• Harro
Jun – Sep 2025

Kanada, USA, Mexico und mehr

Von Halifax (nova Scotia) geht es rüber nach Vancouver durch das zweitgrößte Land der Erde. Danach geht es durch Trumpmania Richtung Mexico. Wenn die Lust noch ausreicht, kommt noch Mittelamerika dazu.
Das Bild ist übrigens mit Chatgpt generiert.
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  • Mal wieder duschen ist nicht schlecht

    20 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Hütte und der jetzige Campingplatz haben eins gemeinsam, sie haben keine Duschen und nur Trocken / Bio Toiletten. Mit den Toiletten kann ich leben. Eine Dusche wäre aber ganz angenehm. Von meinen Nachbarn weiß ich, dass es in Jasper öffentliche Duschen gibt. Da auf dem Campingplatz aber weder WLAN noch Handy Empfang existiert, könnten Sie mir nicht genau beschreiben, wo ich die Duschen finden kann. Ein Besuch bei der Tourist Information bringt Klarheit. Einerseits kann man im Schwimmbad Duschen und andererseits hat ein Waschsalon Duschen. Ich entscheide mich für den Waschsalon und darf dafür umgerechnet 4,50 Euro zahlen.

    Danach gibt es einen Kaffee bei Tim Hortons. Irgendwie ist das das Einzige, was mir da gefällt. Die Hälfte des Angebots sind Küchlein, Bagels, ... Sie scheinen damit aber Erfolg zu haben. An jeder Ecke gibt es einen Tim Hortons.

    Jasper ist ein Ort, der zum schlendern einlädt. Überall sind Souvenirläden oder Restaurants. Insgesamt scheint es hier auch mehr deutsche Touristen zu geben. Schon gestern waren bei den Sehenswürdigkeiten immer wieder deutsche Worte zu hören. Als ich irgendwann so auf einer Bank sitze, kommen meine Zeltnachbarn vorbei. Ihr Auto ist verreckt. Die Eine nimmt es gelassen. Die Andere (wahrscheinlich die Besitzerin) wirkt bedrückt. Erst im Nachhinein frage ich mich, wie sie zum Campingplatz kommen wollen. Der liegt 15 km ausserhalb von Jasper. Ich selbst habe nur sehr beschränkte Möglichkeiten, jemanden mitzunehmen. Mein Motorrad hat nur noch für eine Person einen Sitz.

    Auf dem Foto müßte übrigens eine Elk Kuh sein. Wohlgemerkt das englische Wort Elk. Das heißt nicht etwa Elch, sondern bezeichnet wohl eine große Hirschart. Moose ist der englische Begriff für Elch. Ein Elch (Moose) bringt wohl so 500 kg auf die Waage während ein Elk nur 250 kg auf die Waage bringt.

    Die Brücke aus zwei Schichten Holz muß übrigens 42 Tonnen aushalten. Natürlich ist darunter Stahl. Aber die Deckschicht besteht aus einer Lage Bretter quer und einer Lage Bretter längs.

    Das dritte Bild zeigt meine Kochutensilien fürs Tee kochen auf einem fast leeren Campingplatz. Ich weiß jetzt auch, was Overflow Camping (Name des Campingplatzes) ist. Ich hatte in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht, daß der Campingplatz im Winter überflutet wird. Nein, der Campingplatz ist ein Puffer, wenn alle anderen Campingplätze in der Nähe überfüllt sind. Ich muß allerdings sagen, daß die offenen Plätze ohne viel Bäume mir sehr gut gefallen. Fast keine Mücken, kein Nachtropfen von den Bäumen bei Regen und ein weiter Blick.
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  • Umzug light

    20–29 Jul, Kanada ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute ziehe ich lediglich in Jasper auf einen anderen Campingplatz um. Von daher ist alles Stressfrei. Ich mache auf der Fahrt nach Jasper noch einen kleinen Abstecher zum Maligne See. Es ist eine ca. 50 km Sackgassenstrasse. Nach ca 10km die erste Überraschung. Ein Schwarzbär trottel über die Strasse. Ich versuche noch ein Foto zu machen, aber er ist zu schnell weg.

    Der Maligne See ist eine Wanderumgebung. Was ich so sehe, sind es schöne Wanderwege. Für mich kommt Wandern im Augenblick nicht in Frage. Mir ist leicht kalt bei Temperaturen um 11 Grad, ich müsste meine Motorradklamotten (insbesondere die Stiefel) frei beim Motorrad zurücklassen und es sind Unmengen an Wanderern unterwegs.

    Auf dem Rückweg kreuzt eine kleine Herde von Gemsen, oder... meinen Weg. Sie sehen aus wie Ziegen, sind aber größer. Ein Jungtier ist auch dabei. Das sieht immer wieder niedlich aus, wenn die Jungtiere so rumtapsen.

    Gestern Abend habe ich lange mit einem Holländer (Ivo) zusammengesessen. Er ist mit dem Fahrrad unterwegs und will Richtung Mexiko. Wir unterhalten uns so über unsere Erfahrungen in Kanada. Was uns beiden besonders aufgefallen ist, ist auf der einen Seite die Nähe zur Natur und auf der anderen Seite eine unglaubliche Müllerzeugung bzw. Umweltverschmutzung. Wenn man in den Motels Frühstück bekommt, dann wird das häufig mit Einweggeschirr realisiert. Den Höhepunkt bilden die Papppecher, die jeweils noch einmal in Plastiktüten stecken. Am Ende des Frühstücks türmt sich ein Berg von Abfall auf. Selbst McDonalds ist da besser.

    Das Andere sind die Pickups. Gestern stand ich neben einem Pickup, der mindesten 30 -40 cm höher war, wie ich groß bin. Sie sind häufig genauso lang wie ein Campervan und so breit, dass sie nicht auf normale Parkplätze passen. Kleinstfahrzeuge wie den VW up gibt es in Kanada nahezu nicht. Die Größe eines VW Touran ist minimum.

    Ivo erzählt, dass wohl der größte Teil der Kanadier nach der Garantiezeit die Abgasrückführung ausbaut. Es soll wohl überhaupt keine Prüfung, wie den TÜV in Deutschland geben. Insbesondere die Pickups haben manchmal völlig weggerostete Schweller.
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  • Die Gipfel haben heute ein Sahnehäupchen

    22 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 7 °C

    Gestern hat sich der Tag noch zum richtigen Schnacker Tag entwickelt. Zunächst habe ich eine deutsche Familie wieder getroffen, die ich schon vor ein paar tausend Kilometern getroffen habe. Da ist natürlich erstmal ein Plausch notwendig. Auf dem Weg zu meinem Motorrad treffe ich zwei Biker, die den ganzen Tag Regen auf ihrer Fahrt nach Jasper hatten. Bei meinem Motorrad angekommen spricht mich ein ältere Herr an, der auf einer Bank saß und die BMW betrachtet. Es sind zu Anfang immer die gleichen Fragen: woher kommst du, wohin willst du, ... Auf dem Campingplatz komme ich dann mit einem Deutschen ins Gespräch, der hier in Kanada auf einem Hof arbeitet. Wir sitzen so zwei Std. zusammen, bis der Regen anfängt. Er erzählt mir, dass hier in der Landwirtschaft ein wildes Vermengen von Einheiten existiert. Es werden Milen statt Kilometern, Acres als Flächeninhalt, Buschel als Erträgniseinheit, Galonen statt Litern, ... verwendet. Er korrigiert mich auch, dass es einen TÜV gibt, allerdings nur für LKW, Taxen, ... Allerdings ist das jeweils pro Bundesstaat geregelt. Für PKW gibt es keinen TÜV, ausser sie werden in andere Bundesstaaten exportiert oder aus anderen Bundesstaaten importiert. Dann müssen sie jeweils untersucht werden. Er bestätigt mir, dass tatsächlich nach der Garantiezeit alles mögliche an den Autos verändert wird. Das reicht von Katalysator Ausbau über die Abschaltung der Addblue Einrichtung bis zum Ausbau der Abgasrückführung. Auf gut Deutsch, hier fahren jede Menge Dreckschleudern rum. Man muß fairerweise aber anmerken, dass einige Einrichtungen wohl hier im Winter Probleme machen.

    Meine Zeltnachbarn sind diesmal eine Inderin und eine Türkin, die in Deutschland arbeiten und sehr gut Deutsch sprechen. Untereinander sprechen sie Englisch. Sie haben 9 Tage ein einfaches Wohnmobil gemietet und machen Britisch Columbia unsicher. Die Eine arbeitet im IT Bereich und die Andere im Personalbereich. Ich komme als Entwickler für Personalabrechnungssoftware dazu.

    Es ist relativ kalt heute. Zum ersten Mal ziehe ich mir zum Frühstück eine Jacke an. Auf den höheren Gipfeln scheint der Regen als Schnee runtergekommen zu sein. Zunächst geht es in den Waschsalon. Eine Premiere für mich. Ist schon eine feine Sache, wenn man seine Sachen einfach irgendwo waschen kann.

    Danach geht es zu heißen Quellen. Sie sind ca. 50 km entfernt. Es sind ein 40 Grad warmes Becken und drei andere mit 18, 19 und ca. 30 Grad. Ich wechsel ein paar mal von 40 auf 18 Grad. Jedesmal, wenn man wieder in das 40 Grad Becken steigt, kribbelt der gesamte Körper.

    Übrigens Findpenguins stellt die Bilder in einer relativ schlechten Qualität dar. Die wahre Qualität ist viel besser. Wenn mal jemand ein Foto in Originalqualität haben möchte, dann einfach melden.
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  • On the road again

    23 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 11 °C

    In den letzten drei Tagen bin ich nicht sehr viel gefahren. Heute liegt eine 380 km Etappe an. Das ist etwas mehr, wie sonst. Es pieselt auf den ersten 250 km permanent. Zum Glück ist es nur ein leichter Nieselregen. Zusammen mit den 8 Grad Außentemperatur ist das nicht angenehm. Ich habe drei Jacken an. Die erste Schicht ist eine gefütterte Jacke, die zweite Jacke ist die Motorradjacke und die dritte Schicht ist eine Regenjacke.

    50 km vor meinem Ziel Prince George ist dann Sonnenschein und ich finde einen wunderschönen Parkplatz an einem plätschernden Fluß. Es ist das zweite Bild. Ein anderer Motorradfahrer erzählt mir, dass der Fluss nur wenig weiter in einen Canyon übergeht. Vor einigen Jahren sind 8 Jugendliche dort beim Kanufahren gestorben. Kurze Zeit später ist noch ein erfahrener Kanut dort gestorben.

    Es ist schon erstaunlich, was ein bisschen Sonne ausmacht. Mein Zelt,.. liegen erstmal zum Trocknen auf dem Rasen. Ich auch.

    In Prince George werden aus dem bisschen Sonne 28 Grad. Dieser Temperaturumschwung haut mich etwas aus den Socken.

    Prince George ist eine Überraschung. Ich hatte einen etwas größeren Ort erwartet. Es ist eine richtige Stadt und das nach 250 km ohne einen Ort (bzw. den man so bezeichnen würde).
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  • Eine Holzfällerstadt

    24 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute ging es mal zum Frühstücken nach Denny's. Frühstück mit Bedienung habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Eim Omelett mit Füllung nach Amerikanischer Art und dazu Kaffee satt. Sehr angenehm. Allerdings auch nicht ganz billig mit ca. 16 Euro.

    Heute geht es ins Eisenbahnmuseum. Die Ausstellungsobjekte scheinen teilweise schneller zu verfallen, wie sie restauriert werden können. Ich finde insbesondere die Schneepflüge interessant. Riesengroß und sehr massiv gebaut. Auch eine der ersten automatischen Vermittlungsstellen für Telefone ist interessant. Man kann sie sogar mit einem Telefon testen.

    Auf meinem Fußmarsch zum Einkaufen bin ich bei einem Pickup Händler vorbeigekommen. Da hier in manchen Landstrichen überwiegend Pickups gefahren werden, hat mich mal der Preis interessiert. Es kam auch gleich ein Händler an. Wie üblich ist der angezeigte Preis ohne Steuern. Er war aber scheinbar ganz erfreut mal einen Kunden zu haben. Er rechnete und rechnete und kam schließlich auf 81.000 Dollar für einen Pickup F1500 mit Doppelkabine und einiger Ausstattung, wenn man bar zahlt. Es ist aus meiner Sicht einer der meistgefahrenen hier. Umgerechnet sind das 50.000 Euro. Das fand ich jetzt nicht viel. Ich hatte mit mehr gerechnet

    Hier übrigens mal eine Liste der Schäden, die ich bisher hatte (alles unwichtig):

    1. Kopfkissen ist nicht mehr luftdicht und wird entsorgt. Die Motorradhose ist jetzt Kopfkissenersatz.
    2. Ösen an den Wanderschuhen sind ausgerissen und Sohle abgelaufen. Neue Schuhe mußten her.
    3. Schloß von der Navihalterung ist rausgefallen und verloren. Die Halterung läßt sich nur noch mit Schraubenzieher öffnen / schließen
    4. Schloß von der Reservetankkiste liegt z. T. plötzlich im Kasten. Notdürftig repariert.
    5. Ein Badelatschen ausgerissen. Neu geklebt. Hält gut.
    6. Ersatzschlüssel verloren. Habe beim Schlüsseldienst neue anfertigen lassen. Der andere Ersatzschlüssel wird mir auch noch nachgesendet.
    7. Drehgriff für das Runter- und Rauffahren des Windschilds abgebrochen und leider verloren. Ich muss mal bei einem BMW Händler nachfragen, ob es den als Ersatzteil gibt.
    8. Zelt hat bei einer Stange einen kleinen Riss in der Plane. Ich muß mich mal nach Reparaturmaterial umsehen.
    9. In den Handschuhen hat sich das Futter vom Leder gelöst. Futter habe ich rausgeschnitten. Super Lösung.
    10. Weisses TShirt mit dunkler Wäsche zusammen gewaschen. Es hat sich verfärbt und ist in den Mülleimer gewandert.
    11. Der Boden der großen Alubox ist leicht deformiert. Eine Frau wollte beim Rückwärtsfahren die Stärke ihres Blinklichts testen. Meine Alubox hat gewonnen. Die Funktion der Alubox ist weiterhin gegeben.
    12. Der Reißverschluss vom Tankrucksack zickt rum. Da noch eine Regenhülle drumrum ist, ist das kein Problem.
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  • Bayern ist nichts dagegen

    25 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Strecke von Prince George nach Smithers entpuppt sich wie eine Fahrt durch ein Duplikat von Bayern. Berge mit Blumenwiesen, Wald, Seen dazwischen und viel Natur. Nichts erinnert mehr an die hohen Berge in Jasper oder die felsigen Gebirge davor. Prince George scheint vom Pazific aus gesehen das Ende der Besiedlung zu sein. Dementsprechend hat die Gegend, durch die ich heute fahre (Richtung Pazifik) kleinere Ortschaften und auch sonst mehr Häuser.

    Bei McDonalds treffen ich ein älteres Paar. Sie kommt aus Dresden und er aus der Schweiz (ich kann ihn kaum verstehen). Sie erzählt so einige Geschichten aus der DDR. Sie hatten z.B. mal auf einen neuen Wartburg 15 Jahre gewartet. Sie sollte stattdessen dann einen Lada als Ausgleich bekommen. Der Preis war 30.000 Mark. Bei der Abholung standen auf der Strasse bereits diverse Leute, die ihr 60.000 Mark für den Lada geboten haben. Sie weint der DDR keine Träne nach. Insbesondere das Reisen hat ihr gefehlt. Der Schweitzer hat hier in Kanada permanent ein Wohnmobil stehen und kommt regelmäßig her, um Touren zu machen.

    Das Hotel in Smithers finde ich nicht so schnell. Mein Navi sagt, sie haben ihr Ziel erreicht. Tatsächlich stehe ich for einem leeren Parkplatz. Als ich mich so umsehe, entdecke ich ein Schild "Nur für Gäste des Motels Capri Motor Inn", mein Motel. Beide Motels am Rande des Parkplatzes haben aber völlig andere Namen. Ich steuere die Rezeption des Motels an, das mir noch am meisten nach meinem Hotel aussieht. Die Frau an der Rezeption bestätigt mir dann, dass das Problem alle haben. Warum stellen sie nicht wenigstens ein Schild auf, dass sich der Name geändert hat.

    Die Häuser und auch die Leute an der Ostküste unterscheiden sich von den Leuten an der Westküste. An der Ostküste wird nie bei Rot über die Ampel gegangen. Als Fahrer hält man an einem Zebrastreifen, wenn sich der Fußgänger noch nähert. Um das Haus herum muß ein gepflegter Rasen sein. Das Haus muß gut in Schuß sein.

    Hier im Westen sieht das anders aus. Auf den Grundstücken verrotten schon mal Autos, der Rasen wird nach Lust und Laune gepflegt und als Fußgänger überquert man die Straße, wann man will. Auch die Pflege des Hauses wird nach Gusto gemacht.
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  • 300 km am Skeena River entlang

    26 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 11 °C

    Die hohen Rocky's haben mich wieder. Umgeben von weißen Bergspitzen fahre ich meine letzte Etappe in den Bergen am Skeena River entlang Richtung Prince Rupert. Allmählich wird der Fluß immer größer. Flache Kiesbänke lassen ihn mal in die Breite gehen. An anderen Stellen schnellt das Wasser zwischen den Steinen durch. Im Fluß befinden sich immer mehr kleine Inseln. Nichts reguliert den Fluß, außer der Natur. Mal teilt er sich, mal fließt er in engen Kurven.

    Irgendwann wird die Gegend felsig. Die Berge haben steile Hänge. Überall gibt es Stellen, wo die Natur den nackten Fels nicht besiedeln konnte. Zusammen mit dem Schnee ergibt sich ein urzeitliches Gefühl.

    50 km vor Prince Rupert ist das Flußbett sehr breit. Eine riesige Sandbank ragt nur wenige Zentimeter aus dem Fluß. Ab hier beginnt die Verbindung mit dem Meer. Zwischen vielen großen Inseln mündet der Skeena nicht an einer Stelle ins Meer. Vielmehr ist es so , daß die vielen Inseln einem Sieb gleich den Fluß durchlassen. Hier gibt es keine lange Grenze zwischen Land und Wasser. Die Inseln sehen wie abgebrochene Teile des Landes aus, die ins Meer geschwemmt wurden.

    Es war nochmal eine herrliche Etappe bei Sonnenschein und einer wunderschönen Umgebung. Ein Abschied mit Freude.

    Ich habe mal ein Bild vom Frühstücksbuffet eines typischen Motels gemacht. Man sieht von rechts nach links: Kaffee, Joghurt , Pancakemaschine, Cerealien, kalte Eier, Toast und Minikuchen. Dazu kommt in der Regel ein Frühstücksraum, der einem Frühstücksraum einer Fabrik alle Ehre macht. Der Start in den Tag fängt damit so richtig gemütlich an.
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  • Genieße den Tag, gehe in den Wald

    27 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 14 °C

    Eine kurze Tour mit dem Motorrad bringt mich zum Butze Rapids Pfad. Es ist ein leichter 6 km langer Wanderweg an einer Stromschnelle entlang, die sich nur bei Ebbe bildet.

    Der Wald hat etwas von einem Regenwald. Der Boden ist mit amerikanischen Stinktierkohl, Farnen und Moos bedeckt. Teilweise riesige Zedern, Tannen und andere Bäume bilden ein lichtdurchlässig Dach. Die Sonnenstrahlen treffen auf kleine Bäche. Man möchte permanent Fotos machen.

    Bei herrlichem Sonnenschein geht es noch zum Sportboothafen. An der Straße stehen Bootstrailer an Bootstrailer. Es ist Wochenende und es soll wohl Fisch auf den Tisch geben. Auch hier wird mit großen Motoren gepunktet. Davon zur Sicherheit möglichst immer 2.

    Port Habor ist nicht nur ein kleiner Ort irgendwo vor Alaska. Es gibt hier internationalen Seeverkehr nach Asien. Durch die Eisenbahn ins Hinterland kann die Ware dann nach Kanada rein bzw. raus. Die Route soll wohl einen Tag schneller sein, wie z.B. zum südlichen Seattle in den USA.

    Der restliche Tag ist zum ausspannen und planen. Morgen muß ich um 4:30 Uhr aufstehen, um die Fähre nach Vancouver Island zu bekommen. Die Kontrolle der Profiltiefe der Reifen hat ergeben, daß ich sie wohl auch in Vancouver wechseln lassen muss. Die Serviceanzeige schreit auch schon nach Aufmerksamkeit.
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  • Waalbeobachtung mit der Fähre

    28 Julai, Kanada ⋅ ☁️ 15 °C

    Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker. Laut Bestätigung der Fährgesellschaft muß ich in einem Zeitfenster 90 Minuten bis 120 Minuten vor Abfahrt einchecken. Zum Glück ist der Anleger nur ca. 5km entfernt.

    Der Checkin ist unproblematisch und ich fahre als Erster auf das Schiff. Es sind relativ wenig Menschen an Board. Kein Bus bringt Massen an Leuten mit, die sich über die Sitzplätze hermachen.

    Die Fahrt geht durch das Inselmeer. Auf beiden Seiten sind permanent Inseln bzw. Festland, sodass man eher das Gefühl hat durch einen Fjord zu fahren. Die Natur ist weitgehend unberührt. Unser Schiff ist meistens das einzige Wasserfahrzeug auf dem Wasser.

    Regelmäßig kommen über die Lautsprecher Wahlsichtungen. Meistens sieht man aber nur die Wasserfontainen. Geschätzt sind es auf der ganzen Strecke 30 Waale.

    Mein Sitzplatz ist direkt am Fenster und man sitzt so, dass man direkt aus dem Fenster sieht. Wie bei einem Endlosschwenk rauscht ein Bild von Bergen, Wäldern, Inseln, ... an einem vorbei. Neben mir sitzen zwei Deutsche, die mehr oder weniger work and travel machen. Sie haben sich einen Pickup gekauft, eine Wohnkabine dafür und fahren durch das Land. Ab und zu arbeiten sie. Sie ist Grundschullehrerin und er ist Koch.

    Die Fahrt dauert 15 Stunden mit einem Zwischenaufenthalt in Bella Bella, einer First Nations Siedlung. In Port Hardy habe ich direkt im Ort ein Hotel, da wir dort um Mitternacht ankommen. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt mich nach der Ankunft einfach in meinen Schlafsack auf meine Luftmatratze zu packen. Das habe ich aber verworfen. Ich habe in einem Hostel ein Zimmer bekommen mit Bad auf dem Flur.
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  • Tsunami Warnung

    29 Julai, Kanada ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach zweimal auf die Uhr sehen und wieder umdrehen geht es heute gemütlich in den Tag. Ich suche mir eine Straße zu ein paar Seen raus, um eine kurze Tour zu machen. Vorher kommt aber Tanken und Einkaufen dran. Es gibt eine Mall mit Supermarkt.

    Als ich die Mall betrete bin ich schockiert. Zwei, drei Geschäfte sind vorhanden, der Rest steht leer. Zum Glück ist der Supermarkt offen. Eine Gruppe deutscher Kinder ist ziemlich laut. Es scheint eine Jugendgruppe zu sein und die Betreuer sehen etwas gestresst aus.

    Meine Strasse entpuppt sich als ungeflasterte Strasse. Ich fahre sie nur ein kurzes Stück lang, aber schon da werde ich gut durchgeschüttelt. Ich breche das Vorhaben ab und fahre ein wenig durch Port Hardy. Der Ort offenbart zwei Gesichter. Ich fahre durch saubere, schön angelegte Viertel und durch ein Viertel mit dreckigen Gärten und kaputten Häusern.

    Zurück in der Unterkunft kommt irgendwann die Vermieterin und hängt ein Schild Tsunami Warning auf.

    Ich hatte die Nachricht vom Erdbeben schon gesehen, aber das überhaupt nicht mit Vancouver Island in Verbindung gebracht. Wir in der Unterkunft (eine Österreicherin, zwei Kanadier aus Südafrika und ich) suchen erstmal im Internet, was für Warnungen existieren. Letztlich wird mit ca. einem Fuß hohen Wellen um ca. 22:30Uhr für unsere Gegend gerechnet. Mal sehen.
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  • Bäume aller Art

    30 Julai, Kanada ⋅ ☀️ 27 °C

    Tsunami Schäden hat es nicht gegeben. Die Nacht war ruhig. Trotzdem war es ein Erlebnis davon betroffen zu sein. Zu schnell übersieht man, dass man jetzt am Pazifik ist und Rußland sich jetzt westlich befindet.

    Das Navi macht mal wieder eine einfache Ansage: 324 km geradeaus und dann rechts. Die ersten 200 km sind dann nichts anderes, als eine Fahrt durch den Wald. Im Gegensatz zu sonstigen Highways hat man hier nicht auf jeder Seite der Strasse einen 8-10 Meter grossen Grünstreifen angelegt. Es sind auf jeder Seite höchstens 2 Meter Grünfläche. Man muss dadurch aufmerksamer fahren, um die vierbeinigen Verkehrsteilnehmer und natürlich sich selbst nicht zu gefährden.

    Der Wald wechselt zwischen Tannen, Zedern, Birken oder ist einfach nur Mischwald. Jetzt könnte man denken, Wald, ist doch schön. Grundsätzlich ja, aber 200 km lang ist das etwas langweilig. Kein See, kein Berg ist zu sehen. Keine Strasse kreuzt den Weg, höchstens mal ein Feldweg.

    Nach den 200 km ändert sich die Welt komplett. Ich nähere mich dem Einzugsgebiet von Vancouver. Es gibt Orte, es gibt Tourismus, es gibt Wochenendgebiete und es gibt Leute, viele Leute. Es gibt jetzt auch eine Küstenstrasse.

    Ein Abstecher zu Cathedral Grove zeigt, dass es hier schon viel Tourismus gibt. Die Strasse ist relativ voll. Es handelt sich um einen kurzen Weg durch einen natürlichen Zedernwald. Die Bäume sind extrem hoch. Es ist sehr schön gemacht.

    Meine Unterkunft habe ich zum ersten Mal über Airbnb gebucht. Das Zimmer ist ok.
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  • Hubschraubergeknatter, Flugzeuge, ...

    31 Julai, Kanada ⋅ ☀️ 22 °C

    Schon beim Parkplatz treffe ich ein Ehepaar aus Deutschland, das seit 1999 in Kanada lebt, genauer gesagt in der Umgebung des Parks, den ich gerade besuche. Sie sagen, dass ein Feuer ausgebrochen ist und sie ein wenig Angst haben, dass es ihr Haus betreffen könnte.

    Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich in den Wald. Ständig hört man die Hubschrauber knattern. Mindestens 3-4 Flugzeuge scheinen zusätzlich im Einsatz zu sein. Die schöne Natur wird da irgendwie nebensächlich. Irgendwann will man eigentlich nur noch aus dem Wald raus.

    Schnellen Schrittes bin ich wieder beim Parkplatz und fahre weiter zu den Englishman Falls. Hier hört man nichts mehr von oben. Die Wasserfälle heißen so, weil die Indianer ihnen den Namen gegeben haben wegen eines hier wohnenden Engländers.

    Danach geht es nach Nanaimo. Mein Sprit ist schon weit runter. In einem Geschäftsbereich entdecke ich einen Friseur. Insbesondere mein Bart hat es nötig. Ich kann warten und betrachte so den Laden. Hirsch- und Elchgeweihe hängen an den Wänden. Zusätzlich sind sie mit Plakaten und anderem Krimskram überseht. Die Stühle entsprechen 100 % den Klischees, wie man sie aus Filmen kennt. Waschtisch für Haare Waschen gibt es nicht. Ein großer weicher Pinsel wird zum wegwischen der Haare aus dem Gesicht verwendet.

    Das Mobiliar sieht alles etwas angekratzt aus, aber der Laden brummt. 7 Friseure schneiden Haare, was das Zeug hergibt.

    In Nainamo selbst gibt es einen großen Hafenbereich für Jachten, Wasserflugzeuge, Fähren, ... Man kann den Tag auf der Promenade genießen.
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  • Die Gedanken sind jetzt Richtung USA

    1 Ogos, Kanada ⋅ ⛅ 23 °C

    11.000 km liegen jetzt hinter mir. Mehr liegen noch vor mir. Morgen setze ich mit der Fähre nach Vancouver über. Dabei fahren wir schon ein Stück durch die USA. 4 Tage bin ich in Vancouver in einer Universitäts Unterkunft. Öl und Reifenwechsel sind gebucht.

    Vancouver Island ist zur Zeit völlig überfüllt. Montag ist BC (British Columbia) day. Ein Tag zum Feiern des Zusammenlebens der verschiedenen Kulturen. Gestern waren auf dem Highway schon die ersten Staus. Die Fähren sind zum Teil bereits ausgebucht. Motorräder scheinen sie aber immer mitzunehmen. Zumindestens kann man nicht vorbuchen. Selbst wenn man einen Autostellplatz bucht, wird das nicht akzeptiert.

    Heute habe ich mich den ganzen Tag mit der Routenplanung in den USA beschäftigt. Im Augenblick sieht es so aus, als wenn ich nach Vancouver noch ein oder zwei Übernachtungen in Kanada verbringe. San Francisco wird wohl aus der Planung rausfallen Yellowstone kommt dafür wahrscheinlich rein. Endgültig läßt sich das aber noch nicht sagen.

    Für die Geschichtsinteressierten: BC ist erst 1871 Kanada beigetreten. Sie gehörten vorher zu England. Schon damals haben sich die USA und Kanada um den Beitritt zu dem jeweiligen Land bemüht. BC wollte nicht unabhängig bleiben, weil es Schulden hatte und das Goldgräbergeschäft zurückging.
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  • Erstmal die letzte Fähre für mich

    2 Ogos, Kanada ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Straßen sind voll. In Richtung Victoria ist zum Glück nicht viel los. Irgendwann kommt mein erster Wegpunkt. Es ist ein Ort mit vielen Wandmalereien, kleinen Restaurants zum draußen sitzen, alten Häusern, ... Es ist das erste Mal, dass mich ein Ort so positiv überrascht. Die Bilder zeigen jeweils Wandgemälde mit 3 - 10 Meter Breite.

    Victoria's Innenstadt ist ebenfalls überraschend schön. Die Stadt ist zwar quadratisch, praktisch, gut angelegt, aber es gibt eine Fußgängerzone, einen Hafenbereich und viele, viele Shops.

    Die Motorradfahrer kommen tatsächlich auf der Fähre als erstes rauf. Wir sind nur 4 Motorräder. Aus der Gegenrichtung kommen mehr. Auf dem Highway habe ich schon überlegt, wo die ganzen Fahrzeuge herkommen. Die Fähren scheinen aber einiges transportieren zu können. Gerade kommt uns eine entgegen. Die sind wirklich lang und breit. In diesem Teil von Vancouver Island gibt es wieder viele verstreute Inseln. Der Uferbereich der größeren Inseln ist komplett mit Wochenendhäusern bebaut. Von daher gibt es zu diesen Inseln noch zusätzlichen Fährverkehr.

    In ein paar Tagen werde ich die Küstenlinie verlassen. Vielleicht gibt es noch eine Fähre über einen Fluß, aber lange Fährtouren stehen erstmal nicht mehr an.

    Die Fahrt zur Universität gestaltet sich länger, wie ich dachte. Einen Abzweig habe ich übersehen. Mein Navi schickt mich dadurch durch ein Wohngebiet mit jeder Menge Stop Straßen. Der nächste Stau ist dann an der Rezeption der Uniunterkunft. Nachdem ich mich auf ca. eine Stunde Wartezeit eingestellt habe, werde ich plötzlich vorgezogen. Die Preise sind ziemlich gesalzen. Für den Parkplatz wollen sie rund 11 Euro pro Tag.
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  • Universität von BC, eine Uni mit Leben

    3–9 Ogo, Kanada ⋅ ☁️ 19 °C

    Dies ist jetzt die dritte Uni, an der ich übernachte. Halifax und Quebec haben sich dadurch ausgezeichnet, daß sie so gut wie tot waren. Studenten mußte man mit der Lupe suchen. Hier in Vancouver ist das ganz anders. Der Campus ist lebendig. Viele Studenten laufen hier rum, es gibt Plätze zum verweilen, Cafe's, Restaurants, ...

    Als ich gestern von Vancouver Island auf das Festland übergesetzt habe, hat sich das angefühlt, als wenn ich ein neues Land betrete. Einerseits war da natürlich der Stadtverkehr in Vancouver. Ich war jetzt schon längere Zeit nicht mehr in einer größeren Stadt. Andererseits beschäftige ich mich jetzt natürlich zunehmend mit den USA. Die Grenze ist nur einen Katzensprung entfernt.

    Die Reiseplanung kostet mich echt Nerven. Für eine Woche Planung habe ich ca. 2-3 Stunden benötigt. Preiswerte Hotels sind ausgebucht, Campingplätze sind z.T. bis Ende September ausgebucht und wer noch ein Zelt hat, der stellt es auf und verlangt Unsummen für eine Übernachtung darin. Meine Hoffnung, dass die Preise in den USA kleiner werden, hat sich nicht erfüllt. Eher das Gegenteil ist der Fall. So wird plötzlich das Ziel nebensächlich. Wichtig ist Finden einer Unterkunft.
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  • Whistler, das Garmisch von Kanada

    4 Ogos, Kanada ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein kleiner Ausflug nach Whistler ist angesagt. Es geht ca. 50 km an der horseshoe bay auf dem See to sky Highway entlang. Da es sehr diesig ist, kann man leider nicht so viel sehen und erst Recht keine schönen Fotos machen.

    Whistler ist ein Wintersportort und wenn kein Wintersport ist, dann ist es ein Touristenort. Es ist alles ganz nett gemacht. Kleine Läden, insbesondere Sportgeschäfte, ... Man hat scheinbar die Fastfood Geschäfte zum großen Teil draußen gelassen. Mir sind das aber zuviele Menschen. Es fehlt nicht viel und man fühlt sich wie im Freimarksgedränge an einem Wochentag am Nachmittag.

    Die Rückfahrt gestaltet sich durch Staus etwas länger. Zum ersten Mal sehe ich Motorradfahrer, die auf dem ca. 1 Meter breiten Streifen rechts am Stau vorbeifahren. Irgendwann schließe ich mich an. Ein Tesla Fahrer scheint über die Situation nicht erfreut. Er drängt fast eine Motor Guzzi vor mir von der Strasse. Die beiden leisten sich ein Wortgefecht Ich ziehe auch rechts vorbei und lasse sie in Ruhe.

    Hier um und in Vancouver wird schon anders gefahren. Wer auf der linken Fahrbahn zu langsam ist, der wird schon mal rechts überholt. Insgesamt wird auch etwas rechthaberischer und wesentlich schneller als erlaubt gefahren. Während bisher so 10km mehr als erlaubt gefahren wurde, sind es hier eher 20 km mehr als erlaubt. Es ist allerdings längst nicht so schlimm, wie in Good old Germany.
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  • Vanvouver

    5 Ogos, Kanada ⋅ ☁️ 18 °C

    Vancouver sieht auf der Landkarte ziemlich einfach aus: Ein rechteckiges Gitter von Straßen. Die Verkehrsplanung sieht auch einfach aus: Setze an jeden Kreuzungspunkt zweier Straßen eine Ampel hin.

    Lange Rede kurzer Sinn, das Fahren hier ist grausam. Alle paar hundert Meter steht eine Ampel. Es ist ein permanentes Anfahren und Halten. Dazu kommen Linksabbieger, die den Verkehr auch noch blockieren.

    Wie die meisten kanadischen Städte hat Vancouver keinen echten Stadtkern. Man hat versucht am Wasser etwas für die Touristen zu machen. Für die Einwohner gibt es Ansätze für Fußgängerzonen. Meistens ist es jedoch so, dass im Erdgeschoss der Wolkenkratzer einfach ein paar Geschäfte sind.

    Die Wolkenkratzer sind nicht nur Bürogebäude. Es gibt auch etliche Wolkenkratzer zum Wohnen. Das habe ich bisher selten gesehen , dass Wohnen und Arbeiten so nahe beieinander ist.

    Auf einer Insel hat man eine Markthalle umgeben mit Restaurants, Läden für Handgemachtes und Straßenmusikern. Es ist sehr nett. Zu erreichen ist das ganze auch mit kleinen Fähren, die als Pendelverkehr an dem Wasserarm eingerichtet sind. Man kann über mehrere Stationen zu Parks oder der Stadt übersetzen.
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  • Neue Reifen, neues Öl

    6 Ogos, Kanada ⋅ 🌧 19 °C

    Ich hatte schon vor einem Monat Kontakt aufgenommen, um meine Reifen und das Öl zu wechseln. Es hat alles super geklappt. Jetzt habe ich erstmal 12000 km Ruhe. Die Reifen hätten noch etwas durchgehalten. Da die Werkstätten die Reifen aber immer erst bestellen müssen und das für mich schwer zu organisieren ist, habe ich jetzt den Rundumschlag gemacht.Baca lagi

  • Die letzte Etappe in Kanada

    7 Ogos, Kanada ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute liegen 450 km an. Ein Blick aus dem Fenster sieht nicht so berauschend aus. Die Regenjacke ziehe ich vorsorglich schon mal an.

    Für die ersten 40 km habe ich eine Nebenstrecke gefunden. Es ist schön mal wieder eine kleinere Straße lang zu cruisen. Die Wolken hängen tief, aber die Sonne blinzelte immer mal wieder durch die Wolken. Ein kleiner Fluß begleitet mich. Leider ist es etwas zu früh, die schönen Rastplatz am Fluß zu nutzen. Wie häufig habe ich mir solche Rastplatz gewünscht.

    Irgendwann ändert sich die Landschaft. Alles ist trockener. Es gibt viel Obstanbau. Kirschen, Äpfel, Aprikosen, ... Irgendwie hatte ich hier in den Rock's nicht damit gerechnet. Die Gegend sieht eher nach Texas, ... aus. Zwei Täler weiter sieht die Welt wieder anders aus. Alles ist grün. Überall auf den Hügeln sind Weiden. Auch das ändert sich irgendwann und es gibt wieder Wald.

    Die Orte sind hier auch anders. Kleine Geschäfte an der Hauptstraße. Häuser sind jetzt wieder überwiegend aus Holz. Manchmal fühlt man sich in Westernfilme versetzt, wenn man durch einen Ort fährt.

    Ich bin jetzt genau 2 Monate in Kanada. Ich hatte mit etwas weniger gerechnet. Ich habe mir aber Zeit gelassen und immer wieder Ruhetage eingefügt.

    Morgen geht es in die USA. Mal sehen, was die so an der Grenze sagen. Für meine Etappen in den USA werde ich keine zwei Monate brauchen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was mich dort erwartet.
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  • Die Grenze, gibt es da wirklich Probleme

    8 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach dem Aufwachen kam schon langsam dieses Gefühl: Ein neues Land, was kommt da auf mich zu. Erschwerend ist, dass das neue Land die USA sind. Es sind nur 10 km von meiner Unterkunft bis zur Grenze. Ich fahre sie langsam entlang. Die Natur ist heute irgendwie nebensächlich. Irgendwann kommt dann die Grenze. So viele Grenzen habe ich schon überquert. Jede hat ihre Eigenheiten.

    Der kanadische Grenzbereich scheint überhaupt nicht besetzt zu sein. Ich fahre langsam weiter. Das USA Grenzbüro macht auch eher einen kleinen Eindruck. Keine verzweigenden Fahrspuren, keine großen Überprüfungsbereiche, ...

    Der Zöllner fragt, aus welchem Land ich komme,ob ich ein Esta habe, ob ich etwas in den USA verkaufen möchte und will mich durchwinken. Keine Minute hat die Prozedur gedauert.

    Leider benötige ich noch einen Stempel in einem Formular, daß ich das Fahrzeug importiert habe. Ich muss ins Innere des Gebäudes. Wie erwartet ist das Formular unbekannt. Die Zöllner überprüfen die VIN und unterzeichnen dann aber das Formular. Jetzt will der Zöllner es aber ganz genau machen und nimmt meine Fingerabdrücke und stellt noch einige Fragen. Auch das dauert alles zusammen höchstens 15 Minuten.

    Ich fahre los und bin begeistert, dass dass gut geklappt hat. Irgendwie kommt mir die Geschwindigkeit höher vor, wie die auf dem Navi angezeigte Geschwindigkeit. Stimmt, das Navi hat sich schon auf Milen umgestellt. Beim ersten Hinweisschild auf mein heutiges Tagesziel dann das Gleiche. Da steht Kalispell 130. Ja auch das sind natürlich Milen.

    Insgesamt ist da natürlich wieder das Gefühl: wie muß man sich hier verhalten, was ist anders, ...

    Die USA sind auf den ersten Eindruck nicht viel anders, wie zuletzt Kanada. Die Landschaft macht zum Teil einen etwas zersiedelten Eindruck. Die Häuser stehen weiter auseinander. Auffallend sind die vielen Schrottplätze und die Altautos, die vor den Häusern gammeln. Das ist natürlich nicht überall so, aber mehr, wie in Kanada. Es wird auch schneller gefahren. Auf dem Highway ist durchaus öfter knapp 110 km pro Stunde erlaubt. In Kanada war das meistens den 4 spurigen Highways vorbehalten. Dafür ist in den Orten auch mal nur 40 km pro Stunde vorgeschrieben.
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  • Auf dem Weg zum Yellowstone Park

    9 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute morgen habe ich mir einen kleinen Fauxpas geleistet. Bei der Auswahl der Route zum nächsten Tagesziel habe ich die Route von gestern eingegeben. Zum Glück habe ich es sehr schnell gemerkt.

    Zunächst geht es an kleinen Seen und Wäldern entlang. Obwohl es praktisch keine Ortschaften gibt, hat man nie das Gefühl dieser großartigen Natur von Kanada. Überall in der Nähe der Strasse gibt es Häuser. Die Seen sind umklammert von Wochenendhäusern. Häufig kann man nur an den Einfahrten mit Briefkästen erkennen, dass dort jemand wohnt.

    Irgendwann biege ich ab und schlagartig ändert sich die Vegetation. Weite Steppe mit einzelnen Kiefer Bäumen ermöglicht es, den Blick schweifen zu lassen. Aus der Steppe wird dann Weidelandschlaft und später Ackerlandschaft . Im Gegensatz zur Prärie in Kanada gibt es hier aber Wasser. Flüsse und Bäche werden zur Beregnung angezapft. Wo das nicht passiert, ist es z.T. sehr trocken.

    Meine Unterkunft in Three Forks ist etwas anders wie gedacht. Sie liegt mutterseelen allein am Highway. Der Ort ist 6 km entfernt. Zu allem Übel habe ich auch noch 2 Tage gebucht. Da muss ich wohl mal wieder Planung in der Zeit machen.
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  • Ein Tag im Hotelzimmer

    10 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 28 °C

    An einem Sonntag etwas zu unternehmen, macht keinen Spass. Es ist noch Hauptreisezeit und alles was man sich ansehen will ist voll.

    Da es morgen zum yellowstone park geht, mußte ich heute noch ein paar Sachen planen. Der Yellostone Park ist ein riesiges Gebiet mit einer Ringstraße, die über 200 km lang ist. Es gibt Geysire, heiße Quellen, blubbernde Schlammquellen, Canyons, Wasserfälle, ... Die Liste ist lang und man muß sich aussuchen, was man sehen will. Ich habe mich für Geysire und heiße Quellen entschieden.

    Zusätzlich habe ich noch ein paar Hotels gebucht. Interessant ist, dass in Las Vegas die Hotels in der Woche gar nicht so teuer sind. Wenn man sonst auch nur ein bißchen in die Nähe einer Sehenswürdigkeiten kommt, dann darf man gleich mal 50 % mehr bezahlen. Private Campingplätze sind dann schon mal 100 bis 150 % teurer, wie die staatlichen Campingplätze.

    Zu guter Letzt habe ich mir noch Mexico angesehen. Nach aktuellem Stand werde ich Mexico wohl auch bereisen.
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  • Yellowstone

    11 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☁️ 13 °C

    Um 6:20 Uhr fahre ich los. Bis zum Yellowstone Park sind es knapp 200 km. Irgendwann kommt das Gate. Man hat an alle Zufahrtsstraßen ein Gate gebaut und dort muß man einmal zentral 30 Dollar abdrücken. Danach hat man überall freien Eintritt.

    Nach dem Gate kommt eine leichte Serpentinenstrasse. Was soll sich sagen, die US'ler kennen nur gerade Strassen. Die vorgeschriebenen 40 km/h sind schon langsam. Der vor mir bremst trotzdem bei jeder kleinen Kurve. Das soll mir heute noch mehrfach passieren.

    Mein erstes Ziel ist eine Kalkterassenformation. Wer schon mal die Kalkterassen in der Türkei gesehen hat, der wird jetzt nicht gerade in Freudenschreie ausbrechen.

    Mein zweites Ziel ist ein Gelände mit vielen warmen Quellen. Es dampft überall und ist schön anzusehen.

    Das dritte Ziel sind ebenfalls warme Quellen, wobei eine Quelle ins Orange gehende Verfärbungen am Rand hat. Das sieht gut aus.

    Das vierte Ziel ist "old faithful". Ich habe Glück und kann einen Ausbruch mit ansehen. Er soll wohl ca. alle 100 Minuten ausbrechen. Das sieht schon toll aus. Zusätzlich gibt es einen Geysir, der alle 10 Minuten ausbricht. Der ist aus meiner Sicht sogar noch imposanter.

    Irgendwann komme ich dann beim Campingplatz an. Der Tag mit dem frühen Aufstehen, dem Wandern zu den Geysiren, dem Motorradfahren in Zusammenhang mit 25 Grad Außentemperatur hat mich ganz schön geschafft. Jetzt noch das Zelt aufbauen und dann bin ich fertig.
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  • Soda Springs

    12 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 14 °C

    Mit den ersten Sonnenstrahlen habe ich heute gefrühstückt. Das Duschen war mir etwas zu aufwendig. Es gibt nur Duschen außerhalb des Campingplatzgeländes. Am Campen ist immer das nervige das Ein- und Auspacken. Man wundert sich jedesmal, dass man alles mit bekommt.

    Schon kurz nach der Abfahrt sehe ich im Rückspiegel ein herrliches Panorama. Gleich darauf kommt aber eine Möglichkeit, die schneebedeckten Berge auf der anderen Seite des Tals aufzunehmen. Es sieht herrlich aus. Ich komme mit zwei anderen Bikern ins Gespräch. Ähnlich wie ich wollen sie früh nach Yellowstone. Ich gebe noch ein paar Tipps und wir fahren in entgegengesetzten Richtungen davon.

    Es ist herrlich bei Sonnenschein diese Straße zu fahren. In meine Richtung ist kaum was los. Dafür gibt es jede Menge Autos, die zum yellowstone park wollen.

    Irgendwann steht eine Herde Büffel etwas weiter weg auf einer Wiese. Leider kann man nicht viel erkennen.

    Meine Tour habe ich über ein Hochplateau geplant. Es ist eine einsame Strasse, die sich die Hügel rauf windet. Immer wenn ich denke, dass ich oben bin, dann geht es noch weiter hoch. Meine Höhenanzeige zeigt 2000 Meter an. Das Thermometer 29 Grad. Das paßt eigentlich nicht zusammen. Bisher war mein Rekord des längsten Ackers 2500 Meter. Hier habe ich 5000 Meter gehabt und weitere 5000 Meter ging der Acker nach einem Feldweg weiter.

    Oben angekommen gibt es einen einen riesigen See. Auch das verwundert etwas. Es sieht hier eigentlich zu warm dafür aus.

    Kurz vor Soda Springs liegen große Phospat Minen. Sie haben riesige Wälle aufgeschüttet. Wofür kann ich leider nicht sagen. Die Wälle sind bestimmt 60 bis 80 Meter hoch.
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  • 39,5 Grad, kein Wetter fürs Motorrad

    13 Ogos, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 20 °C

    Von Soda Springs geht es durch ein breites Tal weiter. Es gibt viele RV Campingplätze, die auch für Langzeitnutzung genutzt werden. Insgesamt scheint die Anzahl der Leute, die in einem Wohnwagen leben, ziemlich hoch zu sein. Die Häuser machen hier auf dem Land nicht immer den besten Eindruck. Auto und Wohnwagen scheinen wichtiger zu sein.

    Irgendwann überquere ich eine der Bergketten, die das Tal begrenzen. Zum ersten Mal auf der gesamten Tour geht eine Strasse in Kurven hoch und dann an einem Flußbett in einen engen Tal wieder runter. Normal werden dafür Highways gebaut.

    Mittlerweile sind es 38 Grad. Ich stelle fest, dass es angenehmer ist mit geschlossenem Visier zu fahren, als sich die Heißluft in das offene Visier blasen zu lassen.

    In Salt Lake City gehen die Temperaturen auf 39,5 Grad hoch. Da wird es der BMW auch langsam zu warm. Sie zeigt 95 Grad Motortemperatur an. Bei 100 Grad springt der Lüfter an. Heute Abend werde ich erstmal den Steinschlagschutz vom Kühler entfernen.

    Der Wetterbericht besagt auch nichts gutes. Die Temperaturen bleiben so. Schlimm hierbei ist, dass ich in drei Tagen einen Campingplatz gebucht habe und für 14 Tage weitere Buchungen habe. Hier zeigt sich der Nachteil von Langfristplanungen.
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