• Ireen Vollrath
  • Timm Vollrath

Mal sehen wie weit wir kommen

Nachdem es im letzten Jahr mit dem Roadtrip durch Nordamerika nichts wurde, nehmen wir jetzt Anlauf für eine Europatour mit unserem Wohnwagen. Eine konkrete Route haben wir nicht - wir richten uns danach, was gerade geht… Read more
  • Die Mutter aller Grotten

    September 1, 2021 in Slovenia ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir haben unseren 3000 direkt über einem unterirdischen Fluss geparkt.
    Unser sehr ruhiger und netter Campingplatz liegt nahe der Postojna Höhle. Weltweit eine der meist besuchten Höhlen. Seit mehr als 200 Jahren kommen hier die Leute her um sich die die Tropfsteine anzuschauen. 24km an Wegen, wurden angelegt. Die ersten 4km fährt man mit einer kleinen Eisenbahn hinein.
    Wir haben eine geführte 3 Stündige Tour durch das Höhlensystem gebucht. Auf dem Ticket steht 14:30Uhr geht es los und man soll 30min vorher erscheinen.... Ausser uns macht das noch ein anderes deutsches Paar. Der Guide lässt uns dann schließlich 14:35Uhr rein.
    Wir fahren mit dem Zug in den Berg, vorbei an Felsen, Stalagmiten und Stalagtiten. Es fühlt sich irgendwie unecht an, wie in einem Fahrgeschäft im Disneyland oder eine Kulisse von Indianer Jones. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es alles so riesig ist. Am Bahnhof angekommen führt uns der Guide durch riesigen Räume voller Tropfsteine und in jedem neuen Raum haben Sie eine andere Farbe. Das Karstgestein des Gebirges ist Wasserdurchlässig und der Fluss Pivka der durch den Berg fließt hat sich hier über Jahrmillionen 3 Wege gebahnt. Der erste Weg läuft über der aktuellen Tropfsteinehöhle für Besucher und ist teilweise eingestürzt. Der Zweite Weg ist der mit den aktuelle Stalagmiten und Stalagtiten und der 3 Weg verläuft unter der Besucherhöhle, hier fließt er aktuell durch.
    Durch einen 500Meter langen Stollen ist unsere Höhle mit einer auf der anderen Seite des Berges verbunden. Als wir durch diese wieder hinaus treten, kommt uns die Gegend bekannt vor. Kurz darauf stehen wir auf unserem Campingplatz, nur um von hier durch ein Tor wieder hinab zu besagten unterirdisch Fluss zu steigen.
    Entlang des Flusses geht es durch einen Stollen wieder zur Postojna Höhle. Hier wurden auch Grottenolme das erste Mal entdeckt und hier werden sie erforscht. In einer Art Aquarium kann man Sie hier auch bestaunen.
    Kurz vor dem Ende der Tour kommen wir an einem Wahrzeichen Sloweniens vorbei. Einen weißen großen Stalagmiten genannt der Brilliant. Danach geht es durch eine 40m hohe Halle (in der Konzerte stattfinden wenn nicht gerade Corona ist) zurück zu unserem Zug.

    Abends schlafen wir mit einem etwas merkwürdigem Gefühl in 60 Metern über dem riesigen Höhlensystem ein.
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  • Der See, der gerade keiner war

    September 2, 2021 in Slovenia ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute wollen wir zu Sloweniens größtem und auch kleinsten See radeln. Ja, richtig gelesen: Der Cerknica See ist mal riesig groß und man kann Kanu fahren oder Angeln und mal besteht er nur noch aus Tümpeln und Gräben. dieses Phänomen lässt sich auf den Karstboden zurückführen - im Sommer, wenn es lange nicht geregnet hat, versickert fast das komplette Wasser (immerhin bis zu 38 Quadratkilometer und bis zu 10 Meter Tiefe) in dem durchlässigen Boden und das Gebiet wird für die Landwirtschaftlich genutzt.
    Wir hatten gehofft trotzdem ein paar hier ansässige Vögel beobachten zu können. Es gab auch einen tollen Radweg mit Aussichtstürmen, aber leider nicht viel zum Beobachten.

    Etwas geknickt packten wir die Räder wieder ins Auto und fuhren noch zur Höhlenburg Predjama. Die wurde im 12. Jahrhundert tatsächlich direkt in eine 123 Meter hohe, natürliche Felswand mit darunter liegendem Höhlensystem gebaut. Ideal für geheime Ein- und Ausgänge bei Belagerungen o.ä.
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  • Lipizzaner

    September 3, 2021 in Slovenia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wenn Timm schonmal an dem Ort Lipica vorbeikommt, dann will er auch die Pferde sehen! Der 3000 wird auf einem schönen kleinen Campingplatz in den Bergen abgestellt und dann geht es zum historischen Gestüt nach Lipica.
    Seit 400 Jahren werden hier die weißen sympathisch hohen und langen Pferde gezüchtet. Die Geschichte des Gestüts ist ziemlich Interessant, die Pferde haben die Macht-und Terretiorienwechsel in Europa immer live mitbekommen. Meist mussten die Pferde umziehen, wenn Gefahr drohte oder die Tiere nicht dem folgenden Besitzer in die Hände fallen sollten. In diesen Fällen ging es Richtung Ungarn oder Österreich.
    Heute gilt die Zucht als Kulturgut und die Pferde werden für die hohe Dressur und Vorführungen trainiert.
    Das erste, was auffällt, wenn man das Gestüt besucht: es ist ein riesiges Anwesen mit alten Baumbeständen und großen Weiden. Und dann entdecken wir auch schon eine von mehreren Herden auf der grünen Wiese. Knapp 50 weiße Pferde grasen so rum und lassen sich nicht stören. Dazwischen stehen dunkle Fohlen, diese werden mit den Jahren immer heller.
    Dann nehmen wir an einer interessanten Führung teil, auf welcher hauptsächlich Timm noch etwas lernt.
    Zufällig gibt es zum späten Nachmittag auch noch eine kleine kurze Vorstellung, die einem nochmal näher bringt, was hier alles gemacht wird.
    Bevor wir nach Hause fahren, sehen wir noch wie alle Pferde von den Weiden geholt werden.
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  • To the Moon and bay

    September 4, 2021 in Slovenia ⋅ ⛅ 24 °C

    Lange hat Slowenien darum gekämpft auch ein Stück Küste sein eigen nennen zu dürfen - die Streitigkeiten mit Kroatien sind bis heute ein heikles Thema. Dass die Slowenen ihren 46 km Küstenstreifen wirklich lieben, sehen wir als wir uns die Städtchen Piran und Strunjan ansehen. Da Wochenende ist, tummeln sich so viele Einheimische an den für uns recht unbequemen „Stränden“. Sie liegen auf Betonmauern, spitzen Felsbrocken oder dicht an dicht in Sonnenliegen. Die Strandabschnitte sind wirklich sehr schmal und direkt daneben verlaufen Radwege oder Promenaden, so dass man den Sonnenanbetern also auch dicht auf die Pelle rückt. Obwohl das Wasser türkis strahlt und es wirklich heiß ist, wollen wir uns das nicht antun.
    Wir wandern lieber ein Stück an der Küste entlang zum Strunjan Natur Park. Hier gibt es eine tolle Steilküste mit kleiner Badebucht, die angenehm leer ist, weil man den Strand nur über einen steilen Pfad erreicht. Leider besteht der Strand auch hier eher aus großen Kieselsteinen, aber es dürfen keine Boote ankern und umhercruisen und daher ist es schön ruhig. Reni springt, naja robbt auf allen Vieren ins kühle, naja angenehm warme Nass. Herrlich und eine wahnsinns Aussicht beim Schwimmen hat man auch.

    Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein Essen in Strunjan mit Blick auf die Adria. Es gibt Neapolitanische Pizza mit geräuchertem Käse und grünem Pesto für Reni und Trüffel Prosciutto Pizza für Timm. Unheimlich lecker 🤤
    Zum krönenden Abschluss sehen wir auch noch einen horizontalen Regenbogen (Zirkumhorizontalbogen) über der Küste gen Piran - so etwas haben wir vorher noch nie gesehen… echt wunderschön!

    Achja, für alle Vogelenthusiasten: auf dem Weg zum Natur Park kamen wir an Salinen vorbei, die auch einigen Vögeln als Beuterevier dienen. Dort haben wir zwei Arten beobachtet, die es nur in Südeuropa gibt: Seidenreiher und Stelzenläufer.
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  • Fahrrad Tunnel Vögel

    September 5, 2021 in Slovenia ⋅ ☀️ 26 °C

    Da unsere Räder gut in den Tuareg passen, erweitert sich der Aktionsradius. Wir laden Sie also ein und fahren den Berg runter in ein nahes Vogelschutzgebiet. Das liegt direkt zwischen der Stadt Izola und der Autobahn. Trotzdem sollen hier viele Vögel zu sehen sein. Mit dem Fahrrad geht es vom Park and Ride Parkplatz auf den sehr guten Fahrradwegen zu den Vögeln. Auf einem Rundweg wandern wir dann um einen See. Hier wurden Wände mit Gucklöchern errichtet. Tatsächlich beobachten wir in der Mittagshitze tänzelnde Seidenreiher, Braunkelchen und einige der üblichen Vögel.
    Dann geht es mit den Rädern zum "Strand". Das ist ein kleiner Streifen Steine bzw. Wiese zwischen Ufer und Promenade. Hier springen wir kurz rein und fahren dann durch einen stillgelegten 800m langen Eisenbahntunnel zur nächsten Bucht. Dort besteht der Strand aus Beton, wir kühlen uns trotzdem abermals ab und fahren die angenehm flache Strecke wieder zurück Richtung Auto. Zu faul zum kochen entscheiden wir uns noch für ein viel zu großes und sehr fettiges Essen, bevor wir die Räder einpacken und zurück zum 3000 fahren.
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  • Bicicletta (Fahrrad) und Uccelli (Vögel)

    September 6, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Unser erster Stop in Italien ist Aquileia. Eine sehr alte Stadt, aber gut wir sind auch in Italien. Die Römer haben die hier ansässigen Stämme vertrieben und aus der bestehenden Stadt ein Handelszentrum gemacht. Viele Expeditionen in den Norden und Osten nahmen hier ihren Anfang. Über Flüsse und Kanäle war Aquileia mit der Adria verbunden und unser Campingplatz liegt direkt an der Ausgrabungsstätte des alten Hafens. Überhaupt ist hier jedes dritte Grundstück eine ausgewiesene archäologische Fundstätte.
    Als Attila mit seinem Gefolge vorbeikam hat er einiges für die Archäologen zurückgelegt.

    Das Fahhrad- und Vogelparadis haben wir hier auch gefunden. Die vielen Vogelschutzgebiete wurden schon beworben, aber dass es hier so gute Radwege gibt haben wir nicht erwartet.
    Wir fahren auf dem asphaltierten Weg in die Stadt Grado. Ein ehmaliges Fischerdorf in der Lagune, welches sich zu einem schönen maritimen Städtchen entwickelt hat. Wir schnappen uns ein sehr gutes Eis und schieben unsere Räder durch die Altstadt. Leider hat Timm mit Eis essen und Fahrradschieben alle händevoll zutun, sodass es gegen unsere Art kaum Fotos dieser schönen Stadt gibt.

    Danach folgen wir weiter unserem Rundweg in Richtung Vogel-/Naturschutzgebiet. Als wir am Beobachtungsturm ankommen, wissen wir, daß wir richtig sind: Ein älteres Ehepaar mit immenser Ausrüstung hat sich hier breit gemacht. Natürlich kommen Sie aus Deutschland und freundlicher Weise, weisen sie uns auch gleich auf die VIB-Vögel hin.
    Hunderte Fotos später fahren wir zurück zum 3000.
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  • zu hohe Erwartungen, zu gutes Wetter

    September 7, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute geht es nach Trieste. Die Stadt wurde uns wärmstens empfohlen und Timms Kaffee ist alle. Da Trieste unter anderem für seine Kaffeekultur bekannt ist und Reni es kaum erwarten kann die süßen Leckerein der Kaffehäuser zu probieren fahren wir mit dem Auto in die Stadt.
    Aus irgendeinem Grund sucht Timm ein Parkhaus an der Altstadt raus. Wirklich sicher fühlt es sich nicht an mit dem Tuareg die engen Kurven in den 2.Stock hoch zu fahren. Alle Annäherungssensoren piepen, aber es geht alles gut und es kostet 15x weniger als in Stockholm(trotzdem nicht günstig!).
    Als ersten gehen wir auf die riesige Mole um einen Blick auf die Stadt zu bekommen. Danach erkunden wir das enge Straßengewirr der Altstadt. Die Siesta hat gerade begonnen und so sind die Restaurants voll von Geschäftsleuten in ihrer Mittagspause.
    Wir haben uns die Cafés mit den besten Bewertungen herausgesucht und laufen diese ab bis wir uns für eins entscheiden.
    Es ist leider auch ein sehr heißer Tag und der laute Verkehr in den engen Straßen trägt dazu bei, dass wir bald einen Haken hinter unseren Besuch machen. Noch schnell aus dem Parkhaus geschält und dann zu einem Castell mit Parkanlage vor der Stadt. Hier, direkt am Meer lässt es sich aushalten. Das Schlösschen Marima bildet in vielen Belangen einen angenehmen Kontrast zur Stadt, wir flanieren ein wenig herum und machen ein kleines Picknick.
    Der abschließende Besuch in einem weiteren Naturschutzgebiet findet leider schon in der Dämmerung statt. Alle VIB (very important Birds) schlafen schon. Dafür sehen wir ein paar Pferde die in den Wiesen und Tümpeln des Parks umhertollen. Auch schön...
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  • Weltkultur vorm Vorzelt

    September 8, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Glockenturm der Basilika Aquileias überragt alles in der Nähe und so kann man ihn Tag und Nacht aus großer Entfernung gut erkennen. Leider darf man aufgrund des Infektionsschutzes gerade nicht hinauf, aber in die Kirche zum Glück schon- und das machen wir auch.
    Sie wurde bereits im 4. Jahrhundert gebaut. Seitdem natürlich einige Male erneuert, aber seit dem 13. Jahrhundert ist alles beim Alten. Das heißt alles was die Archäologen hier freilegen ist tatsächlich älter als 700 Jahre. So auch die Mosaikböden die hier über die Jahrhunderte übereinander gelegt wurden. Im großen Kirchenschiff hat man das weltweit älteste, vollständige frühchristliche Mosaik gefunden. Auf Glasstegen kann man heute darüber hinweg schreiten.
    In den anderen Gebäuden sind die Archäologen noch am Werk und es ist interessant zu sehen, wie viele Masaikschichten hier übereinander liegen. Gar nicht so einfach zu entscheiden, welche man denn nun hier ausstellen möchte..

    Am Abend gönnen wir uns auf einem Weingut ein leckeres Essen. Auch hier führt ein guter Radweg hin und den Rückweg finden wir trotz des Weins ohne Probleme, der Glockenturm ist hell erleuchtet.

    Zufälligerweise kannte unser Kellner Usedom, da er von seinen deutschen Freunden einen Bildband über die Insel geschenkt bekommen hatte.
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  • Aal im Kanal und Flamingo am Po

    September 10, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C

    Unsere nächste Etappe führt uns an Venedig vorbei, Richtung Po-Delta und Adria. Als wir an unserem auserkorenen Campingplatz ankommen, sind wir etwas von der Größe überrascht - in unserer App stand: 60 Stellplätze (das ist eher ein kleiner Platz) - vor Ort werden wir aber von einem Platzangestellten im Golfcaddy zu unserem Platz eskortiert. Es gibt einen Pool mit Bar und DJ, viele Sport- und Spielplätze, ein Restaurant, einen Minimarkt und eine Bühne auf der Abends eine Dog Show stattfindet. Ja genau.

    Unser Stellplatz war zum Glück ganz am Rand in Richtung Strand, so dass wir trotzdem unsere Ruhe hatten, vor allem war es recht leer, weil der Platz in drei Tagen schon schließen sollte.
    Kein Problem für uns, weil wir dann sowieso weiter wollten.
    Unser Ziel hier ist die Lagunenstadt Comacchio, auch Klein-Venedig genannt. Die Altstadt besteht aus vielen imposanten Bauwerken, kleinen Kanälen und Brücken. In den 90er war hier sogar mal der Papst zu Besuch in der Kathedrale San Cassiano, die mit 60x30 Metern auch wirklich etwas überdimensioniert wirkt für die kleine Stadt.

    Eine weitere Besonderheit der Stadt sind die Aale. Sie stehen hier auf jeder Speisekarte der Restaurants und sind als Souvenir in marinierter Form, als Keks, Brot, auf Keramik und anderen Andenken zu bekommen. Richtig verrückt wird das hier wohl Ende September zum Aalfest. Die Stadt lebte nämlich seit jeher vom Aalfang und deren Verarbeitung.

    Comacchio liegt außerdem direkt am Naturpark Po-Delta, UNESCO- Welterbe und perfekter Lebensraum für hunderte Vogelarten. Abends machen wir uns also auf den Weg und hören schon von Weitem das Geschnatter - hier leben um die 400 Rosa Flamingos. Die lassen sich gar nicht stören und so beobachten und fotografieren wir diese merkwürdigen und wunderschönen Vögel bis die Sonne untergeht. Besonders toll ist es, wenn große Gruppen angeflogen kommen und zu Landung ansetzen oder wenn einzelne Exemplare ganz nah über uns hinweggleiten.
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  • Firenze

    September 12, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Seit dem letzten Campingplatz dachten wir die Hauptsaison wäre beendet. Doch WEIT GEFEHLT! Am Ligurischen Meer gibt es nicht nur vollere Plätze, sondern die Stellplätze sind auch kleiner. Wie eine Ölsardine stehen wir nun auf einem belebten italienischen Campingplatz. Die nahe Stranddisco macht zum Glück gegen 1 Uhr morgens die Musik leiser... Wir sind aber auch wegen der guten Anbindung nach Florenz hier und wollen ja auch nur hier schlafen.

    Timm hat seine Lektion mit der Parkplatzsuche in historischen, alten, italienischen Städten gelernt. Also geht es mit dem Zug nach Florenz. Darüberhinaus ist die Verbindung sehr günstig und kostengünstig. Wir fahren mit den Rädern zum Bahnhof und setzen uns in den Zug. 90 Minuten später steigen wir am Hauptbahnhof in der Florenzer Innenstadt aus. Als erstes wollen wir uns die Kunstsammlung der Uffizien ansehen und danach einige Kirchen.

    An einem schönen Sonntag im September wollen erstaunlich viele Menschen in das Kunstmuseum. Es ist also nicht nur auf den Straßen und Brücken voll. Trotzdem können wir die Rundgänge genießen. Die Ausstellungen sind überwältigend, aber nach 3 Stunden tritt eine gewisse Übersättigung ein. Wir können nicht mehr so viel aufnehmen, das wird der Kunst irgendwie nicht gerecht. Da wir eine feste Abfahrtszeit haben, möchten wir auch noch andere Dinge in der Stadt entdecken.
    Reni ist vor mehr als 10 Jahren schoneinmal in Florenz gewesen, wollte Timm die Stadt unbedingt zeigen und selbst noch ein paar Dinge sehen. Leider reicht die Zeit nur um die vielen imposanten Kirchen, Museen, Piazzen und Paläste von aussen zu bestaunen.

    Aber die große Santa Maria Kathedrale wollten wir uns auch von innen ansehen. Immerhin ist sie die drittgrößte Kirche der Welt. Leider ist der Rundgang ausgebucht, der Glockenturm wegen Corona gesperrt und ein Besuch des Kirchenschiffs am Sonntag nicht möglich. Zum Glück kennt eine Person von uns wenigstens die Kuppel von innen. Zum Trost gibt es ein gutes Eis mit dessen Preis sicher der Erhalt der Inenstadt mitfinanziert wird.

    Wir ergattern einen Stehplatz auf der Ponte Vecchio und gucken uns das Gewusel der Touris und Straßenhändler an. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof kauft Ireen hier und da noch einige leckere Paninis. Das sind reich belegte Brote, welche unser gutes Abendbrot werden.
    Der Zug bringt uns pünktlich zurück zu unseren Fahrrädern, mit denen wir zum 3000 zurückkehren.
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  • Auf 5 Erden wandern

    September 14, 2021 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    An der Westküste Italiens ist also noch Hochsaison. Aus diesem Grund versuchen wir die auserwählten Campingplätze vorher anzurufen. Leider geht niemand ran und so bleibt uns nichts übrig als hinzufahren und zu fragen. Der erste Platz an dem wir ankommen ist natürlich voll. Und wir müssen in einem anspruchsvollen Manöver rückwärts an anderen wartenden Campern vorbei, wieder zurückfahren. Der Zweite Platz hat glücklicherweise noch einen kleinen Platz für den 3000. a
    Die Cinque Terre sind 5 pittoreske ehemalige Fischerdörfer, welche lange nur über steile Pfade oder übers Wasser erreichbar waren. Heute sind sie ein kleines Wanderparadies. Eine Zugline verbindet alle Dörfer und mit einem speziellen Ticket kann man zwischen den Dörfern hin- und herfahren und nach Lust und Laune loswandern.
    Die öffentlichen italienischen Verkehrsmittel überzeugen einmal mehr. Alle Verbindungen sind leicht verständlich, günstig und alle Züge sind pünktlich.
    Wir fahren in den ersten Ort und wandern entlang der Küste zum nächsten Dorf. Man gerät zwar ein wenig ins Schnaufen, aber dafür warten Restaurants, eine Bademöglichkeit (ich würde das nicht als Strand bezeichnen) und Gelato. Wir sitzen noch eine Weile am Wasser und beobachten das bunte Treiben der Touris und Einheimischen. Danach geht es mit dem Zug zurück zum 3000.
    Am nächsten Tag fahren wir mit dem Zug zum entferntesten Dorf und wandern von dort zurück. Nachdem wir eine kleinen Rundgang in den verwinkelten Gassen gemacht haben, geht es einen sehr steilen Aufstieg über den Berg zur nächsten Bucht. Eigentlich gibt es einen einfachen kurzen Weg am Wasser, aber der ist aufgrund eines Erdrutsches gesperrt.
    Die Aussicht ist großartig und jede Pause diese zu genießen ist willkommen. Der Weg hinab zum nächsten Dorf ist ebenfalls anspruchsvoll und anstrengend. Gut, dass wir im Training sind.
    Danach ist ein Bad im Mittelmeer eine willkommen Erfrischung. Die besten Fisch and Chips soll es im nächsten Ort geben und so steigen wir nochmal kurz in den Zug und fahren dorthin. Das Essen ist wirklich gut und ein verdienter Abschluss des Wandertags.
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  • Brunch bei Albert, Dinner bei George

    September 17, 2021 in Monaco ⋅ ⛅ 25 °C

    Unser erster französischer Campingplatz ist in einem Arboretum. Wir haben viel Platz und stehen unter tollen Bäumen.
    Die Urgroßeltern des Betreibers haben die Bäume gepflanzt und nun hat ihr Nachfahre einen sehr schönen Campingplatz darunter angelegt. Bei ein und Ausfahrt muss man auf ein paar Äste achten, aber das lohnt sich. Wir finden es so gut, dass wir hier einen kompletten Ruhetag einlegen.
    Die gesammelte Kraft brauchen wir für die zwei Städte die wir uns anschauen wollen.

    Im dichten Verkehr fahren wir am Freitag nach Monaco. Wir brechen früh auf, denn wir wollen einmal durch die Stadt flanieren und irgendwann Brunchen. Das Parkhaus ist geräumig, aber der Weg dahin spannend. Es gibt viele Baustellen in der engen Stadt. Wir fahren auch ein Stück über die Formel 1 Strecke.
    Monaco besteht aus Beton und dem Hafen. Für letzteres wollte Timm gern her. Mit dem Brunch hat er Reni überzeugt. Leider wird gerade die große Yachtshow vorbereitet, sodass der Hafen ringsherum abgesperrt, bzw die Sicht mit Ausstellungszelten versperrt ist. Natürlich kann man die großen Yachten dahinter sehen, aber es ist schon schade. Die richtig großen und noch hässlicheren Yachten liegen allerdings vor dem Hafen, da sie nicht mehr reinpassen.

    Der Brunch war sehr lecker und überraschend günstig. Wir laufen nochmal zum Casino, wo Reni unbedingt reinwollte, aber Timm konnte es verhindern.

    Jetzt haben wir also Monaco gesehen. Weiter geht es:
    Auf ins nicht allzu entfernte Cannes. An den schönen Hafen mit angrenzendem Sandstrand und der bekannten Croisette. Das ist die Promenade. Wir stellen das Auto am Bahnhof ab und schlendern durch die Stadt. Als erstes gibt es ein gutes Eis und dann sehen wir uns auch hier im Hafen um. Hier liegen ähnlich große Yachten, wahrscheinlich kosten diese ein paar Millionen Euro weniger allerdings gibt es hier auch die eleganteren und wunderschönen Segelyachten.

    Jetzt noch mal abgekühlt und ein wenig den französischen Strand genossen und dann schlendern wir im Sonnenuntergang die Promenade runter bis wir uns für ein sehr leckeres Restaurant entscheiden. Hier lassen wir den Tag fast ausklingen(wir müssen ja noch zurück fahren).
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  • Vom Winde verweht

    September 19, 2021 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Von der Küste der Provence geht es für uns weiter zur Verdonschlucht, auch Grand Canyon du Verdon genannt. Wie wir bald feststellen sollten, kommt der Name nicht von ungefähr.
    Unseren 3.000 parken wir bei einem Campingplatz direkt an einem riesigen Stausee, in den wir auch gleich reinhüpfen - hier sind nämlich noch 28 Grad.

    An den Folgetagen wollen wir unbedingt mal wieder Kajak fahren. Und was wäre da spannender als eine Tour auf der Verdon durch den Canyon? Am Ende des Stausees können wir uns Kajaks leihen um auf dem Fluss in die Schlucht zu paddeln. Es ist Sonntag und das Wetter ist gut, wir sind also nicht allein.

    Da der frische Wind in die Schlucht drückt geht der Hinweg mühelos und wir können in Ruhe die riesigen Steilwände bestaunen. Auf dem Rückweg müssen wir uns schon etwas ins Zeug legen, aber wir haben ja Übung durchs paddeln auf der schwedischen Ostsee. Andere haben dagegen mehr zu kämpfen. Unter anderem fällt uns ein Pärchen auf, dass mit einem Stand Up Paddel unterwegs ist - er versucht Frau samt Bord schwimmend voran zu bringen, ist aber scheinbar schon ziemlich geschafft. Sie kommt allein mit ihrem Paddel nicht gegen den Wind an. Kurzerhand bieten wir unsere Hilfe an und schleppen die beiden Richtung Staussee und aus dem „Windkanal“ raus.
    Als Dank laden sie uns auf ein Bier an ihrem Van ein. Wir unterhalten uns super gut und tauschen einige Reisetipps aus - unter anderem erzählen sie uns von der Blanc Martel Wanderung durch die Schlucht, die wir daraufhin zwei Tage später unternehmen werden.

    Weil wir nach der kurzen Kajaktour noch nicht genug haben, geht es am Montag gleich noch mal auf die Verdon. Aber diesmal auf der anderen Seite des Staussees. Dort ist die Schlucht zwar nicht mehr 700 Meter hoch, aber immer noch sehr beeindruckend, und die beiden Seiten der Schlucht kommen sich dafür sehr nahe. Zum Glück sind hier auch viel weniger Leute unterwegs und wir genießen die Ruhe und Aussicht.
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  • Grand(e)ios

    September 20, 2021 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Es ist uns ein wenig peinlich, aber so früh sind wir schon ewig nicht mehr aufgestanden. Der Grund für diese bemerkenswerte Tat: Wir müssen den Bus bekommen, der uns vom Parkplatz zum Einstieg in den Canyon bringt und am Ende wieder zum Auto zurückfahren soll. Wir haben Stullen geschmiert, Wasser und Süßigkeiten gepackt und für die Passage durch einen Berg die Kopflampe bereit.
    Wir verlassen den noch schlafenden Campingplatz und fahren eine knappe Stunde in das Dörfchen La Palud-sur-Verdon.
    Alle Plätze im Bus mussten reserviert werden und zusammen mit vielen Franzosen lassen wir uns zum Anfang des Wanderwegs bringen.
    Den ganzen Tag treffen wir immer wieder auf unsere Wandergruppe, da wir alle in 7 Stunden unseren Bus zurück bekommen wollen/müssen.
    Die Wanderung ist mittelschwer,aber die Ausblicke steigeren sich ständig. Es wird immer spektakulärer. Insgesamt steigen wir 900Meter hoch. Das verteilt sich über 13km und ist schön ausgeglichen. An einem Abschnitt müssen wir allerdings eine Treppe hinabsteigen, welche nur für halbwegs schwindelfreie Menschen geeignet ist. Die Felswände gehen hunderte Meter links und rechts in die Höhe, während unten der türkise Fluss strömt. Wir bekommen den Mund vom Staunen nicht mehr zu. Der vorletzte Teil der Wanderung geht durch einen unbeleuchteten 780 Meter langen Gang der durch den Berg gehauen wurden, sodass die Schlucht zugänglich wird. Anfang der 1930er Jahre hatte man diesen Tunnel und die besagte Treppe angelegt. Seit dem bestaunen Menschen den Grand Canyon Europas.
    Nach einigen Pausen und unendlich vielen Fotostops sind wir zufrüh und haben noch viel Zeit bis der Bus uns abholt.
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  • Blauer wirds nicht

    September 24, 2021 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach der atemberaubenden Verdonschlucht hat es unser nächstes Ziel bestimmt schwerer uns zu beeindrucken- dachten wir. Aber die Provence legt noch einen drauf und präsentiert uns 250 Meter hohe Kalkfelsen, auf denen Pinienwälder wachsen und die von türkisfarbenem Mittelmeer fjordartig zerfurcht werden. Das ist der Calanques Nationalpark an der Südküste bei Marseille. Calanque, so heissen die engen steilwandigen Küsteneinschnitte im Kalkmassif. Die Region wurde erst 2012 zum Nationalpark erklärt und ist im Sommer aus Waldbrandgefahr häufiger gesperrt.
    Zum Glück haben wir mal wieder ausgezeichnetes Wetter ohne dass es zu heiss und trocken ist (28 Grad und Sonne).

    Gleich am ersten Abend machen wir noch einen Spaziergang zum Calanque Port Miou. Wie der Name schon sagt, wurde diese Bucht zu einem Yachthafen ausgebaut. Eng an eng reihen sich die Segelschiffe hier 430 Meter in den Fjord.
    Gleich gegenüber leuchtet das Cap Canaille, Frankreichs größte Felsklippe, im Sonnenlicht.
    In der Bucht liegt das alte Fischerdorf Cassis, in dem wir auch die nächsten Nächte campen. Der Ortskern ist mit vielen Cafés, Restaurants und dem Hafen sehr malerisch und gut besucht. Es gibt auch einen Bouleplatz auf dem meist alte Herren ihre Kugeln werfen und heiß diskutieren.
    Über dem Dorf thront ein Jahrhunderte altes Chalet, das inzwischen zu einem Hotel umfunktioniert wurde.
    In dieser Kulisse suchen wir uns ein Restaurant und bestellen Cidre und lecker gefüllte Crêpes. Ja, wir wissen, dass hier alle Muscheln und Fisch essen und dazu den Wein aus der Region trinken und unser Essen eher Bretonisch ist, aber es war sooooo lecker! Und mal ehrlich diese Muschel- Schlürferei ist echt nicht appetitlich…

    Am nächsten Tag wollen wir eigentlich Kayak fahren, aber der Wind ist leider zu stark, so dass wir kurzerhand einen Strand- nein, Eidechsentag einlegen. Denn wir wandern zur Calanque Port Pin und legen uns da auf die Kalkfelsen, beobachten das bunte Treiben der anderen Touris und baden im wirklich ziemlich kalten Mittelmeer. Dafür ist es dort so klar, dass wir selbst ohne Maske und Schnorchel einen kleinen Tintenfisch und viele Fische sehen.
    Abends gönnen wir uns noch mal ein Essen bei der Creperie.

    Über nacht lässt auch der Wind nach, so dass wir unsere Kayaktour entlang der Calanques endlich machen können. Trotzdem ist ordentlich Wellengang und viel Betrieb durch Ausflusgboote etc. Zum Glück dürfen die nicht komplett in die Fjorde rein, so dass es dort dann viel ruhiger ist. In der Calanque D‘Envau machen wir eine ausgiebige Pause zum Baden, Essen und Bestaunen der verschiedenen Blautöne, die die Bucht zu bieten hat. Wahnsinn!
    Danach paddeln wir noch zu einer kleinen Grotte, die nur mit dem Kayak befahrbar ist. Beim Passieren des Eingangs ist uns noch etwas bange, aber es lohnt sich den Mut zu haben.
    Bei der nächsten Besonderen Felsformation, belassen wir es allerdings doch nur beim Betrachten von außen, weil die Wellen gerade so hoch sind.
    Trotzdem gigantische Aussichten, die man da vom Wasser aus hat und definitiv ein weiteres Highlight auf unserer Reise.
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  • Geburtstag in Rom

    September 26, 2021 in France ⋅ 🌧 20 °C

    "Rom ist wo der Papst ist" und von denen lebten 6 nacheinander hier in Avignon. Das war im 14. Jahrhundert und ein Zeichen für den großen Einfluss Frankreichs auf die katholische Kirche. Danach gab es Uneinigkeiten und zwischendurch waren sogar 3 Päpste gleichzeitig im "Amt". Einer wurde innerhalb eines Tages vom Priester, zum Bischof, zum Papst ernannt. Und weil Timm Geburtstag hat wollte er sich zumindest mal im Papstpalast blicken lassen. Vielleicht geht da ja was...
    Unser Campingplatz ist auf einer Insel in der Rhône, direkt gegenüber der Altstatt und der Brücke. Ja, genau. Wir werden den Ohrwurm auch nicht mehr los. Die berühmte Brücke ist allerdings nur noch bis zur Hälfte intakt. Um auf die andere Flusseite zu kommen, nimmt man eine der vielen neuen Brücken oder die kostenlose Fähre.

    Wir fahren abends nochmal in die wunderschöne Altstadt und schlendern durch die Gassen. Dabei finden wir ein Kino, welches englischsprachige Filme zeigt. Und weil wir dank Corona 1,5 Jahre nicht mehr im Kino waren, freuen wir uns sehr über die Gelegenheit und schauen uns den Sience Fiktion Film Dune an bevor wir wieder zum 3000 gehen.

    In der Nacht und am Morgen gewittert es heftig, sodass wir erst am Nachmittag mit dem Stadtspaziergang beginnen können.
    Der Palast der Päpste ist gut besucht. Jeder der Gäste bekommt ein Tablet und Kopfhörer womit der Rundgang begleitet wird. Alles läuft über das Tablet, das ist ziemlich cool, aber teilweise auch umständlich. Trotzdem ist es eine schöne Art durch ein Museum zu gehen: Ohne Schau- und Infotafeln wirken die Räume eindrucksvoller.

    Danach geht es weiter durch die Gassen und an der Stadtmauer entlang. Auf die Brücke dürfen wir nicht mehr, dafür ist es schon zu spät.
    Wir beenden die Stadtrundgang mit 3 sehr leckeren Teilen aus der Patisserie und gehen zurück zum 3000 wo wir noch etwas leckeres kochen.
    Timm wurde zwar nicht zum Papst oder wenigstens Gegenpapst ausgerufen, er hatte trotzdem einen sehr schönen Geburtstag.
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  • Ocker haut uns vom Hocker

    September 27, 2021 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf dem Weg nach Avignon sehen wir eine Werbung für Frankreichs Colorado. Nach kurzer Recherche entscheiden wir uns für einen Wandertag durch die Ockerlandschaft.
    Dafür müssen wir mit dem Auto nach Roussilon fahren, was aber ohne 3000 kein Problem ist. Trotz des SUVs kann man entspannt durch die kleinen französischen Gassen fahren, weil wir bereits die Erfahrung gemacht haben wie es ist mit dem Wohnwagen durch ähnlich enge Straßen zu manövrieren.

    Schon vor den Römern wurde in dem Ort Ocker als Farbstoff gewonnen. Erst in der Neuzeit wurde der Abbau gestoppt, weil es kostengünstiger ist die Farbe synthetisch herzustellen. Jetzt verdient man hier an den Touristen.

    Die grünen Pinien und die roten Farben ergeben eine starken Kontrast und ziehen uns sofort in ihren Bann. Die Farbkombinationen lassen sich an vielen Orten in dieser Gegend finden und nach einem kurzen Rundgang durch das sehenswerte Örtchen Rousselion ziehen wir einen Ort weiter, denn wir haben noch nicht genug. Auch dort erwartet uns eine Landschaft aus einer anderen Welt oder zumindest einem anderen Kontinent.
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  • Spätsommer in der Camargue

    September 28, 2021 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende der Provence und scheinbar auch dem Ende der Campingsaison hier. Die meisten Plätze schließen am 30.9. Wir wundern uns etwas darüber, weil das Wetter noch so herrlich ist und alles noch sehr grün und schön aussieht, aber so genießen wir die freie Platzwahl und Ruhe auf den Plätzen.

    Unser nächster Halt ist die Carmargue - eine große naturgeschützte Schwemmlandebene im Rhône-Delta. Hier leben die weißen Camargue Pferde und schwarzen Camargue Stiere teilweise in großen Herden mitten auf den sumpfigen Ebenen. Die Pferderasse ist besonders mutig und zäh, weshalb sie auch beim Stiertrieb eingesetzt werden. Die Stiere werden wiederum für unblutige Stierkämpfe gezüchtet. Es sind keine Speere im Spiel, stattdessen muss der Stierkämpfer mit Schnelligkeit und Geschick überzeugen.

    Wir finden trotzdem den Anblick der Herden auf den wilden Wiesen am schönsten und gucken uns auch keinen Kampf an.
    Unser Ziel ist dafür eines der vielen Reservate zum Vogelbeobachten. Ja, es musste mal wieder sein, schließlich versammeln sich hier wohl jedes Jahr bis zu 400 verschiede Arten im Flussdelta. So viele sehen wir nicht, aber neben Rosa Flamingos, verschiedenen Reihern und Enten, sehen wir zum ersten Mal Purpurhühner. Die gibt es sonst nur noch in Südspanien, Sardinien und in Afrika.
    Sie haben ihren Namen aufgrund ihres tollen Blau-Violetten Gefieders. Mit ihren großen roten Füßen und dem kantigen roten Schnabel sehen sie aber auch etwas Urzeitlich aus. Für uns und einige andere Vogelbeobachter ein toller Anblick!
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  • So mittel Alter!

    September 29, 2021 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Carcassone hat die eine oder andere Person schon eimal gehört - wir auch. Nicht zuletzt durch das gleichnamige Brettspiel und Timms Verwandtschaft.
    Die Stadt ist für Ihre Festung bekannt. Eine komplett erhaltene Zitadelle aus dem Mittelalter. Anfangs war es wichtig diese Gegend mit einer Burg zu sichern. Das hat halbwegs funktioniert, dann hat man die Festung ausgebaut und uneinnehmbar gemacht, allerdings haben sich die Grenzen und Streitigkeiten soweit aus der Gegend verschoben, dass hier niemand mehr Schutz in der Burg suchen musste. Die Festung wurde also nur vom Zahn der Zeit geschliffen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie innerhalb eines Programms zur Sanierung historischer Bauwerke wieder instandgesetzt.
    Sie thront über der Stadt und die einstündige Besichtigung der Burg inklusive der Stadtmauern ist wärmsten zu empfehlen.

    Durch Carcassonne fließt ebenfalls der Canal du Midi. Der Kanal, der dank vieler Schleusen Mittelmeer und Atlantik verbindet. Die Schleusen werden von Hand bedient und wir schauen zu, wie Freizeitkapitäne in den Binnenhafen der Stadt fahren.
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  • Höchste Eisenbahn

    October 1, 2021 in France ⋅ ⛅ 11 °C

    Unsere zunächst letzte Station in Frankreich liegt im Nationalpark der Pyrenäen, nahe der spanischen Grenze.

    Es gibt unzählige Wanderungen in der Umgebung und es fällt uns schwer eine zu wählen. Zumal wir die Pyrenäen noch so gar nicht kennen und auch noch von niemandem Erfahrungsberichte gehört haben.
    Wir entscheiden uns dann für eine ganz besondere Kombination: eine Zugfahrt mit einer Schmalspurbahn in 1.900 Metern Höhe mit einer 8 Kilometerwanderung durch das Ossau-Tal.

    Die Bahn war ursprünglich als Materialbahn für den Bau des Stausees Lac D‘Artouste gebaut worden. 1924 waren die Bauarbeiten vollendet und ab 1932 wurde die Bahn dann für touristische Zwecke zur Personenbahn umgebaut. Mit einer Seilbahn gehts erstmal vom Tal auf die 1.900 Meter hoch.
    Dort oben wartet dann Europas höchste Eisenbahn mit 140 Plätzen. Die meisten davon nimmt eine spanische Busreisegruppe in Anspruch, aber wir haben morgens noch Tickets ergattert. Nun geht es mit 10 km/h ca 45 Minuten direkt am Bergmassiv entlang. Der Ausblick ist genial!

    Am Staussee angekommen, heißt es ‚Alle aussteigen“. Die meisten Fahrgäste bleiben nur 1,5 Stunden dort und fahren mit der nächsten Bahn zurück. Wir haben aber das Ticket gebucht, dass uns eine längere Wanderung und die Rückfahrt mit dem letzten Zug 16:45 Uhr erlaubt.

    Die Wanderung geht auf 2.400 Meter zu zwei weiteren kleinen Seen und einer Herberge. Eine Passage wurde schwierig eingezeichnet und ist mit Seilen abgesichert. Zum Glück haben wir uns vorher noch ein Käse-Omelett bei der Herberge gegönnt und das Wetter ist uns auch gewogen. Der Weg ist trotzdem sehr beeindruckend!

    Neben den unzähligen Panoramafotos machen wir auch endlich unsere ersten Murmeltierbeobachtungen. Schon in Berchtesgaden und Österreich hatten wir immer wieder die Rufe gehört, aber nie eines zu Gesicht bekommen. Diesmal entdeckt Timm gleich am Anfang der Wanderung zwei Exemplare gut getarnt zwischen den Felsen. Im Laufe der Wanderung sehen wir dann immer mal wieder ein Murmeltier am Hang.
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  • Von Drachen und Löfflern

    October 3, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Das Baskenland heißt uns stürmisch Willkommen. Auf unserem Campingplatz am Atlantik ist es die erste Nacht so stürmisch, dass wir in der Dämmerung den 3000 aus der Schusslinie der Eicheln schieben müssen. Doch richtig schlafen können wir die Nacht nicht, denn der Wind heult sehr laut und der 3000 wackelt immer wieder recht ordentlich. Aber jede Nacht hat ein Ende und obwohl es regnet, freuen wir uns über den Morgen.

    Auf geht es an der Küste entlang nach Gaztelugatxe. Einer kleinen Felsinsel, die über eine lange schmale steinerneTreppe mit dem Festland verbunden ist. Auf ihr befindet sich ein kleines Kloster aus 1035. Aufmerksamen Game of Thrones Fans mag der Ort bekannt vorkommen - hier wurden die Szenen auf Dragonstone gedreht.
    Der Eintritt ist kostenlos, aber wir hätten uns online anmelden sollen. Die einzige Info über die Anmeldung gibt es aber erst am Zugang zur Insel, wo man uns entsprechend abweist. Der nächstmöglichen freie Termin ist in 2 Wochen. Das ist sehr enttäuschend, aber es geht fast allen so, die mit uns dort ankommen. Immerhin finden wir noch ein paar tolle Aussichtspunkte in der Gegend, von denen wir die Halbinsel, das Wasser und die tolle Brandung sehen. Zwischendurch regnet es immer wieder sodass wir weiterziehen, denn es steht noch etwas auf unserer Liste: das Urdaibai Biosphärenreservat.
    Sehr viele Zugvögel kommen hier entlang, weil sie zwischen dem Golf der Biskaya und den Pyrenäen hindurch müssen. Hier gibt es einen schönen Vogelbeobachtungsplatz und wir sehen unsere ersten Löffler. Der Name kommt nicht von ungefähr. Das Ende ihres langen schwarzen Schnabels ist hell, breit und platt. Damit filtert er Fische, Frösche oder Krebse aus dem Wasser. Der kleine Ornitologe in uns ist begeistert.
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  • How much is the Flysch

    October 4, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Iberische Halbinsel schiebt sich seit Millionen von Jahren in Richtung französisches Festland. Der Druck und der spezielle Winkel in dieser Gegend sorgten dafür, dass sich die Gesteinsschichten hier senkrecht in die Höhe geschoben haben (meist bleiben sie halbwegs waagerecht ). Wie die Seiten eines Buchs zeigen sich hier die Zeitalter der Erde. Große Erdgeschichtliche Ereignisse können hier "nachgeschlagen" werden. Und wenn die Ebbe kommt gibt das Wasser nochmehr von den Schichten frei. Diese werden auch Flysch genannt. Im Reiseführer hatten wir Bilder von diesen Steinformationen gesehen und wollten uns diese nicht entgehen lassen.
    Wir starten unseren Spaziergang durch den Geopark im Westen. Die Gezeiten haben sich leider nicht an unseren Zeitplan gehalten. Als wir mit unserer Zeitseeingtour beginnen verbirgt das Wasser schon vieles von dem Flysch auf Meereshöhe. Es sieht trotzdem faszinierend aus. Wir sehen an verschiedenen Stationen des Geoparks wie sich die Schichten in unterschiedlichen Farben und Gesteinen zusammengepresst haben. Am letzten Punkt machen wir ein Picknick und schauen ein paar Surfern zu. Als wir auf dem Rückweg nocheinmal um eine Ecke biegen, sehen wir wie das Wasser die bizarren Gesteinsschichten preisgibt und müssen leider noch hunderte Fotos im Abendlicht machen bevor wir zum 3000 zurückkehren können.
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  • Erst kommt die Ebbe, dann die Touriflut

    October 6, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir haben schon wieder einen mächtigen Sprung gemacht, bzw. eine längere Fahrt. Vom schönen Baskenland geht’s weiter entlang der Küste bis nach Galicien. Tatsächlich regnet es fast auf der kompletten Fahrt, was auch die tolle grüne Landschaft erklärt.

    Doch kurz vor unserem Ziel lockert es auf und nachdem wir 3.000 an einem Campingplatz direkt am Atlantik geparkt haben, machen wir in der Abendsonne noch einen Spaziergang an der einmaligen kantabrischen Küste und schlafen mit dem Rauschen der Wellen ein.

    Am nächsten morgen schwingen wir uns 9 Uhr aufs Rad, denn wir wollen das Naturdenkmal Praia As Catedrais (den Kathedralenstrand) in voller Schönheit erleben - das heißt bei Ebbe und noch vor der Flut der Touristen. Das Zeitfenster ist knapp, aber wir sind diesmal gut vorbereitet und erleben die unglaublichen Gesteinsformationen zunächst mit nur wenig anderen. Wir laufen zwischen 30 Meter hohen, natürlich geschaffenen Felsbögen hindurch, finden immer wieder neue tolle Blickwinkel oder kleine Höhlen. Es ist wirklich gigantisch.
    Und im Hintergrund rauscht die ganze Zeit das tosende Meer. Schon im Baskenland sind uns die langen, aber kräftigen Wellen aufgefallen, die auch hier viele Surfer anlocken. Zum Baden ist das nicht so geeignet und sobald die Flut kommt, ist der Strand auch völlig überschwemmt, aber mit den Füßen gehen wir auch rein.

    Als wir uns so langsam auf den Rückweg am Strand entlang machen, sehen wir auf einmal Heerscharen von Touris die Treppen zum Strand heruntergehen und sich überall verteilen. Wir sind überrascht, wie voll es auf einmal ist. Und das, obwohl Nebensaison ist. Kein Wunder, dass man hier im Sommer eine Reservierung braucht, um überhaupt an den Strand zu kommen.
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  • Las Médulas

    October 8, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Nun haben wir schon so viele schöne Naturdenkmäler gesehen, Landschaften die ohne großen menschlichen Einfluss teils vor Millionen Jahren entstanden sind. Heute schauen wir uns eine Landschaftan, welche vor 3000 Jahren ganz anders aussah. Irgendwann kamen die Römer und fanden hier Gold. Über einige Jahre hinweg entwickelte sich las Médulas zum wichtigsten Goldtagebau im gesamten Römischen Reich.
    Die roten Felsformationen, die hier in die Luft ragen, konnten den Römern Stand halten. Alles dazwischen wurde komplett abgetragen.
    Dank vieler Sklavenarbeiter hat man die Berge zum Einsturz gebracht. Beim abtragen der Trümmer und waschen der Erde stießen die Arbeiter dann auf das Gold.
    Um einen Berg zu zerstören wurde ein senkrechter Schacht gegraben, von diesem gingen waagerechte Schächte ab. Dann füllte man alles mit Wasser, welches über kilometerlange Kanäle herran geschafft wurde. Irgendwann war der Berg unterspült und alles stürzte ein.

    Beim Wandern sieht man immer wieder Schächte und Stollen an den Stellen wo sich der Berg widersetzte.
    Seitdem kein Gold mehr gefördert wurde, setzen die Bewohner auf Esskastanien. Unzählige dieser knochigen alten und riesigen Bäume säumen hier den Weg. Sammeln ist aber strengstens verboten. Wir waren aber auch eher von den einmaligen Formen und nicht den Früchte begeistert.
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  • Auf jeden Fall Portugal!

    October 10, 2021 in Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    Wer dachte wir lassen Portugal auf unserer Tour rechts liegen, der hat sich getäuscht. Von Galicien geht’s weiter gen Süden über die Grenze und erstmal ins Gebirge, zum einzigen Nationalpark in Portugal - dem Peneda Gerês. Wir finden einen sehr gemütlichen, kleinen Campingplatz mit Blick auf einen großen Staussee.

    Am nächsten morgen sind wir früh wach (auch bedingt durch die eine Stunde Zeitumstellung, die wir erst gar nicht bedacht hatten). Da Wochenende ist und die Sonne scheint, beeilen wir uns zu einem der schönsten Orte im Nationalpark zu kommen: dem Cascatas de Fecha de Barjas oder auch Tahiti Wasserfall. Als wir ankommen, scheint die Morgensonne schon herrlich auf die Tosenden Wassermassen. Leider rücken auch immer mehr Autos und Leute an. Als wir sehen, dass eine portugiesische Familie scheinbar ihren Grill und zig Kühlboxen herantragen, flüchten wir auf einen anderen Weg. Dieser Pfad ist steiler und verläuft auf der anderen Seite des Wasserfalls. Wir hatten in einem Blog davon gelesen, dass man auf der Seite bis zum unteren Teil des mehrstufigen Wasserfalls kommt und dass man dort baden kann.
    Tatsächlich sind wir unten angekommen ganz allein und haben einen atemberaubenden Blick auf den kompletten Wasserfall. Timm ist so euphorisch, dass er sich trotz 10 Grad Wassertemperatur in das glasklare Nass begibt. Reni schafft es nur mit den Beinen rein.

    Am Nachmittag wandern wir noch zu einem weiteren Wasserfall und einer Quelle mit kleiner Lagune. Die Landschaft ist unheimlich grün und üppig. Fast dschungelartig. Unterbrochen von riesenhaften schwarzen Gesteinsbrocken.
    Und dann am Ende des Bachlaufs, bzw. am Anfang, erstreckt sich eine grüne Lagune mit Wasserfall. Wunderschön, aber hier sind wir diesmal nicht alleine. Trotzdem wagt Timm den Spring in das noch kältere Wasser als Vormittags. Die meisten Leute stehen nur drum herum und sind beeindruckt, wenn jemand reingeht. Es braucht dann auch eine Weile bis Timm wieder durchgewärmt ist, aber das war es wert.
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