Murmansk 2018

juli - august 2018
Et 18-dagers eventyr av Nicole Les mer
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  • Dag 10

    Teriberka Teil 2

    8. august 2018, Russland ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Anblick der sich uns bietet, verschlägt mir wirklich fast die Sprache. Die Siedlung, welche ihre Glanzperiode zwischen 1939 - 1960 hatte, wurde danach mehr und mehr verlassen, und als der Ort seine Bedeutung in der Küstenfischerei verlor, sank die Einwohnerzahl auf rund 900 ab. Die verlassenen Häuser stehen heute noch genauso da, wie sie damals waren. Der Zerfall hat ihnen stark zugesetzt, und es ist fast unvorstellbar, dass unmittelbar daneben noch Menschen leben und sogar wieder neue Häuser errichtet werden.

    Eines der Highlights ist auch der Schiffsfriedhof, wo ausgediente Fischerboote ihre letzte Ruhestätte finden und deren Skelette dramatisch anmutend aus dem Wasser ragen.
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  • Dag 10

    Where the road ends - Teil 3

    8. august 2018, Russland ⋅ ⛅ 14 °C

    Wir erkunden die verschiedenen Buchten und sind fasziniert von den schönen Stränden der Barentsee. Zum Baden ist es natürlich viel zu kalt und die Gebeine einer Riesenkrabbe welche am Strand von deren Existenz zeugen, würden uns auch nicht wirklich einladen ins Wasser zu gehen.

    Am Mittag weht ein eisiger Wind, der uns sofort Lust auf unser mitgebrachtes Fondue macht, das wir genüsslich auf dem Gaskocher verzehren. Gegen Abend wird das Wetter freundlicher, ja sogar richtig angenehm warm, und als wir uns genügend umgesehen haben, machen wir uns wieder auf den langen Heimweg zurück nach Murmansk.
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  • Dag 11

    Grenzübertritt

    9. august 2018, Norge ⋅ 🌧 12 °C

    Unsere Fahrt geht wieder weiter. Und beinah schon regelmässig verschlechtert sich das Wetter jedesmal, wenn wir abreisen. Dunkle Wolken hängen am Himmel und lassen die Strecke entlang der ehemaligen Kriegsfront des 2. Weltkrieges an der Grenzlinie zwischen Russland und Norwegen noch dramatischer erscheinen. Kilometerlang passieren wir ein Denkmal am anderen. Die Deutschen versuchten Murmansk einzunehmen, über welches die Rote Armee sein Kriegsmaterial beschaffte, und mittels Eisenbahn ins Landesinnere transportierte. Trotz harter Kämpfe misslang das Vorhaben und es entstanden auf beiden Seiten grosse Verluste.

    Auch heute noch herrscht im ganzen Gebiet grosse Militärpräsenz. Es gibt einen Ort namens Sputnik, an dem sich riesige Kasernen mit unvorstellbarer Anzahl an Soldaten, Panzern und weiss Gott was noch allem befindet. Wir passieren mehrere Polizeikontrollen, und überall gibt es Überwachungskameras. Am unheimlichsten jedoch ist der kilometerlange Grenzzaun, der an die ehemalige Mauer erinnert und genauso überwacht wird. Alle paar Meter gibt es Kameras und Wachtürme und Soldaten patroullieren noch wie zu Zeiten des kalten Krieges. Natürlich ist fotografieren streng verboten und wir fürchten uns, dabei erwischt zu werden.

    Der Grenzübertritt bei Jakobselv ist nervenaufreibend, zumal wir mit einem russischen Mietwagen nach Europa einreisen wollen. Die Personenabfertigung läuft normal und obwohl es einige Zeit dauert bis die freundliche Beamtin uns alle abgefertigt hat, fragt kein Mensch nach der immer so dringend geforderten Registrierung. Allerdings kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, ob die Daten mittlerweile nicht auch im Computer hinterlegt sind und das Papier daher nicht gefordert wird. Auf jeden Fall wäre ich noch nervöser gewesen, wenn wir es nicht gehabt hätten....

    Andi als Fahrer wird speziell abgefertigt, und der Arme muss ganz alleine mit dem Fahrzeug bei der Warenkontrolle vorfahren. Hier muss er das ganze Gepäck ausräumen, und der russische Zöllner durchsucht tatsächlich sämtliche Koffer und Taschen, während ich mit den Kindern etwas weiter weg warten muss.

    Als das endlich geschafft ist, kommen wir zur norwegischen Zollstation. Und da wir von einem aussereuropäischen Land kommen, erwartet uns wieder das gleiche Prozedere. Personenkontrolle, und dann noch eine Versicherung für das Auto abschliessen. Dies dauert sehr lange, weil die Zöllner zuerst abklären müssen, was überhaupt zu tun ist, damit wir das Auto mitnehmen dürfen. Gefühlte Stunden später und 90 € ärmer, verzichtet die Beamtin gottseidank auf eine erneute Durchsuchung und unser verbotener Salami und andere Waren bleiben uns erhalten.

    Bei strömendem Regen reisen wir in Norwegen ein und fahren nach Kirkenes, dem Heimathafen der Hurtigruten. Wir haben Glück und das Postschiff hat tatsächlich gerade im Hafen angelegt. Viel mehr als das sehen wir von Norwegen aber aufgrund des miserablen Wetters nicht, und fahren daher gleich weiter nach Finnland.

    Glücklich überqueren wir ohne irgendeine Kontrolle die Grenze und fahren durch die wunderbare Landschaft Nordlapplands auf einer kleinen, einsamen Strasse. Nach einigen Kilometern kommen wir zu einem kleinen Supermarkt, in dem sich heute wohl das ganze Leben der Region abspielt. Die Menschen sind fröhlich und freundlich, und wir merken sofort, dass sie zu den Glücklichsten der Welt gehören. Keiner ist dem anderen was neidig, jeder ist dankbar und ist einfach so wie er eben ist. Leben und Leben lassen ist hier die Devise. Einfach herrlich.
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  • Dag 11

    Porotila

    9. august 2018, Finland ⋅ ⛅ 11 °C

    Obwohl es immer noch regnet, bin ich begeistert von finnisch-Lappland. Eigentlich wollten wir ja zelten, aber aufgrund des Wetters haben wir uns umentschieden und ein kleines Häuschen in Porotila bei Sevattijärvi gemietet. Die netten Gastgeber stellen uns einfach so alles zur Verfügung was sie haben, nicht mal unser Geschirr müssen wir selber abwaschen, sondern können es schmutzig abgeben und kriegen sauberes zurück!!! Stundenlang wärmen wir uns in der finnischen Sauna auf, und zur Krönung des ganzen kochen wir unser Nachtessen auf dem Feuer in einem samischen Grillhüttchen, während draussen vor der Tür die Rentiere friedlich grasen. Besser könnte es gar nicht mehr sein, hier lässt sich ewig leben!!!Les mer

  • Dag 12

    Unterwegs in Nordlappland Teil 1

    10. august 2018, Finland ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute scheint endlich mal die Sonne und das erste was wir sehen als wir die Tür unseres Häuschens öffnen, sind die Rentiere die friedlich auf dem Gelände herumzotteln.

    Gemütlich fahren wir los. Unsere heutige Tagesetappe ist kurz. Nur gerade 142 km beträgt die Distanz zum nächsten Ziel, was locker in knapp zwei Stunden zu schaffen wäre. Bald schon jedoch werden wir eines besseren belehrt und schalten einen Gang zurück. An jeder Ecke ist nämlich irgendetwas für das wir anhalten müssen. Alle paar Minuten gibt es einen Parkplatz, auf dem man auch problemlos campieren könnte, oder wir stoppen weil die Landschaft so toll ist, dass wir sie unbedingt fotografieren müssen. Meter für Meter kommen wir beinahe im Schrittempo voran.Les mer

  • Dag 12

    Unterwegs in Nordlappland Teil 2

    10. august 2018, Finland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Tankstelle bei Kaamanen ist auch ein Erlebnis. Wir müssen irgendwo in einem der Häuschen den Tankwart suchen, der muss die Benzinpumpe einschalten und dann kommt erst der Treibstoff aus der Zapfsäule. Allerdings nur gerade 5 Liter, dann stellt alles wieder ab und wir müssen von neuem beginnen. Nach einiger Zeit haben wir es doch noch geschafft und der Tank ist voll. Bei einem stolzen Benzinpreis von 1.85 €/l ist das Erlebnis gleich inbegriffen. Nebenan gibt es ein winziges Lebensmittelgeschäft. Das einzige auf einer Distanz von gut 50 Km. Wir hatten uns getäuscht und gedacht, in jedem Ort gibt es einen Laden um Getränke zu kaufen, doch dem war nicht so. Die Orte in Nordlappland sind so klein, dass man ohne Ortschild manchmal gar nicht bemerken würde, in einem zu sein! Wo man hinblickt sieht man nur wilde Natur.
    Wir entscheiden uns noch spontan zu einem Abstecher nach Inari, dem Hauptort der Saamen. Unterwegs finden wir einen Parkplatz mit einem malerischen Café und Souvenirgeschäft, betrieben von einem alten, härzigen Ehepaar das allerlei Basteleien aus Naturmateralien herstellt. Auch geräucherten Fisch kann man kaufen, oder Pfannkuchen mit Beerenmarmelade essen. Die zwei sind einfach nur süss und auch diese Begegnung macht uns Freude.
    Nachmittags um zwei fahren wir dann endlich mal weiter nach Inari - der Abstecher hätte eigentlich 20 Minuten dauern sollen, aber wir sind schon zwei Stunden unterwegs und immer noch nicht dort! Gerade als wir beschliessen, nicht mehr ständig anzuhalten, sehen wir von weitem das Gefährt eines Schweizer Bekannten auf dem nächsten Parkplatz stehen. Die nächste Vollbremsung folgt, und die Überraschung ist gross, als wir tatsächlich Andreas Zimmermann treffen, der mit dem Traktor von Flumental bei Solothurn vor zwei Monaten aufgebrochen ist, um zum Nordkapp zu fahren! Im Schlepptau zieht er einen selbstgebastelten Wagen in dem er wohnt. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 17 km/h, was ihn pro Tag durchschnittlich 100 km zurücklegt. Und wenn wir so weitermachen wie bisher, müssen wir noch aufpassen, dass wir nicht noch langsamer sind!
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  • Dag 12

    Giellajohka Oy

    10. august 2018, Finland ⋅ ☁️ 15 °C

    Tatsächlich erreichen wir am späten Nachmittag unseren Nachtplatz in Giellajohka Oy. Auch hier haben wir den Zeltplatz gegen ein Zimmer im Gästehaus getauscht. Die Temperaturen in der Nacht sinken mittlerweile auf unter 10°C, und wir sind froh um etwas Wärme.

    Auch hier gibt es ein Grillhüttchen am Fluss, in dem wir uns am Feuer erwärmen und die Fischerrute für unseren Sohn parat machen. Unter kundiger Anleitung von Papa macht er seine ersten Versuche im Fluss.

    Als es draussen zu kalt wird, sitzen wir gemütlich im Häuschen am Cheminee und lassen den schönen Tag am warmen Feuer ausklingen.
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  • Dag 13

    Eine wilde Fahrt

    11. august 2018, Finland ⋅ 🌧 11 °C

    Regen, Regen, Regen. Wie gut, dass wir den Besuch im Sami-Museum in Siida für heute geplant haben.

    Nach einem gemütlichen Frühstück in unserem Gästehaus fahren wir los. Die Kamera habe ich gar nicht ausgepackt wegen des schlechten Wetters. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt, denn das Wetter ist perfekt für die Tierbeobachtung. Nur wenige Kilometer nach der Abfahrt im Camp entdecke ich eine Elchmutter mit ihrem Kalb an einem See. Ein grosses Glück das wir bisher noch nie hatten auf den Fahrten durch Nordeuropa.

    Etwas weiter finden wir noch eine Elchkuh, und alle paar Minuten treffen wir auf Rentiere, die frei herumlaufen und auch mal in ihrer lieblichen Langsamkeit die Strasse überqueren, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h herrscht, was wir kaum je erreichen.

    In Siida bei Inari gibt es ein sehr interessantes Museum über die Kultur der Saamen, dem wir einen Besuch abstatten, so dass uns das Gruselwetter eigentlich gar nichts anhaben kann.
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  • Dag 13

    Ankunft in Korvala

    11. august 2018, Finland ⋅ 🌬 15 °C

    Als wir in Korvala ankommen, tobt ein heftiger Sturm. Der eiskalte Wind durchdringt sogar meine winddichte Jacke, und wir können nicht schnell genug in unser Häuschen am See einziehen, den Kamin einfeuern und das schöne Hüttenleben in vollen Zügen geniessen....Les mer

  • Dag 14

    Kein Fischerglück

    12. august 2018, Finland ⋅ ⛅ 15 °C

    Wir fahren mit dem Ruderboot über den See vor unserem Haus und probieren einen fetten Fisch zu angeln. Leider ist uns das Glück nicht hold und wir greifen auf unsere Vorräte zurück, an denen es nach der gestrigen Shopping-Tour nicht mangelt.

    Ein Besuch in der Sauna hilft, den Fischerfrust zu verdauen.
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