• Anja und Flo

Südliches Afrika

Ein 78-Tage Abenteuer von Anja und Weiterlesen
  • Swakopmund

    1. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 15 °C

    Hier ist jetzt wirklich gefühlt alles Deutsch. Der Besitzer vom Campingplatz, unsere Nachbarn, Strassennamen, Hotelnamen, Cafes, Essen, etc. Dummerweise kennt man auch in Namibia den 1. Mai als Feiertag. Unsere Shoppingtour musste also auf den nächsten Tag verschoben werden. Da wir mittlerweile schon einige Kolateralschäden in unserer Kleidung / Ausrüstung zu verbuchen haben, wollten wir unbedingt die Grossstadt Swakopmund nutzen, um diese zu beseitigen.

    Ansonsten ist Swakopmund sehr entspannt und super schön, mit total netten Cafes, gutem Essen und einer sehr entspannten Atmosphäre. Einziger Nachteil, die hohe Luftfeuchtigkeit macht es zwar tagsüber angenehm kühl, nachts jedoch etwas klamm.

    Abends waren wir bei unseren Deutschen Nachbarn aus der Nähe von München zum Abendessen eingeladen. Die zwei sind seit 9 Jahren meistens die eine Hälfte des Jahres unterwegs und haben damit nach der Pensionierung begonnen. Wir wissen noch nicht, ob die Inspiration für uns von dem Abend jetzt gut oder schlecht war….auf jeden Fall wird unsere Reiseliste immer länger….wer weiss, ob wir jemals wieder kommen. Um uns das Finanzierungsmodell zu überlegen haben wir ja jetzt Zeit, Ideen sind aber auch immer willkommen :-)
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  • Die "Little 5"

    2. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 15 °C

    Juhuuuu, heute gehts auf Safari, aber nicht um die Big 5, sondern die Little 5 in der Wüste zu suchen. Diese sind:

    - Spinne: Das ist eine nachtaktive Breakdance Spinne, die sich in einen Tunnel eingräbt und anfängt zu tanzen, wenn sie sich angegriffen fühlt.
    - Chamäleon: Ein Vielfrass in der Wüste, der sich echt gut versteckt.
    - Gecko: Ein Nachtaktives Tier mit lustigen Füsschen.
    - Eidechse: Tagaktiv und im Sand kaum zu erkennen.
    - Schlange: Giftig, aber zum Glück haben wir erfahren, dass in Namibia noch niemand wegen einem Schlangenbiss gestorben ist (und hier sind unter anderem die drei giftigsten Schlangen der Welt zuhause).

    Die Tour war wirklich super gut und spannend! Damit bekommen Dünen und die Wüste eine ganz andere Bedeutung. Zudem war es schön zu sehen, wie sich die Bevölkerung eingesetzt hat, einen Nationalpark zu gründen, um die Wüste vor dem Homo Sapiens Idiotus zu schützen.

    Unsere Shoppingtour war auch sehr erfolgreich und nachdem in der Wüste die Sonne so gebrannt hat, sind wir jetzt auch mit Hüten ausgestattet….super Touris halt ;-)
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  • 250'000 Seebären

    3. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 19 °C

    Nachdem wir gefühlt den halben Spar leergekauft haben, ging es wieder los. Vielleicht kurz etwas zu der Lebensmittelverfügbarkeit hier: Die Frischeabteilungen in den Supermärkten der grossen Städte sind in etwa 1/4 der Grösse wie bei uns. Und die Preise erreichen unser Niveau. Dafür hat man viele Meter Fleisch und Dosen. Und als kleines Beispiel: Von ca 40 Margarine und Butter Sorten, sind 3 tatsächlich Butte, der Rest, Margarine oder modifizierte Butter. Das hat uns dann auch etwas erklärt, warum es so viele Übergewichtige Menschen hier gibt.

    Unser Ziel war Cape Cross, weiter im Norden an der Küste, wo 1448 ein Portugiese zum ersten Mal Namibischen Boden betreten hat. Das fanden anscheinend die Seebären auch cool und haben sich dort angesiedelt. Nun leben dort 250´000 Seebären auf mehreren Schichten von ihrem Kot, machen einen Wahnsinns Lärm und es stinkt bestialisch!!!! Seid froh, dass man den Gestank noch nicht übertragen kann.

    Und wir sind froh, dass der Gestank nicht bis zur nahegelegenen Campsite reicht, das Grillgut am Abend haben wir dann doch lieber ohne Seebären-Note genossen.
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  • Spitzkoppe - Afrika's Matterhorn

    4. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 6 °C

    Heute war wieder mal ein bisschen Fahren angesagt. Nach dem Morgensport und Frühstück ging es wieder auf die Straße und wir waren dankbar für den Salzbelag, der sich so gut wie Teer befahren lässt. Das blieb aber nicht die ganz Strecke so, nach der Abzweigung ins Landesinnere waren die typischen Namibischen Bedingungen wieder zurück…

    Irgendwann sind wir dann bei der Spitzkoppe angekommen und mussten feststellen, dass man entgegen der Informationen auf der Website sie nicht einfach Besteigen kann sondern volle Kletterausrüstung und einiges an Erfahrung braucht… Also sind wir dann nur eine Nacht auf dem Campingplatz geblieben, der trotz vieler Stellplätze im Gelände immer voller und voller wurde und bald schon an den Massentourismus vor der Sossusvlei erinnerte. Dafür war es Landschaftlich schön und wir haben ein abgelegenes Plätzchen gefunden. Dank dem zunehmenden Mond, konnten wir ohne zusätzliche Lichtquelle Abends draussen sitzen und Yatzy spielen.
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  • Heimat der Wüstenelefanten

    5. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 22 °C

    Morgens wie üblich früh aufgestanden, gefrühstückt, zusammengepackt und los geht’s - eigentlich recht flott, aber irgendwie war der am Abend zuvor so volle Campingplatz bereits fast leer…ob das vielleicht an dem orkanartigen Wind lag, der in der Nacht aufgezogen war, und uns die halbe Nacht wachgehalten hatte…

    Wir sind im großen Bogen um die Spitzkoppe herum gefahren und haben uns auf den Weg zur nächsten Destination gemacht. Unterwegs hat Anja allerdings noch einen kleinen Tea Garden gefunden, in dem wir kurz Rast gemacht und ein zweites Frühstück genossen haben. Eine kleine Oase mitten in Uis, in der man zwischen Kakteen sitzend einen Rüblikuchen geniessen konnte. Anschließen wollten wir um die Ecke noch Tanken gehen. Beim Bezahlen dann das üblich „cash only“. Nagut, es gibt ja in jeder Tankstelle einen Geldautomaten. Also rein und abheben: „out of usable money“ - super! Aber was ist denn bitte „usable money“? Jedenfalls konnten wir noch unsere Barbestände zusammenkratzen und das Tanken bezahlen. Der Tankwart hat uns dann auch zum Supermarkt geschickt wo noch ein Geldautomat stehen sollte. Hier wieder das gleiche Spiel… Das sind halt die kleinen Alltagsherausforderungen in Afrika, aber wir hatten ja schon anderes gemeistert :-)

    Weiter ging's dann zum Campingplatz - „Home of Desert Elephants“. Nur dass seit Januar keine mehr da waren, auch die sind nach Norden gezogen wegen dem vielen Wasser dieses Jahr… Aber bei Twyfelfontein sollen welche sein und dort sind wir ja auch bald…
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  • Brandberg und White Lady

    6. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute morgen ging es wieder zeitig los um die Wanderung zur „White Lady“ zu starten, eine besonders bekannte und leicht zugängliche Felsmalerei im Brandberg-Massiv. Nur ist besagt White Lady gar keine Lady sondern aufgrund bestimmter Geschlechtsmerkmale deutlich als Mann zu identifizieren: ein Medizinmann bei der Durchführung eines Rituals. Den ersten Europäern hier war das wohl nicht ganz so wichtig und bevor der Name öffentlich korrigiert werden konnte hatte sich die Bezeichnung schon zu weit rumgesprochen.

    Auf der Wanderung haben wir auch noch eine Gruppe Tschechen getroffen, die einen Tipp für einen besonders schönen Campingplatz bei unserer nächsten Destination hatten und den haben wir dann auch mal direkt angesteuert. Wie sich herausstellte wirklich besonders schön in die Landschaft eingebettet und jede Campsite mit eigener Dusche, die Abends für warmes Wasser extra eingeheizt wurde (warmes Wasser wird hier auf den Campingplätzen meistens mit Feuerholz produziert). Manko waren allerdings der Preis und dass dies die einzige Lodge war in der Camper die öffentlichen Einrichtungen nicht mitbenutzen durften. Wir hatten trotzdem einen super entspannten Nachmittag und am nächsten Morgen ein schönes Frühstück.
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  • Twyfelfontein

    7. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 30 °C

    Twyfelfontein: schon wieder eine bekannte Felsmalerei… Da wir jetzt allerdings schon so viele gesehen haben, haben wir diese mal ausgelassen und sind zu den „Organ Pipes“ und dem „Verbrannten Berg“. Zwei schöne und sehr unterschiedliche Landschaften, die ihre Bekanntheit allerdings wohl eher gutem Marketing als einer wirklichen Außergewöhnlichkeit zuzuschreiben haben.

    Nachdem wir nun schon mehrere Berichte über Wüstenelefanten in der Region gehört hatten, machten wir uns im Anschluss auch auf die Suche - allerdings leider wieder erfolglos. Da werden wir wohl noch bis Botsuana warten müssen (wie wir immer wieder hörten sind in Etosha im Moment auch äußerst wenige).

    Auf der Suche nach unserer nächsten Unterkunft haben wir eine tolle Oase gefunden: eine kleine Gästefarm auf einem Hügel mit phantastischem Blick über das Umland und auf ein nahegelegenes Wasserloch. Auf dem Gelände sollen sich unter anderem Oryxe, Kudus, Giraffen und Warzenschweine tummeln. Die deutschen Besitzer sind jetzt bereits in der fünften Generation hier unten und servieren nachmittags immer Kaffee und Kuchen. Also haben wir uns direkt dazugesetzt und natürlich ein deutsches Paar von unserer Wüstentour in Swakopmund wiedergetroffen - die Reisewelt ist auch hier in Namibia recht klein.
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  • Die Oase

    8. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Campingplatz hier ist wirklich super: total entspannt, wir haben von unserem Platz aus eine tolle Aussicht über das Tal und es ist viel persönlicher als auf den vorherigen Massenplätzen bei Spitzkoppe und Brandberg. Daher haben wir uns auch entschieden noch zwei Nächte zu bleiben.

    Am ersten Tag hat uns ein junges deutsches Paar (Simon und Christina) aus Wuppertal - gerade auf Flitterwochen in Namibia - mit zum Vingeklip mitgenommen. Wie praktisch…einmal nicht Zelt abbauen und Fahren lassen :-)

    Einem ähnlichen Fels wie dem Vingerklip wurde wohl eine besondere Bedeutung beigemessen: es wurde immer gesagt, dass er umfällt wenn Namibias seine Unabhängigkeit erreicht. Und siehe da: zwei Wochen bevor es so weit war ist der Fels umgefallen. Nur gut, dass der Vingeklip gehalten hat solange wir da waren.

    Nachmittags ging es dann zur Tierbeobachtung und Entspannung zur Lodge. Allerdings hatten wir gerade die Giraffe verpasst, die am Wasserloch getrunken hat. Als Christina und Simon von ihrer Tour zum Wasserloch bei der Lodge zurückgekehrt sind hatten sie ein Video von sechs Giraffen dabei, die man von der Lodge aus nicht gesehen hatte - hoffentlich haben wir bald auch noch mehr Glück mit den Tieren… Wir haben dafür bis jetzt die Kudus und Warzenschweine auf der Liste abgehakt.

    Der zweite Tag startete mit Morgensport, aber auch hier keine Tierchen…anscheinend finden die Joggen nicht so lustig. Nachmittags versuchten wir uns 1,5h im Ausguck am Wasserloch, aber ausser ein paar Warzenschweinen war da nichts. Die Blubbern übrigens super lustig, wenn sie trinken. Andere Gäste zeigten uns Fotos von Giraffen, die sie beim reinfahren gesehen hatten. Hoffentlich wird das im Etosha besser….
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  • Etosha´s Süden und Westen

    11. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 17 °C

    So ein wenig nervös waren wir ja schon….Safari alleine und selber fahren….was machen wir, wenn ein Löwe unser Auto toll findet, oder noch schlimmer…ein Elefant!

    Mit etwas Muffensausen ging es ab in den Etoscha Park. Und kaum beim Südgate rein und noch nichtmal bezahlt, sahen wir schon 6 Giraffen und viele Zebras. Das kann ja nur super werden!

    Was haben wir sonst noch so gesehen:
    Tausende Zebras: Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. Vor allem am zweiten Tag, als wir nach Westen fuhren, kamen uns ganze Herden entgegen
    Viele Nashörner: In Etosha gibt es Nashörner en masse…Breitmaul und Spitzmaul. Besonders gerne kommen sie zum Okuakuejo Wasserloch, das man vom Camp aus nachts besuchen kann. So Nashörner 10 Meter entfernt ist schon cool!
    Viele Elefanten: Am Anfang hatten uns die noch etwas im Stich gelassen, aber nach ein paar Einzelnen, sahen wir am letzten Tag eine Herde von 21 Elefanten! Die Sichtung des ersten lief ungefähr so ab: Ein Auto vor uns steht…wir suchen, was die sehen. Auf einmal schreit Flo: „Ein Elefant, ein Elefant, ein Elefant!!!!!!!!!!!!“
    Tausende Springböcke
    Hunderte Geier beim verspeisen eines Zebras: Zum Glück war das Frühstück schon verdaut.
    Einen Löwen: Das war schon etwas scary, als der etwa 3 Meter neben unserem Auto lag und dann auf einmal aufgestanden ist. Wir uns dann schnell aus dem Staub gemacht, aber da war eine Sackgasse, also zurück und wieder am Löwen vorbei. Diesmal schon etwas entspannter mit Selfies und so ;-) Aber als er dann wieder aufgestanden ist, sind wir auch langsam weg. Er ist uns dann hinterher getrottet zu schattigen Bäumen
    Viele Giraffen: Besonders lustig war es die eine beim Trinken zu beobachten
    Streifengnu: Eigentlich leben die in grossen Herden, aber hier gibt es nicht so viele, deswegen haben sie sich anscheinend den Zebras angeschlossen
    Schwarzgesicht-Impala: Das gibt es nur noch in Etosha
    Sonst so: Kudu, Damara Kirkdikdik, Kuhantilope, Erdmännchen, Steinbock, Gemsbock, Fuchsmanguste, Schabrackenschakal

    Die Camps: Die sind im Eotsha super teuer, nichts besonderes, haben aber immer Zugang zu einem Wasserloch, so dass man sich da quasi die ganze Nacht hinsetzen könnte. Die erste Nacht waren wir im Süden bei Okuakuejo und die zweite Nacht dann bei Olifantsrus im Westen. Eigentlich sollte man auch reservieren, aber irgendeinen Stellplatz finden sie immer für einen :-)

    Nach einem ganzen und zwei halben Tagen rumfahren sind wir jetzt schon ziemlich geschafft und freuen uns jetzt schon auf die zweite Runde Etosha in ein paar Tagen!
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  • Opuwo, Epupa Fälle und Namibia's Norden

    14. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach den anstrengenden Tagen in Eotsha genossen wir den Infitiy Pool bei unserem Campingplatz in Opuwo und gönnten uns ein richtig gutes Abendessen am Abend. Nachdem wir Kudu schon gesehen hatten, gab es das nun auch zum Essen….sehr zu empfehlen!

    Opuwo, sowie die anderen Städte im Norden, ist so anders als die Städte im Süden. Man sieht hier nicht die kolonialen Wurzeln, sondern ein ganz anderes, sehr lebendiges, etwas chaotisches Namibia. Man muss sich schon zusammenreissen nicht mit offenem Mund zu starren, wenn im Supermarkt neben einem eine Himba Dame im klassischen Outfit (Dreadlocksähnliche Haare, oben ohne und untenrum in rotes Tuch oder Ziegenleder) steht. In Opuwo war es als Tourist noch ziemlich anstrengend, denn man wird viel von kleinen Kindern angebettelt, oder von Frauen angesprochen, die einem etwas verkaufen wollen. Es tut weh da nein zu sagen, auch wenn man weiss, dass das eigentlich das richtige ist. Wir haben viel darüber diskutiert, wie man wirklich helfen kann, und ob man überhaupt helfen soll. Hat Afrika schon zu viel Hilfe erhalten und ist verwöhnt? Sollte man den Kindern was geben? Wenn ja was? Wir sind leider noch nicht schlau geworden und so sagt man viel Nein, versucht durch eine Strassensperre von tanzenden Himba Kindern (natürlich wollen sie Geld dafür) durchzufahren und ignoriert die Kinder mit Wasserflaschen und offenen Händen am Strassenrand und hat dabei doch ein schlechtes Gewissen.

    Die weiteren Städte des Nordens wie Oshakati und Ondangwa sind zwar auch sehr chaotisch, aber super geschäftig. Man sieht viele teure Autos rumfahren. Hier scheint die Wirtschaftsmetropole des Nordens und der Schwarzen zu sein. Anscheinend verschlägt es hier nicht viele Touristen hin und so war es für uns super entspannt uns zu bewegen. Man wird eher neugierig beobachtet, da es kaum Weisse gibt.

    Landschaftlich hat der Norden auch nochmal eine völlig neue Seite gezeigt. Je weiter wir Richtung Epupa Fälle kamen, desto grüner wurde es, die Bäume wurden höher und irgendwann kamen Palmen dazu. Weiter westlich sah man dann viele Mini Seen, in denen mit Körben auch gefischt wurde.

    Die Epupa Fälle selber setzten sich eigentlich aus hunderten kleinen Wasserfällen zusammen und stürzen so über einen breiten Streifen hinunter. Der Kunene Fluss teilt Namibia und Angola und von unserem Stellplatz direkt am Fluss unter den Palmen konnten wir quasi nach Angola rüber spucken. Der Platz war wirklich traumhaft und wir haben die Hängematte zwischen den Palmen voll genossen. Der Rafting Guide war leider krank, so mussten wir noch mehr lesen ;-) Und dummerweise hat uns das Rauschen der Wasserfälle auch Nachts wieder etwas wach gehalten ;-)

    Etwas östlich von den Epupa Fällen sind die Ruacana Fälle, oder besser waren…. Wenn die Staumauer der Angolaner und der Namibier nicht wäre, wären diese fast so gross wie die Victoriafälle. Nun versorgt das Wasserkraftwerk aber halb Namibia mit Strom und so ist da nur ein kleines Rinnsal. Aber trotzdem beeindruckend.

    Eine kleine Anekdote vielleicht noch zu einer Lodge in der wir waren. An dem Tag hatten wir etwas Pech….die eine Lodge war ausgebucht und die andere hat Etosha Preise verlangt. Und da die Auswahl hier nicht so gross ist, sind wir in einer gelandet, wo wir uns nicht ganz sicher waren, ob das nicht ein Bordell ist, aber es war spät und wir müde und die Reviews waren ok. Als wir am kochen waren, kam jemand vorbei und stellte sich als Besitzer vor, und meinte er macht sonst was anderes. Er erklärte uns dann, was er alles so mit der Lodge vorhat und wie er sie umbaut und so. Und auf die Frage, was er denn sonst macht, erklärte er nach etwas zögern, dass er der „Deputy Minister of Fisheries and Marine Resources“ ist. Da haben wir uns zumindest mal sicher gefühlt und fanden es aber schade, dass er so schnell wieder verschwunden ist…..das wäre sicher noch spannend geworden.

    Nun freuen wir uns auf die nächsten Tage Etosha, diesmal die Ostseite.
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  • Etosha's Osten

    18. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 19 °C

    Namibia’s Norden hat immer noch mit der Maul- und Klauenseuche zu kämpfen. Und damit diese sich nicht weiter verbreitet, gibt es etwa auf Höhe von Etosha´s Norden Kontrollpunkte. Man darf also kein rohes Fleisch von Norden nach Süden bringen. Irgendwie hatten wir das vergessen…also Gaskocher auspacken, und die Wurst und das Steak grillen. Am nächsten Tag wären wir froh gewesen, hätten wir die Wurst besser weggeschmissen…und so legten wir einen Campinglazaretttag ein. Safari bei Magenverstimmung wollten wir nicht wirklich machen ;-)

    Aber dann ging es endlich wieder los und wir wollten unbedingt Geparden und Leoparden sehen. Diesmal führte uns die Route von Namutoni im Osten über Halali bei Okaukuejo im Süden wieder raus.

    Unsere Highlights diesmal:
    - Ein Leopard am letzten Tag direkt neben der Straße in der Sonne liegend, der dann auch noch auf Springbockjagd gegangen ist!
    - Eine Nachtsafari: Mit einem Guide kann man Nachts von 19:00 bis 22:00 auf Safari fahren und sieht komplett andere Tiere, wie Löffelhunde, Eulen, Hasen und Löwen auf Zebrajagd.
    - Eine Nashorn-Soapopera in der Nacht am Wasserloch: In Halali haben sich um 22:30 erst zwei Nashörner freudig beschnuppert und es sah nach Romanze aus, dann kam jedoch ein anderes Weibchens zum Wasser, was das erste Weibchen nicht so toll fand, das Männchen aber natürlich schon. Das neue Weibchen schnaubte das Männchen aber nur böse an. Und auf einmal jagte das alte Weibchen ein zweites Männchen aus dem Gebüsch. Nun war das Drama perfekt und die zwei Männchen gingen aufeinander los. Wozu braucht man Fernsehen, wenn man ein Wasserloch hat. Es haben nur die Chips gefehlt.
    Auch so wieder viele Nashörner: Etosha hat die grösste Population an Spitzmaulnashörnern in der Welt. Und so sieht man Nachmittags meistens eins.
    - 19 Giraffen an einem Wasserloch!
    - 2 Elefanten super nahe beim trinken
    - 3 Löwendamen beim schlafen 5 Meter von uns
    - Black Mamba: Vor uns schlängelte sich eine etwas 2m lange Schlange über den Weg und ein Guide Abends meinte, es könnte eine Black Mamba sein....eigentlich wären wir lieber unwissend geblieben!
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  • Auf der Suche nach Kupfer

    21. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir haben hier grade einen der coolsten Campingplätze gefunden. Eine Lodge, die alles an die alte Kupferminenzeit anlehnt. Die Lodge selber hat sogar einen Weinkeller. Und die Campingplätze sind weit voneinander entfernt mit eigenem Klo und Dusche. Heisswasser gibts vom Donkey, der morgens befeuert wird. Und wenn man am Morgen aufsteht glüht die Glut vom Lagerfeuer am Abend noch.Weiterlesen

  • Rundu - Besuch einer Kwangali Familie

    23. Mai 2017 in Namibia ⋅ ⛅ 14 °C

    Bevor wir überhaupt nach Rundu fahren konnten, mussten wir erstmal unseren Reifen anschauen lassen. Der verliert mittlerweile 0,3 bar pro Tag…nicht, dass wir neben einem ungemütlichen Elefanten auf einmal einen Platten haben ;-) Und siehe da, der Reifen ist komplett durch und wir müssen einen neuen kaufen….leider natürlich nicht in der Versicherung mit drin, aber wir hatten das eigentlich schon viel früher erwartet. Dann gehts auch los nach Rundu.

    Neben einer schönen Lodge direkt am Okavango und mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Fluss war das Highlight hier der Besuch bei einer Familie der lokalen Kwangali. Auch auf der Fahrt sieht man immer eingezäunte Rechtecke, in denen ein paar Hütten stehen. Dies ist jeweils eine Familie. Die Familie, die wir besuchten ist eine der Ärmsten in der Gegend um die Lodge, mit 4 Töchtern und 2 Söhnen, und vielen Enkelkindern, jedoch ohne Arbeit und die Enkelkinder ohne Väter. Zu Essen gibt es Maisbrei, für den sie das Maismehl auch selber herstellen. Einmal im Jahr, zu Weihnachten oder Neujahr gibt es Reis. In einer Hütte schlafen die 3 Schwestern auf einem Bett und etwa 7 Kinder am Boden. Wenn man sieht in welchem Überfluss wir leben, wie viel wir uns beschweren und wie diese Familie lebt und zufrieden ist mit der Situation gibt einem dies schon recht zu bedenken. Und so fuhren wir unseren Gedanken nachhängend weiter Richtung Osten…
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  • Caprivi - der Westen

    24. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 27 °C

    Mit dem Eintritt in den Caprivi-Zipfel beginnt nicht nur das Malaria-Gebiet, sondern auch eine Gegend in der die Wildpopulation der Tiere sich nach der Wilderei wieder erholt und eine extrem hohe Dichte annimmt. So sind wir dann auch direkt wieder auf Safari im nahegelegenen Mahango Game Reserve gestartet.

    Neben den fast schon allgegenwärtigen Zebras und Antilopen (hier gibt es sogar noch einige neue Antilopenarten wie Rappen- oder Pferdeantilopen) gibt es auch den "ein oder anderen" Elefanten. Da die Wege hier allerdings durch deutlich dichteres Gestrüpp führen als in Etosha kommt es eben auch mal vor, dass plötzlich ein Elefant direkt rechts neben dem Auto steht wenn man um die Ecke biegt... Da die meisten Elefanten hier noch ihre Stoßzähne haben (die sind nicht gerade klein) und besagter Elefant begann mit dem Kopf zu wackeln (ein Warnzeichen kurz vor dem Angriff) gipfelt eine solche Begegnung dann in dem Ausruf "schnell weg hier!!"

    Neben diesem Exemplar haben wir auch noch einen Elefanten beim "Waschen" gesehen - das war dann eher ein mit-Schlamm-bewerfen, aber es schien ihm gefallen zu haben ;-) sowie natürlich wieder viele Exemplare der Spezies Tourist.

    Eine komplett neue Spezies gab es auch noch zu beobachten auf der abendlichen Bootstour: die Hippos! Und da es hier einige gibt, müssen manche auch durch aggressive Anzeichen ihre Markierungen setzen. Das führt dann immerhin zu ziemlich coolen Bildern :-)
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  • Mudumu NP - Caprivis Osten

    26. Mai 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 23 °C

    Mit Mudumu war heute ein weiterer NP geplant, der noch relativ neu im Caprivi angelegt wurde, um die Wilderei einzudämmen und den Wildtieren wieder ein sicheres Zuhause zu geben. Wir hatten schon gehört, dass der Park nicht so wie andere ist sondern etwas "abenteuerlicher". Und siehe da: 50m nach der Ranger Station wo wir den Permit holen mussten sind wir direkt im Sand stecken geblieben. Komisch - inzwischen wussten wir doch wie der 4x4 eingeschaltet wird. Also auf höhere Drehzahl geschaltet und langsam angefahren: Wir sind sogar ohne anschieben wieder rausgekommen. Super! Nach und nach haben wir so dann auch unser Sandpisten-Trauma aus der Sossusvlei bewältigt. Gerade noch rechtzeitig für die wohl sehr sandigen Pisten in Botsuana :-)

    Die sogenannten "Straßen" waren dann eine Mischung aus 1) Sandpiste, 2) Tiefsand-Kreuzung in der man nur darauf hoffen konnte dass das Auto auch in die Richtung abbiegt, in die man möchte, sowie 3) Wegen, auf und neben denen das Gras fast so hoch wie das Auto wuchs. Entsprechend lange hat es auch gedauert bis wir mal Tiere gesehen haben. Aber so standen wir dann eben fast mitten in einer Elefantenherde, wenn Anja nicht noch rechtzeitig Stopp gerufen hätte. Auf dem Rückweg sind wir nochmal zur Herde gefahren und konnten sie beim Trinken im Fluss beobachten - zusammen mit einigen fast noch Neugeboren.

    Nachdem wir aus dem Park wieder rausgefahren waren, fuhren wir noch einen kurzen Umweg um die Strecke abzufahren an der sich die Geparden niedergelassen haben sollen. Eigentlich sind Geparden fast nur in Etosha anzutreffen, wo wir leider keinen gesehen haben - und es ist das letzte der großen Tiere auf unserer Strecke, das uns noch fehlt... Sollte heute also wirklich das Glück uns einen Geparden in die Wildnis im Caprivi schicken? Also sind wir mal die Strecke abgefahren und je näher wir dem Ende kamen, umso länger wurden die Gesichter. Wir waren schon an der Stelle zum umdrehen als wir uns einen Ruck gaben und noch ein paar Meter weitergefahren sind. Doch auch da war nichts zu sehen und so sagte ich schon "lass uns umdrehen, da vorne ist auch nichts" als es plötzlich im Busch neben uns raschelte. Schnell drehten sich die Köpfe, doch wir sahen nur einen Schatten zwischen den Sträuchern. Nach etwas Warten zeigte sich der Gepard dann tatsächlich noch und lief einige Meter neben unserem Auto entlang. Wow, das war ein Tag!
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  • Abenteuer Sambia

    28. Mai 2017 in Sambia ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach unserem Geparden Abenteuer sind wir noch bis Katima Mulilo gefahren, um am nächsten Tag gleich über die Grenze nach Sambia zu fahren. Da nach Namibia rein alles so glatt lief rechneten wir mit 1h für die Grenze und für die 200km Teerstrasse nach Livingstone mit 2,5h. Aber wir sind ja in Afrika: so waren wir nach 2,5h in Sambia und weitere 4,5h später in Livingstone. Wie kams?

    1. Cash is king (und dann halt noch in der richtigen Währung): die Visa in Sambia kann man nur in Dollar bezahlen, oder auch in Namibischen Dollar, aber nicht in Kwacha (der lokalen sambischen Währung, die man an der Grenze aus dem ATM bekam). Warum, verstand der Grenzbeamte selber nicht. Nun hatten wir Kwacha, aber nicht genug Dollar... Die Grenzbeamten hatten dann irgendwann Mitleid und wir durften in Kwacha bezahlen. Das Auto über die Grenze zu bringen war noch komplizierter und nach diversem hin und her waren wir endlich in Sambia.

    2. Teer ist nicht gleich Teer: die Teerstrasse glich leider eher vielen Schlaglöchern mit etwas Teer dazwischen. Die Schlaglöcher waren teilweise metertief und so kamen wir mit 20kmh voran.

    Nach all diesem Trubel haben wir dann beschlossen uns einen richtigen Luxus, nämlich ein Doppelzimmer im Hostel in Livingstone zu leisten. Nach 7 Wochen wieder mal mehr als 1,20m, ein weiches Bett und nicht in Schlafsäcke eingemummelt. Ein Traum!

    Nach Livingstone kommt man eigentlich nur für die Wasserfälle. Also mussten wir da natürlich auch hin. Schon von weitem sieht man die Gicht in den Himmel steigen. Ende Mai führen die Victoria Fälle am meisten Wasser und so kann man die vollen Ausmasse nur erahnen und spüren. Bei unserem Spaziergang wurden wir "waschlnass". Wenn man seinen Pass an der Grenzstation abgibt, kann man auch noch auf die Victoria Brücke, die Sambia und Simbabwe verbindet. Hier konnten wir uns grade noch so zurückhalten einen Bungee Sprung zu machen ;-)

    Da wir beschlossen hatten nicht nach Simbabwe zu fahren, hiess es für uns am nächsten Tag direkt nach Botsuana.
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  • Kazungula - die Grenze

    29. Mai 2017 in Botswana ⋅ ☀️ 24 °C

    Kazungula wird durch den Sambesi getrennt und ist auf der einen Seite Sambia und auf der anderen Botsuana. Eine Brücke gibt es noch nicht, sondern nur eine Fähre. Und mit der mussten wir mit. Doch diesmal waren wir vorbereitet: wir hatten Dollar, wir wussten was die Fähre kostet, und wir wussten, dass wir einen Fixer brauchen, der uns auf die Fähre hilft, und wir hatten uns geistig auf Chaos eingestellt.

    Schon bei der Anfahrt zur Grenze fährt man ewig lange an LKW Schlangen vorbei. Angeblich warten die Wochen, bis sie drüber kommen. Wir fahren dann einfach mal vorbei. Vorne angekommen, belagern uns diverse Männer, die uns sagen, was wir machen sollen. Wir suchen uns einen aus und dackeln ihm durch diverse Büros hinterher. Überraschend schnell haben wir dann alles. Nur wenn man nicht weiss wohin, kann das hier ewig dauern. Flo und unser Fixer laufen dann voraus und ich mit dem Auto hinterher. Vorbei an der Polizeikontrolle, vorbeigedrängelt an anstehenden und entgegenkommenden LKWs. Und schnell noch vor einem LKW auf die Fähre gedrängelt. Die legt auch schon ab, aber wo ist Flo?!?! Shit, doch nicht alles so rund gegangen. Ich steig mal aus, und sehe auf der einen Seite der Fähre nichts. Auf der anderen Seite auch nichts...panik! Aber dann kommt er doch und ist im letzten Moment noch auf die losfahrende Fähre gesprungen. Puh!

    Die Einreise nach Botsuana ist dann kinderleicht :-)
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  • Chobe Riverfront

    30. Mai 2017 in Botswana ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir hatten jetzt schon so viel über Chobe und die Riverfront gelesen und gehört, wie schön es sein soll und waren mega gespannt!

    Kaum angekommen, sind wir gleich auf Bootssafari gegangen. Der erste Schock waren die Massen an Touristen, hauptsächlich Amerikanisch und mindestens 30 Jahre älter als wir. Nun waren wir also auf dem riesen Boot, mit all den anderen und die Vorfreude schwand dahin. Dann wurde auch noch eine Bar aufgebaut und der Guide meinte: "je mehr ihr trinkt, desto mehr sehen wir". Na das kann ja was werden.... Und es wurde toll!!! Der Guide erzählte super viel und war richtig gut und wir sahen Elefanten im Wasser, am Wasser, Hippos, Krokodile, Wasserbüffel (damit waren unsere Big 5 komplett), und alles in einer traumhaften Landschaft!

    Am nächsten Tag 7Uhr standen wir dann am Gate, um den Park diesmal mit dem Auto auf eigene Faust zu durchqueren. Den ganzen Tag fuhren wir über sandige Pisten, und obwohl wir gar nicht so viele Tiere sahen, war es traumhaft schön! Die Landschaft ist traumhaft und die Pisten abenteuerlich (wir haben 9 Stunden für etwa 70km gebraucht). Und die Tiere am Fluss zu sehen wunderschön!

    So schön die Chobe Riverfront war, so merkwürdig war unser Campingplatz. Wir dachten immer die Security wäre da, um uns vor den Tieren zu beschützen, aber hier mussten sie in der Nacht betrunkene Gäste beruhigen. Dabei waren sie aber super entspannt und machten einen wirklich guten Job! Wir sind jetzt nur froh, dass wir vor dem nächsten Abenteuer bei Mabele in einer ruhigen Lodge etwas entspannen können.
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  • Chobe / Savuti oder das Tiefsandexamen

    3. Juni 2017 in Botswana ⋅ ☀️ 24 °C

    Kaum war die Sonne aufgegangen, ging es auch direkt los auf die nächste Safari-Tour in den Chobe Nationalpark - immerhin mussten wir zu unserem nächsten Campingplatz und der war 85 km entfernt! Nunja, in Botsuana bedeuten 85 km nunmal eben gute 5 Stunden Fahrzeit. Das liegt insbesondere an den sandigen Pisten und hier heißt das eben Tiefsand, der nur langsam befahren werden kann. Dazu kommen dann noch die gelegentlichen Elefanten, die vor einem plötzlich aus dem Wald stolpern und zum Abbremsen zwingen.

    Aber für die riesigen Elefantenherden und den allgemeinen Tierreichtum ist Chobe schließlich auch bekannt. Nur in diesem Jahr will es nicht so richtig. Die vielen Regenfälle haben dafür gesorgt, dass die Tiere überall im Park genug Wasser finden und sich somit nur in geringerer Zahl den Touristen zeigen. Aber trotzdem gibt es noch genug Elefanten, so dass wir am Nachmittag bei einer Pirschfahrt in eine Elefantenherde geraten und eine halbe Stunde warten müssen bis sie weitergelaufen sind und der Weg wieder frei ist. Nachdem uns noch ein paar weitere Elefantenherden den Weg versperrt haben und wir immer wieder Umwege fahren mussten, haben wir abends noch eine große Gruppe ans Wasserloch kommen und dort baden sehen.

    Zurück im Camp haben wir uns auf unsere erste Nacht in der Wildnis eingestellt. Erstmals keine Zäune um den Platz und mitten im Raubtier- bzw. Elefantengebiet. Was, wenn uns ein Löwe für ein geeignetes Abendessen hält? Solange das Feuer am Campingplatz brennt und dieser gut beleuchtet ist, ist das kein Problem wurde uns gesagt. Also haben wir für schöne Licht gesorgt und in der Tat: die einzigen Besucher, die wir nachts hatten, waren Eichhörnchen, Vögel und eine Ratte, die den Weg ins Auto gefunden und fast unseren Permit für die nächsten Campingplätze und Nationalparks gefressen hat. Wenn das mal nicht Wildnis pur ist!

    Am nächsten Morgen durften wir dann erst mal das Chaos der Ratte beseitigen und haben so ein paar große männliche Löwen verpasst… So ist halt die Natur…
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  • Moremi oder das Wasserexamen

    5. Juni 2017 in Botswana ⋅ ⛅ 14 °C

    Bereits am Gate des Chobe Parks hatten wir gehört, dass in Moremi noch sehr viel Wasser stehen muss und die Straßen erst gerade so passierbar wurden. Auf botsuanisch heißt das so viel wie „das Wasser reicht bis knapp unter die Fensterscheiben“. Bereits vor dem Eingang ins Moremi war der Weg von Wasser versperrt und der Grund nicht sichtbar. Da in dieser Region aber zum Glück ab und zu noch Safariautos vorbeikommen mussten wir nur eine halbe Stunde warten bis wir einem folgen konnten. Nach einem prüfenden Blick auf unser Auto meinte er einfach nur „follow me“. Das war dann in der Tat auch besser so, da mitten im Wasser eine scharfe Rechtskurve gefahren werden musste um auf die andere Seite zu kommen. So hatte unser Auto dann inklusive der Motorhaube eine schöne Wäsche spendiert bekommen. Gut, dass unser Auto einen Schnorchel hat… Am Gate angekommen und total glücklich über unsere Wasserfahrkünste, stand schon eine andere Safarigruppe dort, die eigentlich hinter uns war. So haben wir dann festgestellt, dass es auch eine Strecke mit weniger Wasser gegeben hätte… No risk no fun :-)

    Abends hatten wir dann unsere erste Wildtierbegegnung (oder auch „Dinner Entertainment“). Beim Abendessen haben sich zwei Elefanten dazugesellt und direkt neben unserem Campingplatz gegrast (5m von unserem Esstisch entfernt). Diese riesigen, wilden Tiere direkt vor sich zu haben ist zwar sehr beeindruckend und etwas beängstigend zu Beginn, aber irgendwie auch total friedlich und beruhigend.

    Die Wasser-Erfahrung hat sich an den nächsten Tagen noch so weitergezogen: viele Passagen waren völlig unbefahrbar, einige wieder nur wenn man wusste wo lang. Und so haben sich die Tiere hier auch wieder die meiste Zeit versteckt gehalten, da das Wasserangebot dieses Jahr einfach zu hoch ist. Am zweiten Tag ist so auch Anja zum Wasserexamen gekommen. Da der Weg zur nächsten Campsite durch mehrere tiefe Wasser und die Strecke nicht auffindbar war, ist einer der Ranger netterweise ein Stück mitgefahren und hat ihr den Weg sowohl an Land als auch durchs Wasser gezeigt. Zu dem Zeitpunkt schien das alles noch relativ einfach, wenn man nur wusste wo man genau Langfahren muss. Auf der letzten Campsite hatten wir zwei Nächte gebucht und bei der zweiten standen abends plötzlich als unser Empfangskomittee drei Autos vor unserem Eingang und hatten gefragt ob sie sich bei uns dazustellen können. Sie waren in anderer Richtung an die Wasserstellen gefahren und hatten dort einen der Locals drin stecken sehen, der abgeschleppt werden musst. War wohl doch nicht so einfach, diese Wasserstelle… Also mussten sie umdrehen und da es bereits spät abends war konnten sie die nächste Campsite nicht mehr erreichen. So wurde es noch ein lustiger und internationaler (Belgien, Italien und USA) Abend. Bei so viel Radau auf der Campsite hat sich auch kein gefährliches Wildtier mehr zu uns getraut ;-)

    Zwischendurch haben wir im Moremi auch noch einen Mokoro-Trip gemacht. Das sind kleine Boote, die früher mal aus Baumstämmen waren (das botsuanische Pendant zu den Gondeln in Venedig). Eine solche Fahrt ist super schön und gibt einen wunderbaren Eindruck des Okavango-Deltas. Zwar sieht man nicht viele Wildtiere, aber die Ruhe, die das Delta dort ausstahlt, ist enorm.

    Insgesamt haben wir im Moremi somit wieder jede Menge Elefanten, Giraffen, Zebras, Antilopen (hier Schwarzfersen Impalas) und Warzenschweine gesehen. Die Landschaft war traumhaft schön und wir konnten erahnen, warum viele mit denen wir vorher gesprochen hatten beim Stichwort Moremi glänzende Augen bekommen. Die großen Raubtiere blieben allerdings aus. Das sollte sich kurz nach Verlassen des Moremi ändern. 20km nach der Parkgrenze stank es wahnsinnig und ein kleiner Abstecher ins Gebüsch zeigte, dass hier ein Rudel Löwen in der Nacht zuvor eine junge Giraffe erlegt hatten und ein Löwe gerade noch am Fressen war. Das war eine Wildtierbegegnung der wirklich besonderen Art.
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  • Das Okavango Delta hautnah

    9. Juni 2017 in Botswana ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach mehreren Tagen und Wochen auf Safari im Auto - hinter Glasscheiben und mit wundgesessenen Hintern - versprach unser nächstes Abenteuer, eine Kajaktour, eine intensivere Begegnung mit den Wildtieren (zuvor hatten einige andere Reisende noch versucht uns Angst vor den Hippos und Krokodilen einzujagen - mit mehr oder weniger großem Erfolg…). Dazu würden wir einen Blick auf das Okavango Delta werfen können, dessen Bild in unseren Köpfen bisher noch überwiegend von Erzählungen geprägt war.

    Am ersten Morgen ging es dann erst mal mit dem Boot raus aus der Stadt und weit hinein ins Delta - stromaufwärts, damit wir dann mit der Strömung paddeln und mehr Strecke bewältigen könnten. Es war ein phantastischer Anblick - überall um uns herum Wasser, das Gras wuchs hoch und die Seerosen blühten. Hin und wieder ließen sich dazwischen ein paar Hippos blicken, aber zum Glück keine Krokodile. Und so schwanden dann auch die letzten Bedenken.

    Nach dem Mittagessen ging es dann endlich in die Kajaks! Die Ruhe und die Kraft, die das Delta ausstrahlt sind einfach enorm und wir sind mitten durch gepaddelt. Eine besondere Atmosphäre wenn man sich vorstellt, dass dies alles von den Regenfällen in Angola gespeist wird und größtenteils hier in Botsuana versickert.

    Nach 11km paddeln im Camp angekommen wurde erst mal Feuer gemacht, das ist hier die einzige Energiequelle: Getränke, leckeres Essen und Licht wurden aus dem Feuer gespeist. Es gab sogar eine Dusche im Busch mit heißem Wasser von der Feuerstelle! Erschöpft vom Tag (im Freien statt im Auto) und der physischen Arbeit haben wir super geschlafen.

    Am nächsten Morgen haben wir noch einen Versuch gestartet und sind nochmal zu einem Bushwalk aufgebrochen (am Abend zuvor hatten wir keine Tiere gesehen). In der Morgendämmerung bekamen wir einige Zebras, Impalas und Giraffen zu sehen - mitten drin fingen auch noch die Löwen an zu brüllen. Zu Fuß und ungeschützt werden plötzlich alle Sinne schärfer und man nimmt die Umgebung stärker wahr - definitiv eine viel intensivere Begegnung als im Auto!

    Am Morgen auf dem Wasser war es noch ruhiger und wir konnten die Stille und die Weite des Deltas noch besser spüren. Unterwegs kamen uns noch ein paar Touriboote entgegen, die uns natürlich alle wie wild fotografiert haben - so haben wir dann auch mal erlebt wie sich die Tiere fühlen müssen wenn die Safaris über sie herfallen ;-)

    Auf der Rückfahrt zur Stadt kamen wir auch noch an ein paar Elefanten vorbei, die direkt neben dem Boot standen. Ein beeindruckender Anblick wenn man ihnen von einem so kleinen Boot entgegenblickt und sie beim gemütlichen Grasen beobachtet.

    Unterwegs haben wir noch gelernt, dass ein Erdbeben dieses Jahr dafür gesorgt hat, dass mehr Wasser östlich von Chief's Island und damit im Moremi entlang fließt. Das erklärt auch warum dort so viel unter Wasser stand :-)
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  • Der Ruf der Kalahari

    12. Juni 2017 in Botswana ⋅ 🌙 12 °C

    Sollten wir das wirklich machen, in die Kalahari fahren, Wüste, und die Reiseführer sagen, man soll nicht alleine fahren und nur mit langer 4x4 Erfahrung und Satellitentelefon. Aber es soll beeindruckend sein, Katzen geben, und einen traumhaften Sternenhimmel. No risk no fun, also los :-)

    Die erste Nacht verbrachten wir in Kori, die zweite in Pokhojie und die dritte in Deception. Campingplätze ohne Zaun, mit Plumpsklos und ohne Dusche.

    Beim Reinfahren hatten Südafrikaner vor uns direkt einen Defekt am Trailer. Aber ein Satellitentelefon bringt auch nichts, wenn es Sonntag ist und man die Nummer vom Ranger nicht hat. So campten sie am Strassenrand und wir fuhren weiter.

    Am ersten Tag sahen wir noch einige Autos und die erste Nacht war extrem ruhig und wir schliefen friedlich und glücklich ein und träumten von den Abenteuern von Mark und Delia Owens, die hier in den 70ern 7 Jahre verbracht hatten.

    Am zweiten Tag ging es Richtung Südwesten und wir fanden mehr Wild, aber immernoch keine Katzen. Seit Mittags hatten wir kein Auto mehr gesehen und wir waren die einzigen Menschen in einem mindestens 20km Radius. Die Stimmung am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel war fast mystisch und ausser Wüstenmäusen, die uns mit ihrem Rascheln erschreckten war es ruhig. Kaum im Zelt und den Reisverschluss geschlossen hörten wir tiefes Brüllen, ziemlich laut und mehrstimmig. Wir wagten kaum zu atmen und schauten uns mit offenen Mündern an. Da waren wohl unweit von unserem Campingplatz ein paar Löwen am jagen. Das war einer der beeindruckendsten Momente! Was wenn die sich jetzt entscheiden hier morgen rumzuliegen? Dann wird uns wohl für ein paar Tage niemand finden und wir kommen nicht weg.

    Am Morgen danach präsentierte sich die Kalahari jedoch friedlich mit den ersten Sonnenstrahlen. Von den Löwen war nichts zu sehen. Tagsüber kreuzten Löffelhunde, Schakale und ein Gepard unseren Weg. Nach 24h ohne jemanden gesehen zu haben teilten wir die Campsite diesmal mit anderen Campern und schliefen wie Steine.

    Bei der Fahrt aus dem Reserve haben wir nochmal beim Gate gehalten und dort unter anderem einen Blick auf die Klimatabelle der letzten Jahre geworfen: diesen Sommer hatte es statt der üblichen monatlich 170mm ganze 280mm geregnet! Das hilft den Tieren zwar nicht zum Ende der Trockenzeit hin, aber so verstanden wir dann auch warum an den Wasserlöchern in ganz Botsuana noch relativ wenige Tiere waren.

    Die Kalahari war definitv einen Stop wert. Die sich verändernde Landschaft ist beeindruckend und es ist kaum vorstellbar wie die Tier hier ohne Wasser überleben.
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  • Nxai Pan Game Reserve

    15. Juni 2017 in Botswana ⋅ ⛅ 25 °C

    In den Salzpfannen steht noch immer das Wasser der Regenzeit weshalb Kubu Island nur vom Süden her erreichbar ist und unser geplante Route durcheinander bringt. Also haben wir uns dazu entschlossen heute eine etwas kleineres System von Salzpfannen zu besuchen, die größtenteils schon trocken waren.

    Die Strecke vom Gate bis zur Pfanne war wieder die reinste Schüttelfahrt - Namibia lässt grüßen (gut, dass wir keine rohen Eier mehr im Kühlschrank hatten ;-) )! Es hat sich allerdings gelohnt, kaum angekommen sind wir zum Wasserloch und wurden auf dem Weg dorthin von Elefanten und Giraffen begleitet, die sich alle ebenfalls zu dem Zeitpunkt auf den Weg dorthin gemacht hatten. Dort haben wir dann auch die Trinkordnung an botsuanischen Wasserstellen kennengelernt: Obwohl zuerst die Gnus da waren, gefolgt von den Giraffen, haben alle abgewartet bis die Elefanten kamen und dabei recht unruhig in der Gegend rumgeschaut. Auch wenn sie nur einen kleinen Teil des Wasserlochs brauchten, haben die Elefanten während dem Trinken und Nassspritzen keine anderen Tiere zugelassen und sie sofort vertrieben, sollte sich jemand doch mal anmaßen in Richtung Wasser zu laufen. Anschließend waren die Giraffen dran und danach erst die Antilopen (Gnus, Kudus etc.).

    Die Raubtiere wollten sich in der ganzen Pfanne leider wieder nicht zeigen und so sind wir zu den Baines’ Baobabs aufgebrochen, eine Gruppe Affenbrotbäume, die am Rande einer der Pfannen stehen und sich nicht verändert haben seitdem Baines sie 1862 gezeichnet hat; lediglich ein Ast an einem der sieben Bäume ist abgebrochen.

    Die gleiche Schüttelfahrt auf dem Weg raus hat dann allerdings dazu geführt, dass wir etwas spät dran waren und es bereits dunkel wurde als wir unsere nächste Unterkunft aufgesucht haben (in Afrika und bei massiven Schlaglöchern auf der Straße ist Nachtfahren keine so gute Idee). Wir sind aber noch gut angekommen und haben den Tag bei gutem Essen und ein paar Drinks unter beleuchteten Baobabs ausklingen lassen.
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