• Werner Götz

Einmal quer durch Australien

Es geht mit dem Motorrad quer durch den australischen Kontinent, von Darwin nach Melbourne, rund 6500 Kilometer werden es am Ende sein. Auf dem Programm stehen u.a. der Kakadu Nationalpark, Alice Springs, der Uluru, Coober Pedy und weiteres. Läs mer
  • Resans start
    22 augusti 2025

    Angekommen in Darwin

    22 augusti, Australien ⋅ ☀️ 33 °C

    Nach rund 17 Stunden reiner Flugzeit mit einem Zwischenstopp in Singapur habe ich Darwin erreicht, Hauptstadt des Northern Territoriums. Nach einem Tag Akklimatisation geht es morgen früh am Samstag los mit der Motorradtour einmal Quer durch Australien. Unser Ziel ist Melbourne, die Strecke bis dahin rund 5800 km ohne Umwege. Die einzelne von uns wohl machen werden. Da wir vier fahrtfreie Tage etwa im Kakadu-Nationalpark, beim Ayers Rock - hier habe ich u. a. auch einen Hubschrauberflug gebucht, in der Opalstadt Coober Pedy und bei Flinders Range eingeplant haben beträgt die längste Tagesetappe rund 730 km. Vieles davon im Outback.
    Heute habe ich den Tag genutzt, um mir etwas von Darwin anzuschauen und mich schon mal etwas mit dem Motorrad vertraut zu machen. Ein paar Impressionen findet ihr bei den Fotos.
    In Darwin leben um die 150.000 Menschen, es herrscht tropisches Klima. Die Sonne hier ist schon extrem. In der Stadt finden sich etwa 75 verschiedene Nationalitäten. Rund ein Viertel der Bevölkerung sind Aborigines. Ich habe bereits zwei junge Deutsche getroffen, die hier im Rahmen des Working Holiday Visa arbeiten und leben. Das Programm ermöglicht jungen Menschen aus bestimmten Ländern ein bis zu 12-monatiges Arbeiten und Reisen in Australien, um die Kultur kennenzulernen und die Reise zu finanzieren.
    Jetzt heißt es erstmal noch etwas zu relaxen und umzupacken, da das Motorrad mit Koffern ausgestattet ist. Dann noch das Navi montieren und Halterungen für die Actioncam. Wir dürften insgesamt 16 Fahrer sein aus aller Welt. Deutsche, Briten, ein Schweizer, Neuseeländer, Amerikaner und Australier. Gefahren wird individuell oder in zwei Gruppen mit Guide und einem Begleitfahrzeug mit Ersatzmotorrad, größerem Gepäck, Werkzeug und weiterem. Man kann Routen auf Straße oder Offroad unterschiedlicher Schwierigkeiten wählen, deswegen ist ein Navi unabdingbar. Wie man fährt, bleibt jedem selbst überlassen, man trifft sich abends an den Hotels.
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  • Von Darwin zum Kakadu Nationalpark

    23 augusti, Australien ⋅ ☀️ 38 °C

    314 Kilometer ist es bis zum Kakadu NP, in dem wir zwei Nächte bleiben werden. Auf dem Weg dahin machen wir einen ersten Stopp für eine Bootsfahrt auf dem Adelaide-River. Der Adelaide River in Australien ist bekannt für seine große Population an großen Salzwasserkrokodilen. Sie springen gerne aus dem Wasser, um ihre Beute zu fangen. Meist handelt es sich um Vögel oder kleine Säugetiere. Entsprechend haben die Reptilien eine enorme Sprungkraft und eben die wird auf den Jumping Crocodile Cruises demonstriert. Mit kleinen Fleischstücken an einer langen Angel locken die Bootsführer die Krokodile heran. Um sie zu erreichen, springen sie bis zu drei Meter hoch aus dem Wasser, und das direkt neben dem Boot. Vom Boote aus kann man die eindrucksvollen Salzwasserkrokodile mit Längen von bis zu sieben Metern und einem Gewicht von bis zu 1000 Kilogramm in ihrem natürlichen Lebensraum aus nächster Nähe beobachten. Der Adelaide River und seine Umgebung bieten die höchste Dichte an Salzwasserkrokodilen in Australien. Nach einer weiteren Rast und Tankpause erreichen wir am frühen Nachmittag unser Hotel im Nationalpark in Jabiru, einer erst 1982 gegründeten Siedlung. Alles in allem eine entspannte Tour am ersten Fahrtag bei Temperaturen von 37 / 38 Grad Celsius. Bei jedem Stopp mit etwas Fußmarsch wechselt man die Kleidung am Motorrad, in der Kombi wäre das bei den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit unmöglich. Die kurze Hose und normale Schuhe an, der Rest wie Helm, Handschuhe, Jacke, Motorradhose und Stiefel bleiben zurück.Läs mer

  • Die Felsmalereien von Ubirr

    24 augusti, Australien ⋅ ☀️ 37 °C

    Etwa dreißig Kilometer sind es mit den Motorrädern zu den Felszeichnungen von Ubirr. Der Ort beherbergt einige der herausragendsten Aborigine-Felsmalereien der Welt und ist einer der Gründe, dass Kakadu Weltkulturerbe der Unesco ist. Die Zeichnungen dokumentieren den Umgang der Ureinwohner mit der Umwelt. Einige Bilder zeigen auch einige der ersten Interaktionen mit Nicht-Aborigines.
    Die meisten Bilder stammen aus den letzten 1500 Jahren, gehen aber auch bis zu 5000 Jahre zurück. Sie zeigen etwa Fische, Wasservögel, Muscheln, Wallabies, Goanna, Echidnas und Yams. Aber auch dass man sich vor Krokodilen in Acht nehmen muss. Eine andere Zeichnung bildet einen hellhäutigen Menschen ab, vermutlich einen frühen Büffeljäger aus den 1880er-Jahren mit Hemd und Stiefeln.
    Zu erreichen sind sie problemlos über einen etwa einen Kilometer langen Rundweg. Einzig die Temperaturen von 37 Grad jetzt im Frühling machen einem etwas zu schaffen. Das Umland ist in der Regenzeit im Sommer häufiger unter Wasser, jetzt ist alles grün.
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  • South Alligator River Cruise

    24 augusti, Australien ⋅ ☁️ 36 °C

    Wir sind am Nachmittag noch zum South Alligator River gefahren und machen eine Bootstour mit einem Ranger. Der Name ist Programm. Zahlreich kann man die Alligatoren im Wasser schwimmen und lauern sehen oder am Ufer dösend. Allein hier sollen im Umkreis von rund fünf Kilometern 200 Krokodile leben. Hinzu kommen zahlreiche Wasservögel wie Elstergänse, Entenarten, Ibisse, Löffelbills, Pelikane, Reiher, Weißbauchseeadler und viele mehr. Jetzt ist Trockenzeit, in der Regenzeit im Sommer liegt der Wasserpegel um zwei bis drei Meter höher, dann ist hier alles unter Wasser.Läs mer

  • Eine Abkühlung tut gut

    25 augusti, Australien ⋅ ☀️ 38 °C

    Heute haben wir rund 300 Kilometer vor uns, also immer noch eine kürzere Fahrstrecke. Ein Tankstopp später und nach einer kurzen Rast erreichen wir nach rund zwei Stunden den Nitmiluk Nationalpark. Man kommt recht flott vorwärts, gibt es doch kaum Verkehr und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt meist 110 oder 130 km/h auf den Landstraßen. Der Nationalpark zeichnet sich durch beeindruckende Schluchten, die reiche Tierfauna und einige kulturelle Stätten aus. Wir aber suchten nur die Katherine Gorge auf mit einer schönen Wasserlandschaft. Denn hier kann man schwimmen und sich etwas abkühlen. Auch heute hat es um die 38 Grad Celsius. Man sollte nur etwas Vorsicht walten lassen, denn auch hier besteht eine geringe Gefahr, dass Krokodile in den Gewässern anzutreffen sind. Ranger überwachen die Bereiche, in denen man baden kann. 40 Minuten später erreichen wir dann unser Hotel in Katherine.Läs mer

  • Mit Süßwasserkrokos auf Du und Du

    26 augusti, Australien ⋅ ☀️ 36 °C

    Der Nitmiluk Nationalpark steht heute auf dem Programm. Deswegen beträgt die Fahrtstrecke nur 174 Kilometer bis zu unserem Hotel in Mataranka. Der Nitmiluk NP ist auch als Katherine Gorge bekannt, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Katherine. Er ist berühmt für seine bis zu 100 m tiefen Schluchten und die beeindruckende Landschaft. Das Schluchtensystem erstreckt sich über 12 Kilometer und besteht aus 13 durch natürliche Steinbarrieren abgetrennten Abschnitten. Drei davon lassen sich mit einem Boot befahren, dazwischen gibt es einen etwas längeren und einen kurzen Fußmarsch. Ansehen kann man auch einige Felszeichnungen der Jawoyn-Aboriginal-Kultur, in einem Besucherzentrum gibt es zudem Informationen zu den Menschen, ihren Traditionen und auch zu Flora und Fauna in der Region.
    In der Regenzeit steht der Wasserspiegel mehrere Meter höher, dann finden sich neben den ungefährlichen Süßwasserkrokodilen in der Schlucht auch die aggressiven und tödlichen Salzwasserkrokodile. Geht der Wasserspiegel zurück, leben hier normalerweise nur die etwa zwei Meter großen Süßwasserkrokodile, die Fische, kleine Säugetiere und Vögel fressen. Für den Menschen sollen sie ungefährlich sein. Dann kann man hier Wandern, Kajak fahren oder auch schwimmen. Sollten einzelne Salzwasserkrokodilen der Rückweg Richtung Meer beim Sinken des Wasserspiegels versperrt gewesen sein, hat man Lebendfallen aufgestellt und überwacht die Schlucht auch mithilfe von Beißködern. An den Bissspuren sieht man ob noch Salzwasserkrokodile im Wasser sind. Letztes Jahr hat man keine entdeckt, 2023 eines im Februar und eines im April mit knapp vier Metern Länge. Die werden dann gefangen und weggebracht. Auch ich habe die Gelegenheit genutzt, in einem Steinpool zu baden, tut gut bei der Hitze, bevor es mit dem Motorrad weiterging.
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  • Tankstopps der besonderen Art

    27 augusti, Australien ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute haben wir 580 km vor uns, Richtung Süden. Unterwegs gibt es ein paar Tankstopps und nur wenig Sehenswertes. Kilometerlang geht es gerade aus, erlaubt sind Geschwindigkeiten von meist 130 km/h auf der zweispurigen Landstraße. Inzwischen haben sich beim Fahren mehrere kleine Gruppen und Einzelfahrer gebildet, ein jeder geht seinem Fahrstil, seinen Fotostopps und seiner Geschwindigkeit nach – oder macht auch mal einen Abstecher Offroad in die Pampa und wieder zurück. Ich fahre meist mit einem Berliner und einem Pforzheimer zusammen, die schon viele Reisen gemeinsam gemacht haben und befreundet sind. Das Tanken geht auch flotter, weil nicht alle zusammen an den wenigen Tankstellen ankommen, und wir drei tanken immer gemeinsam, einer zahlt. Geht deutlich schneller. Man trifft den Rest der Truppe an Hotspots oder Tankstellen, hinten fährt immer das Begleitfahrzeug, das den Speed der Motorräder gut mitmacht. Wir drei gehören zu den flotteren Fahrern, hat man dann halt mehr Zeit an den Stopps. So um die 150/160 km/h ist Standard, überholt man einen Roadtrain kommen noch ein paar Kilometer hinzu. So legt man auch lange Distanzen recht schnell zurück, zumal ja kaum Verkehr herrscht. Die hohen Temperaturen gehen langsam zurück, je weiter wir in den Süden kommen.
    Einen Tankstopp machen wir am historischen Larrimah Hotel, es soll die höchste Bar im Northern Territory, im Outback Australiens sein. Die, sagen wir mal, Ortschaften haben schon etwas, besonders die Bars, die zugleich Läden sind. Da sprechen die Bilder die beste Sprache. Der Outback-Pub oder wie auch immer ist bekannt für seine riesige Stummel, die eklektische Sammlung von Kleinigkeiten aus der ganzen Welt und für seine rosa Panther. In den 1960er Jahren bildete sich vor der Kneipe eine Pfütze. Diese Pfütze wuchs und wuchs und wurde als Larrimah Lake bekannt. Zu dieser Zeit war die Kneipe ein sehr geschäftiger Ort, der viele Gäste anzog, die an der Eisenbahn arbeiteten und Lastwagen fuhren. Und irgendwann beschloss ein Zöllner, einen großen rosa Panther mit einer Angel am Rande des "Sees" zu setzen. Der wiederum verschwand immer wieder und wurde nur gegen Lösegeld zurückgebracht. Buschtelegraphen verbreiteten diese Geschichten und daraus entstand eine Ikone, jedenfalls für die Menschen und Besucher hier.
    Nicht minder sehenswert ist der Daly Waters Pub, etwa sechseinhalb Fahrstunden südlich von Darwin oder zehn Stunden nördlich von Alice Springs. Auch dieser Pub liegt nahe am Stuart Highway und die Decke und die Wände sind mit Souvenirs übersät, die von Besuchern zurückgelassen wurden. Dazu gehören auch zahlreiche BHs, gern signiert von wem und wann. Das soll in den 80er-Jahren begonnen haben, als eine Busladung Touristen eine Wette gegen den Busfahrer verlor und alle die Kneipe etwas leichter verließen als bei ihrer Ankunft. Weniger ungewöhnlich sind die Aufkleber, Ausweise und Visitenkarten, die die Bar schmücken.
    Zurück geht der Daly Waters Pub auf das Jahr 1930 als Geschäft, 1938 bekam der Besitzer seine Kruglizenz. Publican Bill Pearce versorgte die Reisenden nicht nur mit Nahrung und Getränken, sondern betankte auch die Flugzeuge, von denen sich viele, respektive deren Überreste an der Straße finden.
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  • Von Teufelsmurmeln und Pissbecken

    28 augusti, Australien ⋅ ☀️ 24 °C

    Es geht weiter Richtung Süden, rund 500 km sind es bis zu Alice Springs. Auch diesmal stehen diverse Tankstopps mit faszinierenden Pubs auf dem Programm, aber auch die geologischen Formationen von Karlu Karlu. Das ist der indigene Name für die Devils Marbles, den Teufelsmurmeln. Das Naturschutzgebiet im Nirgendwo ist durch riesige, runde Granitfelsen gekennzeichnet. Sie sind zugleich ein wichtiges kulturelles und spirituelles Erbe für die Aborigines dieser Region. Die Felsformationen sind das Ergebnis von Millionen von Jahren Erosion. Die riesigen, rot gefärbten Felsbrocken scheinen auf wundersame Weise auf- und übereinander gestapelt zu sein und bilden eine spektakuläre Landschaft in der Wüste. Karlu Karlu bedeutet runde Felsbrocken. Sie sind für die hier lebenden Aborigines ein heiliger Ort und spielen eine bedeutende Rolle in ihren Träumerzählungen, die von Schöpfungsgeschichten und wichtigen spirituellen Ereignissen handeln. Das Gebiet gehört ihnen seit 2008 wieder, sie verwalten es gemeinsam mit den Parkrangern.
    Einige Kilometer weiter kommen wir an eine kleine Tankstelle mit einer einzigen Zapfsäule. Man glaubt schon viel gesehen zu haben, und wird doch immer wieder überrascht. In diesem Fall ist es eine handgeschriebene Notiz, man möge doch nach dem Tanken den Tankstand und die Summe fotografieren und damit zum Zahlen in den Laden kommen. Was mit der Kreditkarte erfolgt. Und in der Toilette für Männer hat man die Pinkelbecken einfach aus aufgeschnittenen Bierfässern gebaut. Sehenswert. Nachmittags erreichen wir dann Alice Springs, mit rund 26.000 Bewohnern wieder eine andere Welt. Alice Springs ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüstenregion Red Centre im Landesinneren. Historische Gebäude und Exponate in der Telegraph Station Historical Reserve erinnern an die Geschichte der Stadt, die im Jahr 1872 als Posten auf der Transaustralischen Telegrafenleitung zwischen Darwin und Adelaide gegründet wurde.
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  • Auf zum Kings Canyon Ressort0

    29 augusti, Australien ⋅ ☀️ 17 °C

    Unser heutiges Etappenziel ist das Kings Canyon Resort, rund 470 Kilometer entfernt. Unser Weg führt uns Stuart Highway, weiter den Lasseter Highway, gefolgt von der Luritja Road. Es geht durch eine immer wüstenartigere Landschaft, dennoch wächst hier viel. Nahezu alle Bäume haben eine verkohlte Rinde, brannten also mindestens einmal, treiben dennoch grün aus. Buschbrände sind in Australien etwas Normales, abseits von Zuglinien oder Siedlungen lässt man sie einfach brennen. Unser Ziel, der Kings Canyon liegt im Watarrka Nationalpark im Northern Territory. Er ist bekannt für seine dramatischen Schluchten und beeindruckenden Landschaften. Die aber bekommen wir nicht zu sehen, dazu müsste man längere Wanderungen unternehmen. Für uns ist es aber nur ein Zwischenziel nach Yulara mit dem weltberühmten Uluru. Abends gibt es einen schönen Platz, um die großen Sandsteinfelsen im Sonnenuntergang zu betrachten, bei einem Glas Wein lässt es sich an der Sunset-Bar gut aushalten. Aber nicht allzu lange, da es sobald die Sonne weg ist, empfindlich kalt wird. Nachts hatte es hier gerade noch drei Grad Celsius, nach den 38 Grad weiter im Norden. Im Sommer hat es hier dagegen so ab 11 Uhr 45 Drad Celsius.Läs mer

  • Entlang des Stuart Highways nach Yulara

    30 augusti, Australien ⋅ 🌬 17 °C

    Heute morgen hat es bei der Abfahrt gerade mal elf Grad. Ich habe nur eine leichte Sommerkombi dabei. Also heißt es schichten. Aber warm ist es nicht. Egal. Heute stehen nur 300 Kilometer an, bis nach Yulara. Wir fahren über den Lasseter Highway nach einem kurzen Abstecher an den Kings Canyon zurück zum Stuart Highway und dann Richtung Süden.
    Der Stuart Highway ist eine der wichtigsten Verkehrsadern im australischen Outback und verbindet den Norden mit den zentralen Regionen des Landes. Er erstreckt sich über mehr als 2.800 Kilometer und beginnt in Darwin, unserem Ausgangspunkt. Ein Großteil der Strecke verläuft durch abgelegene, wüstenähnliche Landschaften und bietet einen echten Einblick in das australische Outback. Entlang des Highways wechseln die Szenerien dramatisch, von tropischen Regionen in der Nähe Darwins über endlose Routen im Outback bis zu beeindruckenden Felslandschaften und isolierten Wasserlöchern. Die Infrastruktur ist spärlich, gerade mit Motorrädern und ihrer begrenzten Reichweite heißt es, jede Tankgelegenheit zu nutzen. Der Stuart Highway ist mehr als nur eine lange Straße, er führt durch einige der wildesten und abgelegensten Landschaften Australiens.
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  • In Yulara angekommen

    30 augusti, Australien ⋅ 🌬 18 °C

    Yulara ist das touristische Zentrum und Ausgangspunkt zum Uluru-Kata Tjuta Nationalpark, um die spektakulären Felsformationen wie den Uluru zu erkunden, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen. In Yulara finden sich Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen. Von luxuriösen Resorts über gemütliche Hotels bis hin zu Campingplätzen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. So hat sich Yulara in den letzten Jahren zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Touristen entwickelt, die den Uluru und andere nahegelegene Naturwunder erkunden möchten. Geboten werden auch organisierte Touren, kulturelle Veranstaltungen und Informationszentren, die Einblicke in die Traditionen der lokalen Aborigines vermitteln. Zahlreiche kulturelle Programme und Führungen bieten den Gästen die Möglichkeit, mehr über die Traumzeitgeschichten, die Bedeutungen der Felsen und die Lebensweise der Aborigines zu erfahren.Läs mer

  • Am Uluru, im Zentrum Australiens

    31 augusti, Australien ⋅ ☀️ 11 °C

    Morgens mache ich erst mal einen Hubschrauberflug zum Uluru, um das Naturwunder im Herzen Australiens in seiner ganzen Größe zu bewundern. Der Uluru, auch bekannt als Ayers Rock, ist nicht nur ein imposantes Naturwunder im Herzen Australiens, sondern ein Ort von tiefer kultureller Bedeutung. Der Hügel ist ein zentraler Bestandteil der Traumzeitgeschichten der Anangu, den traditionellen Eigentümern des Landes. Für die Aborigines ist der Felsen seit Jahrtausenden ein heiliger Ort, an dem Schöpfungsvorstellungen, Legenden und kulturelles Wissen miteinander verwoben sind. Diese Geschichten erzählen von Ahnen, die den Kontinent erschaffen haben, und vermitteln moralische und spirituelle Lehren, die auch heute noch einen hohen Stellenwert haben. Uluru diente zudem als Orientierungspunkt für die Navigation durch das weite Outback und war ein zentraler Treffpunkt für Zeremonien und Versammlungen. Mit der Ankunft europäischer Siedler im 19. Jahrhundert wurde der Felsen bekannter, jedoch blieb seine kulturelle Bedeutung für die indigenen Gemeinschaften stets ungebrochen. Die Hoheit über den Uluru haben die Aborigines erst wieder seit dem 26. Oktober 1985, als die Eigentumsrechte offiziell an die Anangu, zurückgegeben wurden. Diese Rückgabe war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Landrechte der Aborigines in Australien. Im Gegenzug für die Rückgabe verpachteten die Anangu den Park für 99 Jahre an den Australian National Parks and Wildlife Service, heute Parks Australia. Er wird seitdem gemeinsam von den Anangu und Parks Australia verwaltet, wobei die Anangu eine Mehrheit im Verwaltungsrat haben.
    Der Uluru ist ein massiver Sandsteinmonolith, der durch komplexe geologische Prozesse entstanden ist. Vor rund 550 bis 600 Millionen Jahren bildeten sich die Sedimentschichten, die schließlich durch tektonische Kräfte aufgefaltet und erhoben wurden. Über hunderte von Millionen Jahren wirkten Erosionsprozesse – Wetter, Wind und Wasser – kontinuierlich auf die weichen Gesteinsschichten ein und formten die markante, glatte Oberfläche und die charakteristischen Risse im Felsen. Die rötliche Farbe des Uluru entsteht durch Eisenoxide, die im Gestein enthalten sind und bei Sonneneinstrahlung besonders intensiv wirken, wodurch der Felsen bei Sonnenauf- und -untergang in einem beeindruckenden Farbspiel erstrahlt.
    Für Besucher und Forscher gleichermaßen bietet Uluru daher nicht nur ein atemberaubendes Panorama, sondern auch eine tiefgründige Erfahrung der Verbindung von Naturgeschichte und menschlicher Spiritualität. Dabei ist der Respekt vor den kulturellen Traditionen der Anangu von zentraler Bedeutung, um dieses Naturwunder in seiner ganzen Tiefe zu würdigen.
    Nachmittags habe ich denn eine achtstündige Tour gebucht, die Sacred Sites & Sunset, inklusive einem Barbecue in der Wüste unter dem südlichen Sternenhimmel. So erfährt man vieles über die hier lebenden Menschen, deren Kultur, Handwerk und kann dann zu später Stunde auch die Milchstraße beobachten, wie es wohl kaum irgendwo in der Welt möglich ist. Nur heißt es, sich warm anzuziehen. Nur fotografieren ist auf dieser Tour kaum möglich. An allen heiligen Stellen, im kulturellen Zentrum und selbst die Nordseite des Uluru gilt als heilig, mit absoluten Fotografierverbot. Dass man Menschen nicht fotografiert ohne deren Erlaubnis ist dagegen normal. Außer man kauft etwas, dann sind die Regeln hinfällig.
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  • Long Way South - nach Coober Pedy

    1 september, Australien ⋅ ☀️ 4 °C

    730 Kilometer lang geht es durch die Wüste, ellenlang geradeaus, und es ist eine Wonne. Einfach fahren, gedankenverloren, es ist eigentlich wie meditieren. Jedenfalls als die Temperatur etwas höher war, losgefahren sind wir bei vier Grad Celsius. Irgendwann hatte es aber um die 17/18 Grad, ideal zum Fahren. Angekommen gegen 15 Uhr inklusive zwei Tankstopps, man hätte gerne noch mal zwei/dreihundert Kilometer dranhängen können. Man kommt auch recht flott voran, kein Verkehr, keine Ampeln und 700 km lang keine Städte außer den paar Tankstellen. Das gefahrene Tempo richtet sich nach der zu fahrenden Strecke bis zur nächsten Tanke und nicht unbedingt an der 110er Begrenzung. Bei 110 im Schnitt komme ich um die 350 Kilometer weit, bei etwas höheren Geschwindigkeiten sind es nur 200. Angekommen sind wir am frühen Mittag, haben bis jetzt auf unserer Tour um die 2900 Kilometer zurückgelegt. In Coober Pedy, der Stadt der Opalschürfer mitten in der Wüste bleiben wir zwei Nächte.Läs mer

  • Coober Pedy - eine surreale Kulisse

    1 september, Australien ⋅ ☀️ 20 °C

    Den heutigen Tag verbringe ich in Coober Pedy. Die Stadt im australischen Outback ist vor allem durch ihre Opalsucher bekannt. Rund 70 Prozent der australischen Opale kommen von hier. Lange bevor europäische Siedler eintrafen lebten schon die Aborigines in dieser Gegend. Der moderne Ursprung Coober Pedys lässt sich auf das frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen, als Opalvorkommen zufällig entdeckt wurden. Dies geschah bei der Suche nach Wasser durch Goldsucher. Der damit beginnende Opalboom zog Menschen aus allen Teilen Australiens und der Welt an, heute finden sich in Coober Pedy 30 Nationen ein.
    Das Klima im Outback ist extrem heiß und trocken, im Sommer sind über 50 Grad im Schatten nicht selten und im Winter können die Temperaturen auf unter null Grad sinken. Deshalb bauten die Siedler ihre Häuser und Einrichtungen unterirdisch. Das bietet Schutz vor Hitze und Kälte. Auch heute noch wohnen rund die Hälfte der 1500 Einwohner unter der Erde. Sie leben von der Opalsuche und dessen Verkauf. Zudem ist Coober Pedy ein international bekanntes Touristenziel, das sowohl Abenteurer als auch Liebhaber von Opalen anzieht. Zu sehen gibt es unterirdische Häuser und Kirchen sowie zahlreiche Opalminen und Opalmuseen. Besucher haben die Möglichkeit, an Führungen durch aktive Minen teilzunehmen. Generell ist die Gegend sehr karg, wüstenartig halt, auch die Stadt kann sicherlich keinen Schönheitspreis gewinnen. Manche sagen, hier wollen sie nicht einmal begraben sein. Staubige Baracken und kleine Häuser, kleinere und größere Halden, breite Straßen, große Leerflächen und zahlreiche Tankstellen, einige Restaurants und viele Opalläden prägen das Bild. Es ist eine Art morbider Charm, Endzeitstimmung, nicht ohne Grund wurden hier Filme wie 1985 Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel, Priscilla – Königin der Wüste, Pitch Black mit Vin Diesel, Red Planet und Mortal Combat gedreht. Die einzigartige Mond-ähnliche Landschaftskulisse machen die Gegend zu einer beliebten Wahl für Science-Fiction- und Wüsten-Filme.
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  • Opalabbau in Coober Pedy

    2 september, Australien ⋅ ☀️ 11 °C

    Am Morgen machten wir erstmal eine Minen- und Wüstentour von etwa fünf Stunden Dauer. Unsere Guides organisierten einen Claimbesitzer, somit kamen wir gegen Ende auch in Bereiche, die Besuchern normalerweise verschlossen sind. Zuerst ging es aber zu einer aktiven Mine, in der man den Abbau der Opale anschaulich erklärt bekam. Opale sind aufgrund ihrer außergewöhnlichen Farbspiele und Schimmer weltweit begehrt und je nach Farbspiel entsprechend teuer. Am begehrtesten und seltensten sind die schwarzen Opale in Kombination unter anderem mit Rot. Die findet man in Cooper Pedy aber kaum. Opale entstehen aus Siliciumdioxid und Wasser, wobei ihre einzigartige Eigenschaft – das Opaleszenz-Phänomen – durch das Brechen von Lichtstrahlen in den mikroskopisch kleinen Strukturen verursacht wird. Beim Abbau handelt es sich oft um eine Kombination aus traditionellen Handwerkstechniken und modernen Maschinen. Die Suche nach diesen Edelsteinen erfolgt in Coober Pedy fast ausschließlich in kleineren, privaten Minen.
    Opale gibt in unterschiedlichen Farben und Qualitäten. Dabei ist es wichtig, die Minerale sorgfältig auszuwerten, da kleine Unterschiede in der Struktur die Farbe und den Wert des Opals maßgeblich beeinflussen. Für unsereins unmöglich. Anschließen besuchten wir noch eine der unterirdischen Kirchen, bevor es in die Wüste ging.
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  • Im Nirgendwo

    2 september, Australien ⋅ ☀️ 19 °C

    Weiter ging es etwa 20 Kilometer hinaus in die Wüste, ins Outback, eine extreme Umgebung. Man fühlt sich im Nichts, die Landschaft ist mondartig. Nichts als Sand und Steine, ab und zu weiße und gelbliche kleinere Hügel. Deswegen ist die Gegend als Drehort für Wüsten- und Fantasyfilme beliebt. Dennoch lebten hier auch seit Jahrtausenden Aborigines. Die wohl die älteste kontinuierliche Kultur der Welt sein dürften, es soll sie bereits seit 40 bis 60.000 hier geben. Das indigene Volk hat eine tiefe Verbindung zur Wüstenlandschaft und eine reiche Kultur, die sich in ihrer Kunst, ihren Erzählungen und ihrem Wissen über die Natur widerspiegelt. Die Aborigines betrachten die Wüste nicht nur als geografischen Raum, sondern als lebendigen Ort, der in vielen Geschichten und Zeremonien verankert ist. Die Landstriche um Coober Pedy sind oft mit Traumzeit-Geschichten verknüpft, in denen Schöpfungsmythen und spirituelle Bedeutungen erzählt werden.
    Wir kommen auch am längsten Zaun der Welt vorbei, mit immerhin 5600 Kilometer Länge. Der Dingozaun wurde gebaut, um die Dingos, die wilden Hunde Australiens, von den Schafherden des Südens fernzuhalten. Dingos sind geschickte Jäger und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Schafzucht dar. Der Zaun beeinflusst jedoch nicht nur die tierischen, sondern auch die ökologischen Dynamiken der Region. Indem er die Dingos ausschließt, kann dies zu einer Überpopulation anderer Tierarten führen und somit das Gleichgewicht des Ökosystems stören.
    Zu guter Letzt geht es noch zu dem Claim unseres Guides in ein sonst abgesperrtes Gebiet. Claims sind Parzellen von Land, auf denen Einzelpersonen oder Unternehmen das Recht haben, nach Opalen zu graben. Dazu muss man einfach den Claim mit vier Holzpfosten abstecken und einen Antrag beim zuständigen Landesamt stellen. Nach dessen Überprüfung und Bezahlung einer geringen Gebühr wird eine Genehmigung erteilt. Der Claim-Besitzer kann dann mit dem Graben beginnen, sei es für den eigenen Bedarf oder für den Verkauf.
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  • Relaxt nach Port Augusta

    3 september, Australien ⋅ ☁️ 22 °C

    Es geht weiter Richtung Süden, die Temperaturen sind wieder etwas höher, was das Fahren angenehmer macht. So legt man ganz relaxt die heutigen 540 Kilometer bis Port Augusta zurück. Zwei Tankstopps, ein Halt bei einem großen Salzsee und einer Militäranlage mit einem Museum zur australischen Luft- und Raumfahrt, das wars heute. Der Rocket Park zeigt einige historische Raketenmodelle und Flugzeuge, ist mehr eine Gedenkstätte für die Raumfahrtgeschichte Australiens.
    Abends geht es dann noch rein nach Port Augusta am Spencer Gulf gelegen. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt mit drei großen Straßen und zwei Eisenbahnlinien, hat etwa 13.000 Einwohner. Für uns ist sie aber nur ein Zwischenstopp für die weitere Fahrt gen Süden.
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  • Kurvenreich in die Berge

    4 september, Australien ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute sind es nur 170 Kilometer, dafür geht es nordwärts in die Berge auf erstmalig kurvenreichen Straßen und durch grüne Wälder. Die Landschaft hat sich deutlich verändert. Ein Zwischenstopp 60 Kilometer vor dem Ziel zum Tanken, wir wollen in Wilpena Pound auch erstmals etwas Offroad fahren. Der größere Teil der Truppe ist offroad dabei, ein Teil bleibt im Hotel zurück. Wobei die Piste recht gut ist, kein Problem zu einem schönen Aussichtspunkt zu kommen. Und es macht Spaß, die Piste entlangzuheizen. In Wilpena Pound bleiben wir zwei Nächte.
    Das Wilpena Pound ist ein großes, natürliches Amphitheater, ein etwa 500 Millionen Jahre altes, kreisrundes Gebirgsmassiv, mit 17 Kilometern Durchmesser. Es entstand durch Erosion eines Urmeeres. Hier finden sich Wanderwege, Offroad-Strecken, Aussichtspunkte und es ist ein wichtiger Ort für die Kultur der Adnyamathanha, der Ureinwohner der Region. Mal sehen, was ich morgen machen werde.
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  • Nach Blinman und ins Pound

    5 september, Australien ⋅ 🌬 16 °C

    Morgens sind wir erstmal Richtung Blinman rund 130 km für einen Kaffee gefahren, eine alte Bergbaustadt. Wobei Stadt ist nicht ganz richtig, eher ein kleiner Ort. Kurvenreiche Strecken wechseln sich auf der Hochebene mit langen Geraden ab. Kräftig blies hier der Wind, man fuhr auch Geraden in Schräglage und den Böen musste man öfters kräftig entgegenhalten. Nahe Blinman gibt es einen kleinen Handwerkershop, der originale Waffen und Geräte der Aborigines herstellt und verkauft. Dort wurde ich endlich fündig und erwarb einen Bumerang, keines aus Sperrholz hergestelltes und bemaltes Exemplar für Touristen. Die gab es zwar auch schon in Yulara beim Ururu, nur waren sie dort massiv überteuert. Ist halt eine Touristenhochburg. Hier dagegen bekam man feinste Handwerksarbeit für etwa ein Drittel des Preises. Immer noch nicht billig, aber allemal wert.
    Zurück in unserem Hotel in Wilpena Pound ging es dann zu dritt auf eine etwa zehn Kilometer lange Wanderung in den Pound, ins Zentrum der geologischen Formation. Die Wanderung ging durch einen ursprünglichen Wald mit faszinierenden Bäumen und Landschaften, lauter Giganten wie man sie bei uns nicht sehen kann. Absolut lohnenswert.
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  • Ab Richtung Meer nach Adelaide

    6 september, Australien ⋅ 🌬 21 °C

    Wir kommen zurück in die Zivilisation. Die Landschaft wird grüner, derzeit blühen riesige Felder mit Raps so schön gelb. Am Straßenrand blühen auch die Apfel- und Kirschbäume und zahlreich sind die Weinbetriebe. Der Verkehr nimmt zu, das macht das Fahren weniger meditativ. Nach 435 Kilometern mit zwei Tankstopps und einer kurzen Kaffeepause erreichen wir Adelaide, eine moderne Stadt mit 1,3 Millionen Einwohnern. Gegründet wurde sie 1836 als erste freie Siedlung Australiens. Kurz eingecheckt und geduscht geht es mit dem Taxi zum 13 Kilometer entfernten Meer in ein schönes Restaurant mit Blick aufs Meer. Aber auch die Millionenmetropole ist nur Durchgangsort, um wirklich etwas zu sehen müsste man mehrere Tage hierbleiben.Läs mer

  • Lone Rider

    7 september, Australien ⋅ 🌬 17 °C

    Robe ist unser nächstes Ziel Richtung Melbourne, rund 340 Kilometer entfernt. Auf dem Weg fahren wir Seitenstraßen, so etwa durch Hahndorf, eine deutsche Stadt und recht touristisch. Hier entdecke ich einen schönen Antiquitätenladen, dafür wäre mehr Zeit als die eine Stunde erforderlich gewesen. Aber originale australischen Nummerschilder konnte ich finden, für die Garage. In Strathalbyn findet sich ein kleines Motor-Museum und eine Statue eines Motorrad-Rennfahrers, eine Ikone in Australien. Nur verunglückte er irgendwann auf der Ilse of Man bei einem Rennen tödlich. Mit einer Fähre über einen Fluss mache ich einen längeren Stopp in Menangie. Die längere Etappe fahre ich heute allein, kann somit mein Tempo fahren und auch halten wie ich will. So zum Beispiel in Kingston, hier findet sich eine große Statue eines Hummers. Hier trifft man sich wieder. Ich lasse es laufen, bin tatsächlich als erster am Hotel was ich gar nicht vorhatte. Die Neuseeländer wurden von der Polizei gestoppt, mich warnte ein Autofahrer vor der Kontrolle. Ging aber gut aus, eine mündliche Verwarnung. Kurz darauf überholten sie mich wieder, bevor ich sie bei einem Tankstopp wieder überholte. Das Wetter war gut, fast ideal zum Fahren. Nur der Seitenwind an der Küste, der hat es in sich. Deutliche Schräglage auf langen Geraden ist da schon normal, und die Böen, die muss man halt ausgleichen.Läs mer

  • Vom Weltkulturerbe zum Haustier

    8 september, Australien ⋅ ☁️ 14 °C

    Es geht entlang riesiger Weideflächen und Rapsfeldern, die Region hier ist grün. Die größte Farm Australiens, die Anna Creek Station liegt im Süden des Landes, dient vorwiegend der Rinderzucht und umfasst rund 23.600 Quadratkilometer. Zum Vergleich, der gesamte Staat Belgien umfasst 30.000 Quadratkilometer. Später geht es durch eine wunderbare Berglandschaft, durch Wälder auf kurvenreichen Straßen. Zu unserem Ziel in Halls Gap sind es diesmal rund 360 Kilometer. Unterwegs machen wir Halt bei den Höhlen von Naracoorte. Eine kleinere davon besuchen wir auch, die Stick Tomato-Höhle. Das Höhlensystem ist bekannt für sein außergewöhnlich fossilreiches Karstsystem. Die zahlreichen Höhlen der Region beherbergen eine der weltweit umfangreichsten und am besten erhaltenen Fossilienlagerstätten des Pleistozäns. In den Höhlen wurden Überreste von vielen prähistorischen Tieren gefunden, darunter große Beuteltiere wie Riesen-Kängurus, Beuteldachse und andere Säugetiere, die Einblicke in die Tierwelt und Umweltverhältnisse jener Zeit ermöglichen.
    Der Bedeutung des Höhlensystems und der dort vorhandenen Fossilien wegen wurde Naracoorte 1994 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.
    Angekommen in unserem Hotel begrüßte uns Buddy, das Hauskänguruh. Es ist handzahm, hier aufgewachsen und darf frei herumrennen. Eine Banane verschmäht es auf keinen Fall.
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  • Die Küste entlang zur Great Ocean Road

    9 september, Australien ⋅ ☁️ 10 °C

    Weiter geht es zuerst über ebene Flächen mit zahlreichen Rinderfarmen, bevor wir durch eine wunderbare Küstenregion kommen, der Bay of Islands. Das erfordert zahlreiche Stopps. Eigentlich recht wenig los, wenn da nicht die eher unspektakulären zwölf Apostel wären. Hier finden sich Hunderte an Menschen ein, vorwiegend junge Chinesen und viele Inder, die die Steinformationen im Meer sehen wollen. Erst in den letzten Jahren entstanden ein größerer Parkplatz, Besucherzentrum, Stege und Aussichtsplattform, sogar ein kleiner Flughafen mit Hubschraubern für Rundflüge ist vorhanden. Und es wird weiter kräftig gebaut. John sagte, wir hätten noch Glück, an den Wochenenden und in der Sommersaison sei noch erheblich mehr los. Vermutlich wurde dieser Hot Spot auf Tiktok oder Instagramm gepostet, und jetzt muss jeder hin. Dabei gibt es viel schönere Stellen an der Küste, die wurden aber vermutlich nicht gepostet und sind somit wenig besucht. Die Bay of Islands liegt an der Great Ocean Road und ist bekannt für ihre atemberaubenden Küstenlandschaften und beeindruckenden Felsformationen. Die Region ist berühmt für ihre schroffen Klippen und Kalksteinformationen.
    Weiter geht es auf der Great Ocean Road bis zur Apollo Bay. Insgesamt ist die Straße
    etwa 243 Kilometer lang. Apollo Bay erreichen wir nach rund 310 Kilometern. Das charmante Küstenstädtchen liegt eingebettet zwischen üppigen Wäldern und dem türkisblauen Meer mit schönen Sandstränden. Apollo Bay ist ein Ort für Reisende, die Entspannung, Natur und authentische Küstenkultur an einem malerischen Ort erleben möchten. Ob Wanderer, Strandliebhaber oder Feinschmecker. Wir entschieden uns abends für den am südlichsten gelegenen Pub Australiens.
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  • Melbourne in Sicht

    10 september, Australien ⋅ ☁️ 9 °C

    Es heißt die letzte Etappe zu genießen, 300 Kilometer nach Melbourne. Dann ist unser Ziel erreicht, nach rund 6500 Kilometer quer durch Australien. Durch tropische Regionen mit 38 Grad Temperatur, durch das Outback und die Berge mit morgens um die drei/vier Grad, entlang ellenlanger gerader Straßen oder am Ende über kurvige Strecken durch die Berge oder an der Küste entlang. Die langen Strecken im Outback luden zum Meditieren ein, so dass die Zeit viel schneller verging als gedacht.
    Heute warten auf uns noch kurvenreiche Straßen die Ocean Road entlang bis etwa 100 Kilometer vor Melbourne der Großstadtverkehr begann. Vor Melbourne dann achtspurige Straßen, Rush Hour, Ende einer wunderbaren Reise. Hier dann auch der die erste „gefährliche“ Situation. Vor mit verlor ein Laster eine große Aluleiter, reflexartiges Ausweichen war noch möglich. Dann die Suche nach einer Tankstelle im Großstadtverkehr, sie sorgte für eine Rundfahrt, mit Restweitenanzeige meiner BMW von Null Kilometern. So weiß ich jetzt, dass wenn der Tank laut Anzeige leer ist, noch achtzehn Kilometer gefahren werden können. Kam ja nicht von der Autobahn herunter und musste dann noch zur Tanke. Eigentlich hätte ich über zwanzig Kilometer Reserve zum Ziel haben müssen, aber die Reichweitenanzeige ging je leerer der Tank wurde pro gefahrenem Kilometer um zwei zurück. Aber letztendlich funktionierte ja alles.
    Letztendlich war es eine wunderbare, ja coole Tour die nur wenige machen. Die Gruppe aus Australiern, Neuseeländern, Briten, Amerikanern, Schweizer, Deutschen und Norwegern hat wunderbar funktioniert, einige bleiben noch etwas länger und treffen sich zu Touren. Ein ganz besonderer Dank geht an die Guides Brian, John und Adam, die uns so brillant und unterhaltsam geführt und so viel Erfahrung und Wissen in die Tour eingebracht haben. Dank auch besonders an Alan, der uns tagtäglich eine filmische Zusammenfassung der Tour schenkte. Einfach großartig.
    Wobei, so John der Chef der Tour, diese Gruppe besonders gewesen sei. Was dazu führte, dass er erstmalig in seiner langen Tourzeit mit dem Motorrad allen die wichtigsten Wegpunkte gab, und jeder so fuhr, wie er wollte. Manchmal allein, auch abseits und offroad, in kleinen Gruppen oder zusammen zu besonderen Stopps etwa. Jeder konnte für sich navigieren, öfters war der Tourguide mit seinem Begleitvan gar nicht das letzte Fahrzeug wie sonst üblich. Der Guide auf dem Motorrad fuhr natürlich vorschriftsmäßig, war nicht selten recht weit hinten. John hatte schon nach kurzer Reisedauer das Gefühl, die Teilnehmer fahren zu lassen, er hatte großes Vertrauen in ihr Fahrkönnen und den Navigationsfähigkeiten. Das sei ihm so noch nicht vorgekommen, und machte ihm seine Arbeit aber auch leichter. Es konnte sein, dass bei Abfahrt morgens um 8 Uhr die meisten schon unterwegs waren. Es war eigentlich sogar die Regel. Jetzt heißt es vom Motorrad Abschied zu nehmen, heute Abend gibt es ein Abschiedsessen und morgen geht es für mich noch rein in die Stadt Melbourne.
    Noch ein Zitat von Gitte und Ollie: Ich wünsche euch allen eine gute Reise und vielleicht sehen wir uns eines Tages unterwegs... „Vier Räder bewegen deinen Körper, zwei Räder bewegen deine Seele”
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  • Ein Tag in Melbourne

    11 september, Australien ⋅ ☁️ 12 °C

    Melbourne ist die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria, eine dynamische Metropole, die Kultur, Geschichte und moderne Lebensart miteinander vereint. Hier leben rund 5,3 Millionen Menschen. Die Stadt weist eine vielfältige Architektur auf, von historischen Gebäuden in der Innenstadt bis zu modernen Bauten und Kunstinstallationen. Neben einem regen kulturellen Leben mit zahlreichen Galerien, Museen und Theatern ist Melbourne auch als Sporthochburg bekannt, in der regelmäßig internationale Veranstaltungen stattfinden. Für mich blieb ein Tag zum Bummeln durch die Innenstadt, zu sehen gäbe es vieles. Ein Muss ist das Melbourne Skydeck. Es ist die höchste öffentliche Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre, die sich im 88. Stock des knapp 300 Meter hohen Eureka Towers befindet. Von hier aus hat man einen guten Überblick über die Metropole.Läs mer