Chile
Rio Ibañez

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Travelers at this place
    • Day 92

      Von Coyhaique bis Puerto Río Tranquilo

      January 5, 2024 in Chile ⋅ ⛅ 13 °C

      Heute Vormittag ließen wir es langsam angehen mit einem ausgedehnten Frühstück, dem Besorgen einer chilenischen SIM-Karte für Papa und Proviant nachbunkern.

      Felix fuhr wieder bei mir mit und Papa war dieses Mal der Chauffeur vom Michi, weil dieser noch einiges am Handy zu erledigen hatte. Er bucht sich jetzt nämlich bei uns zum berühmten W-Track im Torres del Paine National Park dazu. Da der Empfang/Internetzugang ausschließlich in Städten oder Dörfern möglich ist, blieben wir gleich mal für eine Fertig-Buch-Pause stehen.
      Die Anfangsstrecke war idyllisch durch Wiesen, Wälder und vor allem Kuh- oder Schafweiden. Jemandem - die viele Wochenenden in Traberg verbracht hat - schlug das Herz gleich dreimal höher 🥰. Irgendwann werd i Bäuerin👩‍🌾🐄 🐑 🐈 🐈‍⬛ 🐂🦙(🦩).

      Das Wetter war wechselhaft mit Sonne und Regen bei maximal 18 und minimal 10 Grad. Je weiter wir in den Süden kamen, desto windiger wurde es. Blaue, lila, rosa, weiße und gelbe Lupinen begleiteten uns die gesamte Strecke und ebenso ihr lieblicher Duft.
      Von gesamt 230 km waren 140 davon Schotterstraße und ich dachte: „Die endet ja NIE.“
      Heute war’s mir dann echt zu lange. Liegt vielleicht auch daran, dass wir um 17:30 Uhr immer noch nichts zu Mittag gegessen hatten.

      Nach dem wohlverdienten Mittag-/Abendessen schlenderten wir am See entlang und buchten für morgen 9 Uhr eine Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen. Ich bin schon soooo gespannt wie es wird!!!! Die Fotos im Netz schauen unglaublich aus. Wir haben uns sicherheitshalber für die lange 2,5 Stunden Tour entschieden!

      Am Weg zurück zum süßen Hotel bewunderten wir unterschiedlichste Blumenpracht und Papa verbrachte eine Weile in der Kirche.
      Michi schlug sein Zelt zwei Kilometer weiter auf einem Campingplatz auf - direkt am See! Traumhaftes Ambiente!

      Generell ist noch zu sagen, dass es immer länger hell bleibt, je weiter wir in den Süden kommen. Jetzt sind wir schon bei 22:30 Uhr.
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    • Day 39

      Puerto Rio Tranquilo jour 1 et 2

      March 29, 2023 in Chile ⋅ 🌧 5 °C

      Bon on va pas s’excuser à chaque fois pour notre retard, on va essayer de le rattraper mais c’est pas dit qu’on y arrive.

      (On repart donc du camping sauvage prêt du lac, soit le début de la Carretera Austral pour nous)

      Après ce délicieux repas et cette nuit reposante au sec dans cette tente où jamais condensation ne se forme, on reprend le stop pour Puerto Rio Tranquilo. Et là, on a à peine le temps de lever le pouce qu’un mini-van mercedes dernier cris accepte de nous prendre. On fait alors la rencontre d’un américain des Etats-Unis d’Amérique très sympa (anti Trump en plus, décidément la chance nous sourit).
      On discute politique, écologie, voyage, le tout en anglais (ca fait du bien).

      Jour 1:

      Une fois arrivé à Puerto Rio Tranquilo, on cherche vite un resto pas trop chère car le temps menace. Après quelques minutes, on finit par se poser dans un bus tagué qui fait office de resto. Très sympa, on y reste au moins 3h, puis voyant que le temps ne s’améliore pas, on se décide à rejoindre le camping sous la pluie attendre que Mère Nature se calme pour aller faire des bières (Mea Culpa, des courses).

      Une fois rentré des courses, on tente le all-in. On demande a la doyenne de l’auberge si on peut dormir dans le réfectoire des campeurs ce soir, car il pleut et que notre tente n’est pas imperméable (ce qui est faux, elle a tout les défauts qu’une tente peut avoir, sauf celui là). Et la contre toute attente, elle accepte. Mieux encore, elle nous fournit des matelas (très confort du reste) et des couvertures, et nous autorise à dormir ici le temps de notre séjour. Autant vous dire qu’on a passé les 3 meilleures nuits en « camping » de notre vie.

      On finit cette journée par une petite soirée bières et pâtes. A table, on rencontre 2 français qui font le Chili en vélo, avec qui on sympathise et (spoiler) qu’on sera amené à recroiser quelques jours plus tard.

      Jour 2: Canoë dans les Cuevas des Marmolle.

      Ce matin, c’est levé 6h30 pour aller faire du canoë dans les Cuevas de Marmolle. Il s’agit d’énormes formations rocheuses au milieu du lac General Carrera érodées par l’eau, le vent et le soleil. Véritables bijoux de géologie et berceaux de nombreux mythes, on peut en théorie se marier dans celle qu’on nome La Capilla de Marmolle (chapelle en espagnol). On fait la visite avec un guide qui nous explique toute leur l’histoire, accompagné des 2 français rencontrés la veille qu’on a convaincu de venir avec nous. On rentre aux alentours de midi, et on décide d’aller visiter la ville après avoir manger. Le soir, c’est petit apéro avec nos copains français.

      Vic
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    • Day 36–37

      Carretera Austral Pt. 1: Marble Caves

      February 2, 2024 in Chile ⋅ 🌬 13 °C

      Although it is the main and pretty much only road in this region, many stretches of the Carretera Austral (the „Southern Way“) are still unpaved and in surprisingly bad shape. But it makes up for it with stunning views of lakes and snow-capped mountains!
      Sadly, poor Tim could only partially enjoy them as he had now also cought a severe case of the man-flu (non surprisingly 🥲).

      We made our way to Puerto Rio Tranquillo, the next little town en-route, looking for a Gomeria once again. This town is mainly known as a hub for excursions to the marble caves on the adjacent Lago General Carrerea. So, since we were already here we opted for an early morning (8.00 am 😩) tour the next day, hoping the current rainy weather would change into sunshine by then. With the tire fixed and the first shower in 3 days acquired we parked our van on a parking lot right next to the harbour and waited for the (hopefully sunny) day to come.

      The next morning, we got out of bed way too early, put on as many layers of clothes as we could find and headed out to the harbour. Luckily, the weather had turned around completely! The sun was out, the sky was blue and the wind had subsided. Equipped with swimming vests, we were guided to our exploration boat, which was going to take us out to the marble caves together with 15 other excited tourists.

      Prepping us for the tour, our guide told us that we would be travelling in two modes: „Navegacion normal“ while exploring the caves and „navegacion rapida“ to cover longer distances. And „navegacion rapida“ did not disappoint! With the small boat motor turned to the max, we flew across the lake, wind blowing into our faces. At the caves, the boat navigated partially inside and we could see and touch the marble formations from up close and snap lots of pretty pictures. The final highlights were the so called Cathedral y Capilla (cathedral and chappel) de Marmol, two stunning marble formations with especially pronounced marble patterns.

      After we returned („navegacion rapida“, racing another boat) we felt quite cold to the bone, so we quickly had a hot soup as second breakfast, before heading further North on the Carretera Austral!

      🛞 Puncture count: 2
      🤧 Flu level: 8/10
      🚤 Boat races won: 1
      🪨 Caves entered: 3
      🏔 Landscape beauty level: 10/10
      💃 Successful rain dances for the weather gods: 1
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    • Day 32

      Puerto Tranquilo, Donnerstag, 16. Februar 2023

      Es hat draussen 0 Grad (und im über Nacht ausgekühlten Schlafzimmer des kaum isolierten Holzhauses nicht viel mehr!!), als wir um 8 Uhr aufstehen, um unsere Habseligkeiten in die Rucksäcke zu packen.
      Ein schneller Kaffee und wir marschieren ins Dorf, wo der Bus um 10 Uhr abfährt. Aber (wie so oft) wissen wir nicht genau, wo…
      Zum Glück sind wir etwas früher unterwegs und sehen, dass der Bus an uns vorbeifährt und hält - nur einfach nicht dort, wo wir ihn erwartet hätten :-)
      Alle Sitzplätze sind belegt und wir sind froh, dass wir in Coyhaique rechtzeitig reserviert haben. Andere Touristen, die spontan mitfahren möchten (wie Marin und Clémence aus der Ardèche, die wir nun schon zum dritten Mal auf unserer Strecke treffen), haben hingegen Pech und müssen vermutlich per Anhalter reisen. Wenn man etwas Geduld mitbringt, ist das hier kein Problem: Die Chilenen sind es gewohnt, Fahrgäste mitzunehmen - manchmal aber nur hinten auf der Ladefläche des Pick-ups. Nur gelenkig und etwas sportlich sollte man sein, denn zum Hochkommen fehlt die Leiter!

      Noch vor 10 Uhr geht es schon los: Der Fahrer hat mit einem Blick gesehen, dass alle Plätze besetzt sind, folglich müssten auch alle Fahrgäste eingestiegen sind. Wieso sollte er noch länger warten…? Auch auf die namentliche Kontrolle verzichtet er - ganz im Gegensatz zu den Chauffeuren in Argentinien. Andere Länder, andere Sitten!
      Zuerst fahren wir auf der breiten, asphaltierten Carretera Austral (die offiziell „Ruta 7 Sur“ heisst), dem Rio Ibañez entlang Richtung Südosten. Nach knapp 20 Kilometern Fahrt ist aber Schluss mit lustig und mit gemütlicher Fahrt: Hier beginnt einer der berüchtigten Abschnitte, welche die Chilenen „ripio“ nennen, also Schotterstrasse. Und die hat es in sich!
      Meistens hat es mehr Schlaglöcher als unversehrten Belag, was unseren Fahrer aber nicht dazu veranlasst, das Tempo zu drosseln.
      Er jongliert den Bus in wildem Zickzack zwischen den Löchern hindurch und benutzt dazu - falls nötig - auch die linke Fahrbahn. Nur bei ganz grossen Lücken, die nicht umfahren werden können, tritt er abrupt auf die Bremse - wohl damit das Fahrzeug keinen Achsbruch erleidet!
      Der Wagen ist ohnehin schon gehörig malträtiert und auch die Windschutzscheibe ist von zig Rissen durchzogen, vermutlich eine Folge des Steinschlags durch andere Fahrzeuge.
      So geht es die restlichen 100 km weiter und nur die prächtige Landschaft mit wild reissenden Flüssen, grossen Sumpfgebieten, Wäldern, die sich die Steilhänge hochziehen und immer wieder Ausblicke auf majestätisch wirkende Schneeberge entschädigen uns für das Durchgeschütteltwerden.
      Unser Gepäck haben wir oben auf der Ablage gut verstaut, denn alles, was nicht niet- und nagelfest ist, fällt früher oder später herunter.
      Die Carretera Austral ist eine 1240 km lange Strasse, die durch den nördlichen Teil des chilenischen Patagonien führt und bis 1982 vollkommen unbefestigt war. Heute fehlen noch etwa 180 km Asphalt. Sie gilt als die schönste Fernstrasse der Welt und verbindet ihren nördlichsten Punkt, Puerto Montt (im chilenischen Seendistrikt), und ihren südlichsten Punkt, Villa O*Higgins (in der Region Aysén). Sie erstreckt sich über ein Gebiet, das im Osten durch die Anden von Argentinien getrennt und im Westen durch die engen Fjorde und Kanäle des Pazifiks begrenzt ist. Die Ruta 7 Sur ist nach wie vor die einzige Strasse, die Puerto Montt mit den abgelegenen Regionen Patagoniens verbindet. Diese Gegend gehört zu den am wenigstes bewohnten in Chile; im Durchschnitt lebt hier weniger als eine Person pro Quadratkilometer.
      Die Carretera Austral ist auch Teil der „Ruta de los Parques“, einer Initiative, die sich über 2735 Kiloeter von Puerto Montt bis zur äussersten Spitze Patagoniens am Kap Horn erstreckt und 17 chilenische Nationalparks zusammenführt.
      Hier sind wir nun also unterwegs und mit Sicherheit können wir beim Thema „Schnelles Fahren auf Schotterstrassen“ nun mitreden!

      Endlich sehen wir an der Mündung des mächtigen Rio Murta den Lago General Carrera, der mit 1850 Quadratkilometer mehr als dreimal so gross ist wie der Bodensee und angeblich der grösste See Chiles sein soll (den argentinischen Anteil des Sees nicht mit eingerechnet.) Er hat eine unglaubliche Farbe zwischen Blau und Türkis. Am Horizont ragen die ersten Gipfel Südpatagoniens auf. Ein umwerfender Eindruck!
      Nach drei Stunden Schüttelbus kommen wir in Puerto Tranquilo an, das seinen Namen vom Flüsschen am Ort hat und nicht von seiner Verschlafenheit - wobei wir später feststellen, dass es trotz der vielen Touristen hier sehr gemächlich zugeht.
      Es ist ein friedlicher Ort, der zwar ganz auf den Tourismus ausgerichtet ist, aber noch keine Zeichen europäischer Exzesse aufweist. Wir frotzeln, dass dies ja nur daran liegt, dass die Chilenen wenig geschäftstüchtig sind. Jede Medaille hat zwei Seiten :-)
      Das kleine Dorf hat viel Charme und mit seiner Lage direkt am See natürlich grosse Anziehungskraft. Das zeigt sich unter anderem an den am Strand aufgereihten Wohnmobilen, die aus allen Herren Ländern (unter anderem auch aus Deutschland) stammen.

      Jetzt machen wir uns daran, die Ausflüge für die kommenden Tage zu organisieren: Ein Muss ist die „Marmorkathedrale“, eine geologische Spezialität ganz in der Nähe, aber im See befindlich und darum nur per Boot erreichbar. Wir buchen für morgen, Freitag.
      Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Nationalpark San Rafael, aber dafür fährt man lange und die Tour kostet gegen 200 Euro pro Person (den Eintritt in den Park nicht mitgerechnet). Das erscheint uns dann doch ein wenig viel und wir planen folgende Variante: mit dem Auto nur bis zum Eingang des näher liegenden „Glaciar Exploradores“ zu fahren und dort auf eigene Faust den Weg bis zur Gletscherzunge zu wandern. Aber wir haben ja kein Auto!
      Die hilfsbereite junge Frau, bei welcher wir die Fahrt zur Marmorkathedrale buchen, gibt uns verschiedene Kontakte an und wir versuchen alles, um auf eigene Faust etwas zu organisieren, kommen aber auf keinen grünen Zweig. Ein einziges Angebot über 80000 Peso (95 Euro) nur für die Fahrt schlagen wir aus.

      Wir machen noch einen Spaziergang dem Rio Tranquilo entlang und kaufen Lebensmittel ein. Dann geht es zurück ins Hostal „La Gilberta“, wo wir ein Zimmer mit drei Betten, jedoch mit gemeinsamem Bad mit einem Nachbarzimmer belegen. Wir sind aber angesichts der immer weiter steigenden Preise schon froh, überhaupt eine Bleibe zu einem vernünftigen Preis gefunden zu haben…
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    • Day 34

      Fussmarsch zum Glaciar Los Exploradores

      February 18, 2023 in Chile

      Puerto Tranquilo, Samstag, 18. Februar 2023

      Die Grosszahl der Touristen hier in Puerto Tranquilo lassen sich entweder zur Laguna San Rafael oder zur Begehung der Gletscherzunge des „Los Exploradores“ fahren/führen; wir hingegen haben anderes im Sinn.
      Da wir herausgefunden haben, dass es eine 5-Stunden-Wanderung entlang des Exploradores-Gletschers gibt, die man - nach Begleichung der Eintrittsgebühr - auch alleine machen kann, bringt uns nichts mehr von dieser Idee ab.
      Durch Vermittlung von Ximena (der Dame von der Marmor-Kapelle) haben wir Kontakt zu ihrer Kollegin Kimberley (Kim) aufgenommen und handeln den Transport hin zum 50 km entfernten Eingang des Nationalparks und zurück aus. Das kostet uns zwar fast 100 Euro, aber schon eine kurze Begehung des geröllübersäten Gletschers (mit Gruppenführung) wäre auf das Doppelte gekommen und dies ohne schöne Wanderung.
      Und zur Laguna San Rafael fährt man drei Stunden im Auto und dreieinhalb Stunden im Schiff hin und dasselbe wieder zurück nach Puerto Tranquilo, nur um die Gletscherzunge am Ende der Lagune zu sehen und hoffentlich einen Eisabbruch. Dafür scheinen uns 200 Euro pro Person übertrieben (und die Fahrt zu lang), und einen grossen Gletscher aus der Nähe werden wir (hoffentlich) mit dem Perito Moreno sehen…
      Kim holt uns wie vereinbart um 9 Uhr im Hostal ab und wir fahren gut zwei Stunden über eine ganz üble Schotterstrasse „weit nach hinten“ zum Nationalpark, der erst vor wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Mit insgesamt 4400 Quadratkilometern zählt dieser Park zum nördlichen Eisfeld (Campo de Hielo Norte), in dem sich unzählige Gletscher befinden, unter anderem San Rafael, Leones und Exploradores.
      Unterwegs halten wir noch am Lago Tranquilo (der dem Ort seinen Namen gegeben hat) sowie an einem tosenden Wasserfall, dem „Cascada de la Nutria“ (Biber), damit Regine ein paar Fotos machen kann.
      Am Parkeingang registrieren wir uns (wie gewohnt) und entrichten den Eintritt (10 Euro pro Person). Besucher ab 60 Jahren zahlen nichts; allerdings nur chilenische. Für ausländische Naturliebhaber gibt es wie üblich keine Ermässigung.
      Da unsere Chauffeurin die Dame am Empfang kennt und somit keinen Eintritt bezahlen muss, kommt Kim heute ausnahmeweise als unser privater Guide mit:-)

      Zu dritt wandern wir los, gut eine Stunde dem Tosen des Rio Exploradores entlang und durch einen immergrünen Märchenurwald. Es geht rauf und runter, und an schwierigen Passagen hat die Parkverwaltung Brücken und Treppen aus Holz angebracht, was den Eintrittspreis rechtfertigen soll. Martin erklärt Kim, dass es in der Schweiz 25000 km gut unterhaltene Wanderwege gibt, deren Benutzung nichts kostet; sie kann es kaum glauben…
      Immer wieder eröffnen sich prächtige Ausblicke auf die Gletscherzunge und die hoch aufragenden Berge. Aber der Monte San Valentin (mit 4056 m der höchste Berg Patagoniens) und der eigentliche Gletscher „Los Exploradores“ bleiben uns vorläufig verborgen.
      Der Berg versteckt sich verschämt hinter Wolken, der Gletscher hinter einer Biegung des Tales. Aber nach einer guten Stunde können wir den ganzen Gletscher sehen: Eindrucksvoll, bis 2 km breit und bis zu 400 m dick zieht er sich das Tal und dann die Flanke des San Valentin-Massivs hoch. Davon sind wir aber noch mindestens 8 km entfernt. Wenn wir schon bei den Zahlen sind: Die Gletscherzunge (wie auf den Fotos sichtbar) liegt nur zweihundert (ja, richtig gelesen!) Meter über dem Meeresspiegel. Für uns Europäer - mit dem Blick auf die Alpen - ist das kaum vorstellbar. Der Pazifik ist Luftlinie allerdings auch nur circa 200 km entfernt…
      Weiter geht es bis zur Abzweigung zu den zwei Miradores (Aussichtsplattformen), wo wir uns - vorläufig - von Kim trennen, die nur die tiefer gelegene besuchen will, wir aber beide.
      Ein kurzer Aufstieg bringt uns zur höher gelegenen Plattform 1, von wo sich sowohl der San Valentin (immer noch etwas in den Wolken) sowie der Gletscher gut überblicken lassen. Lange können wir aber nicht verweilen, denn wir wollen ja noch zu Kim und der Park schliesst um 17 Uhr.
      Schon auf dem Hinweg haben wir Grüppchen von Touristen gesehen, die Ameisen gleich - geschützt mit blauen Helmen (Man könnte ja in eine Gletscherspalte fallen!) - im Gänsemarsch über die braune Gletscherzunge wandern. Auch Kim kann als Guide nicht wirklich verstehen, was sie antreibt: Man geht auf braunem Geröll, erahnt unter sich das Eis, sieht vom Gletscher selber gar nichts und nur wenig vom Gebirgsmassiv weiter hinten im Tal.
      Auf der unteren Plattform gibt uns Kim noch Daten zum Exploradores-Gletscher (Er verliert jeden Tag im Schnitt 5 cm an Dicke.) und benennt die umliegenden Berge; die meisten Gipfel haben - da bisher unbestiegen - keinen Namen…
      Der Rückweg zum Eingang gestaltet sich einfach (Es geht vorwiegend runter :-), aber wir drehen uns oft um, um noch letzte Eindrücke der wahrhaft prächtigen Landschaft zu erhaschen. Und als ob es uns verabschieden wollte, zieht ein Condor-Paar seine Kreise über uns, immer weiter sich mit den grossen Schwingen in die Höhe tragen lassend. Wir schauen so lange fasziniert zu, dass es leider nur zu einem kurzen Video gereicht hat.
      Um 17:15 Uhr erreichen wir den Eingang, aber die Verwaltung hat bereits geschlossen; kein Problem, denn Kim kennt ja die Damen hier und wir verabschieden uns durch das Tor auf Distanz.
      Auf dem Rückweg plaudert Martin (auf dem Vordersitz) über dies und das mit Kim, während Regine auf dem Rücksitz so gut wie nichts mitbekommt, weil der Wagen - auf dem Schotter durchgerüttelt - einen enormen Lärm macht.
      Wir sind ganz berauscht von dem tollen Tag und brauchen nur noch Brot aus der nahegelegenen Panadería für das Abendessen: ein kleiner Rest Linseneintopf von gestern und als Hauptgang Pastel de Choclo (Maisbrei mit Fleisch). Beides haben wir gestern bei einem lokalen Food Truck gekauft - frisch zubereitet.
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    • Day 33

      Kapelle und Kathedrale aus Marmor

      February 17, 2023 in Chile

      Puerto Tranquilo, Freitag, 17. Februar 2023

      Wir haben beide nicht gut geschlafen, wobei wir nicht wissen warum: An den Hunden kann es nicht liegen, denn die wenigen hier im Ort schlafen in der Nacht seelenruhig :-)
      Zum Glück können wir heute etwas liegen bleiben, denn unser nächstes Rendezvous ist erst um 10:30 Uhr am Hafen.
      Dort haben wir die „kleine Tour“ zur Marmorkapelle und -kathedrale gebucht. Beide sind das Wahrzeichen von Puerto Tranquilo und nur per Boot erreichbar. Es handelt sich um riesige Marmor-Formationen, die als Inseln aus dem See ragen und durch den Gletscher in der letzten Eiszeit vor circa 20000 Jahren und durch das Seewasser geformt wurden. Dabei sind auf der Höhe des Wasserspiegels Kavernen und Höhlen entstanden, die man zum Teil befahren kann.
      Mit zehn anderen Passagieren führen uns Franco am Steuer und Gualdo als Guide im Schnellboot hin. Gualdo entpuppt sich als wahrer Schelm, der gern einmal ein Scherzchen macht und zudem ganz passabel Englisch spricht.
      Obwohl wir einen der hier seltenen Hochsommertage mit eitel Sonne und heissen (!) 16 Grad erwischt haben, bläst uns der Südwind bei der rasanten Hinfahrt mächtig um die Ohren. Regine hat vorsichtshalber mit Mütze und Schal gut vorgesorgt, Martin hingegen mimt den starken Mann.
      Dank der schnellen Fahrt sind wir knapp 15 Minuten bei den circa 5 km entfernten Inseln und Franco steuert das Fiberglasboot mit unglaublicher Präzision in eine enge Kaverne; nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er auf einen spitzen Fels fahren würde! Es wurden zwar Schwimmwesten verteilt, sie machen uns aber nicht den besten Eindruck und das Wasser ist - laut Regine - nur etwa 12 Grad „warm“!

      Eifrig werden Hunderte von Fotos geschossen, obwohl die Optik trotz schönen Wetters nicht die beste ist und die Marmorkavernen zwar eindrucksvoll, aber (zumindest für Martin) keineswegs spektakulär sind. Regine hingegen ist „hin und weg“ … Wir sind eben nicht immer derselben Auffassung.
      Martin ist mehr beeindruckt von der helltürkisen Farbe des Wassers. Gualdo erklärt ihm, dass sich die Färbung durch Iridium (ein chemisches metallenes Element) ergibt, das mit dem Schmelzwasser des Gletschereises im Sommer in grosser Menge in den See gelangt. Im Winter sei der See eher blau bis dunkelblau, weil es dann wenig Schmelzwasser gebe. Und Martin dachte - dank seiner seiner Wandererfahrung in der Schweiz -, der Grund für die helle Farbe von Gebirgsflüssen sei die niedrige Wassertemperatur…

      Jetzt geht es zu den zwei Highlights, der „Kapelle“ und der „Kathedrale“ und jemand fragt nach dem Grund für die beiden Namen. Gualdo antwortet scherzhaft, man wisse es nicht genau, aber es kursiere die Legende, dass sich hier schon Paare das Jawort gegeben hätten.
      Beide Formationen weisen mehrere befahrbare Höhlen auf, die Kathedrale sogar einen Tunnel mit Ein- und Ausgang, der aber seit Jahren nicht mehr befahren werden darf, weil Touristen (chilenische, wie Gualdo frotzelt) die Wände bekritzelt haben. Wir umrunden daher nur das Monument und preschen in rasanter Fahrt zurück nach Puerto Tranquilo.

      Das ganze Spektakel hat insgesamt nur zwei Stunden gedauert und so haben wir Zeit, den Ausflug am Samstag zum Gletscher „Los Exploradores“ genauer zu planen. Wie im gestrigen Footprint erwähnt, wollen wir diese Tour auf eigene Faust durchziehen, finden aber niemanden, der uns zu einem vernünftigen Preis die 40 km hin- und nach 6 Stunden wieder zurückfährt.
      Erneut hilft uns Ximena (sprich: Chimena) weiter, die freundliche junge Dame vom „Marmorstand“, und vermittelt uns Kimberley, die uns morgen in einer Privatsession den ganzen Tag begleiten wird. Und weil wir auf die angebotene „Lunchbox“ dankend verzichten, kommt uns das Ganze sogar noch etwas günstiger zu stehen als gedacht.

      Da wir diesen Ausflug jetzt „festgemacht“ haben, spazieren wir noch etwas herum und kaufen bei der älteren Marktfrau (eine fliegende Händlerin) einen grossen Pfirsich und eine „Essgurke“ (fruta de pepino); ihr Geschmack liegt irgendwo zwischen Gurke, Melone und Birne.
      Dann geht es zurück ins Hostel, wo Martin ein längeres Nickerchen macht und Regine fleissig am Blog arbeitet: Die Gerechtigkeit ist halt nicht immer gleichmässig verteilt :-)
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    • Day 64

      Sauvetage réussi !

      March 3, 2023 in Chile

      Finalement, on trouve un gentil monsieur, Jairo de son prénom, pour venir nous chercher en bateau. C'est pas donné (500€) mais bon ça nous évite de bous abîmer encore plus...
      Il passe en début d'après midi alors en l'attendant on vide nos stocks de nourriture 😋
      Puis commence une longue et dure traversée : 50km, 3h, vent de face, vagues de 2m. On est bien secoué en arrivant ! On a quand même fait une pause bière offerte à une source d'eau chaude au bord du lac, sympa !
      Puis de retour a la civilisation, a Puerto Tranquilo, on trouve un camping et on se régale avec burger + completo XL (voir photo pour preuve)
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    • Day 117

      Sind wir auf dem Mond gelandet?

      December 20, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 11 °C

      Von Chile Chico direkt zum Mond! Wir fahren zum Jelimeni See und wollen dort übernachten. Auf halber Strecke passieren wir wieder den Eingang zum Patagonia Nationalpark. Der Ranger erklärt uns den 7km weiten Wanderweg ins Valle Lunar. Das Wetter macht mit und so fahren wir Offroad zum Einstieg in den Wanderweg. Was wir dann auf diesem Wanderweg alles sehen verschlägt uns einfach die Sprache. Zuerst geht es aufwärts zur Cuevas del mano 1, dann zum Piedra Clavada einer 40 meter hohen freistehenden Felsnadel. Einfach nur wau!
      Der Weg wird steiler und nach 40 Min stehen wir am höchsten Punkt der Wanderung. Die Aussicht ist gigantisch. Vor uns liegt das Valle Lunar (Tal des Mondes). Zuerst aber besuchen wir die zweite Cuevas del mano. Hier haben Ureinwohner Felszeichnungen und Handabdrücke hinterlassen. Und dann steigen oder soll ich sagen fliegen wir zum Mond. Der nächste Wanderabschnitt lässt uns auf dem Mond wähnen. So wandern wir durch die Mondlandschaft zurück zum Auto. Das Wetter ändert sich innert Minuten und auf der Fahrt zum Jelimeni See beginnt es leicht zu schneien. Die Szenerie ist gewaltig! Nach einer kühlen Nacht am See empfängt uns am Morgen die Sonne und lässt die Farben spielen.
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    • Day 141

      Carretera Austral

      February 21, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 14 °C

      Carretera Austral: 1200km meist Schotterpiste von Puerto Montt bis Villa O'Higgins. Parallel zur argentinischen Grenze eine Nord-Süd Verbindung, in Auftrag gegeben von Diktator Pinochet, vor allem aus militärischen Gründen.

      Nach der ruhigen Nacht wagen wir uns wieder auf die Rüttelpiste. Bis Puerto Bertrand furchtbar schlecht, dann wird sie besser. Endlich kommen wir zum Rio Baker, ein Fluss in einer schönen Schlucht. Wir halten noch durch bis Cochrane, dann reichen uns die 57km Schotterpiste. Ein kleiner Ort, zwei Tankstellen, ein Supermarkt und wir finden sogar eine Bäckerei, wo wir Kaffee und Kuchen bekommen. Dann müssen wir den ganzen Weg wieder zurück, die Straße rüttelt das Auto und uns durch. Zur Belohnung gibt es nochmal Ausblicke auf den tiefblauen Rio Baker. Wir biegen ab nach Norden, überqueren den Lago General Carrera auf einer Hängebrücke und fahren eine schlechte Piste bis Puerto Rio Tranquilla. Dort buchen wir eine Bootstour zu den Marmorhöhlen für Samstag. Dann soll das Wetter optimal dafür sein. Auf einem Campingplatz im Ort beenden wir den Tag.
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    • Day 93

      Marmorhöhlen

      January 6, 2024 in Chile ⋅ ☀️ 9 °C

      Wie schön ist eigentlich die Welt? Heute haben wir wieder einen außergewöhnlichen Schatz gefunden.

      Um halb zehn startete unsere Bootstour auf dem zweitgrößten See Südamerikas mit einem Umfang von 707 Kilometer. Dieser See nennt sich Lago Buenos Aires auf der argentinischen Seite und da wir uns auf der chilenischen Seite befinden, sagt man Lago General Carrera dazu. Er schimmerte türkis und war an manchen Stellen mit dunkelblau durchzogen.

      Unser Kapitän Nico navigierte uns mit Präzision in die unterschiedlichsten Höhlen, Spalten und Tunnel. In manchen Fällen war es richtige Zentimeter Arbeit, wie er das Boot in die unmöglich erscheinenden Passagen hineinmanövrierte bzw. parkte.

      Je nach Sonneneinstrahlung und Reinheit des Marmors wirkten die Steinformationen blau, türkis, rosa, orange oder weiß. Die außergewöhnliche Beschaffenheit der Oberfläche ist einzigartig. Wie wenn es lauter kleine Fingerabdrücke wären.

      Da die Bootstour ausschließlich auf Spanisch war, haben wir weit nicht alles verstanden. Auf jeden Fall bedarf es einer Metamorphose, dass aus den Gesteinsschichten der Marmor wird. Und je weißer, desto reiner.

      Dieser Tag wird noch lange in meiner Erinnerung bleiben und auch die tollen Eindrücke, Farben und Emotionen.
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    You might also know this place by the following names:

    Rio Ibañez, Rio Ibanez

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