los und es wurde später und später. Wir würden im Dunkeln ankommen, also müsste eine Lösung her. Die stand nach einer kurzen Trinkpause am Stand La Piscina, direkt neben uns: Zwei Guides mit einer Gruppe gesattelter Pferde. Für 40.000 Pesos pro Person würden sie uns bis zum Ausgangspunkt bringen, wo die asphaltierte Straße im Park wieder anfing. Eigentlich hatten wir keine Wahl, denn Steffen wartete und wir wollten noch zusammen in Santa Marta Essengehen als gelungener Abschluss der gemeinsamen Zeit. Unsere Wege würden sich an diesem Abend nach fünf Wochen trennen. Julia und Steffen würden in Santa Marta bleiben, Buck, Dominik und ich hatten eine Unterkunft in Minca gebucht, was nochmal eine weitere Stunde Fahrt bedeutete.
Auch Jan, der laut demonstrierte, er wolle sich nicht auf ein Pferd setzen, war schnell umgestimmt. So trabten wir getrieben von unserem Guide etwas schneller als uns lieb war durch den Park. Teilweise war der Matsch so tief, dass sie fast bis zu den Knien versanken. Das musste echt anstrengend sein. Sobald es ging, gab der Guide den Pferden wieder den Befehl schneller zu laufen - sie taten mir echt leid. Die Strecke schien nicht enden zu wollen und ich fühlte mich mittlerweile echt unwohl auf dem Pferd. Es war schon zweimal fast hingefallen im Matsch und ich hatte das Gefühl, es war einfach ausgelaugt. Daher machten mir die Passagen, die sehr steil runter gingen etwas Angst. "Lean Back, lean Back!", rief der Guide hinter uns. Wir versuchten alles so gut es ging zu befolgen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich am Ziel an und konnten direkt den Bus Richtung Parkplatz nehmen. So durchgeschwitzt, müde, klebrig, gesprengelt von Matschspritzern und sandig hatte ich mich wahrscheinlich noch nie gefühlt. Eine Dusche war überfällig! Zum Glück wurden unsere Gebete, dass die Dusche am Parkplatz funktioniert, erhört und 30 Minuten später saßen wir alle müde aber zufrieden im Auto Richtung Santa Marta.
Das Restaurant war dem letzten gemeinsamen Abend auf jeden Fall würdig! 😍
Ich schrieb schnell zwischendurch eine Nachricht an das Hostel über Dominiks Handy, dass wir uns leider verspätet hatten und um Mitternacht erst ankommen würden.
Da wir so trotzdem so früh ankommen wollten wie möglich, brachten wir den traurigen Abschied von Julia und Steffen schnell hinter uns.
Ab hier beginnt die Pechsträhne: Wir waren schon eine ganze Weile den Berg hochgefahren (die Sierra Nevada hinter der Karibikküste Kolumbiens ist übrigens das höchste Küstengebierge der Welt), als wir ein Schild sahen, dessen Pfeil von der gepflasterten Straße wegzeigte, einen schlammigen, unbefestigten Weg hinunter. Manchmal weiß Google Maps es neben nicht besser, also folgten wir dem Schild. Es ging einige Minuten, die mir eindeutig länger vorkamen als sie waren (Spoiler: wir fuhren den Weg in den nächsten Stunden zwei weitere Male), den huckeligen Weg runter, bis wir am Ende angekommen waren. Vor uns, eine Cervecaria (Bierbrauerei), aber kein Hostel. Alles war verlassen und ich war mir sicher, dass das Schild versehentlich in die falsche Richtung gezeigt hatte. Wir kehrten also um und entschlossen Maps zu folgen. Am Ziel angekommen, waren wir aber immer noch nicht am Ziel angekommen. Die Route endete einfach auf der Straße, kein Hostel weit und breit. "Dann war das doch richtig gerade", stellten wir ernüchtert fest. Also: Wieder umdrehen und ein zweites Mal den beschwerlichen Weg runter. Wir stiegen ohne die Rucksäcke aus und inspizierten die Umgebung diesmal genauer. Neben der Brauerei fand Dominik ein weiteres Schild mit dem Namen des Hostels, auf dem ein Pfeil den Berg hoch zeigte. Mit dem Auto war kein Weiterkommen. "Geh du uns schon mal Einchecken, Sophia. Wir kommen mit den Rucksäcken nach.", schlug Dominik vor. Gesagt, getan. Ich machten mich, nur bewaffnet mit der Kopflampe, dem dunklen Berg hinauf. Ausgerechnet musste es in diesem Moment heftig anfangen zu schütten. Blitzschnell verwandelte sich der Boden in ein Meer aus rutschigem Matsch. Da die Wanderschuhe noch vom Park rampuniert waren, trug ich nur die Birkenstocks. Nachdem ich an zwei weiteren Schildern vorbeigekommen war, aber nach 10 Minuten Bergaufsteigen immer noch keinen Hinweis auf eine Gebäude sah, gab ich auf. Auf dem Weg nach unten rutsche ich noch dreimal aus, war komplett dreckig, klätschnass und müde von einfach allem. Dominik und Jan kamen mir mit dem Rucksäcken entgegen, die waren jetzt natürlich auch komplett durchgenässt - ein Traum!
Was machen wir denn jetzt? Die Frage stand unbeantwortet im Raum und wir setzten uns erstmal kurz auf eine Bank an der Brauerei, um uns zu sammeln. Es gab nur zwei Optionen: Hochgehen im Regen, ohne zu wissen, wie weit der Weg ist, oder Umdrehen und eine Unterkunft in Santa Marta suchen. Die Wahl fiel auf letzteres, besonders vor dem Hintergrund, dass Dominik eh noch sein Handy abholen musste, da der Laden nach der späten Rückkehr aus dem Park schon geschlossen war.
Das Pech riss auch nicht ab, als wir uns um ein Zimmer für die Nacht bemühten. Erst nach 5 gescheiterten Versuchen (als wenn 5 Hotels alle kein einziges Zimmer mehr frei hatten?!) fanden wir endlich ein Hotel, in das wir um halb drei nachts einchecken konnten. Es hatte sogar einen abgeschlossen Parkplatz! Aber das Unglück war immer noch nicht perfekt: Beim Auspacken der Taschen bemerkten wir, dass Dominiks wichtigste Tasche, der Packsafe mit Laptop und allen Kreditkarten, fehlte. Ich erinnerte mich, dass wir sie bei der Brauerei während unserer kurzen Pause neben die Bank gestellt hatten. Das auf auf jeden Fall nochmal der größte Downer.
Dominik und ich setzten uns wieder ins Auto und los ging es. Zum Glück fiel mir nach 100 Metern auf, dass wir auch die Tasche, in der die Autopapiere waren, ausgeräumt hatten und wir drehten nochmal um. Keine 15 Minuten später ging das Blaulicht hinter uns an und wir würden angehalten - natürlich musste so etwas jetzt auch noch passieren. Ganz im Widerspruch zur eigentlichen Pechsträhne zogen sie uns kein Geld aus der Tasche und wir durften nach einigen komischen Fragen ("Wie teuer ist das Hotel, in dem ihr schlaft?") weiterfahren.
Die Tasche war noch da - Halleluja!
Nach zwei weiteren Autostunden, lagen wir also um 5 Uhr eeeendlich im Bett. Was ein Abend!
Die Pechsträhne wurde am nächsten Tag damit fortgeführt, dass der Handyreparateur doch nicht den passenden Bildschirm bekommen konnte. Wir hatten noch keine Idee, wo wir als nächstes hinfahren wollten, also entschieden wir uns die viertgrößte Stadt im Land anzusteuern, Barranquilla. Hoffentlich dort mit mehr Erfolg!
Die Nacht war super stressig und bestimmt eine der schlimmsten auf dieser Reise. Trotzdem kann man daraus Vieles ziehen: Der Satz schlimmer geht immer, passte irgendwie. "Stellt euch Mal vor, uns platzt jetzt ein Reifen.", "Was wäre, wenn wir jetzt angehalten und ausgeraubt werden würden." All die Horrorszenarien, die einfach viel viel schlimmer wären, als diese nervigen, aber nicht existentiellen, Dinge, sind nicht eingetreten! Langzeitfolgen von diesem ganzen Pech hatten wir also nicht, und das können wir auch wertschätzen.
Am nächsten Tag war eigentlich auch schon wieder alles vergessen (zumindest bis die Unterkunft den vollen Betrag für die zwei nicht-angetretenen Nächte vom Konto einzog) und wir freuten uns auf den nächsten Stopp, für den wir uns vornahmen, nicht viel zu tun, zu kochen und einfach die Privatsphäre in einer Wohnung zu genießen.Lue lisää
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- ⛅ 29 °C
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KolumbiaRecreo10°59’9” N 74°47’57” W
Barranquilla: In der Großstadt ohne Plan
21. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 29 °C
Nach der Horrornacht in Santa Marta, dem unruhigen Schlaf am Strand im Tayrona Nationalpark, dem Hostel in Palomino, indem das Schlafzimmer über 26 Grad hatte, sehnten wir uns alle nach ein paar erholsamen Nächten.
Dominik hatte einen Handyladen gefunden, der ihm versicherte, er hätte die passenden Ersatzteile für das Mate 20. Der war in Barranquilla, eine Stadt mit über 2 Mio. Einwohnern an der Karibikküste. Das Navi sagte uns eine 3-stündige Autofahrt vorher. Leider war die Hauptstraße aber gesperrt und wir mussten über einen Feldweg durch mehrerer Dörfer fahren. Geleitet wurden wir von einem Motorradfahrer. Ein Geschäftsmodell, das eingespielt zu sein scheint: mehrere Motorradfahrer warten am Anfang des Feldweges auf die abbiegen den Autos. Sie fahren vor ihnen her und spielen das Navigationsgerät. Am Ende des Weges musste für die "Leistung" natürlich bezahlt werden. Die Kinder auf dem Feldweg imitierten diese Art von Business direkt und spannten ein Seil, sodass kein Vorbeikommen war. Sie gaben erst nach, als man ihnen ein paar Münzen in die Hand drückte.
In Barranquilla angekommen, gaben wir erst das Handy ab, gingen dann im Jumbo (mega großer, gut sortierter Supermarkt, ein bisschen wir Kaufland nur schöner) einkaufen und freuten uns auf einen entspannten Abend mit Kochen und Wäsche waschen in der Wohnung. Viele unserer Sachen waren noch nass vom Park. Alles roch muffig und teilweise kamen schon Schimmelflecken durch. 🤢
Am nächsten Tag stand Organisation an: Wir wollten Dominiks Handy abholen und einige Sachen am Auto machen lassen, Ölwechsel & die Anhängerkupplung richten. Leider waren wir nicht wirklich erfolgreich: Das Auto konnten wir erst am nächsten Morgen abgeben und das Handy ... Wieder hatte der Laden nicht die richtigen Ersatzteile. 🙄
Zum krönenden Abschluss durften wir uns noch auf eine eineinhalbstündige Autofahrt (wohlgemerkt für 3 km!) durch den Stadtverkehr freuen.
Egal in welche Straße man bog, alles war verstopft. Allerdings nicht, weil es einfach zu viele Autos waren, sondern weil es an Ampeln mangelt. Kreuzungen, an denen sich vierspurige Straßen treffen ohne Ampeln ... wie soll das funktionieren? Gar nicht. Da Rücksichtnahme im kolumbianischen Straßenverkehr nicht zu den gängigen Umgangsformen zählt, fährt jeder wie es für ihn am Besten scheint. Alle fahren einfach in die Kreuzung rein, dann ist sie verstopft, dann regen sich alle auf und es endet in ein Huppkonzert. Da wir keinen Zeitdruck hatten, musste ich bei dem Anblick lachen.
Hinter uns und in der Straße neben uns, kamen sogar zwei Krankenwagen mit Blaulicht an. Aber auch für sie war kein Durchkommen.
Wir waren mal wieder froh, über unseren Straßenverkehr in Deutschland, der erstmal mit den nötigen Hilfestellungen, wie Schildern und Ampeln ausgestattet ist, die Leute aber auch erkannt haben, dass die Regeln der Straßenverkehrsordnung schon einen Sinn ergeben. Naja, wie der Führerschein in Kolumbien aussieht, wissen wir nicht. In Brasilien war es auf jeden Fall so, dass man lediglich eine Theorieprüfung absolvieren musste.
Zu Hause angekommen verbrachten wir den Abend mit Fernsehen und Kochen.
Am nächsten Tag mussten wir um 8 Uhr los, um das Auto wegzubringen. Danach warteten wir bis 17 Uhr, konnten das Auto abholen und machten uns auf den Weg ins 2 Stunden entfernte Cartagena.Lue lisää
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- Päivä 211
- maanantai 24. lokakuuta 2022
- ⛅ 29 °C
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KolumbiaParque Centenario10°25’15” N 75°32’39” W
Cartagena: Die ummauerte Kolonialstadt
24. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 29 °C
Cartagena ist für viele Touristen ein Must-See in Kolumbien. Die Küstenstadt ist bekannt für ihre bezaubernde, große Altstadt, die eine hohe Mauer vom Rest der Stadt abschottet.
Wir hatten unser Air BnB in Bocagrande, eine Landzunge, übersäht mit Hotels. Die Stadt wird geradezu von Touristen überschwemmt. Bei Ankunft kamen uns im Auto ein Partybus nach dem nächsten entgegen. Wir checkten ein, aßen kurz was und stürzten uns dann ins Getümmel. Auf dem Hauptplatz der Stadt wurden wir von unzähligen Promotern angesprochen und aufgefordert in ihre Bars und Clubs zu kommen. Einer war sympathisch und da wir eh planlos waren, folgten wir. Leider können wir uns immer noch nicht mit Reaggeton im Club anfreunden und stehen immer etwas verloren da. Jan sieht das ganz genauso wie wir, also blieben wir keine 10 Minuten. Wir schlenderten zurück zum Platz, und kauften uns drei Mojitos an einem Straßenstand. In der Mitte des Platzes stand eine Statue, an der wir uns ablehnten und das Geschehen um uns herum beobachteten. Plötzlich kamen wie aus dem nichts fünf Polizeibeamte auf uns zu und forderten uns auf unsere Taschen zu öffnen. Dominik und Jan wurde sogar in die Hose geschaut und unter die Zunge. Ich wurde relativ verschont. Sie waren auf der Suche nach Drogen. Ein Beamter zog vier Briefmarken aus Jans Tasche und war sich plötzlich sicher, das sei LSD. Wir mussten fast lachen, aber dafür wirkten die Beamten etwas zu ernst und wir versuchten auf Spanisch zu erklären, dass das zum Verschicken von Briefen sei. Zum Glück glaubten die anderen Beamten uns und überzeugten ihren Kollegen. Nachdem ihre Suche erfolglos war, verwickelte uns einer der Beamten in ein Gespräch, fragte woher wir kämen und war ganz nett. Er fragte uns, was wir in Deutschland machen würden (dabei entstand Jans legendärer Satz: "Soy Avocado" 🥑 statt "Soy abogado") . Er erzählte uns, dass er nur knapp 400€ im Monat bekäme und wollte wissen, was wir verdienen würden. Ich stellte ihm im Gegenzug die Frage, was wir machen sollten, wenn wir von korrupten Polizisten auf der Straße angehalten werden, die Geld haben wollen. Er überlegte erst, sagte dann "123" wählen, also die Polizei rufen. Wir versuchten ihn irgendwann abzuwürgen, weil wir uns nicht mehr ganz sicher waren, ob er uns wirklich positiv gesinnt war (welcher Polistiz hat schon Zeit und Lust auf einen 15 Minuten Talk, nachdem sie uns komplett gefilzt hatten?!).
Den nächsten Tag verbrachten wir mit Wenig-tun. Dominik versuchte noch sein Handy wegzubringen, da ein Typ ihm per WhatsApp versichert hatte, er hätte den richtigen Bildschirm da, kam dann aber enttäuscht wieder, denn der Verkäufer hatte sich auch vertan.
Am letzten Tag machten wir uns auf den Weg 3,5 km am Strand entlang Richtung Altstadt. Ich hatte uns um 16 Uhr zu einer Free Walking Tour angemeldet. Unser Guide Ronald berichtete, dass Cartagena nach einer spanischen Stadt benannt wurde, weil der Hafen der Stadt einen der spanischen Eroberer an den Hafen vom spanischen Cartagena erinnerte. Die Stadt wurde zu einem Umschlagpunkt für den Sklavenhandel. Über 150.000 verschleppte Menschen, zum Großteil aus Afrika, wurden auf dem Hauptplatz der Altstadt verkauft ...
Auf meine Frage wie viele Menschen heute in der Altstadt wohnen würden, musste Ronald lachen und fügte hinzu: "Niemand." Seitdem der Stadtkern in den 90ern zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, schnellsten die Preise in die Höhe, sodass er nur noch aus Air BnBs und Hotels besteht.
Bei der Tour lernten wir Tal, einen netten Israeli, kennen. Nach der Tour schlossen wir uns einer größeren Gruppe der Teilnehmenden an und gingen alle zusammen ins Ausgehviertel Manga. Dort sollten wir auch Julia wiedersehen, die an dem Tag in Cartagena angekommen war. Zusammen mit ihr, Tal und Jan hatten wir einen wunderschönen Abend beim Italiener und anschließend in einer Rooftop Bar in der Altstadt. Wir hatten uns für sie entschieden, da wir von unten die Musik gehört hatten - eine nette Abwechslung mal elektronische Musik zu hören!
Am nächsten Tag ging es weiter nach Moñitos an den Strand.Lue lisää
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- Päivä 215
- perjantai 28. lokakuuta 2022
- ⛅ 29 °C
- Korkeus: 18 m
KolumbiaPueblito9°15’42” N 76°6’42” W
Moñitos: Finca de reyes
28. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 29 °C
Für die letzten Tage des Besuches von Buck, wollten wir uns alle nochmal richtig was gönnen. Für Jan fängt in ein paar Tagen die vielleicht stressigste Zeit seines Lebens, die Vorbereitung auf's erste Staatsexamen in Jura, an. Weil er vorraussichtlich die nächsten 1,5 Jahre keinen wirklich erholsamen Urlaub mehr machen können wird, haben wir beschlossen, in seinen letzten fünf Tagen ein Haus an der Karibikküste zu mieten, welches so auch in Narcos als eine Finca von Pablo Escobar durchgehen könnte.
In Moñitos sollte ein kreideweises Anwesen auf uns warten, das mit traumhaftem Pool, malerischen Schlafsälen, offener Kücheninsel, zwei Feuerstellen und eigenem See im Garten aufwartete. 👑
Glücklicherweise ist Moñitos absolut keine Touristenhochburg, weshalb wir pro Tag trotz 2 Hausmeistern und Haushälterin, die sich um alles kümmern wollten, nicht mehr als 70€ geteilt durch uns drei zahlten.
Hier konnten wir Stunden nur damit verbringen, aus den Hängematten Tiere zu beobachten, die niemand von uns je zuvor gesehen hatte. Buck's Highlight war beispielsweise ein rot-goldener Waran, mit einer geschätzten Länge von 1,5 Metern.😲
Außerdem nutzten wir tagtäglich den hauseigenen Pool und bereiteten jeden Abend verschiedene Festmahlzeiten zu.
Wir liefen ca. 5 Minuten zum karibischen Strand, der wirklich nicht mehr nach Nebensaison hätte aussehen können. Hier waren viele schöne kleine Strandbars, die mit tiki-Möbeln etliche Besucher bei einem schönen Strandtag bewirten könnten. Allerdings waren wir auf ca. 2 Kilometern Strandabschnitt, mit der Ausnahme eines kolumbianischen Rentnerpaares, die einzigen Besucher.
Da Moñitos wirklich weit weg von allem liegt und auch die Straßen hierhin eher Feldwegen mit Schlaglöchern als Bundesstraßen ähneln, für uns wenig verwunderlich, dass sich kaum jemand hierher verwirrt. Man sagte uns, dass nur im Dezember und Januar einige Touristen aus dem Raum Medellin hier ihren Sommerurlaub verbringen. Die Bevölkerung der kleinen Ortschaften sind hier wie so oft in den abgelegeneren Regionen des Landes hauptsächlich schwarz und ärmlich.
Einen Tag wollten wir mit unserem Hausmeister Angel eine Bootstour auf die 30 Minuten entfernt liegende Isla Fuerte unternehmen, welche noch schönere Strände, türkises Wasser und 500 Jahre alte Bäume bereithalten sollte.
Leider fuhren wir nicht wie gedacht mit dem Boot verschiedene Strände an, sondern wurden nach dem Anlegen von dutzenden wartenden Touristenführern in Empfang genommen, die aufdringlich versuchten Kunden zu finden, die sie zu Fuß über einen Teil der Insel führen konnten. Wir hatten keine wirkliche Wahl und wurden von Luiz auf der 45 minütigen Wanderung zu einem Strand kostenpflichtig begleitet.😅
Zum Abschluss gab es dann noch ein deftiges Mittagessen bei Luiz Mama, wie wir es schon von der Pazifikküste in la Barra kannten. Fisch, Reis ein bisschen Salat und Kochbanane.🐟
Die 5 Tage vergingen trotz täglichem Entspannungsprogramm wie im Flug und wir brachen Freitags morgens auf, um Jan zum 2,5 Stunden entfernten Flughafen in Monteria zu bringen, von wo aus er seine Reise zurück nach Deutschland antrat.
Damit ging für uns auch das dreimonatige Kapitel von Freundesbesuch aus der Heimat zu Ende.😥
Wir hatten, bis auf 9 Tage Jahrestagurlaub auf den Galapagos-Inseln, seit dem 13.08. durchgängig Besuch von Freunden und sind unendlich Dankbar für diese unvergessliche Zeit😍 Die Erfahrungen, gute wie schlechte, die man zusammen in so einer Zeit erlebt, schweißen einen für immer zusammen und wir sind überglücklich so viele Menschen zu kennen, die Bock auf so ein Abenteuer mit uns hatten😊
Das wir in der gesamten Zeit einen 4x4 Toyota 4Runner mit 7 Sitzplätzen zur Verfügung hatten, der uns Erlebnisse erlaubt hat, die mit Bus niemals möglich gewesen wären, ist auf einer Glücksskala auch kaum zu erfassen. 🍀
Wir hoffen ihr fünf hattet mit uns eine genauso erinnerungswürdige Zeit, wie wir sie mit euch hatten!😊
Trotzdem sind wir jetzt auch glücklich, wieder in unserem Tempo, ohne feste Ankunfts- oder Abflugsdaten, zu reisen und in den nächsten Wochen und Monaten noch ein bisschen mehr von Kolumbien und danach Zentral-Amerika zu erkunden.🗺️Lue lisää
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- Päivä 217
- sunnuntai 30. lokakuuta 2022
- ⛅ 31 °C
- Korkeus: 18 m
KolumbiaBajo Los Cabrales8°45’49” N 75°51’52” W
Monteria: Chillen & Pläne schmieden
30. lokakuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 31 °C
Monteria stand eigentlich nicht auf unserem Plan. Allerdings war das die nächstgelegene Stadt mit Flughafen, ca. zwei Autostunden von Moñitos entfernt. Wir kamen pünktlich um halb zwei am Flughafen an und verabschiedeten Jan.
Wie schnell die ganze Zeit mit den Freunden vergangen ist, ist einfach Wahnsinn. Seit dem Raphi am 13.8. in Lima ankam, hatten wir nur die 9 Tage ohne Begleitungen auf den Galapagos Inseln. Ansonsten waren wir die ganze Zeit in Gesellschaft von Freunden aus Deutschland, was super schön war!
Wieder zu zweit zu sein, war fast ungewohnt, aber natürlich nur fast. Wir machten uns auf zum Air BnB - jetzt hatten wir das Auto ganz für uns. Auch etwas Neues. Mit dem Tag Raphis' Ankunft hatten wir das Auto und seitdem nie zu zweit.
Die Wohnung befand sich anscheinend in einem wohlhabenden Teil der Stadt. Wir fuhren nach dem Check-In direkt los und suchten nach einem Handyreparateur. Wieder erfolglos, obwohl sie per WhatsApp zugesichert hatten, sie hätten die Ersatzteile da. Naja...
Wir kauften ein für das Abendessen und machten uns Nudeln mit Tomatensoße und bereiteten Bolognese für den nächsten Abend vor. Der Tag endete mit dem ZDF Magazin und der Heute-Show.
Wir hatten zwei Nächte gebucht und uns vorgenommen, den Tag zu nutzen, um zu überlegen, was jetzt kommen sollte.
Von Marc und Patrycja wussten wir noch nicht, wann sie wiederkommen würden. Wir fühlten uns aber so, dass wir mittlerweile lange genug an der Küste verweilt hatten, also fiel die Entscheidung leicht Richtung Medellin ins Landesinnere zu fahren. Dominik wollte gerne auf dem Weg in einem großen, unberührten Nationalpark vorbeischauen, aber er ist anscheinend so unberührt, dass es keine Touren gab. In so einen Park, der eigentlich nur aus Wald besteht, sollte man lieber nicht alleine gehen.
Also wollten wir direkt nach Medellin. Tal, den wir in Cartagena kennengelernt hatten, war auch noch da. Er meldete sich allerdings nicht mehr, aber ein anderer Freund, den wir im Tukawa Hostel kennengelernt hatten, sagte uns, er sei das Wochenende darauf in Medellin.
Marc und Patrycja hatten sich auch gemeldet und angekündigt, dass sie nicht vor dem 21.11. in Bogotá wären, also hatten wir noch genug Zeit. Wir wollten das Auto nochmal richtig nutzen und in Orte fahren, die mit dem Bus kaum zu erreichen sind. Deshalb buchten wir ein Air BnB ca. eine Stunde von Medellin entfernt in den Bergen. Das Wochenende danach würden wir in Medellin sein und im Anschluss zwei bekannte Orte in dessen Umkreis erkunden, Santa Fé und Guatape.
Was außerdem cool war: An dem Wochenende in Medellin würde ein zweitägiges Elektro/Techno-Festival stattfinden. 😍
Den restlichen Tag, nachdem wir unseren Plan für die nächste Zeit überlegt hatten, verbrachten wir mit Sitzen auf der Terrasse und dem Pool. Da wir so eine weite Strecke am nächsten Tag vor uns hatten (neuneinhalb Stunden Auto), stellten wir die Bolognese dafür zur Seite und gingen mal wieder Essen in einem leckeren Restaurant, das Dominik gefunden hatte.
Es war Halloween an dem Abend. Schon seit Bogotá ist uns aufgefallen, dass Halloween hier ein großes Ding zu sein scheint. In Supermärkten, Handyläden, in Banken und sogar vor normalen Haustüren, überall war Halloween-Deko zu finden. Es waren nur 1,2 km zum Restaurant, also liefen wir. Die Straßen waren total leer, obwohl Freitag war. Erst als wir eine Straße mit vielen Bars und Restaurants erreichten, trafen wir andere Menschen. Es bestätigte sich wiedereinmal: In den Städten laufen die Menschen wenig von A nach B. In der Barstraße reihte sich ein Taxi an das nächste.
Auf dem Rückweg sahen wir dann aber doch noch ein paar verkleidete Kinder. Allerdings nicht auf der Straße von Haus zu Haus ziehend, sondern auf einem großen Balkon. Sie machten sich einen Spaß daraus Luftballons auf die unten ihnen herlaufenden Passanten zu werfen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um sieben Uhr, denn wir wollten auf jeden Fall im Hellen ankommen. "Sonntags ist ein guter Tag zum Fahren. Da gibt es bestimmt weniger Polizeikontrollen.", vermutete Dominik und lag glatt falsch. Nach ca. einer Stunde wurden wir schon angehalten. Ein netter Polizeibeamte lehnte sich ins Auto und übergab jedem von uns einen Zettel. Er sagte so etwas wie: "Spenden Sie für kranke Kinder." Auf dem Zettel waren verschiedene medizinische Hilfsgüter, wie Krücken und Rollstühle, abgebildet und darunter der Preis. Wir entschieden uns für die billigste Variante: 50.000 Pesos (ca. 12€) für ein paar Krücken. Der Mann nahm das Geld entgegen, deutete aber auf den Rollstuhl für 100.000. es blieb uns keine Wahl. Damit er uns weiterfahren lassen würde, mussten wir nochmal 50.000 drauflegen. Er brachte noch einen Aufkleber an unserer Windschutzscheibe von diesem vermeintlichen Hilfsprojekt an und wir durften weiter. Wiedermal eine komische Situation mit der Polizei.
Der Rest der Fahrt verlief erstmal reibungslos und die Strecke war landschaftlich wunderschön. Der Boden würde immer feuchter, neben uns riesige Flüsse und immer näher kommend, die Berge. Medellin liegt auf über 1100 Metern, also ging es bergauf. Alle 50 km im Schnitt mussten wir an einer Mautstelle ca. 4€ bezahlten. Echt teuer, vor allem im Vergleich zum Benzin, der uns hier für 50 Cent pro Liter hinterher geworfen wird.
Kurz vor Medellin zeigte Google Maps uns eine Alternativstrecke ohne Maut, aber mit gleicher Ankunftszeit an. Dominik entschied sich für diese Route und wir bogen in die Stadt Copacabana, im Nordosten Medellins, ab. Die Straßen waren sehr schmal und steil. Es wurde immer steiler und schmaler, aber immerhin war es asphaltiert. Für das Auto zum Glück kein Problem. Für die vielen Motorradfahrer schon anders. Wir standen in einer engen Kurve, vor uns noch ein Bus und plötzlich schießt ein Motorrad um die Kurve. Alles ging blitzschnell. Er war überrascht von uns in der Kurve, erschreckt sich und verreißt den Motor. Wir springen aus dem Auto und fragen ihn, ob alles in Ordnung sei und er Hilfe bräuchte. Er stand schon wieder, hielt sich den Arm und hatte blutige Finger, aber winkte ab und meinte nur "No, No". Vor und und hinter uns staute es sich schon, also stiegen wir ein und fuhren weiter. Drei Minuten später hupte ein Moped hinter uns und wollte offensichtlich, dass wir stehenbleiben. Das taten wir auch und sie parkten ihr Motorrad vor unserem Auto. Wir bereuten schon stehengeblieben zu sein. Der Fahrer sprach für uns sehr undeutlich, aber wir konnten verstehen, dass er die Situation mit dem Motorradunfall meinte. Er schien sauer auf uns zu sein und wir versuchten ihm zu erklären, dass die Person viel zu schnell um die Kurve gefahren war. Der Mann, der sich in das Auto lehnte, hatte eine starke Alkoholfahne. Zum Glück akzeptierten sie unsere Erklärung und machten Platz, damit wir weiterfahren konnten. Der Mitfahrer machte noch ein Foto von unserem Nummernschild. Das gab mir irgendwie kein gutes Gefühl, aber wir hatten ja nichts gemacht.
Trotzdem wühlte uns die Situation irgendwie auf... und wir waren froh im Hellen an der Unterkunft anzukommen!Lue lisää
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- Päivä 222
- perjantai 4. marraskuuta 2022
- ☁️ 22 °C
- Korkeus: 1 219 m
KolumbiaCocorná6°2’17” N 75°10’10” W
Irgendwo bei Medellin: Ruhige Tage zu 2t
4. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ ☁️ 22 °C
Beim zweiten Anlauf fanden wir das Air BnB. Oft ist in der App nicht der exakte Standort angegeben und die Beschreibungen der Vermieter unverständlich. Wir standen also erstmal auf einem anderen Grundstück, bis man uns dort den richtigen Weg erklärte.
Chris, ein Kanadier, der vor einigen Jahres ausgewandert war und dieses 5 Hektar große Grundstück in den Bergen gekauft hatte, kam uns entgegen und hieß uns willkommen. Auf seinem Grundstück hatte er zwei kleine Cabañas errichtet, in einem wohnte er. Alles war sehr funktional und einfach ausgestattet. Hinter und unter seiner Hütte lag unheimlich viel Scheiß. Gemütlich sieht anders aus. Wir haben jetzt schon einige dieser Aussteiger getroffen und immer wieder verwundert es mich, wie sie leben. Wenig Zeug zu brauchen ist ja toll, aber ich würde es mir wenigstens etwas gemütlicher machen und aufräumen. Aber naja, für 27€ pro Tag war die Wohnung ein Schnapper - das Highlight: ein natürlicher Pool, der von einem Wasserfall gespeißt wird. Jeden Morgen lässt Chris das kleine Tor runter, damit er sich mit Wasser füllt. Abends öffnet er es wieder, damit die ca. 50.000 Liter abfließen können und sich kein Schlamm und Moos auf den Steinen absetzt.
Wir hatten bis Freitag gebucht und verbrachten vier gemütliche Tage dort.
Am ersten Tag machten wir einen kleinen Spaziergang auf seinem Grundstück. Etwas weiter den Berg hoch, war noch ein größerer Wasserfall. Dort angekommen badeten wir und liefen dann den kleinen Bach entlang zurück zur Unterkunft - unsere einige Canyoning Strecke. 😍
Dominik hatte ganz in der Nähe einen Anbieter für Outdoor-Aktivitäten gefunden und so buchten wir für den nächsten Tag einen Paragliding-Flug und eine Tour, bei der wir uns in einem Wasserfall abseilen lassen konnten - beides für 50€ p.P.
Wir beeilten uns, pünktlich um 10 Uhr da zu sein, was sich im Nachhinein wieder als Unnötig rausstellte. In Südamerika gelten Zeiten eher als Orientierung und nicht als feste Vereinbarung. "Solamente 15 minutos", hieß: in 45 Minuten geht's los. Wir rätselten, ob die kleine Wiese neben uns als Startrampe reichen würde. In Österreich war ich bei meinen ersten Flug bestimmt 50 Meter gerannt, bevor wir abhoben. Hier waren es vielleicht 15. Ich machte den Anfang. Die beiden Guides hatten alles so schnell aufgebaut, dass ich gar nicht checkte, als es auf einem hieß: "Run, Run, Run, Run!", dass es schon losging. Nach 5 großen Schritten, spürte ich schon keinen Boden unter mir. "Conditiones perfectas", erklärte mir mein Guide. Wir fliegen vorbei an zwei großen Wasserfällen. Auf einen deutete er und sagte, dort seilt ihr euch gleich ab. Oha, der war echt hoch! Geil! "Te gusta adrenalina?" "Siii!" Und dann flog er Kurven, sodass ich den Schirm neben mir sehen konnte!
Wir überflogen noch sein Haus in Cocorná und landeten nach 12 Minuten Flug neben dem Fußballplatz. Dominik folgte schon 2 Minuten später. Sein Guide war leider nicht so entspannt wie meiner. Der erste Startversuch hatte nicht funktioniert und er flog auch keine Kreise und Kurven. Wir vier quetschen uns in ein kleines Auto und wurden den Berg wieder hochgebracht. Allerdings nur bis zu dem Punkt, als der Fahrer mit 50 durch ein kleines aber tiefes Schlagloch ballerte und mit einem lauten Knall der Reifen hin war. In dem Moment mussten wir beide wieder an unseren großen SUV denken, dem die vielen Schlaglöcher zum Glück nicht so viel anhaben können. Was für ein Glück wir haben, ist einfach unbeschreiblich!
Ein Ersatzfahrer war zum Glück schnell gefunden und so kamen wir sicher am Ausgangspunkt an.
Wir stärkten uns mit unseren vorbereiteten belegten Baguettes, bevor es zur zweiten Aktivität losging. Wir genossen die Baguettes mit Blick auf den Wasserfall, in dem wir uns gleich abseilen sollten.
Ganz schön weit weg war er. Wie sollten wir nur dahin kommen?
Zwei andere Guides machten sich mit uns auf den Weg. Die Antwort war: Laufen. Nach zwei Stunden Wanderung, inklusive Erklärung der endemischen Vogel- und Pflanzenarten, kamen wir geschwitzt an. Dominik und ich hatten nichts mitgenommen, weil wir dachten, bei den 100 Metern, die der Fluss den Berg runter schoss, mit 3 größeren Wasserfällen, würden all unsere Sachen nass werden (und die Wasserdichte Tasche vom Tauchen hatte ich natürlich vergessen). Die Guides befestigten die Seile an den vorinstallierten Vorrichtungen, gaben uns das Equipment und eine kleine Einweisung. Wie wollen die denn die Seile oben wieder lösen, damit wir nach dem ersten Abschnitt weitergehen können? Kleiner Spoiler: Gar nicht! 😂 Unsere Erwartung, wir würden den gesamten Fluss runtergehen, entsprach absolut nicht der Realität. Nach dem ersten Abschnitt, der ca. 15 Meter lang war, war Ende. 😂😂 "Deshalb also nur 20€", war Dominik Fazit. Er durfte sogar zweimal. Als ich unten war, klaute der Guide mir meinen Karabiner, sodass ich nicht nochmal konnte...
Nach wieder zwei Stunden Wanderung waren wir zurück. Auf dem Rückweg kauften wir Nudeln, einen Schwimmreifen und -matratze für den Pool und machten uns einen gemütlichen Abend mit Kochen und Hundestreicheln. Unsere vierbeinigen Freunde freuten sich anscheinend sehr über unser Talent aus jedem Setting die meiste Gemütlichkeit rauszuholen. Wir stellten viele Kerzen auf und platzierten eine Matratze aus einem der leeren Betten auf dem Boden auf unserer Terrasse. Mit Decken und Kissen gepolstert, wurde es ein richtig kuscheliger Abend und die Hunde freuten sich, nicht auf dem kalten Boden schlafen zu müssen. Irgendwann hörten wir laute Rufe von Chris, der wollte, dass sein Hund zurückkommt. Aber er regte sich nicht und wollte bei uns bleiben, obwohl wir ihn versuchten wegzuscheuchen. Schon komisch, dachten wir. Dass er lieber bei uns chillt, als bei seinem Herrchen. Naja, ... Wir freuten uns über die Gesellschaft.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit Findpenguins Posts schreiben, am Pool entspannen und ich fing sogar endlich an Tagebuch zu schreiben - besser spät als nie (die Hälfte des kleinen Buches wurde innerhalb von zwei Tagen gefüllt) :D
Der kleine Straßenhund, den Chris zwar fütterte, aber nicht bei sich im Haus schliefen ließ, folgte uns auf Schritt und Tritt. Als wir ein zweites Mal unsere eigene Canyoning-Strecke liefen, waren wir mal wieder überrascht über die Kletterkünste eines Hundes!
Am Pool war er begeistert von dem gelben Ball, den Dominik gekauft hatte und schlief direkt mit dem Ohr neben unserer Musikbox, was ihm den Namen Tekki bescherte.
Chris erzählte uns, dass er sein Grundstück - nicht ganz freiwillig - verkaufen würde. Wir luden ihn an einem Abend auf ein Bier ein, weil wir neugierig waren und mehr über seine Lebensgeschichte wissen wollten. Wie endet man als kanadischer Softwareentwickler ganz verlassen in den Bergen auf einem fünf Hektar Grundstück?
Er erzählte, er sei mittlerweile seit über drei Jahren in Kolumbien, aber die Behörde in Bogotá wollte seine Aufenthaltsgenehmigung plötzlich nicht mehr verlängern. Also muss er ausreisen. Wir stellten ihm viele Fragen und merkten dabei, dass er nicht so auskunftsfreudig war. Interessiert an uns, war er auch nicht wirklich - es kam nicht eine Gegenfrage, wo wir herkommen würden oder was uns zum Reisen bewegte.
Er beschwerte sich über die vielen Gringos, die mittlerweile in Kolumbien seien. Wir 15 Jahren, als er Backpacker war, sei das noch anders gewesen. Ich finde es eher komisch, sich über etwas zu beschweren, von dem man selber ein Teil ist. Wer lebt denn als weißer Kanadier in Kolumbien?!
Er erzählte, dass er sich auch gerne einen SUV, so wie wir ihn hätten, kaufen würde und dann auf unbestimmte Zeit, nachdem er das Grundstück verkauft hat, durch Südamerika reisen würde. Tekki und seinen weißen Hund, würde er hier lassen und nur den braunen mitnehmen. Wie traurig. Aber mit beiden dicken Hunden auf dem Rücksitz, wäre das Auto tatsächlich fast voll.
Es war eine ruhige und entspannte Zeit bei Chris, sodass wir uns ready für das Wochenende in Medellin fühlten. Wir hatten Thomas, unseren französischen Freund aus dem Tukawa-Hostel, von einem Festival erzählt, das wir auf der Suche nach einer guten Halloween-Party gefunden hatten. Er war direkt am Start, also kauften wir drei Full-Weekend-Tickets für das kommende Wochenende.
Als wir freitags morgens loswollten, fiel uns der Abschied besonders von Tekki echt schwer. Er rannte uns noch bis zur ersten Kurve hinterher und wir konnten seinen traurigen Blick im Rückspiegel sehen... 😭😭 Also falls noch jemand einen Hund adoptieren will, sagt uns gerne Bescheid. Hier gibt es Unmengen süßer Hunde, die gerne ein schönes Zuhause finden würden.Lue lisää
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- keskiviikko 9. marraskuuta 2022
- 🌧 21 °C
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KolumbiaTricentenario6°17’19” N 75°33’60” W
Medellin: Festival-Vibes im November
9. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 21 °C
Wir wollten relativ früh (bedeutet für unsere Verhältnisse 11 Uhr) in Medellin sein. Es wartete eine lange Liste auf uns die abgearbeitet werden wollte. Irgendwie stellen wir immer wieder fest, dass der erste Tag in einer Großstadt für uns mit Organisation verbunden ist. Frag' mich nicht, was man auf so einer Reise großartig zu organisieren hat, aber irgendwas ist immer.
Wir durchquerten den langen Tunnel, an dessen Ende uns ein Panoramablick auf Medellin überraschte. Was eine riesige Stadt in den Bergen!
Unsere erste Station führte uns in den Süden der Stadt zu einer der Vorverkaufsstellen des Ritvales Festivals. Auf der Suche nach einer guten Halloween-Party waren wir auf dieses Festival gestoßen, woraufhin wir uns in Monteria entschieden, erst das übernächste Wochenende nach Medellin zu fahren und noch die Woche bei Chris in der Natur zu verbringen. Da bei Festivals gilt, je mehr desto besser, fragten wir Thomas und Ouiheb, unsere französischen Freunde aus dem Tukawa-Hostel, ob sie zufällig auch Richtung Medellin unterwegs wären und Lust auf das Festival hatten. Thomas war direkt dabei und so buchten wir uns zu dritt für das Wochenende ein Air BnB in Palermo, nur zwei Bahnstationen vom Festival-Gelände entfernt.
Typisch Südamerika war das Online-Ticket nur gültig, wenn man sich an einem der Vorverkaufsstellen in der Stadt noch ein physisches Ticket abholte. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Das zweite To-Do war Mal wieder Dominiks Handy. Ich weiß nicht, wie viele Handyläden wir mittlerweile erfolglos angefahren haben. Aber Dominik war sich sicher: "Der hat die meisten und besten Bewertungen in ganz Medellin. Der hat meinen Bildschirm, safe." Ich war skeptisch. Meine Skepsis wurde größer, als wir am Ziel nicht Mal einen Laden vorfanden, sondern im Parkhaus eines Privathauses standen. Nach 15 Minuten warten kam der Typ dann runter und versicherte, er hätte diesen Bildschirm. Dienstag könnten wir es abholen. Kleiner Spoiler: Er hatte ihn nicht.
Wir waren immer noch ganz im Süden der Stadt und nicht weit entfernt von dem Handy-Typ, war ein Jumbo. Also wurde der Einkauf für die nächsten Tage erledigt und danach ging es zur Schlüsselübergabe. Typischerweise hatten wir Schwierigkeiten die Wohnung zu finden. Sie lag in einem Wohnblock aus unzähligen, identischen Betonklötzen - eine Siedlung vermutlich für den Mittelstand. Wir waren die einzigen Touris. Die Verzögerung beim Einchecken führte dazu, dass wir zu unserem nächsten Termin zu spät kamen. Um 14 Uhr sollte das Auto bei Toyota sein, um das Dachfenster zu reparieren. Wir lagen falsch, als wir dachten, unsere 40-minütige Verspätung, sei nicht so schlimm. "Da sie zu spät sind, können wir uns nicht mehr um sie kümmern." Super, wir müssten die Reparatur also auf später verschieben.
Das letzte To-Do war Bargeld zu holen. Dann ging es zurück und wir warteten auf Thomas, dessen Bus zwei Stunden verspätet war und wir nach seiner Ankunft einfach zu Hause blieben, Lügen spielten (zum Glück ist er ebenfalls ein so leidenschaftlicher und ehrgeiziger Spieler wie wir) und Burger bestellten.
Der nächste Tag startete direkt mit Fertigmachen für's Festival. Thomas hatte leider am falschen Ende gespart und nicht die 10€ für das teurere Ticket investiert, mit dem er egal um welche Uhrzeit Einlass gehabt hätte. So mussten wir vor 15 Uhr da sein. Direkt am Eingang trafen wir andere Freunde von Thomas, die er auf Reisen kennengelernt hatte. In dieser größeren Gruppe betraten wir das Gelände. Es gab vier Bühnen. Die riesige Mainstage, eine Waldbühne und zwei überdachte. Es wechselten sich Bars mit Essensständen ab, ein Bereich, wo allerlei Handcrafts verkauft wurden und ein Stand, dessen Funktion wir nicht einordnen konnten. Viele Besucher standen an und hinter dem Tresen die Mitarbeitenden mit Kitteln, Mundschutz und Handschuhen. Auf Nachfrage erklärten sie uns, dass sie über Drogen aufklären und Proben nehmen, die sie untersuchen. Wie verrückt! Direkt daneben standen Polizeibeamte.
Was mir auf dem Gelände fehlte waren gemütliche Sitzecken. Die einzige Möglichkeit mal eine Pause vom Tanzen zu machen, war auf dem nassen Rasen. Wir saßen also nicht viel und waren dementsprechend um 3 Uhr total müde und die Füße schmerzten! Auf dem Rückweg mussten wir uns ein Taxi suchen, weil die Bahn nicht mehr fuhr. Wie krass, aus unserer Sicht in einer drei Millionenstadt, dass die Bahn am Wochenende nicht durchfährt. Nach einem ganzen Stück zu Fuß durch einen etwas verlassenen Stadtteil, fanden wir endlich ein freies Taxi.
Der Sonntag startete entspannter. Wir konnten für Thomas am Vortag ein grünes Armband ergaunern, mit dem er auch später kommen durfte. Zwölf Stunden war uns für den zweiten Tag etwas zu lange, also waren wir erst um 19 Uhr beim Festival. Pünktlich genug, um Whomadewho, die einzigen Künstler, die ich mir vorher angehört hatte, zu sehen. Die drei Dänen legen auf, machen aber gleichzeitig Live-Musik mit Drums, Bass, Gitarre und Gesang. Es war richtig richtig gut. 😍
Den nächsten Tag verbrachten wir mit Youtube-Dokus in der Wohnung.
Dienstags fanden wir tatsächlich noch einen Handyladen, der Dominiks Bildschirm reparierte und schlenderten durch das Stadtzentrum. Ich muss ehrlich sein: So schön, wie viele sagen, finde ich Medellin nicht. Aber wir haben uns mit Thomas und diesmal auch Ouiheb für das nächste Wochenende nochmal in Medellin verabredet, wo wir uns etwas mehr Zeit für Stadterkunden nehmen wollen.
Der nächste Stopp für Dominik und mich ist Santa Fé, eine kleine Kolonialstadt eine Stunde außerhalb von Medellin.Lue lisää
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- Päivä 230
- lauantai 12. marraskuuta 2022
- 🌧 25 °C
- Korkeus: 578 m
KolumbiaQuebrada Arriba6°33’35” N 75°49’45” W
Santa Fé: Recovern mit Die Discounter
12. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 25 °C
Nach Santa Fé waren es zum Glück nur 1,5 Stunden Fahrt. Wieder mal eine aufregende Strecke: Die Schnellstraße aus Medellin raus führte durch die Communa 13, eine der einst kriminellsten Stadtteile der Welt - heute ein Touristenhotspot mit Graffitikunst und Ausblick über die Stadt.
Medellin liegt wie in einem Kessel. Als wir letzten Freitag von Osten aus reingefahren sind ging es durch einen langen Tunnel, jetzt beim Rausfahren Gen Westen auch wieder.
Auf dem Weg gingen wir nur kurz bei Exito einkaufen und kamen dann beide geschafft in Santa Fé an. So schön wie alle meinten schien es gar nicht. Aber ich wusste, unser Air BnB lag außerhalb des alten Stadtzentrums. Dominik hatte bei einem Restaurant Google Bilder von Cordon Bleu gefunden, die Wahl für den Abend stand also fest. Leider hatte es zu, als wir nass vom Regen davor standen. Ich hatte auf dem Weg ein anderes gefunden, das auch ganz nett aussah - leider nur von außen.
Nach dem Essen freuten wir uns auf unsere Terrasse, auf der ein Wirlpool auf uns wartete. 😍
Leider ist das Baden bei 28 Grad Außentemperatur gar nicht so entspannend wie erhofft, sondern einfach nur heiß. Einfach krass, wie eine Bergkette weiter das Klima hier total anders ist. Medellin, auch bekannt als die Stadt des ewigen Frühlings, besticht durch angenehme 22 Grad und angenehmer Luftfeuchtigkeit.
Am nächsten Tag ging es Dominik nicht gut. Ich ging zur Apotheke, um Halsschmerztabletten und Durchfallmittel zu holen (zusammen über 20€ hat mich überrascht). Ich schlenderte bei Sonnenschein noch kurz durch die wunderschöne Altstadt, mit Kopfhörern in den Ohren - traumhaft!
Der Tag bestand aus Telefonaten mit Familien und Freunden. Abends gab's Wraps und die neue Staffel "Die Discounter" versüßte uns im Wirlpool die Zeit.
Am nächsten Tag fühlte Dominik sich wieder fit genug die Umgebung zu erkunden. Ich hatte eine über 200 Jahre alte Hängebrücke gefunden, die wir besichtigen wollten. Unser netter Mototaxi-Fahrer erklärte uns etwas zur Umgebung und zur Brücke - eine deutsche Firma restaurierte sie vor einigen Jahren. Witzig, wie viele eine Verbindung/Geschichte/Freunde zu Deutschland haben, wenn man erzählt, man kommt daher.
Im Anschluss an die Brückenbesichtigung schlenderten wir durch die Altstadt und gingen diesmal früher zu Dominiks Schnitzel-Restaurant. Leider täuschte auch hier das Äußere, in dem Fall die Google Bilder. Das Brot zum Anfang war super lecker, der Hauptgang sehr trocken. Naja... die Freude auf ein Schnitzel zu Hause ist schon groß!
Wir schauten die Staffel am Abend zu Ende und freuten uns darauf wieder zurück nach Medellin zu fahren, um uns das wieder mit Thomas und diesmal auch Ouiheb zu treffen.Lue lisää
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- Päivä 233
- tiistai 15. marraskuuta 2022
- 🌧 21 °C
- Korkeus: 1 485 m
KolumbiaPlaza Mayor6°14’40” N 75°34’25” W
Medellin die Zweite: Party goes on
15. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 21 °C
Nach drei Tagen mit grippalem Infekt in Santa Fe, hatte ich am Samstag Morgen so ziemlich alles überstanden. Wir hatten uns schon zwei Wochen zuvor mit Ouiheb für's Wochenende in Medellín verabredet und auch Thomas und zwei Freunde von ihm, die wir auf dem Festival kennengelernt haben, waren an diesem Wochenende wieder in der Stadt. Also machten wir uns auf, auf den zweieinhalb stündigen Weg zurück nach Medellin.
Die Freunde von Thomas waren bereits in Medellín in einem Hostel und da wir das Wochenende zusammen verbringen wollten und alle dort waren, buchten wir etwas zähneknirschend auch das Arcadia Hostel.
Zähneknirschend, weil die Fotos und auch die Bewertungen nicht allzu gutes versprachen. Doch auch die geringen Erwartungen von uns wurden noch um einiges unterschritten🤦♂️
Die Hostelmitarbeiter waren mit meilenweitem Abstand die unfreundlichsten und asozialsten, die wir überhaupt in den letzten 8 Monaten auf reisen erlebt haben. Der gefühlt immer arbeitende (und damit meine ich wirklich rund um die Uhr) Hauptangestellte war so verbittert, dass er aus jeder Kleinigkeit einen Elefanten machte und uns beim Kartenspielen in der Lobby um 11 uhr an einem Samstag Rausschmiss, weil wir angeblich zu laut seien.
Obwohl es in 4 Tagen nicht ein einziges Mal eine Beschwerde von einem Gast gab, ermahnte er uns dutzende Male wegen tausend Kleinigkeiten. Ihr dürft nicht mit Freunden auf euer Privatzimmer, ihr habt euer Essen im Kühlschrank (in einer Tüte) nicht namentlich beschriftet, beim Zähneputzen dürft ihr euch nicht unterhalten, kein mitgebrachtes Bier darf im Gemeinschaftsraum getrunken werden, Frühstück ist vor 5 Minuten vorbei gewesen usw... Dieser Mann war einfach auf und hat seine gesamte schlechte Laune an den Gästen ausgelassen🙈
Achja und seine Kollegin hat Sophia quasi 40€ geklaut, da Sophia noch Geld auf ihrem Festival-Armband hatte, welches aber nur auf ein kolumbianisches Bankkonto überwiesen werden konnte. Sie bot an das Geld auf ihr Konto überweisen zu lassen und es Sophia in bar zu geben. Einen Tag nachdem Sophia ihr Konto angegeben hat, hat sie das Hostel verlassen und kam auch nicht mehr wieder. Alle anderen Angestellten hatten natürlich auch keine Nummer von ihr🤷♂️
Nachdem ich am Abend vor der Abreise im Buchungsportal eine schlechte Bewertung wegen all der Vorkommnisse geschrieben hatte, kam zu guter letzt auch noch mitten in der Nacht der Manager des Hostels auf uns zu und begann sich für alles zu rechtfertigen und verwies darauf, dass sein Hostel kein Party-Hostel sei. Ich erklärte ihm, dass 6 unabhängige Reisende aus 4 verschiedenen Ländern sein Hostel als das unfreundlichste und schlechteste in verschiedenen monatelangen Reisen bewerten und das er anfangen sollte das Problem bei seinen Mitarbeitern und Hostel-Regeln zu suchen und nicht mitten in der Nacht um 1:30 wegen einer schlechten Bewertung Gäste zu belästigen. Das Gespräch war kurz und wir gingen ein letztes Mal in dem miefigen, kleinen Raum ohne Tageslicht schlafen🙈😅
Kurzum: Solltet ihr je nach Medellin reisen, schlaft überall, nur nicht im Arcadia Hostel😂
Das gute an Medellín ist, man muss nicht viel Zeit im Hostel verbringen. An jedem Tag zu jeder Zeit kann man gefühlt tausende Dinge unternehmen. 😍
Den Samstagabend ließen Sophia und ich aufgrund meines Fiebers die Tage zuvor noch ruhig angehen und beschlossen nach langem mal wieder richtig schön zu zweit bei einem köstlichen Italiener essen zu gehen. Hier telefonieren wir fast drei Stunden mit Marc und Patrycja, um die nächte Woche mit dem Auto zu planen. Leider stellte sich heraus, dass wir uns nicht mehr wie geplant in Kolumbien zum Lost-City-Track Hike treffen können, da die beiden erst Ende des Monats nach Kolumbien zurück kommen werden, wir aber schon am 27.11. nach Panama aufbrechen müssen, um rechtzeitig zu Papa's und Biggi's Besuch in Costa Rica zu sein. 😥
Am nächsten Tag besuchten Ouiheb und ich die Comuna 13 zu zweit, da es Sophia nicht ganz so gut ging.
Dieser Stadtteil galt noch vor 20 Jahren als eine der gefährlichsten Favela's der Welt mit einer Mordrate von 500 auf 100.000 Einwohnern, noch in den 90ern. Wir erinnerten uns zurück an die Zeit, als in Frankreich und Deutschland die Leute verrückt spielten aufgrund von Corona-Inzidenzen von 50 auf 100.000. Einfach unvorstellbare Zustände. Hier kämpften hunderte Polizisten und später auch das Militär gegen abertausende Gangmitglieder in blutigen Straßenschlachten mit dutzenden bis hunderten toten. Grund dafür war ein Politik, die die Favela sich selbst überließ und Guerillas die die Chance ergriffen und dort ein gewaltiges Drogenimperium aufbauten. Am Ende musste die sowieso leidende und arme Bevölkerung in dem Barrio den blutigen Preis dafür bezahlen. (Alles übrigens völlig unabhängig von Pablo Escobar, der in einem ganz anderen Stadtteil lebte und dort Angst und Schrecken verbreitete)
Heute ist die Comuna 13 eine aufstrebende Gemeinde in Medellín. Sie wurde Pilgerstätte für zahlreiche Touristen und allen die mit ihnen Geld verdienen wollen. Hier schlenderten an diesem Tag tausende Menschen durch die engen Gassen der Favela und geben für Kunst, Cocktails und Streetfood sehr viel Geld aus, welches den Bewohnern des Stadtteils zu Gute kommt und so unter anderem über Jahre für immer mehr Frieden und Ruhe sorgte. Es ist nicht so, dass es hier keine Gangs mehr gibt, aber die verdienen anscheinend mit Touristen und Frieden mehr Geld als mit Abschottung und Krieg gegen den Staat.
Da Montag der 14.11. wieder mal ein Feiertag in Kolumbien war, (Tag der Unabhängigkeit Cartagena's) beschlossen wir nach der Tour in der Comuna 13 mit Thomas, Ouiheb und einer Freundin von ihm die Bars und Clubs in el Poblado zu besuchen. Wir hatten eine super schöne Zeit beim barhopping mit den dreien. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sehr man mit Leuten auf einer Wellenlänge sein kann, trotz komplett unterschiedlicher Herkunft und trotz kleiner sprachlicher Barrieren. An dem Abend endeckten wir noch als kleines Highlight einen Club, in dem ein Bällebad mitten auf der Tanzfläche eingelassen war. Wir hatten selten so viel Spaß wie beim bewerfen von Kolumbianern und Kolumbianerinnen mit Plastikbällen und beim reinschubsen der Selben in's große Bällebad😂
Der Abend endete um 3 Uhr, weil dann alle Läden auf staatliche Anordnung schließen müssen, mit einer unvergesslichen Taxifahrt mit Sophia als DJ auf dem Beifahrersitz und uns vier auf der Rückbank, die auf maximaler Lautstärke unter anderem Bohemian Rhapsody in die kolumbianische Nacht schrien. 🎉
Den nächsten Tag verbrachten wir mit Kicker spielen, kennenlernen eines mir bis dahin unbekannten Wurfspiels, Fußball gucken, schwimmen im Pool und Jacuzzi eines anderen Hostels, Billard zocken und generell dabei viel Blödsinn labern und Spaß haben zusammen Zeit zu verbringen😊
Großstadtbesuche sind grundsätzlich immer eher Anstrengung als Erholung, deshalb waren froh, zu Beginn der neuen Woche dem Großstadtgetümmel erneut den Rücken zu kehren.😄
Aber all in all ist Medellín nach Buenos Aires unsere zweitliebste Großstadt in Südamerika geworden und wird uns in guter Erinnerung bleiben😍Lue lisää
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- Päivä 234
- keskiviikko 16. marraskuuta 2022
- 🌧 21 °C
- Korkeus: 1 894 m
KolumbiaPiedra El Peñol6°12’53” N 75°11’38” W
Guatapé: Ein Tag mit guter Aussicht
16. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 21 °C
Guatapé ist ein sehr beliebtes Ziel für Touristen. Die Region rund um die Stadt ist von Seen und grünen Hügeln durchzogen. Das Highlight ist ein riesiger Fels, der mit seinen 220 Metern über die gesamte Region empor reicht.
Thomas und Ouiheb klinkten sich ein und überzeugten uns, die Air BnB Reservierung in San Carlos um einen Tag nach hinten zu verschieben und mit ihnen eine Nacht in Guatapé zu bleiben.
Wir erklommen die 700 Stufen also zu viert und genossen schwitzend oben angekommen die wunderschöne Aussicht. An guten Tagen kann man bis zu 500 km weit sehen!
Bei den Verkaufsständen unten fand ich endlich eine neue Tenniscap (meine hatte ich in El Bolsón in Argentinien im Hostel liegen lassen -.-). 😍
Wir hatten ein schönes Air BnB in der Natur und direkt am See gefunden und gingen noch in Guatapé für den Abend einkaufen.
Auf die Frage nach dem nächsten Supermarkt, wurde uns D1 empfohlen. Dominik und ich waren geplättet: die Preise waren um einiges günstiger als im Jumbo, Exito oder den kleinen lokalen betriebenen Supermärkten. Wir hatten viel zu viel Geld für Lebensmittel im ganzen Land ausgegeben -.-
Guatapé ist ein süßes, kleines Städtchen mit engen Straßen und bunten Häusern. Kein Wunder, dass es so viele Touristen anzieht.
Wir verließen die Stadt und verbrachten den Abend mit Kochen und Kartenspielen.
Am nächsten Tag setzten wir die beiden am Busbahnhof in Guatapé ab und machten uns auf den Weg, eineinhalb Stunden, nach San Carlos.Lue lisää
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- Päivä 238
- sunnuntai 20. marraskuuta 2022
- ⛅ 26 °C
- Korkeus: 1 015 m
KolumbiaCañada Arangos6°11’32” N 74°57’42” W
San Carlos: Outdoor-Activity-Paradies
20. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ ⛅ 26 °C
Die Straße von Guatapé nach San Carlos war bei Google Maps keine gelb eingezeichnete, sondern weiß. Das bedeutet, es ist keine Hauptstraße, also eine Überraschung. Wir passierten einen Erdrutsch nach dem Nächsten. Der heruntergestürtzte Untergrund begrub meist eine ganze Fahrspur unter sich. Zum Glück war es keine enge Straße, sodass wir überall ohne Probleme vorbeifahren konnten. An einer Stelle war sogar ein ganzes Stück Straße abgesackt.
Wir kamen sicher an und fanden das Air BnB super schnell - angenehme Ausnahme. 😃
Camillo, der Besitzer des Grundstücks, war mit Beginn der Pandemie aus seiner Heimat Medellin in die Natur geflüchtet. Er kaufte das große Grundstück und baut derzeit weitere Ferienhütten. Unsere Cabaña war klein, aber sehr gemütlich!
Nach ausgiebigen Frühstück draußen vor der Hütte, machten wir uns auf den Weg zu dem von Camillo angepriesenen Fluss. Es war ein 20, minütiger Spaziergang entlang der Straße und durch ein Stück Wald. Unter einer morschen Brücke, die in Deutschland sicherlich gesperrt wäre wegen Einsturzgefahr, machten wir es uns gemütlich. Allerdings nur kurz, denn ich hatte mich um 16 Uhr mit Oma zum telefonieren verabredet.
Wir waren pünktlich zurück in der Cabaña, aber leider reichte der Internetempfang nicht aus, also stiegen wir ins Auto und setzten uns in ein Restaurant mit WiFi in dem kleinen Örtchen San Carlos. Beim Schlendern durch die Gassen merkten wir, dass wir die einzigen Touristen zu sein schienen. Viele schauten uns hinterher oder riefen "Gringos".
Abends waren wir noch so satt von dem mexikanischen Essen, dass wir es beide nicht für nötig hielten unsere eine Kochplatte in der Cabaña anzuschmeißen. Wir hatten aber eine kleine Feuerstelle vor dem Haus und noch alle Zutaten da, dir wir brauchten und sogar verbrauchen wollten. Es gab also Stockbrot, natürlich die Premium-Version mit Kräutersalz, Schinken und Käse.😍
Wenn wir das Auto in Bogotá abgeben würden, könnten wir dann nicht mehr mit 5 großen Plastiktüten, in denen alles verstaut ist, was ein normaler Backpacker eigentlich nicht dabei hat, rumreisen. Die eine Tüte in den ersten Monaten der Reise hatte mich schon genug gestört.
Es wurde ein gemütlicher Abend mit Feuerchen, Kerzen und guten Gesprächen über die vergangene Zeit.
Das WiFi beim Mexikaner hatte Dominik genutzt, um nach Programm für die nächsten Zeit Tage in San Carlos zu suchen. Und er fand Mal wieder was ganz Großartiges: für erschwinglichen Preis Tubing und Canyoning. 😍
Am darauffolgenden Tag trafen wir uns also mit Manuel und Julian, die uns mit Wetsuits und ehemaligen LKW-Reifen ausstatteten. Wir hatten in Santa Marta ja schon einmal eine Tubing Tour gemacht, aber das hier war damit nicht zu vergleichen. Zweieinhalb Stunden ging es den Rio San Carlos herunter, durch Stromschnellen, unter herunterhängen Ästen her und mit Stein-Hindernissen. Aber das beste an der Tour war: Es hatte keine anderen Anmeldungen gegeben und wir waren mit unserem Guide alleine. Sogar die GoPro kam zum ersten Mal zum Einsatz (danke Christian 🤗).
Wir verstanden uns super mit unserem Guide und freuten uns auf den nächsten Tag Canyoning.
Ausnahmsweise standen wir Mal vor acht auf und fuhren zum Treffpunkt in San Carlos. Die Guides freuten sich anscheinend, dass wir ein eigenes Auto hatten, denn sie fragten uns, ob wir sie zum Startpunkt mitnehmen könnten. Dort trafen wir auf eine Gruppe anderer Europäer - alles Leute in unserem Alter, die eine Sprachschule in San Carlos besuchten, welche eine Kooperation mit dem Touranbieter hat.
Die Canyoning-Tour dauerte knapp 4 Stunden und hat richtig Bock gemacht! Es ging durch den Fluss mit natürlichen Wasserrutschen, Sprüngen von über 10 Metern und ruhigen Passagen, bei denen wir uns einfach treiben lassen konnten. Am Ende gab's eine Mittagspause inklusive Lunch! Das hatte ich echt nicht erwartet, dass die drei Guides sogar Essen für alle mitschleppten. Es war sogar noch lauwarm und super lecker. Wunderschön, vor so einer Kulisse auf einem Fels im Fluss Mittag zu essen. 😍 Die Tour endete mit einer 20 minütigen Wanderung aus dem Canyon heraus zurück zum Auto. Wir folgten dem Bus mit der großen Gruppe zurück nach San Carlos. Zum Glück sah Dominik, dass einer der Hinterreifen komplett platt war. Alle mussten aussteigen und warten, denn auch das Ersatzrad war unbrauchbar. Mit so vielen platten Reifen wie in den letzten drei Monaten, mussten wir uns noch nie im Leben rumschlagen. Aber toi toi toi unser Auto war ja nicht betroffen, also nahmen wir einen der Guides mit zurück, der einen neuen Reifen holen konnte.
Den frühen Abend verbrachten damit den Rest unseres Stockbrotteigs aufzubrauchen und fuhren danach mit dem Mototaxi ins Stadtzentrum. Julian hatte uns auf der Rückfahrt gefragt, ob wir Lust hätten, später mit in die A Tipico Bar zu kommen. Als wir nach unserer 10 minütigen Taxifahrt (für 8.000 Pesos, ca. 1,80€) eintrafen, war keiner da. Naja, die Bar war richtig schön, also verbrachten wir den Abend zu zweit, waren nicht spät zurück und Dominik packte schon mal seinen Rucksack, damit wir am nächsten Morgen schneller loskamen. Das hat sich bei uns so irgendwie eingebürgert: Dominik packt immer schon abends, wenn ich schon im Bett liege. Ich mach das lieber morgens.
Wir standen wieder vor acht auf, um nicht zu spät loszukommen. Es wartete die letzte lange Autofahrt auf uns - acht Stunden nach Bogotá. Dort würden wir das Auto zurückgeben. Über drei Monate mit dem Auto sind damit vorbei und wenn wir es nicht gehabt hätten, wären wir in Orte wie San Carlos nie gereist. Danke Marc und Patrycja!! 😍Lue lisää
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- Päivä 240
- tiistai 22. marraskuuta 2022
- 🌧 15 °C
- Korkeus: 2 634 m
KolumbiaRío San Francisco4°36’30” N 74°4’26” W
Bogotá: Adé Auto
22. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 15 °C
Die letzte lange Fahrt mit dem Auto führte uns von San Carlos zurück nach Bogotá - ohne Vorkommnisse aber mit extrem schöner Landschaft mal wieder!
Das Hostel, was Dominik rausgesucht hatte, könnte eher als Hotel bezeichnet werden: ein extrem modernes, mitten im Zentrum gelegenes Hochhaus. Wir wollten mal wieder nicht im Dunkeln ankommen, um einen Parkplatz für die Nacht zu finden. Aber das Hotel überraschte mit einem Parkdeck im dritten Stock samt Aufzug fürs Auto.
Der Abend wurde echt schön. Nach dem Essen auf unserem Zimmer - Nudeln mit Tomatensoße - erkundeten wir das Hotel: Es gab einen Spieleraum mit Billard, gemütlichen Sesseln, einen Pool auf der Dachterrasse, einem schönen Restaurant und Grillecke draußen samt Küche zum selber kochen, einem Kunstraum zum Malen und guter Bar. Alles sauber, modern und richtig gut durchdacht! Wir hatten den Laptop dabei und wollten uns irgendwo ein gemütliches Plätzchen suchen, um die weitere Zeit zu planen, wie Hostel in Panama City buchen und überlegen wie wir die neun Tage zwischen Ankunft in Panama und Biggis und Christians Flug nach Costa Rica verbringen wollten. Weit gekommen sind wir nicht. Zwei Typen, die direkt neben uns in der Bar saßen, fragten uns, ob wir Deutsche wären und überraschten uns beide (ein Schweizer aus dem Französischen Teil und ein US-Amerikaner) mit super Deutschkenntnissen. War mal ein anderes Gefühl diejenigen zu sein, die sich bemühen müssen langsamer und deutlicher für das Gegenüber zu sprechen.
Die Packung Skyjo lag auf dem Tisch vor uns und die beiden fragten, was das für ein Spiel sei. Der Abend endete mit Plauderei und einer gemeinsamen Runde zu viert. Der Ami hat einen Sohn in Kolumbien, weshalb er jährlich dorthin reist. Generell waren die beiden sehr reiselustig. Der Schweizer erzählte, sein Ziel sei es, jedes Land der Welt bereist zu haben und gab einige seiner Geschichten zum Besten. Dieses Jahr war er schon in Afghanistan und wurde von den Taliban für einen Spion gehalten. Sie lauerten ihm auf uns standen nachts bis an die Zähne bewaffnet vor seinem Hotelzimmer. Sein lokaler Guide konnte zum Glück übersetzen und den Männern klar machen, dass er nur Tourist sei. Krass!
Der nächste Tag startete früh für uns: Um acht Uhr klingelte der Wecker. Der gesamte Tag war durchgeplant und am nächsten Abend würden wir um 21 Uhr den Bus nach Medellin nehmen müssen. Wir begannen mit Wäsche, danach Geld wechseln und dann eine Dankeskarte für Marc und Patrycja besorgen. Für die Überfahrt nach Panama sollten jeweils drei Ausweiskopien mitgebracht werden und mehrere 100 US-Dollar. Nach der Wechselstube suchten wir Mal einen Laden, um Dominiks Handy zu reparieren... Ja , richtig gehört. Diesmal sollte der Akku ausgewechselt werden. 😂 Vorher fanden wir noch einen Straßenhändler, der einen neuen Steckdosenadapter verkaufte und neue Kopfhörer für mich - beides hatte den Geist aufgegeben. Wir kämpften uns 30 Minuten mit dem Auto durch den Stadtverkehr zu dem Handyladen, der erfreulicherweise eine Straße neben dem Tauchzubehör-Geschäft lag, bei dem wir für Marc, Patrycja und Christian drei Taucherbrillen samt Schnorchel als Präsente besorgen wollten. Es lief alles wie am schnürchen, bis zu dem Punkt an dem wir an der Autowäscherei ankamen. "Um 19:30Uhr können Sie ihr Auto wieder abholen", uff... 5 Stunden für die komplett Reinigung mit Motor, Unterboden und Innenraum. In den ersten 5 Stunden ohne Auto seit drei Monaten merkten wir, was es bedeutet: laufen oder Uber rufen.
Da meine Liebste Calzedonia-Leggings nach einigen Jahren und intensiver Nutzung auf dieser Reise mittlerweile auch kaum noch salonfähig aussieht, wollte ich mir eine neue kaufen. Der einzige Calzedonia in Bogotá lag nach Google-Auftritt im Norden der Stadt. Auf der 30-minütigen Uber-Fahrt hatte ich ein gutes Gespräch mit dem Fahrer und fragte ihn über die Weihnachtstraditionen in Kolumbien aus mit dem Ergebnis: eigentlich ist es ziemlich ähnlich zu dem, wie wir Weihnachten feiern. Sogar mit Baum im Wohnzimmer.
Die Shopping-Mall glich dem Oberhausener CentrO, modern und mit vielen teuren Läden. Das einzige, was diese Mall nicht hatte, war ein Calzedonia. Ein blödes Gefühl umsonst 30 Minuten Uber gefahren zu sein. Dominik wollte gerne eine WM-Spiel gucken und was Essen, weswegen ich meine Chance witterte mir einen schon länger ersehnten Wunsch (genau genommen seit Rio de Janeiro) zu erfüllen: den Friseurbesuch. Dieser war schnell gefunden und auf meine Nachfrage, ob sie spontan für Schneiden und Färben Zeit hätten, bejahte sie. Es sollte 3-4 Stunden dauern. Nach den ersten drei saß ich immer noch mit Folien im Haar auf dem Stuhl und Dominik wurde langsam nervös. Ich ahnte schon, dass das Ganze seine Nerven noch mehr beanspruchen würde, denn sie hatten meine Haare strähnenweise hochturpiert, um die Farbe aufzutragen. Währenddessen fragte ich mich schon, wie sie dieses Chaos wieder entwirren wollten und bekam mit dem Kopf im Waschbecken wieder eine Stunde später die Antwort. Eine Antwort mit dem schlimmsten Schmerz, den ich beim Friseur je hatte. Zwei Personen zogen links und rechts gleichzeitig die vielen Knoten durch feine Kämme. Diese Prozedur dauerte wieder eine Stunde - Horrer!
Dominik war mittlerweile mäßig angefressen und war sich sicher, dass noch nie jemand sechs Stunden beim Friseur saß. Ich war mit mittlerweile auch nicht mehr sicher. Aber dafür war ich mir sicher: So schöne Farbe hatte ich noch nie in den Haaren. Der Preis lag bei 90€, aber eine Freundin hatte mir berichtet, dass sie für das Gleiche in Deutschland letztens 250 gezahlt hatte und da schrillten bei mir die Alarmglocken.
Um 21 Uhr wurde ich sehr glücklich und Dominik etwas aufgekratzt endlich entlassen. Er hatte dankenswerterweise in der Zeit das Auto aus der Waschstraße geholt. Abends hieß es dann nur noch Sachenpacken und ins Bett. Die wichtigste Sache hatten wir nämlich noch nicht erledigen können, da die Autowäsche so viel Zeit verschluckt hatte. Das Autodach musste repariert werden und danach an einem sicheren Ort geparkt. Es war gar nicht so leicht unsere Situation mit dem gebrochenen Spanisch den Toyotahändlern klarzumachen. Das Dach müsste repariert werden und wenn es an dem gleichen Tag nicht klappen würde, würden wir darum bitten das Auto bis zum 30.11. dort stehenlassen zu können. Es würde dann nicht von uns, sondern dem eigentlichen Besitzern abgeholt werden.
Ein Händler versicherte uns, wir könnten das Auto am selben Tag wieder abholen - Jackpot. Alles klappte wie am Schnürchen, sodass wir sogar noch zwei Stündchen auf der schönen Dachterrasse des Spotty Hostels verbringen konnten. Glücklicherweise stimmte der Rezeptionist zu und erlaubte, dass wir das Auto eine Woche auf dem dortigen Parkplatz abstellen dürften und den Schlüssel bei ihm hinterlegen.
Rein organisatorisch war Bogotá wieder ein voller Erfolg - gesehen von der Stadt haben wir immer noch nicht wirklich viel. :DLue lisää
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- sunnuntai 27. marraskuuta 2022
- 🌧 28 °C
- Korkeus: Merenkorkeus
KolumbiaSapzurro8°39’40” N 77°21’56” W
Sapzurro: Nord-westlichster Ort 🇨🇴s
27. marraskuuta 2022, Kolumbia ⋅ 🌧 28 °C
Bei unserer Recherche rund um die Bootstour nach Panama erfuhren wir, dass die Tour mitten im Jungel Kolumbiens im kleinen Örtchen Sapzurro starten wird. Bei genauerer Suche danach, wurde schnell klar, wie wunderschön dieser Bereich Kolumbiens zu seien scheint und das wir unbedigt ein paar Tage vor der Abreise da sein wollen, um dort unsere letzten Tage in Kolumbien zu verbringen. 😊
Die Agentur der Bootsfahrt nach Panama empfahl eine Anreise von Cartagena über Monteria, dann weiter nach Necocli, dort mit dem Boot nach Capurgana und dann nochmal Bootsfahren nach Sapzurro. Diese Strecke hätte etliche Stunden gedauert und wäre aufgrund der Tatsache, dass wir auch noch erstmal von Bogota nach Cartagena hätten kommen müssen, teuer geworden. Ich verbrachte also in Santa Fé eine Nacht in der Hängematte damit, die für uns beste Anreise zuergooglen und war lange mit nichts 100% zufrieden, bis ich auf Facebook ein Video auf einer Seite eines Flughafens in Necocli fand, die damit warben, dass es dort ab Juli eine neue Verbindung einer Mini-Fluggesellschaft namens "Pacifica" von Medellin nach Necocli gäbe. Erfreulicherweise flogen die sogar Mittwochs direkt nach Capurgana, so dass wir aus Bogota nur einen Nachtbus nach Medellin nehmen mussten und dann morgens um 9 direkt ohne Umwege mit einer 18 Personen Maschine in den Jungel an die Küste fliegen konnten.🤩
So der Plan... 😅
Unser Nachtbus hatte eigentlich genug Puffer und sollte um 6 in Medellín ankommen. Leider hatten wir schon bei Abfahrt am Dienstag in Bogota 45 Minuten Verspätung und zu allem Übel schrieb mir die Fluggesellschaft auch noch, wohlgemerkt bei WhatsApp!!! 😂, dass der Flug morgen früh eine Stunde früher auf 8 Uhr verlegt wurde.
Wir kamen dann schlussendlich um kurz vor 7 am Busbahnhof in Medellín an und rannten zum Taxistand. Wir hatten Glück und erwischten einen super Taxifahrer dem wir unsere Zeitdruck-Situation erklärten und der die bei Google Maps mit 40 Minuten angegebene Fahrt zum Flughafen, trotz bieblischen Regenfällen und dadurch verursachtem Verkehrsinfakt auf jeder Straße Medellíns, nur durch Missachten jeder uns bekannten Verkehrsregel, für uns in 30 Minuten zurücklegte. Da war gutes Trinkgeld garantiert😄
Wir waren trotz allem erst eine halbe Stunde vor geplantem Abflug am Terminal und waren uns sicher den Flug zu verpassen.
Allerdings waren uns die Götter an diesem Tag wohlgesonnen und sorgen mit ihren biblischen Regenfällen für einen kompletten Stillstand am Flughafen in Medellín. Wir konnten noch ganz entspannt einchecken und sogar noch die erste Halbzeit Deutschland - Japan im Airport schauen und eine Stunde später saßen wir im gefühlt kleinsten Linienflugzeug Richtung Sapzurro😊
Es war wunderschön die schier endlosen Urwälder unter uns zu sehen. Aufgrund der geringeren Flughöhe erblickten wir sogar Brücken und kleine Ortschaften, die wir Wochen zuvor mit dem Auto besucht haben! 😍
Dann bei Ankunft zwei Schocks...
1. Schock: aus den 15 Grad in Bogota sind in einer Stunde jetzt 34 Grad beim Aussteigen aus dem Flugzeug geworden.🥵
2. Schock: nach einer sicheren 1:0 Halbzeitführung beim Betreten des Flugzeugs ist mal eben eine 1:2 Niederlage im ersten Gruppenspiel nach Einschalten des Handys geworden. 🤷♂️
Das spätere Vorrundenaus war also besiegelt🙆♂️
Von Capurgana nahmen wir ein kleines Boot nach Sapzurro. Die Fahrt dauerte keine 15 Minuten und wir waren angekommen. Zum Kolumbien-Abschluss und mit der Gewissheit die darauffolgenden Nächte mit 32 Anderen dicht an dicht in Hängematten zu verbringen, buchte ich uns ein schönes loftähnliches Airbnb mit Jungelflair.
Die Gastgeberin Ana war super herzlich und bereitete uns 4 Morgende köstliches Frühstück zu🤤
Sapzurros Hauptattraktion sind malerische Strände, denen wir natürlich täglich wechselnd ausgiebige Besuche abstatteten.
Am Strand "Armada" war die kolumbianische Marine stationiert. Hier konnten wir junge Soldaten in zu warmer Uniform für 35 Grad Außentemperatur beim Nichtstun beobachten. Gibt auf jeden Fall schlechtere Einsatzgebiete dachten wir uns😅
Außerdem hielt der Strand eine Strandbar bereit, die die mit Abstand beste Pina Colada in Sophia's Leben zaubern sollte. 🍹Direkt in einer🍍serviert!
Ich suchte außerdem die Nummer der Tauchschule Sapzurros heraus und wir gingen an einem wunderschönen Morgen zusammen mit Nikolas auf zwei Tauchgänge durch die schönsten und größten Korallenriffe die wir bis jetzt je gesehen haben.
Bevor wir mit San Blas Adventures am Sonntag nach Panama aufbrechen sollten, liefen wir nach dem Tauchen noch nach Panama zu Fuß. In Sapzurro kann man nämlich einen 30 minütigen Pfad über einen Hügel nehmen und landet zum Schluss in "la Miel". Dieser Ort gehört bereits zu Panama und ist Knotenpunkt für Schmuggel und illegale Einwanderung. Zweiteres bekamen wir direkt nach Grenzübertritt hautnah mit, als das Militär eine junge Frau (vermutlich Venezuelanerin) in Handschellen den Berg hinauf zurück nach Kolumbien brachte.
Nach zwei sonnigen Stunden am Strand in Panama, sahen wir die selbe Frau auf dem Rückweg am Grenzposten wieder. Sie randalierte am Zaun und versuchte am Grenzbeamten vorbeizukommen. Dabei schrie sie minutenlang lautstark "Yo soy libre" immer und immer wieder, was soviel bedeutet wie "ich bin frei". Es war eine bizarre Situation, weil der Grenzbeamte wegen ihr das Tor des Grenzzaunes verriegelte, sie die ganze Zeit schrie und wir nichts anderes tun konnten als zu warten.
Es ist einfach nicht fair, dass wir nur aufgrund von Geburtsglück ohne jegliche Probleme einmal kurz unseren auf der ganzen Welt beneideten Reisepass zücken und zumindest in Südamerika problemlos jede Grenze für mindestens 3 Monate überqueren können, dieser armen Frau in unserem Alter aber, augenscheinlich auf der Flucht ohne Hab und Gut und zerrissenen Klamotten, jede Chance verwehrt wird, ihre aussichtslose Situation zu verbessern😪
Sie hörte dann nach Minuten auf zu schreien und ging zur Seite. Das nutzte der sichtlich genervte Grenzbeamte um den Zaun zu öffnen und uns zurück nach Kolumbien zu lassen. Genau diesen Moment wollte das Mädchen nutzen, um sich am Grenzbeamten vorbeizudrücken. Natürlich völlig aussichtslos. Aber einfach nur tieftraurig. Wir fühlten uns beide irgendwie schlecht und hilflos. Hätten wir ihr irgendwie helfen können? Sie legt sich physisch als 55 Kilogramm schwere Frau mit Soldaten an und würde alles tun um Richtung USA zu gelangen und wir brechen in nicht mal 48 Stunden zu einer 500€ teuren Spaßfahrt über die San Blas Islands mit 28 anderen Europäern und Australiern nach Panama auf, weil sich außer uns niemand so einen teuren Spaß erlauben kann.😬
Den Reichtum und die Privilegien die wir haben, kriegt man selten so ungeschönt vor Augen gehalten.
Am Abreisetag sahen wir die Frau sogar noch einmal, als sie versuchte unseren Kapitän zu überreden sie mit nach Panama zu nehmen😥Vergebens. Sie scheint hier wirklich im wahrsten Sinne des Wortes gestrandet zu sein.
Am Samstag vor der Abreise lernten wir dann beim Meet and Greet in Capurgana unsere Reisegruppe und die Guides für die nächsten 4 Tage kennen. Ein paar nette Leute schienen dabei zu sein😊 Wir entschieden uns dann für den Rückweg nach Sapzurro gegen das Boot und für den 1,5 stündigen Hike über einen ökoligischen Pfad durch den Urwald. Es war eine goldrichtige Entscheidung, weil wir das erste Mal eine ganze Gruppe Brüllaffen beobachten konnten, die über unsere Köpfe durch die Baumkronen kletterten😍
Ein erstes gemeinsames Abendessen als Gruppe stand noch an, bevor es dann am nächsten Morgen um 8 Uhr auf die Boote Richtung Panama gehen sollte! 🇵🇦Lue lisää





































































































































































































































































































































































































































































Matkaaja
Steffen ist hässlich. gez. der Lord 🫶🏼