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  • Day 40

    Packliste, Etappenplanung, Packliste 2.0

    August 26, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    In Notion habe ich noch einmal meine finale Packliste aufbereitet (mit Kommentaren). Das gleiche habe ich für die Etappen bzw. Unterkünfte gemacht.
    Zusätzlich habe ich für mich eine "Packliste 2.0" erstellt, in der ich das Zelt sowie die Koch-Utensilien weggelassen habe. Dadurch kann ich mein Rucksackgewicht um knapp 5kg reduzieren (um 1/3!).

    https://henemm-gmbh.notion.site/GR20-78196f5f79…
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  • Day 34

    Das große End-Resume

    August 20, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    End-Resume

    # Vorbereiten
    Ich war gut vorbereitet. Sowohl inhaltlich, als auch körperlich.
    Zur körperlichen Vorbereitung: mir hat es sehr geholfen, dass wir vorher in den Alpen wandern waren, denn dadurch haben sich meine Muskeln und Sehnen in den Unterschenkeln schon für das Bergauf- und Bergabgehen gedehnt.
    Was hätte man ansonsten noch tun können? An eine Steilküste fahren und mit schwerem Rucksack von Stein zu Stein hüpfen, das ganze 8 Stunden lang. Oder eine große Sanddüne mit schwerem Rucksack hochlaufen. Oder einbeinige Kniebeugen (auch als Balance-Übung). Muss man aber auch nicht machen…

    # Alleine Gehen
    Ich habe mich ja ganz bewusst dazu entschlossen, das Abenteuer alleine anzutreten. Ich bin mir – das ist bei mir über's Älterwerden gekommen – selbst genug. So gern ich auch andere Menschen mag und so wichtig sie mir auch sind.
    Es ist einfach mal schön, keine anderen Stimmen zu hören und ganz für sich allein zu sein und die Stille zu hören. Darüber hinaus war es mir wichtig, einmal keine Rücksicht nehmen, keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Sich einmal nicht nach anderen richten zu müssen. Und auch niemanden motivieren zu müssen, nur mich selbst.
    Aber was ich nicht im Blick hatte, ist, dass man allein auch den vollen Fokus auf "das eigene Elend"hat. Das ist mir vor allem bei den letzten Etappen aufgefallen, die technisch oder körperlich nicht besonders herausfordernd waren (die Etappen 2-4, wenn man vom Norden kommt). Aber die geistig sehr ermüdend sind, weil sie nur über Geröll und Fels gehen. Geröll in allen Formen, kleine, lose Steine, hoch oder runter rutschen, über große Steine klettern, über mittlere Steine hüpfen – all das ist für eine gewisse Zeit ganz nett aber nicht für mehrere Stunden. Und allein ist man durch kein Gespräch abgelenkt. Da gibt es niemanden, der die eigene Unterstützung braucht oder der einen unterstützen kann.
    Vielleicht würde ich diese Etappen mit diesem Wissen besser überstehen, ohne dieses haben sie meiner allgemeinen Begeisterung einen ziemlichen Dämpfer gegeben.

    # Was hat am meisten gestört/belastet?
    Am meisten gestört (auf die Dauer)hat mich, dass man quasi auf der staubigen, trockenen Erde lebt. Mit der Zeit ist alles sehr staubig.
    Das Wetter beeinflusst ganz wesentlichen den Trip. Wenn sich mit anderen über die GR20-Erlebnisse austauscht, kommt das sehr stark heraus. Auch die Schwierigkeit von Etappen hängt extrem von Hitze und Wind ab.
    Ich hatte teilweise extrem starken Wind. Der hat nicht nur am Zelt bzw. an den Wanderern gezerrt, sondern auch an den Nerven. Am schlimmsten war aber die Hitze vom ersten Tag. Hätte die angehalten, wäre der Trip eine extreme Belastung gewesen. Ich habe von anderen gehört, die zur Zeit dieser Hitze in den felsigen Etappen des Nordens unterwegs waren: sie worden zwischen den Steinen quasi gebacken.
    Etwas bedauerlich war, dass es teils sehr wenig internationale Mit-Abenteurer und dadurch wenig Austauschmöglichkeiten gab. Die meisten Franzosen haben sich gescheut, Englisch zu sprechen. Und für eine tiefer gehende Unterhaltung reicht mein Französisch nicht aus.

    # Neutral
    Die sehr einfachen sanitären Anlagen (in der Regel nur kalte Duschen, Trockenklos – zu beidem entweder weit zu laufen oder "Geruchsnähe"), haben mir überraschend wenig aus gemacht. Es war toll, zwischendurch im Hotel den Luxus eines "Ensuite" Bades zu haben aber viel Wesentlicher war es, einmal seinen Rucksack in einer sauberen Umgebung auspacken zu können und auch mal barfuß gehen zu können (geht im felsigen Gelände nicht).

    # Positiv
    Am meisten bewegt hat mich die Stille unterwegs, die tollen Plätze abseits der Menge, an denen ich mein Zelt aufstellen konnte und natürlich auch die Schönheit der Natur.
    Ich habe sehr viele sehr nette Leute kennengelernt und mit den beiden französischen Pärchen, mit denen ich zeitweise unterwegs war, und auch mit Ariel, der mich auf meinen letzten Kilometern begleitet und nach Calvi gefahren hat, sehr interessante, tiefgründige Gespräche geführt. Auch die Hilfsbereitschaft bzgl. meiner Schlafsituation hat mich berührt: Erst der Gardien, dann Niki und schließlich Thorsten.

    # Ausrüstung
    Ich würde zurückblickend auf einen eigenen Kocher und Trockengerichte verzichten. Das spart locker 600-750g Gewicht. Man kann in jedem Refuge die Kochstellen und Kocher verwenden (um sich z.B. morgens einen Kaffee zu kochen oder ein Tabouleh für unterwegs). Und man kann auch jederzeit seine Vorräte aufstocken. Entweder mit korsischer Salami und Käse oder auch mit Müsli-Riegeln oder sonstigen Reserven.
    Auch auf das eigene Zelt und eine komfortable Isomatte (in den Leihzelten gibt es immer eine einfache Isomatte, eine einfach aufblasbare Luftmatratze zusätzlich reicht dicke aus) könnte man verzichten. Das spart wahrscheinlich auch noch einmal 1,6 kg also zusammen schon über 2 kg. Das spürt man auf die Dauer.
    Kleinere Anpassungen:
    Ansonsten hat alles gepasst, nur bei der Shorts würde ich darauf achten, dass diese elastische Einsätze hat, so das hohe Schritte einfacher sind.
    Anstelle von Outdooractive (war nicht zuverlässig in Bezug auf die Offline-Karten) würde ich Footpath verwenden.
    Wahrscheinlich kann man auf das Solarpanel verzichten und abends die Powerbank am immer vorhandenen Strom laden. 10.000 mAh reichen auch aus, um zur Not mal einen Tag ohne neue Ladung zu überstehen.

    # Körper und Fitness
    Ich hätte mehr körperliche Erschöpfung und Schmerzen erwartet. Morgens hatte ich eigentlich nie nennenswerte Schmerzen oder gar Muskelkater. Abends war ich zwar immer müde und bin auch gerne um 21:00 Uhr in den Schlafsack gekrabbelt – aber nicht total fertig sondern im positiven Sinne erschöpft.
    Über die Zeit habe ich auch gemerkt, dass ich wesentlich besser über den Tag komme, wenn ich jede Stunde eine Pause von 5-10 Minuten mache, in der ich auch meinen Rucksack abnehme. Hätte ich schon früher damit angefangen, wäre ich wahrscheinlich auch um die nachhaltigen Druckstellen an den Hüften herum gekommen. Wahrscheinlich gilt das gleiche auch für die Schuhe: hier habe ich Druckstellen am Spann (ich hatte nie Blasen) und eine kurze Entlastung einmal die Stunde wäre auch hier gut gewesen. Abends fühlte ich ich mich (nach etwa 6 Tagen auf dem Trek) nach der Dusche immer topfit.
    Ich habe, obwohl ich immer so viel gegessen habe, wie ich wollte (was ich normalerweise nie tue), ca. 4 kg abgenommen (was viel für mich ist, 84 kg habe ich wahrscheinlich das letzte mal gewogen, als ich Schüler war). Gleichzeitig habe ich Muskeln aufgebaut und meinen Kreislauf gestärkt. Das merke ich im täglichen, wenn ich drauf achte: Beim Radfahren kann ich jetzt locker 1-2 km/h mehr fahren, ohne dass es mich anstrengt. Und ich messe, dass man Ruhepuls niedriger ist und auch mein Puls beim Schlafen nun unter 50 BPM geht (47/48, vorher gelegentlich 56/57).
    Erfreulicherweise habe ich es jetzt schon zwei Wochen geschafft, das Gewicht und ein erhöhtes Bewegungspensum zu halten. Ich bin gespannt, wie sich das weiterhin auf meinen Fitnesslevel auswirkt.

    # Zielsetzung
    Meine Zielsetzung für dieses Abenteuer war es, den Fokus auf den Moment zu leben. Den nächsten Schritt, im wörtlichen, physischen Sinne, im Fokus zu haben. Das ist voll aufgegangen. Man sieht es auch daran, dass es nur sehr wenig Tage gab, in denen ich meinen Gedanken nachhängen konnte. Das war meistens gar nicht möglich. Zu anspruchsvoll war der (nicht vorhandene) Weg.
    Auch der Wunsch, körperlich an meine Grenzen zu gehen, ist in Erfüllung gegangen. Aber gar nicht so sehr, wie erwartet. Vielmehr ging es auch darum, psychisch mit der Situation (der Eintönigkeit) klar zu kommen. Aber spannend, dass es mir überhaupt nichts ausgemacht hat, tagtäglich die 15 kg zu schultern und damit 1.000 Meter hoch und runter zu gehen. Wie ein gutes Maultier.
    Schließlich hatte ich noch die Idee, dass ich auf dem Trek viele spannende Begegnungen haben, interessante Gespräche führen und emotionale Erlebnisse haben würde. Diese Idee ist auch zu 100% aufgegangen. Besondern spannend fand ich, wie tiefsehende Gespräche ich mit den französischen Pärchen auf Englisch hatte (und insbesondere den Franzosen viel es nicht leicht). Aber vielleicht war es auch gerade die Langsamkeit der Gespräche, die ihnen Tiefe gegeben hat.

    > Kein Kind schreit immer – ehrlich herrlich ein Urlaub ohne schreiende Kleinkinder (klingt fies, hatte ja auch selbst schreiende Kleinkinder, ich weiß)
    > Mein Französisch ist immer besser geworden – toll!
    > Beim Zurückblicken ist mir noch einmal bewusst geworden, wie wesentlich meine Begegnung mit Elise und Ludovic war: Sie haben mit inspiriert, den Genuss in dieses Abenteuer einzubringen.

    Noch mehr Details gibt's auf der Notion-Seite. Hier habe ich meine komplette Packliste, die Etappenplanung und eine Datenbank mit den Refuges, Bergeries und Hotels veröffentlicht und mit Kommentaren versehen (vielleicht wird darauf ja mal eine Community-Projekt).
    https://henemm-gmbh.notion.site/GR20-78196f5f79…
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  • Day 21

    Abenteuer ohne Ende

    August 7, 2023 in Germany ⋅ 🌬 18 °C

    Selbst der Rückweg hat noch ein paar Abenteuer parat! Neben den üblichen Verspätungen und knappen Anschlüssen hat sich der Zug verfahren. Also korrekt muss ich sagen: er wurde falsch geleitet. Statt von Duisburg nach Oberhausen fuhr er von Duisburg nach Essen. Für mich war das zum Glück nicht relevant aber trotzdem eine Geschichte wert. Denn bisher ist mir das nur einmal passiert. Da hat es der Zugführer aber noch rechtzeitig bemerkt und hat den Zug ca. 1km bis zur Weiche zurück gesetzt. Die Bahn – wir machen Reisen zum Abenteuer. Aber die Stimmung war allgemein super, nicht nur bei mir.
    Ach ja, die Kühlung war auch ausgefallen und zu dem hervorragenden Kaffee gab’s leider nicht den passenden Deckel mit Filter – aber hey, das geht in Ordnung nach so viel Instantkaffee! ☕️
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  • Day 21

    … noch ein paar lose Gedanken

    August 7, 2023 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    Mit essen oder trinken kann man sich schön die Zeit vertreiben, aber ich will beides nicht – zum einen, um mein jetziges Gewicht zu halten und zum andern, um kein Geld auszugeben (ich bin ja auch gar nicht hungrig).

    Irgendwie freue ich mich auch schon da drauf, morgen mal ein anderes Poloshirt oder ein anderes T-Shirts tragen zu können. Nach drei Wochen ist das ein schöner Gedanke.
    Aber: Mit wie wenig man auskommt!! Ich hatte zwei Wochen lang zwei Paar Schuhe, zwei Unterhosen, zwei T-Shirts, meine eigene Schlafunterkunft mit dem Zelt, Luftmatratze und Schlafsack. Naja gut, ein bisschen habe ich gemogelt, denn ich war unterwegs ja dreimal im Hotel. Ohne das wäre der Effekt, glaube ich noch viel stärker gewesen, aber auch meine persönliche, mentale Stärke und Durchhaltekraft hätte viel größer sein müssen.
    Es ist schon krass, dass im Gegensatz zu dem zu sehen, was man zu Hause alles meint brauchen.

    Man lernt auch sehr sorgsam mit den Dingen umzugehen. Damit bloß nichts kaputt geht oder man bloß nichts liegen lässt. Das meiste lässt sich sehr schwer ersetzen. Wenn überhaupt. Meine zweite Unterhose hab‘ ich irgendwie verloren – zum Glück erst gegen Ende. Ich glaube die hätte ich unterwegs tatsächlich auch nicht ersetzen können 😅

    Es fühlt sich gar nicht nach drei Wochen an, sondern es war einfach nur der Trek, den ich gegangen bin – ohne ein Bezug zu Wochentagen und so weiter. Die Strecke stand im Mittelpunkt und die Zeit war nebensächlich. Interessant.

    Es gibt so viel Alben, die ich unbedingt hören möchte, drei Wochen Abstinenz von Musik – das ist für mich auch etwas sehr außergewöhnliches weil ich normalerweise sehr viel, sehr gezielt/bewusst Musik höre.

    Ich habe mir eine kleine Playlist erstellt, mit den Ohrwürmern, die ich hatte:
    - Peter Gabriel: So Much
    - Peter Gabriel: Washing of the Water
    - Francis Cabrel: Samedi soir sur la terre
    - Bob Marley: Redemption Song
    - Bob Marley: Three Little Birds
    - Bob Marley: Is this Love
    - Supertramp: Take the long way home
    Ich leider teils darunter, dass mir zu jedem Wortfetzen oder Thema gleich ein Song einfällt.

    „All the love inside of you comes from the ones you love.“ Textzeile aus „So Much“. Und „There‘s so much you can do but there’s only so much you can do“.
    Oder „Every little thing gonna be alright – so don’t worry about a thing“

    Auch wenn mir die 15 Kilo meines Rucksacks nie wirklich schwer gefallen sind, komme ich mir doch immer ein bisschen wie ein Maultier vor, wenn ich mich langsam Schrittes, aber beständig den Berg hochschleppe. „Und das Maultier zieht weiter, denn weiter muss sein, weiter muss sein…“ für die Karnevalisten unter euch.
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  • Day 21

    Featured: … und der ganze Rest

    August 7, 2023 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    Handtuch: Ich habe das Sea to Summit Pocket Towel in Größe M (50,8 x 101,6 cm) dabei gehabt. Das reicht und wiegt praktisch nichts.

    Stirnlampe: SILVA - Active 350 RC: sehr leicht und mit der Powerbank zu laden. Ich bin meist "erst" mit einsetzendem Tageslicht gestartet, so dass ich die Lampe nur zum packen etc. verwendet habe, dafür ist sie hell genug.

    Gaskocher Primus Lite+: war für meine Zwecke ausreichend. Ich hatte die kleinste Kartusche dabei (100g, glaube ich) und die hätte für 50x 500ml Wasser zum Kochen bringen gereicht. Der Deckel lässt sich als Trinkgefäß oder Müslischale verwenden.
    Wenn ich GR20 noch einmal gehen würde, würde ich aber auf den Kocher verzichten und nur die gegeben Kochstellen mit dem vorhandenen Geschirr nutzen und als Notration z.B. kalt anzurührendes Tabulé mitnehmen.

    Göffel: fand ich nicht so praktisch. Ein Löffel hätte gereicht. Oder besser ein Göffel, der Gabel auf der einen und Löffel auf der anderen Seite hat.

    Wasserfilter (Origin Outdoors): sehr praktisch da man so das Wasser aus jedem Fluss verwenden kann. Die üblichen Tabletten brauchen gegen Micro-Organismen 2h Einwirkzeit und dürfen nicht mit anderen Mitteln wie Elektrolyten kombiniert werden.

    Schlafsack Stoic NijakSt + Silk Inlet
    Der Schlafsack ist super! Erstklassiges Verhältnis zwischen Preis, Gewicht und Leistung. Das Silk Inlett habe ich nur an den ersten sehr heißen Tagen genutzt. Danach habe ich immer im (geschlossenen) Schlafsack geschlafen (ohne Inlett, weil es doch etwas wurschtelig ist). Der Schlafsack hat eine Komfortemperatur bis +7°C und ich hätte gedacht, dass mir meistens zu warm darin ist. Aber das war nicht der Fall. Teils, weil es nachts mit unter 15°C auch recht kühl war und teils, weil mir durch die Aktivitäten und die Wärme tagsüber und den Wind am Abend oft auch etwas fröstelig war – also auf keinen Fall einen dünneren Schlafsack mitnehmen.

    Als Kopfkissen habe ich übrigens immer meine Daunenjacke in den Packsack vom Schlafsack gesteckt. Das hat gut funktioniert (und spart vor allem zusätzliches Gewicht).

    Luftmatratze (Robens PrimaCore 9.0): Tja, da hab ich leider keine Nacht drauf geschlafen, da ich sie voll aufgeblasen in der Sonne hab' liegen lassen, worauf eine Naht geplatzt ist und sie undicht wurde.
    Ich konnte dank des Gardiens, dank Niki und dank Thorsten schließlich meinen Originalzustand wiederherstellen.

    Nebenbei bemerkt: Mein Schlaftracking ist diesbezüglich allerdings etwas ernüchternd: unabhängig von der bequemen oder harten Unterlage, hatte ich gleich viel Tiefschlaf etc. Auch hatte ich keine Schmerzen am nächsten Morgen, wenn ich statt auf 9 nur auf 1cm Unterlage geschlafen habe (und ich bin Seitenschläfer!). Einzig es fühlte sich beim Einschlafen und auch nachts natürlich deutlich unbequemer an. Spannend!

    Insgesamt hatte ich praktisch keine Rückenprobleme. Unter normalen Umständen habe ich – unabhängig von der Matratze – morgens eigentlich immer erst mal etwas Rückenschmerzen. 🤷🏻‍♂️

    1-Mann-Zelt (Forclaz): Ich finde es super. Der Platz reicht gerade aus – innen ca. 200x60cm plus die Möglichkeit eine Flasche, Telefon oder Ähnliches im Hüftbereich zu lassen. Im Himmel zwei zusätzliche Taschen zu denen im Kopfbereich und die Möglichkeit eine Leine zu spannen (auf der ich immer mein Polo gelüftet habe.
    Es steht im Prinzip ohne Heringe. Nur um die kleine Apsis hinter dem Zelt und die große im Vorraum aufzuspannen, benötigt man Heringe. 6 Stück sind ideal und ich habe die Aluminiumnägel auch stets gut in den Grund bekommen.
    Die meisten Nächte habe ich allerdings ohne Überzelt geschlafen. Zweimal vielen Nachts vier Tropfen Regen, sodass ich panisch der Überzelt aufgezogen habe, was im Nachhinein gar nicht notwendig gewesen wäre.

    Flip-Flops: Hier habe ich an der falschen Stelle Gewicht gespart. Denn wenn es um die Abwägung zwischen Sicherheit und Gewicht geht, muss man sich zwingend gegen Flip-Flops und für eine Lösung, die etwas schwerer ist aber dafür etwas mehr Trittsicherheit ins Basecamp bringt, entscheiden. Ich habe eine junge Frau getroffen, die in Flip-Flops umgeknickt ist und deshalb drei Tage aussetzen musste. Dann besser das zusätzliche Gewicht leichter Sandalen und dafür auf den Gaskocher verzichten.

    Geldgürtel: Ergibt für diesen Trip keinen Sinn sondern nur für einen Städtetrip, wo man befürchtet, auf der Straße ausgeraubt zu werden.
    Man muss, wenn man in den Refuges Abends das Menu essen will, ab und an Frühstück oder Picknick kaufen möchte und auch auf das eine oder andere Getränk nicht verzichten möchte, mit mindestens 50€ pro Tag kalkulieren. Plus Übernachtung und mögliche Taxi-Transfers habe ich zur Sicherheit knapp 1.500€ mitgenommen. Ausgegeben habe ich wahrscheinlich ca. 1.000€ an Bargeld. Also schon eine Summe, um die man sich Sorgen machen kann.
    Es ergibt auch unbedingt Sinn, das Geld etwas zu verteilen, so dass ein möglicher Dieb nicht alles Geld und womöglich auch gleich die Kreditkarte mit klaut. Nur der Geldgürtel bringt keine zusätzliche Sicherheit, da man ihn z.B. nachts oder unter der Dusche (dann, wenn man ein besonders leichtes Opfer ist) aber ohnehin nicht trägt. Dafür aber stört er tendenziell beim Tragen des Rucksacks.

    Mini-Rucksack: sehr praktisch auch wenn man wie ich keine Gipfelbesteigungen geplant hat. Ich hab ihn fast jeden Abend zum Essen dabei gehabt, für den ganzen Kleinkram (eben auch einen Teil des Geldes), die Windjacke und so weiter.

    Sonnenbrille + Lesebrille: Ich habe mir vor der Reise noch eine selbsttönende Sonnenbrille OHNE Gleitsicht anfertigen lassen. Gleitsicht ist toll, aber nicht wenn man einen Trek begehen will, bei dem es teilweise auf jeden Schritt ankommt. Da stört es, dass man mit der Gleitsichtbrille im unteren Sichtfeld den Boden eben nicht scharf sieht und statt dessen den Kopf neigen muss.
    Um aber auch Kleingedrucktes lesen zu können oder einen Dorn entfernen zu können, habe ich mir ein ultraleichtes Monokel von Thinoptics (Amazon) gekauft. Sehr praktisch!

    Solarpanel Forclaz SLR500 + 10.000 mAh Powerbank: Eine Kombination die sehr gut funktioniert hat. Nur wenn es bedeckt ist oder man einen ganzen Tag durch den schattigen Wald läuft, lädt es kaum. Ansonsten war es eher eine Sache von einer Stunde, um die Powerbank wieder voll zu haben – wenn man in den Norden wandert und das Solarpanel auf dem Rucksack geschnallt hat, passiert das nebenbei.

    Aber: man kann auch darauf verzichten. Alle Refuges bieten mittlerweile Strom an. Manchmal zahlt man 2€. Was man aber dafür dabei haben sollte ist ein leichter Mehrfachstecker, da die Plätze stets sehr begehrt sind.

    Essen und Trinken
    - Isotonic Pulver: ich hatte sowohl zwei Päckchen Isodrink dabei als auch eine ganze Schachtel von dem Zeug, was man ansonsten bei/nach starkem Durchfall bekommt. Von letzterem habe ich mir jeden Tag etwas in den Wassersack gemischt.
    - Fertigessen: ich fand die zwei Gerichte von TravelLunch, die ich mithatte, beide ausgesprochen lecker. Mengenmäßig war es auch sehr üppig. Die Mousse au Chocolate fand ich nicht soooo toll aber vielleicht habe ich auch nur etwas zu viel Wasser genommen.
    - Instant Kaffee, Müsli und Milchpulver: das war mein Frühstück und ich fand's durchaus in Ordnung.
    - Müsliriegel: davon muss man nicht so viel mitschleppen (ich hatte vier) sondern kann die besser nachkaufen.
    - Erdnüsse/Cashews: habe ich immer nachgekauft – sehr gute Energiespender und das Salz liefert auch Electrolyte.
    - Salami/Käse: habe ich auch immer nachgekauft. In Tateinheit mit einem (meist trockenen, alten) Stück Baguette gibt's einen passablen Lunch ab.
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  • Day 21

    Hôtel Nap by HappyCulture

    August 7, 2023 in France ⋅ ☀️ 19 °C

    Ein Schnäppchen ist das Hôtel Nap mit 149€ (incl. Frühstück (8,50€)) jetzt auch nicht aber es ist jeden Cent wert (und die Preise in Nizza aktuell sehr hoch)!
    Mir gefällt das ganze Konzept (sehr auch Nachhaltigkeit ausgerichtet) und die Freundlichkeit der Angestellten. Für 20€ mehr hätte ich auch ein „normales“ Zimmer ohne Etagenbett haben können – aber mir hat es für die kurze Zeit absolut gereicht.
    Das Frühstück war genial – und das nicht nur für französische Verhältnisse. In dem Raum kann man sich auch außerhalb des Frühstücks schön aufhalten und sogar eine Partie Tischkicker zu zweit (!) spielen.
    Jetzt noch ein letztes Mal packen und dann mache ich mich langsam in Richtung Flughafen auf. Das geht mit der Tram T2 im Prinzip ganz einfach – nur gibt es anscheinend keine Papiertickets mehr, was ja nicht verkehrt ist. Nur gibt es die Tickets anscheinend auch nicht einfach auf‘s Handy sondern man muss sich dafür eine Karte für 2€ kaufen. Ich bin gespannt.
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  • Day 20

    Nizza

    August 6, 2023 in France ⋅ 🌙 22 °C

    Insgesamt fand ich Nizza super und sicherlich eine Städtereise wert. Aber nicht, um einen Badeurlaub zu machen. 😉

    Interessant ist auch, dass es für den Nahverkehr überhaupt keine Papiertickets mehr gibt. Alles läuft über eine NFC-Karte, die man am Automaten für ein Deposit von 2€ erhält. Diese Karte man später auch über das Telefon aufladen.
    Aber leider kann man sie nur in der City wieder zurückgeben – so dass ich meine Karte einem Kanadier geschenkt habe.
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  • Day 20

    Zeit totschlagen und Fähre

    August 6, 2023 in France ⋅ 🌬 23 °C

    6:12 Uhr: Aufgewacht. Das wird ein interessanter Tag, denn heute gilt es ganz viel Zeit totzuschlagen.
    Es fängt schon mit der Zeit an, bis ich aus dem Studio muss (10:30 Uhr). Ich hatte gehofft, länger zu schlafen.

    Der Pool macht erst um 10:00 Uhr auf und außerdem ist unglaublich stürmisches Wetter mit Orkan-Böen.
    Auch später lockt es mich nicht in Mittelmeer. Es ist zwar sonnig bei 24°C, so dass ich mir einen Platz im Schatten suche, aber dadurch ist mir auch nicht so warm, dass es mir nach einer Erfrischung in mir ist.

    Alle 45 Minuten suche ich mir einen neuen Platz, damit es etwas abwechslungsreicher ist. Bestimmt 30 Minuten unterhalte ich mich mit einem jungen niederländischen Pärchen, die gerade im ersten Berufsjahr nach dem Studium sind.

    Dann kommt die Nachricht, dass die Fähre sich um knapp 2 Stunden verspätet. Mein grundsätzliches Konzept steht ja, es muss nur etwas erweitert werden also weitere Plätze müssen gefunden werden, wo ich die Zeit absitze, schreibe, Leute angucke und lese.

    16:30: Wir legen ab. Angekündigt war (verspätet) 15:45 Uhr. Aber wir sollen Nizza trotzdem um 23:00 Uhr erreichen. Vom Hafen sind es nochmals 30min zu meinem Hotel. So spät war ich seit drei Wochen nicht mehr im Bett.

    Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen ist das Vorderschiff zu meiden, heißt es. Das ist der Ort, wo jede Menge Leute mit Kotztüten rumliegen. Wobei ich das Konzept der Papiertüten nicht verstehe, da diese doch platzen, sobald man sie fallen lässt – so zumindest gesehen.

    Hier im Mittelschiff knarzt es gewaltig und natürlich merkt man auch, wie dass Schiff sich hebt und senkt und auch seitlich schaukelt. Aber ganz vorne hat es schon etwas von einem Fahrgeschäft auf einem Kirmes – so heftig ist das Gefühl von Schwerelosigkeit, wenn das Schiff nach unten kracht.

    In meinem Bereich ist es auffallend ruhig – ich bin mir nicht sicher, ob dies nur dem spannenden Radrennen geschuldet ist.

    Im Fernsehen ist das Radprogramm beendet. Stattdessen läuft jetzt eine Tanz- und Gesangswettbewerb – anscheinend sehr albern und vor allem im krassen Kontrast zur Szenerie um mich herum – die eher der nach einem Giftgasangriff gleicht: überall Leute die vornübergebeugt auf den Tischen oder auf dem Boden verstreut liegen. Ein Bild des Jammers. Immerhin gibt's keine Aufschreie, wenn der Bug wieder herabfällt.
    Ca. 30-40% macht das ganze nichts aus und die beobachten das Geschehen eher amüsiert.

    Jetzt ist es erst 19:00 Uhr und sowohl mein 0,5l IPA als auch mein 0,375l Rotwein ist alle. Ich hoffe, dass ich trotz schwerer See Nachschub bekomme.

    19:10 Uhr: Das Schiff schüttelt sich nach wie vor gewaltig. Zum Glück hat man irgendwie mehr vertrauen in solch eine Fähre (Baujahr 1986🫤) als in ein Flugzeug. 🤔🙄

    Auch schön, es gibt ein "all you can eat" Buffet – "All you can keep" wäre besser. Immer wieder kommt der professionelle Naßsauger zum Einsatz.

    Und ein Kind schreit (immer – nein, es war die ganze Zeit Stille).

    Etwas näher an der Festlandküste wird es endlich ruhiger – oder hat man sich daran gewöhnt? – auf jeden Fall öffnet das Selbstbedienungsrestaurant und die Leute stehen Schlange für extrem teure Pommes. Ich habe mein Picknick selbst mitgebracht und staune nur über den Preis vom korsischen Bier Pietra – es ist mit 5,50€ noch einmal 0,50€ teurer als auf den Refuges!

    Die sieben Stunden der Überfahrt sind ja nur ein Teil des Tages, dessen Zeit es totzuschlagen gilt. Von 6:00 bis 23:00 Uhr – nur mit einem Buch bewaffnet: "Mein Name sei Gantenbein" – auch nicht das geeigneste, um nicht verrückt zu werden. Aber wenn man den Tag sorgsam in Stücke zerteilt, bekommt man solch einen Tag auch herum. Um 22:00 Uhr, also in 38 Minuten, werde ich mir noch ein zweites Bier gönnen. Und dann legen wir ja auch schon bald an, in 60 Minuten.

    Das zweite Bier habe ich gar nicht mehr gebraucht. Dann, auf einmal war Land in Sicht, und damit gab es wieder Empfang, und ich konnte mir die Zeit so vertreiben.

    Um 22:50 Uhr durften wir Fuß Passagiere schon vom Schiff. Um kurz nach 23:00 Uhr habe ich das Hotel erreicht. Leider meinte der nette Nachtportier, dass man hier in der Gegend zu dieser Zeit kein Bier mehr bekomme. So ging ein interessanter Tag zu Ende.
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  • Day 20

    Featured: Kälte- und Regenschutz

    August 6, 2023 in France ⋅ 🌬 23 °C

    Außer den erwähnten warmen Armlingen und den Beinlingen hatte ich eine leichte Daunenjacke von Haglöfs dabei, die ich auch sehr häufig genutzt habe.
    Die ultraleichtes Windjacke von Decathlon hätte es hingegen nicht unbedingt gebraucht. Ich hatte ursprünglich eine ebenfalls ultraleichte Radweste (auch Decathlon) mitnehmen wollen aber diese ist kurz vorher spurlos verschwunden. Ich glaube, diese wäre praktischer gewesen.

    Die Merino Buff-Mütze habe ich (zum Glück) ebensowenig gebraucht wie die gefütterten Arbeitshandsschuhe.

    Gegen Regen habe ich einen einfachen Regenanorak von Decathlon und eine Regenhose mitgekommen (aber zum Glück nie nutzen müssen). Die Regenhose ergibt nur Sinn, wenn gleichzeitig die Temperaturen niedrig sind, was aber z.B. schnell passieren kann, wenn man durch Regenwolken wandern muss. Zusätzlich hatte ich noch ein "Survival Poncho" mit – kostet keine 2€ und wiegt 45g – einfach zur Sicherheit.
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  • Day 20

    Featured: Armlinge, Beinlinge und Hut

    August 6, 2023 in France ⋅ 🌬 23 °C

    Ich hatte zwei paar Armlinge dabei. Das wärmenden Paar (Decathlon) habe ich teilweise morgens, wenn ich bei 15° C los gewandert bin, angezogen, aber nie lange anbehalten, weil es beim nächsten Anstieg schnell warm genug wurde.
    Armlinge sind viel leichter als z.B. ein dünnes Fleece.

    Das kühlende Paar (Sunday Afternoons) habe ich vor allem für den UV Schutz gekauft. Dadurch das ich nur wenig Haut gezeigt habe, brauchte ich nur 75 ml Sonnenmilch (UV50) mitnehmen – 50 ml hätten auch gereicht. Ab 9:00 oder 10:00 Uhr habe ich mir immer die kühlenden Armlinge angezogen und auch den Hut aufgesetzt. Ich hatte es vorher schon ausprobiert und finde es ganz faszinierend, dass es mit den Dingern am Arm kühler ist als ohne. Irgendwelche Kristalle sollen dafür verantwortlich sein, weswegen man sie auch möglichst wenig waschen soll.

    Die Beinlinge (Maloja PaslerM Legwarmers) habe ich einige Abende getragen, muss aber sagen, dass sie gerade in Verbindung mit der ultraleichten kurzen Laufhose, die ich abends immer angezogen habe, recht frisch am oberen Abschluss waren. In Tateinheit mit der Fjällraven Shorts wären sie sicherlich gut gewesen. Und ich hätte ja auch immer noch die Regenhose überziehen können. Von daher würde ich einen „Daumen hoch“ für dieses Konzept (also keine richtige lange Hose mitzunehmen) geben.

    Der Hut (Sunday Afternoons Ultra Adventure Hat) war auch super. Zwar sieht er selten dämlich aus, da er hinten keine Krempe, sondern eine Schleppe hat, aber diese ist zweifach praktisch: erstens schützt sie den Nacken vor Sonneneinstrahlung viel besser als eine Krempe. Und zweitens kollidiert eine Krempe gerne mit einem hochgepackten Rucksack.
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