• Globetrotter unterwegs
Ekim 2021

Madeira 2021

Madeira – die Blumeninsel im Atlantik Okumaya devam et
  • Viveiros de Trutas
    Viveiros de Trutas

    Ribeiro Frio

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute ging es erstmals in das Landesinnere der Atlantikinsel. Nach 40-minütiger, kurvenreicher und zum Teil holpriger Fahrt erreichten wir das Dorf Ribeiro Frio (dt.: kalter Fluss). Nicht nur das Wasser, auch die Luft war hier kühl. Gut, dass wir unsere Jacken mitgenommen haben.
    Der Ort wird stark von Gruppenreisenden frequentiert. Doch an den steilen Hängen gibt es kaum Raum für Busparkplätze. So bleiben die Busse auf den Fahrspuren der engen, kurvigen Durchgangsstraße stehen.

    In Ribeiro Frio gibt es eine Aufzuchtstation für Forellen (pt.: Viveiros de Trutas), die kostenfrei besichtigt werden kann. Die Fische landen laut Schautafeln nicht im Kochtopf, sondern werden in den Bächen Madeiras ausgewildert. Ob dies zu hundert Prozent so stimmt, wissen wir nicht. Beim nahegelegenen Restaurant haben wir Forelle auch auf der Speisekarte entdeckt.
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  • Entlang der Levada Serra do Faial
    Wanderweg zum Miradouro dos BalcõesMiradouro dos Balcões

    Ribeiro Frio | Miradouro dos Balcões

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 22 °C

    Ribeiro Frio ist nicht nur ein Dorf, sondern auch ein Naturpark, der erwandert werden kann. Hier befinden sich die Ausgangspunkte von zwei Wanderwegen. Einmal die 12 km lange Wanderung entlang der Levada do Furado (PR 10) nach Portela (Rückfahrt mit dem Taxi erforderlich, da es keine Busverbindung gibt). Zum anderen den PR 11, der entlang der Levada Serra do Faial zum Miradouro dos Balcões führt.
    Der PR 11 ist wohl Madeiras leichtester Wanderweg. Hin und zurück ist er gerade mal 3 km lang. Ideal für uns "Flachlandtiroler" und gewiss auch der Grund, warum so viele Reiseveranstalter ihre Urlauber hierher bringen.

    Der Einstieg zum PR 11 liegt linker Hand, ca. 150 m nördlich der Fischzucht. Bis zum Aussichtspunkt ist es wie oben beschrieben nur ein Katzensprung. Das Panorama dort ist beeindruckend. Wir schauten auf die drei größten Berge Madeiras: den Pico Ruivo (1.862 m), den Pico das Torres (1.853 m) und den Pico do Arieiro (1.818 m), den wir ja bereits kannten. Herrlich, wenn alles im Leben so einfach wäre.
    Da jedoch einige Busladungen von Urlaubern uns folgten, flüchteten wir alsbald vor den Menschentrauben und machten uns wieder auf den Rückweg.

    Madeira ist ein Wanderparadies. Am einfachsten sind Wanderungen entlang von Levadas. Levadas sind künstliche Wasserkanäle, die Wasser aus dem niederschlagsreichen Norden in die sonnenverwöhnten Wein- und Bananenanbaugebiete im Süden leiten. Sie haben in der Regel ein sehr flaches Gefälle und sind auf der gesamten Insel systematisch angelegt worden. Die hierfür erforderlichen Wartungswege der Levadas sind vielfach auch als gut ausgebaute Wanderwege ausgeschildert.
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  • Freilichtmuseum in Santana

    Santana | Casas de Colmo

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    In Santana ist uns endgültig bewusst geworden, dass wir uns heute eine Touristenroute ausgesucht haben. Der Beweis waren die vielen Reisebusse, die in den Querstraßen parkten und auf die Weiterfahrt warteten. Der Urlauberstrom muss wohl nach den Lockerungen der COVID-19-Beschränkungen wieder zugenommen haben.

    Wir sind nach Santana gefahren, um die traditionellen Häuser anzuschauen, die früher auf der gesamten Insel verbreitet waren. Heutzutage sind die kleinen, mit Stroh bedeckten Häuser nur noch in der Umgebung von Santana zu sehen. Obwohl sie sehr klein sind, werden einige von ihnen noch bewohnt.
    In einem Freilichtmuseum rund um das Rathaus von Santana wurden welche nachgebaut und sind nun beliebte Fotomotive von Touristen. Der Eintritt ist kostenfrei. In diesen Häusern werden lokale Produkte sowie Souvenirs zum Kauf angeboten.

    Nach der Besichtigung haben wir gegenüber in der Snack Bar A Espiga einen kleinen Imbiss zur Mittagszeit zu uns genommen. Es hat etwas länger gedauert, da hier unter anderem auch die Busurlauber eingekehrt sind.
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  • Penha de Águila

    Faial | Fortim do Faial

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Wir haben uns nach Faial zurückgezogen, wenige Kilometer südöstlich von Santana. Vom Fortim do Faial (dt.: Festung von Faial) soll man einen tollen Blick auf den Adlerfelsen haben. Reisebusse fahren dort nicht hin.

    Na ja, Festung... Es ist eine kleine rundliche Anlage, auf der im Halbkreis Kanonen zur Verteidigung aufgestellt waren. Heutzutage ist es der genannte Aussichtspunkt mit Blick auf den 590 m hohen Penha de Águila ("Adlerfelsen"), der sich mächtig zwischen Faial und Porto da Cruz erhebt. Seinen Namen erhielt er durch die Fischadler, die früher den Berg bevölkerten.

    Zurück zur Festung. Sie ist seit der COVID-19-Pandemie geschlossen. Den Blick auf den Adlerfelsen erhält man auch vom Parkplatz, der direkt am Eingang zur Festung liegt. So war die unnötige Anfahrt verschmerzbar.

    In Faial erlebten wir erstmals den für Madeira typischen Wetterumschwung. In Santana bei strahlendem Sonnenschein gestartet, lag 10 Minuten später der Adlerfelsen in Wolken. Porto da Cruz empfing uns hingegen auf der anderen Seite des Adlerfelsens wieder mit schönstem Wetter.
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  • Rumbrennerei Engenhos do Norte
    Besichtigung und AusstellungRumco Mel Cocktail

    Porto da Cruz | Engenhos do Norte

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Oh ja, in Madeira weiß man, wie man gute alkoholische Getränke erzeugt. Davon konnten wir uns in Porto da Cruz abermals überzeugen. Wir standen mehr und mehr im Konflikt: Markus als Autofahrer sowie auch wir beide gemeinsam, da eigentlich die Verkostung von Alkoholikas nicht zu sehr im Mittelpunkt der Reise stehen sollte. Zu viele hochprozentige Sorten gab es jedoch zum Probieren. Wir mussten uns daher zwangsläufig auf eine kleine Auswahl konzentrieren.

    So geschehen in Porto da Cruz, als wir die Rumbrennerei Engenhos do Norte besichtigten. Den kostenfreien Rundgang in der Produktionshalle haben wir schnell hinter uns gebracht. Wir lernten unter anderem dabei, dass diese Destillerie die einzige in der EU ist, die noch heute nur mit Dampfmaschinen arbeitet. In Aktion kann man die Geräte aus dem 19. Jahrhundert indes nur während der Erntezeit im April / Mai sehen.

    Verhängnisvoll kann das benachbarte Casa do Rum werden. Darin kann man die Erzeugnisse der Brennerei probieren und kaufen: sei es Ponchas, Bananenliköre oder verschiedene Rumsorten in bester Qualität. Einige wurden sogar hochrangig ausgezeichnet. Sie haben dann natürlich einen stolzen Preis.
    Wir beschränkten uns bei der Rumprobe auf einen Rumcocktail mit Honig, garniert mit Sahne und Karamellikör (Rumco Mel Cocktail). Vorzüglich!
    Eingekauft haben wir natürlich auch. Glücklicherweise mussten wir uns zügeln, um nicht das Gewichtslimit des Gepäcks beim Rückflug zu überschreiten...
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  • Rathaus
    Statue Tristão Vaz TeixeiraAllee am Forte de Nossa Senhora do AmparoPraia da Banda Além (Praia de Machico)

    Machico | Altstadt

    19 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 23 °C

    Am Spätnachmittag statteten wir der Stadt Machico einen Besuch ab. Historisch gesehen ist deren Altstadt der bedeutendste Ort auf Madeira. Hier ging João Gonçalves Zarco, der sich als Erforscher der Insel einen Namen gemacht hat, im Jahr 1419 erstmals an Land. In den offiziellen Dokumenten werden mit ihm aber auch Bartolomeu Perestrelo und Tristão Vaz Teixeira genannt. Letzterem wurde als erster Statthalter von Machico auf dem Vorplatz der Igreja da Nossa Senhora da Conceicao (Mariä-Empfängnis-Kirche) eine Statue gewidmet.

    Machico war auch lange Zeit Hauptstadt von Madeira, ehe ihr Funchal den Rang ablief. Die vereinzelten Sakralbauten und Herrenhäuser, die es in der Altstadt zu entdecken gilt, stammen noch aus der Zeit, als Machico das pulsierende Zentrum war. An der Uferpromenade zeugt noch die gelb getünchte Forte de Nossa Senhora do Amparo, dass die Stadt vor Eroberern verteidigt werden musste. Wir konnten den Innenhof der dreieckigen Festung betreten, mehr aber auch nicht.
    Von der Capela De São Roque bis zum Baia Beach Club schlenderten wir vor Sonnenuntergang an der Bucht entlang; vorbei am Praia da Banda Além, der als künstlicher Sandstrand angelegt wurde.

    Mit zunehmendem Einblick verfestigte sich unser Gefühl, dass die Stadt versucht, durch Einzelmaßnahmen ihren Stellenwert zu heben, dies aber offenbar zusammenhangslos. Der groß angelegte Platz vor dem modernen Forum Machico war bereits am frühen Abend verwaist. Auch die noch geöffneten Läden waren kaum frequentiert.
    Wir erhofften uns hier zudem eine größere Auswahl von Restaurants. Für das noble Restaurante Mercado Velho waren wir dem eigenen Empfinden nach nicht passend gekleidet. Mangels Alternativen entschieden wir uns, das Abendessen in der benachbarten Pizzeria einzunehmen - viel Pizza für wenig Geld.
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  • Funchal | Parkgarage Funchal

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 22 °C

    Platz ist rar auf Madeira, besonders wenn es sich um Parkplätze handelt. Deshalb wurden in den Städten Parkhäuser gebaut, in denen es in der Regel sehr eng zugeht. So eng, dass man selbst mit einem Kleinwagen rangieren muss, um mit dem Auto die Wände nicht zu touchieren. Auch die Markierungen selbst sind so knapp bemessen, dass man das Auto sprichwörtlich nur noch hochkant hineinschieben kann.

    Eine der wenigen Ausnahmen ist die Parkgarage Funchal direkt neben der Talstation der Seilbahn. Diese suchten wir für die Besichtigung der Hauptstadt auf. Für deutsche Verhältnisse immer noch eng, für madeirische jedoch großzügig angelegt. Die Preise sind moderat, die Tagesgebühr ist auf 10 € gedeckelt.
    Wir hätten zwar ab unserem Hotel mit einem Shuttle-Bus nach Funchal fahren können, wären jedoch in diesem Fall zeitlich spürbar eingeschränkt gewesen.
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  • Street Art in der Rua de Santa Maria
    Street Art in der Rua de Santa MariaStreet Art in der Rua de Santa Maria

    Funchal | Projecto artE pORtas abErtas

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 22 °C

    Vom Parkhaus sind es ca. 50 m bis zur Rua de Santa Maria. 2011 starteten dort einheimische Künstler das Projecto artE pORtas abErtas (dt.: Projekt "Kunst der offenen Tür"). Inzwischen sind etwa 200 Haustüren und Fassaden mit der Street Art gestaltet worden.
    Der Künstler Josè Maria Montero Zyberchema hatte die Idee dazu, um die historische Altstadt vom einstigen Hinterhof-Image zu befreien. Farbe und sonstige Materialien wurden von der Stadtverwaltung spendiert. Das Projekt fand großen Anklang. Das Quartier wurde wieder mit Leben erfüllt.

    Wir haben die Kunstinitiative in der Früh besichtigt (wenn man 10 Uhr vormittags noch als früh bezeichnen darf). Die Lokale hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Außengastronomie noch nicht aufgebaut. Es liefen auch noch wenig Fußgänger durch die engen Gassen. So hatten wir noch mehr Platz und Zeit, die Werke auf uns wirken zu lassen.
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  • Palácio de São Lourenço

    Funchal | Palácio de São Lourenço

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 23 °C

    Nachdem sich die Überfälle durch Piraten häuften, begann man im Jahr 1529 eine Festung zu bauen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie stetig vergrößert und zu einer prächtigen Verteidigungsanlage ausgebaut. Heute dient der Palácio de São Lourenço dem Ministerpräsidenten der Autonomen Region Madeira als Residenz. Darin ist auch eine Ausstellung über die Geschichte der Festung untergebracht.

    Die Festungsanlage lag eigentlich nicht auf der beabsichtigten Besichtigungstour - zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Warum wir dann so früh an der Festung vorbeikamen, ist eine eigene Geschichte:
    Von der Rua de Santa Maria spazierten wir zum Jardim do Almirante Reis, direkt an der Uferpromenade gelegen. Dort entdeckten wir am entfernten Kreuzfahrtpier ein Schiff, das wir zu kennen glaubten. Sollte dies die "Spirit of Adventure" sein, die wir letztes Jahr im Emdener Seehafen zu ihrer ersten Hochseefahrt verabschiedeten? Wir brauchten Gewissheit!
    Wir liefen zur Marina, um einen besseren Blick auf den Kreuzfahrthafen zu ergattern und wurden enttäuscht. Es war die "Spirit of Discovery", das ein Jahr ältere Schwesterschiff der "Spirit of Adventure". Beide entstammen der Meyer Werft in Papenburg.
    Den Rückweg liefen wir über die Avenida do Mar, mit Blick eben auf den Palácio de São Lourenço. An der Promenade kamen wir auch am Denkmal für madeirische Emigranten vorbei. An mehreren Ständen kann man dort heiße Maroni kaufen. Eine leckere Spezialität aus dem Vale das Freiras (dt.: Nonnental), die es hier nicht nur zur Weihnachtszeit gibt.
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  • Markthalle
    Obst- und GemüsestandAnanasbananeBlumenverkaufSchwarzer Degenfisch

    Funchal | Mercado dos Lavradores

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Markthalle ist in jedem Reiseführer als unbedingtes Muss aufgeführt, das man nicht verpassen darf. Und wirklich, sie ist hoch frequentiert - allerdings fast ausschließlich von Touristen. Einheimische würden hier wohl nicht kaufen. Die Produkte kosteten ein Vielfaches im Vergleich zu den Angeboten in anderen Läden.

    Wir wollen nicht schimpfen. Die Auslagen waren prächtig hergerichtet. Wir wurden von den Warenhändlern auch nicht bedrängt, etwas zu erwerben. Authentisch ist das Markttreiben in unseren Augen aber nicht.
    Wir konnten hier exotische Früchte bestaunen, wie zum Beispiel die so genannte Ananasbanane. Die Kolbenfrucht entstammt einer giftigen Monstera Deliciosa. Das weiße Fruchtfleisch unter der grünen Schale ist aber essbar.
    Im hinteren Bereich ist der Fischmarkt untergebracht. Hier erblickten wir erstmals den schwarzen Degenfisch in unzubereiteter Form. Wie kann eine so furchteinflößende Kreatur so köstlich schmecken? Der Speisefisch lebt im Meer rund um Madeira in 1.500 m Tiefe. Mit ebenso langen Angelleinen wird er aus dem Atlantik gefischt und kommt dann als so genannter "Espada" auf den Teller.
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  • Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção
    RestaurierungsarbeitenStatue Papst Johannes Paul II.

    Funchal | Kathedrale Sé

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Kathedrale von Funchal wird umgangssprachlich Sé genannt. Offiziell heißt sie Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção (dt.: Kathedrale Unserer Lieben Frau zu Mariä Himmelfahrt).

    Wir konnten die Kirche zwar betreten, innen waren jedoch umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange. Das spätgotische Bauwerk war vollgestellt mit Gerüsten und abgespannt mit großflächigen Tüchern, damit nichts auf die Köpfe der Besucher fällt.
    Anlässlich seines Besuches im Jahr 1991 wurde auf dem Vorplatz eine Statue von Papst Johannes Paul II. errichtet.
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  • Funchal | Statue João Gonçalves Zargo

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir spazierten weiter auf der Flaniermeile Avenida Arriaga in westlicher Richtung und gelangten nach wenigen Schritten zur Statue João Gonçalves Zargo, Der Portugiese gilt zusammen mit Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo als der Wiederentdecker des Madeira-Archipels.

    Warum Wiederentdecker? In Seekarten aus dem 14. Jahrhundert waren Madeira sowie die vorgelagerten Inseln Ilhas Desertas und Porto Santo bereits eingezeichnet. Man nahm jedoch bis dato keine besondere Notiz, weil man im damaligen Aberglauben dort das Ende der Welt vermutete. Erst als die drei Seefahrer 1418 bei einem Sturm vom Kurs abkamen und Zuflucht auf Porto Santo (dt.: heiliger Hafen) fanden, wurde im Folgejahr die Gegend von ihnen näher erforscht. So lernten sie auch die stark bewaldete Hauptinsel kennen, die sie bezeichnenderweise Madeira (dt.: Holz) nannten.
    Heinrich der Seefahrer förderte die Besiedelung des Archipels, das ab 1440 in drei Gebiete eingeteilt wurde. Wie in der Stadt Machico bereits erwähnt, wurde Tristão Vaz Teixeira der örtliche Statthalter, während João Gonçalves Zargo mit Funchal und Umgebung beschenkt wurde. Bartolomeu Perestrelo erhielt die Insel Porto Santo.
    Lange Zeit war Madeira Etappenziel bei Atlantiküberquerung, um frischen Proviant aufzunehmen. Zudem wurden große Flächen der Lorbeerwälder gerodet, um damit hochseetaugliche Schiffe zu bauen. Im 19. Jahrhundert fanden vermögende Engländer Gefallen am milden Klima. Sie brachten bei ihren Sommerfrischen den britischen Flair auf die Insel, der sich mit der Zeit in der örtlichen Lebensweise etablierte.
    Heutzutage gehört Madeira politisch immer noch zu Portugal, ist aber mit vielen Selbstverwaltungsrechten weitgehend autonom.
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  • Stadtpark
    Statue Simón BolívarThe Ritz

    Funchal | Jardim Municipal

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Jardim Municipal (dt.: Stadtpark) wurde 1885 anhand von Planungen eines Stadtplanergremiums erschaffen. Im Andenken an die Königin Dona Amélia erhielt der Park später ihren Namen. Im Volksmund der Bewohner Funchals blieb er aber stets in der ursprünglichen Bezeichnung.

    Im Park sind wunderschöne, zum Teil exotische Bäume, Sträucher und Blumen angepflanzt. Bei der Durchquerung des Parks entdeckten wir die Büste eines alten Bekannten, auf dessen Spuren wir in Bolivien, Bilbao und Teneriffa waren: Simón Bolívar, südamerikanischer Freiheitskämpfer und Nationalheld Boliviens. Seine Vorfahren stammen aus Garachico / Teneriffa. Warum die Stadt Funchal ihn ehrt, haben wir nicht in Erfahrung bringen können.

    An der Südostecke des Stadtparks befindet sich Blandy's Wine Lodge, die angesagteste Adresse, wenn man Madeirawein probieren möchte. Aber nicht zur Mittagszeit, wie wir meinten. Wir beschlossen daher, hier abends nochmals vorbeizuschauen.
    Schräg gegenüber befindet sich ein weiteres Highlight, an dem man nicht so ohne Weiteres vorbeigehen sollte. Ob man die hohen Preise im The Ritz bezahlen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Uns gefiel indes das historische Bauwerk mit seinen Azulejo-Bildern an der Fassade.
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  • Funchal | Kapelle Santa Catarina

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind inzwischen im Parque de Santa Catarina (dt.: Santa Catarina Park) angelangt. Dort steht das erste Gotteshaus, das auf Madeira gebaut wurde. Ob es auch das älteste ist, darüber lässt sich streiten. Die Kapelle wurde 1425 im Auftrag von Dona Constança, der Frau von João Gonçalves Zarco, aus Holz errichtet und zu Ehren der Heiligen Katharina von Alexandrien benannt. Allerdings wurde das Holzgebäude im 17. Jahrhundert durch eines aus Stein ersetzt.Okumaya devam et

  • Funchal | Statue Christoph Kolumbus

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 24 °C

    Direkt am Vorplatz der Kapelle Santa Catarina befindet sich die Statue zu Ehren von Christoph Kolumbus. Er kam erstmals 1478 nach Madeira, zu diesem Zeitpunkt aber noch als Handelsreisender. Dort kaufte er im großen Stil Zucker für seine Auftraggeber in Italien ein.
    Auf der Nachbarinsel Porto Santo lernte er die Tochter von Bartolomeu Perestrelo - einer der Wiederentdecker Madeiras - kennen und heiratete sie. Er begann damit, die Aufzeichnungen seines Schwiegervaters zu studieren. Vermutlich waren sie die Auslöser für seinen Drang, die Welt zu entdecken.

    Wir liefen weiter und durchquerten den gepflegten Santa Catarina Park. Entlang der Wege sind moderne Skulpturen aufgestellt. Die großzügige Grünanlage lädt auch zur Erholung ein. Da wir jedoch an diesem Tag noch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten besichtigen wollten, ließen wir die Gelegenheit zur Pause ungenutzt.
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  • Funchal | Statue Kaiserin Elisabeth

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Nahe der Einfahrt zum Casino steht die Statue der österreich-ungarischen Kaiserin Elisabeth, die auch unter ihrem Spitznamen "Sisi" in die Analen einging. Sie besuchte Madeira zweimal auf ärztliche Empfehlung, um ein Lungenleiden zu kurieren.
    Bei ihrem ersten Aufenthalt im Jahr 1860 wohnte sie in der Quinta Vigia, einem Landsitz, das an der Stelle des Casinos stand. Wenn auch nicht das damalige Gebäude, so existiert das Anwesen immer noch. Heutzutage residiert der Präsident von Madeira darin. Bei ihrer zweiten Madeira-Reise stieg sie im Reid's Palace Hotel ab, in dem wir auch noch ein date haben.
    Gemäß den Überlieferungen genoss Sisi viele der Unternehmungen auf Madeira, die wir inzwischen auch erlebt haben bzw. noch auf unserer bucket list stehen. Wir befinden uns sozusagen auf den Spuren der Kaiserin.
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  • Funchal | Casino da Madeira

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Das Casino da Madeira sieht der Kathedrale von Brasilia zum Verwechseln ähnlich. Für Architekturliebhaber ist es auch naheliegend: beide Bauwerke wurden vom brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer entworfen. Nun ist das Gebäude in Funchal aber kein Haus des Glaubens, sondern eine Bastion des Glücksspiels und der weltlichen Freuden.
    Das Casino lag bei unserem Augenschein ruhig und unscheinbar in der mittäglichen Sonne. Erst am späten Nachmittag öffnete es seine Pforten. Es ist Teil einer Anlage, das zum benachbarten, auf Stelzen gebauten 5-Sterne-Hotel Pestana Casino Park (ebenso ein Werk von Oscar Niemeyer) gehört. Ob am Tag oder schillernd beleuchtet in der Nacht ist die "Dornenkrone" stets ein effektvolles Fotomotiv.
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  • CR7-Museum von Cristiano Ronaldo
    Ausstellung aller Trophäen von Cristiano RonaldoStatue Cristiano Ronaldo

    Funchal | CR7-Museum

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ☁️ 25 °C

    Wer kann von sich behaupten, seit dem 28. Lebensjahr ein eigenes Museum zu besitzen? Und wer kann von sich behaupten, dass in seinem 29. Lebensjahr ihm zu Ehren eine Bronzestatue errichtet wurde? Dass in seinem 32. Lebensjahr der Flughafen seiner Heimatstadt nach ihm benannt wurde, haben wir schon beiläufig erwähnt.
    Wir schreiben über den mehrfachen Weltfußballer Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro (wie er mit vollständigem Namen heißt), der in Funchal geboren wurde, dort aufwuchs und auch das Kicken lernte. Er spielt immer noch aktiv Fußball, ist aber im Kreis seiner Landsleute und Fans bereits jetzt eine Legende.

    Über eine Treppe gelangten wir vom Santa Catarina Park zum Museum am Hafen. Am Eingang steht die 2,40 m hohe Statue des Fußballstars. Dies wäre wohl nicht erwähnenswert, würden sich nicht manche Gemüter über ein anatomisches Detail an der Skulptur "erregen". So ist ein Foto davon heiß begehrt, weshalb wir uns für ein Selfie mit der Bronzefigur anstellen mussten.

    Im Gebäudekomplex ist CR7, die persönliche Marke von Cristiano Ronaldo, Programm. Ein Großteil nimmt das 4-Sterne-Lifestyle-Hotel Pestana CR7 Funchal ein, das von ihm selbst designt wurde. Wir besichtigten das 400 m² große CR7-Museum, das im Untergeschoss untergebracht ist. Darin wird anhand persönlicher Utensilien der Werdegang des Ausnahmefußballers erzählt und seine aktuell 126 Trophäen gezeigt. Mannshohe Schokoladen- bzw. Wachsfiguren komplettieren die Ausstellung.
    Die (beabsichtigte) Dauerpräsenz in den Medien und in der Öffentlichkeit macht den Menschen Cristiano Ronaldo angreifbar. Darüber können und wollen wir nicht urteilen, da wir ihn persönlich ja nicht kennen. Vom Perfektionismus der Marke CR7 waren wir jedoch schwer beeindruckt. Hier bleibt nichts dem Zufall überlassen. Vielleicht das Alleinstellungsmerkmal, warum Cristiano Ronaldo so erfolgreich ist.
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  • Fortaleza de Sāo Tiago
    Innenhof mit Oldtimer

    Funchal | Festung Sāo Tiago

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ☁️ 25 °C

    Unser Perfektionismus zwang uns in Funchal wieder einmal zu einer Ehrenrunde. Wir kamen bereits am Vormittag an der Festung Sāo Tiago vorbei. Zu diesem Zeitpunkt lag sie als schwarze Silhouette im Gegenlicht der niedrig stehenden Sonne. Dies ist jedoch nicht vereinbar mit unserem Qualitätsanforderungen an eine hochwertige Reisefotografie. Man mag uns darüber belächeln, aber wir befinden uns hier genau in der Schnittmenge unserer Hobbys Reisen und Fotografieren / Filmen. Dafür nehmen wir zur Not auch schmerzende Muskelkater oder Fußblasen in Kauf.
    Der knapp 2 km lange Fußmarsch vom CR7-Museum zur Fortaleza hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vor allem die tosende Brandung und die treibenden Boote im Vordergrund machten die Aufnahmen stilistisch perfekt.

    Im 16. bis 18. Jahrhundert wurde Funchal regelmäßig von Piratenangriffen heimgesucht. Mit dem Bau der Fortaleza de Sāo Tiago setzte man sich aber erst im Jahr 1614 zur Wehr. 1767 wurde sie zu militärischen Zwecken umfunktioniert. Heutzutage sind die Gemäuer untertags frei zugänglich. Kulturelle Veranstaltungen und wechselnde Ausstellungen werden darin abgehalten. Das Restaurant im Innenhof genießt einen ausgezeichneten Ruf. Wir drehten kurz eine Runde in der Anlage und setzten unsere Stadtbesichtigung alsbald fort.
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  • Talstation der Teleférico do Funchal
    Seilbahn nach MonteAusblick aus der Gondel

    Funchal | Teleférico

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 25 °C

    Wenn man bereits einige Ecken der Welt kennengelernt hat, zieht man unterbewusst Vergleiche. So auch wir in Funchal.
    In den Breitengraden unserer Heimat ist es eher ungewöhnlich, dass Seilbahnen in Städten als öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt werden. Kennengelernt haben wir diese Funktion in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. Dort wurden zehn Teleféricos zu einem Liniennetz verknüpft, um unter Berücksichtigung der großen Höhenunterschiede eine Alternative zu den Bussen, die häufig im städtischen Verkehrsstau feststecken, anbieten zu können. Die Ticketpreise sind so gestaltet, dass sich abgesehen von der armen Bevölkerungsschicht die Bewohner von La Paz die Seilbahnen vorzugsweise als tägliches Gefährt leisten können.
    Nimmt man die teuren Tarife der Teleférico do Funchal als Anhaltspunkt, sollen die hiesigen Seilbahnen indessen bevorzugt dazu dienen, Touristen zügig zu den Sehenswürdigkeiten im Ort Monte sowie zum Botanischen Garten zu transportieren. Dies erkennt man auch daran, dass wir vor der Abfahrt fotografiert wurden. Das Portrait hätten wir beim Aussteigen für teures Geld kaufen können. Als ob wir noch nie Seilbahn gefahren wären...

    Da Monte unser nächstes Ziel war, stiegen wir in eine der Gondeln ein. Der Andrang war mäßig. Eigentlich bestand zur COVID-19-Prophylaxe die Tragepflicht einer medizinischen Maske. Weil wir uns allein in der Kabine aufhielten, durften wir sie während der Fahrt abnehmen.
    Die Aussicht auf Funchal war großartig. Gelegentlich schwebte die Gondel so nahe an den Häusern vorbei, dass wir einen voyeuristischen Blick in die Wohnungen werfen konnten.
    Nach etwas mehr als 15 Minuten war die Fahrt vorbei. Auf einer Länge von 3,2 km haben wir 560 Höhenmeter überwunden.
    Warum im portugiesischen Madeira für Seilbahnen der spanische Begriff "Teleférico" verwendet wird, wissen wir aber immer noch nicht.

    Bonusinformationen:
    Die Luftseilbahn von Funchal nach Monte wurde im Jahr 2000 eingeweiht. Es gab jedoch bereits ab 1894 eine Zahnradbahn mit dem Namen Caminho de Ferro do Monte, die die beiden Orte miteinander verbunden hat. Sie war bis dato die einzige Eisenbahnstrecke auf Madeira. Wegen zweier schwerer Unfälle in den Jahren 1919 und 1932 schwand das Vertrauen in die Bahn. Im April 1943 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.
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  • Quinta Monte Palace im Hintergrund (ehemaliges Hotel)
    Großer SeeJapanischer GartenJapanische Skulpturen

    Monte | Monte Palace Tropical Gardens

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bergstation der Teleférico do Funchal befindet sich einer der Eingänge zu den Monte Palace Tropical Gardens. Wir hatten für die Besichtigung rund eine Stunde veranschlagt. Doch schon beim Betreten des Parks erkannten wir schnell, dass dieser Zeitraum zu knapp bemessen war.
    Beim Bezahlen des Eintritts wurde uns ein Übersichtsplan des 7 Hektar großen Areals ausgehändigt. Darin sind, nach thematischen Aspekten unterteilt, verschiedene Rundwege eingezeichnet. Der kürzeste dauert etwa 1 1/2 Stunden, eine vollständige Besichtigung wird mit 3 Stunden kalkuliert. Im Hinblick darauf, dass wir am heutigen Tag noch weitere Aktivitäten anpeilten und um 18 Uhr die letztmalige Möglichkeit zur Rückfahrt nach Funchal bestand, sind wir zwangsweise in Hektik verfallen. Schließlich wollten wir keine der Sehenswürdigkeiten verpassen.

    Hinterher müssen wir in solchen Situationen über uns selbst schmunzeln. Schlussendlich haben wir nämlich alle Attraktionen des tropischen Gartens im Schnelldurchlauf angeschaut. Logisch, in diesem Tempo konnten wir die facettenreiche und ästhetisch gestaltete Anlage nicht in angemessener Art und Weise auf uns wirken lassen. Was durchaus schade war. In unseren Augen hebt sie sich in ihrer Pracht und Detailverliebtheit optisch deutlich vom botanischen Garten von Funchal ab.
    Wir hätten in den terrassenförmig angelegten Monte Palace Tropical Gardens auch eine ganze Fotoserie schießen können. Durch die vielfältige Architektur der Pflanzen, Kunst- und Ausstellungsexponate ergeben sich eindrucksvolle Perspektiven en masse. So können wir die Vielfalt mit einer Hand voll Schnappschüssen gar nicht vermitteln.
    Vielleicht sollten wir noch erwähnen, dass angesichts der existierenden Topografie die Wege im Park teilweise sehr steil sind. Bei einem längeren Aufenthalt geht man daher unter Umständen mit einem Muskelkater in den Oberschenkeln nach Hause.

    Das Gelände war ursprünglich die Quinta Monte Palace, die später zu einem Hotel umfunktioniert wurde. 1987 kaufte der Investor José Manuel Rodrigues Berardo das Areal und erschuf innerhalb von vier Jahren den Park in seiner jetzigen Form. Die Anlage ist nunmehr auch Museum für Skulpturen und Bodenschätze aus Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika.

    In Monte gibt es noch weitere Gärten und Parks, die öffentlich zugänglich sind. Man kann also gut und gerne einen ganzen Tag hier verbringen. In vielen Reiserezensionen werden jedoch die tropischen Gärten von Monte Palace zu Recht herausgehoben, weshalb wir uns darauf konzentrierten.
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  • Statue Kaiser Karl I. von Österreich-Ungarn

    Monte | Statue Kaiser Karl I.

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir liefen weiter zur Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte und kamen wieder mit einem Stück europäischer Geschichte in Berührung. Auf dem Vorplatz steht die Statue von Kaiser und König Karl I. von Österreich-Ungarn, dessen Grabstätte sich in dieser Kirche befindet.

    Nach dem Ende der Donaumonarchie flüchtete Karl I., Großneffe von Kaiserin "Sisi", im November 1921 ins Exil nach Madeira. Sein Wohnsitz war die Quinta do Monte. Im März 1922 zog er sich eine Lungenentzündung zu, die man auf eine Infektion mit der Spanischen Grippe zurückführte. Karl I. erholte sich von der Krankheit nicht mehr und starb schließlich am 1. April 1922 im Alter von nur 34 Jahren.
    Seine Frau Zita Maria delle Grazie Habsburg-Lothringen plante 1982 die Überführung seines Leichnams von der Kirche Nossa Senhora do Monte in die Kapuzinergruft in Wien, wo seine Vorfahren bestattet sind. Dazu kam es jedoch nicht, da sein Sohn Otto dies als eine Ehrverletzung gegenüber der madeirischen Bevölkerung ansah.
    Kaiser Karl I. wurde am 3. Oktober 2004 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Sein Sarkophag wird seither von Pilgern noch mehr aufgesucht als zuvor.
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  • Grabmahl von Kaiser Karl I.

    Monte | Kirche Nossa Senhora do Monte

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 21 °C

    Es führt eine große Freitreppe hinauf zur Kirche Nossa Senhora do Monte (dt.: "Unserer lieben Frau von Monte"). Die katholische Wallfahrtskirche wurde 1741 erbaut. Nachdem sie bei einem Erdbeben 1748 zerstört wurde, musste sie anschließend neu errichtet werden. Zu Mariä Himmelfahrt findet jedes Jahr ein mehrtägiges Fest statt, bei dem die Jungfrau Maria verehrt wird.

    Während unseres Besuchs waren allerdings nur wenige Pilger anwesend. Wir nutzten die Gelegenheit, um in das Kircheninnere zu gehen. Die Größe des Kirchenschiffs ist überschaubar. Hier stach der Hauptaltar mit der Marienstatue hervor. Natürlich besichtigten wir auch den Sarkophag von Kaiser und König Karl I. von Österreich-Ungarn, der an der linken Seite in einer Seitenkapelle aufgebahrt ist.

    Unser Aufenthalt in der Kirche war nicht von langer Dauer. Schon beim Hinweg kamen wir bei einer Attraktion vorbei, die es in ihrer Form wohl nur hier gibt und wir unbedingt erleben wollten. Deshalb zog es uns alsbald dorthin.
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  • Wartende Carreiros
    Korbschlittenfahrt

    Monte | Korbschlittenfahrt

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 21 °C

    Wenn man von Monte wieder zurück nach Funchal möchte, gibt es zwei Möglichkeiten (wenn man Bus und Taxi mal außer Acht lässt). Entweder man fährt mit der Seilbahn zurück oder man fährt mit einem Korbschlitten.

    Mit einem Korbschlitten? Ist das cool oder absurd? Um diese Fragen beantworten zu können, bedarf es wieder einen Blick in die Vergangenheit.
    Einzigartig ist die Form der Fortbewegung in jedem Fall. Wer kommt schon auf die Idee, Holzkufen an eine korbgeflochtene Sitzbank zu nageln und damit auf dem Kopfsteinpflaster (bzw. heutzutage Asphalt) der steilen und kurvigen Gassen nach Funchal herunterzurutschen? Die Attraktion gab es allerdings bereits im 19. Jahrhundert, als sich die britische high society in Monte zur Sommerfrische traf. Das "rasante Verkehrsmittel" war damals schon sehr beliebt, quasi eine Sommerrodelbahn für Betuchte. Auch die österreichische Kaiserin "Sisi" soll sich dem Nervenkitzel ausgesetzt haben.
    Dass es nicht allzu schnell wird, dafür sorgen die so genannten "Carreiros", die den Korbschlitten lenken und bremsen. Sie sind an ihrer traditionellen Kleidung (weiß mit Strohhut) leicht zu erkennen.

    Die Erfahrung einer Korbschlittenfahrt durfte uns selbstverständlich nicht fehlen. Sie gehört zu einem Aufenthalt in Madeira unweigerlich dazu. Der Adrenalinausstoß hielt sich in Grenzen. Dazu steuerten unsere Carreiros den Schlitten zu vorsichtig durch den fließenden Straßenverkehr.
    Nach 1,5 km haben wir den Zielort in Livramento mit gutem Gefühl erreicht. Wir waren Teil einer mehr als 170-jährigen Tradition, von der wir hoffen, dass sie noch lang erhalten bleibt. Zum Beruf des Carreiros gehört nämlich viel Enthusiasmus. Finanziell attraktiv ist er dem Vernehmen nach nicht - trotz der hohen Ticketpreise.

    Apropos Geld: In Summe zahlten wir für alle Fahrten und Eintritte während des 2 1/2-stündigen Ausflugs nach Monte knapp 100 Euro. Letztendlich kein Pappenstiel.
    Mitgezählt haben wir dabei auch die Taxifahrt für das letzte Teilstück von Livramento zurück zur Altstadt von Funchal, für die wir einen Pauschalpreis verhandelten. Alternativ hätten wir auch die Linie 19 nehmen können. Doch der Bus fuhr uns vor der Nase weg.
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  • Rathaus

    Funchal | Rathaus

    20 Ekim 2021, Portekiz ⋅ ⛅ 23 °C

    Ein sonniger Tag neigte sich dem Ende zu. Selbst eine Verkäuferin, bei der wir Getränke zum Mitnehmen kauften, japste aufgrund den ungewöhnlich hohen Temperaturen. Sie hielten uns jedoch nicht davon ab, unsere Tour durch Funchal fortzusetzen.

    Wir kamen am Rathaus (pt.: Câmara Municipal) vorbei, das zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Funchal zählt. Auf dem Platz davor fand eine Zeremonie statt, bei der mehrere Personen mit großen Ovationen geehrt wurden. Unser Portugiesisch reichte selbstverständlich nicht aus, um zu verstehen, warum und weshalb.

    Das Gebäude war früher der Palast des Grafen von Carvalhal. Es wurde 1758 errichtet und bezeugt den damaligen Architekturstil. Wir hatten nicht die Absicht, es innen zu besichtigen. Wer sich aber dafür interessiert, kann dies werktags um 11 Uhr im Rahmen einer Führung tun.
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