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  • Día 38

    Tagesreise rund um Mardin

    15 de mayo, Turquía ⋅ ☁️ 18 °C

    Bei fröhlichen Gesprächen und entspannter Stimmung in der Gruppe übten wir uns etwas in Geduld, bis der Bus mit einer Verspätung von einer halben Stunde beim Stellplatz eintraf. Ein volles Programm mit Besichtigungen in der Umgebung von Mardin war von Günai und der "Rennleitung" ausgearbeitet worden.
    Nur 7 km südöstlich von Mardin wurden wir von Günai durch das Deyrülzafran Manastırı (Ananiaskloster) oder "Safran-Kloster" geführt. Sein Name rührt daher, dass angeblich Blüten des Safrankrokusses beim Bau des Klosters im 5. Jh. in den Mörtel gemischt wurden. Mit Unterbrechungen residierte hier ab 1160 der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche, bis der Hauptsitz ab 1933, wegen erschwerten Bedingungen in der Türkei nach Damaskus verlegt wurde. Heute leben hier noch ein Bischof und ein Mönch. Ein Knabeninternat, in welchem christliche Schüler, die vormittags staatliche Schulen besuchen, nachmittags in aramäischer Sprache und Liturgie unterrichtet werden, ist in der Klosteranlage integriert.
    Besonders die Krypta, in der bereits 4000 Jahre zuvor die Assyrer zum Sonnengott Šamaš gebetet haben faszinierte mich. Das Gewölbe aus Steinblöcken ist selbsttragend und kommt ohne Mörtel aus. Die schön gepflegte Klosteranlage mit ihren blühenden Oleander- und Jasminsträuchern und den Oliven-, Granatapfel- und Maulbeerbäumen erinnerte mich stark an die Natur im Mittelmeerraum.
    In Dara bestaunten wir die Überreste der spätantiken Festungsstadt Dara- Anastasiupolis, welche 505 von Kaiser Anastasius gegründet bzw. stark ausgebaut wurde.
    Beeindruckt haben uns die weitläufige Nekropole ( Bestattungsplatz) mit ihren Felsgräbern, die gut erhaltenen Kanäle und eine Zisterne, welche zwischendurch auch als Gefängnis diente.
    Die Weiterfahrt direkt an der Syrischen Grenze entlang machte uns gleich wieder bewusst, was für ein privilegiertes und freies Leben wir führen. Immer wieder hochgesicherte Wachposten sind zwischen einer 3 Meter hohen und 911 Kilometer langen Grenzmauer errichtet. Davor liegt mit Stacheldraht abgesichert ein Minenfeld. So wolle die türkische Regierung die Ein- und Ausreise von Terroristen, Rebellen und Flüchtlingen verhindern. Die Europäische Union beteiligte sich an der Finanzierung. Günai erklärte bei der Vorbeifahrt einer Stadt, dass wir uns hier in der ehemaligen Hochburg der PKK befanden. Heute werde es touristisch erschlossen
    ...fragt sich nur, wer hier Lust hat, Ferien zu verbringen. So viel Leid, Blutvergiessen und Armut prägt diese Gegend. Noch heute versuchen Syrier unter Lebensgefahr in die Türkei zu flüchten. In der Türkei leben momentan gegen 10 Millionen Immigranten.
    Nach so harter "Kost" führte uns die Reise weiter durch die schöne Landschaft des Tur Abdin bis nach Midyat. Wir bewunderten die prächtigen aus Naturstein gebauten Stadthäuser, in der Altstadt. Heute dienen einige dieser Villen als Hotels oder Restaurants.
    Im Bazarviertel erstand ich mir zwei Kopftücher mit "Blingbling" .
    Meine Hand liess ich mir mit einem Hennatattoo schmücken. Ebenso ein paar Frauen aus unserer Gruppe.
    Gegen Abend kehrten wir gut gelaunt und mit vielen Eindrücken zurück zu unseren Fahrzeugen. In Anbetracht des nahenden Grenzübertritts in den Iran müssen wir alle unseren Alkoholvorrat eliminieren. Grosszügig wurde bei interessanten Gesprächen Wein, Bier und Cognac herumgereicht. ...Die Keller sind noch nicht leer. 😉
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  • Día 37

    Immer mehr wie aus 1001 Nacht

    14 de mayo, Turquía ⋅ ☀️ 13 °C

    Da gestern das Wetter sehr unsicher war, wurde der Besuch des Nemrut Dağ auf heute Morgen verschoben. Im Vorfeld erfuhr ich, mit wie vielen Treppenstufen der Gipfel dieses windumtosten Berges hart erarbeitet werden muss. Deshalb klinkte ich mich für diesen Marsch aus. Der grösste Grabhügel der Welt liegt auf 2150 m.ü.Meer. Riesige Köpfe aus Stein überwachen ihn. Götterverehrung und Selbstvergötterung kuliminieren in dieser einzigartigen Gedenkstätte, die der kommagenische König Antiochus I. für sich selbst erschaffen hat.
    Peter kam ziemlich durchfroren, aber sehr beeindruckt von dieser "Morgengymnastik" zurück. Unterdessen genoss ich etwas die frühlingshafte Sonne und bewunderte die bereits blühenden und zart duftenden Rosen in der Hotelanlage und fantastische Fernsicht über das Taurusgebirge.
    Nach 10.00h nahmen wir die vor uns liegenden ca 247km unter die Räder. Tagesziel galt Mardin. Mardin ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mardin im türkischen Teil Mesopotamiens. Die uralte Stadt aus dem 4. Jahrhundert liegt in Südostanatolien, rund 20 km nördlich der Grenze zu Syrien und nicht weit von der zum Irak.
    Auf der Hinfahrt waren immer mehr Wachtürme und Checkpoints der Armee und Polizei aufgestellt. Uns liessen sie immer weiterziehen. Von Günai erfuhren wir, dass die Polizisten sehr wenig Englisch sprechen und sie deshalb uns gar nicht erst kontrollieren.
    Um 16.30h wurde die ganze Gruppe von Günai wieder erwartet. Strammen Schrittes erklimmten wir die vielen Treppenstufen, bis wir oberhalb des Stellplatzes in die Altstadt von Mardin gelangten. Die Besichtigung der Koranschule war ein Highlight. Von der Dachterrasse aus schweifte unser Blick über die Stadt bis ins Nachbarland Syrien.
    Der anschliessende kurze Streifzug über den Bazar hätte ich sehr gerne etwas länger ausgekostet. Doch werden wir sicherlich noch einige Bazars auf dieser Reise besuchen...
    Nach einem Nachtessen bei Salat und Köfke gings für Peter und mich noch in ein Kaffeehaus, wie aus 1001 Nacht. Immer mehr Lichter erhellten den Nachthimmel. Das örtliche Nachtleben blühte allmählich auf.
    Den Rückweg über all die vielen Treppenstufen, durch dunkle Gässchen liess sogar bei Peter ein mulmiges Gefühl aufkommen. Katzen und dunkle Gestalten huschten an uns vorbei. Aus den Häusern hörte man Stimmen. Irgendwo im Dunkeln bellte und knurrte ein Hund.
    Wir waren froh, als endlich der Stellplatz und unser Giotti in Sichtweite waren.
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  • Día 36

    In der Wiege der heutigen Zivilisation

    13 de mayo, Turquía ⋅ ☁️ 9 °C

    Für den heutigen regnerischen Reisetag war der Nemrut Dağ angesagt. Wir konnten zwischen zwei Routen wählen. Beide Wege führten vorerst über Malatya. Anschliessend fuhren wir die Bergstrecke auf geteerten Strassen, da wir unseren Giotti noch etwas schonen wollten, über Adiyaman. Ein Teil der Gruppe bestritt 100 Kilometer Fahrt über den Nemrut Daği Nationalpark auf einer Schotterpiste.
    Bei viel Regen und manchmal dickem Nebel erwies sich die Strecke dennoch als sehr abwechslungsreich. Viel fruchtbares Land in satten grünen und erdigen Farbtönen zog an uns vorbei. Ab Malatya waren die grossen Schäden des verheerenden Erdbebens vom Februar 2023 immer noch ersichtlich. Strassen sind zum Teil noch gesperrt und befinden sich im Wiederaufbau. Viele neue Hochhäuser wurden innerhalb eines Jahres aus der Erde gestampft...daneben gibt es aber immer noch ganze Containersiedlungen als Not Unterkünfte.
    Bei schönem Wetter erreichten wir unseren Stellplatz, der auf einem Hotelgelände lag.
    Pünktlich um 15.00 Uhr wurden wir von zwei Minibussen abgeholt. Die Gegend um den Nemrut Dağ gehört zu Mesopotamien, das Zweistromland welches zwischen dem Euphrat und Tigris liegt. Die Wiege unserer heutigen Zivilisation. Es würde zu weit führen, wenn ich hier näher darauf eingehe...einige Spuren dieser hochentwickelten Kultur und Gesellschaft wurden uns aber vor Ort von Günai erläutert. Zuerst wurden wir auf den Karakuş-Hügel gefahren. Auf diesem Hügel liess der kommagenische König Mithradates II. (36-20 v. Chr.) für seine Mutter und andere weibliche Angehörige des Königshauses einen Grabhügel errichten. Flankiert wird der Tumulus ( Hügelgrab) von einer Löwensäule im Nordwesten, einer Stiersäule im Nordosten und der am besten erhaltenen Adlersäule im Süden. Von letzterer erhielt der Hügel seinen Namen: Karakuş = Adler.
    Weiter gings mit den Bussen zur Cendere-Brücke. Sie wurde unter dem Kaiser Septimius Severus (194-211 n.Chr.) erbaut. Rund 1800 Jahre tat sie tapfer ihre Dienste, bis ein vollbeladener Tanklaster die antike Brücke zum Einsturz brachte. Daraufhin wurde sie wieder neu aufgebaut.
    Zum Abschluss unserer interessanten und geschichtsträchtigen Führung hielten unsere Busse vor der mamelukischen Festung Yeni Kale aus dem 13. Jahrhundert. Langsam rauchte mir mein Kopf...so viel Geschichte in so nahem Umkreis.
    Nach einem sehr leckeren traditionellen Abendessen, Road-Bookbesprechung, anschliessender Fragestunde zur türkischen Geschichte mit Günai und dem Topinampur-Schnaps von Gerd war ich definitiv bettreif.
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  • Día 34

    Fusspflege mit Doktorfischen

    11 de mayo, Turquía ⋅ ☁️ 17 °C

    Die 22 Teilnehmer des "Rollenden Hotels" Rotel Touren auf dem Campingplatz trudelten langsam zu ihrem Frühstück al Fresco ein. Frisch war es sicherlich. Ein markanter Temperatursturz zog übers Land. Für uns nicht so relevant, da wir bereits nach 8.00h die Weiterreise angingen. Die Tagesetappe führte uns 320 Kilometer weiter östlich nach Kangal. Das Landschaftsbild veränderte sich allmählich. Die bizarren Felsformationen liessen wir hinter uns. Weite, grüne Ebenen mit weidenden Schafen und Kühen und in der Ferne Berge begleiteten unsere Fahrt. Zwischendurch empfanden wir die Natur als sehr karg, vielleicht sogar wie auf dem Mars....
    Kurz vor unserem Übernachtungsplatz besuchten wir eine von Dima empfohlene Kangal Hundezucht. Beim Kangal handelt es sich um einen türkischen Hirtenhund, dessen Vorfahren vermutlich schon vor über tausend Jahren mit den Menschen zusammenlebten. Besonders in Zentral- und Ostanatolien setzten Hirten ihn zum Schutz ihrer Schafherden ein. Aufgrund ihrer enormen Grösse bis zu einer Widerristhöhe von 80 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 40 und 60 Kilogramm konnten die Hunde ihre Herden sogar gegen Wölfe und Bären verteidigen. Der Kangal gilt als stärkster Hund. Mit seiner Bisskraft übertrumpft er sogar einen Löwen.
    Der Kangal ist ein sehr eigenständiger Hund. Eine sehr konsequente Erziehung ist unerlässlich. In manchen Ländern wie zum Beispiel Dänemark ist die Einfuhr und Haltung eines Kangal verboten.
    Uns fiel auf, dass bei einigen der Hunde die Ohren coupiert sind. Günai erklärte mir, dass dies vorsichtshalber gemacht werde, damit den Hunden nicht die Ohren im Kampf gegen Wölfe abgebissen werden.
    Die meisten Hunde dort hinterliessen bei uns einen eher apathischen oder aggressiven Eindruck. Glückliche Hunde sehen anders aus.
    Unser Nachtplatz befindet sich auf dem Gelände des Baıklı - Cermik/ Psoriasis Thermal-/ Therapiezentrums. Es ist einmalig auf der Welt. Tausende von Fischen in Thermalbecken helfen, befallene Hautpartien zu regenerieren. Die zwei- bis 10 Zentimeter grossen Fische aus der Karpfenfamilie stürzten sich gleich schmatzend auf meine Füsse, als ich mir im 36- 37°C warmem Thermalwasser ein Fussbad gönnte.
    Für unsere Reisegruppe wurden zwei Becken nach dem Nachtessen reserviert. Männlein und Weiblein getrennt. Am ganzen Körper von Fischen angeknabbert zu werden reizten Peter und mich jedoch nicht.
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  • Día 33

    Gelungener Auftakt

    10 de mayo, Turquía ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute war offizieller Start unserer geführten Reise "Seidenstrasse 2024". Dima, der Reiseführer kam gegen Mittag zu jedem einzelnen Wohnmobil und erklärte, dass wir für das Treffen um 15.00h Stühle, Weingläser, Teller und Gabeln mitnehmen sollten.
    Damit wir noch zu ein paar Schritten kamen, entschlossen Peter, Edith und ich vor dem Treffen die nahegelegene "Aynalı Kilise" ( Aynalı Kirche) zu besuchen. Diese liegt sehr nahe zum Campingplatz, auf welchem wir noch bis Sonntag stehen werden.
    Bei schwülwarmen Temperaturen zogen wir einmal mehr durch die bizarre Felsengegend los.
    Auf halbem Weg zwischen Göreme und Ortahisar liegt etwas versteckt die Aynali Kirche. Sie gilt als eine der hübschesten Felsenkirchen in Kappadokien. Aynali bedeutet auf Deutsch: "Gespiegelt" ( Symmetrisch ). Dieser aussergewöhnliche Namen verdankt sie den geometrischen Mustern, welche sich jeweils auf der gegenüber liegenden Seite wiederholen.
    Durch sehr niedrige Durchgänge hindurch, gelangten wir zu einer sehr steilen, schmalen und niedrigen Treppe, welche ins Obergeschoss führt. Gebückt stiegen wir hoch. Zum Glück erhielten wir beim Eingang zur Kirche Taschenlampen, um den Weg ausleuchten zu können.
    In Kappadokien mussten sich die Christen (6. - 9. Jahrhundert) in unterirdischen Dörfern vor ihren Feinden verstecken. Zu dieser Zeit waren die Perser die grössten Feinde der Christen. Die christlichen Siedlungen befanden sich komplett unterirdisch im riesigen Tuffsteingebirge in Kappadokien.
    Die Zeit drängte, der Besuch der Kirche wurde im Schnelldurchlauf gemacht, damit wir rechtzeitig zurück auf dem Campingplatz waren.
    Das Treffen bei Raki, Wein, Softgetränken und lokalen Vorspeisespezialitäten verlief sehr entspannt und fröhlich. Mit einigen Reiseinformationen, einem Ordner, 8 Strassenkarten, Klemmbrett und Kopfhörer ausgestattet kehrten wir gegen 18.00h zurück zu unserem Giotti.
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  • Día 32

    Abenteuerwanderung im Garten Eden

    9 de mayo, Turquía ⋅ ☁️ 17 °C

    Wandern war für heute angesagt. Diese traumhaftschöne Gegend lockte sogar mich in die Wanderkluft. 1,5 Stunden, leichte Wanderung, Rundweg (eher ein Spaziergang...)
    von Ortahisar durch Felsentore, Meskendire- und Schwertertal. Der Titel auf der Wanderapp von Komoot tönte verlockend. Bereits nach ein paar hundert Metern gings ziemlich steil und uneben in Richtung Talboden. Für mich war klar, da gehe ich nicht runter. Die Bänderrisse am linken Fussgelenk vor ein paar Jahren kamen bei mir gleich wieder hoch 😢 Vielleicht war es ein leichter " Gruppendruck" der mich doch noch für die Fortsetzung des "Spaziergangs" überzeugte. Peter diente mir oft an steilen Passagen als " Wanderstock". Wir tauchten immer mehr in eine Märchenlandschaft ein. Überall gab es Höhlen, Feenkamine, Felsentore und wunderbare Felshügel wie in einem Film. Vielleicht sogar wie im Garten Eden, mit der frühlingshaften Vegetation. Es gab sehr wenig andere Touristen. Höchstens bei den einfachen zugänglichen Stellen, welche auch von Tourenanbietern angelaufen, oder angefahren werden. Die schmalen Pfade führten weiter an erstaunlichen Höhlen, verlorenen alten Kirchen und ein paar vereinsamten Orangensaftständen vorbei. Der Rückweg entpuppte sich dann für mich als das "Sahnehäubchen"...
    An einer sehr engen Passage passte ich knapp zwischen den Felswänden hindurch. Zwei Franzosen kamen uns entgegen, was uns bestätigte, dass es schon irgendwie ein Durchkommen bis hoch hinauf zur Strasse gab. Auf der Wanderapp war der Weg nicht mehr ersichtlich. Die zwei Wanderer erklärten uns, dass die erste Leiter die schwierigere sei, als die zweite... 😉
    Es gab kein zurück mehr. Da mussten wir hoch. Für den ersten Tritt auf die Leiter, musste Peter mich quasi hinaufschieben....seine morgendlichen Liegestützen kamen ihm und mir zu Gute... Bei der zweiten Leiter beim obersten Tritt war ich für die kräftigen Arme von Adrian dankbar...
    Nach ungefähr 3,5 Stunden kehrten wir gut gelaunt und mit tollen Erlebnissen von unserem abenteuerlichen und unvergesslichen "Spaziergang" zurück.
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  • Día 31

    Alltag auf Reisen

    8 de mayo, Turquía ⋅ ☀️ 13 °C

    Das Frühstück konnten wir seit längerer Zeit wieder al Fresco einnehmen. Über unseren Köpfen schwebten Heissluftballone. Nicht mehr so spektakulär wie am Morgen zuvor im Love Valley. Dafür umso ruhiger. Bevor unsere Reise mit der Gruppe so richtig losgeht wollten wir noch einen Haushalt, Wasch-, Shopping- und Autopflegetag einfügen. Peter kontrollierte das Motorenöl und Kühlwasser und befestigte die Nummernschilder mit Kabelbinder. Anschliessend packten wir unsere Bett- und Schmutzwäsche in einen 70 l Dryebag. Damit gings mit Giotti in eine Wäscherei in Ürgüp, das nächste Städtchen. Die Adresse mit Empfehlung erhielten wir von Adrian und Edith.
    Im Industriequartier von Ürgüp wurden wir sehr freundlich von einem jungen Mann empfangen. Zwei Frauen falteten gemeinsam Leintücher zusammen. Eine dritte Frau sortierte routiniert unsere Wäsche in drei Körbe. Uns wurde Tee und Guetzli angeboten, um die zwei bis drei Stunden Wartezeit zu überbrücken. Wir lehnten dankend ab, da wir noch in eine "Turk Telekom" Vertretung mussten. In Istanbul waren wir ziemlich arglos übers Ohr gehauen worden. Dort verkauften sie uns 100 GB bei einer Laufzeit von einem Monat für umgerechnet Fr. 57.80. Schon nach Einrichtung unseres Handys stellten wir fest, dass ein Guthaben von 75 GB aufgeladen wurde. Vorgestern war dann plötzlich Schluss mit Internet. Dieser Telekomverkäufer in Istanbul verkaufte uns Daten, welche nach 15 Tagen auslaufen. Wohlverstanden, in einem sehr vertrauenserweckenden Geschäft in der "Nobelzone" von Istanbul. Hier in Ürgüp erhielten wir nun 50 GB für Fr. 11.20. Diese wurden auch gut geschrieben.
    Mit frischem Gemüse und frischen Früchten, zwei Brote und einem Brattopf mit Deckel gings zurück zu Giotti. Nach gut zwei Stunden bekam ich via WhatsApp die Nachricht, dass unsere Wäsche abholbereit ist. Einmal mehr wurden wir zu Tee und Guetzli eingeladen. Diesmal nahmen wir die Einladung gerne an. Mit Übersetzungsprogrammen auf unseren Handys unterhielten wir uns mit den Wäschereibetreiberinnen und - betreiber. Es scheint ein Familienunternehmen zu sein.
    Zurück auf dem Campingplatz füllten sich langsam die Plätze. Ein Wohnmobil nach dem anderen aus unserer Reisegrupoe trudelte ein.
    Noch bis spät in die Nacht hinein, hörte man fröhliche Stimmen, die dann vom Rufen einer Waldohreule abgelöst wurden.
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  • Día 30

    Surreale Morgenstimmung

    7 de mayo, Turquía ⋅ 🌙 3 °C

    Bereits um 4.30h surrte Peter's Handy. Aus dem Fenster blickend flackerten in der Ferne viele Lichter und reger Verkehr zog über die noch nächtlichen Strassen. Etwas später brummte es ziemlich nahe. Zuerst verdächtigten wir unsere Heizung...ein Blick vor unsere Haustür beruhigte uns gleich wieder. Hinter uns wurden einige Heissluftballone mit einem riesigen Gebläse soweit aufgebläht, damit diese später mit wagemutigen Touristen über die einzigartigen Tuffsteintäler ziehen konnten. Da seit vier Tagen keine Ballonfahrten durchgeführt werden konnten, waren umso mehr Schaulustige in Oldtimern, Hochzeitspaare und Fotografen vor Ort.
    Es muss ein atemberaubendes Erlebnis sein, frühmorgens mit einem Heissluftballon über diese Märchenlandschaft hinweg zu gleiten. Bis zu 180 Ballone steigen mittlerweile allmorgendlich gen Himmel, sofern das Wetter mitmacht. Ganz unproblematisch ist dieses Spektakel jedoch nicht. Die Ballone landen oft inmitten der Ländereien der Bauern, deren Ernte leidet. Um die gestrandeten Überflieger samt Gondel und Ballon auch wieder einzusammeln, ist eine Armada an Jeeps und Bussen unterwegs, die aus den schmalen Wegen und Pfaden immer breitere Schneisen machen. Umweltschützer fordern deswegen eine Begrenzung der Flüge.
    Für uns wird das morgendliche Spektakel ein surreales, unvergessliches Erlebnis bleiben. Nach zwei Stunden Action kehrte plötzlich wieder Ruhe ein. Bei einem "sauteuren" Smoothie genossen wir die ersten Sonnenstrahlen auf einer Schaukel, über dem Love Valley. ❤️
    Dazu klang im Hintergrund aus einem Lautsprecher Türkische Popmusik. So ein cooler Start in den Tag hatten wir schon lange nicht mehr.
    Etwas später gings in die Bäckerei, um die bestellte Geburtstagstorte abzuholen. Ein kleines Kunstwerk war für uns angefertigt worden. In kleinem Kreise stiessen wir auf das "Geburtstagskind" Adrian an und genossen ein Stück der feinen Torte.
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  • Día 29

    Nicht ganz abseits von Touristenströmen

    6 de mayo, Turquía ⋅ ☀️ 11 °C

    Ab heute galt es ernst. 😉 Um 9.30h setzten wir uns mit den anderen 18 Gruppenmitgliedern, Dima und Günai, unserem Türkischer Guide, in den bestellten Reisecar. Wegen grossem Andrang vor den bedeutensten kappadokischen Sehenswürdigkeiten passte unsere Reiseleitung öfters das Programm an. Vorerst gings aber ins Love Valley. Die Erklärung, von wo der Name her stamme, liess uns schmunzeln: Die besonderen Steinformationen (Feenkamine) ähneln einem männlichen Organ.
    😀 Also doch nicht wegen der Hochzeits- und Honeymoonpaare, welche dort ihre Fotosessions abhalten.
    Nach einem kurzen Fotostop zogen wir weiter nach Özkonak.
    1972 stocherte der Dorfmuezzin von Özkonak etwas zu tief in seinem Garten rum, dabei stiess er auf die Mauern einer unterirdischen Stadt. Mitte der 1980er Jahre folgten offizielle Grabungsarbeiten, bei denen man einen Weinkeller, eine Küche sowie Kindergräber fand. Von den vermuteten 19 Stockwerken, die einst mit bis zu 500 Kg schweren Rollsteinen geschlossen werden konnten sind momentan 5 zugänglich. Es wird vermutet, dass die Stadt einst mehreren Tausend Menschen Unterschlupf bieten konnte.
    Wir wurden durch die zum Teil nur 1.20 Meter hohen und schmalen Gänge hindurch geschleust. Wer unter Platzangst leidet, war hier fehl am Ort. Zwischendurch gab es weder ein vor- noch zurückgehen. Wir waren hier nicht die einzigen Touristen. Ein kleiner und imposanter Eindruck hinterliess mir der Besuch dennoch.
    Auf der Weiterfahrt gabs einen " obligaten" Stop bei einem Anbieter von lokalen Spezialitäten. Eine grosse Auswahl an Gewürzen, Nüssen, Teesorten, Kaffee, Süssigkeiten, Parfumessenzen usw. wurden uns zur Kostprobe angeboten. Natürlich gingen wir nicht mit leeren Händen aus dem Geschäft. Getrocknete Maulbeeren, Haselnüsse und "Granathaselnussschokoladekugeln ergänzen nun unsere Vorräte. 😉
    Der Höhepunkt des Tages, galt dem Göreme Open-Air-Museum. Kappadokiens UNESCO-Welterbe ist ein Tal voller Kirchen und Kapellen. Als man sie schuf, führte der Weg ins Himmelreich durch die Erde. Die besondere Geologie der Region hat die Entwicklung einer Felsenarchitektur ermöglicht, bei welcher die Formen von Gebäuden im Negativen - also nicht durch Aufbau, sondern durch Aushöhlung - reproduziert wurden.
    Im Göreme - Freilichtmuseum sind vorallem Kirchen und Kapellen zu besichtigen. Darunter befinden sich einige der schönsten Kappadokiens. Diese Gotteshäuser waren aber nicht nur Stätten des Gebets und der Meditation, auch Trauerfeierlichkeiten wurden darin abgehalten. Die zahlreichen Gräber (Steinmulden) in den Kirchen lassen darauf schliessen, dass das kappadokische Christentum einen ausgeprägten Totenkult pflegte.
    Wir betraten ein paar der Kirchen und bestaunten die gut erhaltenen Fresken. Fotografieren war leider verboten. Zwischendurch liess ich es mir nicht nehmen, und hielt ein paar Eindrücke auf meinem Handy fest.
    Den Abend verbrachten wir in grosser Runde im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes. Gerd bewirtete uns mit Grilladen, Gemüse und frischem Brot.
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  • Día 29

    Tuffsteinkegel, Feenkamine und Ballone

    6 de mayo, Turquía ⋅ ☀️ 6 °C

    Bei der heutigen Weiterreise leuchtete die Glatteiswarnung am Bordcomputer auf. Knappe 2°C zeigte das Thermometer. Umso weniger erstaunte es uns, als plötzlich im Hintergrund der Hassan Daği sich ganz in weisser Pracht präsentierte. An kleinen ursprünglichen Dörfern führte uns der Weg bis in "das Touristendorf" Göreme. Es liegt inmitten einer surrealen Tufflandschaft und ist heute fast ein Synonym für Kappadokien.
    Als Göreme noch Avcılar hiess, war es ein verträumtes Bauerndorf inmitten einer bizarren Ansammlung von Feenkaminen, Tuffkegeln und Höhlenwohnungen. Mit den grossen Touristenströmen in den 1980er Jahren änderte sich vieles für die Einwohner, selbst der Name ihres Dorfes. Felsenwohnungen und Tuffsteinhäuser fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, als hätte Friedensreich Hundertwasser die Baufaufsicht geführt. Nahezu jeder Bewohner ist heute in irgendeiner Weise vom Tourismusgeschäft abhängig.
    Göreme selbst besitzt kaum Sehenswürdigkeiten. Die Überreste eines antiken Felsengrabes mit zwei dorischen Säulenstümpfen kann man an der sog. Roma Kalesi (Römische Burg) entdecken, dem auffälligsten Tuffsteinkegel Göremes. Auf ihm weht stets eine türkische Flagge. Wir liessen uns gerne etwas durch das Gassenwirrwarr treiben und machten uns später auf die Suche nach einer Geburtstagstorte für Adrian. Von einem freundlichen Kaffeebarbetreiber erhielten wir eine gute Adresse für Backwaren und Patisserie. Da die Torten bereits ausverkauft waren, gaben wir eine Bestellung anhand eines Bildes ab meinem Handy für den folgenden Tag in Auftrag. Wir waren gespannt, was da wohl für ein Kunstwerk auf den Verkaufstresen kommt.
    Für den Übernachtungsplatz hatte ich diesmal vorsondiert. Es musste das Love Valley sein, wegen des morgendlichen Spektakels, wo bis zu 180 Heissluftballone vor Sonnenaufgang mit hunderten von Touristen über die bizarren Tuffsteintäler hinweg gleiten.
    Unseren Giotti stellten wir so hin, dass wir einen wunderbaren Blick hinunter ins Liebestal hatten.
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