Life is easy when your livingroom rolls … Read more Bamberg, Deutschland
  • Day 44–49

    Essaouira

    March 30 in Morocco ⋅ 🌬 19 °C

    Essaouira - „The windy city“ - der Sehnsuchtsort der Woodstock-Generation am (immer noch tosenden) Atlantik war unsere nächste Station. Jimi Hendrix, die Rolling Stones, CSN (Crosby, Stills & Nash) waren hier und viele Andere. Ob es am bunten internationalen Publikum in der Medina liegt, ob es einfach nur Einbildung ist, weil man es im Reiseführer gelesen hat oder ob wirklich noch was da ist vom Hauch der späten 60er Jahre - ich weiß es nicht, aber ich hab für mich was aufsaugen können.
    Irgendwie hat uns Essaouria sofort geflasht. Unser Taxi (Gonzo musste ca. 20km vor der Stadt warten) hat uns direkt zwischen dem Bab Sbaa (Südtor der Medina) und dem Fischereihafen abgesetzt und wir waren mitten drin. Anders als in Rabat war der Souk hier irgendwie offener, künstlerischer, feiner und dennoch authentisch, grob, rustikal und wie auch der Fischereihafen (später mehr) für europäische Augen und Nasen zeitweise eine kleine Herausforderung.
    Man läuft durch die Gassen und lächelt, die Händler lächeln zurück und bitten einen sehr unaufdringlich einfach mal zu schauen oder erzählen einem, was sie alles Tolles haben. Präsentieren dann zB die für Essaouira typischen Intarsien-Arbeiten oder selbstgemachten Schmuck. Jeder kennt dann irgendwas von Deutschland, meistens wird man gefragt, ob man aus Hamburg kommt. Wenn man dann nichts kaufen mag genügt ein freundliches „La la schokran“ (Nein, nein, vielen Dank) und man wird mit einem Lächeln auch wieder verabschiedet.
    Da ich anläßlich meines anstehenden Geburtstagstags meiner Reisegruppe wieder etwas zivilisierter unter die Augen treten wollte, hab ich mich wild-spontan einem mir freundlich-anmutenden Friseur anvertraut und auf seinem - mir aus meiner frühesten Kindheit noch bekannten recht altmodischen - Friseur-Stuhl Platz genommen. Normalerweise dauert ein Schnitt bei mir inkl. zweimal Waschen 25 Minuten. Der nette Herr hatte mich ohne Waschen die doppelte Zeit auf dem Stuhl. Es war ein sehr angenehmes und tolles Erlebnis. Er verfolgte jedes Haar an seinen Ursprung, rasierte, schnitt und flambierte. Ich muss ins Detail gehen: die Kante im Nacken (war bereits rasiert) wurde mit einer Rasierklinge nachträglich glatt gezogen. Dazu hielt der die Rasierklinge mit einer Pinzette an die Öffnung einer Art Parfumflasche mit Balg. Dann sprühte er etwas Brennbares auf die Klinge, entzündte sie mit einem Feuerzeug und presste dann die Klinge flach an die Haut - man hörte leise ein Brechen von Haaren, kurz Wärme und ich hatte danach das Gefühl, mein Nackensaum ist besser gepflegt als die Rasenkante in einem englischen Ziergarten. Wunderbar!
    In einem kleinen Cafe im marokkanischen Stil („The Sisterhood“) aßen wir dann eine Kleinigkeit und tranken den typischen Minz-Tee. Die Cafes sind klein, liebevoll und bunt eingerichtet und man hat immer das Gefühl in der Kulisse von „Casablanca“ oder „Mord im Orientexpress“ zu sitzen.
    Im Zentrum des Souk fanden wir uns dann im alten Getreidemarkt wieder. Hier gab es direkt neben der großen Moschee den Alltagsbedarf an Lebensmitteln. Greta war total fasziniert vom Hühnermarkt. Die Produktionskette war keine 10 Meter lang. Ein Händler hatte die Hühner und am Stand daneben gabs das gerupfte und zerlegte Endprodukt. Der Nächste verkaufte die Eier. Besonders die Feder-Ausrupf-Maschine war der Hammer. Es sah aus wie diese alten Schuhputzmaschinen aus den Hotels - nur auf Küchenarbeitshöhe. Totes Huhn wird mit zwei Händen hingehalten - irgendwas dreht sich - Huhn nackt. Was sie auf dem Hühner-Markt nicht so gerne haben sind Tauben. Wir wurden Zeugen als jemand einfach eine Taube packte und sie dem Hühner-Metzger vor die Nase hielt - kurzer Stich in den Nacken und die Taube landete in der großen Tonne unter der Arbeitsbank. Ich empfand dabei keinen Ekel, sondern lediglich die reale Wahrheit. So ist es eben, wenn man Huhn essen will oder mit Hühner Geld verdienen muss. Und genauso kurz wie die Produktionskette ist wohl auch die Zeit bis zum Verzehr. Alles gut also. Natürlich sind die Standards deutlich anders als bei uns - aber es läuft überall und alles irgendwie.
    Natürlich wurde auch eingekauft, ich nutzte die Gelegenheit zum Fotografieren. Das ist gar nicht so leicht, denn einerseits hat man tausend Eindrücke und Momente, die sich lohnen würden festgehalten zu werden - und gleichzeitig ist da der Respekt vor diesen Menschen, die einfach hier leben und bei denen wir zu Gast sein dürfen. uns als Gäste haben. Da heisst es sich freundlich in die Augen schauen.
    Am übernächsten Tag waren wir wieder hier, da ich meinen Geburtstag unbedingt in dieser Stadt verbringen wollte. Diesmal führte uns der Weg aber in den Fischereihafen. Auch hier ein buntes, für uns eher chaotisches Treiben - für die Marokkaner eben die Realität. Stand an Stand wurden Fische jeglicher Größe präsentiert und … Rochen, Krebse, Hummer, Scampis und … Muränen und … Seeigel und … noch lebende große Meeresschnecken und Dinge, deren Namen wir nicht kannten und sicherlich auch nicht essen. Greta durfte die Muräne anfassen, was sie total begeisterte. Vom Ausnehmen der Fische an Ort und Stelle und den überall rumliegenden Eingeweiden war sie weniger begeistert.
    Wir nutzten aber die Gelegenheit und suchten uns am Muränen-Stand eine Dorado, Sardinen und Scampis aus. Man wurde gefragt, ob man es mit nach Hause nehmen will oder ob es gleich gegrillt werden soll. Wir entschieden uns für Letzteres und so ging der Einkauf einen Stand weiter, dort wurde unsere Beute zum Verzehr gerecht ausgenommen und wir bekamen die Tüten zurück. Dann mussten wir 100m weiter zum Grillstand und gaben die Tüten wieder ab. Man suchte sich einen Tisch und bekam dann einen kleinen Salat und Brot und irgendwann dann seinen frisch-gegrillten Fisch. Wie bestellt kam dann auch noch eine Musiker-Gruppe für ein Geburtstagsständchen. Wie die Männer am Grill bei all den Tüten noch wussten, wem welcher Fisch gehört, bleibt ihr Geheimnis. Aber - siehe oben - es läuft und funktioniert irgendwie! Den Preis fürs Grillen zahlt man letztlich beim Kauf am ersten Stand gleich mit. Und so steht man nach dem Essen einfach auf und geht und macht Platz für die zahlreichen anderen Fisch-Einkauf-Touristen. By the way soll noch erwähnt sein, dass am Tisch hinter uns eine lange Reihe Franzosen saß, die scheinbar all das aßen, was wir nicht kannten. Ich erkannte nur die aufgesägten schwarzen Seeigel, deren Inhalt wie rohes Ei hin und her schwabbelte. Mahlzeit!
    Den Nachmittag verbrachten wir dann direkt an der Medina-Mauer am Meer. Ein toller Platz um das Spiel der Möwen, eine Riesenkrabbe oder die nahende Flut zu beobachten. Nach einem leckeren gabs Cocktail ging es dann mit dem Taxi zurück zu unserem Campingplatz.
    Dieser ist eine „Oase“ der Ruhe mitten im Nichts. Die Straße dorthin lässt nur eine Maximalgeschwindigkeit von 20km/h zu, danach wird man jedoch von einem super freundlichen französischem Ehepaar begrüßt, die hier wirklich einen tollen Platz geschaffen haben. Traumhaft auch vor allem für Kinder. Es gibt einen supertollen, wenn auch frischen Pool und einen selbstgebauten Klettergarten mit sehr viel Liebe zum Detail. Ideal zum Ausspannen von der trubeligen Stadt. Ich hatte hier einen sehr schönen Geburtstag inklusive selbstgebackenem Käse-Blaubeer-Kuchen und tollen Geschenken von meinen Mädels. Morgen gehts weiter in den Süden nach Taghazout. Wir bleiben nochmal in Meeresnähe bevor es dann Richtung Zagora in die Wüste gehen soll.
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  • Day 43

    Wetterkapriolen am Nordatlantik

    March 29 in Morocco ⋅ 🌬 15 °C

    Unser Campingabenteuer in Oualidia starteten wir mit einem Badetag bei strahlend blauem Himmel und gemächlichen Wellen in der idyllischen Lagune.
    Dann begaben wir uns jedoch in eine Achterbahnfahrt im Wetterwunderland am Nordatlantik. Am Morgen gegen 5 Uhr fegte ein Gewitter über uns hinweg. Mitten in der Nacht mit müden Augen, zogen wir zu Greta nach unten, legten das Aufstelldach ein, verräumten notdürftig alles, nur um post-Gewitter wieder von ihr ins Obergeschoss gebeten zu werden. Sie fand es war etwas eng zu dritt. Versteh ich gar nicht 😂.

    Der nächste Morgen bot uns Sonne, Regen und ein Frühstück in unserer „Chilling Area“, das uns die Launen des Himmels tatsächlich sympathisch machte. Der Plan, am Nachmittag ein mysteriöses Höhlensystem am Meer zu erkunden, scheiterte spektakulär an 5 Meter hohen Wellen. Ein lokaler Wise-Guy erklärte uns „too dangerous“, verkaufte uns dafür aber seine Familiengeschichte und eine Einladung zum Essen.
    Trotz der entgangenen Erkundungstour war das Bersten der Wellen ein atemberaubendes Schauspiel, das uns, getrieben von der Faszination, immer wieder an den Klippenrand zog – bis wir alle drei bis auf die Unterhosen nass waren. Was für ein Spaß.

    Bevor wir losgezogen sind, haben wir bei „Mc Drive“ - wie wir ihn liebevoll nennen - unserem sympathischen Einheimischen mit verschmitztem Zahnlücken-Lächeln und Moped, eine Tajine mit Kartoffeln, Gemüse und Hähnchen auf 19 Uhr bestellt. Pünktlich um 18 Uhr hat er uns damit beglückt. Das Essen war einfach und gut, und es fühlte sich großartig an, „Mc Drive“ so glücklich und dankbar zu sehen. Doch kurz bevor die Tajine ankam, mussten wir erneut… genau… das Aufstelldach aufgrund des nächsten heranziehenden Gewitters einlegen. Die nächste Runde Tetris nahm ihren Lauf 😂.
    - Auch lesenswert zum Thema „Tetris“ der Blog-Beitrag „Brokkoli“. Nur um wieder an die zahlreichen Handgriffe und den viel zu klein bemessenen Raum im Camper zu erinnern -
    Kaum hatten wir unsere Teller geleert, brach der nächste Starkregen los, gefolgt von einem wagemutigen Verkäufer, der uns bei aufklarendem Himmel direkt am Platz Scheibenwischer verkaufen wollte. Er stand plötzlich vor unserem Fenster und wedelte mit den schwarzen Gummidingern herum.
    „La la la shokran“, dankten wir in marokkanischer Höflichkeit, die wir von einem ehemaligen Campingnachbarn bereits in Spanien gelernt hatten. Danke Jeff dafür!

    Unsere zwei Tage waren eine Achterbahnfahrt voller Wetterkapriolen, kulinarischer Abenteuer und Naturschauspielen sowie der Erkenntnis, dass Camping in Marokko immer für eine Überraschung gut ist. Morgen geht's weiter – mit trockenen Unterhosen und Vorfreude auf das nächste Kapitel unserer Reise.
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  • Day 41

    Zwischen den Welten

    March 27 in Morocco ⋅ 🌙 16 °C

    Gestrandet nach unserer Ankunft in Afrika. Die „Große Überfahrt“ und das Ankommen bei Sturm und Wind war im wahrsten Sinne des Wortes turbulent für uns alle.
    In Kenitra auf einem Campingplatz mit Pool 🏊🏾 haben wir uns ausgeschlafen und orientiert. Auch die Tage dort waren ähnlich turbulent. Regenschauer, starke Windböen und 1000 Stecknadeln (Sandkörner), die uns ungewollt ein Gesichtspeeling am Strand „verpassten“. So hatten wir uns unser Ankommen in Afrika nicht vorgestellt.
    Auf dem Weg in die Hauptstadt von Marokko - Rabat - hat sich das Land zunehmend authentischer präsentiert. Im Norden bedeutet authentisch für uns, den Mix, das enge Beisammen sein von Tradition und Moderne, den Unterschied zwischen arm und reich (nach westlichen Maßstäben), zwischen bunt und karg. So fahren auf der Schnellstraße nach Rabat, neben PKWs Esel- und Pferdegespanne, grasen an den Autobahnböschungen Schafe, die von Hirten in traditioneller Kleidung gehütet werden. Stehen komplett verschleierte Frauen neben Frauen mit Jeans und offenen Haaren beim Händler, der Wäsche und Dessous verkauft.
    Als wir in Rabat durch das Tor Bab El Had die Medina (Altstadt) betraten, haben wir eine andere Welt betreten. Obwohl Ramadan ist, sind wir innerhalb der Stadtmauer auf ein buntes Markttreiben gestoßen und haben uns den Nachmittag von diesem Flair verzaubern lassen, auch wenn der ein oder andere äußerst intensive und nicht nur betörende Duft in unsere Nasen stieg.
    Bei gesüßtem Minztee mit bestem Gebäck (Rosen- und Jasminnote), waren unsere Geruchs- und Geschmacksnerven von der Aromenkomplexität so betört, dass die vorherigen Duftnoten vergessen waren.

    Noch ein Wort zu den Plätzen, an denen wir stehen und übernachten. Der Standard hier ist nicht zu vergleichen mit dem in Europa und es steht schon immer die Frage im Raum, wie sicher der Platz ist.
    In Rabat standen wir mitten in der Altstadt auf einem bewachten Parkplatz. Absolut geniale Lage. Gut, die sanitären Einrichtungen waren überschaubar und der Wasseranschluss … nun ja, originell. Dazu gesellen sich die wilden Katzen und ganz nebenbei hatten wir die ganze Nacht Beschallung von gefühlten 5 Muezzins, die von 3 bis 5 Uhr die Gläubigen zum Gebet gerufen haben. Es war also bunt, laut, komplex und dennoch ein guter Platz für unseren Einstieg in die marokkanische Kultur.
    Heute sind wir in Oualidia angekommen. Ein Fischerort mit einer vorgelagerten Lagune. Unser Stellplatz liegt oberhalb der Klippen mit Blick auf den Atlantik. Der Platz ist einfach und wir fühlen uns hier wohl. Bisher war auch nur das Grollen des Ozeans zu hören. Bisher!!! Denn eben fangen die wilden Hunde an zu bellen. Mal sehen, ob sich heute Nacht auch noch der Muezzin dazugesellt. Wir wollen ja positiv bleiben und hoffen auf eine ruhige Nacht ☺️.
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  • Day 38

    Die Große Überfahrt

    March 24 in Morocco ⋅ 🌬 18 °C

    Als die A73 noch nicht fertig war, betrug die Strecke von Staffelstein nach Bamberg 27km, jetzt mit der Autobahn 33km und man braucht zwischen 25-40min. Von Algeciras nach Tanger Med sind es 27,1km oder 14,6 Seemeilen. Gut, dass das Schiff nicht um 16:00h losfuhr, sondern erst gegen 18:00h in den Hafen einlief, darf man jetzt nicht gleich als Fahrstrecke verrechnen. Naja, wir waren gegen 19:30h an Bord, die Fahrt begann um 20:30h und dauerte dann auch nicht 1,5h sondern 2,5h. Aber wie!?!?! Wir hatten lediglich Wasser getrunken, aber der Gang übers Schiff fühlte sich an wie im Vollrausch. Und es wurde immer wilder. Irgendwann flogen die Dosen und Gläser durch die Gegend und so mancher Mitreisender ließ sich die Meeresfrüchte-Paella aus dem Bordrestaurant nochmal durch den Kopf gehen (weitere Details wurden von der Redaktion gelöscht). Dann aber endlich Ankunft in TangerMed - mit Zeitumstellung um 22:00h! Yippieh! Yes! We did it!!!

    STOP 🛑
    Da war ja noch der Zoll 🥳
    And that was what we call „a Spektakel“! Abfertigung im Schneckentempo. Menschen, die ihr Auto einfach in der endlosen Schlange stehen lassen, aussteigen und nicht mehr wiederkommen. Hupkonzerte, um die Polizei etwas anzutreiben. Autos mit Dachgepäckträger so hoch wie eine Frisur aus den 70ern nur unter Plane und so schwer, dass der Auspuff wohl Funken sprüht beim Fahren. Das waren auch die Kandidaten für das Zoll-Suchspiel. Dann musste alles vom Dach und alles aus dem Kofferraum und es ergab ein Meer aus prallgefüllten Plastiktüten … irre! Unser Polizist war trotz der späten Stunde (wir waren gegen 0:30h dann mal an der Reihe) recht freundlich, fragte nur nach Waffen oder Drohnen (aber wer hat den bitte schön heutzutage eine Drohne im Gepäck 🫣😉😊) und dann hatten wir endlich die wichtige kleine weiße Karte, mit der man ein Fahrzeug für bis zu 6 Monate einführen darf. Fertig!!!

    Äääh nee! Brauchst Du Versicherung für Gerät mit Räder in Marokko wenn Du hast ein X bei Marokko auf Grüne Karte, weißt Du?
    Also gegen 1:00h dann am Schalter geschwind eine KfZ-Haftpflicht-Versicherung abgeschlossen und vom Verkäufer erstmal mit Datteln und Feigen verköstigt worden (ich muss bei meinem HUK-Berater das nächste mal nach einer Coburger Bratwurst fragen).
    Das Konterfei des Marokkanischen Königs im Hintergrund an der Wand der kleinen Stube, hatte ich das erste Mal ein klein bisschen das Gefühl jetzt angekommen zu sein.

    Fertig??? Natürlich nicht!
    Da ja Marokko in Afrika liegt, gibt’s natürlich kein EU-Roaming. Also noch schnell in die kleine Bude vom Anbieter „Inwi“ (in der zahllose leere SIM-Karten-Schablonen auf dem Boden verstreut lagen) und los ging’s: Super-Schnapper-Angebot mit unbegrenzt Internet und Telefonie für 1 Monat. Man gibt das Handy aus der Hand und dann geht’s Ruck-Zuck und neue SIM-Karte inkl. Aktivierung nach 5min. Für uns war das alles zu schnell, denn wir (und besonders Greta) waren an unserem Limit angekommen. Aber was soll ich sagen: alles funktioniert und die anfänglichen Probleme waren mal wieder 30cm vor dem Display zu suchen.

    Und dann? Dann waren wir fertig und haben an Ort und Stelle das Dach aufgestellt und waren um 2:30h in den Schlafsäcken.
    Marokko begrüßte uns mit wildem Wind in der Nacht und heute mit der aus Spanien bekannten Calima-Front.

    Und daher fahren wir jetzt Richtung Rabat/Kenitra, um am Meer das Land, die Leute, die Städte und Medinas etwas langsamer kennenzulernen.
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  • Day 37

    Leaving Europe

    March 23 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Jetzt sind wir in Algeciras und stehen fast vorne an der Kante! 1,5 Stunden Überfahrt nach TangerMed. Wir sind gespannt, auch etwas angespannt 😬 aber wie sagte Greta gerade noch: „Jetzt ist Schluss mit Bauernhof, jetzt geht’s nach Marokko 🇲🇦!“ … Adios EspanaRead more

  • Day 33–37

    Isla Cristina

    March 19 in Spain ⋅ ☁️ 23 °C

    Puuuuuh! Ganz ehrlich - trotz der wahnsinnig schönen Zeit auf der Finca Banega waren wir echt auch geschafft. Greta wollte unbedingt nun wieder ans Meer, wir eigentlich für 2-3 Tage nach Sevilla. Wir sind Gretas Wunsch gefolgt und es war die richtige Entscheidung. Ein paar Tage ausspannen, Kraft und Sonne tanken und dann nach Marokko rüberspringen. Klar, wir wollten natürlich nicht mehr dort ans Meer, wo wir schon waren. Daher war Mazagón unser Ziel, ein Badeort östlich von Huelva. An dieser Stelle mach ich es kurz: „only dead cats were hanging over the fence“ - es war nix los, der Campingplatz war trostlos und das Personal unfreundlich - und nicht ein Wort englischsprachig 🤔
    Daher sind wir sofort wieder weitergedüst und weil es schon spät war haben wir uns doch erneut nach Isla Cristina geflüchtet, wo der Mann am Empfang uns schon kannte (Spanier, der 3 Jahre in Passau gelebt hat).
    Hier haben wir nun komplett aufgetankt! Gonzo auf Vordermann gebracht, Wäsche gewaschen, Kühlschrank abgetaut, umgeräumt, eingekauft, Muscheln gebadet und tote Seesterne (😷) von A nach B über F nach W geräumt. Highlight für Greta war am Freitag dann noch eine Video-„Schalte“ zum Osterfrühstück ihrer Schulklasse in Bamberg, bei der auch die Fundsachen vom Meer präsentiert wurden.
    Natürlich waren wir auch jeden Tag am und im Meer 🌊. Am ersten Tag mit Sonne war das prima, doch dann kam die Calima, eine Wetterfront, die komplette Bewölkung darstellt, aber eigentlich ein „Sandwind aus Afrika“ ist. Die Wellen waren schon deutlich höher und es war anfangs im Wasser ganz schön brrrrr. Wir beschlossen uns davon nicht abhalten zu lassen und so trotzten wir auch am nächsten Tag den Wellen und dem Wetter.
    Beate war mit dem Rad unterwegs - unter anderem am „Ende der Welt“, wie unser Bremer Nachbar die einsame Landzunge im Osten der Küste nannte. Es ist unglaublich, was es hier für Muscheln gibt und auch welche man schon gar nicht mehr aufhebt, weil sie nicht ganz so schön sind. In jedem anderen Urlaub bisher, wäre ich froh gewesen, ein oder zwei zu finden und hier mussten wir vor unserer Abfahrt heute sogar eine große Menge „auswildern“, weil wir keinen Platz hatten.
    Isla Cristina ist ein beschauliches Örtchen mit einem schönen alten Ortskern. Nur ein Restaurant zu finden, dass um 19:30h schon geöffnet hat, war mehr als schwierig. Aber mit Gretas Spürnase für Fisch 🐟 sind wir dann direkt am Hafen in „dem“ Fischlokal fündig geworden. Nix englisch, Karte aber via QR-Code auch in Deutsch. Aber dem Kellner war das egal, denn wir saßen kaum, als er mit einer großen Platte mit Fischen kam und uns zum Aussuchen aufforderte. Einmal Lupina (Wolfsbarsch) für Zwei und eine Dorade für Greta! Alles lecker einfach gehalten - Öl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zitrone - und so fantastisch gut.
    So und jetzt sind wir auf dem Weg nach Algeciras für den Sprung nach Afrika und wir sind durchaus etwas aufgeregt …
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  • Day 33

    Spanischer Frühling

    March 19 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    In einem Moment, vom spanischen Frühling umarmt,
    Auf einer Finca, wo Freude und Leben schwarmt.
    Obi, der junge Hund, verspielt und voll Energie,
    Butter, die Katze, mit Anmut dabei.

    Umgeben von einem Garten, reich an Kräuterdüften,
    Widmeten wir uns der Scheune, voller alter Lüfte.
    Marie, Alfonso, und ihr Sohn Marco, unsere Gastgeber so warm,
    Führten uns durch die Tage, wie ein schützender Arm.

    „Hasta luego“, sagen wir, kein „Adiós“ soll es sein,
    Unter dem Duft von Orangen, in der Abendsonne Schein.
    Nun ziehen wir weiter, das Abenteuer ruft,
    Nach Marokko, in eine neue Luft.

    Die Zeit mit euch, ein goldenes Band,
    Hält uns verbunden, über jedes weitere Land.
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  • Day 26

    Our day off

    March 12 in Spain ⋅ ☁️ 12 °C

    Moment mal, ist schon Dienstag? Unglaublich, wie man hier auf der Finca das Zeitgefühl verliert. Die Tage und auch die Woche folgt einem anderen Rhythmus. Das Leben und Arbeiten in dieser Abgeschiedenheit unterliegt anderen Regeln als unser Alltag zu Hause. Alles wird viel mehr von der Tages- und Jahreszeit bestimmt. Im Moment ist das Arbeiten im Garten, das Pflanzen, Ernten und auch das Genießen der frischen Sachen, maßgeblich hierfür verantwortlich.
    Heute am Dienstag hatten wir unseren „day off“, also unseren freien Tag. Den haben wir genutzt, um bei strahlendem Sonnenschein nach Aracena zu fahren, um dort zunächst in die Grotte der Wunder (Gruta de las Maravillas) hinab und anschließend auf die Burg von Aracena hinaufzusteigen. Die Grotte war sehr beeindruckend, auch wenn wir dort keinen Grottenolm getroffen haben. Unter Einsatz unseres Lebens haben wir dort Fotos gemacht um Euch auch am Wunder teilhaben zu lassen. Warum so dick auftragen fragt ihr euch? Nun ja, es ist strengstens verboten Fotos zu machen… aber nun ja, was soll ich sagen; insbesondere meine Finger haben sich schwer getan, nicht zur Handykamera zu greifen. Ehrlich, ich hätte später auch Postkarten gekauft, aber die gab es auch nicht.
    Nachdem wir 45 Minuten bei konstanten 17 grad durch die Höhle gewandert sind, einen Weihnachtsmann mit zwei knubbeligen Füßen, eine zirrhotische Leber und eine Frau mit lang herunterhängenden Haaren gesehen haben, war es schön, wieder an der Oberfläche aufzutauchen und die Sonne zu genießen.
    Wer von uns welche „Figur“ gesehen hat ist klar - oder?

    Als wir uns dann an den Aufstieg zur Burg gemacht haben, hatte unser jüngstes Reisegruppenmitglied schlagartig beim Anblick des Berges, den es zu erklimmen galt ein deutliches Gefühl der Unterzuckerung. Doch hier konnte ein spanischer Schokoriegel Abhilfe schaffen und „ab ging die Luzie“. Immer wieder beeindruckend wie schnell der Zucker die Stimmung und das Energielevel anhebt.
    Aracena ist ein wirklich nettes Städtchen, eingebettet in eine Hügellandschaft, die von Stein- und Korkeichen geprägt ist. Hier fühlen sich nicht nur die Kühe, sondern auch die kleinen, wendigen und sprungfreudigen Iberico Schweine wohl.
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  • Day 19

    Finca Banega

    March 5 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Seit Dienstag sind wir nun auf einer Farm im spanischen Hinterland, ca. 1,5h nordwestlich von Sevilla in der Nähe von Aracena.
    Die Anfahrt war schon sensationell. „Turn right at Kilometer 9.5, then you‘re on the track.“ Das waren die Worte von Marie, unserer Gastgeberin, am Telefon. Der „Track“ ging dann 25min am Hang entlang, durch 2 Flussbetten („It‘s no problem, normally there isn’t much water!“) und schließlich kamen wir an ein Gatter. Gatter auf, Gonzo rein, Gatter zu! Danach ging es nochmal knapp 15min „durch die Farm“ und erneut durch zwei kleinere Bäche. Es war der Hammer! Wir fuhren durch einen endlosen Hain an spanischen Eichenbäumen („Quercus ilex“ für die Lateiner und Botaniker), die eher wie großgewachsene Olivenbäume erschienen. Die Kühe liefen uns frei entgegen und ich bezweifle, dass es viel bessere Plätze für eine Kuh gibt auf der Welt als hier.
    Wir wurden sehr herzlich willkommen geheißen von Marie (Amerikanerin), ihrem Mann Alfonso (er ist auf der Finca aufgewachsen) und Sohn Marco. Alle reden untereinander englisch und das auch so, dass wir uns richtig gut verstehen.
    Noch am Dienstag machten wir einen Spaziergang über die Farm und holten Stroh für den Gemüsegarten. Am Mittwoch ging’s gleich voll los. Marie hat „many projects“ für uns am Start. Da das Wetter aber noch gut war, ging’s in den Garten. Ich (Marcus) durfte Rasenmähen in einem Gebiet, in dem eine Hobbymotorsense das Mindeste gewesen wäre. Ich hatte aber nur einen alten Rasenmäher + feuchtes 30cm Gras + einen unebenen Hang! Das muss mein ehemaliger Sportlehrer gewesen sein, der sich mit diesem Schicksal an mir - warum auch immer - rächen wollte.
    Beate und Greta durften im Gemüsegarten jäten und jäten und jäten.
    Am Donnerstag Morgen ist der Rasenmäher gestorben. RIP 🪦
    Da es regnete wurde auf ein „indoor project“ geswitched und Beate begann den „Hayloft“ (Heuboden) zu kalken. Ein riesiger Raum, der sehr - let us call it - „ursprünglich“ wirkte. Aber Beate hat sich, wie man sie kennt, persönlich in die Sache reingekniet.
    Heute wurde gekocht und gebacken, da es morgen hier eine Party mit knapp 20 Gästen gibt. Ich hab mit Marie weiter im Garten gearbeitet, rumgeräumt und die täglichen Aufgaben erledigt, während Beate in der Küche fleißig war.
    Für Greta ist es nicht ganz so leicht hier anzukommen. Kinder gibt es leider keine, dafür liebt sie die zwei Hunde („Five“ und „Obi“ von Obelix, 3 Monate alt 😍). Es gibt noch 5 Hauskatzen, von denen ihr „Butter“ (engl.) besonders ans Herz gewachsen ist. Tagsüber streunen gefühlt noch 3 hoch 4 Wildkatzen (inklusive Nachwuchs HEUTE!) ums Haus herum, die von Marie immer liebevoll bestimmt verjagt werden und von Alfonso hinterm Haus gefüttert werden. Es ist hier ein liebevoller Ort mit herzlichen Gastgebern. Marie hat soviele Ideen im Kopf, daß ihre Tagespläne mehrfach wechseln. Heute haben wir uns aber schon besser eingeschwungen in den Rhythmus, der ganz anders ist als unser üblicher Rhythmus. Leider ist das Wetter gerade eher nass und kalt. Aber das ist eben Reise und Abenteuer und nicht Urlaub …
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  • Day 18–21

    3 Tage am Meer

    March 4 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir haben den Liedtext von AnnenMayKantereit beherzigt und sind drei Tage am Meer geblieben. Es waren für uns erholsame Tage, schon alleine weil wir nicht täglich den Camper startklar machen und uns nicht auf irgendetwas Neues einstellen mussten. Sich die Meerluft um die Nase wehen lassen, am Strand aufgrund der Fülle die schönsten Muscheln aussuchen und Sandburgen bauen. So haben die Tage sich gefüllt.
    Greta hat hier auf dem Campingplatz Carlo und Titus (2 deutsche Jungs) kennengelernt und war die meiste Zeit mit ihnen stromern. Für Greta haben die Tage hier eindeutig zu wenig Stunden, so gerne und so viel spielt sie mit den beiden.
    Marcus und ich haben heute die kleine Freiheit genossen, alleine das Naturschutzgebiet Paraje Natural de las Marismas de Isla Cristina und den Fischerort zu erkunden. Da der Ort für die Verarbeitung von gesalzenen Fisch und Thunfisch bekannt ist, haben wir diesen in einer - nun ja - religiös angehauchten Standbar auch gleich probieren müssen. Mit diesem Segen war der Fisch natürlich delicioso 😋.
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